(19)
(11) EP 0 236 979 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.09.1987  Patentblatt  1987/38

(21) Anmeldenummer: 87103230.6

(22) Anmeldetag:  06.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 71/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 14.03.1986 DE 3608570

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Fiedler, Jürgen
    D-4054 Nettetal 1 (DE)
  • Schneider, Hans
    D-4056 Schwalmtal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zuschnitt für eine Sammelverpackung


    (57) Ein Zuschnitt aus Wellpappe für eine Sammelverpackung zur Aufnahme von mindestens zwei Spendern (8) läßt sich mit geringstem Material- und Bearbeitungsaufwand herstellen und bietet trotzdem einen sicheren Zusammenhalt einer Mehrzahl von Spendern (8) sowie den Packungsinhalt nur wenig verdeckende Werbeflächen, wenn der Zuschnitt eine gerade Reihe (1) von Öffnungen (2) zum Hindurchführen der Spender (8) und angrenzend an die Reihe beiderseits eine Rillung (3,4) aufweist, derart, daß an die außerhalb der Rillungen (3, 4) verblebeniden Randstreifen (5) angeformte, in die Öffnungen (2) hineinragende Zungen (7) beim Einsetzen der Spender (8) kraftschlüssig an die Spenderwand angelegt werden und dadurch die Verpackposition stabilisieren. r




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Zuschnitt aus Wellpappe oder dergleichen stabilem Material für eine Sammelverpackung zur Aufnahme von mindestens zwei tuben- oder flaschenförmigen Spendern. Sie betrifft ferner eine Sammelverpackung unter Verwendung des aufgerichteten Zuschnitts.

    [0002] Flaschen, Tuben und dergleichen relativ leichte und langgestreckte Behälter werden mit oder ohne gesonderte, z.B. als Faltschachtel ausgebildete Umverpackung, in Sammelverpackungen, wie Kartons, Faltschachteln, Steigen und Verkaufsaufstellern versandt, gelagert bzw. im Einzelhandel präsentiert. Diese Sammelverpackungen verdecken den Inhalt entweder völlig oder zumindest in erheblichem Maße oder sie bieten keinen Raum für Kennzeichnungen, z.B. für Werbeaussagen oder Waren-Codes. Zum Aufrichten und Anwenden werden Klebestellen, komplizierte Falt- bzw. Knickvorgänge und/ oder ein erheblicher Lagerraum für das Packmittel selbst benötigt.

    [0003] Der. Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sammelverpackung mit einem Zuschnitt eingangs genannter Art zu schaffen, die einen erheblich geringeren Herstellungs-, Lager- und Anwendungsaufwand als bekannte Verpackungen erfordert und trotzdem Platz für werbende Kennzeichnungen oder beschreibende Codes aufweist. Die erfindungsgemäße Lösung ist für den Zuschnitt aus Wellpappe oder dergleichen flächenstabilem Material für eine Sammelverpackung gekennzeichnet durch mindestens eine von zwei zu Knickkanten umliegenden, geraden und parallelen Rillungen begrenzte Reihe über je einen Spender zu schiebenden Öffnungen mit dem vorgesehenen Sitz auf dem jeweiligen Spender angepaßter Öffnungsform, wobei von wenigstens einer der Längsseiten der Reihe von Öffnungen in jede Öffnung eine von der Rillung ausgenommene Zunge hineinragt.

