[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von Lebensmitteln,
insbesondere von Gemüse, Brot oder Käse, in Streifen- oder Würfelform, wobei ein Magazinstempel
in einem Magazin von einem Ende aus das Schneidgut taktweise durch eine Öffnung im
Magazin am gegenüberliegenden Ende schiebt, und wobei vor dem Magazin ein von einem
Antriebsmotor aus angetriebenes Trennmesser das Schneidgut quer zur Vorschubeinrichtung
abschneidet.
[0002] Ein Verfahren dieser Art und eine Schneidmaschine hierfür ist z.B. in der DE-AS 17
79 153 beschrieben. Mit einer derar tigen Maschine können die verschiedenartigsten
Lebensmittel in Streifen- oder Würfelform geschnitten werden. Das zu schneidende Gut
fällt dabei von einem Vorfüllraum aus nach unten in das Magazin, welches im allgemeinen
kastenförmig ist. Nach dem Schließen des Magazines durch eine Abdeckplatte erfolgt,
eventuell nach einer seitlichen, großflächigen Vorpressung durch einen seitlichen
Verdichtungsstempel , das Schneiden des Gutes. Zu diesem Zwecke wird der Magazinstempel
in Längsrichtung des Magazines von hinten her taktweise in Richtung auf ein am gegenüberliegenden
Ende angeordnetes Gattermesser verschoben. Der Magazinstempel drückt damit das zu
schneidende Gut durch das Gattermesser. Das Gattermesser besteht im allgemeinen aus
zwei hintereinander angeordneten Reihen von jeweils parallel zueinander liegenden
Messern, wobei eine Reihe senkrecht zur anderen Reihe liegt. Dadurch ergeben sich
- im Querschnitt gesehen - eine Vielzahl von kleinen Rechtecken, wodurch das Gut
in Streifen längsgeschnitten durch das Gattermesser gedrückt wird. Zum Schneiden werden
dabei die beiden senkrecht zueinander stehenden Messerreihen, die jeweils in einem
Rahmen angeordnet sind, über die Rahmen noch in eine hin- und hergehende Schneidbewegung
versetzt.
[0003] Vor dem Gattermesser befindet sich ein rotierendes Trennmesser, das abschließend
das Schneidgut in der gewünschten Länge quer zur Vorschubrichtung abschneidet. Auf
diese Weise entsteht die Würfelform.
[0004] Eine derartige Maschine ist insbesondere zum Schneiden von Fleisch oder von harten
Lebensmitteln geeignet. Beim Schneiden von klebrigen oder leicht haftenden Produkten,
wie z.B. Käse, oder von Lebensmitteln, die sich stark komprimieren lassen, wie z.B.
Brot, können sich jedoch Probleme ergeben. Tritt eine hohe Reibung während des Vorschiebens
des Schneidgutes in dem Magazin auf, wobei gleichzeitig auch in nachteiliger Weise
die Magazinwände verschmiert werden, ist eine entsprechend hohe Kraft für den Magazinstempel
zum Vorschub notwendig. Weiterhin ergibt sich dadurch ein sehr unsauberer Schnitt.
Gleiches gilt für Lebensmittel , die sich stark komprimieren lassen. Auch hier wird
ein sehr unsauberer Schnitt erzeugt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit der auch klebrige oder stark
haftende sowie weiche Lebensmittel ohne besondere Schwierigkeiten in Streifen- oder
Würfelform geschnitten werden können.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die nach dem Abschneiden durch
das Trennmesser auf einen Rahmen mit mehreren auf Abstand zueinander liegenden Messern
fallenden Scheiben des Schneidgutes durch einen über dem Rahmen an geordneten und
nach unten auf den Rahmen preßbaren Schneidestempel durch den Rahmen mit den Messern
gedrückt werden.
[0007] Erfindungsgemäß wird nun nicht mehr das zu schneidende Gut in seiner Gesamtheit durch
den Rahmen mit den Messern durch-gedrückt, wobei der Magazinstempel das gesamte Schneidgut
von hinter her entsprechend vorschieben muß, sondern es erfolgt erst eine Aufteilung
des zu schneidenden Gutes in einzelne Scheiben, die anschließend einzeln durch den
direkten Druck eines Schneidestempels durch den Rahmen mit den Messern gedrückt werden.
