[0001] Die Erfindung betrifft metallenes Halbzeug in Form von Draht, Stangen, Knüppeln,
Rohren, insbesondere Blechen oder Bändern für Anwendungen, bei denen eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit
und große Oberfläche und/oder chemische Beständigkeit und/oder geringe Wärmeleitfähigkeit
der Oberflächenschicht benötigt wird, insbesondere für Katalysatorträger, Rußfilter,
Heizleiter, Aerosolfilter, Auskleidungen von chemischen und Energie umwandelnden Anlagen.
Die Erfindung umfaßt ferner ein Verfahren zur Herstellung und die Verwendung des Halbzeugs.
[0002] Es ist bekannt (Strafford K. N., High temperature Corrosion of alloys containing
rare earth of refractory elements: a review ..., High Temperature Teehnology Vol.
1 No. 6, Nov. 1983), daß metallene Legierungen des Typs MCrAIX und des Typs MCrAIZX
mit M als Eisen und/oder Cobalt und/oder Nickel als Basis und X gewichtsmäßig kleinen
Zusätzen hochreaktiver Elemente wie Y, Zr, Ti, Ce, Sm, Hf, La, Th, U, V, W, Ta, Nb,
Mo, Gd, Si, Mg, Ca und Z als ein Element oder dessen Oxid aus der Reihe von X, aber
ein anderes als das für X jeweils gewählte Element, für eine Verbesserung der oxidischen
Schicht-Eigenschaften sorgen. Es wird die Haftung der Oxidschicht verbessert, die
aus einzelnen Oxidkörnern besteht, und auch das Oxidations-Verhalten günstig beeinflußt.
[0003] Es ist ferner bekannt (Ramanarayan T. A., Raghavan, M. und Petkovie-Luton, R., "The
Characteristics of Alumina Scales Formed on Fe-Based Yttria-Dispersed Alloys", J.
Eleetrochem. Soeiety, April 1984, Vol. 131 No. 4., 923-931), daß in einer Basislegierung
besonders fein dispergierte Oxide der Seltenen Erdmetalle, wie Y
2O
3, einen ähnlich verbessernden Einfluß ausüben.
[0004] Die angeführten Legierungen bilden bekanntlich je nach Zusammensetzung entweder überwiegend
aus Chromoxid oder aus Aluminiumoxid bestehende Schichten mit hoher Selektivität oder
auch aus Al
2O
3-Chromoxid-Mischkristallen bestehende Schichten aus. Bei Verwendungstemperaturen von
etwa 900 °C und mehr werden die Legierungen gewählt, die Al
2O
3-Schiehten bilden.
[0005] Der Nachteil, der nach den beschriebenen Verfahren hergestellten Schichten und Bauteile
aus den geschilderten Legierungen, besteht im Fall der Verwendung bei besonders häufigen
Temperaturwechseln mit hohen Temperaturdifferenzen darin, daß einzelne Bereiche der
Oxidschicht abplatzen. Die so entstehenden Fehlstellen werden von den angegebenen
Legierungen bei geeigneten Bedingungen zwar wieder ausgeheilt, das Auftreten von Abplatzungen
bei hoher Temperaturwechselbeanspruchung begrenzt aber die Verwendbarkeitsdauer und
läßt die heute bekannten Materialien für einige Anwendungen, z.B. als Träger für katalytisch
aktive Substanzen, in Sonderheit Edelmetalle für die Entgiftung von Verbrennungsgasen,
nicht geeignet erscheinen.
[0006] Ein weiterer Nachteil ist es, daß man Legierungen mit mehr als ca. 6 % Aluminium,
z.B. US-A-4 414 023, nicht als Folie durch Walzen herstellen kann bzw. deren Herstellung
erhebliche Kosten verursacht. Zur Temperaturbeständigkeit über lange Zeit ist aber
eine Ausheilung von Fehlern der Oxidschichten durch aus der Legierung nachzulieferndes
Aluminium notwendig und mithin ein möglichst hoher Al-Gehalt sinnvoll.
[0007] Aus der US-A-4 414 023 ist ein ferritischer rostfreier Stahl bekannt, der warm verarbeitbar
und beständig ist gegen Temperaturwechsel, Oxidation und Verzunderung bei erhöhten
Temperaturen. Die Eisen-Chrom-Aluminium-Legierung enthält Cer, Lanthan und andere
Seltene Erdmetalle und ist geeignet, einen texturierten Aluminiumoxidfilm an der Oberfläche
zu bilden. Die Legierung wird in üblicher Weise durch Schmelzen erzeugt. Dabei werden
die typischen Stahlverunreinigungen, wie Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel vor der
Zugabe der Seltenen Erdmetalle zur Schmelze verringert. Jeder herkömmliche Prozeß,
einschließlich Lichtbogenöfen, AOD- und Vakuuminduktionsschmelzverfahren ist anwendbar.
