[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Halterung und Handhabung eines
flachen Gegenstandes, insbesondere zur Halterung eines flachen Werkstückes an einer
Werkzeugmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Es ist bereits eine Vorrichtung bekannt geworden, die auch zum Festhalten flacher
Werkstücke für eine Bearbeitung auf einer Werkzeugmaschine geeignet sein soll (Tech.
Rundschau I.86, Werkstatt, Zubehör für Drahterodiermaschinen). Sie ist nach Art eines
einstellbaren Schraubenschlüssels, eines sog. Engländers, gebaut und hat auch Ähnlichkeiten
mit einem Schraubstock. Dieser Vorrichtung haftet indessen der gewichtige Nachteil
an, daß sie ein einseitig offenes System darstellt und daher nicht im Stande ist,
ein Werkstück spiel- und verzugsfrei festzuklemmen. Da bei gewissen Bearbeitungsprozessen,
wie beispielsweise der elektrischen Funkenerosion, eine spielfreie Beibehaltung einer
mit hoher Präzision spannungsfrei eingestellten Werkstückposition während der Bearbeitung
erforderlich ist, ist der Einsatz der bekannten Vorrichtung in solchen Fällen wenig
sinnvoll.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu
verbessern, daß sie zum Zwecke einer Präzisionsbearbeitung von flachen Gegenständen
ein rasches, spannungs- und spielfreies Festspannen der Gegenstände gestattet. Zusätzlich
soll der jeweilige Bearbeitungsvorgang durch Teile der Vorrichtung möglichst nicht
behindert werden. Weiterhin soll bei aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen an dem fest
gespannten Gegenstand auf wechselnden Bearbeitungsmaschinen die voreingestellte Bearbeitungsposition
des Gegenstandes gewährleistet sein, wobei auch eine automatische Handhabung bzw.
Transport zwischen den verschiedenen Bearbeitungsmaschinen möglich sein soll.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltung und
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Die Vorrichtung
nach der Erfindung, die im folgenden auch als "Rahmenklemme" bezeichnet wird, ermöglicht
in einem starren, geschlossenen System eine präzise, spannungs- und spielfreie Halterung
des flachen Gegenstandes und ist daher für Bearbeitungsvorgänge, die äußerste Präzision
verlangen, besonders vorteilhaft anwendbar.
[0005] Das Einspannen des flachen Gegenstandes erfolgt in zwei Schritten:
Zunächst wird die bewegliche Klemmbacke in den Rahmen eingeführt und mit Spannmittel
vorsichtig jedoch spielfrei am festzuspannenden Gegenstand in Anschlag gebracht
und festgeklemmt;
anschließend wird die bewegliche Klemmbacke durch die Klemmittel mit einer überlagerten
stützenden Verspannung am Rahmen festgeklemmt, was einer Verriegelung gleichkommt.
[0006] Die Vorrichtung stellt eine relativ einfache Konstruktion dar, deren Teile, insbesondere
die bewegliche Klemmbacke leicht austauschbar sind. Dadurch kann eine schnelle Anpassung
an unterschiedliche Arten und Konturen von Gegenständen erhalten werden.
[0007] Ein weiterer erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß
sie eine ungehinderte Bearbeitung des in ihr festgespannten Gegenstandes bis zu dessen
Außenkontur ermöglicht, damit also auch im Bedarfsfall eine vollständige Durchtrennung
desselben, ohne daß die getrennten Teile ihre Lage ändern können.
[0008] Der jeweilige flache Gegenstand kann ein zu bearbeitendes Werkstück oder auch ein
Werkzeug sein. So kann beispielsweise der flache Gegenstand eine Senkelektrode bei
der Funkenerosion darstellen, der in der Rahmenklemme eingespannt an einer Senk-Erodiermaschine
befestigt ist.
