[0001] Die Erfindung betrifft einen Inkubator für Prämaturen, bei dem in mindestens einer
Seitenwandfläche einer durchsichtigen Abdeckhaube zwei mit Scharnier und Verschlußelement
versehene Klappen zum Verschließen von Eingriffsausnehmungen angeordnet sind.
[0002] Inkubatoren sind in verschiedenen Ausführungsformen, u.a. durch die DE-OS 12 76 292
bekannt. Dabei befindet sich auf einem Unterteil eine Auflagefläche, und der Innenraum
des Inkubators ist durch eine durchsichtige Abdeckhaube abgeschlossen. Die Atmosphäre
des Innenraums, welche hinsichtlich bestimmter Voraussetzungen wie Temperatur, Sauerstoffgehalt
und Feuchtigkeit, festgelegt wird, bleibt gegenüber dem Umgebungsraum abgeschlossen.
Zur Durchführung von Behandlungs- und Pflegemaßnahmen sind Eingriffsausnehmungen,
jeweils paarweise, angeordnet, die jedoch wegen der erforderlichen Aufrechterhaltung
der Innenraumatmosphäre auch in geöffnetem Zustand nur eine relativ kleine Durchlaßfläche
freigeben sollen. Die Forderung nach geringer Durchlaßfläche der Eingriffsausnehmungen
steht im Gegensatz zu dem Bedürfnis, einen genügenden Bewegungsfreiraum für die eingreifenden
Hände und Arme und eine gute Erreichbarkeit aller wesentlichen Bereiche des Innenraums
zu erzielen.
[0003] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen Inkubator der eingangs genannten
Art hinsichtlich seiner Eingriffsausnehmungen so auszubilden, daß ein großer Arbeitsbereich
im Innenraum bei relativ geringer Durchlaßfläche erreicht werden kann. Das Kennzeichnende
der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Eingriffsausnehmungen längserstreckt ausgebildet
sind, und daß ihre Längsachsen nach oben einen stumpfen Winkel einschließen. Eine
solche Kontur der Eingriffsausnehmungen ergibt gegenüber den bekannten kreisförmigen
bzw. elliptischen Eingriffsausnehmungen bei gleicher Durchlaßfläche einen günstigeren
weiten Arbeitsbereich im Innenraum.
[0004] Die Eingriffsausnehmungen können zweckmäßig abgerundete Dreiecksform mit im wesentlichen
waagerecht liegenden Basiskanten aufweisen. Dadurch lassen sich Behandlungs- und Pflegemaßnahmen
auch bei aufgerichtetem Oberkörper bzw. erhöhter Beinlage des Prämaturen bei entsprechend
gekippter Auflagefläche einwandfrei durchführen.
[0005] Da die Abdeckhaube und die Klappen aus durchsichtigem Material bestehen, erscheint
es ferner zweckmäßig, an jeder Klappe das Scharnier und das Verschlußelement zum Verriegeln
in der Schließstellung auf der gleichen Klappenseite anzuordnen. Dadurch wird eine
möglichst geringe Sichtbehinderung erreicht. Außerdem liegen damit die Bedienungselemente
zum Öffnen der Klappen durch eine vor dem
Inkubator stehende Person ergonomisch richtig direkt vor dem rechten bzw. linken Arm,
Hand oder Ellenbogen, je nachdem, wie die Klappe nach freiem Wunsch des Bedienenden
geöffnet werden soll. Eine zweckmäßige Formgestaltung kann vorsehen, daß die Scharniere
und die Rastelemente an dem vom Schnittpunkt der Längsachsen entfernt liegenden Umfangsbereich
der Klappen angeordnet sind. Dadurch wird der zentrale Sichtbereich auf den im Inkubator
liegenden Patienten nicht durch Verschlußelemente beeinträchtigt.
[0006] Damit die Klappen beim Öffnen in einer den Eingriff nicht behindernden Freigabestellung
festgehalten werden, erscheint es ferner zweckmäßig, die Drehachsen der Klappen so
anzuordnen, daß sie in Aufwärtsrichtung von der Seitenwandfläche weg und zu deren
Außenkanten hin geneigt angeordnet sind. Bei dieser Anordnung der Drehachsen ergibt
sich nach Entriegeln der Verschlußelemente ein automatisches Aufschwenken der Klappen
mittels Schwerkraft. Weiter ergibt sich dadurch eine stabile Öffnungsstellung der
Klappen, deren Öffnungswinkel bei ca. 135° liegt, wobei ein Anschlagen der Klappen
an die Seitenwand vermieden wird. Eine Randdichtung im Umfangsbereich der Eingriffsausnehmungen
kann zweckmäßigerweise so ausgebildet werden, daß ein hier angebrachter gummielastischer
Wulst den Öffnungsvorgang der Klappen unterstützt.