Die Schmelze wird in Blöcke, Stangen, Bänder oder Bleche gegossen. Der Stahl wird
anschließend warm und/oder kaltgewalzt und den üblichen Verfahren unterworfen, wie
Entzundern und Glühen. Der ferritische rostfreie Stahl wird dann zur Bildung einer
Aluminiumoxid-Oberfläche wärmebehandelt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein metallenes Halbzeug zu schaffen, das vorzugsweise
ohne Zwischenschicht (wash coat) einen temperaturwechselbeständigen Haftgrund für
einen katalytisch wirkenden Überzug darstellt. Die Aufgabe umfaßt ferner die Schaffung
eines Verfahrens, welches in möglichst einfacher Weise zu einem metallischen Halbzeug
mit der erwähnten Eigenschaft führt.
[0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird für ein metallenes Halbzeug auf der Basis
Eisen und/oder Nickel und/oder Cobalt mit 2 bis 16 % Aluminium, 12 bis 30 % Chrom
und bis 4 % mindestens eines hochreaktiven Elementes aus der Gruppe Y, Zr, Ti, Ce,
Sm, Hf, La, Th, U, V, W, Ta, Nb, Mo, Gd, Si, Mg, Ca und/oder deren dispergierte Oxide,
vorzugsweise mindestens 0,01 % dieser Elemente bzw. Oxide, sowie unvermeidbare Verunreinigungen
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß mindestens im Oberflächenbereich des Halbzeugs
metallische Stengelkristalle gebildet sind, aus denen heraus überwiegend aus Aluminiumoxid
und/oder Chromoxid bestehende Stengelkristalle gewachsen sind, wobei die Achsen beider
Stengelkristalltypen überwiegend senkrecht zur geometrischen Oberfläche des Halbzeugs
stehen.
[0010] Normale Stahlverunreinigungen sind Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor,
Schwefel, Mangan, Kupfer und Nickel.
[0011] Aus den beigefügten Schliffbildern ist die Oberflächenstruktur deutlich erkennbar.
'
Bild 1 zeigt eine nach herkömmlichen Verfahren erzeugte Halbzeug-Oberfläche mit unregelmäßig
liegenden whiskerähnlichen oxidischen Stengelkristallen.
Bild 2 zeigt die Halbzeug-Oberfläche, wie sie bei Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gebildet ist. Die großen Bereiche sind die metallenen Stengelkristalle, aus deren
Oberfläche haarähnlich die oxidischen Stengelkristalle gewachsen sind.
Bild 3 zeigt die oxidischen Stengelkristalle in gegenüber Bild 2 10-facher Vergrößerung.
Danach liegen die Achsen der oxidischen Stengelkristalle überwiegend senkrecht zur
geometrischen Oberfläche des Halbzeugs, die durch die Oberflächen der metallenen'
Stengelkristalle gebildet wird.
[0012] Gehalte von 14 bis 25 % Chrom und 5 bis 9 % Aluminium in der Matrix aus Eisen und/oder
Nickel und/oder Cobalt haben sich als besonders geeignet zur Ausbildung der überwiegend
aus Aluminium-,und Chromoxid oder in Abhängigkeit von den Glühbedingungen praktisch
ausschließlich aus Aluminiumoxid bestehenden oxidischen Stengelkristalle erwiesen.
Weitere Elemente, die die Stengelkristallbildung nicht beeinträchtigen oder sie sogar
begünstigen, können außer den genannten Elementen enthalten sein.
[0013] Der mittlere Korndurchmesser D der metallenen Stengelkristalle kann 5 bis 50 pm betragen.
Vorzugsweise wählt man je nach Legierung und Wandstärke die Abkühlrate so, daß der
mittlere Korndurchmesser D = 5 bis 30 µm beträgt. Die Länge der Körner sollte sein
L = 15 µm bis zur Dicke des Bandes, vorzugsweise L = 20 bis 100 µm, mit L : D ≥3.
[0014] Es hat sich gezeigt, daß sich, durch die kristallographisch überwiegend einheitliche
Ausrichtung der Körner des Gefüges bedingt, eng aneinander stehende aber separate
Oxidkörner mit einem Durchmesser je nach Züchtungsbedingungen von d = 0,05 bis 3 µm,
und Längen von 1 = 0,5 bis 15 pm mit 1 : d ≥ 3 bilden.
