[0001] Die Erfindung betrifft eine Transport-, Misch- und Förderkombination zur Herstellung
und Aufrechterhaltung der Mischqualität breiiger Massen, insbesondere von Zementbeton,
ausgebildet für die Übergabe des Gutes in eine für die Förderung dieser Masse geeigneten
Pumpe über einen Aufgabebehälter, wobei mit dem Transportmischer die Pumpe, sowie
in aller Regel auch ein Verteilermast gemeinsam auf einem Fahrzeug angeordnet sind.
[0002] Kombinationen von Transportmischern und normalen Kolbenpumpen sind anundfürsich bekannt.
Hierbei wird insbesondere auf Ausführungen deutscher Wettbewerbsfirmen hingewiesen.
[0003] Diese Kombinationen beruhen ausschließlich auf der Verbindung von Kolbenpumpen mit
Fahrmischern. Sie sind in der Regel für den Einsatz auf kleineren bis mittleren Baustellen
vorgesehen.
Da sich ihre Förderleistung praktisch nicht regeln läßt, ist ihr Einsatz auf Kleinbaustellen,
z.B. für das Vergießen von Fundamenten oder Decken, wenig geeignet, da die Möglichkeit
der exakten Volumendosierung für die Verfüllung von durch Verschalungen vorbestimmten
kleineren Hohlräumen, wie sie beispielsweise auch durch Pfeiler, Stürze usw. gegeben
sind, fehlt.
[0004] Ein weiteres Handicap dieser Ausführungen ist durch die Tatsache bestimmt,
daß die beim üblichen Zweizylinder-Betrieb entstehenden Umschaltstöße, bedingt durch
die Steuerung, erheblich sind, da die dabei gegebene Unterbrechung des Gutstromes
nahezu schlagartig erfolgt.
[0005] Diese Schaltstöße verhindern eine exakte zwielgenaue Einbringung des Betons in die
zu verfüllenden Bereiche und stellen eine erhebliche Beanspruchung für die den Abgabeschlauch
führende Person dar.
Darüberhinaus ist die Eignung dieser Mischer insbesondere für den Einsatz in Wohngebieten
als eingeschränkt zu bezeichnen, da der Betrieb mit einer erheblichen Geräuschbildung,
hervorgerufen durch die Schaltstöße, verbunden ist.
[0006] Auch läßt die Mobilität einer solchen Kombination zu wünschen übrig, da die Kolbenpumpen
in den Bereichen gleicher Leistung schwerer bauen und durch ihre dynamische Beanspruchung
besonders schwer konzipierte Abstützmittel erfordern, die entsprechende Aufstützflächen
auf jeder Baustelle, bei oft sehr eingeengten Aufstellmöglichkeiten, notwendig machen.
[0007] Dies berücksichtigend ist es Aufgabe dieser Erfindung, eine Transport-, Misch- und
Förderkombination nach der eingangs beschriebenen Art zu nennen, deren Leistung über
einen breiten Bereich, bei praktisch stoßfreiem Betrieb, hochvariabel ist, die eine
exakte manuelle Führung des Gutes über den Abgabeschlauch in das zu verfüllende Objekt
ermöglicht, deren abstützung durch geringe dynamische Stoßbelastung wenig Vorbereitung
des Abstützgrundes und in Verbindung mit dem Ziel, mehrere kleinere Baustellen hintereinander
versorgen zu können, hochmobil ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe sieht vor,
daß die Pumpe eine im einem geschlossenen, partiell evakuierten zylindrischen Gehäuse
ausgebildete, mit einem stufenlosen, leistungssteuernden Antriebsaggregat ausgerüstete
Schlauchpumpe ist, wobei die Ausrichtung des Antriebes der Schlauchpumpe koaxial oder
achsparallel zur horizontal projizierten Achse der Transportmischers angeordnet ist.
[0009] Der stufenlose, leistungssteuernde Antrieb der Schlauchpumpe ermöglicht die exakte
führbare, praktisch stoßfreie Abgabe des Gutes, da sich der Abschluß des Schlauches
durch die saugseitige Quetschrolle bei relativ sich langsam schließendem und die
Abgabe in den in die Förderleitung überführenden Druckanschluß bei langsam sich öffnendem
Schlauchquerschnitt vollzieht.
[0010] Die Reduzierung der dynamischen Belastung der Kombination in Verbindung mit dem einstellbaren
großen Leistungsbereich, der letztlich Einstellungen von einer quasi gegen Null gehenden
Minimalleistung bis zu der dimensionsbedingten Maximalleistung zuläßt, ist bereits
ein bestimmender Beitrag zur Lösung der durch die Aufgabenstellung angesprochenen
Probleme.
[0011] Die erfindungsgemäße Kombination ist als ein nahezu ideales Instrumentarium für eine
schnell hintereinander zu erfolgende Versorgung mehrerer Baustellen zu betrachten.
