(19)
(11) EP 0 237 876 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87103125.8

(22) Anmeldetag:  05.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G03B 17/24, B41J 2/01, B41J 2/165, G03B 27/465
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT FR GB IT

(30) Priorität: 17.03.1986 DE 3608912

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gutmann, Walter, Dipl.-Ing.
    D-8029 Sauerlach-Arget (DE)
  • Schreiner, Gerhard
    D-8000 München 80 (DE)
  • Betzold, Wolfram
    D-8011 Höhenkirchen (DE)
  • Hofmann, Wilfried, Dipl.-Ing.
    D-8028 Taufkirchen (DE)
  • Liermann, Traugott
    D-8025 Unterhaching (DE)
  • Schiessl, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-8190 Wolfratshausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mikrofilmaufnahmekamera mit Signiermitteln für die zu verfilmenden Originale


    (57) Eine Mikrofilmaufnahmekamera mit Transportmitteln, durch welche zu verkleinernde Originale nach ihrer Ein­gabe zunächst in der Kamera horizontal und kontinuier­lich bewegt werden, und mit Signiermitteln zum Signie­ren der Originale vor Erreichen einer Ablichtungssta­tion für die verkleinerte Ablichtung der Originale ist so ausgebildet, daß die Signiermittel durch einen im horizontalen Bewegungsbereich der Originale (2) in sei­ner Arbeitsstellung (I) etwa senkrecht nach unten auf das jeweilige Original (2) gerichteten, durch Computer steuerbaren Tintenspritzkopf (2l) gebildet werden, der mittels einer elektronischen Steuervorrichtung (ll) oder von Hand in eine Reinigungsstellung (II) drehbar und in eine seine Düsen vor dem Eintrocknen schützende Ruhestellung (III) gegen einen Membrandeckel (25) dreh­bar und verschiebbar ist. Hierdurch ist es möglich, ein EDV-gesteuertes, nach abwärts auf horizontal bewegte Originale gerichtetes Druckwek zu verwenden, seine Ar­beits- und Ruhestellung automatisch zu steuern und die von Zeit zu Zeit notwendigen Reinigungsarbeiten in hierfür besonders geeigneten Stellungen auf einfache Weise durchzuführen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Mikrofilmaufnahmekamera mit Transportmitteln, durch welche zu verkleinernde Origi­nale nach ihrer Eingabe zunächst in der Kamera horizon­tal und kontinuierlich bewegt werden, und mit Signier­mitteln zum Signieren der Originale vor Erreichen einer Ablichtungsstation für die verkleinerte Ablichtung der Originale.

    [0002] Mikrofilmkameras mit mechanisch oder elektronisch ar­beitenden Stempelwerken sind bekannt. Hierbei lassen sich auf die zu verfilmenden Originale gewöhnlich nur fortlaufende Nummern aufdrucken oder aufstempeln. An sich bekannte Nadeldrucker sind zwar EDV-ansteuerbar, arbeiten für die bei Mikrofilmkameras allgemein übli­chen Durchlaufgeschwindigkeiten aber viel zu langsam.

    [0003] EDV-ansteuerbare Tintenspritzdruckwerke können zwar mit ausreichend hoher Geschwindigkeit arbeiten, sind aber mt ihren Düsen üblicherweise horizontal auszurichten, müssen bei Nichtgebrauch vor dem Eintrocknen bewahrt werden und benötigen relativ häufig Wartungs- und Rei­nigungsarbeiten, z.B. die Beseitigung von Luft in den Unterdruckdüsen oder das Abschaben von außenhängenden, eingetrockneten Tintenresten.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mikrofilmaufnahmekamera der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein auf die horizontal durchlaufenden Originale gerichtetes Tintenspritzwerk verwendbar und leicht in Betrieb bzw. funktionsfähig haltbar ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Weitere vorteilhafte Merk­male der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.

