[0001] Die Erfindung bettrift ein Verfahren zum Erzeugen einer Entgiftungsemulsion für ABC-Kampfstoffe,
bei dem die Stoffe nach einer vorgegebenen Rezeptur wie Calziumhypochlorit in pulveriger
bis Granulatform, Perchloräthylen, einem Emulgator und Wasser gemischt und unter
Druck verspritzt werden.
[0002] Für die Dekontamination von Geräten und Gelände wird eine Emulsion mit einer bestimmten
Rezeptur verwendet, die nach einem vorgegebenen sehr zeitaufwendigen Verfahren hergestellt
wird. Sie besteht aus:
7,5 Gewichtsprozent C 8 (Calciumhypochlorit pulvrig bis granulatförmig)
0,8 Gewichtsprozent Emulgator
15 Gewichtsprozent A 4 (Perchloräthylen)
76,7 Gewichtsprozent Wasser
[0003] Die Bereitungszeit dauert nach den bekannten Verfahren etwa 30 Minuten. Ein weiteres
Problem besteht darin, daß die Emulsion tankweise (etwa 1.500 Liter) angesetzt wird,
so daß häufig größere Restmengen unverwertet übrig bleiben. Bei dem bekannten Verfahren
ist aus logistischen und technischen Gründen eine be stimmte Reihenfolge erforderlich,
da die Zumischung manuell erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein direktes Ausbringverfahren vorzuschlagen,
bei dem unter Erhalt der bisherigen Rezeptur eine erhebliche Steigerung der bisherigen
Kapazität möglich ist und eine bessere Ausnutzung des Stoffes erzielt wird. Hierbei
soll auch eine einwandfreie Emulsionsbildung ohne Anhebung der Temperatur erreichbar
sein. Diese Aufgabe wird nach dem Verfahren dadurch gelöst, daß einem unter Druck
stehenden Wasserstrom die Stoffe zudosiert und in einzelnen Mischstrecken zur fertigen
Emulsion gemischt werden.
[0005] Ein vorteilhafter Verfahrensschritt besteht darin, daß in einer ersten Stufe Perchloräthylen
mit dem Emulgator vorgemischt dem Wasser beigegeben wird und in einer zweiten Stufe
ein Brei aus Wasser und Calziumhypochlorit gebildet oder trockenes Calziumhypochlorit
in entsprechender Menge dem Vorgemisch zugegeben wird. Ein weiterer Verfahrensschritt
sieht vor, daß das Gemisch durch einen Emulsionsbeschleuniger (Inliner) geleitet wird.
[0006] Nach einem anderen Verfahrensschritt geht man so vor, daß im Bereich der Mischstrecken
unmittelbar nach der C 8-Wassergemisch-Zudosierung die Fließgeschwindigkeit erhöht
wird.
[0007] Ein weiterer Verfahrensschritt sieht vor, daß in einer ersten Stufe hochkonzentrierte
Voremulsion gebildet wird, die in einer zweiten Stufe unter Beigabe der fehlenden
Wassermenge zur Anwendungsemulsion aufbereitet wird.
[0008] Eine vorteilhafte Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens besteht darin, daß
an einem Wasserbehälter eine Hauptpumpe angeschlossen ist, deren Druckseite über ein
Druckhaltesicherheitsventil mit dem Tank in einem Kurzschlußkreislauf verbunden ist,
daß an der Druckseite eine Wasserleitung mit einer Dosiereinrichtung zu einem Mischbehälter
mit einer dosierten Zuführung für Calziumhypochlorit angeordnet ist, daß nach der
vorstehenden Wasserleitung ein Behälter für das Gemisch aus Perchloräthylen und dem
Emulgator über eine Dosierpumpe angeschlossen ist, daß der Mischbehälter über eine
weitere Dosierpumpe mit der Hauptleitung verbunden ist, in die ein Vormischbehälter
eingesetzt ist, dem Ausbringlanzen nachgeordnet sind.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung sieht vor, daß der Mischbehälter
mit einer Niveausteuerung versehen ist, die eine Zellradschleuse oder Förderschnecke
als dosierte Zuführung und ein Zuschaltventil als Dosiereinrichtung steuert.
[0010] Weiterhin geht man so vor, daß der Vormischbehälter mit Strömungsblenden versehen
ist.
[0011] Es ist vorteilhaft, daß als Dosiereinrichtung zum Mischbehälter eine Dosierpumpe
vorgesehen ist.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung sieht vor, daß in die Hauptleitung
vor den Zuleitungen zu den Chemikalienbehältern ein Wassermengenteiler angeordnet
ist, wobei die Teilstromleitung im hinteren Bereich des Vormischbehälters zugeführt
wird. Vorteilhaft mündet die Teilstromleitung mehrstufig in den Vormischbehälter.
[0013] Weiterhin ist es vorteilhaft, daß in der Zuleitung vom Mischbehälter mit dem C 8-Brei
ein Inliner vorgesehen ist. Vorteilhaft ist jede Ausbringlanze mit einem Zusatzmischbehälter
versehen.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß in der Hauptleitung
vor dem Vormischbehälter ein Durchflußmengenmesser vorgesehen ist, der die Dosierpumpen
steuert und eine Drehzahlsteuerung der Hauptpumpe vorsieht.
[0015] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß die Hauptpumpe als Förder- und Mischpumpe in einem
Kurzschlußkreislauf zum Vormischbehälter angeordnet ist.
[0016] Nach einem weiteren Vorschlag geht man so vor, daß die Hauptpumpe nach dem Verdränger-Hydrostatik-Prinzip
arbeitet und entsprechend der zugeschalteten Ausbringlanzen auf Drehzahl gebracht
ist.
[0017] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß der Vormischbehälter vertikal angeordnet ist
und zur Durchflußrichtung geneigte Mischblenden aufweist.
[0018] Vorteilhaft weist der Vormischbehälter ein Rührwerk auf.
[0019] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß in dem Vormischbehälter eine Mischschaufel
oder ein Mischblatt exzentergetrieben angeordnet ist.
