[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausführen von Konturnähten an Nähgut, insbesondere
länglichen Nähgutstücken.
[0002] Nach der bekannten Methode muss das Nähgut während des Nähvorgangs durch die Bedienungsperson
der Nähmaschine mit der erforderlichen Sorgfalt der vorgegebenen Kontur nachgeführt
werden. Eine anspruchsvolle Tätigkeit, die einen erheblichen Zeitaufwand bedingt und
das Vorhandensein von Bedienungspersonal entsprechender Qualifikation voraussetzt.
[0003] Da Zeit und fachkundiges Personal in zunehmendem Masse zu Mangelware werden, stellt
sich die Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, das das Ausführen des Konturennähens
unter Verzicht auf manuelle Arbeit zuverlässig und dennoch innert einer nützlichen
Zykluszeit ermöglicht.
[0004] Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die Verfahrensmassnahmen gemäss
dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 charakterisiert.
[0005] Mit Hilfe einer relativ einfachen, längs vorgängig zugeschnittener Stoffkanten aneinanderzufügender
Nähgutsbestandteile fortschreitenden, optoelektronischen Stichkettenführung, die gleichzeitig
den Vorschub des Nähgutes zur Nähnadel der Nähmaschine über eine gezielte Beeinflussung
der Bewegung mindestens eines an den Stoffkanten erfassten Griffspunktes in einem
zugeordneten Polarkoordinatensystem steuert, wobei der Ablauf des Nähvorganges besonders
zweckmässig von einer durch die Dreipunktehalterung genau definierten Nähposition
ausgeht, lässt sich das Konturennähen entsprechend der bestehenden Qualitätsnorm selbsttätig
und rasch vollziehen.
[0006] Hierbei kann die durch den Zuschnitt der zusammenzunähenden Stoffkanten bestimmte
Konturlinie die Form eines Kurvenstückes mit beliebig veränderlicher Krümmung aufweisen.
[0007] Es empfiehlt sich in dem Teilabschnitt des Nähvorganges, der auf denjenigen mit optoelektronischer
Stichkettenführung folgt und einer geradlinigen Konturlinie entlang ablaufen soll,
eine mechanische Parallelführung der Stichkette vorzusehen.
[0008] Die optoelektronische Stichkettenführung ist in vielen Fällen derart vorteilhaft
ausführbar, dass sie lediglich die Bewegung des mittleren Griffspunktes an den Stoffkanten
in seinem Polarkoordinatensystem beeinflusst.
[0009] Die mechanische Stichkettenführung kann zweckmässig durch eine Linearverschiebung
des von der Nähmaschine am weitesten entfernten Griffspunktes nach Freigabe des Nähgutes
in dem nach vollzogenem Durchlauf seiner optoelektronisch gesteuerten Bahn stillstehenden,
mittleren Griffspunkt und unter gleichzeitig am Letzteren erfolgender Führung der
der Nähmaschine zulaufenden Stoffkanten durchgeführt werden.
[0010] Eine erhebliche Beschleunigung des Konturennähens wird erreichbar, wenn das Nähgut
bereits in identischer Weise an denselben drei Griffspunkten gehaltert an die Nähposition
herangeführt wird.
[0011] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kenzeichnet sich
durch die im Patentanspruch 7 angeführten Merkmale
[0012] Eine vorteilhafte Weiterausbildung der Vorrichtung bildet den Gegenstand der abhängigen
Ansprüche 8 bis 40.
[0013] Die Erfindung wird beispielsweise anhand einer Ausführungsform gemäss der Zeichnung
erläutert.
[0014] Es zeigen
Figur 1 vereinfachte perspektivische Gesamtansicht einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens gemäss der Erfindung samt Hilfsvorrichtungen zur Nähgutzuführung;
Figur 2 die Vorrichtung zum Konturennähen gemäss der Figur 1 in Draufsicht;
Figur 3 eine Nähmaschine zur optoelektronischen Stichkettenführung dienenden Teile
der Vorrichtung nach der Figur 2;
Figur 4 a Seitenansicht eines eine Greifvorrichtung für das Nähgut tragenden Schlittens,
dessen Bewegung beim Konturennähen, durch der Nähnadel der Nähmaschine vorgelagerte
Fotozellen gesteuert, in Polarkoordinaten verläuft;
Figur 4 b Draufsicht auf die Greifvorrichtung gemäss der Figur 4a;
Figur 5 a Teile der Vorrichtung nach der Figur 1, mit deren Hilfe die Durchführung
einer gradlinigen Konturnaht mit mechanischer Stichkettenführung im Anschluss an eine
mittels optoelektronischer Stichkettenführung vollzogene kurvenförmige Konturnaht
möglich ist;
Figur 5 b Seitenansicht der mechanisch geführten Greifvorrichtung für das Nähgut nach
der Figur 5a;
Figur 6 Grund- und Aufriss einer zweiten Ausführungsart des Rückstellantriebes für
die Greifvorrichtung nach den Figuren 5a und 5b im Schnitt;
Figur 7 einen Schwenkantrieb, der den Teilen gemäss der Figur 5a parallel zur Hinterkante
der Tischplatte des Nähgutzuführtisches verlaufend zugeordnet ist;
Figur 8 Vorderansicht des Nähgutzuführtisches der Vorrichtung gemäss der Figur 1;
Figur 9 Seitenansicht des Nähgutzuführtisches gemäss der Figur 8 von links;
Figur 10 einen Schnitt durch den Nähgutzuführtisch gemäss der Figur 8 in der Schnittebene
A-A;
Figur 11 a einen Schnitt durch den Nähgutzuführtisch gemäss der Figur 8 in der Schnittebene
B-B und
Figur 11 b einen Schnitt durch den Nähgutzuführtisch gemäss der Figur 11a in der Schnittebene
C-C.
[0015] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens umfasst nach der
Figur 1 einen Satz dreier kraftbetätigbaren Greifvorrichtungen 1,2,3 für ein Nähgut
N, deren Betätigung jeweils mit Hilfe eines Druckzylinders 4,5,6 vorgesehen ist. Von
den drei Greifvorrichtungen 1,2,3 sind deren zwei, nämlich die mittlere 2 und die
von einer hierbei verwendeten Nähmaschine 9 am weitesten entfernte 3, je auf einem
ebenfalls kraftbetätigbaren Schwenkarm 7,8 längsverschieblich angeordnet, so dass
sie in Polarkoordinaten bewegbar sind. Die Schwenkarme 7,8 sind im Nadelbereich der
Nähmaschine 9 in einer im bezug auf einen der Nähmaschine 9 vorgelegten Nähgutzuführtisch
10 erhöhten Lage, einem auf den Letzteren in der Nähe der Nähmaschine 9 abgestützten,
zweifach angewinkelten Träger 11 angelenkt. Die im wesentlichen rechteckförmige Tischplatte
12 des Nähgutzuführtisches 10 weist in ihren beiden Randbereichen je eine parallel
zu ihren Längskanten erstreckende Station 13,14 für die Handhabung des Nähgutes N
und an einer ihrer Ecken eine Ausnehmung 15 für die Nähmaschine 9 auf. Die der Nähmaschine
9 nächstliegende Greifvorrichtung 1 befindet sich neben dem Niederhaltefuss 16 der
Nähmaschine 9 und ist mit der Tischplatte 12 ortsfest verbunden.
[0016] Es sind der Nähnadel 17 der Nähmaschine 9 auf der Tischplatte 12 zwei Fotozellen
18 vorgelagert, die bei der vorliegenden Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
mit einem dem Schwenkarm 7 mit der mittleren Greifvorrichtung 2 zugeordneten Schwenkantrieb
19 in Wirkverbindung stehen. Die Photozellen 18 können in Form einer Zwillingsphotozelle
in gemeinsamen Gehäuse, mit gemeinsamer Lichtquelle und einem festen, schmalen Abstand
zwischen deren beiden Lichtstrahlen ausgeführt sein.