Die koaxiale oder achsparallele Anordnung der Schlauchpumpe zur projizierten Achse
des Transportmischers erlaubt eine kurze Bauweise, die auch in Verbindung mit der
durch die Wahl der Pumpe bedingten Gewichtsreduzierung - auch der Stützelemente -
und der Vorbereitungen für die Aufstellung, insgesamt betrachtet, eine wesentliche
Steigerung der Mobilität der Kombination beeinhaltet.
Selbstverständlich kann die Transport-, Misch- und Förderkombination nicht nur für
die Abwicklung von Kurzeinsätzen herangezogen werden, sondern auch für einen praktischen
Dauerbetrieb.
[0012] So ist auch vorgesehen, daß der der Schlauchpumpe verbundene Aufgabebehälter so dimensioniert
ist, daß bei Vollzug der Restentleerung des in der Kombination gebundenen Transportmischers
jeweils über die Schurre weitere Transportmischer ebenfalls über den Aufgabebehälter
zur Anschlußentleerung verbracht werden können.
[0013] Zur Ausbildung und Anordnung des Verteilermastes ist festzuhalten, daß dieser durch
einen mit einem Tragkörper verbundenen Mastbock, der mit einem oder mehreren angelenkten
Mastarmen ausgerüstet ist, ausgebildet ist, und daß der Druckanschluß der Schlauchpumpe
über eine Förderleitung dem Verteilermast angeschlossen ist.
[0014] Bei der notwendigen Verwendung von mehr als zwei Mastarmen können diese in Z- oder
Rollfaltung miteinander verbunden sein.
Die Wahl der Faltung richtet sich nach den Erfordernissen der Baustelle.
[0015] Die in der Regel zum Verteilermast führende, vom Druckanschluß der Schlauchpumpe
abgehende Förderleitung kann auch direkt mit weiteren zur Einbaustelle führenden
Förderleitungen verbunden sein.
[0016] Abschließend ist darauf hinzuweisen, daß der Antrieb für die Schlauchpumpe, die
Steuerung des Mastes und für den Transportmischer einzelne Hydraulikmotore vorsieht,
die durch eine oder getrennt durch mehrere Hydraulikpumpe (n) antreibbar ist bzw.
sind, und
daß die Hydraulikpumpen durch den Fahrzeugmotor oder einen oder mehrere separaten
Verbrennungsmotor(e) antreibbar sind.
[0017] Der Erfindungsgegenstand wird anhand der zeichnerischen, teilweise schematischen
Darstellungen einer beispielsweisen Ausführung näher erläutert.
Figur 1 zeigt das Trägerfahrzeug mit seinen Aufbauten, d.h. dem Fahrmischer, der Schlauchpumpe
und dem Verteilermast.
Figur 2 zeigt die Rückansicht aus Figur 1.
Figur 3 zeigt in einer schematischen Darstellung die mit einem Aufgabebehälter verbundene
Schlauchpumpe in Kombination mit dem Fahrmischer und dem Ausleger, sowie der Möglichkeit
der Gutaufgabe durch weitere Fahrmischer (nacheinander).
Figur 4 zeigt die Seitenansicht A aus Fig. 3, d.h. einen zweiarmigen Ausleger.
[0018] Das Trägerfahrzeug 1 für die Aufnahme der Kombination aus Transportmischer 2, Schlauchpumpe
3, Verteilermast 4,
einschließlich den ergänzenden Antriebs- und Baugruppen, die im einzelnen noch gesondert
erwähnt werden, ist in diesem Fall ein normaler LKW.
Der Fahrzeugrahmen 1.1 ist zusätzlich mit Hilfsrahmen bzw. ergänzenden Traversen
versehen, wobei der Transportmischer 2 und die Antriebseinheit 2.1 durch Quertraversen
2.3 getragen werden, während die Lasten der Schlauchpumpe 3 durch mit dem Fahrzeugrahmen
1.1 verbundene Stützteile 3.7 und der Verteilermast 4 durch einen Tragkörper aufgenommen
werden.
Die einzelnen Tragteile können fallweise, d.h. fahrzeugabhängig, miteinander verbunden
sein.
[0019] Der Transportmischer 2 wird durch die Antriebseinheit 2.1 angetrieben und besitzt
eine in der Regel zum Aufgabebehälter 3.1 der Schlauchpumpe 3 gerichtete schwenkbare
Austragsschurre 2.2, die auch so geschwenkt werden kann, daß das Mischgut direkt,
ohne über die Pumpe gefördert zu werden, in eine bauseitige Aufgabestelle abgegeben
bzw. Restmischgut auf einen auf der Baustelle vorgesehenen Platz entleert werden
kann.
[0020] Das in den Aufgabebehälter 3.1 aufgegebene Gut wird über den Sauganschluß 3.2 unmittelbar
dem Pumpschlauch 3.0 der Schlauchpumpe 3 zugeführt.
[0021] Der Pumpschlauch 3.0 ist über∼170° entlang der zylindrischen Wandung des Pumpgehäuses
3.5 gelenkt, wobei der durch die beiden Quetschrollen 3.4 gefüllte Abschnitt bei
Weiterdrehung des Quetschrollenrotors über den Druckanschluß 3.3 in die zum Verteilermast
4 führende Förderleitung 3.8 entleert; hierbei wird die in Erscheinung tretende Schlauchlängung
durch eine stützende Gleitlafette 3.6 kompensiert.