[0020] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Hauptleitung
an ein Leitungsnetz angeschlossen ist, wobei in der Hauptleitung ein mit den Dosierpumpen
gekuppelter Wassermotor angeordnet ist.
[0021] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß als Niveaustellung für den ersten Mischbehälter
eine Schwimmer-Direktsteuerung vorgesehen ist.
[0022] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung geht man so vor, daß der Vormischbehälter
als Rotationsmischer mit Zwangsumlenkung ausgebildet ist.
[0023] Es wird vorgeschlagen, daß der Wasserzulauf von der Hauptleitung zusammen mit dem
Gemisch aus Perchloräthylen und Emulgator von der Niveausteuerung gesteuert, dem
Mischbehälter zuführbar ist, und daß die Hauptpumpe in einem Kurzschlußkreislauf
am Mischbehälter angeschlossen ist.
[0024] Weiterhin geht man so vor, daß die Zuführung des Gemisches durch einen seitlich
in dem Mischbehälter gegen eine Prallplatte gerichteten Strahl erfolgt, wobei oberhalb
des Strahles ein Behälter mit Zellradschleuse für das Calziumhypochlorit vorgesehen
ist. Ferner wird das Gemisch so zugeführt, daß die einzelnen Zellen der Schleuse freigespült
werden.
[0025] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß in die Hauptleitung eine Pumpe geschaltet ist
oder das Wasser über eine Druckminderer und ein zuschaltbares Drosselventil fließt.
[0026] Eine weitere Vorrichtung besteht darin, daß der Bodenbereich des Mischbehälters
als Mischkammer für die Hauptemulsion ausgebildet ist und die vom Mengenteiler abgezweigte
Teilstromleitung an die Mischkammer angeschlossen ist.
[0027] Es wird vorgeschlagen, daß die Niveausteuerung höhenverstellbar ist.
[0028] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der erste Mischbehälter
mit einem drucklosen vertikal angeordneten Rotationsmischer mit Zwangsumlenkblechen
versehen ist, wobei der obere Behälterbereich als zweite Mischstrecke und der untere
Behälterbereich zum Bilden der Hauptemulsion vorgesehen ist.
[0029] Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß an die Hauptleitung eine Zusatzpumpe angeschlossen
ist, die über die Teilstromleitung mit dem unteren Behälterbereich verbunden ist
und die über einen Dreiwegehahn und eine parallele Leitung für die Anfahrphase überbrückbar
ist.
[0030] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der Mischbehälter eine schräg angeordnete and abfallende
Wanne aufweist, die mit Hilfe von Zwischenwänden in kleine, nach oben offene Behältnisse
unterteilt ist, wobei in dem Mischbehälter ein Schwenkrührer angeordnet ist.
[0031] Ferner wird, wenn eine exakte Mischgenauigkeit nicht erforderlich ist, vorgeschlagen,
auf die Zwischenwände zu verzichten, so daß die Emulsion sich während des Durchflusses
durch den quer liegenden Behälter mit Hilfe des Schwenkrührers bildet.
[0032] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß an eine Zulaufleitung zum Mischbehälter mit einem
Anschluß und eine Rücklaufleitung zum Behälter mit einem Anschluß ein selbständiges
temperaturgeregeltes Durchlauferhitzersystem mit Pumpe angeschlossen ist.
[0033] Schließlich wird vorgeschlagen, daß in einer Rücklaufleitung des Behälters ein Durchlauferhitzer
angeordnet ist.
[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren bringt den Vorteil einer erheblichen Erhöhung der
Ausbringkapazität, wobei das Verbleiben von größeren Restmengen vermieden wird. Hierbei
hat es sich herausgestellt, daß die vorgesehene Reihenfolge für das Zusammenführen
der einzelnen Emulsionskomponenten, nämlich Wasser, anschließend A 4 mit Emulgator
und anschließend C 8 die kürzesten Emulgierzeiten bringt. Andere Reihenfolgen führen
vorzögert zur Emulsion.
[0035] Die zum Durchführen des Verfahrens vorgesehene Vorrichtung ist in ihrem Aufbau einfach
und robust und ermöglicht eine einfache Bedienung. Sie ist hierbei gegen alle Emulsionskomponenten
resistent. Weiterhin ist es möglich, bekannte und bewähre Geräte zu verwenden.
[0036] Auf die Beschriebung anderer Emulsionen, wie z.B. Emulsionen zur atomaren Dekontamination
bzw. Übungsemulsionen, die neutral und umweltfreundlich sind, wird verzichtet, da
sie lediglich andere Komponenten und Rezepturen haben, jedoch auf ähnliche Weise,
z.B. durch zusätzliche Dosierpumpen bzw. andere Drehzahlen aufbereitet werden können.
[0037] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
[0038] Es zeigen,
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung in Form eines Schaltbildes,
Fig. 2 eine weitere Ausbildungsform der Vorrichtung,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung in Form eines Schaltbildes,
Fig. 4 eine weitere Abwandlung der Vorrichtung,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung,
Fig. 6 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung,
Fig. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung,
Fig. 8 eine weitere Abwandlung der Vorrichtung,
Fig. 9 eine Abwandlung der Vorrichtung gemäß Figur 8,
Fig. 10 und 11 eine andere Ausbildung des Vormischbehälters in Figur 9 im Aufriß
und einer Seitenansicht,
Fig. 12 ein anderes Ausführungsbeispiel für den Vormischbehälter,
Fig. 13 ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Ausbildung der Vorrichtung,
Fig. 14 eine weitere Ausführungsform dieser Vorrichtung,
Fig. 15 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung,
Fig. 16 eine weitere Abwandlung der Vorrichtung,
Fig. 17 eine weitere Ausführungsform der in Fig. 16 dargestellten Vorrichtung und
Fig. 18 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 16
[0039] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung besitzt einen Wasserbehälter 1, aus dem das
für das Verfahren gebrauchte Wasser entnommen wird. Die Wasserentnahme erfolgt über
eine Hauptpumpe 2, an deren Druckseite das Wasser über einen Kurzschlußkreislauf 4
mit Druckhaltesicherheitsventil 3 wieder in den Behälter 1 zurückgepumpt werden
kann. Die Hauptpumpe ist so dimensioniert, daß selbst bei Zuschaltung aller Verbraucher
ein definierter Druck im System herrscht. Das Druckhaltesicherheitsventil 3 besitzt
eine sehr flache Charakteristik, die dafür sorgt, daß der Systemdruck fast durchflußmengenunabhängig
konstant bleibt. Dadurch ist gewährleistet, daß der Systemdruck bei entsprechend dimensionierten
Leitungsquerschnitten auch unabhängig von den zugeschalteten Verbrauchern nahezu konstant
bleibt. Ferner besteht die Möglichkeit, den jeweiligen Verbraucherstrom, der vorgegeben
wird, durch einzelne an die Hauptleitung 12 angeordnete Ausbringlanzen 14, ausgrund
der verbleibenden Viskosität ebenfalls als nahezu konstante Meßgröße vorauszusetzen.