[0009] Mit der Rahmenklemme kann auch eine "Palettisierung" von hochpräzise eingesspannten
Gegenständen, insbesondere Werkstücken erhalten werden. Will man eine Folge von Bearbeitungsgängen
auf unterschiedlichen Maschinen durchführen und dabei die jeweils notwendige Werkstückposition
bezüglich eines Referenzpunktes auf einem Voreinstellplatz beibehalten, so kann man
die Rahmenklemme samt Werkstück einfach auf den unterschiedlichen Maschinen einspannen,
ohne daß die relative Lage des Werkstückes gegenüber dem Referenzsystem verändert
wird. Man erhält damit eine hohe Widerholungsgenauigkeit einer definierten Bearbeitungsposition
des Werkstückes jeweils bei Beginn eines neuen Arbeitsganges.
[0010] Mit den Merkmalen der Ansprüche 2 und 3 erreicht man ein einfaches und schnelles
Einsetzen der beweglichen Klemmbacke in den Rahmen und andererseits auch ein spielfreies
Anlegen dieser Klemmbacke an den festzuklemmenden Gegenstand. Mit den Merkmalen des
Anspruches 6 erhält man eine Anpassung der Rahmenklemme an den Umriß unterschiedlicher
einzuspannender Gegenstände.
[0011] Mit Anspruch 7 erreicht man, daß beim Festklemmen des flachen Gegenstandes möglichst
kleine, dafür aber saubere Anlageflächen zwischen dem Gegenstand und der Rahmenklemme
entstehen, so daß Bearbeitungsabfälle und Schmutz abgeführt werden können und daß
im Falle einer Bearbeitung mittels Drahterosion das Einfädeln der Drahtelektrode
ohne Startlochbohrung möglich ist.
[0012] Mit Anspruch 9 wird der Einspannvorgang erleichert, insbesondere auch im Hinblick
auf ein halb- oder vollautomatisches Einspannen.
[0013] Die Ansprüche 10 und 11 bieten die Möglichkeit zur automatischen Handhabung der Rahmenklemme
und zur Kombination derselben mit weiteren Handhabungseinrichtungen gemäß früheren
Patentanmeldungen der Anmelderin.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht der Vorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 einen teilweise weggebrochenen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 1;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der beweglichen Klemmbacke, die bei der Erfindung
verwendet wird;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine bewegliche Klemmbacke gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung, wobei ein Teil einer Ecke weggebrochen ist;
Fig. 5 ein erstes Beispiel für die Verwendung der Vorrichtung nach der Erfindung bei
einem Handhabungssystem für die Präzisionsbearbeitung flacher Werkstücke;
Fig. 6 ein zweites Verwendungsbeispiel für die Vorrichtung; und
Fig. 7 ein drittes Verwendungsbeispiel für den Einsatz der Vorrichtung.
[0015] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung hat einen geschlossenen, rechteckigen, flachen
Rahmen 1, dessen eine (rechts in Fig. 1) Querseite als feststehende Klemmbacke 1.1
ausgebildet ist. Weiterhin hat die Vorrichtung eine bewegliche Klemmbacke 1.3, die
von außen in den Rahmen einsetzbar ist und an dessen Längsseiten 1.2 geführt ist.
Die Klemmbacke 1.3 kann an den Längsseiten 1.2 des Rahmens 1 festgeklemmt werden und
sie kann gegen einen festzuhaltenden, flachen Gegenstand W verspannt werden (vgl.
auch Fig. 2 bis 4). Die in Fig. 1 linksseitige Querseite 1.4 des Rahmens 1 trägt
ein auf die bewegliche Klemmbacke 1.3 einwirkendes Spannmittel 1.5, das in der vorliegenden
Ausführungsform aus drei, je in einer Gewindebohrung 1.4.1 der linksseitigen Querseite
1.4 eingesetzten Schraubbolzen 1.5.1 besteht. Nach einer - nicht dargestellten - Variante
der Erfindung können auch hydraulisch oder pneumatisch betätigte Druckantriebe als
Spannmittel 1.5 verwendet werden.
[0016] Der starre Rahmen 1 und die unten näher erläuterte genaue Führung der beweglichen
Klemmbacke 1.3 ermöglichen ein präzises, spiel- und verzugfreies Festspannen des
zu halternden, flachen Gegenstandes W.