[0017] Der zweifach angewinkelte Träger 11, der der Ausnehmung 15 für die Nähmaschine 9
benachbart auf der Tischplatte 12 befestigt ist, weist einen längeren, sich im wesentlichen
diagonal über die Tischplatte 12 gegen deren Hinterkante 20 erstreckenden, inneren
Arm 21, einen kürzeren, etwa parallel zu den Längskanten der Tischplatte 12 verlaufenden,
äusseren Arm 22 und einen die beiden Trägerarme 21,22 rechtwinklig zum kürzeren Arm
22 liegenden Steg 23 auf. Die beiden Schwenkarme 7,8 sind mit unterschiedlicher Länge
ausgebildet. Der kürzere, äussere Schwenkarm 7, der die mittlere Greifvorrichtung
2 trägt, ist dem kürzeren, äusseren Trägerarm 22 angelenkt, während sich das Drehgelenk
24 des längeren, inneren Schwenkarmes 8 an der Spitze des Winkels zwischen Steg 23
und längerem, innerem Trägerarm 21 befindet.
[0018] Der zur Betätigung des kürzeren Schwenkarmes 7 dienende Schwenkantrieb 19 ist einerseits
diesem und andererseits dem längeren Trägerarm 21 angelenkt. Dem besagten Schwenkantrieb
19, der ein Druckantrieb mit Hub- oder Drehkolben oder ein elektrischer Schrittmotor
sein kann, ist ein einstellbarer Stellungsmelder 25 anhand eines am längeren Trägerarm
21 angebrachten Hilfsträgers 26 zugeordnet.
[0019] Die drei Greifvorrichtungen 1,2,3 und die beiden Schwenkarme 7,8, die allesamt kraftbetätigbar
vorgesehen sind, bilden zusammen eine der sich parallel zu den Längskanten der Tischplatte
12 erstreckenden beiden Stationen 13,14 für die Handhabung des Nähgutes N, nämlich
die sogenannte Uebernahmestation 13, an der das jeweilige Nähgut N, insbesondere ein
längliches Nähgutstück, vorgängig des Konturennähens in die Nähposition übernommen
wird. Die Ausnehmung 15 für Aufnahme der Nähmaschine 9 ist an einer der Uebernahmestation
13 benachbarten Ecke der Tischplatte 12 ausgebildet.
[0020] Die Nähmaschine 9 kann eine beliebige Industriebnähmaschine an sich bekannter Art
sein. In der Nähvorschubsrichtung gesehen hinter dem Niederhaltefuss 16 der Nähmaschine
9 ist ein durch deren Antriebsmotor betriebenes und mit deren Nähgutvorschiebeorganen
zusammenwirkendes Hilfsförderband 27 zur Weiterbeförderung länglicher Nähgutstücke
nach vollzogener Konturnaht angeordnet. Das Hilfsförderband 27 ist um die Achse 6
seiner in der Figur 3 sichtbaren, linksseitigen Rolle 27.1 gleichzeitig mit der Hub-
bzw. Senkbewegung des Niederhaltefusses 16 der Nähmaschine 9 auf- bzw. abschwenkbar.
[0021] Es ist in der Figur 1 eine am balkenartig ausgebildeten, kürzeren Schwenkarm 7 befestigte,
dünnwandige Führungsplatte 30 mit parallel zur Balkenachse verlaufender, länglicher
Rechteckfläche in hochkantgestellter Lage sichtbar. Die beiden Längskanten der Führungsplatte
30 sind je als eine Art von Messerschneide ausgebildet, denen entlang jeweils zwei
mit passenden Umfangsrillen ausgestaltete Rollen 31 eines die mittlere Greifvorrichtung
2 für das Nähgut N tragenden Schlittens 32 führbar sind. In der Figur 1 sind lediglich
die oberen zwei von den insgesamt 4 Rollen 31 zu sehen. Eine Beschreibung des Schlittens
32 im einzelnen folgt weiter unten. Es sind für die Bewegung des Schlittens 32 im
Bereiche des der Nähmaschine 9 zugewandten Endes der Führungsplatte 30 ein einstellbarer
Stellungsmelder 33 und im Bereiche des anderen Endes der Führungsplatte 30 ein ebenfalls
einstellbarer Anschlag 34 jeweils am entsprechenden Ende einer parallel zur Führungsplatte
30 vorgesehenen Konsole 35 angeordnet.
[0022] Vom Schlitten 32 zeigt die Figur 1 nur einen an den Rollen 31 senkrecht aufgehängten
Balken 36, an dem eine im wesentlichen rechtwinklig zu den Längskanten der Tischplatte
12 und parallel zu deren Oberfläche gerichtete Tragplatte 37 für zwei Klemmplatten
38,39 und die diese betätigende, mittlere Greifvorrichtung 2 auf eine noch weiter
unten zu beschreibende Art angebracht ist (vgl. Fig. 4a und 4b).
[0023] Am längeren, rundstabförmigen Schwenkarm 8 ist ein nach Art einer Muffe ausgebildeter
Schlitten 50 gleitbar angeordnet, an dem mittels eines Vertikalträgers 51 die von
der Nähmaschine 9 am weitesten entfernte Greifvorrichtung 3 aufgehängt ist. Ein einstellbarer
Stellungsmelder 52 an dem der Nähmaschine 9 zugewandten Ende des längeren Schwenkarmes
8 und ein ebenfalls einstellbarer Anschlag 53 im Bereich des anderen Endes besagten
Schwenkarmes dienen zur Begrenzung der Bewegung des Schlittens 50 (vgl. insbesondere
Fig. 5a).
[0024] Der muffenartige Schlitten 50 stützt sich in seinem Innern beidenends je über ein
Kugellager auf den längeren Schwenkarm 8 ab (vgl. Fig. 6). Zur Betätigung des längeren
Schwenkarmes 8 ist ein Schwenkantrieb 54 im Bereiche der Hinterkante 20 der Tischplatte
12 in einer relativ zur Oberfläche der letzteren leicht erhöhten Position vorgesehen.
Vorzugsweise ist der Schwenkantrieb 54 ein Linearantrieb in Form eines Druckzylinders
54.1, der sich parallel zur Hinterkante 20 der Tischplatte 12 erstreckend, eine im
wesentlichen der Breite der Letzteren entsprechende Baulänge aufweist und einem in
der Figur 1 nicht sichtbaren, magnetischen Druckkolben aufnimmt. Mit Hilfe des Druckkolbens
wird ein längs der Aussenfläche des Druckzylinders 54.1 an einem Balken 55 geführtes
und mechanisch mit dem längeren Schwenkarm 8 gekoppeltes Kraftübertragungsorgan 55.1
mitbewegt. Den beiden Enden des Druckzylinders 54.1 ist je ein positionierbarer Stellungsmelder
56 zugeordnet.
[0025] Die beiden Schwenkarme 7,8 tragen je einen über der jeweiligen Bewegungsbahn des
zugehörigen Schlittens 32,50 angeordneten Flaschenzug 60,61, von denen in der Figur
1 lediglich derjenige 60 des kürzeren Schwenkarmes 7 vollständig dargestellt und vom
Flaschenzug 61 des längeren Schwenkarmes 8 nur ein Teil zu sehen ist. Die Flaschenzüge
60,61 sind jeweils auf deren Lastseite je mit einem jeweils auf der Grundplatte 62,63
des betreffenden Flaschenzuges 60,61 befestigten Rückholantrieb für den jeweiligen
Schlitten 32,50 und auf der Seite der Stellkrafteinleitung je über eine jeweils am
betreffenden Schwenkarm 7,8 gelagerte Umlenkrolle 60.1, 61.1 mit dem der Nähmaschine
9 abgewandten Ende der Schlitten 32,50 verbunden. Von den beiden Rückholantrieben
ist in der Figur 1 lediglich derjenige 64 am kürzeren Schwenkarm 7 sichtbar. Die beiden
Flaschenzüge 60,61 sind gleichartig beschaffen. Sie bestehen aus je zwei gleichachsigen
Sätzen 60.2, 61.2 jeweils von 7 Rollen 60.3, 61.3 (vgl. auch Fig. 3 und 5a).