[0015] Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das Halbzeug aus
dem schmelzflüssigen Zustand in einer zur geometrischen Oberfläche überwiegend parallelen
Front mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 10
3 bis 10
6 K/s erstarrt wird, dann zunächst bei einer Temperatur von 800 bis 1000 °C kurzzeitig
in einem Sauerstoff in gebundener Form enthaltenen Gas, insbesondere C0
2, unter sich dabei einstellenden, reduzierenden Bedingungen und anschließend im Temperaturbereich
von 800 bis 1000 °C bis zu 25 h an Luft geglüht wird.
[0016] Durch die Erfindung wird ein metallenes Halbzeug geschaffen, bei dem mindestens im
Oberflächenbereich durch die gerichtete Erstarrung der Metallegierung metallene Stengelkristallite
gebildet werden. Durch die hohe Abkühlungsgeschwindigkeit und thermische Behandlung
bedingt, fungieren die Zusatzelemente aus der vorgenannten Gruppe X, die hochreaktiv
sind, d.h. hochsauerstoffaffin sind, bzw. deren Oxide, die in fein verteilter Form
im Oberflächenbereich vorliegen, bei der anschließenden Wärmebehandlung als Keime.
Gleichzeitig sorgen sie als eine Art Dübel für eine hohe Haftfestigkeit der im Anschluß
thermisch gezüchteten oxidischen Stengelkristallite. Eine weiter verbesserte Keimbildung
wird dadurch erzielt, daß man als erste thermische Behandlungsstufe kurzzeitig unter
reduzierenden oder sich bei dieser Behandlung einstellenden reduzierenden Bedingungen
erhitzt. Anschließend erfolgt die langzeitige Glühbehandlung unter oxidierenden Bedingungen,
vorzugsweise an Luft, bei der die oxidischen Stengelkristallite wachsen, die überwiegend
aus Aluminiumoxid und/oder Chromoxid bestehen, deren Achsen ebenfalls überwiegend
senkrecht zur geometrischen Oberfläche des Halbzeugs stehen. Aufgrund dieser Stengelkristallbildung
wird eine außerordentlich große Oberfläche geschaffen, in der sich ein metallener
und/oder keramischer Überzug sehr gut verankern läßt.
[0017] Die Größe der Körner des Metallgefüges wird durch die Abkühlgeschwindigkeit und den
Wärmeinhalt der Metallschmelze bestimmt. Zur Herstellung von Bändern mit ca. 50 um
Dicke, wie sie z.B. als Träger für Abgaskatalysatoren für Kraftfahrzeuge und Kraftwerke
benötigt werden, hat es sich als günstig herausgestellt, mit einer Vorrichtung zu
arbeiten, bei der unter einem Tiegel, der einen langen, dünnen Spalt als Düse aufweist,
wobei der Spalt ggf. mit Hilfe einer angeschrägten keramischen Stopfenstange geöffnet
werden kann, eine oder zwei Rollen angeordnet sind. Die Rolle oder die Rollen können
an ihrer Umfangsfläche eine vorgegebene Welligkeit aufweisen, so daß der Metallstrahl
auf der einen Rolle bzw. im vorgegebenen Spalt zwischen den beiden Rollen schon in
der für den Einsatzzweck notwendigen geometrischen Gestalt erstarrt. Die Anordnung
hat folgende Vorteile:
- das Metallband braucht im wesentlichen nicht mehr plastisch verformt zu werden;
Bereiche plastischer Verformung führen bekanntlich zu unkontrolliertem Wachstum der
Körner des Metallgefüges bei den anschließenden Behandlungsschritten bei erhöhten
Temperaturen und damit zur unregelmäßigen Ausbildung der Körner der Oxidschicht;
- die Rolle bzw. Rollen können aus einem Material wie Stahl oder Keramik mit einer
geringeren Wärmeleitfähigkeit hergestellt werden, als dies mit Kupferrollen für die
Herstellung amorpher Bänder notwendig ist;
- die Rolle bzw. Rollen werden wenn nötig mit Hilfe von erwärmtem, umlaufendem öl
auf eine vorgegebene Temperatur gehalten, wodurch auf diese Weise die gewünschte Kristallgröße
des Metallgefüges eingestellt wird und eine besondere Wärmenachbehandlung zur Korngrößeneinstellung
entfallen kann.