[0017] Wie insbesondere den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, hat die bewegliche Klemmbacke
1.3 im wesentlichen die Form eines Quaders, der an seinen beiden kleinsten Seitenflächen
jeweils mit einer Nut 1.3.1 ausgestattet ist. In Draufsicht auf die bewegliche Klemmbacke
1.3 hat der jeweilige Nutengrund 1.3.2 einen bogenförmigen Verlauf (vgl. gestrichelte
Linien in Fig. 1 und 4). Der bogenförmige Verlauf des Nutengrundes 1.3.2 der beiden
gegenüberliegenden Nuten ist so gestaltet, daß in Richtung von der Werkstückseite
her gesehen die eine Nut (obere Nut in Fig. 1) einen tiefen Einschnitt hat, der nach
hinten in Richtung zur Spannmittelseite stetig abnimmt, während der Nutengrund der
anderen Nut (unten in Fig. 1) von der Werkstückseite her gesehen zunächst eine geringe
Einschnittiefe hat, die nach hinten in Richtung zur Spannmittelseite hin stetig zunimmt.
Mit anderen Worten ist der Nutengrund in diagonal gegenüberliegenden Ecken der beweglichen
Klemmbacke tiefer eingeschnitten und in den anderen diagonal gegenüberliegenden Ecken
flacher eingeschnitten. Der tiefere Einschnitt liegt dabei an den Ecken, die beim
Einsetzen der beweglichen Klemmbacke 1.3 in den Rahmen 1 (vgl. gestrichelte Lage
der Klemmbacke in Fig. 1) der Führungsleiste 1.2.1 näher liegt (vgl. auch Fig. 4 bis
6). Wie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet, beginnt das Einsetzen der beweglichen
Klemmbacke 1.3 in den Rahmen in einer Schräglage. Dabei ist es von Vorteil, wenn die
Ecken der beweglichen Klemmbacke 1.3 abgerundet oder abgeschrägt sind.
[0018] Die beiden genuteten Enden der beweglichen Klemmbacke 1.3 sind jeweils durch einen
Schlitz 1.3.3 in zwei Zinken 1.3.4 gespalten (Fig. 3). Die Schlitze 1.3.3 erstrecken
sich jeweils ausgehend von der Mittelinie eines jeden Nutengrundes 1.3.2 parallel
zu der größten Seitenfläche der beweglichen Klemmbacke 1.3 gegen deren Mitte hin.
Sie verlaufen also etwa in der Mittenebene des Rahmens 1. Die jeweils zusammengehörigen
Zinken 1.3.4 an beiden Seiten der Klemmbacke 1.3 können aufgrund des sie bildenden
Schlitzes 1.3.3 etwas aufeinander zufedern und damit an der Führungsleiste 1.2.1
der jeweiligen Rahmenlängsseite 1.2 verspannt werden. Je ein Paar zusammengehöriger
Zinken 1.3.4 besitzt eine Bohrung mit gemeinsamer und senkrecht zur Schlitzebene verlaufender
Achse. Die Bohrung 1.3.5 in der einen Zinke ist eine Durchgangsbohrung mit glatten
Wänden. Die dazu koaxiale andere Bohrung 1.3.6 im anderen Zinken 1.3.4 ist eine Gewindebohrung.
Die Paare zusammengehöriger Zinken 1.3.4, die jeweils die Führungsleiste 1.2.1 an
der Innenseite der zugewandten Rahmenlängsseite 1.2 umklammern, können dann je mit
Hilfe einer mit der Gewindebohrung 1.3.6 zusammenwirkenden Senkschraube 1.3.7 gegen
die Führungsleiste 1.2.1 ge drückt und daran spielfrei festgeklemmt werden (vgl.
insbesondere Fig. 2).
[0019] Anstelle der Bohrungen 1.3.5, 1.3.6 und der Senkschrauben 1.3.7 können jedoch auch
die Paare zusammengehöriger Zinken 1.3.4 je mittels eines Druckantriebes mit hydraulischer
oder pneumatischer Betätigung an der zugeordneten Führungsleiste 1.2.1 festgeklammert
werden.