[0026] Die Stellungsmelder 25,33,52 und 56 sind sämtlich als ein induktiver Annäherungsschalter
ausgebildet.
[0027] In dem der Uebernahmestation 13 gegenüberliegenden Randbereich der Tischplatte 12,
d.h. in Figur 1 der vorderen Längskante derselben entlang, ist eine sogenannte Einlegestation
14 mit einem weiteren Satz dreier voneinander unabhängig betätigbaren Greifvorrichtungen
71,72,73 für das Nähgut N vorgesehen. An der Einlegestation 14 ist die Bereitstellung
jeweils des folgenden Nähgutes N während des ablaufenden Nähvorganges möglich, welcher
Sachverhalt eine erhebliche Beschleunigung der Produktion gestattet. Die letztgenannten
drei Greifvorrichtungen 71,72,73 sind je an einem jeweils mit einem Verschiebeantrieb
gekoppelten Untersatz 71.1, 72.1, 73.1 befestigt. In der Figur 1 ist lediglich ein
Teil des Verschiebeantriebes 72.6 der mittleren Greifvorrichtung 72 sichtbar. Wie
es weiter unten noch im einzelnen zu beschreiben sein wird, sind die Führungen 71.2,
72.8, 73.2 der Untersätze 71.1, 72.1, 73.1 parallel zueinander und rechtwinklig zu
den Längskanten der Tischplatte 12 gerichtet und unter entsprechend orientierten,
individuellen Schlitzen 12.1, 12.2, 12.3 derselben im Gestell des Nähgutszuführtisches
10 angeordnet. Die durch die Schlitze 12.1, 12.2, 12.3 der Tischplatte 12 ragenden
Untersätze 71.1, 72.1, 73.1 sind dann samt den daran befestigten Greifvorrichtungen
71,72,73 zwischen der Einlegestation 14 und der Uebernahmestation 13 hin und her bewegbar
und dabei bei jedem Anfahren der Uebernahmestation 13 jeweils an den entsprechenden
Greifvorrichtungen 1,2,3 derselben heranführbar. Die mittlere 72 der drei der Einlegestation
14 zugeordneten Greifvorrichtungen 71,72,73 ist zum Zwecke von deren Unterflurrückführung
jeweils von der Uebernahmestation 13 zur Einlegestation 14 zusammen mit dem zugehörigen
Untersatz 72.1 unter die Oberfläche der Tischplatte 12 senkbar.
[0028] Die Tischplatte 12 kann bei Bedarf verlängert werden. Hierzu besteht sie aus zwei
Teilen 12.4 und 12.5, die längs einer Trennfuge 12.6 aneinander stossen. Zum Ausfüllen
des bei einer Verlängerung der Tischplatte 12 sich anstelle der Trennfuge 12.6 öffnenden
Spaltes ist eine in der Figur 1 gestrichelt angedeutete, kraftbetätigbare Klappe 12.7
der Trennfuge 12.6 entlang an der Unterseite der Tischplatte 12 angelenkt. Im Zusammenhang
mit einer Verlängerung oder einer Wiederverkürzung der Tischplatte 12 ist natürlich
auch eine entsprechende Positionierung der Verschiebeantriebe der mittleren und der
von der Nähmaschine 9 am weitesten entfernten Greifvorrichtung 72 und 73 samt deren
Untersätzen 72.1, 73.1 mittels diesen zugeordneter Führungen notwendig (vgl. auch
Fig. 8 bis 11b). Die Positionierung erfolgt jeweils simultan mit der Einstellung der
Ausgangslage der Greifvorrichtungen 2 und 3 an den beiden Schwenkarmen 7 und 8. Es
sind an der Vorderseite des Tischgestells in der Figur 1 zum Zwecke einer Positionierung
besagter Teile vorgesehene Führungsvorrichtungen 80,81 sichtbar. Weitere Einzelheiten
hierzu sind den Erläuterungen zu den Figuren 8 bis 11b entnehmbar.
[0029] In der Figur 2 ist die Vorrichtung zum Konturennähen gemäss der Figur 1, die zugleich
auch eine Uebernahmestation 13 für das Nähgut N bildet, in Draufsicht und grösserem
Massstab jedoch ohne die Flaschenzüge 60,61 dargestellt. Hierbei kommen die vordere,
ortsfeste Greifvorrichtung 1 und die Zwillingsfotozelle 18 deutlicher zum Vorschein.
Des weiteren ist es aus dieser Figur ersichtlich, dass die Tragplatte 37 und die beiden
daran angebrachten Klemmplatten 38,39, die zusammen den Horizontalteil 40 des am kürzeren
Schwenkarm 7 angeordneten Schlittens 32 bilden, sämtlich eine Trapezform mit in der
besagten Reihenfolge abnehmender Oberfläche aufweisen. Schliesslich sind auch die
Konturen je einer jeweils in dem der Konsole 35 zugewandten Bereich der Klemmplatten
38,39 eingearbeiteten Ausnehmung 41 für die mittlere Greifvorrichtung 2 und einer
kleineren, länglichen Oeffnung 42 innerhalb der Ausnehmungen 41 für eine zur Ansteuerung
der Greifvorrichtung 2 vorgesehene Fotozelle 58 sichtbar (vgl. auch Fig. 4a und 4b).
Greifvorrichtung 2 und Fotozelle 58 sind in der Figur 2 nicht gezeichnet.
[0030] Der Figur 3 sind Einzelheiten von Teilen der Vorrichtung nach der Figur 2 entnehmbar.
Es sind hier Nähnadel 17 und Niederhaltefuss 16 der Nähmaschine 9 zusammen mit der
vorgelagerten Zwillingsfotozelle 18, dem nachgeordneten Hilfsförderband 27 und der
ortsfesten, vorderen Greifvorrichtung 1 sowie auch der kürzere Schwenkarm 7 samt dem
daran angeordneten Schlitten 32 vergrössert dargestellt. Insbesondere geht aus dieser
Figur die Führung des Schlittens 32 anhand von vier paarweise je an einer der beiden
messerartigen Längskanten der Führungsplatte 30 verlaufenden Rollen 31 hervor. Es
wird hier ferner auch die ähnlich beschaffene Führung des heb- und senkbaren Horizontalteiles
40 des Schlittens 32 am vertikalen Balken 36 desselben mittels abermals vier Rollen
45 gezeigt.
