[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen kombinierten Hochspannungsstrom-
und -spannungswandler in Kopfbauweise gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Bei vorbekannten Stromwandlern ist es grundsätzlich bekannt, daß der den Primärleiter
des Stromwandlers bildende Durchführungsleiter waagrecht angeordnet und durch die
den Kopf des Stromwandlers bildende Haube seitlich hindurchgeleitet ist. Hierbei ist
wenigstens eine der beiden Durchführungen elektrisch isolierend ausgebildet. Bei Hochspannungsstromwandlern
dieser Art ist dabei die Haube üblicherweise längsgeteilt, also zweischalig ausgebildet
(vgl. DE-OS 27 28 191).
[0003] Eine derartige Ausführung einer Kopfhaube besitzt also nicht nur drei Öffnungen,
die bei der Montage zwecks späterer Füllung mit Isolierflüssigkeit oder mit unter
Druck stehendem Isoliergas dicht verschlossen sein müssen, sondern darüber hinaus
noch die abzudichtende Längstrennlinie.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen kombinierten Hochspannungsstrom-
und -spannungswandler der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß eine einfache
Herstellung des Kopfgehäuses und eine gute Abdichtung mit möglichst wenig abzudichtenden
Durchführungen innerhalb des Kopfgehäuses ermöglicht wird. Gleichzeitig sollen sowohl
der Primärleiter des Stromwandlers als auch das Sekundärsystem des Strom- und die
Aktivteile des Spannungswandlers einfach montierbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines kombinierten Wandlers in Kopfbauweise
entfallen sämtliche seitlichen Öffnungen in der Kopfhaube. Die Kopfhaube ist vom Gewicht
des Sekundärsystems des Stromwandlers vollkommen entlastet und muß nur das geringere
Gewicht des Spannungswandlers tragen. Es kann daher die Kopfhaube aus wesentlich dünnerem
Material, gegebenenfalls sogar einteilig im Tiefziehverfahren, und damit wesentlich
kostengünstiger und leichter hergestellt werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung
können außerdem alle Stromwandlerteile auf der Abschlußplatte und der Spannungswandler
in der Haube vormontiert werden und die so vormontierten Einheiten auf die Isoliersäule
(Stützer) bzw. auf die Abschlußplatte aufgesetzt und dort befestigt werden. Auch kann
eine gesteuerte Foliendurchführung in der Durchgangsöffnung des Sekundärsystems, wie
sie häufig üblich ist, entfallen. Man kommt also mit einem einheitlichen Isoliermedium,
insbesondere mit inertem Isoliergas, wie Schwefelhexafluorid, oder auch Isolieröl,
aus.
[0007] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden nachfolgend anhand von in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieleinäher
beschrieben.
[0008] Dabei zeigen:
Fig. 1 einen kombinierten Hochspannungsstrom- und -spannungswandler gemäß der Erfindung
von der Seite im Längsschnitt,
Fig. 2 den kombinierten Wandler gemäß Figur 1 in einer um die Längsachse um 90° gedrehten
Ansicht im Schnitt,
Fig. 3 eine Ansicht der Haube gemäß dem Schnitt A-B der Fig. 1,
Fig. 4 einen oberen Haubenabschnitt mit einem Spannungswandler mit Mantelkern,
Fig. 5 den Stromwandlerteil des kombinierten Wandlers mit einer umschaltbaren Primärwicklung,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine abgeänderte Ausführungsform eines kombinierten
Wandlers gemäß der Erfindung und
Fig. 7 eine Draufsicht auf den Wandler gemäß Fig. 6 in der Schnittebene A-B der Figur
6 gesehen.
[0009] Mit 1 ist ein insbesondere unter dem üblichen Überdruck eines inerten Isoliergases,
wie Schwefelhexafluorid, stehender Hochspannungsstromwandler in Kopfbauweise bezeichnet,
der im wesentlichen aus einer Säule aus Isoliermaterial (Stützer), wie Porzellan,
Epoxydharz oder aus einem Verbundisolator aus einem GFK-Rohr mit angegossenen Silikonrippen,
aus einem die Isoliersäule 2 tragenden Fußteil 3 und die Aktivteile des Strom- und
Spannungswandlers enthaltenden Kopfteil 4 besteht. In der Säule 2 aus Isoliermaterial
ist ein Ausleitungsrohr 5 koaxial zu dieser angeordnet, in dem die Sekundärausleitungen
6 verlaufen und zu den Sekundärklemmen im Fußteil 3 geführt sind. Zwischen dem Ausleitungsrohr
5 und der Säule 2 kann in an sich bekannter Weise eine Potentialsteuereinrichtung,
insbesondere Potentialsteuerwicklung, vorgesehen sein.
