[0001] Die Erfindung betrifft ein Ausgleichsgetriebe für ein Riegelschloß, insbesondere
ein Einstemmschloß, mit einem vom Schließbart betätigbaren Ritzel in Form eines geschlitzten,
mit den Ritzelzähnen versehenen Ringes und einem Sperritzel, wobei zwischen dem Ritzel
und dem Sperrritzel weitere mit diesen Ritzeln kämmende Ausgleichsritzel und gegebenenfalls
mit den Ausgleichsritzeln verbundene Getrieberitzel für eine dauernde kraft- und/oder
formschlüssige Kupplung dieser Teile angeordnet sind.
[0002] Ähnliche solche Schloßkonstruktionen sind z.B. durch das ÖP. 363.002, die FR-PS 1
190 878, die EP-Patentanmeldung 0 007 395 und die DE-PS 619.815 bekannt geworden.
So ist z.B. bekannt, den Schließbart als Bestandteil der Zahnung des Ritzels vorzusehen,
was aber nicht zu praxisgerechten Konstruktionen geführt hat. Nachteile, insbesondere
bei der Montage, hat auch eine vorgeschlagene Bauart mit exzentrischer Anordnung des
Schließbartes innerhalb des Ritzels. Alle diese Konstruktionen sind verhältnismäßig
kompliziert, dadurch auch störanfällig und können den heutigen hohen Anforderungen
an derartige Schloßgetriebe nicht genügen.
[0003] Die oben genannten Nachteile werden gemäß der Erfindung in erster Linie dadurch vermieden,
daß die Ausgleichsritzel Ausnehmungen aufweisen, die beim Betätigen des Ausgleichsgetriebes
jeweils in ihren dem Ritzel zugewandten Drehstellungen dem im Schlitz angeordneten
Schließbart direkt gegenüberliegend vorgesehen sind, wodurch Platz für das Vorbeidrehen
des Schließbartes geschaffen ist.
[0004] Dieser erfindungsgemäße Ausgleichstrieb erfüllt in vorteilhafter Weise zwei Bedingungen:Die
360 ° - Drehung des Schließbartes (zB. eines zugehörigen Zylinderschlosses) wird voll
auf den Riegel übertragen. Dabei werden dauernder Kraftschluß und die an sich bekannten
Vorteile derartiger Schlösser gewährleistet. Insbesondere kann der Riegel mit relativ
hoher Kraft betätigt werden, und so zB. die Tür an den Rahmen gezogen werden. Weiters
kann jeder handelsübliche Zylinder mit herkömmlichem Schließbart verwendet werden.
Bei diesen Zylindern ist der Radius des Schließbartes international und auch durch
Ö-Norm mit 15 mm genormt.
[0005] In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen
beispielsweise dargestellt.
[0006] Fig. 1 und 2 veranschaulichen das Ausgleichsgetriebe in einander zugeordneten Rissen.
Die Fig. 3, 4 und 7 bis 9 sind schematisch gehalten und dienen zur Erklärung verschiedener
Ausführungsformen dieses Ausgleichsgetriebes. In den Fig. 5 und 6 ist der Riegel gemäß
Fig.1 in verschiedenen Funktionsstellungen gezeigt.
[0007] Gemäß Fig. 1 und 2 liegt ein Zylinderschloß 12 zentrisch innerhalb des Ritzels 3,
das in Form eines bei 4 geschlitzten und mit den Ritzelzähnen versehenen Ringes ausgebildet
ist. Mit 5 ist der Schließbart des Zylinderschlosses 12 bezeichnet, der innerhalb
des Schlitzes 4 liegt. Mit dem genannten Ritzel 3 kämmen Ausgleichsritzel 1, auf
denen Zusatzritzel 7 ange-ordnet sind. Diese Zusatzritzel 7 treiben ein Sperritzel
6 an, das in an sich üblicher Weise den Riegel 11 für ein Sperren oder Entsperren
betätigt. Mit 13 ist der Stulp für diese Schloßkonstruktion benannt.
[0008] Verdreht man mit einem Schlüssel den Zylinderkern des Zylinderschlosses 12, so verdreht
der Schließbart 5 das Ritzel 3, das seinerseits die Ausgleichsritzel 1 und über die
Zusatzritzel 7 das Sperritzel 6 in Drehung versetzt. Über die Sperrbolzen 8 wird
dann in Zusammenwirken mit Steuerschlitzen 9 der Riegel 1 betätigt, was weiter unten
nochmals erläutert wird.
