(19)
(11) EP 0 237 877 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87103126.6

(22) Anmeldetag:  05.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G03C 7/32
// C08F20/60
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB

(30) Priorität: 15.03.1986 DE 3608744

(71) Anmelder: Agfa-Gevaert AG
D-51373 Leverkusen (DE)

(72) Erfinder:
  • Helling, Günter, Dr.
    D-5068 Odenthal (DE)
  • Wolff, Erich, Dr.
    D-5650 Solingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Polymerer Purpurkuppler und farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial das diesen polymeren Purpurkuppler enthält


    (57) Mit polymeren Purpurkupplern, die polymerisierte Einheiten eines polymerisierbaren Pyrazoloazolkupplers der Formel I und polymerisierte Einheiten eines polymerisierbaren säuregruppenhaltigen Monomers enthalten, werden Purpurbilder mit erhöhter Farbdichte Dmax erhalten.

    worin bedeuten

    R' H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;

    X H oder eine durch Kupplung abspaltbare Gruppe;

    Za, Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe,=N- oder -NH-, wobei entweder die Bindung Za - Zb oder die Bindung Zb - Zc eine Doppelbindung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist; wobei mindestens R1 oder X oder ein Substituent an einer durch Za, Zb oder Zc dargestellten Methingruppe eine ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen polymeren Purpurkuppler und ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial, das diesen polymeren Purpurkuppler enthält. Der polymere Purpurkuppler ist durch Polymerisation ethylenisch ungesättigter Monomerer erhalten worden und weist Pyrazoloazolgruppen und Säuregruppen auf.

    [0002] Es ist bekannt, farbige fotografische Bilder durch chromogene Entwicklung herzustellen, d. h. dadurch, daß man bildmäßig belichtete Silberhalogenidemulsionsschichten in Gegenwart geeigneter Farbkuppler mittels geeigneter farbbildender Entwicklersubstanzen - sogenannter Farbentwickler - entwickelt, wobei das in Übereinstimmung mit dem Silberbild entstehende Oxidationsprodukt der Entwicklersubstanzen mit dem Farbkuppler unter Bildung eines Farbstoffbildes reagiert. Als Farbentwickler werden gewöhnlich aromatische, primäre Aminogruppen enthaltende Verbindungen, insbesondere solche vom p-Phenylendiamintyp, verwendet.

    [0003] Es ist bekannt, die Farbkuppler in Form von Polymerisatdispersionen zu verwenden, in denen der funktionelle Rest eines Farbkupplers ein- oder merhfach mit einem Polymergerüst verknüpft und auf diese Weise diffusionsfest gemacht ist. Ein solches Polymer weist somit wiederkehrende Struktureinheiten mit dem Farbkuppler auf.

    [0004] Farbkuppler, die in Form solcher Polymerisatdispersionen in die Schichten von fotografischen Aufzeichnungsmaterialien eingearbeitet sind, sind im allgemeinen ausreichend diffusionsfest und beinträchtigen die mechanischen Eigenschaften der Schichten auch bei geringen Bindemittelgehalten nur wenig. Es ist besonders wichtig, daß sie bei der Lagerung nicht auskristallisieren, eine gute Stabilität gegen Licht, Wärme und Feuchtigkeit aufweisen und daß auch die daraus erzeugten Farbstoffe stabil sind, die erwünschten spektralen Eigenschaften aufweisen und bei der Entwicklung diffusionsfest und als möglichst feines Korn abgeschieden werden. Farbkuppler, die in Form solcher Polymerisatdispersionen mit einem Molekulargewicht größer als 5000 in fotografische Aufzeichnungsmaterialien eingearbeitet sind, weisen allgemein gute Kolloidstabilität auf und erfüllen einige der genannten an sie gerichteten Forderungen recht gut. Solche hochmolekularen Farbkuppler sind beispielsweise beschrieben in ,
    DE-C-1 297 417, DE-A-24 07 569, DE-A-31 48 125, DE-A-32 17 200, DE-A-33 20 079, DE-A-33 24 932, DE-A-33 31 743, DE-A-33 40 376, DE-A-34 61 455, EP-A-27 284, US-A-4 080 211.

    [0005] Die hochmolekularen Farbkuppler werden in der Regel durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten sogenannten monomeren Farbkupplern hergestellt.

    [0006] Die bekannten polymeren Purpurkuppler weisen aber folgende Nachteile auf:

    Die aus polymeren Pyrazolon-Kupplern erhaltenen Purpurfarbstoffe weisen eine nicht ideale Absorption auf: Besonders störend ist die Gelbnebendichte, die eine zusätzliche Verwendung von Maskenkupplern erforderlich macht.



    [0007] Polymere Pyrazoloazol-Kuppler wie z. B. die Verbindungen M-23 bis M-27 aus DE-A-35 16 996 oder Verbindung XV aus EP-A-0 133 262 liefern eine völlig unzureichende Farbausbeute und sind aus diesem Grund nicht brauchbar.

    [0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien verbesserte polymere Purpurkuppler zur Verfügung zu stellen.