[0031] Die Figur 4a veranschaulicht noch einmal vergrössert den Schlitten 32 des kürzeren
Schwenkarmes 7 gemäss der Figur 3 in einer Seitenansicht. Die Konstruktion zum Führen
der Horizontalbewegung des Schlittens 32 am kürzeren Schwenkarm 7 einerseits und der
Heb- und Senkbewegung des Horizontalteiles 40 des Schlittens 32 dessen vertikalem
Balken 36 entlang andererseits sowie der Aufbau des Horizontalteiles 40 selbst werden
in dieser Figur im einzelnen vor Augen geführt. Die Führungskonstruktion für die Horizontalbewegungen
des Schlittens 32 besteht aus der am kürzeren Schwenkarm 7 befestigten, dünnwandigen
Führungsplatte 30 mit den messerartigen Längskanten und den Rollen 31 mit Umfangsrillen,
die an der der Führungsplatte 30 zugewandten Oberfläche des vertikalen Balkens 36
angeordnet sind. Zum Heben und Senken des Horizontalteils 40 weist der vertikale Balken
36 unterhalb der Rollen 31 eine weitere dünnwandige und längliche Führungsplatte 44
auf, deren beiden messerartigen Längskanten entlang wiederum je zwei mit Umfangsrillen
ausgebildete Rollen 45 verfahrbar sind. Die letzteren sind an einer vertikal aufgebogenen
und mit der Tragplatte 37 verschraubten Verbindungsplatte 46 gelagert.
[0032] Der Aufbau des Horizontalteiles 40 ist dem unteren Bildbereich der Figur 4a sowie
der Draufsicht in der darunter befindlichen Figur 4b entnehmbar. Zwei an der Tragplatte
37 verankerte Schraubenbolzen 48 durchdringen je eine entsprechende Kreisöffnung 38.1,
38.2, 39.1, 39.2 in den Klemmplatten 38,39. Je eine Spiralfeder 49 ist jeweils einem
Schraubenbolzen 48 überstülpt und mit ihrem unteren Ende gegen einen jeweils um die
Kreisöffnung 38.2 oder 39.1 der zugeordneten Klemmplatte 38 oder 39 befestigten Anschlagring
38.3 oder 39.3 und mit ihrem oberen Ende gegen eine jeweils auf den zugehörigen Schraubenbolzen
48 aufgeschraubte Spannmutter 49.1 abgestützt. Die Schwenkbewegung der Klemmplatten
38,39 ist somit beschränkt. Wie insbesondere in der Figur 4b sichtbar, weisen die
beiden Klemmplatten 38,39 je eine Ausnehmung 41 auf, deren vom Drehgelenk 47 abgewandter,
bogenförmig ausgestalteter Seite entlang ein entsprechend gebogenes Stoffleitblech
57 mit in die Nähvorschubsrichtung weisendem Tagentialauslauf eingesetzt und an der
Tragplatte 37 festgeschraubt ist. Innerhalb der Umrisse der beiden deckungsgleichen
Ausnehmungen 41 befindet sich in der Tragplatte 37 ein im Vergleich zu den Ausnehmungen
41 kleine, längliche Oeffnung 42, über die die Lichtbeaufschlagung einer zur Ansteuerung
der mittleren Greifvorrichtung 2 vorgesehenen Fotozelle 58 durch die zusammengelegten
Kanten der beiden je zwischen den beiden Klemmplatten 38,39 einerseits sowie der unteren
Klemmplatte 38 und der Tragplatte 37 andererseits herangeführten Stofflagen des zu
fertigenden Nähgutes N erfolgt. Die mittlere Greifvorrichtung 2 ist zusammen mit der
Fotozelle 58, wie der Figur 4a entnehmbar, an einem ebenfalls an der Tragplatte 37
montierten Profilträger 59 derart angeordnet, dass die erstere mit ihrem Betätigungsstift
2.1 eine Klemmbewegung der beiden Klemmplatten 38,39 erwirken kann und zuglich die
letztere auf die längliche Oeffnung 42 in der Tragplatte 37 aufgerichtet ist. Eine
Klemmwirkung wird durch Anschlagen von je am freien Ende der beiden Klemmplatten 38,39
ausgebildeten Pufferkalotten 38.4, 39.4 jeweils gegen die darunter befindliche Platte
38 bzw. 37 infolge eines auf die obere Klemmplatte 39 durch den Betätigungsstift 2.1
ausgeübten Druckes herbeigeführt.
[0033] Die Eintrittskanten der Tragplatte 37 und der Klemmplatten 38,39, auf die während
des Nähvorganges die Stofflagen des Nähgutes N zulaufen, sind gegen deren normal zur
Nähvorschubsrichtung liegende Ablaufkanten geneigt ausgebildet. Ausgehend von der
Tragplatte 37 sind die Eintrittskanten immer mehr in Nähvorschubsrichtung zurückversetzt.
Die Eintrittskante der oberen Klemmplatte 39 ist aufgebogen und in der besagten Reihenfolge
werden die Platten 37,38,39 immer kleiner.
[0034] In der Figur 5a ist der längere Schwenkarm 8 mit sämtlichen daran angeordneten, bis
auf den vollständigen Flaschenzug 61 bereits in der Figur 1 gezeigten Aggregaten in
vergrössertem Massstab zu sehen. Hier wird der am längeren Schwenkarm 8 angeordnete
Flaschenzug 61 zusammen mit dem in der Figur 1 fehlenden Rückholantrieb 65 und dem
diesem benachbarten, in der genannten Figur ebenfalls nicht gezeichnetem Rollensatz
61.2 veranschaulicht. Als der Rückholantrieb 64 (vgl. Fig. 1 und 3) oder 65 wird jeweils
ein Druckzylinder vorgesehen, dessen Druckkolben 64.1, 65.1 eine besondere, bei der
Hubbewegung einen unveränderlichen Reibwert geringen Betrages sicherstellende Dichtung
64.2, 65.2 aufweist.
[0035] Die Figur 5b stellt die am Vertikalträger 51 angeordnete, von der Nähmaschine 9 am
weitesten entfernte Greifvorrichtung 3 in Seitenansicht dar.
[0036] Die Figur 6 gibt den Aufbau eines zwar muffenartigen jedoch unterschiedlich beschaffenen
Schlittens 66 für den längeren Schwenkarm 8 in Grund- und Aufriss, beide im Schnitt
und der Aufriss von hinten angesehen, wieder. Wie insbesondere dem Grundriss entnehmbar,
sind an einer Welle 67 die zwischen zwei Kugellagern 68 im Innern des Schlittens 66
rechtwinklig zu dessen Längsachse gelagert ist, ein auf der Oberfläche des längeren
Schwenkarmes 8 abrollendes Reibrad 69 und ein das letztere antreibendes Turbinenrad
70 sowie beidseits desselben in der Wandung des Schlittens 66 je ein Anschlusskanal
70.1 bzw. 70.2 für die Zu- bzw. Abführung eines Druckmittels, wie beispielsweise Druckluft,
angeordnet.
[0037] Der Schwenkantrieb 54 zur Betätigung des längeren Schwenkarmes 8 ist in der vergrösserten
Seitenansicht gemäss der Figur 7 in voller Länge sichtbar. Es sind hier ferner das
Kraftübertragungsorgan 55 samt dem zu dessen Führung dienenden Balken 55.1, das hintere
Ende des längeren Schwenkarmes 8 mit dem hinteren Rollensatz 61.2 und der Umlenkrolle
61.1 des darauf angeordneten Flaschenzuges 61 sowie die positionierbaren beiden Stellungsmelder
56 deutlich zu erkennen.
[0038] Die Vorderansicht des Nähgutzuführtisches 10 gemäss der Figur 8 zeigt von oben beginnend
Teile des längeren Schwenkarms 8, des zugehörigen Flaschenzuges 61 und des Schwenkantriebes
54 in Vorderansicht. Darunter sind die drei über der Tischplatte 12 befindlichen Greifvorrichtungen
71, 72, 73 der Einlegestation 14 zusammen mit ihren unter die Tischplatte 12 ragenden
Untersätzen 71.1, 72.1, 73.1 und mit deren Verschiebeantrieben 71.6, 72.6, 73.6 sowie
den Führungsvorrichtungen 80,81 zur Längsverstellung der Greifvorrichtungen 72,73
bei einer Tischlängenänderung zu sehen. Es ist an der Unterseite der Tischplatte 12
ferner auch die längs der Trennfuge 12.6 derselben gelagerten Klappe 12.7 samt deren
Betätigungsantrieb 12.8 dargestellt.