[0040] Anschließend an den Kurzschlußkreislauf 4 zweigt von der Hauptleitung 12 eine Wasserleitung
5 ab, die über ein Zuschaltventil 6 in einen Mischbehälter 7 mündet. Auf diesem Mischbehälter
7 ist ein Behälter 29 angeordnet, der C 8 -Granulat oder Pulver enthält. Zur dosierten
Zuführung dieses Stoffes ist zwischen den Behältern 7,29 eine Zellradschleuse 8 vorgesehen,
wobei in dem Behälter 7 ein Brei aus C 8 und Wasser gebildet wird, dessen Mischungsverhältnis
etwa 1 : 1 beträgt. Das Zuschaltventil 6 und die Zellradschleuse 8 werden gemeinsam
über eine Niveausteuerung 15 zu- bzw. abgeschaltet. Dieses Mischungsverhältnis hat
den Vorteil, daß ein verhältnismäßig kleiner Mischbehälter 7 möglich ist. Um eine
gute Durchmischung des Breies und eine Vorzerkleinerung der C 8 - Granulate sicherzustellen,
ist im Mischbehälter 7 ein Rührwerk 31 vorgesehen.
[0041] Nach der Abzweigung der Wasserleitung 5 ist eine Zuleitung 32 für einen Behälter
9 vorgesehen, der ein Gemisch aus Perchloräthylen (A 4) und einem Emulgator enthält.
Dieses Gemisch wird über eine Dosierpumpe 10 der Hauptleitung 12 zugeführt. Die Hauptleitung
12 mündet hiernach in einen Vormischbehälter 13. In diesen Vormischbehälter 13 mündet
eine Leitung 33, die an den Mischbehälter 7 angeschlossen ist und den Brei aus Wasser
und C 8 über eine Dosierpumpe 11 zudosiert. Anschließend an den Vormischbehälter 13
befindet sich ein Inliner (Emulsionsbeschleuniger) 34, um eine sofortige Emulsion
entsprechend der vorgegebenen Rezeptur zu erhalten. In diesem Inliner 34 werden die
Teilchen zusätzlich unter hohem hydrodynamischem Druck sowie Schereinflüssen zerkleinert
und vermischt. Vor dem Inliner 34 wird zwischen der Einmündung der Leitung 32 und
der Leitung 33 eine erste Mischstrecke 36 und zwischen der Einmündung der Leitung
33 und dem Inliner 34 eine zweite Mischstrecke 37 für die komplette Rezeptur eingehalten.
Die Dosierpumpen 10,11 werden in Abhängigkeit zu den jeweils zugeschalteten Ausbringlanzen
14 über Strömungsschalter 35 gesteuert.
[0042] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung ist an Stelle eines
kleineren Vormischbehälters 13 und des Inliners 34 ein der Entwicklungszeit angepaßter
größerer Mischbehälter 13 vorgesehen, in dem zum Erreichen einer besseren Durchmischung
Strömungsblenden 16 eingebaut sind. Um ein Absetzen der C 8 - Partikel zu vermeiden,
sind die Strömungsblenden 16 bis zum Bereich der allmählichen Emulsionsbildung eng
gehalten, was dort eine höhere Fließgeschwindigkeit zur Folge hat.
[0043] Die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung besitzt einen Wasserbehälter 1, aus dem das
gebrauchte Wasser entnommen wird. Die Entnahme erfolgt über eine Hauptpumpe 2, an
deren Druckseite das Wasser über einen Kurzschlußkreislauf 4 mit Druckhaltesicherheitsventil
3 wieder in den Behälter 1 zurückgepumpt werden kann. Weiterhin führt vom Wasserbehälter
1 eine Wasserleitung 5 zu einem Mischbehälter 7, auf dem ein Behälter 29 angeordnet
ist, der C 8 - Granulat oder Pulver enthält. Zwischen den Behältern 7, 29 ist eine
Zellradschleuse 8 vorgesehen, wobei in dem Behälter ein Brei aus C 8 und Wasser gebildet
wird und der Wasseranteil etwa 10 % der Gesamtmischung beträgt. In die Leitung 5 ist
eine Dosierpumpe 17 eingebaut, die mit der Zellradschleuse 8 gekoppelt ist und über
eine Niveausteuerung 15 zu- bzw. abgeschaltet wird. Vor einem Vormischbehälter 13
ist mit der Leitung 12 über eine Zuleitung 32 ein Behälter 9 verbunden, der ein Gemisch
aus Perchloräthylen (A 4) und einem Emulgator enthält. Dieses Gemisch wird über eine
Dosierpumpe 10 der Hauptleitung 12 zugeführt. In den Vormischbehälter 13 mündet eine
Leitung 33, die an den Mischbehälter 7 angeschlossen ist und den Brei aus Wasser
und C 8 über eine Dosierpumpe 11 zudosiert. In dem Vormischbehälter 13 sind Strömungsblenden
16 eingebaut. Die erste und die zweite Mischstrecke 36 bzw. 37 sind entsprechend gekennzeichnet.
[0044] Bevor der aus C 8 und Wasser bestehende Brei dem Vormischbehälter 13 zugeführt wird,
passiert er einen Inliner 53, wodurch die C 8 - Aggregate stark verfeinert und eine
Flokkenbildung in der Emulsion im unteren Bereich vermieden wird. Bei Temperaturen
über 25° ist die Flockenbildung weniger problematisch.