    [0009] Es wurden nun neue polymere Purpurkuppler gefunden. Bei den neuen Kupplern handelt es sich um Copolymere, die wiederkehrende Einheiten eines polymerisierten Monomeren K, . das kupplungsfähige Pyrazoloazolgruppen enthält, und davon unterschiedliche wiederkehrende Einheiten mindestens eines weiteren polymerisierten Monomers enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der weiteren Monomere wenigstens eine saure Gruppe enthält und bei pH 16 wasserunlöslich und bei pH >10 wasserlöslich ist. Derartige weitere Monomere werden nachfolgend als Monomer S bezeichnet.

    [0010] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die saure Gruppe eine Carbonsäure-, Sulfonamid-, Sulfonimid-, CH-acide-oder eine phenolische Gruppe.

    [0011] Beispiele für das Monomer S sind im Folgenden angegeben.



















































    [0012] Das kupplerhaltige Monomer K entspricht der allgemeinen Formel I

    worin bedeuten

    R1 H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;

    X H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;

    Za, Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH-, wobei entweder die Bindung Za - Zb oder die Bindung Zb - Zc eine Doppelbindung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist;



    [0013] wobei mindestens R1 oder X oder ein Substituent an einer durch Za, Zb oder Zc dargestellten Methingruppe eine ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe der Formel

    enthält, worin

    R2 H, Halogen, insbesondere Chlor, oder Alkyl, vorzugsweise mit 1 bis 4 C-Atome bedeuten.



    [0014] Eine durch R1 dargestellte Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppe kann substituiert sein, z. B. mit Halogen, Alkoxy, Aroxy, Acylamino sowie (z. B. im Falle von Aryl) mit Alkyl, und kann desweiteren, gegebenenfalls über derartige Substituenten, die bereits erwähnte ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthalten.

    [0015] Eine durch Za, Zb oder Zc dargestellte substituierte Methingruppe entspricht der Formel

    worin R3 für Alkyl mit bis zu 18 C-Atomen, Aryl, Aralkyl, eine heterocyclische aromatische Gruppe, Alkoxy, einen Carbonamidorest, -OH oder COOH steht, wobei insbesondere die genannte Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppen weiter substituiert sein können und gegebenenfalls über derartige Substituenten die bereits erwähnte ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthalten können.

    [0016] Bei der durch X dargestellten freisetzbaren Gruppe handelt es sich beispielsweise um ein Halogenatom z. B. Cl oder um eine organische Gruppe, die in der Regel über ein Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatom an die Kupplungsstelle des Kupplermoleküls angeknüpft ist. Falls es sich bei der abspaltbaren Gruppe um eine cyclische Gruppe handelt, kann die Anknüfung an die Kupplungsstelle des Kupplermoleküls entweder direkt über ein Atom, das Bestandteil eines Ringes ist, z. B. ein Stickstoffatom, oder indirekt über ein zwischengeschaltetes Bindeglied erfolgt sein. Derartige abspaltbare Gruppen sind in großer Zahl bekannt, z. B. als Fluchtgruppen von 2-Äquivalentpurpurkupplern.

    [0017] Beispiele von über Sauerstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen entsprechen der Formel

    worin R4 für einen acyclischen oder cyclischen organischen Rest steht, z.B, für Alkyl, Aryl, eine heterocyclische Gruppe oder Acyl, das sich beispielsweise ableitet von einer organischen Carbon- oder Sulfonsäure. Bei besonders bevorzugten abspaltbaren Gruppen dieser Art bedeutet R4 eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe.

    [0018] Beispiele von über Stickstoff angeknüpften abspaltbaren Gruppen sind in den folgenden deutschen Offenlegungsschriften (DE-A-) beschschrieben:

    25 36 191, 27 03 589, 28 13 522, 33 39 201.



    [0019] Hierbei handelt es sich vielfach um 5-gliedrige heterocyclische Ringe, die über ein Ringstickstoffatom mit der Kupplungsstelle des Purpurkupplers verbunden sind. Die heterocyclischen Ringe enthalten vielfach benachbart zu dem die Bindung an das Kupplermolekül vermittelnden Stickstoffatom aktivierende Gruppen, z. B. Carbonyl- oder Sulfonylgruppen oder Doppelbindungen.

    [0020] Wenn die abspaltbare Gruppe über ein Schwefelatom an die Kupplungsstelle des Kupplers gebunden ist, kann es sich bei ihr um den Rest einer diffusionsfähigen Mercaptoverbindung handeln, die die Entwicklung von Silberhalogenid zu inhibieren vermag. Derartige Inhibitorreste sind vielfach als an die Kupplungsstelle von Kupplern, auch Purpurkupplern gebundene abspaltbare Gruppe beschrieben worden, z. B. in US-A-3 227 554.

    [0021] Auch die durch X dargestellte freisetzbare Gruppe kann die erwähnte ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthalten, wie beispielsweise beschrieben in Research Disclosure 25724 (September 1985).

    [0022] Beispiele für kupplerhaltige Monomere K entsprechen den folgenden Formeln II bis VI:





    worin X, R1 und R2 die bereits angegebene Bedeutung haben, wobei jedoch zwei in der gleichen Formel (II, III) enthaltene Reste R3 nicht notwendigerweise identisch sind und wobei mindestens einer der Reste R1, R3 und X in jeder der Formeln II bis VI eine ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enhält. Monomere der Formel IV sind bevorzugt.