    [0006] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläu­tert. Es zeigen

    Fig. l eine perspektivische Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemäßen Mikrofilmaufnahmekamera,

    Fig. 2 eine schematische Darstellung des Original­transportes in der Kamera nach Figur l,

    Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der erfin­dungswesentlichen Teile der Kamera nach Figur l mit Tintenspritzkopf in der Arbeitsstellung,

    Fig. 4 die Anordnung nach Figur 3 in der Reini­gungs- bzw. Entlüftungsstellung,

    Fig. 5 die Anordnung nach Figur 3 in der Ruhestellung,

    Fig. 6 eine auseinandergezogene, perspektivische Dar­stellung eines möglichen erfindungsgemäßen An­triebs für die Bewegung des Tintenspritzkopfes.



    [0007] In den Figuren l und 2 ist eine Mikrofilmaufnahmekamera schematisch dargestellt, die im wesentlichen drei Ge­häuseteile aufweist. Der einem Benutzer zunächst lie­gende Gehäuseteil l dient der Eingabe der mikrozuver­filmenden Originale und weist einen Eingabeschacht la für die Originale 2 und wenigstens ein bei Einschaltung des Gerätes mittels eines nicht gezeigten Hauptschal­ters angetriebenes Transportrollenpaar 3 auf. Von dem Eingabeteil l führt ein Spalt zu dem zweiten Gehäuse­teil 4, das durch einen Deckel 4a von oben zugänglich ist. Dieses zweite Gehäuseteil 4 dient der Unterbrin­gung einer Signiervorrichtung 5 zur Signierung der zu­nächst horizontal bewegten Originale 2. Für den Trans­port der Originale sind ein angetriebenes, endloses Schleppband 6 und diesem gegenüberliegende Transport­rollen 7 vorgesehen, wobei die Originale auf dem Schleppband 6 aufliegen. Der schematisch dargestellte Antrieb 8 des Schleppbandes 6 sowie eine Kontrollvor­richtung 9 für die Bewegungsgeschwindigkeit der Origi­nale und eine Lichtschranke lO sind mit einer elektro­nischen Steuervorrichtung ll verbunden, die mit einer Bedienungstastatur und/oder einem Anzeigefeld mit Kon­trollampen l2 gekoppelt sein kann.

    [0008] Von dem Signierteil 4 werden die Originale nach der Signierung in das dritte, eigentliche Kameragehäuse l3 durch die Führungsspalte zwischen den Gehäuseteilen transportiert. Auch in dem Kameragehäuse l3 dienen Schleppbänder l4, l5 mit Andruckrollen l6 und ggf. da­zwischen angeordneten Leitflächen dem Transport der Originale. Dabei ist der Schleppbandantrieb l4 vor der Belichtungsstation l7 um 9O° nach oben umgelenkt. Un­mittelbar vor der Belichtungsstation sind eine weitere Lichtschranke l8 und eine weitere Kontrolleinrich­tung l9, die mit der Steuereinrichtung ll verbunden sind, vorgesehen. Die beiden Lichtschranken lO und l8 kontrollieren dabei den Durchgang eines eingegebenen Originals, die Kontrolleinrichtungen 9, l9 dienen der Synchronisierung der Transportgeschwindigkeit im Sig­nierteil 4 und im Aufnahmeteil l3. Auch das Transport­band l5 ist um 9O° umgelenkt, so daß ein abgelichte­tes Original 2 schließlich um l8O° gewendet aus einem Ausgabespalt l3a des Kameragehäuses l3 ausgegeben und auf einem Auffangpult l3b gesammelt werden kann. Das Kameragehäuse l3 kann mehrere Deckel oder abnehmbare Wandteile l3c, durch welche Kamerateile zu Bedie­nungs- oder Reparaturzwecken zugänglich sind, sowie weitere Bedienungs- oder Anzeigefelder l2 aufweisen.