[0009] Durch die Bauart dieses Ausgleichsgetriebes sind sämtliche genannten Teile ausgehend
vom Schließbart 5 über das Ritzel 3 bis zum Sperritzel 6 stets dauernd kraftund/oder
formschlüssig gekuppelt. Die Drehkraft wird somit zur Gänze auf den Riegel 11 übertragen
und es findet kein leeres Verdrehen mittels des Schlüssels statt.
[0010] Beim Verdrehen des Ritzels 3 gelangt der Schließbart 5 in verschiedene Drehstellungen
im Hinblick auf die Ausgleichsritzel 1. Liegt nun der genannte Schließbart 5 jeweils
einem Ausgleichsritzel 1 direkt gegenüber, so ist dort im Ausgleichsritzel eine Ausnehmung
2 in Form einer Zahnlücke vorgesehen, um den Schließbart 5 vorbeidrehen zu lassen.
Die Weiterdrehung dieses Ausgleichsritzels wird durch das andere Ausgleichsritzel
veranlaßt, welches mit dem Ritzel 3 in Eingriff steht. Die Ausnehmung 2 hat etwa die
Tiefe der Zähne.
[0011] Nach dem obenstehenden ist ein Sperr- oder Entsperrvorgang, wie er in den Fig. 5
und 6 veranschaulicht ist, von selbst verständlich. Fig. 5 zeigt die entsperrte Lage.
Der Riegel 11 schneidet mit dem Stulp 13 bündig ab. Wird nun, für ein Sperren, das
Sperritzel 6 in Richtung des Pfeiles 14 (Fig. 5) verdreht, so gelangt man nach einer
Verdrehung des Schlüssels um 360° und Verdrehung des Sperritzels 6 um 180° zur Stellung
Fig. 6. Der Riegel 11 sperrt dann das Schloß. Durch weiteres Verdrehen kann der Riegel
nochmals weiter in Sperrstellung verschoben werden.
[0012] In den Fig. 3 und 4 ist schematisch dargestellt, daß das Ritzel 3 und die Ausgleichsritzel
1 jeweils in einem Übersetzungsverhältnis von 1 : 1 vorgesehen sind. Man sieht, daß
bei den eingezeichneten Drehlagen dem im Schlitz 4 angeordneten Schließbart 5 jeweils
eine Ausnehmung 2 des Ausgleichsritzels 1 gegenüberliegt, sodaß hier der Schließbart
ungehindert vorbeidrehen kann.
[0013] Aus der wiederum schematischen Fig. 7 ist ein Übersetzungverhältnis zwischen dem
Ritzel 3 und den Ausgleichsritzeln 1 von 2 : 1 zu ersehen. Das Ritzel 3 umfaßt zB.
30 Zähne und die Ausgleichsritzel 1 jeweils 15 Zähne. Verdreht man das Ritzel 3 mit
dem Schlüssel um 360°, so vollführen die Ausgleichsritzel 1 jeweils Drehungen um 2
x 360 °. Maßgebend ist allemal nur, daß bei den entsprechenden Drehstellungen der
Schließbart 5 jeweils einer Ausnehmung 2 eines Ausgleichsritzels gegenüber liegt.
In der Ausführungsform nach Fig. 8 ist ein Verhältnis zwischen dem Ritzel 3 und den
Ausgleichsritzeln 1 von 1 : 2 dargestellt. Hier muß das Ritzel 3 mittels des Schlüssels
um 2 x 360° verdreht werden, wenn man einen Umlauf der Ausgleichsritzel 1 um 360°
durchführen will. Hier müssen die Ausgleichsritzel 1 jeweils zwei Ausnehmungen 2
tragen, um beim Verdrehen des Schließbartes 5 jeweils entsprechend Platz zu schaffen.
[0014] Endlich ist in Fig. 9 eine Ausführungsform schematisch veranschaulicht, wonach der
Schließbart 5 über die Umfläche des Ritzels 3 vorsteht. Die Ausnehmung 2 eines gegenüberliegenden
Ausgleichsritzels 1 muß dann entsprechend tiefer ausgebildet sein, um auch in diesem
Fall Platz für das Vorbeidrehen des Schließbartes 5 zu schaffen. Diese Konstruktion
kann vorteilhaft sein, wenn der Zahnkranz des Ritzels 3 einen geringeren Durchmesser
als der Schließbart hat.
