[0001] Die Erfindung betrifft eine Brillenglasrandschleifmaschine nach dem Gattungsbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Durch die DE-OS 34 46 943 ist eine derartige Schleifmaschine bekannt. Ihr liegt die
Aufgabe zugrunde, der Bedienungsperson die Möglichkeit zu geben, den Verlauf des Schleifvorganges
direkt kontrollieren zu können, obwohl die Schleifflüssigksit insbesondere gegen die
Oberwand der Kammer geschleudert wird.
[0003] Dieser Schleifmaschine gegenüber sieht die Erfindung eine gattungsgemäße Maschine
mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs vor. Die Merkmale der
Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung der Merkmale des Hauptanspruches.
[0004] Durch die Erfindung wird eine Schleifmaschine der oberbe
- grifflichen Art geschaffen, bei der mit konstruktiv und wirtschaftlich einfachen
Mitteln die Dichtigkeit der Kammer erhöht und die Geräuschentwicklung vermindert wird,
wobei die Bewegung der Teile nicht beeinflußt bzw. behindert wird und die Maschine
insgesamt einen geringen Platzbedarf erfordert. - Die abzudichtenden Flächen und Linien
sind auf ein Minimum reduziert, wodurch eine gute Abdichtung geschaffen wird. Die
Größe der Kammer läßt einen nur kleinen Resonanzkasten entstehen, der eine geringere
Geräuschentwicklung zuläßt. - Die Dichtigkeit der Kammer der erfindungsgemäßen Brillenglasrandschleifmaschine
ist derart, daß der Innenraum der Kammer teilweise oder vollständig mit Schleifflüssigkeit
gefüllt werden kann und somit der Schleifprozeß teilweise oder vollständig in einem
Flüssigmedium erfolgen kann, was wiederum die Geräuschentwicklung auf ein Mindestmaß
reduziert.
[0005] Die Kammer ist als in sich geschlossener Körper auf dem Maschinenrahmen angeordnet
und steht nicht in Berührung mit den sich bewegenden oder drehenden Teilen der Maschine.
Insofern wird insbesondere die Bewegung der Schleifscheibe während der Bearbeitung
des Brillenglasumfanges nicht auf die Kammer übertragen. - Das Auswechseln der Schleifscheibe
erfolgt insofern einfach, als die fliegende Welle aus der Aufnahmebohrung der Schleifscheibe
axial herausgezogen und die Schleifscheibe durch das geöffnete Durchblickfenster aus
der Kammer herausgenommen wird. Eine zusätzliche, abzudichtende Öffnung ist nicht
erforderlich.
[0006] Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Brillenglasrandschleifmaschine
dargestellt und zwar zeigt
Fig. 1 eine Ausführungsform der Maschine in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 in Seitenansicht zwei weitere Ausführungsformen und 3 der Maschine.
[0007] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind auf dem plattenförmigen, quadratischen
oder rechteckigen Maschinenrahmen
1 in Nähe der beiden Ränder 2, 3 je zwei Lagerblöckchen 3, 4 angeordnet, deren Bohrungen
5 gleichachsig zu den Rändern 2, 3 verlaufen und die je eine starre Achse oder eine
Welle 6 an deren Enden unverschieblich halten. Auf dieser Achse ist ein längliches
Blöckchen 7 in Richtung des Doppelpfeiles S verschiebbar; dieses im Querschnitt vorzugsweise
quadratische Blöckchen weist eine Längsbohrung 8 auf, durch die die Stange 6 geführt
ist. -
[0008] Das längsverschiebliche Blöckchen 7 weist an seiner, der Längsmitte M des Rahmens
1 zugekehrten Seite zwei parallele Führungs- und Tragstangen 9, 10 auf, die in einem
gewissen Abstand von der Oberseite 1a des Rahmens 1 an den beiden Blöckchen 7 gehalten
sind. - Die beiden parallelen Führungs-und Tragstangen 9, 10 durchsetzen in Nähe der
Blöckchen 7 die Bohrungen 11 je eines nach oben gerichteten Ansatzes oder einer Rippe
12, die an ihrer Unterseite einen horizontalen und sich im wesentlichen rechtwinklig
zu der Mittellinie M des Rahmens 1 erstreckenden Tragschlitten 13 tragen. Die Teile
3-13 bilden eine Kreuzschlitteneinrichtung derart, daß der Tragschlitten 13 sowohl
entsprechend den Richtungen der Pfeile S und N verschiebbar ist.
