[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abmusterung eines Druckerzeugnisses nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Während des Anfahrvorganges, aber auch während des Fortdruckens ist es erforderlich,
die Qualität des Druckerzeugnisses zu kontrollieren. Im ersten Fall möchte man möglichst
schnell die gewünschte Bildqualität erzielen, d.h. Minimierung der Makulatur, und
im zweiten Fall benötigt man eine ständige Kontrolle, weil sich während des Druckens
einer Auflage die Druckbedingungen ändern können, z.B. Raumtemperatur, Papierbeschaffenheit,
Luftfeuchtigkeit, Farbkonsistenz usw.
[0003] Als Maßstab für die geforderte Sollqualität dient ein Muster, der sogenannte Abmusterungsbogen.
Der jeweils zu prüfende Probebogen wird mit dem Abmusterungsbogen verglichen, wobei
dieser Vergleichsdurchführung ein hoher Stellenwert zugeschrieben wird, denn selbst
kleinste, nur mit einer Lupe sichtbare Ungenauigkeiten bei der Bildzusammensetzung
führen zu einer Veränderung der Druckqualität. Um die Vergleichsdurchführung zu erleichtern,
sollte der Abmusterungsbogen zum Probebogen in einem günstigen Anordnungsverhältnis
stehen. Zu diesem Zwecke wird der Probebogen auf einen zum Betrachter hin abgeschrägten
Abmusterungstisch gelegt und der Abmusterungsbogen auf der dem Betrachter gegenüberliegenden
Seite des Abmusterungstisches angebracht.
[0004] Bekannt ist das Anbringen des Abmusterungsbogens an einem Galgen, der gleichzeitig
Träger für eine Befestigung der Tischbeleuchtung ist (CPC-Pult - HEIDELBERGER DRUCKMASCHINEN
AG, siehe Heidelberger Nachrichten 3/37 1979 - ).
[0005] Ferner ist das Anbringen des Abmusterungsbogens an einer senkrecht zum Abmusterungstisch
feststehenden Wand bekannt (Werkbeprospekt der Firma Just, 7315 Weilheim).
[0006] Die o.g. Methoden zur Anbringung des Abmusterungsbogens haben jedoch den Nachteil,
daß der Betrachter sich über den Abmusterungstisch beugen muß, wenn er einen Qualitätsvergleich
zwischen dem Abmusterungsbogen und dem zu prüfenden Druckbogen herstellen will. In
Anbetracht der Größe der Abmusterungstische stellt dies nicht nur für kleinere Personen
ein nicht unerhebliches Problem dar.
[0007] Aus der Gebrauchsmuster-Offenlegung (IP 58-39866/39865) ist ein horizontales Verschieben
des Abmusterungsbogenhalters neben den Abmusterungstisch bekannt. Bei dieser Methode
erübrigt sich zwar das Beugen über den Abmusterungstisch, da der Betrachter neben
den Tisch treten kann, und er somit näher am seitlich verschobenen Abmusterungsbogen
steht; der Nachteil dieser Methode ist jedoch, daß der Betrachter seine Betrachterposition
verlassen muß, und er zwangsläufig dadurch den auf dem Abmusterungstisch liegenden
Bogen aus seinem Blickfeld verliert. Dies wirkt sich sehr negativ aus, da bei einem
Vergleich zweier Objekte die besseren Ergebnisse erzielt werden, wenn die zu vergleichenden
Objekte sehr dicht beieinanderliegen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den
Soll- und Ist-Vergleich der Druckerzeugnisse für den Betrachter zu vereinfachen und
die Qualität zu steigern.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend dem Anspruch 1 gelöst.
[0009] Der Vorteil der Erfindung ist in der Umkehrung der bisherigen Arbeitsweise zu sehen,
nämlich, daß der Abmusterungsbo gen zum Betrachter hin- und wegbewegbar angeordnet
ist und die jeweilige Position freischwebend erhalten bleibt. Dadurch, daß der Betrachter
in seiner Betrachterposition verbleiben kann, und er den Abmusterungsbogen individuell
positionierbar vor sich hat, ist eine exakte Vergleichsdurchführung bei minimaler
Blickrichtungsänderung zu erzielen. Der Vergleichsvorgang wird dadurch beschleunigt
und die Qualität gesteigert.
[0010] Um ein individuelles Kippen und Heranführen des Abmusterungsbogenhalters zu gewähren,
sind nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung die Verbindungen zwischen Abmusterungsbogenhalter
und Gestänge sowie Gestänge und Galgen mit einem Gelenk versehen. Eine weitere Ausbildung
der Erfindung ist die Verwendung einer Gasdruckfeder, die der Erzielung einer leichten
Bewegungsdämpfung und zum Gewichtsausgleich dient.
[0011] Das leichte Anbringen des Abmusterungsbogens an den Abmusterungsbogenhalter ist
in einer weiteren Ausführung der Erfindung dadurch gewährt, indem ferromagnetisches
Material für den Abmusterungsbogenhalter Verwendung findet, so daß ein Anbringen des
Abmusterungsbogens mittels Dauermagneten ermöglicht wird.
