[0001] Die Erfindung betrifft eine Mikrofilmaufnahmekamera mit Transportmitteln, durch welche
zu verkleinernde Originale nach ihrer Eingabe zunächst in der Kamera horizontal
und kontinuierlich bewegt werden, und mit Signiermitteln zum Signieren der Originale
vor Erreichen einer Ablichtungsstation für die verkleinerte Ablichtung der Originale.
[0002] Mikrofilmkameras mit mechanisch oder elektronisch arbeitenden Stempelwerken sind
bekannt. Hierbei lassen sich auf die zu verfilmenden Originale gewöhnlich nur fortlaufende
Nummern aufdrucken oder aufstempeln. An sich bekannte Nadeldrucker sind zwar EDV-ansteuerbar,
arbeiten für die bei Mikrofilmkameras allgemein üblichen Durchlaufgeschwindigkeiten
aber viel zu langsam.
[0003] EDV-ansteuerbare Tintenspritzdruckwerke können zwar mit ausreichend hoher Geschwindigkeit
arbeiten, sind aber mt ihren Düsen üblicherweise horizontal auszurichten, müssen bei
Nichtgebrauch vor dem Eintrocknen bewahrt werden und benötigen relativ häufig Wartungs-
und Reinigungsarbeiten, z.B. die Beseitigung von Luft in den Unterdruckdüsen oder
das Abschaben von außenhängenden, eingetrockneten Tintenresten.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mikrofilmaufnahmekamera der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein auf die horizontal durchlaufenden Originale
gerichtetes Tintenspritzwerk verwendbar und leicht in Betrieb bzw. funktionsfähig
haltbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0006] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. l eine perspektivische Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Mikrofilmaufnahmekamera,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Originaltransportes in der Kamera nach Figur
l,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der erfindungswesentlichen Teile der Kamera
nach Figur l mit Tintenspritzkopf in der Arbeitsstellung,
Fig. 4 die Anordnung nach Figur 3 in der Reinigungs- bzw. Entlüftungsstellung,
Fig. 5 die Anordnung nach Figur 3 in der Ruhestellung,
Fig. 6 eine auseinandergezogene, perspektivische Darstellung eines möglichen erfindungsgemäßen
Antriebs für die Bewegung des Tintenspritzkopfes.
[0007] In den Figuren l und 2 ist eine Mikrofilmaufnahmekamera schematisch dargestellt,
die im wesentlichen drei Gehäuseteile aufweist. Der einem Benutzer zunächst liegende
Gehäuseteil l dient der Eingabe der mikrozuverfilmenden Originale und weist einen
Eingabeschacht la für die Originale 2 und wenigstens ein bei Einschaltung des Gerätes
mittels eines nicht gezeigten Hauptschalters angetriebenes Transportrollenpaar 3
auf. Von dem Eingabeteil l führt ein Spalt zu dem zweiten Gehäuseteil 4, das durch
einen Deckel 4a von oben zugänglich ist. Dieses zweite Gehäuseteil 4 dient der Unterbringung
einer Signiervorrichtung 5 zur Signierung der zunächst horizontal bewegten Originale
2. Für den Transport der Originale sind ein angetriebenes, endloses Schleppband 6
und diesem gegenüberliegende Transportrollen 7 vorgesehen, wobei die Originale auf
dem Schleppband 6 aufliegen. Der schematisch dargestellte Antrieb 8 des Schleppbandes
6 sowie eine Kontrollvorrichtung 9 für die Bewegungsgeschwindigkeit der Originale
und eine Lichtschranke lO sind mit einer elektronischen Steuervorrichtung ll verbunden,
die mit einer Bedienungstastatur und/oder einem Anzeigefeld mit Kontrollampen l2
gekoppelt sein kann.
[0008] Von dem Signierteil 4 werden die Originale nach der Signierung in das dritte, eigentliche
Kameragehäuse l3 durch die Führungsspalte zwischen den Gehäuseteilen transportiert.