    [0023] Die ethylenisch ungesättigte Gruppe kann direkt oder indirekt über ein Bindeglied L an einen der beiden heterocyclischen Ringe einer der Formeln II bis VI gebunden sein. Ein solches Bindeglied -L- kann eine zusammengesetzte Struktur aufweisen und beispielsweise wie folgt dargestellt werden:

    worin L0 den dem heterocyclischen Ring und L7 den der ethylenisch ungesättigten Gruppe zunächst gelegenen Teil des Bindegliedes bezeichnen und worin bedeuten (gleich oder verschieden):

    k,l,m,n,o,p,q,r jeweils 0 oder 1, wobei gilt, daß 1 - m + n - o + p - q = 0.

    [0024] Eine durch L1, L3, L5 dargestellte Alkylengruppe kann geradkettig oder verzweigt sein und bis zu 20 C-Atomen aufweisen.

    [0025] Eine durch Li, L3, L5 dargestellte Aralkylengruppe ist beispielsweise eine der folgenden Gruppen:





    [0026] Eine durch L1, L3, L5, L7 dargestellte Arylengruppe ist vorzugsweise eine Phenylengruppe, die substituiert sein kann, z.B. mit Alkyl, Alkoxy, Halogen, Acylaminp.

    [0027] Beispiele für geeignete kupplerhaltige Monomere K sind im folgenden angegeben.























    [0028] Der Anteil des kupplerhaltigen Monomers K im Copolymeren beträgt im allgemeinen 20 - 70 Gew.-X vorzugsweise 25 - 50 Gew.-% und der Anteil des Monomers S im allgemeinen 5 - 50 Gew-% vorzugsweise 10 - 30 Gew.-X.

    [0029] Die erfindungsgemäßen Copolymere können neben den wiederkehrenden Einheiten aus kupplerhaltigem Monomer K und den wiederkehrenden Einheiten aus dem Monomer S zusätzlich wiederkehrende Einheiten mindestens eines weiteren copolymerisierten Monomers C enthalten. Beispiele für derartige Monomere C umfassen Ester und Amide von Acrylsäure und deren Derivaten, z.B. von Acrylsäure, α-Chloracrylsäure, Methacrylsäure (beispielsweise Acrylamid, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Propylacrylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, n-Hexylacrylat, Octylmethacrylat, Laurylmethacrylat und Methylenbisacrylamid), Vinylester (beispielsweise Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinyllaurat), Acrylnitril, Methacrylnitrilt aromatische Vinylverbindungen (beispielsweise Styrol, Vinyltoluol, Divinylbenzol, Vinylacetophenon, Styrolsulfonsäure), Itaconsäure, Zitraconsäure, Crotonsäure, Vinylidenchlorid, Vinylalkylether (beispielsweise Vinylethylether), Ester von Maleinsäure, N-Vinyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl-, 2-Vinyl-und 4-Vinylpyridin. Der Anteil des Monomers C im polymeren Farbkuppler kann 0 - 75 Gew.-X, vorzugsweise 20 -65 Gew.% betragen.

    [0030] Es ist besonders bevorzugt, als Monomer C einen Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure und/oder eine aromatische Vinylverbindung zu verwenden. Zwei oder mehrere der vorstehend beschriebenen Monomere C können miteinander verwendet werden. Beispielsweise ist es möglich, eine Kombination von n-Butylacrylat und Divinylbenzol, Styrol und Methylmethacrylat, Methylacrylat und Butylmethacrylat zu verwenden. Das ethylenisch ungesättigte Monomer C kann ausgewählt werden derart, daß es sich günstig auf die physikalischen Eigenschaften und/oder chemischen Eigenschaften des herzustellenden Copolymers, beispielsweise die Löslichkeit, Verträglichkeit mit einem Bindemittel wie Gelatine oder anderen fotografischen Zusätzen wie farbgebenden Verbindungen, Ultraviolettstrahlen absorbierenden Mitteln, Antioxidantien und dergleichen, sowie auf die Flexibilität der Schichtzusammensetzungen bzw. der farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien auswirkt. Obwohl die Monomere C im allgemeinen keine Gruppen enthalten, die eine fotografische Wirksamkeit entfalten, ist es möglich als Monomer C auch solche Verbindungen zu verwenden, die außer der ethylenisch ungesättigten polymerisierbaren Gruppe eine fotografisch wirksame Gruppe, z. B. eine kupplungsfähige Gruppe, enthalten, die jedoch von der in Formel I dargestellten Kupplergruppe verschieden ist. Solche kupplungsfähigen Gruppen können beispielsweise Weißkuppler-oder Maskenkupplereigenschaften haben oder bei Kupplung einen fotografisch wirksamen Rest, z. B. einen Inhibitor oder Entwicklungsbeschleuniger freisetzen.

    [0031] Die Molekulargewichte der erfindungsgemäßen Polymere sind vorzugsweise größer als 5000, insbesondere größer als 20.000. Die obere Grenze ist unkritisch und kann, insbesondere wenn als zusätzliches Monomer C bi- oder polyfunktionelle Monomere verwendet werden, Werte von über 10 Millionen-erreichen.

    [0032] Die erfindungsgemäßen polymeren Purpurkuppler werden den farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien in der Regel in Form von Polymerisatdispersionen, z. B. als Polymerlatex zugesetzt.