[0045] Anschließend an den Kurzschlußkreislauf 4 ist in der Hauptleitung 12 ein Wassermengenteiler
50 angeordnet, wobei eine Teilstromleitung 51 in den Endbereich des Mischbehälters
13 mehrstufig, beispielsweise in einem Bereich 52 einmündet. Die direkt über die Leitung
12 zugeführte Wassermenge in Verbindung mit der aus dem Behälter 7 kommenden Wassermenge
ergibt einen Anteil von etwa 20 bis 40 %. Der zweite Strom über die Leitung 51 ergänzt
die fehlende Restmenge zu 76,7 Gewichtsprozent Wasser.
[0046] Verfahrenstechnisch wird in der ersten Stufe eine hochkonzentrierte Voremulsion
und in der zweiten Stufe erst die der beschriebenen Rezeptur entsprechende Anwendungsemulsion
aufbereitet. Im einzelnen ist folgende Vorgehensweise erforderlich: Zuerst werden
etwa 20 bis 40 % Wasseranteile mit bereits vorgemischtem 15,8 % Perchloräthylen
und Emulgator vermischt und anschließend 7, 5 % C 8 eingebracht und so in Bewegung
gehalten, daß nach etwa 10 bis 60 Sekunden eine Voremulsion entsteht. Mischt man in
der zweiten Stufe die noch zu 76,7 % fehlende Wassermenge langsam dazu, dann entsteht
fast ohne Verzögerung die Hauptemulsion.
[0047] Durch diese Vorgehensweise wird auch bei Wassertemperaturen nahe dem Gefrierpunkt
noch eine Emulsion erreicht. Nach dem bisherigen Verfahren mußte das Wasser bei solch
niedrigen Temperaturen auf ca. 20° C angewärmt werden.
[0048] Wird die Voremulsion in einer anderen Reihenfolge aufbereitet, dann verzögert sich
zwar die Voremulsionsbildung, hat jedoch auf das zeitliche Entstehungsverhalten der
Hauptemulsion keinen Einfluß. Wird eine höhere Viskosität der Emulsion benötigt, dann
besteht die Möglichkeit, diese durch Veränderung der Rezeptur (z.B. Erhöhung des Wasseranteiles
nach fertiger Emulsion) oder Veränderung der hydrodynamischen Beeinflussung nach
oben zu verändern.
[0049] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform ist anstelle des Zuschaltventiles 6
als Dosiereinrichtung eine Dosierpumpe 17 vorgesehen, die mit der Zellradschleuse
8 gekoppelt ist und über die Niveausteuerung 15 zu- bzw. abgeschaltet wird. Weiterhin
ist jeder Ausbringlanze 14 ein kleiner Zusatzmischbehälter 18 zugeordnet, in dem Strömungsblenden
angeordnet sind. Dies hat den Vorteil, daß beim Einsatz von z.B. nur einer Lanze 14
nach Beendigung der Dekontaminationsarbeiten wesentlich kleinere Verlustmengen an
Emulsion vorhanden sind, wobei nach Beendigung der Arbeiten nicht ein großer Behälter,
wie beispielsweise bei dem Ausführungsbei spiel nach Figur 2 entleert werden muß.
[0050] Bei der in Figur 5 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung ist auf der Druckseite
der Hauptpumpe 2 und nach dem Kurzschlußkreislauf 4 in der Hauptleitung 12 ein Durchflußmengenmesser
19 vorgesehen, der die Dosierpumpen 10, 11 steuert, sowie eine Drehzahlsteuerung
für die Hauptpumpe 2 bewirkt.
[0051] Das in Figur 5 dargestellte Ausführungsbeispiel läßt sich auch über ein Wasserleitungsnetz
betreiben, wobei jedoch zum Erzeugen definierter Verhältnisse die Vorschaltung eines
Druckminderers erforderlich ist.
[0052] Bei der in Figur 6 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung ist die Hauptpumpe
2 so geschaltet, daß sie als Förder- und Mischpumpe zugleich verwendet wird. Dazu
wird über den Vormischbehälter 13 ein Kurzschlußkreislauf 4 gebildet, wobei das Ventil
3 die Aufgabe hat, einen bestimmten Druck auf der Druckseite des Systems sicherzustellen
und bei geöffneten Ausbringlanzen 14 einen Teilstrom sowie bei geschlossenen Ausbringlanzen
den Hauptstrom im Kurzschluß umzuleiten.
[0053] Ein solches System hat den Vorteil, daß die zusammengebrachten Medien, z.B. bei
Verwendung einer Krieselpumpe, sofort einen hydrodynamischen Mischeffekt erfahren
und die Emulsion im Mischbehälter 13 noch entsprechend Zeit hat, sich zu entwickeln.
Da die Umwälzmenge wesentlich größer ist als die Zu- bzw. Abflußmenge und die Flüssigkeit
immer in Bewegung bleibt, besteht keine Gefahr, daß sich im Mischbehälter 13 C 8 -
Partikel absetzen. Dem Wasserbehälter 1 wird hierbei immer nur dann Wasser entnommen,
wenn Emulsion über die Lanzen 14 abgeführt wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit,
die Pumpendrehzahl in Abhängigkeit zur Entnahmemenge über die Steuerschalter 35 an
den Lanzen 14 zu steuern.
[0054] Zur vollständigen Emulsionsentleerung des Mischbehälters 13 werden die Dosierpumpen
10, 11 abgeschaltet und die Pumpendrehzahl so reduziert, daß das Ventil 3 nicht mehr
anspricht. Für die Anwendung dieses Prinzips ist es erforderlich, daß die zum Einsatz
kommende Pumpe 2 resistent gegen aggresive Emulsionen ist.