    [0009] Von der Belichtungsstation sind nur die beiden An­druck- und Führungsglasplatten l7 gezeigt, da es sich bei der Beleuchtungseinrichtung, dem Objektiv und der Filmbühne sowie der Zu- und Weiterführung des Filmmate­rials um allgemein bekannte Anordnungen handelt. Die gezeigte Kamera ist so ausgelegt, daß das Original durch die Belichtungsstation l7 weitertransportiert wird. Es wäre aber grundsätzlich auch möglich, das Ori­ginal jeweils in seiner ganzen Größe in die Belich­tungsstation einzuführen und dort zur Ablichtung kurz anzuhalten. Die Signierung der Originale mittels der Signiervorrichtung 5 vor der Ablichtung erfolgt zur Er­leichterung der Zuordnung von Originalen zu Mikrofilmen bzw. der Katalogisierung der Mikrofilme oder Mikrofi­ches. Bisher wurden hierfür mechanische Druck- oder Stempelwerke benutzt. Sie haben, abgesehen von der Schwierigkeit des Stempelns bei hohen Durchlaufge­schwindigkeiten, den Nachteil, daß sie nur für die fortlaufende Numerierung oder Paginierung der eingege­benen Originale verwendet werden können, während es in zunehmendem Maße notwendig wird, die zu verfilmenden Originale auch nach anderen Gesichtspunkten, z.B. Kenn­ziffern für verschiedene Sachgebiete, zu kennzeichnen. Hierfür sind EDV- oder computergesteuerte Signierwerke erforderlich, die ggf. auch in mehreren quer zur Trans­portrichtung untereinanderliegenden Reihen drucken kön­nen. Außerdem sind bei durchlaufenden Originalen Non­impact-Druckwerke, also nicht mechanische Druckwerke, vorteilhafter, da sie schneller arbeiten. Deshalb wird in Verbindung mit der insoweit beschriebenen Mikrofilm­kamera l, 4, l3 ein Tintenspritzwerk, und zwar vorzugs­weise ein Unterdrucktintenspritzwerk, als Signierein­richtung 5 verwendet. Tintenspritzwerke weisen jedoch Besonderheiten auf, die in Verbindung mit einer Mikro­filmdurchlauf-Aufnahmekamera einer besondern Berück­sichtigung bedürfen. Dabei sind generall besonders schnell trocknende Tinten zu verwenden, die auch auf nicht saugenden Originalen schnell trocknen und auf je­ der Unterlage, die für zu verfilmende Originale infrage kommt (verschiedene Papiersorten), gleich gut haftet.

    [0010] Außerdem muß wegen der Verwendung eines Unterdrucktin­tenspritzwerkes und des senkrecht nach abwärts gerich­teten Druckkopfes der Tintenvorratsbehälter 2O tiefer liegen als die Düsenplatte des Tintendruckkopfes 2l. Deshalb ist außen an das Signierteil 4 ein unter dem Niveau der Düsenplatte des in seiner Gebrauchsstel­lung I befindlichen Tintendruckkopfes 2l liegendes Tin­tengehäuse 22 angebracht, in dem der Tintenvorratsbe­hälter 2O untergebracht ist. Dieses Tintengehäuse 22 ist verschließbar durch einen Tintengehäusedeckel 23, der gemäß den Figuren ein Bedienungsfeld l2 mit Be­dienungstasten und/oder Signallampen aufweisen kann. Der Tintengehäusedeckel 23 ist durch eine elektrische oder elektromagnetische Verriegelungsvorrichtung 24 verschließbar, die mit der elektronischen Steuervor­richtung ll in Verbindung steht. Die elektronische Steuervorrichtung ll sorgt dafür, daß der Tintengehäu­sedeckel 23 sich nur öffnet, wenn durch Tastendruck, gemäß den Figuren auf die Service-Taste S der Tinten­spritzkopf 2l in eine Bedienungsstellung nach Figur 4 gesteuert wird. Eine Kontrolltaste C kann betätigt wer­den, wenn die Druck-Funktionsfähigkeit des Tinten­spritzwerkes überprüft werden soll. Außerdem sind Ta­sten P und PR vorgesehen, mit denen die Druckfolge in normaler Leserichtung bzw. Richtung des Spiegelbildes hierzu programmiert werden kann.