    [0033] Die Polymerisation des Monomergemisches (Monomer K, Monomer S und gegebenenfalls Monomer C) kann nach einem der üblichen Polymerisationsverfahren durchgeführt werden, z. B. durch Emulsionspolymerisation oder durch Polymerisation in einem organischen Lösungsmittel.

    [0034] Die Polymerisation der ethylenisch ungesättigten Monomeren wird im allgemeinen initiiert durch freie Radikale, die gebildet werden durch thermische Zersetzung eines chemischen Initiators, durch Einwirkung eines Reduktionsmittels auf eine oxidierende Verbindung (Redox-Initiator) oder durch physikalische Einwirkung, wie Bestrahlung mit Ultraviolettstrahlen oder anderen hochenergetischen Strahlungen, hohen Frequenzen, usw.

    [0035] Beispiele für chemische Initiatoren umfassen ein Persulfat (beispielsweise Ammoniumpersulfat oder Kaliumpersulfat usw.), ein Peroxid (beispielsweise Wasserstoffperoxid, Benzoylperoxid oder tert. Butylperoctoat und eine Azonitrilverbindung (beispielsweise 4,4'-Azo-bis-4-cyanova- leriansäure oder Azobisisobutyronitril).

    [0036] Beispiele für konventionelle Redox-Initiatoren umfassen Wasserstoffperoxid-Eisen-(II)-salz, Kaliumpersulfat, Natriummetabisulfit und Cer-IV-salz-Alkohol.

    [0037] Beispiele für die Initiatoren und deren Funktionen werden beschrieben von F.A. Bovey, in Eumulsion Polymerisation, Interscience Publishers Inc., New York, 1955, Seiten 59 bis 93.

    [0038] Als Emulgator, der bei der Emulsionspolymerisation verwendet werden kann, wird eine Verbindung mit oberflächenaktiver Wirkung verwendet. Bevorzugte Beispiele dafür umfassen Seifen, Sulfonate, Sulfate, kationische Verbindungen, amphotere Verbindungen und hochmolekulare Schutzkolloide. Spezielle Beispiele für die Emulgatoren und deren Funktionen werden beschrieben in Belgische Chemische Industrie, Bd. 28, Seiten 16 bis 20, 1963.

    [0039] Ein bei der Herstellung des Polymers oder beim Dispergieren des Polymers in einer wäßrigen Gelatinelösung gegebenenfalls verwendetes organisches Lösungsmittel kann vor dem Vergießen aus der Gießlösung entfernt werden.

    [0040] Als Lösungsmittel kommen beispielsweise solche in Frage, die ein gewisses Ausmaß an Wasserlöslichkeit aufweisen, so daß sie leicht durch Waschen mit Wasser in einem Gelatinenudelzustand entfernt werden können, und solche, die durch Sprühtrocknen, Vakuum- oder Dampfspülen entfernt werden können.

    [0041] Beispiele solcher Lösungsmittel umfassen Ester (beispielsweise Ethylacetat), Ether, Ketone, halogenierte Kohlenwasserstoffe (beispielsweise Methylenchlorid, Trichlorethylen), Alkohole (beispielsweise Methanol, Ethanol, Butanol) und Kombinationen davon.

    [0042] Um die Dispersionstabilität zu verbessern und die Flexibilität der aufgeschichteten Emulsion zu verbesseren, kann eine geringe Menge (vorzugsweise nicht mehr als 50 Gew.-X bezogen auf den erfindungsgemäßen polymeren Kuppler) eines permanenten Lösungsmittels, insbesondere eines mit Wasser nicht mischbaren hochsiedenden organischen Lösungsmittels, beispielsweise Dibutylphthalat und/oder Trikresylphosphat, zugesetzt werden. Die Konzentration des permanenten Lösungsmittels soll ausreichend sein, um das Polymer zu plastifizieren, während es in einem Zustand eines festen Teilchens gehalten wird. Andererseits soll die Konzentration des permanenten Lösungsmittels im Interesse einer geringen Schichtdicke und Schichtbelastung so gering wie möglich sein.

    [0043] Nachstehend werden einige repräsentative Synthesebeispiele für die erfindungsgemäßen polymeren Purpurkuppler beschrieben.

    Polymerkuppler 1



    [0044] Copolymerkuppler aus Pyrazolotriazolmonomer K-2, Butylacrylat und Monomer S-4

    [0045] Unter Stickstoff wurden 0,7 g Oleylmethyltaurid in 136 ml Wasser gelöst und auf 80°C erwärmt. Dann wurden zu dieser Lösung gleichzeitig 0,57 g einer Initiatorlösung aus 2 g Kaliumperoxidisulfat in 100 ml Wasser und eine Suspension aus 4,5 g Kuppler K-2, 7,5 g Butylacrylat und 3 g Mono mer S-4 in 68 ml Methanol zugegeben. Innerhalb 1 h wurden weitere 6,8 ml Initiatorlösung zugetropft und dann wurde 2 h bei 80°C nachgerührt. Anschließend wurde das Methanol abdestilliert und der wäßrige Rückstand wurde auf einen Feststoffgehalt von 10 Gew.-% eingestellt. Es wurde ein feinteiliger Latex mit einem Rückstand von <2 % erhalten.