[0015] In den oben beschriebenen schematischen Fig. 3,4 und 7 bis 9 sind der Einfachheit
halber die Zusatzritzel nicht eingezeichnet worden. In den Fig. 7 bis 9 fehlt auch
jeweils das zugehörige Sperritzel 6. In diesem Zusammenhang sei gesagt, daß eine
gewünschte Übersetzung vom Ritzel 3 auf das Sperrritzel 6 jeweils durch die auf die
Ausgleichsritzel 1 aufgesetzten Zusatzritzeln möglich ist. Fernerhin kann eine gewünschte
Übersetzung bzw. Untersetzung zum Ritzel 3 auch durch verschieden große Sperritzel
6 an sich gegeben sein. Bei den verschiedenen Ausführungsformen können die Sperritzel
6 entweder direkt mit den Ausgleichsritzeln 1 oder mit den auf den Ausgleichsritzeln
aufgesetzten Zusatzritzeln 7 kämmen. Ein Sperren oder Entsperren des Riegels 11 muß
nicht nur über einen Steuerteil 10 eines Riegels 11 erfolgen, sondern es kann das
Sperrritzel 6 auch direkt mit einer am Riegel angeordneten Zahnstange kämmen.
1. Ausgleichsgetriebe für eine Riegelschloß, insbesondere ein Einstemmschloß, mit
einem von einem Schließbart betätigbaren Ritzel in Form eines geschlitzten, mit den
Ritzelzähnen versehenen Ringes und einem Sperritzel, wobei zwischen dem Ritzel und
dem Sperritzel weitere mit diesen Ritzeln kämmende Ausgleichsritzel und gegebenenfalls
mit den Ausgleichsritzeln verbundene Getrieberitzel für eine dauernde kraft- und/oder
formschlüssige Kupplung dieser Teile angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet daß die
Ausgleichsritzel (1) Ausnehmungen (2) aufweisen, die beim Betätigen des Ausgleichsgetriebes
jeweils in ihren dem Ritzel (3) zugewandten Drehstellungen dem im Schlitz (4) angeordneten
Schließbart (5) direkt gegenüberliegend vorgesehen sind, wodurch Platz für das Vorbeidrehen
des Schließbartes (5) geschaffen ist.
2. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(2) breiter als der Schließbart (5) sind.
3. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel
(3) und die Ausgleichsritzel (1) jeweils in einem Übersetzungsverhältnis von 1 :
1 vorgesehen sind.
4. Ausgleichsgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel
(3) und die Ausgleichsritzel (1) in einem anderen Übersetzungsverhältnis als 1 :
1 vorgesehen sind, und zwar in einem Übersetzungsverhältnis eines ganzzahligen Vielfachen
oder ganzzahligen Teilfachen, wie z.B. 2 : 1 oder 1 : 2.
5. Ausgleichsgetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine gewünschte Übersetzung vom Ritzel (3) auf das Sperrritzel (6) durch auf
die Ausgleichsritzel (1) aufgesetzte Zusatzritzel (7) und/oder durch im Hinblick
auf das Ritzel (3) verschieden große Sperritzel (6) gegeben ist.
6. Ausgleichsgetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmungen in den Ausgleichsritzeln etwa die Tiefe der Zähne (Zahnlücken) aufweisen
und daß der Schließbart (5) höchstens bis in den Zahnkranz des Ritzels (3) ragend
vorgesehen ist.
7. Ausgleichsgetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schließbart (5) über die Umfläche des Ritzels (3) vorstehend vorgesehen ist und
die Ausnehmungen (2) der gegenüberliegenden Ausgleichsritzel (1) entsprechend tief
ausgebildet sind. (Fig. 10).
8. Ausgleichsgetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am
Sperritzel (6) Sperrbolzen (8) vorgesehen sind, die über einen mit Steuerschlitzen
(9) versehenen Steuerteil (10) des Riegels (11) ein Sperren oder Entsperren mittels
des Riegelschlosses ermöglichen.
9. Ausgleichsgetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sperritzel (6) zum Sperren oder Entsperren des Riegelschlosses mit einer am Riegel
(11) angeordneten Zahnstange zusammenwirkt.