Dies bedeutet, zum Vorschieben des Schneidgutes, um dieses durch das Trennmesser in
einzelne Scheiben abzuschneiden, ist erheblich weniger Kraftaufwand für den Magazinstempel
notwendig. Durch die einzelne Behandlung der abgetrennten Scheiben, die automatisch
nach dem Trennschnitt durch das Trennmesser aufgrund des nächsten Vorschubtaktes
nach vorne umfallen und damit auf den Rahmen zu liegen kommen, lassen sich auf einwandfreie
Schnitte in Würfel- oder Streifenform erreichen. Die von dem Schneidestempel zum
Schneiden jeweils einer einzelnen Scheibe aufzubringende Kraft ist deutlich geringer,
wie die für eine Magazinstempel zu erzeugende Kraft, wenn dieser das gesamte Schneidgut
durch ein Gattermesser drücken muß. Sind in dem Rahmen nur mehrere Reihen von Messern
auf Abstand und parallel zueinander angeordnet, erhält man eine Streifenform, sind
zusätzlich noch quer dazu Messerreihen angeordnet, wird ein Gatterrahmen gebildet,
der das Schneidgut in Würfelform schneidet. Dadurch daß der Schneidestempel das Schneidgut
direkt durch den Rahmen drückt, wird ein sehr sauberer Schnitt auch bei einem weichen
und/oder schmierenden Schneidgut erreicht. Dies bedeutet, daß eine zusätzliche hin-
und hergehende Bewegung der einzelnen Messer im allgemeinen entfallen kann. Selbstverständlich
ist es im Rahmen der Erfindung jedoch auch möglich, den Messern eine translatorische
Bewegung zu erteilen.
[0008] Zur Anpassung an unterschiedlich große Streifen- oder Würfelformen ist es von Vorteil,
wenn der Rahmen auswechselbar in der Ausschubabteilung angeordnet ist.
[0009] Zum Sammeln oder zum Abtransport kann unter dem Rahmen ein Aufnahmebehälter oder
ein Transportband angeordnet sein, das die in Streifen- oder Würfelform geschnittenen
Teile zu einer Weiterverarbeitungsstelle transportiert.
[0010] In vorteilhafter Weise wird man den Schneidestempel in Ruhestellung auf einem Niveau
anordnen, das oberhalb der Höhe des Magazines liegt. Auf diese Weise wird der Trennschnitt
und das Umkippen der abgetrennten Scheibe nicht behindert. Beim nachfolgenden Takt
fährt dann der Schneidestempel nach unten und anschließend vor dem nächsten Vorschubtakt
des Magazinstempels wieder in seine Ruhestellung zurück.
[0011] Der Schneidestempel kann auf beliebige Weise angetrieben werden. In einfacher Weise
wird man hierzu eine Hydraulik- oder Pneumatikeinheit verwenden.
[0012] In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
an der vorderen Magazinöffnung eine Halterung für einen Rahmen eines Gattermessers
angeordnet ist.
[0013] Auf diese Weise wird eine universelle Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
möglich. So kann nach der vorstehend beschriebenen Art eine Trennung des Schneidgutes
erfolgen oder auch, bei entsprechender Stillsetzung des Schneidestempels und ggf.
einer Abdeckung des Rahmens in der Ausschubabteilung, nach einem Einsetzen eines
Gattermessers in die Halterung Schneidgut in bekannter Weise geschnitten werden.
[0014] Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem weitere erfindungsgemäße
Vorteile und Merkmale hervorgehen, anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
[0015] Es zeigt:
Fig. 1: einen Horizontalschnitt nach Linie I-I der Fig. 2 (ohne Schneidestempel)
Fig. 2: eine Vorderansicht aus der Pfeilrichtung A gemäß Fig. 1 (ohne Trennmesser)
Fig. 3: einen Längsschnitt nach Linie III-III der Fig. 1.