    [0011] Nun besteht die Besonderheit dieser Unterdrucktinten­spritzanordnung 2l, 2O nicht nur darin, daß der Druck­ kopf 2l in seiner Gebrauchsstellung I mit seiner Spritzrichtung nach unten gerichtet ist, sondern daß bei von außen angesaugter Luft oder Druckluftresten in den Zuführungen zu den Düsen diese Luft entfernt, also die Düsen entlüftet werden müssen und daß bei außen an­getrockneten Tintenresten der schnell trocknenden Tinte diese Reste abgeschabt werden müssen und daß schließ­lich der Druckkopf 2l bei Nichtgebrauch durch einen Membrandeckel 25 derart abgeschlossen werden muß, daß von außen kein Überdruck auf die Düsen entsteht und die in ihnen befindlichen Tintenmenisken nicht zerstört werden. Daher muß der Druckkopf 2l automatisch bei Be­tätigung der Taste S aus der Gebrauchsstellung I nach den Figuren 2 und 3 in eine Bedienungsstellung ll ge­schwenkt werden, in der seine Düsenplatte wenigstens etwas nach oben geneigt und zugänglich ist. Außerdem muß der Druckkopf 2l automatisch bei Abschaltung der Maschine und/oder bei Unterbrechung infolge nicht nach­geführter Originale in eine Ruhestellung gebracht wer­den, in der er gegen den Mambrandeckel 25 geschwenkt und geschoben wird. Beim erneuten Betätigen der Maschi­ne muß dann der Tintenspritzkopf 2l automatisch wieder nach unten in seine Gebrauchslage I gefahren werden. Die Steuerung der entsprechenden, nachfolgend beschrie­benen Antriebe erfolgt dabei ebenfalls durch die elek­tronische Steuervorrichtung ll.

    [0012] In den Figuren 3 bis 5 wird nun die Bedeutung der drei Stellungen I bis III des Spritzkopfes 2l näher erläu­tert. Der Antrieb und das Getriebe für den Spritz­kopf 2l sind in einem Antriebsgehäuse 26 untergebracht, welches längs quer zur Transportrichtung 28 der Origi­ nale 2 verlaufenden Führungsstangen 27 in nicht näher gezeigter Weise auf irgendeine bekannte Art motorisch oder manuell entsprechend der EDV-Steuerung für den Spritzkopf 2l verschiebbar ist. Ist der Spritzkopf 2l auf die richtige Zeilenlage 29 gegenüber einem zu kenn­zeichnenden Original 2 (vgl. Fig. 3) eingestellt, so bleibt er dort während des Druckvorganges in Ruhe, wäh­rend das zu kennzeichnende Original unter ihm vorbeibe­wegt wird, vgl. Figur 3.

    [0013] Zeigt nun beispielsweise eine hierfür vorgesehene Sig­nallampe an oder ist aus wieder ausgegebenen Originalen erkennbar, daß der Druck nicht mehr sauber ist, dann wird die Taste S betätigt, so daß über die Steuervor­richtung ll der Spritzkopf 2l in die Stellung II etwas schwach nach oben geneigt geschwenkt wird. In dieser Stellung springt auch der Tintengehäusedeckel 23 auto­matisch auf, der Deckel 4a wird von Hand geöffnet. Zur Entlüftung der Düsen drückt man nun von Hand auf die Membrane 2Oa des Tintenbehälters 2O, so daß über die Leitung 3O Tinte durch die Düsen gespritzt und diese entlüftet werden. Die überschüssige Tinte tropft dabei auf eine in einem Behälter 3l auswechselbar angeordnete Watterolle 32.

    [0014] In dieser Bedienungsstellung II befindet sich oberhalb der Düsenplatte des Druckkopfes 2l ein von Hand betä­tigbarer Schaber 33. Er ist an einer Winkelplatte 36 am Antriebsgehäuse 26 mittels einer Stift-Schlitz-Führung 34, 35 gelagert und ragt mit seinem Ende durch einen Schlitz 37 der Winkelplatte 36 und wird durch eine Fe­der 38 nach oben gezogen. In der Bedienungsstellung II nach Figur 4 wird bei Bedarf der Schaber 33 an seinem Arm 33a von Hand nach unten gedrückt. Dabei bewegt er sich infolge der Lage der beiden Schlitze 35 und 37 so, daß er gegen die stirnseitige Düsenplatte des Druckkop­fes 2l schwenkt und an dieser entlangstreift und dabei außen an der Düsenplatte befindliche, angetrocknete Tintenreste abschabt.