Auch in dem Kameragehäuse l3 dienen Schleppbänder l4, l5 mit Andruckrollen l6 und
ggf. dazwischen angeordneten Leitflächen dem Transport der Originale. Dabei ist der
Schleppbandantrieb l4 vor der Belichtungsstation l7 um 9O° nach oben umgelenkt. Unmittelbar
vor der Belichtungsstation sind eine weitere Lichtschranke l8 und eine weitere Kontrolleinrichtung
l9, die mit der Steuereinrichtung ll verbunden sind, vorgesehen. Die beiden Lichtschranken
lO und l8 kontrollieren dabei den Durchgang eines eingegebenen Originals, die Kontrolleinrichtungen
9, l9 dienen der Synchronisierung der Transportgeschwindigkeit im Signierteil 4 und
im Aufnahmeteil l3. Auch das Transportband l5 ist um 9O° umgelenkt, so daß ein abgelichtetes
Original 2 schließlich um l8O° gewendet aus einem Ausgabespalt l3a des Kameragehäuses
l3 ausgegeben und auf einem Auffangpult l3b gesammelt werden kann. Das Kameragehäuse
l3 kann mehrere Deckel oder abnehmbare Wandteile l3c, durch welche Kamerateile zu
Bedienungs- oder Reparaturzwecken zugänglich sind, sowie weitere Bedienungs- oder
Anzeigefelder l2 aufweisen.
[0009] Von der Belichtungsstation sind nur die beiden Andruck- und Führungsglasplatten
l7 gezeigt, da es sich bei der Beleuchtungseinrichtung, dem Objektiv und der Filmbühne
sowie der Zu- und Weiterführung des Filmmaterials um allgemein bekannte Anordnungen
handelt. Die gezeigte Kamera ist so ausgelegt, daß das Original durch die Belichtungsstation
l7 weitertransportiert wird. Es wäre aber grundsätzlich auch möglich, das Original
jeweils in seiner ganzen Größe in die Belichtungsstation einzuführen und dort zur
Ablichtung kurz anzuhalten. Die Signierung der Originale mittels der Signiervorrichtung
5 vor der Ablichtung erfolgt zur Erleichterung der Zuordnung von Originalen zu Mikrofilmen
bzw. der Katalogisierung der Mikrofilme oder Mikrofiches. Bisher wurden hierfür mechanische
Druck- oder Stempelwerke benutzt. Sie haben, abgesehen von der Schwierigkeit des Stempelns
bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten, den Nachteil, daß sie nur für die fortlaufende
Numerierung oder Paginierung der eingegebenen Originale verwendet werden können,
während es in zunehmendem Maße notwendig wird, die zu verfilmenden Originale auch
nach anderen Gesichtspunkten, z.B. Kennziffern für verschiedene Sachgebiete, zu kennzeichnen.
Hierfür sind EDV- oder computergesteuerte Signierwerke erforderlich, die ggf. auch
in mehreren quer zur Transportrichtung untereinanderliegenden Reihen drucken können.
Außerdem sind bei durchlaufenden Originalen Nonimpact-Druckwerke, also nicht mechanische
Druckwerke, vorteilhafter, da sie schneller arbeiten. Deshalb wird in Verbindung mit
der insoweit beschriebenen Mikrofilmkamera l, 4, l3 ein Tintenspritzwerk, und zwar
vorzugsweise ein Unterdrucktintenspritzwerk, als Signiereinrichtung 5 verwendet.
Tintenspritzwerke weisen jedoch Besonderheiten auf, die in Verbindung mit einer Mikrofilmdurchlauf-Aufnahmekamera
einer besondern Berücksichtigung bedürfen. Dabei sind generall besonders schnell
trocknende Tinten zu verwenden, die auch auf nicht saugenden Originalen schnell trocknen
und auf je der Unterlage, die für zu verfilmende Originale infrage kommt (verschiedene
Papiersorten), gleich gut haftet.