[0055] Bei der in Figur 7 dargestellten Vorrichtung arbeitet die Hauptpumpe 2 nach dem VerdrängerPrinzip
(hydrostatisch). Dadurch ist sichergestellt, daß eine drehzahlproportionale Förderung
zustandekommt, wobei die Drehzahl ein Parameter für die Umwälzmenge ist. Wird Emulsion
gebraucht, dann wird die Pumpe 2 auf eine der Anzahl der zugeschalteten Lanzen 14
entsprechende Drehzahl gebracht. Gleichzeitig werden die Dosierpumpen 10,11 mit Hilfe
einer Kupplung 38 zugeschaltet. Da sich die einzelnen Schaltstufen ebenfalls auf die
Dosierpumpen 10,11 auswirken, ist eine den jeweiligen Durchflußmengen proportionale
Zudosierung sichergestellt.
[0056] Findet keine Entnahme statt, dann läuft die Hauptpumpe 2 mit einer Grunddrehzahl
und der Förderstrom fließt über den Kurzschlußkreislauf 4 zurück in den Tank. Hierbei
erfolgt keine Zudosierung, da die Dosierpumpen 10,11 abgeschaltet sind.
[0057] Bei der weiteren in Figur 8 gezeigten Ausführungsform ist ein vertikal angeordneter
Vormischbehälter 13ʹ vorgesehen, in dem mit zur Durchflußrichtung geneigte Mischblenden
20 angeordnet sind. Ein Absetzen von C 8 - Partikeln auch bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten
wird vermieden. Der Wasserfluß in dem Behälter 13ʹ erfolgt von oben nach unten.
[0058] Die Figur 9 zeigt eine andere Ausbildung des Behälters 13ʹ, wobei in diesem Behälter
13ʹ ein Rührwerk 21 angeordnet ist. Dieses Rührwerk 21 muß so ausgelegt sein, daß
einmal eine Teilchenablagerung vermieden wird und andererseits eine sichere Emulsionsbildung
möglich ist.
[0059] Die Figuren 10 und 11 zeigen eine andere Ausbildung des Behälters 13ʹ, wobei der
Behälter in die Hauptleitung 12 so eingeschaltet ist, daß er von unten nach oben durchströmt
wird. In dem Behälter 13ʹ befindet sich eine Mischschaufel 22, die oben am Behälter
an einem Gummilager 39 gehaltert ist und die über einen Exzenterantrieb 40 hin- und
her bewegt wird. Das Blatt der Schaufel 22 ist mit Löchern 41 versehen.
[0060] Somit erfolgt gemäß den Erfordernissen unmittelbar nach dem Eintreffen der Komponenten
in den Behälter zu Beginn der Emulsionsbildung eine intensivere Durchmischung als
am Behälter-Ausgang.
[0061] Mann kann den Behälter 13ʹ auch wie in Figur 12 gezeigt, mit einem Mischblatt 23
versehen, das nach unten hin spitz zuläuft bzw. als Kegel ausgebildet sein kann.
[0062] Für besondere Einsätze bietet sich die Möglichkeit, ein Emulgiergerät über den zulaufenden
Wasserstrom 24 anzutreiben. Eine solche Möglichkeit ist in Figur 13 dargestellt.
Hierbei ist in die Hauptleitung 12 ein Wassermotor 25 eingesetzt, wobei die Dosierpumpen
10,11 direkt mit dem Wassermotor 25 gekoppelt sind und zwangsläufig nur dann zudosieren,
wenn der Motor 25 läuft. Die Drehbewegung des Motors 25 ist aber abhängig von dem
an den Lanzen 14 erfolgenden Emulsionsverbrauch. Die Zellradschleuse 8 und die Dosierpumpe
17 werden nur dann zugeschaltet, wenn die Niveausteuerung 15 anspricht. Hierfür ist
eine batteriebetriebene Kupplung 42 vorgesehen. Das Rührwerk 31 ist entweder ebenfalls
direkt gekoppelt oder batteriebetrieben. Um eine Erschöpfung des Systems aufgrund
verbrauchter Batterien zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, ein netzabhängiges
Ladegerät bzw. eine kleine Lichtmaschine mit Reglereinrichtung vorzusehen.
[0063] Da der Arbeitsdruck an der Lanze 14 zwei bis drei bar beträgt und die Druckverluste
durch die Antriebsleistung sehr gering sind, kann davon ausgegangen werden, daß alle
üblichen Wasserleitungsnetze für den Einsatz eines solchen Gerätes geeignet sind.
[0064] Bei der in Fig. 14 dargestellten Ausführungsform wird die gesamte Antriebsenergie
für die Emulgiereinrichtung dem Wasserstrom 24 beispielsweise aus einem beliebigen
Wasserleitungsnetz entnommen. Das Druckniveau sollte dabei 4 bis 6 bar betragen.
In die Hauptleitung 12 ist ein Wassermotor 25 eingesetzt, wobei die Dosierpumpen 10,
11 direkt mit dem Wassermotor 25 gekoppelt sind und zwangsläufig nur dann zudosieren,
wenn der Motor 25 läuft. Die Drehbewegung des Motors 25 ist aber abhängig von dem
an den Lanzen 14 erfolgenden Emulsionsverbrauch.
[0065] Der Verbrauch des C 8 - Wassergemisches wird dadurch kompensiert, daß eine stufenlos
funktionierende SchwimmerDirektsteuerung 54 den Zustrom zum Wassermotor 17 regelt.
Mit Hilfe eines Dauerbypasses 55 besteht die Möglichkeit, einen totalen Stillstand
des Antriebes und somit ein Absetzen der C 8 - Aggregate zu vermeiden.
[0066] Anstatt des statischen Mischers 13 kann auch ein Rotationsmischer 13ʹ mit Zwangsumlenkung
verwendet werden und zwar dann, wenn die Gefahr besteht, daß sich Partikel wegen zu
geringer Strömungsgeschwindigkeit absetzen und eine ungenügende Mischung erfolgt.
Ein solcher Mischer wird im Falle des Wasserantriebes vom Wassermotor oder einem sonstigen
elektrischen Antrieb mit geeigneter Drehzahl angetrieben. Hierbei sind auf der sich
drehenden Welle Scheiben als Blenden angebracht, die wiederum Trägerfunktion für
Mischflügel aufweisen. Am Außenrohr werden starre Scheiben als Umlenkblenden vorgesehen.