    [0015] In der Bedienungsstellung II nach Figur 4 liegt stirn­seitig vor der Düsenplatte des Spritzkopfes 2l der Mem­brandeckel 25. Seine Befestigung erfolgt ebenfalls über eine am Antriebsgehäuse 26 befestigte Platte 39. Zwi­schen dieser und einer den Membrandeckel 25 tragenden Platine 4O sind Druckfedern 4l vorgesehen. Beim Ab­schalten des Gerätes oder bei Unterbrechung der Verfil­mung wird der Spritzkopf 2l über die Bedienungsstel­lung II in die Ruhestellung III derart gegen den Mem­brandeckel 25 geschwenkt, daß der Spritzkopf 2l bzw. seine Düsenplatte unter Zusammendrückung der Federn 4l luftdicht am Membrandeckel 25 anliegt. Dabei bleiben naturgemäß die Deckel 23 und 4a geschlossen.

    [0016] Anhand von Figur 6 wird nun noch ein Ausführungsbei­spiel für ein Antriebsgetriebe für den als Tinten­spritzkopf ausgebildeten Druckkopf 2l beschrieben. Die angegebene Pfeilrichtung 42 deutet dabei die Blickrich­tung von unten auf den Druckkopf 2l an. Die Figur 6 zeigt Druckkopf 2l und Getriebe also kurz vor Erreichen der Gebrauchsstellung I nach Figur 3. Demnach ist der Druckkopf 2l an einem Winkelblech 43 befestigt. Die zur Druckrichtung parallele Seite des Winkelbleches 43 weist nach außen eine Achse 44, einen Exzenterstift 45, einen Steuerstift 46 und einen Magnetschaltkontakt 47 auf. Im Antriebsgehäuse 26 sind nicht sichtbar ein An­triebselektromtor und eine Überlastkupplung angeordnet. Eine Antriebsscheibe 48 ist mit dem Antriebsmotor über die Überlastkupplung gekoppelt. Auf der Antriebsplati­ne 48 ist exzentrisch eine Lagerbuchse 49 für die Ach­se 44 angeordnet, so daß das Winkelblech 43 exzentrisch und drehbar auf der Antriebsscheibe 48 gelagert ist. Um die Lagerbuchse 49 ist eine Drehfeder 5O gelagert, zwi­schen deren radialen Enden 5Oa, 5Ob ein Stift 48a der Antriebsplatine 48 und der Exzenterstift 45 miteinander verspannt sind. Außerdem ist auf der Antriebsplatine 48 ein weiterer Magnetschaltkontakt 5l an geeigneter Stel­le angeordnet. Die dem Winkelblech 43 zugewandte Ober­seite des Antriebsgehäuses 26 weist drei Magnetschalt­kontakte 52, 53, 54 auf und ist als Steuerkurve mit den radialen Schlitzen 55a, 55b und einem dazwischenliegen­den Kurvenstück 55c ausgebildet. Unterhalb des Schlit­zes 55b liegt ein um eine Achse 56 schwenkbarer He­bel 57 und wird in der Gebrauchsstellung I unter der Wirkung einer Feder 58 in die in Figur 6 gezeigte An­schlagstellung gezogen. Sein freies Ende ist von außen zugänglich. Er weist zwei Fanghaken 57a und 57b auf.

    [0017] In der Gebrauchsstellung I liegt bei nach abwärts ge­richtetem Druckkopf 2l der Steuerstift 46 in dem Schlitz 55a, so daß der Druckkopf fixiert ist. Dabei ist über die Magnetkontakte 47, 53, die sich gegenüber­liegen, der Antriebsmotor für den Druckkopf 2l abge­schaltet. Wird nun die Taste S betätigt, so daß die Be­dienungsstellung II nach Figur 4 angesteuert wird, dann wird der Antriebsmotor eingeschaltet und nimmt die An­ triebsscheibe 48 mit. Dabei wird zunächst die gespannte Feder 5O entspannt und der Steuerstift 46 aus dem ra­dialen Schlitz 55a bewegt. Erst wenn der Stift 45 durch die Federenden 5Oa und 5Ob mitgenommen wird, wird der Druckkopf 2l gedreht. Nun wird der Druckkopf 2l von der Antriebsscheibe 48 über den Exzenter 49 und die Fe­der 5O mitgenommen, bis der Steuerstift 46 in den er­sten Fanghaken 57a einläuft und gehalten wird. In die­ser Stellung und zwar nur bei Betätigung der Taste S für die Bedienungsstellung II, schaltet der Magnetkon­takt 5l den Antriebsmotor am Magnetkontakt 52 aus, so daß die in der Bedienungsstellung II auszuführenden, beschriebenen Entlüftungs- und Reinigungsmaßnahmen durchgeführt werden können.