[0016] Auf einem Maschinengestell 1 ist ein Magazin 2 angeordnet, dessen eine senkrechte
Seitenwand 3 feststehend ist, während die andere seitliche Längswand durch einen Vorverdichtungsstempel
4 gebildet ist. Eine Verdichtungswand 5 des Vorverdichtungsstempels 4 stellt dabei
die zweite senkrechte Seitenwand für das Magazin 2 dar. Selbstverständlich kann die
Wand 5 auch als normale Seitenwand, wie die Seitenwand 3, ausgebildet sein.
[0017] Über dem Magazin 2 ist eine Vorfüllkammer 7 angeordnet. Der Verdichtungsstempel 4
ist weiterhin mit einer horizontalen Abdeckplatte 9 versehen, die sich in Richtung
auf die gegenüberliegende Seitenwand 3 des Magazines erstreckt. Die Breite der Abdeckplatte
9 ist dabei so gewählt, daß im geschlossenen Zustande, d.h. in der vorderen Positions
des Verdichtungsstempels 4, in der die Verdichtungswand 5 die zweite Seiten- bzw.
Längswand des Magazines 2 bildet, eine Einfüllöffnung 10 zwischen dem Vorfüllraum
7 und dem Magazin 2 durch die Abdeckplatte 9 vollständig abgedeckt ist. In der Fig.
2 ist der Vorverdichtungsstempel 4 in seiner zurückgezo genen Position und in der
Fig.1 in der vorgeschobenen Position dargestellt. Vor dem Magazin befindet sich eine
Ausschubabteilung 6, die eine Wannenform aufweist, wobei dessen Boden 8 sich ungefähr
auf dem gleichen Niveau befindet wie der Boden des Magazines. In den Boden 8 der Ausschubabteilung
6 ist ein Rahmen 11 eingelassen, in dem mehrere Reihen von parallel und kreuzweise
zueinander liegende Messer 12 befestigt sind. Auf diese Weise wird ein Gattermesser
gebildet. Vertikal über dem Rahmen 11 ist ein Schneidestempel 13 angeordnet, der
in vertikaler Richtung durch eine Hydraulikeinheit 14 mit einem Zylinder und einem
Kolben nach unten auf den Rahmen zu verschiebbar ist. Zwischen einer vorderen Öffnung
15 des Magazines 2 und der Ausschubabteilung 6 ist in einem Spalt ein Trennmesser
16 schwenkbar angeordnet. Hierzu kann das Trennmesser seitlich an einer Drehwelle
17 befestigt sein, die von einem nicht näher dargestellten Antriebsmotor 18 taktweise
angetrieben wird.
[0018] Das Magazin 2 ist auf seiner Rückseite ebenfalls offen. An dieser Stelle befindet
sich ein Magazinstempel 19, der sich im wesentlichen über die Höhe und Breite des
Magazines 2 erstreckt. Der Magazinstempel 19 wird ebenfalls in nicht näher dargestellter
Weise durch eine Hydraulikeinheit 20 in Längsrichtung des Magazines 2 verschoben.
[0019] Unter der Ausschubabteilung 6 befindet sich im Bereich des Rahmens 11 ein Transportband
21. Die auf das Transportband 21 fallenden und in Streifen oder Würfel geschnittene
Teile können durch das Transportband 21 zur Weiterverarbeitung oder zur Abpackung
abtransportiert werden.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert nun auf folgende Weise.