[0067] Die Figur 15 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung, bei der in der Hauptleitung
12 eine Förderpumpe 30 angeordnet ist, die mechanisch gekoppelt ist mit der Dosierpumpe
10 für das Gemisch A 4 und Emulgator und der Zellradschleuse 8, wobei der Antrieb
über einen Motor 43 erfolgt. Das Gemisch aus Wasser und A 4 mit dem Emulgator wird
seitlich in den Mischbehälter 7 über eine Zuführung 26 gegeben, wobei der Strahl
27 gegen eine in dem Behälter 7 angeordnete Prallplatte 28 gerichtet ist. In den Strahl
27 gelangt weiterhin über die Zellradschleuse 8 C 8. Der Motor 43 schaltet hierbei
über die Befehle der Niveausteuerung 15.
[0068] Die Wasserpumpe 30 kann entfallen, wenn das System an ein Wasserleitungsnetz angeschlossen
und entweder die Menge zwischen dem Minimum und dem Maximum der Niveausteuerung als
Maß für die Zumischung von Wasser zugrundegelegt wird, oder wenn das vom Leitungsnetz
kommende Wasser über einen Druckminderer und ein zuschaltbares Drosselventil fließt,
so daß von einem definierten Wasserstrom ausgegangen werden kann.
[0069] Vom Boden Behälters 7 wird über die Hauptpumpe 2 das Gemisch abgezogen und über
den Kurzschlußkreislauf 4 oberhalb des Bodens wieder in den Behälter 7 zurückgepumpt.
Die Hauptpumpe ist so dimensioniert, daß über den Kurzschlußkreis lauf 4 immer mehr
Emulsion in den Umlauf gebracht wird, als im maximalen Fall gebraucht wird. Während
des Durchströmens durch den Behälter 7 wird eine Turbulenz erzeugt, die die darüberliegende,
in der Entwicklung befindliche Emulsion in Bewegung hält und somit ein Absetzen der
C 8 - Teilchen verhindert. Dadurch wird erreicht, daß immer fertig entwickelte Emulsion
zu den Lanzen 14 gepumpt wird. Bei Bedarf kann noch das Rührwerk 31 vorgesehen sein.
Die Rückflußmenge über die Leitung 4 steht in Abhängigkeit zu den jeweils im Einsatz
befindlichen Lanzen 14, d.h. je mehr Lanzen 14 zugeschaltet sind, umso kleiner ist
die Rückflußmenge in der Kurzschlußleitung 4.
[0070] Weiterhin ist der Behälter 7 so dimensioniert, daß auch bei einem maximalen Emulsionsverbrauch
die Zeit zwischen dem Zu- und Abfluß größer ist als die Entwicklungszeit der Emulsion.
Dadurch ist gewährleistet, daß nicht teilentwickelte Emulsion ausgebracht wird.
[0071] Die Pumpendrehzahl bzw. Fördermenge kann auch aus energetischen Gründen manuell oder
automatisch angepaßt werden. Die Hauptpumpe 2 muß eine resistente Ausführung aufweisen.
[0072] Es hat sich gezeigt, daß die Emulsionsbildung in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
steht und bei höheren Temperaturen von bis zu etwa 35° bis 40° C erheblich beschleunigt
werden kann. Dies kann beispielsweise durch einen vorgeschalteten Durchlauferhitzer
erfolgen.
[0073] Die Fig. 16 zeigt eine Vorrichtung, bei der in der Hauptleitung 12 eine Förderpumpe
30 angeordnet ist, die mechanisch gekoppelt ist mit einer Dosierpumpe 10 für das
Gemisch A 4 und Emulgator und der Zellradschleuse 8, wobei der Antrieb über einen
Motor 43 erfolgt. Das Gemisch aus Wasser und A 4 und Emulgator wird seitlich in den
Mischbehälter 7 über eine Zuführung 26 gegeben, wobei der Strahl 27 gegen eine in
dem Behälter 7 angeordnete Prallplatte 28 gerichtet ist. In den Strahl 27 gelangt
weiterhin über die Zellradschleuse 8 C 8. Der Motor 43 schaltet hierbei über die
Befehle der Niveausteuerung 15. Der Mengenteiler 50 ist der Pumpe 30 nachgeordnet
und die Teilstromleitung 51 führt zu einer im unteren Bereich des Mischbehälters
7 eingebauten Mischkammer 56, in der einzelne Strömungsblenden angeordnet sind.
[0074] Bei der Aufteilung der Wasserströme entsteht im Behälter 7 die Voremulsion mit einem
20 bis 40 %igen Wasseranteil, 15,8 % A 4 und Emulgator sowie 7,5 % C 8 mit Hilfe des
langsam laufenden Rührwerkes 31. Die Hauptemulsion wird dann in der darunter befindlichen
Mischkammer 56 erzeugt.
[0075] Um nach dem Einsatz möglichst kleine Restmengen in Kauf nehmen zu müssen, ist die
Niveauregelung 15 höhenverstellbar ausgeführt. Weiterhin kann parallel zur Pumpe
30 eine weitere Pumpe 57 vorgesehen sein.
[0076] Bei der in Fig. 17 dargestellten Vorrichtung wird ein druckloser, vertikal angeordneter
Rotationsmischer 58 mit Zwangsumlenkung verwendet. Für die Zwangsumlenkung sind innen
am Behälter 7 Zwangsumlenkbleche 59 angebracht. Der obere Bereich des Behälters 7,
d.h. der Bereich 37 dient zum Erzeugen der beschriebenen Voremulsion, während im
unteren Bereich 52 des Behälters 7 die Hauptemulsion stufenweise erzeugt wird, so
daß die Emulsion beim Erreichen des unten integrierten Kurzschlußbereichs 63 fertig
aufbereitet ist.