    [0018] Wird in dieser Bedienungsstellung II der Hebel 57 im Uhrzeigersinn und der Druckkopf 2l bzw. die Antriebs­platine 48 entgegen dem Uhrzeigersinn von Hand ein klein wenig gedreht, so verrastet der Steuerstift 46 mit dem zweiten Fanghaken 57b des Hebels 57. In dieser Stellung schaut der Druckkopf 2l schon so weit nach oben, daß Reparaturmaßnahmen, wie das Auswechseln der Düsenplatte, vorgenommen werden können. Löst man diese Verrastung wieder, so läuft der Druckkopf 2l wieder in die Bedienungsstellung II zurück. Wird anschließend eine der Tasten P oder C betätigt, so läuft der Druck­kopf 2l in die Gebrauchsstellung I zurück.

    [0019] Wird dagegen das Gerät abgeschaltet oder eine Arbeits­pause eingeschaltet, so läuft aus der Gebrauchsstel­lung I der Steuerstift 46 zwar zunächst in den ersten Fanghaken 57a. Der Antriebsmotor läuft aber weiter, weil die Magnetkontakte 5l, 52 wirkungslos geschaltet sind. Daher drückt der Steuerstift 46 unter der Wirkung des Exzenters 49 den Hebel 57 im Uhrzeigersinn zur Sei­te und läuft in den radialen Schlitz 55b ein, wobei er auch noch im Fanghaken 57a hängen bleibt. Erreicht der Steuerstift 46 das Ende des Schlitzes 55b, so wird über die einander gegenüberliegenden Schaltkontakte 47, 54 der Antriebsmotor abgeschaltet. Die Ruhestellung III ist erreicht. Dabei ist der Druckkopf 2l infolge seiner drehbaren, exzentrischen Lagerung auf der Antriebs­scheibe 48 so gedreht und gegen den Membrandeckel 25 geschoben worden, daß er unter Zusammendrückung der Fe­der 4l luftdicht an bzw. in dem Membrandeckel 25 an­liegt. Somit wird nicht nur ein Eintrocknen der Tinte in den Düsen, sondern auch eine Zerstörung der Tinten­menisken in den Düsen durch Überdruck von außen verhin­dert. Wird das Gerät wieder angeschaltet, so dreht sich die Antriebsscheibe 48 im Uhrzeigersinn, so daß über die Drehfeder 5O und die Stifte 48a und 45 der Steuer­stift 46 zunächst wieder nach innen aus dem radialen Schlitz 55b herausgesteuert wird. Der Druckkopf 2l dreht sich dann bis zum erneuten Erreichen der Ge­brauchsstellung I mit.

    [0020] Mit der Erfindung ist also eine Möglichkeit geschaffen worden, in einer Mikrofilmaufnahmekamera einen nach un­ten auf horizontal bewegte Originale gerichteten, EDV-­steuerbaren Tintenspritzkopf 2l mit all seinen Vortei­len zu verwenden, ohne daß durch die Bedienung, die für Reinigung, Entlüftung und Reparaturen am Tintenspritz­kopf 2l immer wieder notwendig sind, eine Erschwernis bei der Benutzung auftreten würde. Diese Bedienungs­ freundlichkeit wird durch die Möglichkeit einer automa­tischen Ansteuerung von Stellungen des Tintenspritzkop­fes 2l, in denen er für Servicearbeiten zumindest teil­weise nach oben gerichtet ist bzw. in denen er von einem Membrandeckel verschlossen wird, erreicht.

    [0021] Grundsätzlich wäre es naturgemäß für eine kostengünsti­gere Ausführungsform auch möglich, den Tintenspritz­kopf 2l statt mittels der automatischen Steuervorrich­tung ll unter Verwendung der gezeigten Anordnung auf der Antriebsscheibe 48 auch von Hand in die verschiede­nen Funktionsstellungen zu bewegen. Hierfür müßte die Antriebsscheibe 48 unter Weglassung des nicht gezeigten Antriebsmotors beispielsweise eine von außen zugängli­che Rändelung aufweisen, an der sie von Hand gedreht werden kann.