[0039] Die der Nähmaschine 9 nächstliegende Greifvorrichtung 71 der Einlegestation 14 mitsamt
deren aus Untersatz 71.1, deren Führung 71.2 und Verschiebeantrieb 71.6 bestehenden
Trag- und Bewegungsmechanismus sowie die Klappe 12.7 zur Tischverlängerung zusammen
mit ihrem Betätigungsantrieb 12.8 sind nochmals der Figur 9 in vergrösserter Seitenansicht
entnehmbar.
[0040] In der Figur 10 ist die von der Nähmaschine 9 am weitesten entfernte Greifvorrichtung
73 der Einlegestation 14 ebenfalls zusammen mit ihrem Trag- und Bewegungsmechanismus
aus Untersatz 73.1, deren Führung 73.2, Verschiebeantrieb 73.6 und Führungsvorrichtung
81 zur Längsverstellung besagter Teile bei einer Tischlängenänderung wiederum in vergrösserter
Seitenansicht abgebildet.
[0041] Als der Verschiebantrieb 71.6 oder 73.6 ist jeweils ein Bandzylinder vorgesehen.
[0042] Es veranschaulichen schliesslich die Figur 11a eine Seitenansicht der mittleren Greifvorrichtung
72 der Einlegestation 14 samt deren Trag- und Bewegungsmechanismus in der Schnittebene
B-B durch den Nähgutzuführtisch 10 gemäss der Figur 8 in vergrössertem Massstab und
die Figur 11b einen Schnitt durch den Trag- und Bewegungsmechanismus längs der Schnittebene
C-C in der Figur 11a. Zum Trag- und Bewegungsmechanismus der mittleren Greifvorrichtung
72 gehört ein Untersatz 72.1, der an einem Schlitten 72.3, zwischen vier Rollen 72.4
geführt, senkrecht auf und ab verschiebbar angeordnet ist. Der Schlitten 72.3 ist
dabei durch ein Zahnriemen 72.7 längs zweier rechtwinklig zu den Längskanten der Tischplatte
12 gerichteten Führungsstangen 72.8 verschiebbar. Die vertikale Verschiebung wird
mit Hilfe eines Druckzylinders 72.5 durchgeführt, während der das Zahnriemen 72.7
betätigende Verschiebeantrieb 72.6 ein elektrischer Schrittmotor ist.
[0043] Die zugeschnittenen Stoffkanten der Bestandteile eines länglichen Nähgutstückes,
beispielsweise eines Hosenbeines, die mittels einer Konturnaht (Seitennaht) aneinanderzufügen
sind, werden zusammen mit weiteren mitanzunähenden Bestandteilen wie Futter, Taschensack
usw. auf der Einlegestation 14 der Nähposition entsprechend aufeinander gelegt und
mittels der drei Greifvorrichtungen 71,72,73 der Einlegestation 14 an drei Griffspunkten
A,B,C festgeklemmt (vgl. mit gestrichelten Linien angedeutete Konturen in Figur 1).
Im Falle eines Hosenbeines wird die Länge des Nähgutzuführtisches 10 und damit auch
die Position der mittleren Greifvorrichtung 72 der Einlegestation 14 sowie diejenige
von deren von der Nähmaschine 9 am weitesten entfernter Greifvorrichtung 73 durch
Betätigen der Führungsvorrichtungen 80,81 vor dem Aufspannen der Nähgutsbestandteile
auf der Einlegestation 14 derart eingestellt, dass der sogenannte Ansatz des Taschensackes,
der einen ersten Griffspunkt B darstellt und mit dem unteren Ende eines durch die
Stoffkanten deren Zuschnitt zufolge gebildeten Hüftbogens zusammenfällt, samt den
beiliegenden Stoffkanten an der mittleren Greifvorrichtung 72 festgehalten werden
kann. Ein an der Bundpartie des Hosenbeines gewählter weiterer Griffspunkt A wird
dann an der der Nähmaschine 9 nächstliegenden Greifvorrichtung 71 und ein am unteren
Ende des Hosenbeines vorgesehener dritter Griffspunkt C an der dritten Greifvorrichtung
73 festgeklemmt. Die besagten Griffspunkte A,B,C liegen auf einer im Bereich der zugeschnittenen
und aneinanderzunähenden Stoffkanten der Bestandteile des jeweiligen Nähgutes N verlaufenden
Konturline K, auf der im nachfolgenden Nähvorgang die Konturnaht durch die Fotozellen
18 geführt werden wird.
[0044] Die Betätigung der Führungsvorrichtungen 80,81 erfolgt automatisch jeweils infolge
einer Längsverstellung der mittleren Greifvorrichtung 2 auf dem kürzeren Schwenkarm
7, wobei auch die auf dem längeren Schwenkarm 8 bewegbare Greifvorrichtung 3 entsprechend
mitverstellt wird (vgl. auch Fig. 2).
[0045] Ist das Festklemmen des Nähgutes N anhand der drei Griffspunkte A,B,C erfolgt und
sind auch die Greifvorrichtungen 2 und 3 der Uebernahmestation 13 gleichzeitig in
ihrer Ausgangsstellung, so werden die Verschiebeantriebe 71.6, 72.6, 73.6 der Greifvorrichtungen
71,72,73 der Einlegestation 14 mit Hilfe einer nicht gezeigten Fusstaste in Gang gesetzt.
Die Greifvorrichtungen 71,72,73 transportieren das Nähgut N zu den Greifvorrichtungen
1,2 und 3 der Uebernahmestation 13, wobei die Stoffkanten des Nähgutes N in den Griffsbereich
der letzteren gelangen. Das Anhalten der Verschiebeantriebe 71.6, 72.6, 73.6, das
Ergreifen des Nähgutes N an den drei Griffpunkten A,B,C durch die Greifvorrichtungen
1,2,3 der Uebernahmestation 13 und die Freigabe des Nähgutes N durch die Greifvorrichtungen
71,72,73 der Einlegestation 14 werden beim mittleren Paar von Greifvorrichtungen 72-2
durch die an der Tragplatte 37 für die Greifvorrichtung 2 angeordnete Fotozelle 58
und bei den beiden anderen Paaren von Greifvorrichtungen 71-1 sowie 73-3 durch je
einen ebenfalls nicht dargestellten Annäherungsschalter veranlasst. Nach beendeter
Uebertragung des Nähgutes N von dem einen Satz von Greifvorrichtungen 71,72,73 an
den anderen Satz von Greifvorrichtungen 1,2,3, wobei es sich in der gestrichelt angedeuteten
Lage gemäss der Figur 2 befindet, erfolgt die Ansteuerung des Nähvorganges und gleichzeitig
auch die Freigabe des Nähgutes N durch die Greifvorrichtung 1 im Griffspunkt A.
[0046] Für einen einwandfreien Ablauf des Nähvorganges ist eine genaue Zusammenführung der
Stofflagen des Nähgutes N von entscheidender Bedeutung. Damit dies trotz des Sachverhaltes,
das sich die meisten aufeinandergelegten Stoffe wegen der zwischen ihnen wirksamen
Haftreibung nicht gegeneinander verschieben lassen, durchführbar ist, werden die mit
einer Konturnaht aneinanderzufügenden beiden Stoffkanten des Nähgutes N im Bereiche
des Griffspunktes B bereits an der Greifvorrichtung 72 der Einlegestation 14 durch
eine Zwischenplatte 72.2 voneinander getrennt festgeklemmt (vgl. Fig. 11a). Zum gleichen
Zweck ist auch die Greifvorrichtung 2 der Uebernahmestation 13, an die ja der Griffspunkt
B bei der Uebergabe des Nähgutes N von der Einlegestation 14 an die Uebernahmestation
13 übertragen wird, mit drei Platten, nämlich der Tragplatte 37 und den beiden Klemmplatten
38,39 ausgebildet. Es werden jeweils bei der Uebertragung des Nähgutes N demnach dessen
obere Stofflage zwischen den beiden Klemmplatten 38,39 und die untere Stofflage desselben
zwischen der unteren Klemmplatte 38 und der Tragplatte 37 festgehalten (vgl. Fig.