[0009] Auf dem dem Betrachter der Fig. 1 benachbarten Ansatz oder der Rippe 11 oder unmittelbar
auf dem Tragschlitten 13 ist ein leicht abgewinkelter Arm 14 angebracht, der sich
in einer zur Rahmenoberseite 1a senkrechten und zu der Mittellinie M parallelen Ebene
erstreckt. An dem oberen, freien Ende 14 dieses Armes ist ein Motor 15 fest angebracht,
dessen Welle 16 durch eine entsprechende Bohrung des Armes hindurchragt, die an ihrem
freien Ende von einem Antriebsriemen 17 umschlungen wird.
[0010] Dem Ansatz oder der Rippe 12 benachbart ist an dem Arm 14 ein nicht dargestelltes
Lager horizontal und parallel zu den Führungs- und Tragstangen 9, 10 angeordnet, das
eine Welle 18 trägt, deren freies, dem Arm 14 benachbartes Ende von dem Antriebsriemen
17 gleichfalls umschlungen wird. Der mit dem Arm 14 verbundene Motor 15 erstreckt
sich parallel zu der Kante 19 des Rahmens 1 über den mittleren Abschnitt desselben
und treibt die fliegende, in dem nicht dargestellten Lager des Armes 14 drehbar gehaltene
Welle 18 an. - Auf dieser Welle, die parallel zu der Motorwelle 16 gelegen ist, ist
über dem mittleren Bereich des Rahmens 1 die Schleifscheibe 20 drehfest aufgebracht,
die mit Hilfe der Kreuzschlitteneinrichtung aus den Teilen 3-13 den Richtungen der
Pfeile N und S entsprechend bewegbar ist und durch den Motor 15 angetrieben wird.
[0011] In Nähe der Kante 21 des Rahmens 1 sind zwei senkrechte, parallel zu den Kanten 2
und 3 verlaufende Stützfüße 22, 23 angeordnet. Diese tragen eine Kammer24, die in
der Vertikalebene durch die Mittellinie M einen etwa ovalen Querschnitt zeigt und
die beiden Seitenwände 25, 26 besitzt. Die Oberwand der Kammerweist in dem dem Benutzer
der Maschine bei A zugekehrten Bereich ein Klappfenster 27 auf, das mit Hilfe der
Scharniere 28, die auch auf der Außenseite derKammerangebracht sein können, aufgeklappt
werden kann. Hierzu kann ein Handgriff 29 dienen. Durch die Seitenwände 25, 26 der
Kammer24 ragen auf dem der Kante 21 des Rahmens 1 zugekehrten Abschnitt die Lager
30, 31, die die beiden die Brillenglaswelle bildenden Halbwellen 32, 33 aufnehmen
und die gegen die beiden Seitenwände 25, 26 derKammer24 flüssigkeitsdicht abgedichtet
sind. Zwischen den beiden Halbwellen 32, 33 kann in bekannter Weise das Brillenglas
B eingespannt werden, wobei die Halbwelle 33 längsverstellbar ist. - Auf der Halbwelle
32, die aus dem Lager 31 herausragt, ist die Schablone 34 drehfest aufgebracht.
[0012] Durch die dem Arm 14 benachbarte Seitenwand 26 der Kammer 24 ist die Schleifscheibenwelle
18 hindurchgeführt. Zur Bewegung der Schleifscheibenwelle entsprechend den Pfeilen
N und S der Kreuzschlitteneinrichtung aus den Teilen 3-13 ist in der Seitenwand 26
ein gerader Längsschlitz 35 vorgesehen, dessen Länge die Verstellbewegung der Welle
18 entsprechend dem Pfeil S und deren Höhe die Wellenbewegung entsprechend dem Pfeil
N unter Beachtung des nachstehend beschriebenen Dichtungsmittels 36 an dem Schlitz
35 berücksichtigt. Das Dichtungsmittel ist vorzugsweise ein flexibler Balg 36, wie
er auf anderen Gebieten der Technik zum Abdichten von in zwei Koordinaten beweglichen
Teilen gegenüber den Rändern einer Öffnung bekannt ist.