    Ansprüche

    1. Mikrofilmaufnahmekamera mit Transportmitteln, durch welche zu verkleinernde Originale nach ihrer Eingabe zunächst in der Kamera horizontal und kontinuierlich bewegt werden, und mit Sig­niermitteln zum Signieren der Originale vor Er­reichen einer Ablichtungsstation für die ver­kleinerte Ablichtung der Originale, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Signiermittel durch einen im horizontalen Bewegungsbereich der Origina­le (2) in seiner Arbeitsstellung (I) etwa senk­recht nach unten auf das jeweilige Original (2) gerichteten, durch Computer steuerbaren Tinten­spritzkopf (2l) gebildet werden, der mittels einer elektronischen Steuervorrichtung (ll) oder von Hand in eine Reinigungsstellung (II) drehbar und in eine seine Düsen vor dem Ein­trocknen schützende Ruhestellung (III) gegen einen Membrandeckel (25) drehbar und verschieb­bar ist.
     
    2. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch l, da­durch gekennzeichnet, daß der Tintenspritz­kopf (2l) als Unterdrucktintenspritzwerk ausge­bildet ist und daß ein zugehöriger Tintenvor­ratsbehälter (2O) unter dem Niveau des in sei­ner Arbeitsstellung (I) befindlichen Tinten­spritzkopfes (2l) innerhalb eines durch einen zu öffnenden Deckel (23) zugänglichen Gehäuse­teiles (22) angeordnet ist.
     
    3. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 2, da­durch gekennzeichnet, daß eine Verriegelungs­vorrichtung (24) für den Deckel (23) des Gehäu­seteiles (22) mit der elektronischen Steuervor­richtung (ll) verbunden und bei Ansteuerung der Reinigungsstellung (II) mittels einer ebenfalls mit der elektronischen Steuervorrichtung (ll) verbundenen Auswahleinrichtung (S) durch die elektronische Steuervorrichtung (ll) in eine Freigabestellung für den Deckel (23) überführ­bar ist, so daß der elastisch ausgebildete Tin­tenvorratsbehälter (2O) zugänglich und in der Reinigungsstellung (II) von Hand unter Druck setzbar ist.
     
    4. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Tintenspritzkopf (2l) durch einen zu öffnenden Deckel (4a) zugänglich ist und daß die Düsen des Tintenspritzkopfes (2l) in der Reinigungsstellung (II) oder einer hiervon ab­weichenden weiteren Reinigunsstellung im Bewe­gungsweg eines von Hand betätigbaren Scha­bers (33) liegen.
     
    5. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenspritzkopf (2l) drehbar und exzen­trisch auf einer über eine Überlastkupplung mit einem Elektromotor verbundenen Antriebsschei­be (48) gelagert und mit der Antriebsschei­ be (48) über eine Drehfederkupplung (5O) gekop­pelt ist.
     
    6. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 5, da­durch gekennzeichnet, daß die Drehfederkupp­lung (5O) durch eine den Lagerexzenter (49, 44) für den Tintenspritzkopf (2l) umschließende Drehfeder (5O) gebildet wird, zwischen deren radial vorstehenden Enden (5Oa, 5Ob) ein exzen­trischer Stift (48a) der Antriebsscheibe (48) und ein zum Lagerexzenter (49, 44) exzentri­scher Stift (45) des Tintenspritzkopfes (2l) eingespannt sind.
     
    7. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprü­che 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Tintenspritzkopf (2l) ein gegenüber dem Lager­exzenter (49, 44) exzentrischer Steuer­stift (46) angeordnet ist, der mittels der Drehfeder (5O) antreibbar ist.
     
    8. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch 7, da­durch gekennzeichnet, daß eine Steuerkur­ve (55a, 55b) zwei um etwa 9O° gegeneinander versetzte, radiale Steuerschlitze (55a, 55b) aufweist, in die der Steuerstift (46) in der Arbeitsstellung (I), bzw. in der Ruhestel­lung (III) des Tintenspritzkopfes (2l) unter Anlage an je einer Flanke des Schlitzes (55a bzw. 55b) eingreift.
     