1 bis 4).
[0047] Im Verlaufe des Nähvorganges wird die Konturnaht zunächst längs des Hüftbogens durchgeführt,
der ja den ersten Abschnitt der Konturlinie K bildet. Unter der Wirkung der Nähgutsvorschiebevorrichtung
der Nähmaschine 9 wird das Nähgut N in Richtung der letzteren befördert, wobei die
Stoffkanten bei gleichzeitiger Mitbewegung der beiden Greifvorrichtungen 2 bzw. 3
auf den Schwenkarmen 7 bzw. 8 in Nähvorschubsrichtung zwischen den Fotozellen 18 durchlaufen.
Sollten die Stoffkanten und damit auch die Konturlinie K während dieses Vorganges
eine Tendenz zum Verlassen der durch die Position der Photozellen 18 gegebenen Bandbreite
zeigen, so wird durch Ansteuerung der lezteren der Schwenkantrieb 19 des die Greifvorrichtung
2 tragenden, kürzeren Schwenkarmes 7 zum Erwirken einer Richtungsänderung der auf
die Nähnadel 17 der Nähmaschine 9 zulaufenden Stoffkanten veranlasst, bei der natürlich
die Greifvorrichtung 2 die beiden Stofflagen des Nähgutes N samt dem Taschenansatz
im Griffspunkt B solange zusammenhält, bis dieser zur Nähnadel 17 gelangt. Es vollzieht
sich damit schnell und ohne Eingriff seitens irgendeiner Bedienungsperson eine optoelektronische
Stichkettenführung.
[0048] Einer entsprechenden Voreinstellung des Stellungsmelders 33 an der Konsole 35 des
kürzeren Schwenkarmes 7 zufolge kommt der Schlitten 32, der die Bewegung der Greifvorrichtung
2 am kürzeren Schwenkarm 7 führt, am Ende des ersten Abschnittes der Nähvorganges,
an dem der Hüftbogen endet, am besagten Stellungsmelder 33 zum Stillstand. Der letztere
veranlasst auch das Lösen der Greifvorrichtung 2, damit der weitere Ablauf des Nähvorganges
nicht gehindert ist. Die Photozellen 18 werden ausser Betrieb gesetzt, und die Greifvorrichtungen
71,72,73 der Einlegestation 14 automatisch zu ihrer Ausgangsstellung zurückgeführt,
so dass die letzteren zur Aufnahme eines nächsten Nähgutes N bereitstehen.
[0049] Der weitere Ablauf des Nähvorganges besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel der
Erfindung eigentlich in einem zweiten Abschnitt, in dem die Stichkette der Konturnaht
mechanisch paralell zur nunmehr im wesentlichen gradlinigen Konturlinie K geführt
wird. Hierzu wurde der längere Schwenkarm 8, der die von der Nähmaschine 9 am weitesten
enfernte Greifvorrichtung 3 trägt, mittels seines Schwenkantriebes 54 bereits während
des ersten Abschnitt des Nähvorgangs aus seiner Ausgangsstellung an dem ihm auf Seite
der Einlegestation 14 zugeordneten Stellungsmelder 56 mit einer vorgegebenen, gleichbleibenden
Geschwindigkeit in eine Betriebsstellung an dem ihm auf Seite der Uebernahmestation
13 zugeordneten, voreingestellten Stellungsmelder 56 verschwenkt. Beim Einsetzten
des zweiten Abschnittes des Nähvorganges wird das Nähgut N also mechanisch von der
auf dem stillstehenden längeren Schwenkarm 8 gleitenden Greifvorrichtung 3 in Richtung
der Nähmaschine 9 geführt. Dabei laufen die Stoffkanten zwischen den offenstehenden
Trag- bzw. Klemmplatten 37 bzw. 38,49 der ebenfalls stillstehenden Greifvorrichtung
2 durch, damit eine genaue Zusammenführung derselben weiterhin gewährleistet bleibt.
[0050] Während des ablaufenden Nähvorgangs kann das nächste Nähgut N an der Einlegestation
14 bereitgelegt werden.
[0051] Am Ende des Nähvorgangs gelangt die auf dem längeren Schwenkarm 8 geführte Greifvorrichtung
3 am voreingestellten Stellungsmelder 33 an dem der Nähmaschine 9 zugewandten Ende
dieses Schwenkarmes zum Stillstand. Der Stellungsmelder 33 erwirkt einerseits das
Lösen der Greifvorrichtung 3, so dass das Nähgut N nach Durchlauf unter der Nähnadel
17 vom Hilfsförderband 27 zu einer Ablage weiterbefördert werden kann. Andererseits
wird auch die Rückstellung der beiden Schwenkarme 7,8 und der auf diesen verschiebbaren
beiden Greifvorrichtungen 2,3 in ihrer Ausgangsstellung veranlasst, in der die letzteren
ein neues Nähgut N übernehmen können.
[0052] Die auf den beiden Schwenkarmen 7,8 angeordneten Flaschenzüge 60,61 üben während
des Nähvorgangs einen schwachen Gegenzug auf das Nähgut aus, damit dessen Stoffkanten
der Nähmaschine 9 in gespanntem Zustand zugeführt werden.
[0053] Die Erfindung macht eine rasche und qualitativ einwandfreie Durchführung des Konturennähens
möglich. Dabei kann auf eine Mitwirkung von fachkundigem Bedienungspersonal weitgehend
verzichtet werden.
1. Verfahren zum Ausführen von Konturnähten an Nähgut, insbesondere länglichen Nähgutstücken,
dadurch gekennzeichnet, dass in Nähposition vorgängig des Nähens das Nähgut (N) an
drei längs einer Konturlinie (K) vorgesehenen Griffspunkten (A,B,C) aufgespannt wird,
wobei die Konturlinie (K) durch den Verlauf von aufeinandergelegten zugeschnittenen
Stoffkanten aneinanderzufügender Bestandteile des Nähgutes (N) gegeben ist, ferner
der der Nähmaschine (9) nächstliegende Griffspunkt (A) ortsfest und die beiden anderen
Griffspunkte (B,C) je in einem Polarkoordinatensystem bewegbar gehaltert sind, und
dass mindestens in einem Teilabschnitt des Nähvorganges, der jeweils unter gleichzeitiger
Freigabe des Nähgutes (N) im ortsfest gehalterten Griffspunkt (A) ausgelöst wird,
die Stichkette optoelektronisch parallel zur Konturlinie (K) geführt wird.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein erster
Abschnitt der Konturlinie (K) ein Kurvenstück mit beliebig veränderlicher Krümmung
darstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem weiteren
Teilabschnitt des Nähvorganges, der sich an den Teilabschnitt mit optoelektronischer
Stichkettenführung anschliesst, die Stichkette mechanisch parallel zur nunmehr gradlinigen
Konturlinie (K) weitergeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
optoelektronische Stichkettenführung in Form einer Beeinflussung lediglich der Bewegung
des mittleren Griffspunktes (B) in seinem Polarkoordinatensystem auswirkt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische
Stichkettenführung durch eine Linearverschiebung des von der Nähmaschine (9) am weitesten
entfernten Griffspunktes (C) nach Freigabe des Nähgutes (N) in dem nach vollzogenem
Durchlauf seiner optoelektronisch gesteuerten Bahn stillstehenden mittleren Griffspunkt
(B) und unter gleichzeitig an demselben erfolgender Führung der der Nähmaschine (9)
zulaufenden Stoffkanten der aneinanderzufügenden Bestandteile des Nähgutes (N) durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Nähgut
(N) bereits in identischer Weise an denselben drei Griffspunkten (A,B,C) gehaltert
an die Nähposition herangeführt wird.