[0020] Falls der festzuhaltende flache Gegenstand W nicht parallele jedoch gerade Seitenflächen
aufweist, kann die bewegliche Klemmbacke 1.3 ebenfalls mit einer Druckseite ausgebildet
sein, die gegen die Rahmenlängsseiten 1.2 unter einem Winkel geneigt verläuft.
[0021] Zur Anpassung an einen Umriß von flachen gegenständen W mit unregelmäßigem oder gekrümmtem
Verlauf können die Flächen der Klemmbacken 1.1 und 1.3 sowie auch die der Rahmenlängsseiten
1.2, die jeweils mit den Seitenflächen des Gegenstandes W in Berührung kommen, als
Spezialprofile 1.6 ausgestaltet sein, wie dies aus Fig. 4 für ein einfaches Beispiel
mit kreisförmiger Kontur dargestellt ist.
[0022] Fig. 1 zeigt weiterhin, daß die dem Werkstück W zugewandten Flächen der feststehenden
Klemmbacke 1.1, der beweglichen Klemmback 1.3 sowie der Führungsleisten 1.2.1 eingeschnittene
Rillen 1.7 haben, die hier einen Halbkreisquerschnitt besitzt und die senkrecht zur
Rahmenebene verlaufen. Die Rillen können auch andere Form haben, beispielsweise einen
Dreiecksquerschnitt. Durch diese Rillen 1.7 werden die wirksamen Berührungsflächen
verkleinert. Damit ist es jedoch möglich, diese Berührungsflächen sauberer zu halten
und insbesondere Abfallartikel, Schmutz wie z.B. Metallspäne etc. abzuführen. Weiterhin
kann im Falle der Bearbeitung durch Drahterosion auch das Einfädeln der Drahtelektrode
in diesen Rillen erfolgen.
[0023] Aus Fig. 2 ist noch deutlicher zu erkennen, daß die Breite der Nuten 1.3.1 and die
Breite der Führungsleisten 1.2.1 angepaßt ist und zwar so, daß be nicht fest angezogener
Senkschraube 1.3.7 die bewegliche Klemmbacke leicht gegenüber dem Rahmen verschoben
werden kann, daß sie aber bei angezogener Senkschraube 1.3.7 fest an der Führungsleiste
1.2.1 verspannt ist.
[0024] Fig. 5 zeigt ein erstes Verwendungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung zum
Zwecke einer automatisierten Handhabung eines fest gespannten flachen Gegenstandes
W bei dessen Bearbeitung durch die Drahtelektrode D einer nicht gezeigten Drahterodiermaschine
in einem Handhabungssystem 2 mit einem in X-, Y-Koordinaten bewegbaren Flachschlitten
2.1 gemäß einer früheren Patentanmeldung der Anmelderin. In Fig. 5 ist eine von zwei
je an den beiden Längsseiten des Flachschlittens 2.1 ausgebildete Nut 2.1.1 zu sehen.
Die sichtbare, vordere Nut 2.1.1 besitzt eine trapezförmige Querschnittsfläche. Demgegenüber
ist die in Fig. 5 nicht sichtbare, andere Nut mit einer dreieckförmigen Querschnittsfläche
versehen. Die beiden Randflächen jeweils der benachbarten Flachschlittenseite, die
den Nuten 2.1.1 naheliegen, sind als fein bzw. präzise bearbeitete Führungsflächen
ausgebildet, während die vordere Nut 2.1.1 eine durch Fräsen erstellte und weniger
präzise vermaßte Oberfläche besitzt.