[0010] Außerdem muß wegen der Verwendung eines Unterdrucktintenspritzwerkes und des senkrecht
nach abwärts gerichteten Druckkopfes der Tintenvorratsbehälter 2O tiefer liegen als
die Düsenplatte des Tintendruckkopfes 2l. Deshalb ist außen an das Signierteil 4 ein
unter dem Niveau der Düsenplatte des in seiner Gebrauchsstellung I befindlichen Tintendruckkopfes
2l liegendes Tintengehäuse 22 angebracht, in dem der Tintenvorratsbehälter 2O untergebracht
ist. Dieses Tintengehäuse 22 ist verschließbar durch einen Tintengehäusedeckel 23,
der gemäß den Figuren ein Bedienungsfeld l2 mit Bedienungstasten und/oder Signallampen
aufweisen kann. Der Tintengehäusedeckel 23 ist durch eine elektrische oder elektromagnetische
Verriegelungsvorrichtung 24 verschließbar, die mit der elektronischen Steuervorrichtung
ll in Verbindung steht. Die elektronische Steuervorrichtung ll sorgt dafür, daß der
Tintengehäusedeckel 23 sich nur öffnet, wenn durch Tastendruck, gemäß den Figuren
auf die Service-Taste S der Tintenspritzkopf 2l in eine Bedienungsstellung nach Figur
4 gesteuert wird. Eine Kontrolltaste C kann betätigt werden, wenn die Druck-Funktionsfähigkeit
des Tintenspritzwerkes überprüft werden soll. Außerdem sind Tasten P und PR vorgesehen,
mit denen die Druckfolge in normaler Leserichtung bzw. Richtung des Spiegelbildes
hierzu programmiert werden kann.
[0011] Nun besteht die Besonderheit dieser Unterdrucktintenspritzanordnung 2l, 2O nicht
nur darin, daß der Druck kopf 2l in seiner Gebrauchsstellung I mit seiner Spritzrichtung
nach unten gerichtet ist, sondern daß bei von außen angesaugter Luft oder Druckluftresten
in den Zuführungen zu den Düsen diese Luft entfernt, also die Düsen entlüftet werden
müssen und daß bei außen angetrockneten Tintenresten der schnell trocknenden Tinte
diese Reste abgeschabt werden müssen und daß schließlich der Druckkopf 2l bei Nichtgebrauch
durch einen Membrandeckel 25 derart abgeschlossen werden muß, daß von außen kein Überdruck
auf die Düsen entsteht und die in ihnen befindlichen Tintenmenisken nicht zerstört
werden. Daher muß der Druckkopf 2l automatisch bei Betätigung der Taste S aus der
Gebrauchsstellung I nach den Figuren 2 und 3 in eine Bedienungsstellung ll geschwenkt
werden, in der seine Düsenplatte wenigstens etwas nach oben geneigt und zugänglich
ist. Außerdem muß der Druckkopf 2l automatisch bei Abschaltung der Maschine und/oder
bei Unterbrechung infolge nicht nachgeführter Originale in eine Ruhestellung gebracht
werden, in der er gegen den Mambrandeckel 25 geschwenkt und geschoben wird. Beim
erneuten Betätigen der Maschine muß dann der Tintenspritzkopf 2l automatisch wieder
nach unten in seine Gebrauchslage I gefahren werden. Die Steuerung der entsprechenden,
nachfolgend beschriebenen Antriebe erfolgt dabei ebenfalls durch die elektronische
Steuervorrichtung ll.
[0012] In den Figuren 3 bis 5 wird nun die Bedeutung der drei Stellungen I bis III des Spritzkopfes
2l näher erläutert. Der Antrieb und das Getriebe für den Spritzkopf 2l sind in einem
Antriebsgehäuse 26 untergebracht, welches längs quer zur Transportrichtung 28 der
Origi nale 2 verlaufenden Führungsstangen 27 in nicht näher gezeigter Weise auf irgendeine
bekannte Art motorisch oder manuell entsprechend der EDV-Steuerung für den Spritzkopf
2l verschiebbar ist. Ist der Spritzkopf 2l auf die richtige Zeilenlage 29 gegenüber
einem zu kennzeichnenden Original 2 (vgl. Fig. 3) eingestellt, so bleibt er dort
während des Druckvorganges in Ruhe, während das zu kennzeichnende Original unter
ihm vorbeibewegt wird, vgl. Figur 3.
[0013] Zeigt nun beispielsweise eine hierfür vorgesehene Signallampe an oder ist aus wieder
ausgegebenen Originalen erkennbar, daß der Druck nicht mehr sauber ist, dann wird
die Taste S betätigt, so daß über die Steuervorrichtung ll der Spritzkopf 2l in die
Stellung II etwas schwach nach oben geneigt geschwenkt wird. In dieser Stellung springt
auch der Tintengehäusedeckel 23 automatisch auf, der Deckel 4a wird von Hand geöffnet.
Zur Entlüftung der Düsen drückt man nun von Hand auf die Membrane 2Oa des Tintenbehälters
2O, so daß über die Leitung 3O Tinte durch die Düsen gespritzt und diese entlüftet
werden. Die überschüssige Tinte tropft dabei auf eine in einem Behälter 3l auswechselbar
angeordnete Watterolle 32.