[0077] Da in der Anfahrphase die Anteile der Voremulsion zunächst in dem Bereich 52 und
den Kurzschlußbereich 63 des Behälters 7 fließen und von einer bestimmten Füll- und
Entwicklungszeit ausgegangen werden muß, ist es erforderlich, für diesen Zeitraum
die Teilstromleitung 51 abzuschalten. Dies erfolgt durch einen Dreiwegehahn 60 in
der Leitung 51, so daß die Pumpe 57 über eine parallele Leitung 61 kurzgeschlossen
wird. Nach entstandener Voremulsion im Bereich 52 wird dann die Zuleitung 51 wieder
zugeschaltet, so daß kontinuierlich Emulsion entnommen werden kann. Die Zusteuerung
der einzelnen Komponenten erfolgt über die beschriebene Niveausteuerung.
[0078] Bei der weiteren in Fig. 18 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung ist als
Mischbehälter 7 eine schräg nach unten abfallende Wanne vorgesehen, die mit Hilfe
von Zwischenwänden 64 in einzelne kleine, nach oben offene Behältnisse unterteilt
ist. In diese einzelnen Behältnisse greifen Rührbleche 65 eines Schwenkrührers 62
ein, dessen Antrieb mit dem Bezugszeichen 66 versehen ist. Dieser Schwenkrührer ist
in Fig. 18 rechts oben in einem kleinen Bild im Querschnitt dargestellt. Die einzelnen
Rührbleche führen dabei eine hin- und hergehende Bewegung durch. In die einzelnen
Behältnisse greifen die Rührbleche 65 so ein, daß sich beim Rühren speziell im Voremulgierbereich
37 in den Ecken und auf dem Boden keine Schwebe- und Schwerteilchen absetzen. Der
Rührvorgang kann so optimal den Erfordernissen der Emulsionsbildung angepaßt werden.
[0079] Zunächst gelangen die Komponenten der Vormischung unter Einwirkung des Rührers 62
über den Bereich 37ʹ in 37ʺ. Erst wenn dieser Bereich bis zum Überlaufen voll ist,
gelangt die bis dahin,bedingt durch die abgestimmten Füll- und Volumensproportionen
entstandene Voremulsion,in den Bereich 37‴ und 52ʹ. Der Bereich 37‴ dient lediglich
zur Sicherheit der Voremulsionsbildung. Wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich,
weisen die einzelnen die Stufen begrenzenden Zwischenwände 64 unterschiedliche Höhen
auf, so daß im Wechsel beim Durchlauf eine Unter- bzw. Überflutung zustande kommen
kann.
[0080] Im Bereich 52ʹ beginnt die Entwicklung der Hauptemulsion und setzt sich im Bereich
52ʺ und 52‴ fort. In den Kurzschlußbereich 63 gelangt bereits fertig entwickelte Emulsion.
Im Bereich 52 kann wiederum der Restwasserstrom 51 stufenweise mit Hilfe des Dreiwegehahnes
60 oder einer stufenlosen Regelung zugeschaltet werden. Der Dreiwegehahn 60 kann stufenlos
so eingestellt werden, daß ein beliebiger Teilstrom über die Leitung 61 zurückfließt
und so die Wassermenge in Leitung 51 stufenlos zum Zwecke einer Rezepturveränderung
z.B. bei extrem kaltem Wasser reguliert werden kann.
[0081] Ein solches Überlaufsystem hat den Vorteil, daß aus bestimmten Betriebszuständen
heraus sich nicht unkontrolliert in den einzelnen Bereichen und durch das Absetzen
von Schwebeteilchen in tiefgelagerten Zonen ungewollt Fraktionen bilden, die eine
Entstehung der Emulsion verhindern.
[0082] Die Trennwände können eventuell ganz entfallen, wenn entsprechende Ungenauigkeiten
bei der Durchmischung zulässig sind. Dies trifft auch für Fig. 14, Position 13ʹ sinngemäß
zu. Der Wasserstrom 26 kann auch wenn er quer zu den Zellen gerichtet eingeführt wird,
zur Zellenreinigung verwendet werden. Zwischen die Leitungsanschlüsse 67 und 68 kann
ein autarkes temperaturgeregeltes Durchlauferhitzersystem 72 geschaltet werden. Ferner
besteht die Möglichkeit in die Rücklaufleitung 69 einen Durchlauferhitzer 73 einzubauen,
dem über einen Dreiwegehahn 71 Flüssigkeit zugeleitet werden kann.
[0083] Sollen andere Rezepturen gefahren werden, dann besteht die Möglichkeit, mit mehreren
Schleusen oder Schnecken und entsprechenden Übersetzungen zu arbeiten.
[0084] Diese Ausführung ist deshalb sehr vorteilhaft, weil der Mischbehälter 7 mit wenigen
Handgriffen durch Öffnen des Deckels 70 leicht zugänglich ist und dadurch nach dem
Einsatz einfach gereinigt werden kann.
1) Verfahren zum Erzeugen einer Entgiftungsemulsion für ABC-Kampfstoffe, bei dem die
Stoffe nach einer vorgegebenen Rezeptur wie Calziumhypochlorit in pulveriger bis
Granulatform, Perchloräthylen, einem Emulgator und Wasser gemischt und unter Druck
verspritzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß einem unter Druck stehenden Wasserstrom
die Stoffe zudosiert und in einzelnen Mischstrecken zur fertigen Emulsion gemischt
werden.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe Perchloräthylen
mit dem Emulgator vorgemischt dem Wasser beigegeben wird und in einer zweiten Stufe
ein Brei aus Wasser und Calziumhypochlorit gebildet oder trockenes Calziumhypochlorit
in entsprechender Menge dem Vorgemisch zugegeben wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe
hochkonzentrierte Voremulsion gebildet wird, die in einer zweiten Stufe unter Beigabe
der fehlenden Wassermenge zur Anwendungsemulsion aufbereitet wird.
4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch durch
einen Emulsionsbeschleuniger (Inliner) geleitet wird.
5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Mischstrecken
unmittelbar nach der C 8 - Wassergemisch-Zudosierung die Fließgeschwindigkeit erhöht
wird.
6) Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an einem Wasserbehälter (1) eine Hauptpumpe (2) angeschlossen ist, deren Druckseite
über ein Druckhaltesicherheitsventil (3) mit dem Tank in einem Kurzschlußkreislauf
(4) verbunden ist, daß an der Druckseite eine Wasserleitung (5) mit einer Dosiereinrichtung
(6, 17) zu einem Mischbehälter (7) mit einer dosierten Zuführung (8) für Calziumhypochlorit
angeordnet ist, daß nach der vorstehenden Wasserleitung (5) ein Behälter (9) für
das Gemisch aus Perchloräthylen und dem Emulgator über eine Dosierpumpe (10) angeschlossen
ist, daß der Mischbehälter (7) über eine weitere Dosierpumpe (11) mit der Hauptleitung
(12) verbunden ist, in die ein Vormischbehälter (13) eingesetzt ist, dem Ausbringlanzen
(14) nachgeordnet sind.
7) Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischbehälter (7)
mit einer Niveausteuerung (15) versehen ist, die eine Zellradschleuse (8) oder Förderschnecke
als dosierte Zuführung und ein Zuschaltventil (6) als Dosiereinrichtung steuert.
8) Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vormischbehälter
(13) mit Strömungsblenden (16) vorsehen ist.
9) Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Dosiereinrichtung
zum Mischbehälter (7) eine Dosierpumpe (17) vorgesehen ist.
10) Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in die Hauptleitung
(12) vor den Zuleitungen (32, 33) zu den Chemikalienbehältern (7, 9) ein Wassermengenteiler
(50) angeordnet ist, wobei die Teilstromleitung (51) im hinteren Bereich des Vormischbehälters
(13) zugeführt wird.
11) Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstromleitung
(51) mehrstufig in den Vormischbehälter (13) mündet.
12) Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuleitung
(33) vom Mischbehälter (7) mit dem C 8-Brei ein Inliner (53) vorgesehen ist.
13) Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ausbringlanze
(14) mit einem Zusatsmischbehälter (18) versehen ist.
14) Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Hauptleitung
(12) vor dem Vormischbehälter (13) ein Durchflußmengenmesser (19) vorgesehen ist,
der die Dosierpumpen (10, 11) steuert und eine Drehzahlsteuerung der Hauptpumpe (2)
vorsieht.
15) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptpumpe (2) als Förder- und Mischpumpe in einem Kurzschlußkreislauf (4) zum Vormischbehälter
(13) angeordnet ist.
16) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptpumpe (2) nach dem Verdränger-Hydrostatik-Prinzip arbeitet und entsprechend
der zugeschalteten Ausbringlanzen (14) auf Drehzahl gebracht ist.
17) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vormischbehälter (13ʹ) vertikal angeordnet ist und zur Durchflußrichtung geneigte
Mischblenden (20) aufweist.
18) Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Vormischbehälter
(13ʹ) ein Rührwerk (21) aufweist.
19) Vorrichtung nach Anspruch 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Vormischbehälter
(13ʹ) eine Mischschaufel (22) oder ein Mischblatt (23) exzentergetrieben angeordnet
ist.
20) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptleitung (12) an ein Leitungsnetz (24) angeschlossen ist, wobei in der Hauptleitung
(12) ein mit den Dosierpumpen (10, 11) gekuppelter Wassermotor (25) angeordnet ist.
21) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß als
Niveausteuerung (15) für den ersten Mischbehälter (7) eine Schwimmer-Direktsteuerung
(54) vorgesehen ist.
22) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischbehälter (13) als Rotationsmischer (13ʹ) mit Zwangsumlenkung ausgebildet ist.
23) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wasserzulauf von der Hauptleitung (12) zusammen mit dem Gemisch aus Perchloräthylen
und Emulgator von der Niveausteuerung (15) gesteuert, dem Mischbehälter (7) zuführbar
ist, und daß die Hauptpumpe (2) in einem Kurzschlußkreislauf (4) am Mischbehälter
(7) angeschlossen ist.
24) Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung (26) des
Gemisches durch einen seitlich in dem Mischbehälter (7) gegen eine Prallplatte (28)
gerichteten Strahl (27) erfolgt, wobei oberhalb des Strahles (27) ein Behälter (29)
mit Zellradschleuse (8) für das Calziumhypochlorit vorgesehen ist.
25) Vorrichtung nach Anspruch 23 und 24, dadurch gekennzeichnet, daß in die Hauptleitung
(12) eine Pumpe (30) geschaltet ist oder das Wasser über einen Druckminderer und
ein zuschaltbares Drosselventil fließt.
26) Vorrichtung nach Anspruch 24 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß zur beschleunigten
Emulsionsbildung das Wasser einem Durchlauferhitzer zuführbar ist.
27) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bodenbereich des Mischbehälters (7) als Mischkammer (56) für die Hauptemulsion ausgebildet
ist und die vom Mengenteiler (50)abgezweigte Teilstromleitung (51) an die Mischkammer
(56) angeschlossen ist.
28) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die
Niveausteuerung (15) höhenverstellbar ist.
29) Vorrichtung nach Anspruch 27 und 28, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Mischbehälter
(7) mit einem drucklosen vertikal angeordneten Rotationsmischer (58) mit Zwangsumlenkblechen
(59) versehen ist, wobei der obere Behälterbereich als zweite Mischstrecke (37) und
der untere Behälterbereich (52) zum Bilden der Hauptemulsion vorgesehen ist.
30) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Hauptleitung (12) eine Zusatzpumpe (57) angeschlossen ist, die über die Teilstromleitung
(51) mit dem unteren Behälterbereich (52) verbunden ist und die über einen Dreiwegehahn
(60) und eine parallele Leitung (61) für die Anfahrphase überbrückbar ist.
31) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischbehälter (7) eine schräg angeordnete und abfallende Wanne aufweist, die mit Hilfe
von Zwischenwänden (64) in kleine nach oben offene Behältnisse unterteilt ist, wobei
in dem Mischbehälter (7) ein Schwenkrührer (62) angeordnet ist.
32) Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß an eine Zulaufleitung
zum Mischbehälter (7) mit einem Anschluß (68) und eine Rücklaufleitung zum Behälter
(7) mit einem Anschluß (67) ein selbständiges temperaturgeregeltes Durchlauferhitzersystem
(72) mit Pumpe angeschlossen ist.
33) Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Rücklaufleitung
(69) des Behälters (7) ein Durchlauferhitzer (73) angeordnet ist.