    [0004] Für den Zuschnitt zum Herstellen der Sammelverpackung wird erfindungsgemäß lediglich ein einziges flachliegendes Stück Wellpappe oder dergleichen flächenstabiles Material benötigt, dessen Größe In der einfachsten Version kleiner als eine Wand einer bisher als Sammelverpackung erforderlichen Pappschachtel ist. Der Zuschnitt kann durch einen einfachen Stanzvorgang hergestellt und durch Knicken längs zweier Linien '(pro Öffnungsreihe) aufgerichtet werden. Zum Verpacken, das heißt zum verpackenden Zusammenfassen einer Reihe von Spendern der beschriebenen Art, genügt es, die Reihe von Öffnungen auf eine Reihe nebeneinanderstehender Spender zu schieben. Durch die Rückstellkraft der Rillungen und den damit verbundenen Kraftschluß zwischen Zungen und Behälterseitenwand, wird die Verpackposition in einer für das Bedürfnis im Lagerraum, im Verkaufsregal des Einzelhandels oder einer sonstigen Präsentation völlig ausreichenden Weise stabilisiert. Eine weitere Stabilisierung ergibt sich, wenn sich die nach dem Einsetzen der Spender parallel zu den Spenderseitenflächen aufgeklappten Zungen, Randstreifen und gegebenenfalls Mittelstreifen der Umfangsform der Spender angepaßt biegen bzw. bauschen, so daß die Gesamtheit der Randstreifen, Zungen und gegebenenfalls Mittelstreifen jeweils wellenförmig der Fluchtlinie der Spender folgt. Als vorteilhaft kommt hinzu, daß die die Reihe von Zungen bzw. Öffnungen zusammenhaltende Randstreifen des Zuschnitts für werbende oder klassifizierende Aufschriften zu verwenden sind.

    [0005] Der erfindungsgemäße Zuschnitt besitzt in der Regel eine einzige oder genau zwei zueinander parallel verlaufende Reihen von Öffnungen. Wenn der Zuschnitt eine einzige Reihe von Öffnungen mit je einem durchgehenden Randstreifen beiderseits der Reihe aufweist, soll in jede Öffnung ausgehend von jedem der Randstreifen eine von der Rillung ausgenommene Zunge hineinragen. Wenn der Zuschnitt zwei Reihen von Öffnungen mit dazwischen vorgesehenem Mittelstreifen und jeweils außen angeformten Randstreifen aufweist, soll in jede Öffnung nur eine von dem jeweils benachbarten Randstreifen ausgehende und von der Rillung ausgenommene Zunge hineinragen. Im letzteren Falle soll zwischen der zwischen den Reihen verbleibende Mittelstreifen des Zuschnitts von Reihe zu Reihe mindestens so breit sein wie die Summe der außen an jede Reihe anschließenden Randstreifen. Die bei aufgerichtetem Zuschnitt von den eingesetzten .Spendern abgewandte Außenseite des Mittelstreifens kann dann wegen der relativ großen Fläche in vorteilhafter Weise für Werbe-, Auszeichnungs- und Registrierzwecke eingesetzt werden.

    [0006] Bei Anwendung eines eine einzige Reihe von Öffnungen aufweisenden Zuschnitts zum Herstellen einer Sammelverpackung werden die Randstreifen längs der Rillung um etwa 90° abgeknickt, daraufhin wird der Zuschnitt mit den Öffnungen über eine Reihe stehender Spender gestülpt, derart, daß die dann in den Öffnungen steckenden Spender kraftschlüssig durch die Klemmung und gegebenenfalls Bauschung der Zungen und Randstreifen in der Verpackposition arretiert werden.

    [0007] Auf ähnlich einfache Weise ist der Zuschnitt mit zwei zueinander parallen Reihen von Öffnungen als Sammelverpackung einer Reihe nebeneinanderstehender Spender zu verwenden. Hierbei werden die Reihen von Öffnungen in Bezug auf die Mittelstreifen um etwa 90° und die Randstreifen in Bezug auf die Reihen von Öffnungen ebenfalls um etwa 90°

    [0008] in Richtung aufeinanderzu abgewinkelt. Beim praktischen Einsatz erfolgt das Abwinkeln zunächst auf einer Seite des Mittelstreifens, dann wird eine Reihe von Behältern durch die Öffnung geschoben und daraufhin wird die andere Seite des Mittelstreifens in der beschriebenen Weise abgeknickt und ebenfalls über die Spender geschoben. Dadurch wird erreicht, daß jeder Spender durch zwei in Bezug auf die Rillung übereinanderliegende Öffnungen gesteckt und durch die Rückstellkraft der geknickten Rillungen bzw. der Zungen und Randstreifen in der Verpackposition arretiert werden. Auch hierbei kann sich durch Bauschen der an den Seitenwänden der Spender anliegenden Teile der Randstreifen, Mittelstreifen und/oder Zungen eine zusätzliche Stabilisierung ergeben.