7. Vorrichtung zum Ausführen von Konturnähten an Nähgut, gekennzeichnet durch einen
Satz dreier kraftbetätigbaren Greifvorrichtungen (1,2,3) für das Nähgut (N), deren
zwei (2,3) je auf einem ebenfalls kraftbetätigbaren Schwenkarm (7,8) längsverschieblich
geführt sind, die im Nadelbereich einer Nähmaschine (9) in einer in bezug auf einen
dieser vorgelegten Nähgutzuführtisch (10) erhöhten Lage vorgesehen sind, während die
dritte Greifvorrichtung (1) neben dem Niederhaltefuss (16) der Nähmaschine (9) ortsfest
mit dem Nähgutzuführtisch (10) verbunden ist, und durch zwei Fotozellen (18), die
der Nähnadel (17) der Nähmaschine (9) vorgelagert sind und mindestens mit einem von
zwei je den Schwenkarmen (7,8) zugeordneten Schwenkantrieben (19,54) in Steuerungsverbindung
stehen.
8. Vorrichtung nach dem Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen
rechteckförmige Tischplatte (12) des Nähgutzuführtisches (10) in ihren beiden Randbereichen
je eine sich parallel zu ihren Längskanten erstreckende Station (13,14) für die Handhabung
des Nähguts (N) und an einer ihrer Ecken eine Ausnehmung (15) für die Nähmaschine
(9) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz von drei
kraftbetätigbaren Greifvorrichtungen (1,2,3) zusammen mit den beiden kraftbetätigbaren
Schwenkarmen (7,8) auch eine Uebernahmestation (13) für das Nähgut (N) bilden, wobei
die Ausnehmung (15) zur Aufnahme der Nähmaschine (9) an einer der Uebernahmestation
(13) benachbarten Tischplattenecke ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schwenkarme (7,8) einem der Ausnehmung (15) für die Nähmaschine (a) benachbart auf
der Tischplatte (12) befestigten, zweifach angewinkelten Träger (11) angelenkt sind,
der einen längeren, sich im wesentlichen diagonal über die Tischplatte (12) gegen
deren Hinterkante (20) erstreckenden, inneren Arm (21), einen kürzeren, etwa parallel
zu den Längskanten der Tischplatte (12) verlaufenden, äusseren Arm (22) und einen
die beiden Trägerarme (21,22) miteinander verbindenden, rechtwinklig zum Kürzeren
(22) liegenden Steg (23) aufweist.
11. Vorrichtung nach dem Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schwenkarme
(7,8) mit unterschiedlicher Länge ausgebildet sind, wobei der kürzere, äussere Schwenkarm
(7) dem kürzeren, äusseren Trägerarm (22) angelenkt ist, während sich das Drehgelenk
(24) des längeren, inneren Schwenkarms (8) an der Spitze des Winkels zwischen Steg
(23) und längerem, innerem Trägerarm (21) befindet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Schwenkantrieb (19) zur Betätigung des kürzeren Schwenkarms (7) einerseits diesem
und andererseits dem längeren Trägerarm (21) angelenkt ist, wobei dem Schwenkantrieb
(19) mit Hilfe eines am längeren Trägerarm (21) angebrachten Hilfsträgers (26) ein
einstellbarer Stellungsmelder (25) zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach dem Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb
(19) für den kürzeren Schwenkarm (7) ein Druckantrieb mit Hub- oder Drehkolben oder
ein elektrischer Schrittmotor ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass am
balkenartig ausgebildeten kürzeren Schwenkarm (7) eine dünnwandige Führungsplatte
(30) mit parallel zur Balkenachse verlaufender, länglicher Rechteckfläche in hochkantgestellter
Lage und mit nach Art je einer Messerschneide ausgebildeten Längskanten befestigt
ist, denen entlang jeweils zwei mit passenden Umfangsrillen ausgestaltete Rollen (31)
eines eine Greifvorrichtung (2) für das Nähgut (N) tragenden Schlittens (32) führbar
sind, wobei im nähmaschinenseitigen Endbereich der Führungsplatte (30) ein einstellbarer
Stellungsmelder (33) und am anderen Ende der Führungsplatte (30) ein einstellbarer
Anschlag (34) für den Schlitten (32) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach dem Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (32)
aus einem an den Rollen (31) senkrecht aufgehängten Balken (36) und einer hieran mittels
einer weiteren dünnwandigen Führungsplatte (44) sowie zugehöriger ebenfalls gerillter
Rollen (45) vertikal verschiebbaren, im wesentlichen rechtwinklig zu den Längskanten
der Tischplatte (12) und parallel zu deren Oberfläche gerichteten Tragplatte (37)
besteht, auf der zwei im wesentlichen parallel zueinander und zugleich zur Tragplatte
(37) verlaufende Klemmplatten (38,39) um ein gemeinsames Drehgelenk (47) beschränkt
schwenkbar angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erwirken einer
Klemmbewegung der beiden Klemmplatten (38,39), wobei die untere Klemmplatte (38) gegen
die Tragplatte (37) und die obere Klemmplatte (39) gegen die Untere (38) anschlägt,
in einem infolge entsprechender deckungsgleicher Ausnehmungen (41) in den Klemmplatten
(38,39) freiliegenden Oberflächenbereich der Tragplatte (37) eine Greifvorrichtung
(2) und zum Führen und Abfedern der Schwenkbewegung der beiden Klemmplatten (38,39)
sowie zum Rückstellen derselben in ihre Freigabestellung an der Tragplatte (37) verankerte,
die beiden Klemmplatten (38,39) durchdringende Schraubenbolzen (48) mit überstülpten
und mit Anschlagringen (38.3.,39.3.) der Klemmplatten (38,39) zusammenwirkenden Spiralfedern
(49), vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Eintrittskanten
von Tragplatte (37) und Klemmplatten (38,39), auf die während eines Nähvorganges die
Stofflagen des Nähgutes (N) zulaufen, gegen deren normal zum Nähvorschub liegende
Ablaufkanten geneigt ausgebildet sind, wobei ausgehend von der Tragplatte (37) die
Eintrittskanten immer mehr in Richtung des Nähvorschubs zurückversetzt sind, die Eintrittskante
der oberen Klemmplatte (39) aufgebogen ist und in der besagten Reihenfolge auch die
Plattenoberflächen abnehmen.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem
freien Plattenende zugewandten Seite in die Ausnehmungen (41) der Klemmplatten (38,39)
ein bogenförmiges Stoffleitblech (57) mit im Nähvorschubsrichtung weisenden Tangentialauslauf
eingesetzt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Ansteuerung der auf die Klemmplatten (38,39) wirkenden Greifvorrichtung (2) dieser
eine Fotozelle (58) zugeordnet ist, die ihrerseits durch die zusammengelegten Kanten
der beiden je zwischen oberer und unterer Klemmplatte (38,39) bzw. unterer Klemm-
und Tragplatte (38,37) herangeführten Stofflagen des zu fertigenden Nähgutes (N) steuerbar
ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass an
dem rundstabförmigen längeren Schwenkarm (8) ein nach Art einer Muffe ausgebildeter
Schlitten (50) gleitbar angeordnet ist, an dem mittels eines Vertikalträgers (51)
eine Greifvorrichtung (3) für das Nähgut (N) aufgehängt ist, und dass am nähmaschinenseitigen
Ende des längeren Schwenkarmes (8) ein einstellbarer Stellungsmelder (52) und im Bereiche
des anderen Endes dieses Schwenkarmes (8) ein ebenfalls einstellbarer Anschlag (53)
für den Schlitten (50) vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach dem Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der muffenartige
Schlitten (50) in seinem Innern beidenends je über ein Kugellager auf den längeren
Schwenkarm (8) abgestützt ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass im
Bereich der Hinterkante (20) der Tischplatte (12), relativ zu deren Oberfläche in
leicht erhöhter Position, ein Schwenkantrieb (54) für den längeren Schwenkarm (8)
angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach dem Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkantrieb
(54) ein Linearantrieb ist, der einen Druckzylinder (54.1) aufweist, der sich parallel
zur Hinterkante (20) der Tischplatte (12) erstreckend, eine im wesentlichen der Breite
der letzteren entsprechende Baulänge aufweist und einen magnetischen Druckkolben aufnimmt,
mit dessen Hilfe ein an der Aussenfläche des Druckzylinders (54.1) linear verschieblich
geführtes und mechanisch mit dem längeren Schwenkarm (8) gekoppeltes Kraftübertragungsorgan
(55.1) mitbewegbar ist.