[0010] Am oberen Ende 7 der Isoliersäule 2 ist eine Abschlußplatte 8 isoliermitteldicht,
also öl- oder gasdicht, befestigt. Sie besitzt einen nach unten ragenden Kragen 9,
der die Isoliersäule 2 von außen übergreift. Ein innerer Auflagerand 10 liegt auf
der Stirnfläche 11 der Isoliersäule 2 unter Zwischenlage einer Dichtung 12 auf.
[0011] Das Ausleitungsrohr 5-steckt in einem vorzugsweise aus mehreren Ringkernen 13 mit
zugehörigen Sekundärwicklungen und einer einen Ring 14 bildenden Gießharzumhüllung
15 bestehenden Sekundärsystem 16. Letzteres ist über isolierende Stützer 17 ausschließlich
auf der Abschlußplatte 8 befestigt. Diese Stützer 17 sind vorteilhaft schräg nach
außen verlaufend angeordnet und zweckmäßig zentrisch zum Ausleitungsrohr 5 angebracht.
Außerdem ist auf der Abschlußplatte 8 der Primärleiter 18 ausschließlich befestigt.
Dieser ist U-förmig ausgebildet, wobei dessen Basis 19 den Ring 14 bzw. den ober die
Kerne 13 zumindest annähernd zentrisch durchsetzt, wobei der eine Schenkel 20 mittels
eines durch die Bohrung 100 der Abschlußplatte 8 isoliermitteldicht hindurchgeführten
Anschlußabschnittes 22 in dieser befestigt ist. Als Auflager dient dabei ein an dem
Schenkel 20 angebrachter Außenflansch 23. Dieser Schenkel ist von außen, d.h. von
unterhalb der Abschlußplatte 8 her, kontaktierbar. Der Anschlußabschnitt 22 ist dabei
durch eine Isolierbuchse 47 und einen isolierenden Ring 48, der mit der Isolierbuchse
47 aus einem Stück bestehen kann, isoliermitteldicht und isoliert befestigt. Der andere
Schenkel 21 ist von innen mittels des Außenflansches 23 auf der Innenseite 101 der
Abschlußplatte 8 befestigt, insbesondere aufgeschraubt. Dabei sind keine nach außen
durchgehenden Bohrungen vorgesehen, so daß keine Dichtungen erforderlich sind. Der
Anschluß erfolgt über einen außen angebrachten Anschluß 106, so daß der ganze Kopf
4 auf diesem dort angeschlossenen Potential liegt. Es handelt sich also hierbei um
einen nicht umschaltbaren Primärleiter 18.
[0012] Die Abschlußplatte 8 ist so ausgebildet, daß sie alle aktiven Teile, also das Sekundärsystem
16 und den Primärleiter 18 allseitig seitlich überragt. Beispielsweise besitzt sie
Wannen- oder Tellerform. Über diese vorgenannten Teile ist von oben eine als Kopfgehäuse
ausgebildete Haube 24 gestülpt. An dem die Hauben- öffnung 25 begrenzenden Rand 26
ist ein Flansch 27 vorgesehen, mit dem die Haube 24 auf die Abschlußplatte 8 über
Schraubenverbindungen 28 dicht aufgeschraubt werden kann. Die Haube 24 kann aus einem
Rohrabschnitt 29 und aus einem hauben- oder topfförmigen Deckel 30 bestehen, die an
der Stoßstelle 31 isoliermitteldicht verschlossen, bei Metallausführung verlötet oder
verschweißt oder verschraubt, beispielsweise angeflanscht, sind und beispielsweise
bei GFK-Ausführung (glasfaserverstärkter Kunststoff) an der Stoßstelle 31 überlappt
sind. Die Haube 24 kann auch aus einem einzigen Zieh- oder Preßteil oder Formteil
bestehen.