[0025] Der Flachschlitten 2.1 wird anhand der Nuten 2.1.1 längs Führungsbacken eines fahrbaren
Untersatzes 2.2 geführt, von denen in Fig. 5 nur die eine 2.2.1 sichtbar ist. Die
in die vordere Nut 2.1.1 eingreifende Führungsbacke 2.2.1 ist mit einer Arretierungsvorrichtung
2.2.2 zum Feststellen des Flachschlittens 2.1 versehen. Der Untersatz 2.2 ist seinerseits
mittels Führungsbacken 2.3 rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Flachschlittens
2.1 verschiebbar, wobei diese Führungsbacken 2.2.3 wiederum mit Nuten 2.3.1. beschriebener
Art eines Balkens 2.3 geführt sind. Der quer zum Flachschlitten 2.1 gerichtete Balken
2.3 ist auf einem Gestell 2.4 gelagert. Der Flachschlitten 2.1 ist mit Hilfe von Befestigungsschrauben
2.1.2 und Justierschrauben 2.1.3 mit der feststehenden Klemmbacke 1.1 der Rahmenklemme
gemäß Fig. 1 verbunden. Mittels der Justierschrauben 2.1.3 ist eine Feineinstellung
von Rahmenklemme und Flachschlitten 2.1 in einer horizontalen Ebene durch sehr geringe
partielle Schwenkbewegungen von Materialbezirken jeweils in der Nähe einer Justierschraube
2.1.3 etwa um parallel zu den Nuten 2.1.1. des Flachschlittens 2.1 verlaufende Achsen
möglich.
[0026] Eine weitere Möglichkeit zur Feineinstellung des Flachschlittens 2.1 im Hinblick
auf dessen ungehinderte Verschiebbarkeit bzw. genaue Führung zwischen den Führungsbacken
2.2.1 des fahrbaren Untersatzes 2.2 ist durch einen im wesentlichen U-förmigen Schlitz
2.1.4 gegeben, der anschließend an dem Bereich der Befestigungs- und Justierschrauben
2.1.2 und 2.1.3 im Flachschlitten 2.1 ausgebildet ist. Rechtwinklig zu den beiden
Schenkeln des U-förmigen Schlitzes 2.1.4 ist je eine in Fig. 5 nicht sichtbare Gewindebohrung
in den Flachschlitten 2.1 eingearbeitet, die beidseits des U-förmigen Schlitzes 2.1.4
gegensinnig ausgehend jeweils von einem Schenkel desselben in die Nut 2.1.1 an der
jeweiligen näherliegenden Längsseite des Flachschlittens 2.1 einmünden. Mit Hilfe
eines in die Gewindebohrungen eingesetzten Gewindestiftes 2.1.5, dessen inneres Ende
sich jeweils gegen die entsprechende Seite des vom U-förmigen Schlitzes 2.1.4 umschlossenen,
rechteckigen Materialbezirkes des Flachschlittens 2.1 stemmt, läßt sich dann eine
Feinabstimmung der Nuten 2.1.1 des letzteren auf die Führungsbacken 2.2.1 des fahrbaren
Untersatzes wiederum durch geringe partielle Drehbewegung um eine vertikale Achse
vollziehen. Die in Fig. 5 dargestellte Rahmenklemme ist mit der gemäß den Fig. 1 bis
3 identisch.
[0027] In Fig. 6 is ebenfalls eine Rahmenklemme ähnlicher Bauart dargestellt. Sie ist anhand
von im Rahmen 1 vorgesehener Bohrungen 1.8 sowie in diese eingesetzte Schrauben 1.8.1
an einer Palette 1.9 montiert. Die Palette 1.9 weist zwecks Handhabung Nuten 1.9.1
auf, die ähnlich den Nuten 2.1.1 des Flachschlittens 2.1 gemäß der Fig. 5 ausgebildet
sind.
[0028] In Fig. 7 wird die Verwendung einer Rahmenklemme gemäß den Fig. 1 bis 3 in einem
weiteren Handhabungssystem 10 gezeigt, das eine Bearbeitung eines in der Rahmenklemme
festgespannten Gegenstandes W von beiden Seiten her gestattet, unabhängig davon,
ob dieser Gegenstand flach ist oder beiderseits aus der Rahmenklemme hervorsteht.
Das Handhabungssystem geht von der Anordnung nach Fig. 5 aus. Sinngemäß ist die Rahmenklemme
an einem Flachschlitten 12.1 montiert und dieser ist mit seitlichen Nuten 12.1.1
zwischen Führungsbacken 12.2.1 an den oberen Längskanten eines fahrbaren Untersatzes
12.2 verschieblich angeordnet. Im Flachschlitten 12.1 sind hierbei zwei Schlitze 12.1.4
angebracht, die etwa vom mittleren Bereich des Flachschlittens 12.1 schräg und je
über einen Knick zur entsprechenden Nut 12.1.1 auslaufen.