[0013] Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist wiederum ein Rahmen 1 vorgesehen, auf dem die
vier Lagerteile 51 angeordnet sind, von denen je zwei die freien Enden der Achse oder
Welle 52 aufnehmen, auf der die Blöckchen 53 längsverschieblich sind. Diese Blöckchen
53 tragen die parallelen horizontalen Führungs- und Tragstangen 54, 55, auf denen
der Tragschlitten 56 geführt wird. Mittels eines Zwischenstückes 57 ist auf diesem
Schlitten ein Arm 58 horizontal gehalten, an dessen einen Ende der Motor 59 angebracht
ist und dessen anderes Ende das nicht dargestellte Lager der Welle 60 der Schleifscheibe
66 trägt. Die Motorwelle und die Welle 60 der Schleifscheibe sind durch einen Riemen
61 od. dgl. miteinander verbunden. Auf Füßen 62 des Rahmens 1 ist wiederum die Kammer
63 aufgebracht, die die Form der Kammer 24 nach Fig. 1 haben kann. Durch ihre Seitenwände
der Kammer 63 sind die Lager der Brillenglashalterwelle 64 geführt. Die eine dem Beschauer
der Fig. 2 zugekehrte Seitenwand trägt wiederum einen Längsschlitz 65, der dem Längsschlitz
35 nach Fig. 1 entspricht, der mit Hilfe eines flexiblen Balges 67 abgedichtet ist.
- Die Ausführungsform nach Fig. 2 hat den Vorteil einer geringen Bauhöhe und des Gewichtsausgleiches
an dem Arm 58 durch die Schleifscheibe 66 und deren Welle 60 einerseits und des Motors
59 andererseits.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Kammer70, die die Ausführungsform der
Kanmiern nach Fig. 1 und 2 haben kann, in einem Winkel α von 30 - 60° gegen die horizontale
Mittelebene des Rahmens 1 angestellt. Auf einem Aufsatz 1a des Rahmens 1 ist ein Lagerbock
71 vorgesehen, der eine Achse oder Welle 72 trägt. Diese horizontale Achse oder Welle
wird von einem Lager 73 umgeben, dessen äußerer Lagerring in Richtung des Pfeiles
K auf der Achse oder Welle 72 verschiebbar und um diese Achse oder Welle in Richtung
des Pfeiles P drehbar ist. Der äußere Lagerring trägt eine Buchse 74, an der ein Arm
75 und ein Arm 76 angebracht sind, die vorzugsweise in einem Winkelabstand von 30
- 60° angeordnet sind, An dem Arm 75 ist der Motor 75a angebracht, während das freie
Ende des Armes 76 das Lager für die Welle 77 der Schleifscheibe 78 trägt. Die dem
Beschauer der Fig. 3 zugekehrte Seitenwand der Kammer 70 trägt einen gewölbten Längsschlitz
79, dessen Krümmung einem Kreisbogenabschnitt um die Achse oder Welle 72 entspricht.
Der Rand der Öffnung 79 weist wiederum einen flexiblen Balg 80 über dem Riemen auf,
mit dem die Welle 77 gegen den Rand der Öffnung 80 derart abgedichtet ist, daß die
Welle 77 eine den Pfeilen K und P entsprechende Bewegung ausführen kann. Durch die
beiden Seitenwände sind wiederum die Lager für die beiden Halbwellen der Brillenglaswelle
81 abgedichtet hindurchgeführt.
[0015] Die Haube 24, 63, 70 nach den Fig. 1 bis 3 bildet einen in sich geschlossenen Behälter,
der an geeigneten Stellen einen Flüssigkeitszulauf und einen Flüssigkeitsablauf hat.
Die Kammerkann ganz oder teilweise mit Flüssigkeit gefüllt werden; die Zu- und Abläufe
sind entsprechend ausgebildet. Die teilweise oder gänzliche Füllung der Kammer mit
Flüssigkeit verhindert weitgehend eine Resonanz der Kammer, d. h. sie dämpft die Schwingungen,
denen beim Schleifvorgang dieKammer ausgesetzt ist, in starkem Maße.