24. Vorrichtung nach dem Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass an den beiden Enden
des Druckzylinders (54.1) je ein positionierbarer Stellungsmelder (56) angebracht
ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass an
einer Welle (67), die in der Mitte zwischen zwei Kugellagern (68) im Innern des muffenartigen
Schlittens (66) rechtwinklig zu dessen Längsachse gelagert ist, ein auf der Oberfläche
des längeren Schwenkarmes (8) abrollendes Reibrad (69) und ein das letztere antreibendes
Turbinenrad (70) sowie beidseits des Turbinenrades (70) in der Schlittenwandung je
ein Anschlusskanal (70.1 bzw. 70.2) für die Zu- bzw. Abführung eines Druckmittels
angeordnet sind.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Schwenkarme (7,8) je einen über der jeweiligen Bewegungsbahn des zugehörigen
Schlittens (32,50) angeordneten Flaschenzug (60,61) tragen, wobei jeder der beiden
Flaschenzüge (60,61) auf der Lastseite je mit einem Rückholantrieb (64,65) für den
jeweiligen Schlitten (32,50) und auf der Seite der Stellkrafteinleitung jeweils mit
dem der Nähmaschine (9) abgewandten Ende des Schlittens (32,50) verbunden ist.
27. Vorrichtung nach dem Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Flaschenzüge
(60,61) gleichartig beschaffen sind und sich aus je zwei gleichachsigen Sätzen (60.2,
61.2) jeweils von 7 Rollen (60.3, 61.3) zusammensetzen.
28. Vorrichtung nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass als der Rückholantrieb
(64,65) jeweils ein Druckzylinder vorgesehen ist, dessen Druckkolben (65.1) eine besondere,
bei der Hubbewegung einen unveränderlichen Reibwert geringen Betrages sicherstellende
Dichtung (65.2) aufweist.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die
der Nähnadel (17) der Nähmaschine (9) vorgelagerten Fotozellen (18) lediglich mit
dem Schwenkantrieb (19) des kürzeren Schwenkarms (7) in Steuerungsverbindung stehen.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Fotozellen (18) in der Gestalt einer Zwillingsfotozelle in gemeinsamen Gehäuse,
mit gemeinsamer Lichtquelle und einem festen, schmalen Abstand zwischen deren beiden
Lichtstrahlen vorgesehen sind.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass in
Nähvorschubsrichtung hinter dem Niederhaltefuss (16) der Nähmaschine (9) ein durch
deren Antriebsmotor betriebenes und mit deren Nähgutvorschiebeorganen zusammenwirkendes
Hilfsförderband (27) vorgesehen ist.
32. Vorrichtung nach dem Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass das Hilfsförderband
(27) um die Achse der Rolle (27.1) an dem den Nähgutvorschiebeorganen der Nähmaschine
(9) abgewandten Ende seines Rahmens (27.2) gleichzeitig mit der Hub- bzw. Senkbewegung
des Niederhaltefusses (16) der Nähmaschine (9) auf- bzw. abschwenkbar ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die
einstellbaren Stellungsmelder (25,33,52,56) als induktive Annäherungsschalter ausgebildet
sind.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass in
dem der Uebernahmestation (13) gegenüberliegenden Randbereich der Tischplatte (12)
eine Einlegestation (14) mit einem weiteren Satz dreier voneinander unabhängig kraftbetätigbaren
Greifvorrichtungen (71,72,73) für das Nähgut (N) ausgebildet ist.
35. Vorrichtung nach dem Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die der Einlegestation
(14) zugeordneten drei Greifvorrichtungen (71,72,73) je an einem jeweils mit einem
Verschiebeantrieb (71.6, 72.6, 73.6) gekoppelten Untersatz (71.1, 72.1, 73.1) befestigt
sind.
36. Vorrichtung nach dem Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen (71.2,
72.8, 73.2) der Verschiebeantriebe (71.6, 72.6, 73.6) parallel zueinander und rechtwinklig
zu den Längskanten der Tischplatte (12) gerichtet, unter entsprechend orientierten,
individuellen Schlitzen (12.1, 12.2, 12.3) der letzteren im Gestell des Nähgutzuführtisches
(10) angeordnet sind, sodass die durch die Schlitze (12.1, 12.2, 12.3) ragenden Untersätze
(71.1, 72.1, 73.1) samt den Greifvorrichtungen (71,72,73) zwischen der Einlegestation
(14) und der Uebernahmestation (13) hin und her bewegbar und dabei bei jedem Anfahren
der Uebernahmestation (13) jeweils an die entsprechenden Greifvorrichtungen (1,2,3)
derselben heranführbar sind.
37. Vorrichtung nach Anspruch 35 oder 36, dadurch gekennzeichnet, dass die mittlere
(72) der drei Greifvorrichtungen (71,72,73), die der Einlegestation (14) zugeordnet
sind, zum Zwecke von deren Unterflurrückführung jeweils von der Uebernahmestation
(13) zu der Einlegestation (14) zusammen mit dem zugeordneten Untersatz (72.1) unter
die Oberfläche der Tischplatte (12) senkbar ist.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 35 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass an
der Einlegestation (14) dem Untersatz (72.1) der mittleren Greifvorrichtung (72) ein
elektrischer Schrittmotor (72.6) und den Untersätzen (71.1, 73.1) der beiden anderen
Greifvorrichtungen (71,73) je ein Bandzylinder (71.6, 73.6) als die Verschiebeantriebe
zugeordnet sind.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kraftbetätigung der Greifvorrichtungen (1,2,3,71,72,73) jeweils mit Hilfe eines Druckzylinders
(4,5,6, 71.9, 72.9, 73.9) vorgesehen ist.
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks
ihrer Verlängerbarkeit die Tischplatte (12) mindestens in zwei Teile (12.4, 12.5)
trennbar ausgeführt ist und mindestens eine den sich zwischen den Teilen (12.4, 12.5)
öffnenden Spalt ausfüllende Klappe (12.7) aufweist, die jeweils längs der Trennfuge
(12.6) an der Plattenunterseite angelenkt und in Funktion einer der gewünschten Verlängerung
der Tischplatte (12) entsprechenden Einstellung der Ausgangslage der Greifvorrichtungen
(2,3) an den beiden Schwenkarmen (7,8) mittels eines Antriebes (12.8) selbsttätig
aufklappbar und bei Wiederverkürzung der Tischplatte (12) abklappbar ist.