[0013] Am Ring 14 des Sekundärsystems 16 sind am Umfang 32 unten die SE
kundärausleitungen an einer verstärkten Ausleitungsstelle 33 herausgeführt, in die
das Ausleitungsrohr 5 eingeführt ist. Der Ring 14 ist vorzugsweise außen metallisiert,
beispielsweise mit einer Spritzverzinkung. Dieser Metallbelag wird - wie üblich -
auf Erdpotential gelegt.
[0014] Es sind wenigstens drei Stützer 17 vorgesehen. Die Stützer 17 für den Ring 14 können
am Ring 14 selbst mit angeformt, also aus Gießharz in einem Stück gegossen sein. Sie
können aber auch mit geeigneten Ansätzen eingeformt oder mit dem Ring 14 lösbar verbunden
sein.
[0015] Die Anordnung eines Einzelstützers 17 am Ring 14 kann so erfolgen, daß in die Gießharzumhüllung
15 je ein als Gewindehülse oder Gewindebolzen ausgebildetes Gewindeteil 43 eingeformt
ist und die Stützer 17 mittels eines in diesen eingeformten Gegengewindeteils 44 mit
diesem verschraubbar sind (Fig. 2).
[0016] Um beim Betrieb eine bei Temperaturänderungen mögliche unterschiedliche Längenausdehnung
der Isoliersäule 2 und des Ausleitungsrohres 5 auszugleichen und auch um die Montage
des Sekundärsystems 16 auf dem Ausleitungsrohr 5 zu vereinfachen, ist die Verbindung
zwischen der Ausleitungsstelle 33 und dem Ausleitungsrohr 5 mechanisch als längsverschiebbare
Steckverbindung ausgebildet. Das obere Ende des Ausleitungsrohres 5 ist dabei nach
Art eines Gleitsitzes von einer oder mehreren Kontaktfedern 45, beispielsweise als
im Ring um das Ausleitungsrohr 5 angeordnete Ringkontaktfedern, vorzugsweise als mehrfach
geschlitzter Kragen, koaxial umgeben und federnd gehalten.
[0017] An der Abschlußplatte 8 sind auf deren Innenseite 101 Widerlager 102 angeformt oder
befestigt, insbesondere angeschraubt. Jedes Widerlager 102 weist zweckmäßig je Stütze
17 eine Auflageplatte 103 auf, deren Auflagefläche 35 vorzugsweise senkrecht zur Längsachse
L der zugeordneten Stützer 17 angeordnet sind. Die Auflageplatten 103 sind mit einer
Bohrung 104 versehen, durch die hindurch von unten ein Schraubenschaft 37 einer Befestigungsschraube
38 hindurchgesteckt werden kann und mit einem als Gewindebuchse 39 ausgebildeten Gewindeteil
des Stützers 17 verschraubt ist.
[0018] Die Auflagenplatten 103 können der eine Schenkel einer Winkelschiene sein, deren
anderer Schenkel auf der Abschlußplatte 8, beispielsweise durch Schrauben von innen
befestigt ist.
[0019] Vorteilhaft ist je eine Auflageplatte 103 auf jeder Seite eines Prismas 105 vorgesehen,
wobei dieses Prisma 105 an der Abschlußplatte 8 angeformt oder an dieser befestigt
ist.
[0020] Durch diese Art der Stützerbefestigung innerhalb des Raumes der Haube 24 wird vermieden,
daß in der Abschlußplatte 8 Bohrungen vorgesehen und isdiermitteldicht verschlossen
werden müssen.
[0021] Über dem Sekundärsystem 16 bzw. über dessen Gießharzumhüllung 15 ist ein Spannungswandler
200 vorgesehen. Er ist innerhalb der ein- oder insbesondere zweiteiligen Haube 24
angeordnet und in diesem -an wenigstens zwei dort vorgesehenen Befestigungslaschen
201 oder an einem Teil-oder an einem Ringflansch befestigt. Vorzugsweise ist der Deckel
30 als Dom ausgebildet und mit einem unteren zylindrischen Abschnitt, beispielsweise
dem Rohrabschnitt 29, isoliermitteldicht verbunden, insbesondere verschraubt. Um eine
einfache Montage des erfindungsgemäßen kombinierten Wandlers zu ermöglichen, ist unten
am Spannungswandler 200 eine Steckvorrichtung 202 angebracht, vorzugsweise angeschraubt
oder insbesondere an die Gießharzumhüllung 203 der Hoch- und Niederspannungswicklungen
200.1, 200.2 angeformt. Vorzugsweise ist dies eine Vielfachsteckvorrichtung für die
Sekundärausleitungen des Spannungswandlers 200, so daß damit ein Spannungswandler
200 mit mehreren Anschlüssen vorgesehen ist.