    Polymerkuppler 2



    [0046] Copolymerkuppler aus Pyrazolotriazolmonomer K-2, Ethylacrylat und Monomer S-4

    [0047] Unter Stickstoff wurden 0,7 g Oleylmethyltaurid in 136 ml Wasser gelöst und auf 80°C erwärmt. Dann gab man gleichzeitig zu dieser Lösung 0,57 g einer Initiatorlösung aus 2 g Kaliumperoxidsulfat in 100 ml Wasser und eine Suspension aus 4,5 g Kuppler K-2, 6,0 g Ethylacrylat und 4,5 g Monomer S-4 in 68 ml Methanol. Dann tropfte man in 1 h weitere 6,8 ml Initiatorlösung zu und rührte 2 h bei 80°C. Anschließend wurde das Methanol abdestilliert und der wäßrige Rückstand auf einen Feststoffgehalt von 10 Gew.-% eingestellt. Es wurde ein feinteiliger Latex mit einem RÜckstand <2X erhalten.

    Polymerkuppler 3 - 21



    [0048] Unter Verwendung der vorstehend beschriebenen kupplerhaltigen Monomere K und der Monomere S wurden die in der folgenden Tabelle 1 beschriebenen Polymerkuppler auf die gleiche Weise wie für die Copolymere in den vorstehenden Beispielen beschrieben hergestellt.

    [0049] Für die Comonomere C werden folgende Abkürzungen verwendet:

    In der Tabelle 1 sind weiterhin die Vergleichkuppler A und B angegeben, welche keine wiederkehrenden Einheiten eines sauren Monomers aufweisen, sowie die Vergleichskuppler C und D, welche wiederkehrende Einheiten eines wasserlöslichen sauren Monomers enthalten.





    [0050] Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterial enthält mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und vorzugsweise eine Abfolge mehrerer solcher lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und gegebenenfalls dazwischen angeordneten nicht lichtempfindlichen Bindemittelschichten, wobei mindestens einer der vorhandenen lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ein polymerer Purpurkuppler der vorliegenden Erfindung zugeordnet ist.

    [0051] Die in den lichtempfindlichen Schichten verwendeten lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionen können als Halogenid Chlorid, Bromid und Iodid bzw. Mischungen davon enthalten. Beispielsweise kann der Halogenidanteil wenigstens einer Schicht zu 0 bis 12 mol-X aus Iodid, zu 0 bis 50 mol-X aus Chlorid und zu 50 bis 100 mol-X aus Bromid bestehen. In bestimmten Ausführungsformen handelt es sich um überwiegend kompakte Kristalle, die z.B. kubisch oder oktaedrisch sind oder Übergangsformen aufweisen. Sie lassen sich dadurch kennzeichnen, daß sie im wesentlichen eine Dicke von mehr als 0,2 µm aufweisen. Das durchschnittliche Verhältnis von Durchmesser zu Dicke ist bevorzugt kleiner als 8:1, wobei gilt, daß der Durchmesser eines Kornes definiert ist als der Durchmesser eines Kreises mit einem Kreisinhalt entsprechend der projizierten Fläche des Kornes. In anderen Ausführungsformen können alle oder einzelne Emulsionen aber auch im wesentlichen tafelförmige Silberhalogenidkristalle aufweisen, bei denen das Verhältnis von Durchmesser zu Dicke größer als 8:1 ist. Bei den Emulsionen kann es sich um heterodisperse, oder auch um monodisperse Emulsionen handeln, die bevorzugt eine mittlere Korngröße von 0,3 um bis 1,2 um aufweisen. Die Silberhalogenidkörner können auch einen geschichteten Kornaufbau aufweisen.

    [0052] Die Emulsionen können in der üblichen Weise chemisch und oder spektral sensibilisiert sein; sie können auch durch geeignete zusätze stabilisiert sein. Geeignete chemische Sensibilisatoren, spektrale Sensibilisierungsfarbstoffe und Stabilisatoren sind beispielsweise in Research Disclosure 17643 beschrieben; verwiesen wird insbesondere auf die Kapitel III, IV und VI.

    [0053] Das erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsma-- terial enthält bevorzugt mindestens je eine Silberhalogenidemulsionsschicht für die Aufzeichnung von Licht jedes der drei Spektralbereiche Rot, Grün und Blau. Zu diesem Zweck sind die lichtempfindlichen Schichten in bekannter Weise durch geeignete Sensibilisierungsfarbstoffe spektral sensibilisiert. Blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten müssen nicht notwendigerweise einen Spektralsensibilisator enthalten, da für die Aufzeichnung von blauem Licht in vielen Fällen die Eigenempfindlichkeit des Silberhalogenids ausreicht.

    [0054] Jede der genannten lichtempfindlichen Schichten kann aus einer einzigen Schicht bestehen oder in bekannter Weise, z.B. bei der sogenannten Doppelschichtanordnung, auch zwei oder auch mehr Silberhalogenidemulsionsteilschichten umfassen (DE-C-1 121 470). Ublicherweise sind rotempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten dem Schichtträger näher angeordnet als grünempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten und diese wiederum näher als blauempfindliche, wobei sich im allgemeinen zwischen grünempfindlichen Schichten und blauempfindlichen Schichten eine nicht lichtempfindliche gelbe Filterschicht befindet. Es sind aber auch andere Anordnungen denkbar. Zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit ist in der Regel eine nicht lichtempfindliche Zwischenschicht angeordnet, die Mittel zur Unterbindung der Fehldiffusion von Entwickleroxidationsprodukten enthalten kann. Falls mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden sind, können diese einander unmittelbar benachbart sein oder so angeordnet sein, daß sich zwischen ihnen eine lichtempfindliche Schicht mit anderer Spektralempfindlichkeit befindet (DE-A-1 958 709, DE-A-2 530 645, DE-A-2 622 922).