[0014] In dieser Bedienungsstellung II befindet sich oberhalb der Düsenplatte des Druckkopfes
2l ein von Hand betätigbarer Schaber 33. Er ist an einer Winkelplatte 36 am Antriebsgehäuse
26 mittels einer Stift-Schlitz-Führung 34, 35 gelagert und ragt mit seinem Ende durch
einen Schlitz 37 der Winkelplatte 36 und wird durch eine Feder 38 nach oben gezogen.
In der Bedienungsstellung II nach Figur 4 wird bei Bedarf der Schaber 33 an seinem
Arm 33a von Hand nach unten gedrückt. Dabei bewegt er sich infolge der Lage der beiden
Schlitze 35 und 37 so, daß er gegen die stirnseitige Düsenplatte des Druckkopfes
2l schwenkt und an dieser entlangstreift und dabei außen an der Düsenplatte befindliche,
angetrocknete Tintenreste abschabt.
[0015] In der Bedienungsstellung II nach Figur 4 liegt stirnseitig vor der Düsenplatte
des Spritzkopfes 2l der Membrandeckel 25. Seine Befestigung erfolgt ebenfalls über
eine am Antriebsgehäuse 26 befestigte Platte 39. Zwischen dieser und einer den Membrandeckel
25 tragenden Platine 4O sind Druckfedern 4l vorgesehen. Beim Abschalten des Gerätes
oder bei Unterbrechung der Verfilmung wird der Spritzkopf 2l über die Bedienungsstellung
II in die Ruhestellung III derart gegen den Membrandeckel 25 geschwenkt, daß der
Spritzkopf 2l bzw. seine Düsenplatte unter Zusammendrückung der Federn 4l luftdicht
am Membrandeckel 25 anliegt. Dabei bleiben naturgemäß die Deckel 23 und 4a geschlossen.
[0016] Anhand von Figur 6 wird nun noch ein Ausführungsbeispiel für ein Antriebsgetriebe
für den als Tintenspritzkopf ausgebildeten Druckkopf 2l beschrieben. Die angegebene
Pfeilrichtung 42 deutet dabei die Blickrichtung von unten auf den Druckkopf 2l an.
Die Figur 6 zeigt Druckkopf 2l und Getriebe also kurz vor Erreichen der Gebrauchsstellung
I nach Figur 3. Demnach ist der Druckkopf 2l an einem Winkelblech 43 befestigt. Die
zur Druckrichtung parallele Seite des Winkelbleches 43 weist nach außen eine Achse
44, einen Exzenterstift 45, einen Steuerstift 46 und einen Magnetschaltkontakt 47
auf. Im Antriebsgehäuse 26 sind nicht sichtbar ein Antriebselektromtor und eine Überlastkupplung
angeordnet. Eine Antriebsscheibe 48 ist mit dem Antriebsmotor über die Überlastkupplung
gekoppelt. Auf der Antriebsplatine 48 ist exzentrisch eine Lagerbuchse 49 für die
Achse 44 angeordnet, so daß das Winkelblech 43 exzentrisch und drehbar auf der Antriebsscheibe
48 gelagert ist. Um die Lagerbuchse 49 ist eine Drehfeder 5O gelagert, zwischen deren
radialen Enden 5Oa, 5Ob ein Stift 48a der Antriebsplatine 48 und der Exzenterstift
45 miteinander verspannt sind. Außerdem ist auf der Antriebsplatine 48 ein weiterer
Magnetschaltkontakt 5l an geeigneter Stelle angeordnet. Die dem Winkelblech 43 zugewandte
Oberseite des Antriebsgehäuses 26 weist drei Magnetschaltkontakte 52, 53, 54 auf
und ist als Steuerkurve mit den radialen Schlitzen 55a, 55b und einem dazwischenliegenden
Kurvenstück 55c ausgebildet. Unterhalb des Schlitzes 55b liegt ein um eine Achse
56 schwenkbarer Hebel 57 und wird in der Gebrauchsstellung I unter der Wirkung einer
Feder 58 in die in Figur 6 gezeigte Anschlagstellung gezogen. Sein freies Ende ist
von außen zugänglich. Er weist zwei Fanghaken 57a und 57b auf.