    [0009] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindungerläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen flachliegenden Zuschnitt mit einer Öffnungsreihe;

    Fig. 2 eine Schnittzeichnung eines auf eine Spenderreihe aufgeschobenen, aufgerichteten Zuschnitts nach Fig. 1;

    Fig. 3 einen flachliegenden Zuschnitt mit zwei zueinander parallelen Öffnungsreihen; und

    Fig. 4 eine Schnittzeichnung eines auf eine Spenderreihe aufgeschobenen, aufgerichteten Zuschnitts nach Fig. 3.



    [0010] Der flachliegende Zuschnitt nach Fig. 1 besteht aus einer insgesamt mit 1 bezeichneten Reihe von Öffnungen 2 die durch zwei parallel laufende, als Knickkante zu verwendende Rillungen 3 und 4 begrenzt wird. Seitlich an die Reihe 1 von Öffnungen 2 bzw, an die Rillungen 3 und 4 grenzt je ein Randstreifen 5 an, der mit einem Außenrand 6 des Zuschnitts abschließt. In jede Öffnung 2 ragt ausgehend von jedem -der-Randstreifen 5 eine von der Rillung 3, 6 bzw. 4 ausgenommene Zunge 7 hinein.

    [0011] Der Zuschnitt nach Fig. 1 wird bei Anwendung in eine einfache Vorrichtung gelegt und über nebeneinander positionierte Spender 8 (Fig. 2) ge - schoben. Bei diesem Vorgang, der von Hand oder maschinell auszuführen ist, werden die Randstreifen 5 längs der Rillungen 3, 4 so weit abgeknickt, daß die sich gegenüberstehenden an die Randstreifen 5 angeformten Zungen 7 kraftschlüssig - eventuell der Form der Spenderwand folgend gebogen - an der Wandung des jeweils eingeschobenen Spenders 8 anlegen. Diese Situation wird in Fig. 2 schematisch dargestellt. Durch die Klemmwirkung der Zungen 7 wird die jeweilige Reihe von Spendern 8 geordnet zusammengehalten. Zugleich wird der aufgerichtete Zuschnitt durch die Abwinklung der Randstreifen 5 stabilisiert.

    [0012] Fig. 3 zeigt einen flachliegenden Zuschnitt mit zwei insgesamt mit 11 bzw. 12 bezeichneten Reihen von Öffnungen 13 mit dazwischen vorgesehenen Mittelstreifen 14 und jeweils außen angeformten Randstreifen 5, die jeweils mit der Außenkante 6 des Zuschnitts enden. Ebenso wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird jede der Reihen 11 bzw. 12 von Öffnungen 13 durch eine Rillung 3 und 4 begrenzt. Schließlich ragt in jede der Öffnungen 13 eine von dem der Außenkante 6 benachbarten Randstreifen 5 ausgehende und von an der den Randstreifen 5 angrenzenden Rillung 3 ausgenommene Zunge 7 hinein. Die durchgezogenen Linien in Fig. 3 bezeichnen ebenso wie in Fig. 1 Schnittkanten, während die gestrichelten Linien in Fig. 3 ebenso wie in Fig. 1 Rillungen andeuten.

    [0013] Bei Anwendung als Sammelverpackung für eine Reihe nebeneinanderstehender Spender 8 nach Fig. 4 wird der Zuschnitt nach Fig. 3 zunächst mit einer Reihe (z.B. 11) von Öffnungen 13 Ober eine Reihe von Spendern 8 geschoben. Anschließend wird durch zweimaliges Knicken längs der Rillungen 3 und 4 die zweite Klemmreihe (z.B.12) des Zuschnitts in die passende Position zum Aufstülpen ihrer Öffnungen 13 über die bereits durch die erste Klemmreihe 11 erfaßten Spender 8 gestülpt. Das Ergebnis dieser Manipulation wird in der Schnittzeichnung nach Fig. 4 schematisch angedeutet. Diese zeigt ebenso wie Fig. 2 eine Blickrichtung parallel zu der Reihe von verpackten Spendern 8. Auch in diesem Falle wirken die Zungen 7 klemmend und damit stabilisierend auf die ganze Reihevon Spendern, während gleich- zeitig der Zuschnitt, also die Sammelverpackung durch die geknickten Rillungen stabilisiert wird.