    9. Mikrofilmaufnahmekamera nach den Ansprüchen l und 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stel­lung des Tintenspritzkopfes (2l), in der der Steuerstift (46) in den der Ruhestellung (III) zugeordneten radialen Schlitz (55b) der Steuer­kurve (55a bis 55c) eingreift, durch den Tin­tenspritzkopf (2l) eine gegen den Tintenspritz­kopf (2l) gerichtete Andruckfeder (4l) des Mem­brandeckels (25) zusammendrückbar ist, so daß der Membrandeckel (25) gegen den Tintenspritz­kopf (2l) angedrückt ist.
     
    lO. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprü­che 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im Be­wegungsweg des Steuerstiftes (46) zwischen den radialen Schlitzen (55a, 55b) ein federnder Fanghebel (57) angeordnet ist, in dessen haken­artiges Ende (57a) der Steuerstift (46) bei An­wählen und Erreichen der Reinigungsstel­lung (II) des Tintenspritzkopfes (2l) einklinkt und daß in dieser Reinigungsstellung (II) ein Schaltelement (5l) der Antriebsscheibe (48) mit einem ortsfesten Schaltelement (52) in Wirkver­bindung tritt, so daß bei an der elektronischen Steuervorrichtung (ll) bzw. der zugehörigen Auswahleinrichtung (S) angewählter Reinigungs­stellung (II) der Elektromotor abschaltbar ist.
     
    11. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch lO, da­durch gekennzeichnet, daß beim Abschalten der Mikrofilmkamera über die elektronische Steuer­vorrichtung (ll) die Schaltelemente (5l, 52) für die Reinigungsstellung (II) unwirksam ge­schaltet sind und daß unter der Wirkung des La­gerexzenters (49, 44) der Fanghebel (57) mit­tels des Steuerstiftes (46) derart schwenkbar ist, daß der Steuerstift (46) in den radialen Schlitz (55b) für die Ruhestellung (III) ein­schwenkbar und über ein Schaltelement (47) am Tintenspritzkopf (2l) und über ein ortsfestes Ruheschaltelement (54) der Elektromotor ab­schaltbar sind.
     
    12. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der Ansprü­che lO und ll, dadurch gekennzeichnet, daß der Fanghebel (57) im Anschluß an sein hakenartiges Ende (57a) für die Reinigungsstellung (II) eine weitere Kerbe (57b) aufweist und daß der Fang­hebel (57) und der Tintenspritzkopf (2l) von Hand derart gegeneinander in eine weitere Kun­dendienststellung drehbar sind, daß der Steuer­stift (46) in der weiteren Kerbe (57b) verra­stet und daß der Tintenspritzkopf (2l) bzw. seine Düsen weiter nach oben gerichtet sind als in der Reinigungs- bzw. Ruhestellung (II bzw. III).>
     
    13. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement (47) am Tintenspritzkopf (2l) in der Arbeitsstellung (I) mit einem ortsfesten Schaltelement (53) für die Ausschaltung des Elektromotors während des Druckvorganges zusam­menwirkt.
     
    14. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit der elektronischen Steuervorrichtung (ll) die Transportmittel (6, l4) für die Origina­le (2) derart gekoppelt sind, daß die Trans­portgeschwindigkeit der Originale mit dem Drucktempo des Tintenspritzkopfes (2l) synchro­nisiert ist.
     
    15. Mikrofilmaufnahmekamera nach Anspruch l4, da­durch gekennzeichnet, daß die Transportmit­tel (6, l4) derart durch die elektronische Steuervorrichtung (ll) gesteuert werden, daß die Durchlaufgeschwindigkeiten der Originale unter dem Tintenspritzkopf (2l) und in der Ab­lichtungsstation (l7) synchronisiert sind.
     
    16. Mikrofilmaufnahmekamera nach einem der vorher­gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenspritzkopf (2l) samt Antrieb quer zur Durchlaufrichtung (28) der Originale (2) ver­schiebbar ist.
     




    Zeichnung