[0016] Wie die Fig. 1 bis 3 ferner erkennen lassen, ist dieKammer24, 63, 70 platzsparend
angeordnet. Als geschlossener Behälter überragt sie in Fig. 1 die Kreuzschlitteneinrichtung
aus den Teilen 3 - 13 vollständig und in Fig. 2 die Kreuzschlittenanordnung aus den
Teilen 51 - 56 mindestens teilweise. In Fig. 3 erfordert die Kammer 70 einen Platz,
der nur einem Teil ihrer Länge entspricht. Die die fliegende Welle 18, 60, 77 der
Schleifscheibe tragenden Teile sind vollständig außerhalb der Kammerund unabhängig
von ihr platzsparend angeordnet.
[0017] Die Kammer 24, 63, 70 hat eine Breite, die der Breite der Schleifscheibe und deren
Längsbewegung gegenüber dem Brillenglas entspricht. Der Balg der Öffnung, durch die
die Schleifscheibenwelle hindurchtritt, ist entsprechend gestaltet und materialmäßig
ausgewählt.
[0018] Die durch das Klappfenster 27 verschließbare Öffnung ist derart, daß durch sie die
Schleifscheibe 20 unter Berücksichtigung der beiden Brillenglashalbwellen aus der
Kammer 24 herausgenommen werden kann, nachdem die fliegende Welle 18 soweit aus der
Kammer herausgezogen worden ist, daß deren freies Ende die Schleifscheibe freigibt.
Hierzu ist die senkrecht zur Welle 18 gelegene Breite der durch das Fenster 27 verschließbaren
Cffnung größer als der Durchmesser der Schleifscheibe. Hierdurch wird ein Behälter
geschaffen, dessen meisten Teile fest und dicht miteinander verbunden sind.
1. Brillenglasrandschleifmaschine mit einer maschinenrahmenseitig gelagerten Brillenglaswelle
und einer gegen das Brillenglas und parallel zu der Brillenglaswelle verschiebbaren,
motorisch angetriebenen Schleifscheibe, sowie mit einer das Brillenglas und die Schleifscheibe
aufnehmenden Kammer mit Durchblickfenster, deren Wände die Schleifscheibe und das
Brillenglas in geringem Abstand umfassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (24,
63, 70) waagerecht oder geneigt angeordnet ist und die ungefähre Breite der Schleifscheibe
(20, 66, 78) zuzüglich der Größe des axialen Verschiebeweges der Schleifscheibe besitzt,
die auf dem freien Ende einer fliegenden, durch die eine Kammerseitenwand (26) ragenden
Welle (18, 60, 77) angeordnet ist, die zusammen mit ihrem Antriebsmotor (15, 59, 75a)
an einer Halterung (3-13; 51-58; 71-74, 76) unterhalb oder schräg unterhalb eines
Abschnitts der Kammer auf einer gegen das Brillenglas (B) verstellbaren und parallel
zur Brillenglaswelle (32, 33; 64, 81) verschiebbaren Vorrichtung in zwei zueinander
rechtwinkligen Ebenen bewegbar gelagert ist.
2. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammer (24, 63, 70) ein in sich geschlossener Flüssigkeitsbehälter mit Flüssigkeitszu-
und -ablauf ist.
3. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kammer (24, 63, 70) ovale oder eine ähnliche Längsquerschnittsform hat und nur mit
einem Abschnitt auf dem Maschinenrahmen (1) mittel- oder unmittelbar aufsitzt und
mit diesem fest, aber lösbar verbunden ist.
4. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schleifscheibenmotor (15, 59) und die Schleifscheibenwelle
(18, 60) an einem gemeinsamen, auf einer Kreuzschlitteneinrichtung (3-13; 51-56) angeordneten
Arm (14, 58) angeordnet bzw. gelagert sind.
5. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifscheibenwelle (77) und ihr Antriebsmotor (75a)
gemeinsam an einem parallel zur Brillenglasachse (81) gelegenen Achse oder Welle (72)
verschiebbaren und um diese Achse drehbaren Arm oder eine Gabel (75, 76) angeordnet
bzw. gelagert sind.
6. Brillenglasrandschleifmaschine nach Anspruch 1 und einen der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Durchblickfenster (27) eine senkrecht zu der fliegenden
Welle (18) gelegene Breite hat, die größer als der Durchmesser der Schleifscheibe
(20) ist.