[0017] In der Gebrauchsstellung I liegt bei nach abwärts gerichtetem Druckkopf 2l der Steuerstift
46 in dem Schlitz 55a, so daß der Druckkopf fixiert ist. Dabei ist über die Magnetkontakte
47, 53, die sich gegenüberliegen, der Antriebsmotor für den Druckkopf 2l abgeschaltet.
Wird nun die Taste S betätigt, so daß die Bedienungsstellung II nach Figur 4 angesteuert
wird, dann wird der Antriebsmotor eingeschaltet und nimmt die An triebsscheibe 48
mit. Dabei wird zunächst die gespannte Feder 5O entspannt und der Steuerstift 46 aus
dem radialen Schlitz 55a bewegt. Erst wenn der Stift 45 durch die Federenden 5Oa
und 5Ob mitgenommen wird, wird der Druckkopf 2l gedreht. Nun wird der Druckkopf 2l
von der Antriebsscheibe 48 über den Exzenter 49 und die Feder 5O mitgenommen, bis
der Steuerstift 46 in den ersten Fanghaken 57a einläuft und gehalten wird. In dieser
Stellung und zwar nur bei Betätigung der Taste S für die Bedienungsstellung II, schaltet
der Magnetkontakt 5l den Antriebsmotor am Magnetkontakt 52 aus, so daß die in der
Bedienungsstellung II auszuführenden, beschriebenen Entlüftungs- und Reinigungsmaßnahmen
durchgeführt werden können.
[0018] Wird in dieser Bedienungsstellung II der Hebel 57 im Uhrzeigersinn und der Druckkopf
2l bzw. die Antriebsplatine 48 entgegen dem Uhrzeigersinn von Hand ein klein wenig
gedreht, so verrastet der Steuerstift 46 mit dem zweiten Fanghaken 57b des Hebels
57. In dieser Stellung schaut der Druckkopf 2l schon so weit nach oben, daß Reparaturmaßnahmen,
wie das Auswechseln der Düsenplatte, vorgenommen werden können. Löst man diese Verrastung
wieder, so läuft der Druckkopf 2l wieder in die Bedienungsstellung II zurück. Wird
anschließend eine der Tasten P oder C betätigt, so läuft der Druckkopf 2l in die
Gebrauchsstellung I zurück.
[0019] Wird dagegen das Gerät abgeschaltet oder eine Arbeitspause eingeschaltet, so läuft
aus der Gebrauchsstellung I der Steuerstift 46 zwar zunächst in den ersten Fanghaken
57a. Der Antriebsmotor läuft aber weiter, weil die Magnetkontakte 5l, 52 wirkungslos
geschaltet sind. Daher drückt der Steuerstift 46 unter der Wirkung des Exzenters 49
den Hebel 57 im Uhrzeigersinn zur Seite und läuft in den radialen Schlitz 55b ein,
wobei er auch noch im Fanghaken 57a hängen bleibt. Erreicht der Steuerstift 46 das
Ende des Schlitzes 55b, so wird über die einander gegenüberliegenden Schaltkontakte
47, 54 der Antriebsmotor abgeschaltet. Die Ruhestellung III ist erreicht. Dabei ist
der Druckkopf 2l infolge seiner drehbaren, exzentrischen Lagerung auf der Antriebsscheibe
48 so gedreht und gegen den Membrandeckel 25 geschoben worden, daß er unter Zusammendrückung
der Feder 4l luftdicht an bzw. in dem Membrandeckel 25 anliegt. Somit wird nicht
nur ein Eintrocknen der Tinte in den Düsen, sondern auch eine Zerstörung der Tintenmenisken
in den Düsen durch Überdruck von außen verhindert. Wird das Gerät wieder angeschaltet,
so dreht sich die Antriebsscheibe 48 im Uhrzeigersinn, so daß über die Drehfeder 5O
und die Stifte 48a und 45 der Steuerstift 46 zunächst wieder nach innen aus dem radialen
Schlitz 55b herausgesteuert wird. Der Druckkopf 2l dreht sich dann bis zum erneuten
Erreichen der Gebrauchsstellung I mit.