[0012] Denkbar wäre auch die Verwendung eines weichen Haltermaterials, wie Holz, das ein
Anheften (z.B. mittels Reißzwecke) des Abmusterungsbogens erlaubt. Die gleiche Wirkung
ist auch erzielbar, wenn auf den Abmusterungsbogenhalter ein weicher Belag aufgebracht
wird.
[0013] Zur Verringerung des Haltergewichtes ist in einer weiteren Ausführung der Erfindung
das Haltermaterial perforiert.
[0014] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist an der Unterkante des Abmusterungsbogenhalters
eine Ablage ange bracht, die der Aufnahme verschiedener Utensilien, wie z.B. der
Lupe, dient.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0016] In der Zeichnung ist in Seitenansicht eine Anordnung zur Abmusterung eines Druckerzeugnisses
zu sehen, bestehend aus den Grundelementen, wie einem Abmusterungstisch 1, einem Galgen
2, einem Oberlicht 9 und einem Abmusterungsbogenhalter 3. Der Abmusterungstisch 1
dient dabei als Auflagefläche für den jeweils zu prüfenden Probebogen. Der Abmusterungsbogenhalter
3 dient der Aufnahme des Abmusterungsbogens. An der dem Galgen 2 gegenüberliegenden
Seite des Abmusterungstisches befindet sich die Betrachterposition. Von dieser Position
aus hat der Betrachter die Möglichkeit, einerseits den Probebogen und andererseits
den Abmusterungsbogen in Augenschein zu nehmen. Mit Hilfe des Oberlichtes 9 ist
die erforderliche Ausleuchtung der zu prüfenden Bogen gewährleistet.
[0017] Den individuellen Bedürfnissen des Betrachters entsprechend, besteht durch die Anordnung
des Gelenkes 6 die Möglichkeit, den Abmusterungsbogenhalter dem Betrachter zuzuführen
und auch wieder vpn ihm wegzuführen. Die vom Betrachter gewählte Position des Abmusterungsbogenhalters
3 bleibt freischwebend erhalten, der dazu notwendige Gewichtsausgleich wird mittels
einer Gasdruckfeder 7 hergestellt. Diese Gasdruckfeder 7 ist dabei auf einer Seite
mit dem Galgen, auf der anderen Seite mittels eines Hebelarmes 8 mit dem Gestänge
4 verbunden. Die Ausgestaltung des Gelenkes 5, das die Verbindung zwischen dem Gestänge
4 und dem Abmusterungsbogenhalter 3 herstellt, ermöglicht einer seits ein Kippen des
Abmusterungsbogenhalters um eine horizontale Achse und andererseits das selbständige
Verharren der gewählten Kipposition des Abmusterungsbogenhalters.
[0018] Ein selbständiges Verharren in der gewählten Kipposition des Abmusterungsbogenhalters
kann, je nach Ausgestaltung des Gelenkes 5, durch entsprechende Reibungskräfte innerhalb
des Gelenkes 5 oder auch durch eine Arretierung am Gelenk 5 erzielt werden.
1. Anordnung zur Abmusterung eines Druckerzeugnisses, bestehend aus einem Abmusterungstisch
und einem oberhalb des Abmusterungstisches fest angebrachten Galgen, der zur Aufnahme
der von oben auf den Abmusterungstisch gerichteten Beleuchtung dient, und auch gleichzeitig
Träger zur Anbringung eines Abmusterungsbogenhalters ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) in Richtung zum Betrachter hin- und wegbewegbar
angeordnet ist und daß eine Vorrichtung (7) vorgesehen ist, durch welche der Abmusterungsbogenhalter
(3) in der jeweils gewählten Position selbständig verharrt.
2. Abmusterungsbogenhalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) um eine parallel zur Abmusterungstischvorderkante
vorgesehene horizontale Achse kippbar ist.
3. Abmusterungsbogenahlter nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) mittels eines Gelenkes (5) mit einem Gestänge
(4) verbunden ist.
4. Abmusterungsbogenhalter nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestänge (4) mittels eines Gelenkes (6) mit dem Galgen (2) verbunden ist.
5. Abmusterungsbogenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Erzielung der Position erforderliche Gewichtsausgleich mittels einer
Gasdruckfeder (7), die einerseits mit dem Galgen (2) und andererseits über einen Hebelarm
(8) mit dem Gestänge (4) verbunden ist, erzielbar ist.
6. Abmusterungsbogenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) perforiert ist.
7. Abmusterungsbogenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) mit einem weichen Belag versehen oder aus weichem
Material gefertigt ist.
8. Abmusterungsbogenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abmusterungsbogenhalter (3) aus ferromagnetischem Material gefertigt ist.
9. Abmusterungsbogenhalter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
daß am unteren Rand des abmusterungsbogenhalters (3) eine Ablage (10) angebracht ist.