[0007] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch
dargestellt; es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines Inkubators,
Fig. 2 eine Ausschnittsdarstellung einer Klappe mit Scharnier und Verriegelung bei
einem Inkubator nach Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt AB von Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt durch das Verschlußelement einer Klappe.
[0008] In Fig. 1 ist ein Unterteil (1) erkennbar, auf dem ein Auflagebett (2) zur Aufnahme
von Prämaturen befestigt ist. Ein Kopfteil (3) und ein Fußteil (4) des Auflagebettes
(2) sind in bekannter Weise höhenverstellbar und kippbar
[0009] Das Auflagebett (2) ist mit einer durchsichtigen Abdeckhaube (5) abgedeckt, welche
zwei Klappen (6,7) aufweist, die Eingriffsausnehmungen (8,9) abdecken. Im Randbereich
der Eingriffsausnehmungen (8,9) sind gummielastische Wulstdichtungen (10,11) vorgesehen.
[0010] Die in abgerundeter Dreiecksform gestalteten Eingriffsausnehmungen (8,9) schließen
zwischen ihren Längsachsen (a,b) einen stumpfen Winkel (α) von etwa 120° ein. Die
sie abdeckenden Klappen (6,7) sind, wie in Fig. 2 deutlich erkennbar, an Scharnierteilen
(12,13) befestigt. Die Drehachse (D) des aus den Scharnierteilen (12,13) bestehenden
Scharniers ist in Aufwärtsrichtung von der Seitenwandfläche der Abdeckhaube weg nach
vorn (Winkelγ z.B. 5°) und zusätzlich zu den Außenkanten der Seitenwandfläche hin
(Winkel β z.B. 5°) geneigt. Dadurch ergibt sich ein automatisches Aufschwenken der
Klappe nach dem Entriegeln und eine rastähnliche Lageorientierung der Klappe in der
Öffnungsstellung.
[0011] Neben den Scharnierteilen (12,13) befindet sich ein Verschlußelement zur Sicherung
der Schließstellung, welches in Fig. 4 näher dargestellt ist. Dieses Verschlußelement
besteht aus einem an der Seitenwandfläche der Abdeckhaube (5) mit vertikaler Schwenkachse
gelagerten Kipphebel (14), welcher die Klappe (6) durch eine Ausnehmung (15) hintergreift.
Beim Zustellen der Klappe (6) greift der Haken (16) hinter die Außenfläche der Klappe
(6). Der Haken (16) ist zwischen der Schwenkachse (D) der Klappe (6) und der Kippachse
(17) des Kipphebels (14) angeordnet. Dadurch wird bei einem Versuch, die Klappe (6)
von innen zu öffnen, die Verriegelungswirkung noch verstärkt. Zum Lösen der Verriegelung
wird der Kipphebel (14) gegen eine Feder (18) gedrückt.
[0012] An der Klappe (7) sind ein Scharnier und ein Verschlußelement gleicher Anordnung
vorgesehen.
1. Inkubator, bei dem in mindestens einer Seitenwandfläche einer durchsichtigen Abdeckhaube
zwei mit Scharnier und Verschlußelement versehene Klappen zum Verschließen von Eingriffsausnehmungen
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsausnehmungen (8,9) längserstreckt
ausgebildet sind, und daß ihre Längsachsen (a,b) nach oben einen stumpfen Winkel (α)
einschließen.
2. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsausnehmungen
(8,9) abgerundete Dreiecksform mit im wesentlichen waagerecht liegenden Basiskanten
aufweisen.
3. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Klappe (6,7) das
Scharnier (12,13) und das Verschlußelement (14,15) auf der gleichen Klappenseite angeordnet
sind.
4. Inkubator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniere (12,13) und
die Verschlußelemente (14,15) an dem vom Schnittpunkt der Längsachsen (a,b) entfernt
liegenden Umfangsbereich der Klappen (6,7) angeordnet sind.
5. Inkubator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen (D) der Klappen
(6,7) in Aufwärtsrichtung von der Seitenwandfläche weg und zu den Außenkanten der
Seitenwandfläche hin geneigt angeordnet sind.