[0020] Mit der Erfindung ist also eine Möglichkeit geschaffen worden, in einer Mikrofilmaufnahmekamera
einen nach unten auf horizontal bewegte Originale gerichteten, EDV-steuerbaren Tintenspritzkopf
2l mit all seinen Vorteilen zu verwenden, ohne daß durch die Bedienung, die für Reinigung,
Entlüftung und Reparaturen am Tintenspritzkopf 2l immer wieder notwendig sind, eine
Erschwernis bei der Benutzung auftreten würde. Diese Bedienungs freundlichkeit wird
durch die Möglichkeit einer automatischen Ansteuerung von Stellungen des Tintenspritzkopfes
2l, in denen er für Servicearbeiten zumindest teilweise nach oben gerichtet ist bzw.
in denen er von einem Membrandeckel verschlossen wird, erreicht.
[0021] Grundsätzlich wäre es naturgemäß für eine kostengünstigere Ausführungsform auch
möglich, den Tintenspritzkopf 2l statt mittels der automatischen Steuervorrichtung
ll unter Verwendung der gezeigten Anordnung auf der Antriebsscheibe 48 auch von Hand
in die verschiedenen Funktionsstellungen zu bewegen. Hierfür müßte die Antriebsscheibe
48 unter Weglassung des nicht gezeigten Antriebsmotors beispielsweise eine von außen
zugängliche Rändelung aufweisen, an der sie von Hand gedreht werden kann.
1. Mikrofilmaufnahmekamera mit Transportmitteln, durch welche zu verkleinernde Originale
nach ihrer Eingabe zunächst in der Kamera horizontal und kontinuierlich bewegt werden,
und mit Signiermitteln zum Signieren der Originale vor Erreichen einer Ablichtungsstation
für die verkleinerte Ablichtung der Originale, dadurch gekennzeichnet, daß die Signiermittel durch einen im horizontalen Bewegungsbereich der Originale
(2) in seiner Arbeitsstellung (I) etwa senkrecht nach unten auf das jeweilige Original
(2) gerichteten, durch Computer steuerbaren Tintenspritzkopf (2l) gebildet werden,
der mittels einer elektronischen Steuervorrichtung (ll) oder von Hand in eine Reinigungsstellung
(II) drehbar und in eine seine Düsen vor dem Eintrocknen schützende Ruhestellung
(III) gegen einen Membrandeckel (25) drehbar und verschiebbar ist.
2. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenspritzkopf
(2l) als Unterdrucktintenspritzwerk ausgebildet ist und daß ein zugehöriger Tintenvorratsbehälter
(2O) unter dem Niveau des in seiner Arbeitsstellung (I) befindlichen Tintenspritzkopfes
(2l) innerhalb eines durch einen zu öffnenden Deckel (23) zugänglichen Gehäuseteiles
(22) angeordnet ist.
3. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verriegelungsvorrichtung
(24) für den Deckel (23) des Gehäuseteiles (22) mit der elektronischen Steuervorrichtung
(ll) verbunden und bei Ansteuerung der Reinigungsstellung (II) mittels einer ebenfalls
mit der elektronischen Steuervorrichtung (ll) verbundenen Auswahleinrichtung (S) durch
die elektronische Steuervorrichtung (ll) in eine Freigabestellung für den Deckel (23)
überführbar ist, so daß der elastisch ausgebildete Tintenvorratsbehälter (2O) zugänglich
und in der Reinigungsstellung (II) von Hand unter Druck setzbar ist.
4. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auch der Tintenspritzkopf (2l) durch einen zu öffnenden Deckel (4a) zugänglich
ist und daß die Düsen des Tintenspritzkopfes (2l) in der Reinigungsstellung (II) oder
einer hiervon abweichenden weiteren Reinigunsstellung im Bewegungsweg eines von
Hand betätigbaren Schabers (33) liegen.
5. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tintenspritzkopf (2l) drehbar und exzentrisch auf einer über eine Überlastkupplung
mit einem Elektromotor verbundenen Antriebsscheibe (48) gelagert und mit der Antriebsschei
be (48) über eine Drehfederkupplung (5O) gekoppelt ist.
6. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfederkupplung
(5O) durch eine den Lagerexzenter (49, 44) für den Tintenspritzkopf (2l) umschließende
Drehfeder (5O) gebildet wird, zwischen deren radial vorstehenden Enden (5Oa, 5Ob)
ein exzentrischer Stift (48a) der Antriebsscheibe (48) und ein zum Lagerexzenter
(49, 44) exzentrischer Stift (45) des Tintenspritzkopfes (2l) eingespannt sind.
7. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß am Tintenspritzkopf (2l) ein gegenüber dem Lagerexzenter (49, 44) exzentrischer
Steuerstift (46) angeordnet ist, der mittels der Drehfeder (5O) antreibbar ist.
8. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuerkurve
(55a, 55b) zwei um etwa 9O° gegeneinander versetzte, radiale Steuerschlitze (55a,
55b) aufweist, in die der Steuerstift (46) in der Arbeitsstellung (I), bzw. in der
Ruhestellung (III) des Tintenspritzkopfes (2l) unter Anlage an je einer Flanke des
Schlitzes (55a bzw. 55b) eingreift.
9. Mikrofilmaufnahmekamera nach den Ansprüchen l und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Stellung des Tintenspritzkopfes (2l), in der der Steuerstift (46) in den der
Ruhestellung (III) zugeordneten radialen Schlitz (55b) der Steuerkurve (55a bis 55c)
eingreift, durch den Tintenspritzkopf (2l) eine gegen den Tintenspritzkopf (2l)
gerichtete Andruckfeder (4l) des Membrandeckels (25) zusammendrückbar ist, so daß
der Membrandeckel (25) gegen den Tintenspritzkopf (2l) angedrückt ist.
lO. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bewegungsweg des Steuerstiftes (46) zwischen den radialen Schlitzen (55a,
55b) ein federnder Fanghebel (57) angeordnet ist, in dessen hakenartiges Ende (57a)
der Steuerstift (46) bei Anwählen und Erreichen der Reinigungsstellung (II) des
Tintenspritzkopfes (2l) einklinkt und daß in dieser Reinigungsstellung (II) ein Schaltelement
(5l) der Antriebsscheibe (48) mit einem ortsfesten Schaltelement (52) in Wirkverbindung
tritt, so daß bei an der elektronischen Steuervorrichtung (ll) bzw. der zugehörigen
Auswahleinrichtung (S) angewählter Reinigungsstellung (II) der Elektromotor abschaltbar
ist.
11. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch lO, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschalten
der Mikrofilmkamera über die elektronische Steuervorrichtung (ll) die Schaltelemente
(5l, 52) für die Reinigungsstellung (II) unwirksam geschaltet sind und daß unter
der Wirkung des Lagerexzenters (49, 44) der Fanghebel (57) mittels des Steuerstiftes
(46) derart schwenkbar ist, daß der Steuerstift (46) in den radialen Schlitz (55b)
für die Ruhestellung (III) einschwenkbar und über ein Schaltelement (47) am Tintenspritzkopf
(2l) und über ein ortsfestes Ruheschaltelement (54) der Elektromotor abschaltbar
sind.
12. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprüche lO und ll, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fanghebel (57) im Anschluß an sein hakenartiges Ende (57a) für die Reinigungsstellung
(II) eine weitere Kerbe (57b) aufweist und daß der Fanghebel (57) und der Tintenspritzkopf
(2l) von Hand derart gegeneinander in eine weitere Kundendienststellung drehbar sind,
daß der Steuerstift (46) in der weiteren Kerbe (57b) verrastet und daß der Tintenspritzkopf
(2l) bzw. seine Düsen weiter nach oben gerichtet sind als in der Reinigungs- bzw.
Ruhestellung (II bzw. III).>
13. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (47) am Tintenspritzkopf (2l) in der Arbeitsstellung (I) mit
einem ortsfesten Schaltelement (53) für die Ausschaltung des Elektromotors während
des Druckvorganges zusammenwirkt.
14. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß mit der elektronischen Steuervorrichtung (ll) die Transportmittel (6, l4) für
die Originale (2) derart gekoppelt sind, daß die Transportgeschwindigkeit der Originale
mit dem Drucktempo des Tintenspritzkopfes (2l) synchronisiert ist.
15. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch l4, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmittel
(6, l4) derart durch die elektronische Steuervorrichtung (ll) gesteuert werden, daß
die Durchlaufgeschwindigkeiten der Originale unter dem Tintenspritzkopf (2l) und in
der Ablichtungsstation (l7) synchronisiert sind.
16. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Tintenspritzkopf (2l) samt Antrieb quer zur Durchlaufrichtung (28) der Originale
(2) verschiebbar ist.