[0029] Der Untersatz 12.2 wird dann mittels an seinen unteren Längskanten vorgesehenen,
weiteren Führungsbacken 12.2.4 gleicher Art in einem Paar von Nuten 12.3.1 geführt,
die längs den oberen Längskanten eines parallel zur Bewegung des Flachschlittens 12.1
ausgerichteten Balkens 12.3 verlaufen und hinsichtlich ihrer Querschnittsflächen sowie
Oberflächenbeschaffenheit spielbeweglich zu den Nuten 12.1.1 des Flachschlittens 12.1
ausgebildet sind.
[0030] Der zur Parallelführung des Untersatzes 12.2 dienende Balken 12.3 ist auch mit einem
Paar von in seinen unteren Längskanten eingearbeiteten Nuten 12.3.2 versehen, die
bezüglich ihrer Querschnittsfläche und Oberflächenbeschaffenheit denjenigen 12.1.1
des Flachschlittens 12.1 entsprechen.
[0031] Um eine Bearbeitung des Gegenstandes W von der in der Fig. 7 unsichtbaren unteren
Seite der Rahmenklemme her zu ermöglichen, kann diese samt Flachschlitten 12.1 und
fahrbarem Untersatz 12.2 an der Unterseite des zur Parallelführung dienenden Balkens
12.3 angebracht werden, indem die unteren Führungsbacken 12.2.4 des Untersatzes 12.2
in die unteren Nuten 12.3.2 des Balkens 12.3 eingeführt werden, so daß der Flachschlitten
12.1 und die Rahmenklemme mit samt den zu bearbeitenden Gegenstand W in einer um die
Balkenlängsachse um 180° gedrehten Lage nach unten weisen.
[0032] Es sind noch andere Ausführungsformen und Verwendungsarten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich. So kann der Flachschlitten 2.1 in der Anordnung nach Fig. 5 durch
einen kreiszylindrischen Schaft ersetzt werden, der in einem Gehäuse führbar ist und
hinsichtlich seiner Axial- und Drehbewegungen begrenzt ist. Es ist ferner in derselben
Anordnung gemäß Fig. 5 anstelle einer ein fachen Klemme auch eine Mehrfachrahmenklemme
verwendbar, wobei allerdings die Bewegungs- bzw. Spannrichtung der zugehörigen beweglichen
Klemmbacken rechtwinklig zur Hubrichtung des jeweiligen Trägers (Flachschlitten, zylindrischer
Schaft usw.) gerichtet werden sollte. Der Flachschlitten 12.1 der Anordnung nach Fig.
7 und 5 ließe sich schließlich ähnlich wie der zur Parallelführung dienende Balken
12.3 mit einem Querschnitt entsprechend dem Balken 12.3 und ebenfalls mit vier Nuten
gleich denjenigen des Balkens ausbilden. Ein derartiger Schlitten wäre dann auch in
einer um 180° um seine Längsachse verdrehten Lage zwischen die Führungsbacken 12.2.1
des Untersatzes 12.2 einschiebbar.