    [0014] Ersichtlich sind zum Herstellen und Aufrichten der vorliegenden Sammelverpackung weder Klebstellen noch komplizierte Falt- oder Knickvorgänge erforderlich. Das Packmittel selbst ist als flachliegender Zuschnitt mit minimalem Platzaufwand zu lagern. Die Anwendung erfolgt miteinfachsten manuellen, mechanischen oder sogar vollautomatischen Packmaschinen. Die Sammelverpackung ist daher nicht nur von Ihrem Materialbedarf sondern auch von der Anwendung her außerordentlich wenig aufwendig. Trotzdem bieten die flach bzw. wellenförmig an der Reihe von Spendern anliegenden Randstreifen 5 oder der Mittelstreifen 14 ausreichend Raum für Kennzeichnungen, Werbeaussagen oder dergleichen.

    Bezugszeichenliste



    [0015] 

    1 = Reihe

    2 = Öffnung

    3 = Rillung

    4 = Rillung

    5 = Randstreifen

    6 = Außenrand

    7 = Zunge

    8 = Spender

    11 = Reihe

    12 = Reihe

    13 = Öffnung

    14 = Mittelstreifen




    Ansprüche

    1. Zuschnitt aus Wellpappe oder dergleichen flächenstabilem. Material für eine Sammelverpackung zur Aufnahme von mindestens zwei tuben-oder flaschenförmigen Spendern (8), gekennzeichnet durch mindestens eine von zwei zu Knickkanten umzulegenden, geraden und parallelen Rillungen (3, 4) begrenzte Reihe (1) von über je einen Spender (8) zu schiebenden Öffnungen (2) mit dem vorgesehenen Sitz auf dem jeweiligen Spender (8) angepaßter Öffnungsform, wobei von wenigstens einer der Längsseiten der Reihe (1) von Öffnungen (2) in jede Öffnung eine von der Rillung (3, 4) ausgenommene Zunge (7) hineinragt.
     
    2. Zuschnitt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine einzige Reihe (1) von Öffnungen (2) mit je einem durchgehenden Randstreifen (5) beiderseits der Reihe (1), wobei in jede Öffnung (2) ausgehend von jedem der Randstreifen (5) eine von der Rillung (3, 4) ausgenommene Zunge (7) hineinragt (Fig. 1).
     
    3. Zuschnitt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Reihen (11, 12) von Öffnungen (13) mit dazwischen vorgesehenem Mittelstreifen (14) und jeweils außen angeformten Randstreifen (5), wobei in jede Öffnung (13) eine von dem benachbarten Randstreifen (5) ausgehende und von der Rillung (3, 4) ausgenommene Zunge (7) hineinragt (Fig. 3).
     
    4. Zuschnitt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen den Reihen (11, 12) verbleibende Mittelstreifen (14) des Zuschnitts von Reihe zu Reihe mindestens so breit ist wie die Summe der außen an jede Reihe anschließenden Randstreifen (5) des Zuschnitts.
     
    5. Sammelverpackung mit einem aufgerichteten Zuschnitt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstreifen (5) längs der Rillung (3, 4) um etwa 90° abgewinkelt sind und daß die in die Öffnungen (2) zu steckenden Spender (8) kraftschlüssig durch eine Klemmung der Zungen (7) in der Verpackposition arretiert sind (Fig. 2).
     
    6. Sammelverpackung mit einem aufgerichteten Zuschnitt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reihen (11, 12) von Öffnungen (13) in Bezug auf den Mittelstreifen (14) um etwa 90° und die Randstreifen (5) in Bezug auf die Reihen von Öffnungen ebenfalls um etwa 90° in Richtung aufeinanderzu abgeknickt sind und daß die Spender (8) durch zwei in Bezug auf die Rillung (3, 4) übereinanderliegende Öffnungen (13) gesteckt sowie durch die Rückstellkraft der geknickten Rillungen (3, 4) bzw, der Zungen (7) in der Verpackposition arretiert sind (Fig. 4).
     




    Zeichnung