[0018] Es hat sich nun herausgestellt, daß man auf diese Weise profilierte, feinkristalline
Bänder von ca. 20 bis 200 µm, mit Hilfe von gekühlten Kupferrollen auch möglicherweise
bis zu etwa 500 µm und mehr herstellen kann. Vorzugsweise stellt man Bänder von ca.
40 bis 70 µm Dicke her.
[0019] So ist ea auf diese Weise moglich, Aluminiumoxid-Schichten zu erzeugen, die aus einzelnen
voneinander getrennt aber weitgehend gleichformig gewaobsenen Oxid-Körnern mit einem
Durchmesser von vorzugsweise d = 0,1 µm bis 0, 3 µm und einer Länge 1 = 4 bis 15 µm
bestehen, so daß hierauf die Abscheidung ven katalytisch aktiven Substanzen vorgenommen
werden kann, ehne daß eine zusätzliche Zwischenschicht (wash coat), wie z.B. bei rein
exidischen Katalysator-Trägern, notwendig ist.
[0020] Die geschilderte Stengelkristallbildung mindestens im Oberflächenbereich des Helbzeugs
kann alternativ zu dem vorstehend erwähnt en Gieben auf gekühlte Walzen auch durch
kurzzeitiges Aufschmelzen einer Oberflächenschicht des gegossenen oder gewalzten Halbzeugs
mit anschließendem Selbstabkuhlen erreicht werden.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand von drei Ausführungsbeispielen erlauter.
Beispiel 1
[0022] Es wurde mit Hilfe einer Relle aus Stahl, die durch einen Ölkreislauf auf einer konstanten
Temperatur gehalten wurde, ein Metallband von 50 µm Dicke bei einer Abkühlrate von
10
5 bis 10
4 K/s hergestellt. Die Materialzusammensetzung ist 20 % Chrom, 5% Aluminium, 0,15 %
Cer, 0,01 % Lanthan, Rest Eisen mit geringen Anteilen an Si, Mn, C, S, P, Ni als Spurenelemente.
[0023] Das Band wurde anschließend einer Wärmevorbehandlung von 900 °C eine Minute lang
trockenem Kohlendioxidgas ausgesetzt und anschließend an Luft bei 925 °C sechzehn
Stunden gehalten. Eine kalt gewalzte Folie gleicher Materialzusammensetzung wurde
nach einer Rekristallisationsglühung ebenso behandelt.
[0024] Es zeigt sich, daß die stengelförmigen Oxid-Körner des gegossenen Bandes Durchmesser
von ca. 0,2 µm und Längen von im Mittel ca. 4 µm aufweisen und sie nahezu einheitlich
senkrecht zur Oberfläche der Metallkörner angeordnet sind, während die durch Walzen
hergestellte Probe schuppenförmige, untereinander zum Teil in Kontakt stehende Körner
unterschiedlicher Ausrichtung und Länge von bis zu ca. 3 µm aufweist.
Beispiel 2
[0025] Es wurde eine 10 mm dicke Platte aus dem im Beispiel 1 beschriebenen Material mit
einem Elektronenstrahl so beschossen, daß ein Fleck von ca. 0,5 mm Durchmesser bis
zu 100 pm tief aufgeschmolzen wurde. Die Platte wurde anschließend 1 Minute in C0
2-Gas bei 900 °C behandelt. Im weiteren wurde wie im Beispiel 1 verfahren.
[0026] Es zeigte sich, daß die erzeugten Oxid-Körner bzw. Whisker im Bereich des Schmelzfleckes
eine ähnlich gute Qualität wie die der gegossenen Probe nach dem Beispiel 1 aufweisen.
[0027] Die Probe wurde mehreren Temperaturwechseln ausgesetzt, wobei sie auf ca. 1000 °C
erhitzt in einem Ölbad abgeschreckt wurde. Die Stengel-Oxid-Körner des Bereiches des
Schmelzfleckes wurden durch die Behandlung nicht angegriffen, die Oxidschicht der
übrigen Probenoberfläche zeigt einzelne Abplatzungen.
Beispiel 3
[0028] Es wurde eine Platte nach Beispiel 2 mit einem ähnlichen Schmelzfleck hergestellt,
anschließend eine Ätzung vorgenommen, so daß die Korngrenzen bis in eine Tiefe von
20 pm freigelegt wurden und anschließend wurde weiter nach Beispiel 1 verfahren. Es
zeigte sich, daß auf den so teilweise freigelegten Metallkörnern eine strahlenförmige
Oxid-Korn-Schicht gleicher Qualität des Beispiels 1 gewachsen ist.