1. Vorrichtung zur Halterung und Handhabung eines flachen Gegenstandes, insbesondere
zur Halterung eines flachen Werkstückes an einer Werkzeugmaschine, wobei der Gegenstand
(W) zwischen einer feststehenden Klemmbacke (1.1) und einer beweglichen Klemmbacke
(1.3) festklemmbar ist, gekennzeichnet durch:
a) einen geschlossenen, rechteckigen, flachen Rahmen (1), dessen eine Seite als die
feststehende Klemmbacke (1.1) ausgebildet ist,
b) durch eine von außen in den Rahmen (1) einsetzbare, in diesem geführte und gegen
den flachen Gegenstand verspannbare, bewegliche Klemmbacke (1.3),
c) Klemmittel (1.3.5, 1.3.6, 1.3.7) zum Festklemmen der beweglichen Klemmbacke (1.3)
am Rahmen (1) und
d) mindestens ein auf die bewegliche Klemmbacke (1.3) einwirkendes Spanmittel (1.5),
das an der der feststehenden Klemmbacke (1.1) gegenüberliegenden Rahmenseite (1.4)
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Klemmbacke
(1.3) im wesentlichen die Gestalt eines Quaders aufweist und an ihren beiden, einander
gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils eine Nut (1.3.1) aufweist, in die je eine
Führungsleiste (1.2.1) eingreift, welche jeweils an einander zugewandten Innenflächen
von Längsseiten (1.2) des Rahmens (1) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Nuten
(1.3.1) in Draufsicht auf die bewegliche Klemmbacke (1.3) gesehen einen bogenförmigen
Verlauf ihres Nutengrundes (1.3.2) haben und daß in Richtung von einer Vorderseite
(die zum Gegenstand weist) zu einer Rückseite (die zu den Spannmitteln weist) der
beweglichen Klemmbacke (1.3) die eine Nut eine stetig zunehmende Tiefe und die andere
Nut eine stetig abnehmende Tiefe hat.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
bewegliche Klemmbacke (1.3) an ihren beiden am Rahmen (1) geführ ten Seiten je durch
einen Schlitz (1.3.3), der sich parallel zu den größten Seitenflächen der beweglichen
Klemmbacke (1.3) gegen deren Mitte hin erstreckt, je in zwei Zinken (1.3.4) gespalten
ist, wobei der jeweilige Schlitz (1.3.3) insbesondere im Nutengrund (1.3.2) beginnt,
so daß die beiden Zinken (1.3.4) durch die Klemmittel (1.3.5, 1.3.6, 1.3.7) am Rahmen
festklemmbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (1.3.3)
von einer normal zur Schlitzebene verlaufenden Bohrung versetzt sind, wobei die Bohrung
in je einer der paarweise zueinander gehörenden Zinken (1.3.4) eine Gewindebohrung
(1.3.6) ist, in welche eine Schraube (1.3.7) einschraubbar ist, die die beiden Zinken
(1.3.4) eines zusammengehörenden Paares gegen die in die jeweilige Nut (1.3.1) eingreifende
Führungsleiste (1.2.1) drückt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem einzuspannenden Gegenstand zugewandten Seitenflächen der Klemmbacken (1.1, 1.3)
sowie ggf. auch die dem Gegenstand (W) zugewandten Flächen der Längsseiten (1.2)
des Rahmens (1) der Kontur des Gegenstandes angepaßte Spezialprofile (1.6) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem Gegenstand (W) zugewandten Seiten der Klemmbacken (1.1, 1.3) und der Längsseiten
(1.2) des Rahmens (1) senkrecht zur Ebene des Rahmens verlaufende Rillen (1.7), insbesondere
mit Halbkreisquerschnitt aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannmittel (1.5) Schraubbolzen (1.5.1) sind, die in Gewindebohrungen (1.4.1) der
der feststehenden Klemmbacke (1.1) gegenüberliegenden Rahmenseite (1.4) angeordnet
sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmmittel (1.3.5, 1.3.6, 1.3.7) und die Spannmittel (1.5) jeweils ein hydraulischer
oder pneumatischer Druckantrieb sind.
10. Verwendung der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9 für die Halterung und Handhabung
eines flachen Gegenstandes (W) im Verlaufe aufeinanderfolgender Bearbeitungsvorgänge.
11. Verwendung nach Anspruch 10, bei der die Vorrichtung anhand von in ihrem Rahmen
(1) vorgesehenen Bohrungen (1.8) sowie in diese eingesetzte Schrauben (1.8.1) an
einer Palette (1.9) befestigt oder vermittelt einer anderen Hantierungshilfe, wie
insbesondere mindestens eines mittels Nuten (2.1.1, 2.3.1) besonderer Ausgestaltung
an einem Gestell (2.3, 2.4) führbaren Flachschlittens (2.1) oder eines in einem Zylindergehäuse
führbaren Schaftes, welche letztere mit Hilfe von Befestigungsschrauben (2.1.2) und
Justierschrauben (2.1.3) jeweils mit der feststehenden Klemmbacke (1.1) verbunden
sind, zwischen Bearbeitungsmaschinen weiter befördert wird.