    [0055] Erfindungsgemäße farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien enthalten üblicherweise in räumlicher und spektraler Zuordnung zu den Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit Farbkuppler zur Erzeugung der unterschiedlichen Teilfarbenbilder Cyan, Purpur und Gelb, wobei die polymeren Kuppler der vorliegenden Erfindung im allgemeinen einer grünempfindlichen Silberhalogenidemuslionsschicht zugeordnet sind.

    [0056] Unter räumlicher Zuordnung ist dabei zu verstehen, daß der Farbkuppler sich in einer solchen räumlichen Beziehung zu der Silberhalogenidemulsionsschicht befindet, daß eine Wechselwirkung zwischen ihnen möglich ist, die eine bildgemäße Übereinstimmung zwischen dem bei der Entwicklung gebildeten Silberbild und dem aus dem Farbkuppler erzeugten Farbbild zuläßt. Dies wird in der Regel dadurch erreicht, daß der Farbkuppler in der Silberhalogenidemulsionsschicht selbst enthalten ist oder in einer hierzu benachbarten gegebenenfalls nichtlichtempfindlichen Bindemittelschicht.

    [0057] Unter spektraler Zuordnung ist zu verstehen, daß die Spektralempfindlichkeit jeder der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten und die Farbe des aus dem jeweils räumlich zugeordneten Farbkuppler erzeugten Teilfarbenbildes in einer bestimmten Beziehung zueinander stehen, wobei jeder der Spektralempfindlichkeiten (Rot, Grün, Blau) eine andere Farbe des betreffenden Teilfarbenbildes (im allgemeinen z.B. die Farben Cyan, Purpur bzw. Gelb in dieser Reihenfolge) zugeordnet ist.

    [0058] Jeder der unterschiedlich spektral sensibilisierten Silberhalogenidemulsionsschichten kann ein oder können auch mehrere Farbkuppler zugeordnet sein. Wenn mehrere Silberhalogenidemulsionsschichten gleicher Spektralempfindlichkeit vorhanden sind, kann jede von ihnen einen Farbkuppler enthalten, wobei diese Farbkuppler nicht notwendigerweise identisch zu sein brauchen. Sie sollen lediglich bei der Farbentwicklung wenigstens annähernd die gleiche Farbe ergeben, normalerweise eine Farbe, die komplementär ist zu der Farbe des Lichtes, für das die betreffenden Silberhalogenidemulsionsschichten überwiegend empfindlich sind.

    [0059] Rotempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist folglich bei bevorzugten Ausführungsformen mindestens ein nichtdifundierender Farbkuppler zur Erzeugung des blaugrünen Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein Kuppler vom Phenol- oder α-Naphthaltyp. Grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten ist mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des purpurnen Teilfarbenbildes zugeordnet, wobei gegebenenfalls zusätzlich zu den erfindungsgemäßen polymeren Purpurkupplern auch monomere (niedermolekulare) Purpurkuppler vom Typ des 5-Pyrazolons, des Indazolons oder des Pyrazoloazols Verwendung finden. Blauempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten schließlich ist mindestens ein nichtdiffundierender Farbkuppler zur Erzeugung des gelben Teilfarbenbildes zugeordnet, in der Regel ein Farbkuppler mit einer offenkettigen Ketomethylengruppierung. Farbkuppler dieser Art sind in großer Zahl bekannt und in einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben. Beispielhaft sei hier auf die Veröffentlichungen "Farbkuppler" von W. PELZ in "Mitteilungen aus den Forschungslaboratorien der Agfa, Leverkusen/MÜnchen", Band III, Seite 111 (1961) und von K. VENKATARAMAN in "The Chemistry of Synthetic Dyes", Volt 4, 341 bis 387, Academic Press (1971), verwiesen.