[0029] Auf diese Weise gelingt es, eine besonders große Oberfläche zu erzeugen, so daß zur
Verwendung als Katalysatorträger vorzugsweise keine bzw. nur ein sehr dünne (20 um
dicke) Zwischenschicht (wash coat) mehr nötig erscheint.
[0030] Es ist möglich, die so erzeugte Oxidschicht durch Besanden, Schlickern, Flamm- oder
Plasmaspritzen oder auch durch andere bekannte Methoden noch zusätzlich mit Keramik
oder Metallen zu beschichten. Durch die Abfolge der Schritte Schlickern-Trocknen-Plasmaspritzen
lassen sich sogar nahezu gasdichte Oxidschichten aufbringen, die nur über die stengelförmigen
Oxidkörner fest mit dem Metallkörper verbunden sind und deshalb eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit
aufweisen.
1. Metallenes Halbzeug auf der Basis Eisen und/oder Nickel und/oder Cobalt mit 2 bis
16 % Aluminium, 12 bis 30 % Chrom und bis 4 % mindestens eines hochreaktiven Elementes
aus der Gruppe Y, Zr, Ti, Ce, Sm, Hf, La, Th, U, V, W, Ta, Nb, Mo, Gd, Si, Mg, Ca
und/oder deren dispergierte Oxide, sowie unvermeidbare Verunreinigungen dadurch gekennzeichnet
,
daß mindestens im Oberflächenbereich des Halbzeugs metallene Stengelkristalle gebildet
sind, aus denen heraus überwiegend aus Aluminiumoxid und/oder Chromoxid bestehende
Stengelkristalle gewachsen sind, wobei die Achsen beider Stengelkristalltypen überwiegend
senkrecht zur geometrischen Oberfläche des Halbzeugs stehen.
2. Halbzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß es 14 bis 25 % Chrom enthält.
3. Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet , daß es 5 bis
9 % Aluminium enthält.
4. Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallenen Stengelkristalle einen mittleren Durchmesser D = 5 bis 50 pm und
eine Länge L = 15 pm bis zur Dicke des Halbzeugs haben mit L : D ≥3.
5. Halbzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die metallenen Stengelkristalle einen mittleren Durchmesser D = 10 bis 30 µm und
eine Länge L = 30 bis 100 µm haben mit L : D ≥ 3:
6. Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oxidischen Stengelkristalle einen mittleren Durchmesser d = 0,05 bis 3 µm
und eine Länge 1 = 0,5 bis 15 pm haben mit 1 : d ≥ 3.
7. Halbzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die oxidischen Stengelkristalle einen mittleren Durchmesser d = 0,1 bis 0,3 µm
und eine Länge von 4 bis 10 µm haben mit 1 : d ≥ 3.
8. Verfahren zur Herstellung von metallenem Halbzeug nach einem der Ansprüche 1 bis
7,
dadurch gekennzeichnet , daß das Halbzeug aus dem schmelzflüssigen Zustand überwiegend
parallel zur geometrischen Oberfläche mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 103 bis 106 K/s erstarrt wird, dann zunächst bei einer Temperatur von 800 bis 1000 °C kurzzeitig
in einem Sauerstoff in gebundener Form enthaltenen Gas, insbesondere C02, unter sich dabei einstellenden, reduzierenden Bedingungen und anschließend im Temperaturbereich
von 800 bis 1000 °C bis zu 25 h an Luft geglüht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet; daß das Halbzeug durch Bandgießen mittels mindestens einer
gekühlten Rolle oder durch Stranggießen erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet , daß das zuvor erzeugte Halbzeug oberflächlich kurzzeitig
aufgeschmolzen und an Luft, im Vakuum oder unter Inertgas abgekühlt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet , daß das Glühen an Luft bei einer Temperatur im Bereich von
850 bis 1000 °C für 4 bis 20 h vorgenommen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet , daß das Glühen unter reduzierenden Bedingungen bei einer
Temperatur im Bereich von 880 bis 980 °C für 0,5 bis 4 min vorgenommen wird.
13. Verwendung eines nach den Ansprüchen 8 bis 12
hergestellten Halbzeugs mit Merkmalen der Ansprüche 1 bis 7 als temperaturwechselbeständiger
Haftgrund für einen metallenen oder keramischen Überzug.
14. Verwendung eines nach den Ansprüchen 8 bis 13
hergestellten Halbzeugs mit Merkmalen der Ansprüche 1 bis 7 als Katalysatorträger.