[0022] Oberhalb des Stromwandlers, also oberhalb seines Sekundärsystems 16 bzw. der Gießharzumhüllung
15, ist ein Steckvorrichtungsgegenstück '203 im unteren Teil der Haube 24 bzw. des
Kopfes 4 starr befestigt, beispielsweise mit diesem verschraubt. Vorzugsweise ist
das Steckvorrichtungsgegenstück 203 am Sekundärsystem 16 des Stromwandlers oben angebracht,
beispielsweise angeschraubt oder mit angeformt. In dieses Steckvorrichtungsgegenstück
203 münden Auslaßleitungen, die außen, insbesondere entlang der Gießharzumhüllung
15 oder günstiger an diese mittels Gießharz angeformt oder in diese eingeformt sind
und in das Ausleitungsrohr 5 weitergeführt sind. Im letzteren werden sie zum Klemmbrett
im Fuß 3 des Wandlers geführt. Um temperatur- und/oder druckbedingte Längenänderungen
der Haube 24 oder dgl. auszugleichen, ist die Steckverbindung 202, 204 so ausgebildet,
daß die Einzelvorrichtungen 202, 204 in zusammengebautem Zustand axial gegeneinander
verschiebbar sind, jedoch kontaktsicher verbunden bleiben.
[0023] Hierbei kann die Anordnung so getroffen sein, daß das Zusammensetzen der Steckvorrichtungsteile
202, 204 beim Aufsetzen der Haube 24 unmittelbar und selbsttätig oder mittelbar über
Zwischenverbindungselemente-erfolgt-.
[0024] Günstigerweise ist die Teilung der Haube 24 in einem Bereich 205 zwischen dem Durchführungsleiter,
also hier der Basis 19 des Primärleiters 18 und dem die Wicklungen 200.1 und 200.2
des Spannungswandlers 200 durchsetzenden Schenkel 206 des Magnetkerns 207 angebracht.
Insbesondere ist dieser Schenkel 206 unten und der wicklungsfreie Schenkel 208 oben
angeordnet. Der Magnetkern 207 bzw. 207.1 und der Anfang der innen liegenden Hochspannungswicklung
200.1 liegen auf Hochspannungspotential.
[0025] Vorzugsweise ist der Dom 30 den Abmessungen des Spannungswandlers 200 angepaßt und
er kann üblicherweise wenigstens um diesen herum im Durchmesser kleiner sein als der
übrige Abschnitt der Haube 24. Diese Möglichekit ergibt sich bei Ausführung des Magnetkernes
207 als Rahmenkern gemäß Fig. 4.
[0026] Vorteilhaft kann der Magnetkern als Mantelkern 207.1 ausgebildet sein. Dieser ist
vorzugsweise in horizontaler Ebene angeordnet. Dadurch ergibt sich u.a. eine niedrigere
Bauweise und der Durchmesser des Doms 30 muß dabei zumindest nicht größer sein als
der des zylindrischen Abschnittes 29. Die Befestigung des Magnetkernes 207 bzw. 207.1erfolgt
unmittelbar oder über Winkel- oder U-förmige Abschnitte 211 mittelbar am Wandlerkopf
4.
[0027] Damit beim Aufsetzen der Haube 24 bzw. des Spannungswandlers 200 die Steckverbindung
in Drehrichtung ohne Mühe in genauer Winkellage aufeinandergebracht werden kann, sind
an den Steckvorrichtungen 202 und -204 und/ oder an der Haube 24 bzw. an dem Dom 30
und an der Abschlußplatte 8 bzw. an dem Rohrabschnitt 29 und/oder an den Gießharzumhüllungen
15 und 203 Codierelemente 209 und Gegenstücke 210, beispielsweise in Form von Nut
und Federn oder Stiften 209.1 und Bohrungen 210.1 oder dgl. angebracht. Hierdurch
läßt sich ein Fehlanschluß des Spannungswandlers 200 grundsätzlich vermeiden.