    [0060] Bei den erfindungsgemäßen Farbkupplern wie auch bei den übrigen im farbfotografischen Aufzeichnungsmaterial vorhandenen Farbkupplern kann es sich sowohl um übliche 4- Äquivalentkuppler handeln als auch um 2-Äquivalentkuppler, bei denen zur Farberzeugung eine geringere Menge Silberhalogenid erforderlich ist. 2-Äquivalentkuppler leiten sich bekanntlich von den 4-Äquivalentkupplern dadurch ab, daß sie in der Kupplungsstelle einen Substituenten enthalten, der bei der Kupplung abgespalten wird. Zu den 2- Äquivalentkupplern sind sowohl solche zu rechnen, die praktisch farblos sind, als auch solche, die eine intensive Eigenfarbe aufweisen, die bei der Farbkupplung verschwindet bzw. durch die Farbe des erzeugten Bildfarbstoffes ersetzt wird. Letztere Kuppler können ebenfalls zusätzlich in den lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschichten vorhanden sein und dort als Maskenkuppler zur Kompensierung der unerwünschten Nebendichten der Bildfarbstoffe dienen. Zu den 2-Äquivalenkupplern sind aber auch die bekannten Weißkuppler zu rechnen, die jedoch bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten keinen Farbstoff ergeben. Zu den 2-Äquivalentkupplern sind ferner solche Kuppler zu rechnen, die in der Kupplungsstelle einen abspaltbaren Rest enthalten, der bei Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten in Freiheit gesetzt wird und dabei eine bestimmte erwünschte fotografische Wirksamkeit entfaltet, z.B. als Entwicklungsinhibitor oder -accelerator. Beispiele für solche 2-Äquivalentkuppler sind die bekannten DIR-Kuppler wie auch DAR- bzw. FAR-Kuppler. Der abgespaltbare Rest kann auch ein Ballastrest sein, so daß bei der Reaktion mit Farbentwickleroxidationsprodukten Kupplungsprodukte z.B. Farbstoffe erhalten werden können, die diffusionsfähig sind oder zumindest eine schwache bzw. eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen.

    [0061] Unter einer schwachen bzw. eingeschränkten Beweglichkeit ist eine Beweglichkeit zu verstehen, die so bemessen ist, daß die Konturen der bei der chromogenen Entwicklung gebildeten diskreten Farbstoffflecken verlaufen und ineinander verschmiert werden. Dieses Ausmaß der Beweglichkeit ist einerseits zu unterscheiden von dem üblichen Fall der völligen Unbeweglichkeit in fotografischen Schichten, der in der herkömmlichen fotografischen Aufzeichnungsmaterialien für die Farbkuppler bzw. die daraus hergestellten Farbstoffe angestrebt wird um eine möglichst hohe Schärfe zu erzielen, und andererseits von dem Fall der völligen Beweglichkeit der Farbstoffe, der beispielsweise bei Farbdiffusionsverfahren angestrebt wird. Die letztgenannten Farbstoffe verfügen meist über mindestens eine Gruppe, die sie im alkalischen Medium löslich macht. Das Ausmaß der erfindungsgemäß angestrebten schwachen Beweglichkeit kann gesteuert werden durch Variation von Substituenten um beispielsweise die Löslichkeit im organischen Medium des Ölbildners oder die Affinität zur Bindemittelmatrix in gezielter Weise zu beeinflussen.

    [0062] Für die erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien eignen sich die üblichen Schichtträger, z.B. Träger aus Celluloseestern, z.B. Celluloseacetat und aus Polyestern. Geeignet sind ferner Papierträger, die gegebenenfalls beschichtet sein können z.B. mit Polyolefinen, insbesondere mit Polyethylen oder Polypropylen. Verwiesen wird diesbezüglich auf die oben angegebene Research Disclosure 17643, Kapitel XVII.

    [0063] Als Schutzkolloid bzw. Bindemittel für die Schichten des Aufzeichnungsmaterials sind die üblichen hydrophilen filmbildenden Mittel geeignet, z.B. Proteine, insbesondere Gelatine. Begußhilfsmittel und Weichmacher können verwendet werden. Verwiesen wird auf die in der oben angegebenen Research Disclosure 17643, Kapitel IX, XI und XII.

    [0064] Die Schichten des fotografischen Materials können in der üblichen Weise gehärtet sein, beispielsweise mit Härtern, die mindestens zwei reaktive oxiran-, Aziridin- oder Acryloylgruppen enthalten. Weiterhin ist es auch möglich, die Schichten gemäß dem in DE-A-22 18 009 beschriebenen Verfahren zu härten. Es ist ferner möglich, die fotografischen Schichten bzw. die farbfotografischen Mehrschichtenmaterialien mit Härtern der Diazin-Triazin-oder 1,2-Dihydrochinolin-Reihe zu härten oder mit Härtern vom Vinylsulfon-Typ. Weitere geeignete Härtungsmittel sind aus DE-A-24 39 551, DE-A-22 25 230, DE-A-22 17 672 wie auch aus Research Disclosure 17 643, Kapitel X bekannt.

    [0065] Weitere geeignete Zusätze werden in der Research Disclosure 17 643 und in "Product Licensing Index" von Dezember 1971, Seiten 107-110, angegeben.

    [0066] Geeignete Farbentwicklersubstanzen für das erfindungsgemäße Material sind insbesondere solche vom p-Phenylendiamintyp, z.B. 4-Amino-N,N-diethyl-anilinhydrochlorid, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-(methansulfonamido)-ethyl- anilinsulfathydrat, 4-Amino-3-methyl-N-ethyl-N-ß-hy- droxyethylanilinsulfat, 4-Amino-N-ethyl-N-(2-methoxyethyl)-m-toluidin-di-p-toluolsulfonsäure und N-Ethyl-N-ß-hydroxyethyl-p-phenylendiamin. Weitere brauchbare Farbentwickler sind beispielsweise beschrieben in J.Amer.Chem.Soc. 73, 3100 (1951) und in G. Haist, Modern Photographic Processing, 1979, John Wiley and Sons, New York, Seiten 545 ff.