Die partielle Evakuierung des Gehäuses 3.5 beschleunigt die Rückbildung des Pumpschlauches
3.0 in seinen zylindrischen Querschnitt, so daß praktisch immer der volle Ansaug-
und Förderquerschnitt gegeben ist.
[0022] Die Quetschrollen 3.4 sind dabei in ihrer Größe so gehalten, daß eine sehr weiche
druckseitige Abgabe bzw. ein ebenso weicher saugseitiger Eingriff stattfindet.
Mit anderen Worten: der Abschluß des Schlauches 3.0 durch die saugseitige Quetschrolle
3.4 erfolgt bei relativ sich langsam schließendem und die Abgabe in den Druckanschluß
bei langsam sich öffnendem Schlauchquerschnitt.
Dies ist, wie bereits erwähnt, eine der wesentlichsten Vorteile dieses Pumptypes,
da die zielgenaue Aufgabe des Gutes, z.B. in ein Fundament, durch die das Schlauchende
führende Person nicht unbillig durch starke Schalt- bzw. Rückstöße gestört wird.
[0023] Der Antrieb der Schlauchpumpe 3 erfolgt stufenlos, so daß eine Einstellung der Leistung
von "O" bis "max" möglich ist.
[0024] Der Verteilermast 4 erlaubt die hochmobile exakte Einlenkung in die gewünschte Abgabestellung,
wobei dieser im wesentlichen aus einem pyramidenstumpfförmigen Tragkörper 4.1, einem
Mastbock 4.2 und den hier angelenkten Mastarmen 4.3 besteht. Die Anzahl der Mastarme
4.3 bzw. deren Verbindung in Z- oder Rollanordnung wird durch die Forderung der Baustelle
bestimmt. Im Bereich des Mastbockes sind verstellbare Abstützungen vorgesehen.
Unabhängig von der Abgabe des Gutes aus dem Transportmischer 2 ist es jederzeit möglich,
bei Verbrauch des Inhaltes, einen Transportmischer 2ʹ zu dem Aufgabebehälter 3.1
in eine solche Position zu verbringen, daß dieser über dessen Schwenkschurre 2.2ʹ
in den Aufgabebehälter 3.1 entleert.
[0025] Es kann also, bei entsprechender Disposition, praktisch pausenlos gefördert werden.
1. Transport-, Misch- und Förderkombination zur Herstellung und Aufrechterhaltung
der Mischqualität breiiger Massen, insbesondere von Zementbeton, ausgebildet für
die Übergabe des Gutes in eine für die Förderung dieser Masse geeigneten Pumpe über
einen Aufgabebehälter, wobei mit dem Transportmischer die Pumpe, sowie in aller Regel
auch ein Verteilermast gemeinsam auf einem Fahrzeug angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe eine in einem geschlossenen, partiell evakuierten zylindrischen Gehäuse
3.5 ausgebildete, mit einem stufenlosen, leistungssteuernden Antriebsaggregat ausgerüstete
Schlauchpumpe (3) ist, wobei die Ausrichtung des Antriebes der Schlauchpumpe (3)
koaxial oder achsparallel zur horizontal projizierten Achse des Transportmischer (2)
angeordnet ist.
2. Transport-, Misch- und Förderkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verteilermast (4) durch einen mit einem Tragkörper (4.1) verbundenen Mastbock
(4.2), der mit einem oder mehreren angelenkten Mastarmen (4.3) ausgerüstet ist, ausgebildet
ist, und
daß der Druckanschluß (3.3) der Schlauchpumpe (3) über eine Förderleitung (3.8) dem
Verteilermast (4) angeschlossen ist.
3. Transport-, Misch- und Förderkombination nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung von mehr als zwei Mastarmen (4.3) diese in Z- oder Rollfaltung miteinander
verbunden sind.
4. Transport-, Misch- und Förderkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckanschluß (3.3) der Schlauchpumpe (3) unmittelbar mit weiteren, zur Einbaustelle
führenden Förderleitungen verbindbar ist.
5. Transport-, Misch- und Förderkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb für die Schlauchpumpe (3), die Steuerung des Mastes (4) und für den Transportmischer
(2) einzelne Hydraulikmotore vorsieht, die durch eine oder getrennt durch mehrere
Hydraulikpumpe(n) antreibbar ist bzw. sind, und
daß die Hydraulikpumpen durch den Fahrzeugmotor oder einen oder mehreren separate Verbrennungsmotor(e)
antreibbar sind.
6. Transport-, Misch- und Förderkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der der Schlauchpumpe (3) verbundene Aufgabebehälter (3.1) so dimensioniert ist,
daß bei Vollzug der Restentleerung des Transportmischers (2) über die Schurre (2.2)
die Schurre (2.2ʹ) von weiteren Transportmischern (2ʹ) nacheinander einschwenkbar
ist.