[0028] Gemäß einer weiteren, in Figur 5 dargestellten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
kann der Primärleiter 18 des Stromwandlers 16, 18 aus zwei oder mehr Teilen bestehen,
beispielsweise aus einem Winkel und aus einem Schenkel oder aus einer Basis und aus
zwei Schenkeln. Bei einem Winkel bildet der eine Winkelschenkel die Basis 19, an die
der Schenkel 20 bzw. 21 angebracht wird. Diese Art der Ausführung gestattet einen
leichten Einbau, insbesondere bei kleinen Kern- oder Ringinnendurchmessern. Bei dreiteiliger
Ausführung sind die Schenkel 20, 21 stumpfwinklig bis rechtwinklig an den Enden der
stabförmigen Basis 19 befestigt. Die Schenkel 20, 21 können dabei als Bolzen ausgebildet
sein. Die Isolierung des oder der Schenkel 20 und/oder 21 erfolgt mit Vorteil über
eine Isolierbuchse und über einen Ring, der vorzugsweise ein Flansch der Isolierbuchse
ist, die dicht in der Abschlußplatte 8 angebracht sind, beispielsweise durch Eingießen
oder mittels Ringdichtungen oder dergleichen. Der Ring oder Flansch wird einerseits
mit dem Außenflansch 23 der Schenkel 20, 21 und andererseits mit der Abschlußplatte
8 dicht verschraubt.
[0029] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Stromwandlerteils der Erfindung besteht
darin, daß der Primärleiter 18 als koaxialer Doppelleiter ausgebildet ist, in dem
zwei voneinander isolierte U-förmige Leiter vorgesehen sind. Dabei besteht vorzugsweise
der eine aus einem Außenleiter 50 und der andere aus einem Innenleiter 51. Diese sind
durch geeignete Isolationsstrecken, die wenigstens zum Teil durch ein festes Dielektrikum
52, wie Gießharz, voneinander getrennt und lagefixiert sind. Das Dielektrikum 52 ist
zumindest im Bereich der Anschlußabschnitte 22 vorgesehen und dichtet so gleichzeitig
ab. Dabei ist der Außenleiter 50 des einen Schenkel 20 durch eine Isolierbuchse von
der Abschlußplatte 8 isoliert angeordnet und der Außenleiter 50 des anderen Schenkels
21 ist mit der Abschlußplatte 8 leitend verbunden, beispielsweise direkt darin ohne
Isolierung befestigt.
[0030] Hierbei besitzen natürlich die Außenleiter 50 der Schenkel 20, 21 einen Außenflansch
23. Die Innenleiter 51 der Schenkel 20, 21 sind isoliert nach außen geführt und an
ihnen können Anschlußkontakte 53, beispielsweise mittels einer Klemmschelle 54, entsprechend
schwenkbar angebracht sein. Das gleiche kann am isolierten Außenleiter 50 des Schenkels
20 vorgesehen sein.
[0031] Durch diese Ausgestaltung des Primärleiters 18 als Doppelleiter ist es möglich, die
beiden Leiter getrennt zu verwenden oder hintereinander oder parallel zu schalten.
Es ist daher eine Umschaltung im Verhältnis 1:2 möglich oder bei Parallelschaltung
ist der Primärleiter für eine höhere Strombelastung verwendbar. Als Einzelleiter kann
jeder der beiden Koaxialleiter auch einen gesonderten Meßstrom führen.
[0032] Die Parallelschaltung geschieht durch Zusammenschaltung der Innenleiter 50 und der
Außenleiter 51 des Schenkels 20 und des Schenkels 21.
[0033] Die Reihenschaltung erfolgt durch Anlegen der Anschlußkontakte 53 an den linken Außenleiter
50, durch elektrische Verbindung des Außenflansches 23 mit der elektrisch leitenden
Abschlußplatte 8, durch eine weitere elektrische Verbindung der Abschlußplatte 8 über
einen weiteren Anschlußkontakt 53 mit dem linken Innenleiter 51, wobei - an dem rechten
Anschlußabschnitt 22 eine weitere Kontaktierung mit dem rechten Anschlußkontakt 53
erfolgt.
[0034] Zur Verbindung der Basis 19 des Primärleiters 18 mit den Schenkels 20, 21 können
auch Klemmschellen 54 verwendet werden. Dabei können diese aus dem Rohr- oder Vollmaterial
der Schenkel 20, 21 oder aus der Basis
19, und zwar sowohl bei den Außenleitern 50 als auch bei den Innenleitern 51, hergestellt
sein. Dies kann durch entsprechende Formgebung und/oder spanende Bearbeitung erfolgen.