    [0067] Nach der Farbentwicklung wird das Material üblicherweise gebleicht und fixiert. Bleichung und Fixierung können getrennt voneinander oder auch zusammen durchgeführt werden. Als Bleichmittel können die üblichen Verbindungen verwendet werden, z.B. Fe3+-Salze und Fe3+-Komplexsalze wie Ferricyanide, Dichromate, wasserlösliche Kobaltkomplexe usw. Besonders bevorzugt sind Eisen-III-Komplexe von Aminopolycarbonsäuren, insbesondere z.B. Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, Iminodiessigsäure, N-Hydroxyethylethylendiamintriessigsäure, Alkyliminodicarbonsäuren und von entsprechenden Phosphonsäuren. Geeignet als Bleichmittel sind weiterhin Persulfate.

    Beispiel 1



    [0068] Die erfindungsgemäßen Polymerkuppler 1, 2, 3, 4, 7 und die polymeren Vergleichskuppler A und B wurden verschiedenen Proben einer Silberhalogenidemulsion zugemischt, die dem eingebrachten Farbkuppler entsprechend für Grün sensibilisiert war. Die verwendete Silberhalogenidgelatine-Emulsion bestand aus 75 g Silberbromidiodid (lodidgehalt 3 mol-X) und 72 g Gelatine bezogen auf 1 kg Emulsion.

    [0069] Die so präparierten Emulsionen wurden auf mit einer Haftschicht versehene Cellulosetriacetatschichtträger aufgetragen und getrocknet.

    [0070] Fotografische Prüfung: Die einzelnen Proben wurden mittels eines Sensitometers belichtet und danach unter Verwendung des folgenden Farbentwicklers verarbeitet.





    [0071] Bei den Stopp-, Bleich- und Fixierbädern handelt es sich um übliche Badzusammensetzungen. Es wurde ein formalinfreies Schlußbad verwendet.

    [0072] Bestimmt wurde das Absorptionsmaximum Xmax und die maximale Farbdichte Dmax (Tabelle 2).



    [0073] Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß nur mit den erfindungsgemäßen Latexkupplern von Pyrazoloazol Typ gute Maximaldichten erreicht werden. Die Vergleichspolymeren ohne Monomer S sind wegen der geringen Farbdichten für die Praxis unbrauchbar.

    Beispiel 2



    [0074] Wie in Beispiel 1 beschrieben wurden die erfindungsgemäßen Polymerkuppler 22, 30, 32 und die polymeren Vergleichskuppler C und D fotografisch geprüft.

    [0075] Die gemessenen maximalen Farbdichten Dmax und das Absorptionsmaximum Xmax sind in der nachfolgenden Tabelle 3 wiedergegeben.



    [0076] Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß nur mit den erfindungsgemäßen Latexkupplern vom Pyrazoloazol-Typ, die ein wasserunlösliches Monomer S enthalten, hohe Farbdichten erzielt werden, während die unter vergleichbaren Bedingungen hergestellten Polymere C und D eine für die praktische Anwendung zu geringe Farbdichte aufweisen.


    Ansprüche

    1. Polymerer Farbkuppler, erhalten durch Polymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren, gekennzeichnet durch wiederkehrende Einheiten eines polymerisierten Monomers K der Formel I

    worin bedeuten

    R1 H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;

    X H oder eine durch Kupplung freisetzbare Gruppe;

    Za, Zb, Zc eine gegebenenfalls substituierte Methingruppe, =N- oder -NH-, wobei entweder die Bindung Za -Zb oder die Bindung Zb - Zc eine Doppelbindung und die jeweils andere Bindung eine Einfachbindung ist;


    wobei mindestens R1 oder X oder ein Substituent an einer durch Za, Zb oder Zc dargestellten Methingruppe eine ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthält,
    und wiederkehrende Einheiten eines polymerisierten Monomers S, das mindestens eine saure Gruppe enthält und bei pH ≤6 wasserunlöslich und bei pH ≥10 wasserlöslich ist.
     
    2. Polymerer Farbkuppler gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer K der folgenden Formel IV entspricht

    worin bedeuten

    R1 H, Alkyl, Aralkyl oder Aryl;

    X H oder eine durch Kupplung abspaltbare Gruppe;

    R3 Alkyl, Aralkyl, Aryl, eine heterocyclische Gruppe, Alkoxy, eine Carbonamidogruppe, -OH oder COOH,


    wobei mindestens R1 oder X oder R3 eine ethylenisch ungesättigte polymerisierbare Gruppe enthält.
     
    3. Polymerer Farbkuppler nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomer S eine Carboxylgruppe oder eine phenolische Gruppe enthält.
     
    4. Polymerer Farbkuppler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch wiederkehrende Einheiten der folgenden polymerisierten Monomere:

    20 - 70 Gew.-% Monomer K

    5 - 50 Gew.-% Monomer S

    0 - 75 Gew.-% eines weiteren Monomers C, das von Monomer K und von Monomer S verschieden ist.


     
    5. Polymerer Farbkuppler nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch wiederkehrende Einheiten der folgenden polymerisierten Monomere:

    25 - 50 Gew.-% Monomer K

    10 - 30 Gew.-X Monomer S

    20 - 65 Gew.-% Monomer C


     
    6. Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial mit mindestens einer grünsensibilierten Silberhalogenidemulsionsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß der grünsensibilisierten Silberhalogenidemulsionschicht ein polymerer Farbkuppler nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zugeordnet ist.