[0021] Schneidgut 22 gelangt über die Vorfüllkammer 7 in das Magazin 2. Anschließend wird
der Vorverdichtungsstempel 4 auf beliebige Weise, z.B. wie dargestellt, durch eine
mechanische Betätigungseinrichtung 23 zur Schließung des Magazines nach vorne in Pfeilrichtung
verschoben. Dabei schließt die Abdeckplatte 9 das Magazin auf der Oberseite ab und
die Verdichtungswand 5 stellt die zweite Längswand des Magazines dar. Anschließend
fährt der Magazinstempel 19 nach vorne und schiebt damit das Schneidgut 22, welches
ggf. durch den Vorverdichtungsstempel 4 vorkomprimiert worden ist, in Richtung auf
das Trennmesser 16 vor. Dabei wird das Schneidgut 22 um die gewünschte Schnittbreite
über das Trennmesser 16 hinaus verschoben, wonach ein Stopptakt eingelegt wird. Während
des Stopptaktes wird über den Antriebsmotor 18 aus das Trennmesser 16 in Drehung
versetzt und schneidet damit eine Scheibe von dem Schneidgut 22 ab. Das Trennmesser
16 wird so außerhalb angehalten, daß der weitere Vorschub des Schneidgutes 22 nicht
behindert wird. Während des weiteren Vorschubes oder bereits nach dem Abtrennen der
vordersten Scheibe fällt diese auf den unmittelbar davorliegenden Rahmen 11 mit den
Messern 12. Wird nun der Schneidestempel 13 durch eine entsprechende Aktivierung
der Hydraulikeinheit 14 nach unten verschoben und drückt auf die auf dem Rahmen 11
liegende Scheibe - gestrichelt in der Fig. 3 dargestellt -, so wird diese Scheibe
während des weiteren Vorschubes des Schneidestempels 13 durch die Öffnungen in dem
Rahmen zwischen den Messern 12 hindurchgedrückt, wodurch die gewünschte Streifen-
oder Würfelform entsteht.
[0022] Zur seitlichen Führung der abgetrennten Scheibe dienen Seitenwände der Ausschubabteilung.
[0023] In den Fig. 1 und 3 ist vor der vorderen Magazinöffnung 15 gestrichelt eine Halterung
24 dargestellt, in die im Bedarfsfalle ein Gatterahmen mit Gattermessern einschiebbar
oder an diesem befestigbar ist. Auf diese Weise kann im Bedarfsfalle mit der gleichen
Vorrichtung auch auf herkömmliche Weise, z.B. Fleisch, zuerst in Längsstreifen geschnitten
und anschließend durch das Trennmesser 16 in Würfelform gebracht werden.
1. Verfahren zum Schneiden von Lebensmitteln, insbesondere von Gemüse, Brot oder Käse,
in Streifen- oder Würfelform, wobei ein Magazinstempel in einem Magazin von einem
Ende aus das Schneidgut taktweise durch eine Öffnung im Magazin am gegenüberliegenden
Ende schiebt, und wobei vor dem Magazin ein von einem Antriebsmotor aus angetriebenes
Trennmesser zum Abschneiden des Schneidgutes quer zur Vorschubrichtung abschneidet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die nach dem Abschneiden durch das Trennmesser (16) auf einen Rahmen (11) mit mehreren
auf Abstand zueinander liegende Messer (12) fallenden Scheiben des Schneidgutes durch
einen über dem Rahmen angeordneten und nach unten auf den Rahmen preßbaren Schneidestempel
(13) durch den Rahmen mit den Messern gedrückt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Magazin für
das Schneidgut, in welchem ein taktweise längs verschiebbarer Magazinstempel von
einem Ende aus das Schneidgut durch eine Öffnung im Magasin am gegenüberliegenden
Ende schiebt, wobei vor dem Magazin ein von einem Antriebsmotor aus angetriebenes
Trennmesser zum Abschneiden des Schneidgutes angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
unmittelbar vor dem Trennmesser (16) im Boden (8) einer Ausschubabteilung (6) ein
Rahmen (11) mit mehreren auf Abstand zueinander liegende Messer angeordnet ist, und
daß über dem Rahmen (11) ein Schneidestempel (13) angeordnet ist, der durch eine Verstelleinrichtung
(14) taktweise auf abgeschnittene, und auf dem Rahmen (11) liegende Scheiben und
auf den Rahmen preßbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Rahmen (11) zum Schneiden des Schneidgutes in Würfelform mehrere Messer (12)
kreuzweise zueinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rahmen (11) auswechselbar in der Ausschubabteilung (6) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem Rahmen (11) ein Aufnahmebehälter für das geschnittene Schneidgut angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4,
dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem Rahmen (11) ein Transportband (21) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schneidestempel (13) in Ruhestellung auf einem Niveau liegt, das wenigstens annähernd
so hoch ist, wie die Höhe des Magazins.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorschubeinrichtung für den Schneidestempel (13) eine Hydraulik- oder Pneumatikeinheit
(14) aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-8,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der vorderen Magazinöffnung (15) eine Halterung (24) für ein Gattermesser angeordnet
ist.