Dabei kann der einzuklemmende Leiterteil 55 im Durchmesser reduziert sein.
[0035] Zur einfachen Montage besitzt der Außenleiter 50 der Schenkel 20, 21-im Bereich 56
des Innenleiters 51 der Basis 19 eine Bohrung.
[0036] Die Verbindung der Außenleiter 50 von der Basis 19 zu den Schenkeln 20, 21 erfolgt
über je einen an den Enden 58 des Außenleiters 50 an der Basis 19 angebrachten Flansch
59, mit dem die innerhalb des Kopfgehäuses 24 etwas vorstehenden Enden 60 der Außenleiter
50 der Schenkel 20, 21 verschraubt sind.
[0037] Günstigerweise sind an allen Innenflächen des Mantelkerns 207 Abschirmungen 212 angebracht.
Diese können auch einen gemeinsamen Rahmen bilden. Sie sind vorteilhaft am nach unten
zu dem Ring 14 des Stromwandlers 16, 18 weisenden Ende 213 nach unten auswärts verrundet
bzw. ballig ausgebildet.
[0038] Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, den Mantelkern 207 in Richtung des Durchführungsleiters
19 des Stromwandlerprimärleiters 18 anzuordnen. Der Durchführungsleiter 19 kann den
gesamten Kopf 4 waagrecht durchsetzen, wobei er beidseitig aus der Haube 24 herausragt
und wenigstens auf einer Seite elektrisch von dieser isoliert ist. Er kann aber auch
die beschriebene U-Form aufweisen. Gegebenenfalls kann er auch aus zwei parallelen
Strängen bestehen, so daß er umschaltbar ist. Einer der beiden Stränge ist dann an
jedem Schenkel von der Abschlußplatte elektrisch isoliert angebracht.
[0039] Die Verwendung des Stromwandlerteils mit umschaltbarer Primärwicklung des erfindungsgemäßen
kombinierten Wandlers ist insbesondere dann von Vorteil, falls der Spannungswandlerteil
über die Steckvorrichtung 202, 204 abgekoppelt ist und dieser Wandler dann als reiner
Stromwandler betrieben wird.
1. Kombinierter Hochspannungsstrom- und -spannungswandler in Kopfbauweise mit einer
das Kopfgehäuse tragenden Säule aus Isoliermaterial, wobei im Kopfgehäuse die Aktivteile
des Stromwandlers und über diesen die Aktivteile des Spannungswandlers angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärleiter (18) des Stromwandlers (16, 18)
U-förmig ausgebildet ist, dessen Basis (19) den Ring (14) des Sekundärsystems (16)
des Stromwandlers (16, 18) wenigstens annähernd zentrisch durchsetzt und dessen beide
Schenkel (20, 21) nach unten ragen und ausschließlich auf der Abschlußplatte (8) des
aus der Abschlußplatte (8) und des auf dieser befestigten Haube (24) bestehenden Kopfgehäuses
(4) von innen befestigt sind, wobei zumindest der eine Schenkel (20) von der metallischen
Abschlußplatte (8) elektrisch isoliert und durch diese hindurch von außen und unten
kontaktierbar ist, und daß der Ring (14) des Sekundärsystems (16) des Stromwandlers
(16, 18) über Stützer (17) ebenfalls ausschließlich auf der Abschlußplatte (8) befestigt
ist.
2. Kombinierter Wandler
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Primärleiter (18) des Stromwandlers
(16, 18) aus wenigstens zwei voneinander isolierten parallelen Strängen besteht, wobei
nur einer dieser Stränge einseitig mit der Abschlußplatte (8) kontaktiert ist.
3. Kombinierter Wandler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
(14) des Sekundärsystems (16) des Stromwandlers (16, 18) innen im Kopfgehäuse (4)
auf Befestigungselementen (102) befestigt ist.
4. Kombinierter Wandler nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haube (24) innen Befestigungslaschen (201), einen Innenflansch oder Teile eines Innenflansches
aufweist, an denen bzw. an dem der Spannungswandler (200) befestigt ist, daß der Spannungswandler
(200) unten, also im Bereich des Stromwandlers (16, 18) eine Steckvorrichtung (202),
insbesondere eine Vielfachsteckvorrichtung, aufweist, an die seine Sekundärausleitungen
angeschlossen sind, daß ein Steckvorrichtungsgegenstück (204) im oberen Teil bzw.
oberhalb des Stromwandlers (16, 18) angeordnet ist, und daß das Zusammenstecken der
Steckvorrichtungsteile (202, 204) beim Aufsetzen der Haube (24) selbsttätig erfolgt.
5. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steckvorrichtungsgegenstück (204) oben auf dem Stromwandler (16, 18) befestigt
ist.
6. Kombinierter Wandler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärsystem
(16) des Stromwandlers (1-6, 18) eine Gießharzumhüllung (15) aufweist, und daß das
Steckvorrichtungsgegenstück (204) an dieser befestigt ist oder mit dieser eine bauliche
Einheit bildet.
7. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckverbindung (202, 204) ein Axialspiel aufweist, um temperaturbedingte
und/ oder druckbedingte axiale Längenänderungen auszugleichen.
8. Kombinierter Wandler nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleitungen
vom Steckvorrichtungsgegenstück (204) entlang der Gießharzumhüllung (15) des Stromwandlers
(16, 18) nach unten zum Ausleitungsrohr (5) geführt sind.
9. Kombinierter Wandler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleitungen
in die Gießharzumhüllung (15) des Sekundärsystems (16) des Stromwandlers (16, 18)
eingeformt sind.
10. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steckvorrichtung (202) unten am Gießharzkörper (203) des Spannungswandlers
(200) angebracht oder angeformt ist.
11. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (24) zweigeteilt ist und aus einem auf die Abschlußplatte (8) isoliermitteldicht
befestigbaren zylindrischen Abschnitt (29) und aus einem auf diesen aufsetzbaren und
an diesem befestigbaren Dom (30) besteht.
-- 12. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (24) im Bereich (205) zwischen dem Durchführungsleiter (19) des Stromwandlers
(16, 18) und dem die Wicklungen (200.1, 200.2) des Spannungswandlers (200) durchsetzenden
Magnetkernschenkel (207) geteilt ist.
13. Kombinierter Wandler nach
einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (24) im Bereich
(205) zwischen der Durchführung (19) des Primärleiters (18) des Stromwandlers (16,
18) und dem die Wicklungen (200.1, 200.2) des Spannungswandlers (200) durchsetzenden
Schenkel (206) des Mantelkerns (207) unterteilt ist und daß an der Trennstelle (31)
die beiden Teile (29, 30) der Haube (24) isoliermitteldicht miteinander verbunden
sind.
14. Kombinierter Wandler nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stromwandler im zylindrischen Abschnitt (29) der Haube (24) und der Spannungswandler
(200) im Dom (30) der Haube (24) untergebracht ist.
15. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (24) mit der Abschlußplatte (8) und/oder die Steckverbindung (202, 204)
und/oder die Gießharzumhüllungen (15, 203) in Aufsteckrichtunggsgen unbeabsichtigte
Winkelversetzung schützende Codierelemente (209.1, 210.1) aufweisen.
16. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dom (30) ganz oder in einem oberen Teil im Durchmesser kleiner ist als der
zylindrische Abschnitt (29) der Haube (24).
17. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis (19) des Primärleiters (18) des Stromwandlers
(16, 18) den oder die senkrecht angeordneten Ringkern(e) (13) waagrecht durchsetzt.
18. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (207) des Spannungswandlers (200) als Mantelkern (207.1) ausgebildet
ist.
19. Kombinierter Wandler nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantelkern
(207.1) in horizontaler Ebene verlaufend angeordnet ist.
20. Kombinierter Wandler nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsrichtung des Mantelkerns (207.1) in Richtung des Durchführungsleiters (19) des
Primärleiters (18) des Stromwandlers (16, 18) angeordnet ist.
21. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (207; 207.1) des Spannungswandlers (200) mit der Haube (24) elektrisch
leitend verbunden ist.
22. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß auf allen Innenflächen des Kerns (207; 207.1) Abschirmungen (212) angebracht sind.
23. Kombinierter Wandler nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmungen
(212) am zum Stromwandler (16, 18) hinweisenden Ende (213) nach unten auswärts ballig
ausgebildet sind.
24. Kombinierter Wandler nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haube (24) und der Magnetkern (207; 207.1) des Spannungswandlers (200) auf
Hochspannungspotential liegen und daß der innere Anfang der innen angeordneten Hochspannungswicklung
(200.1) am Hochspannungspotential angeschlossen ist.