(19)
(11) EP 0 237 958 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87103576.2

(22) Anmeldetag:  12.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H04N 5/782, H04N 7/087
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.03.1986 DE 3608847

(71) Anmelder: Deutsche Thomson-Brandt GmbH
78003 Villingen-Schwenningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Eigeldinger, Norbert
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)
  • Gyarmati, Sandor, Ing.-grad.
    D-7730 Villingen-Schwenningen (DE)

(74) Vertreter: Einsel, Robert, Dipl.-Ing. et al
Deutsche Thomson-Brandt GmbH Patent- und Lizenzabteilung Göttinger Chaussee 76
30453 Hannover
30453 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Empfängerseitige Einrichtung mit einer senderseitig steuerbaren Betriebsart.


    (57) Die Erfindung betrifft eine empfängerseitige Einrichtung, insbesondere einen Audio- und/oder Videorecorder und/oder -Empfänger mit einer senderseitig durch ein während der ge­samten Dauer eines Sendebeitrages übertragenes, diesen Sende­beitrag charakterisierendes Kennsignal steuerbaren Betriebs­art. Zusätzlich zu einem programmierbaren Speicher (Timer T) ist eine weitere Speichereinrichtung S vorgesehen, in der anläßlich des Umschaltens auf einen im Zeitrang nächstfolgen­den programmierten Sendebeitrag automatisch Daten gespei­chert werden, die sich auf den zuvor erwarteten Sendebsitrag beziehen, sofern von diesem Sendebeitrag nichts empfangen wurde. Nach Ablauf eines empfangenen Sendebeitrages wird zu­nächst automatisch auf einen durch die in der weiteren Spei­chereinrichtung S abgelegten Daten gekennzeichneten Sende­beitrag umgeschaltet. Ein zu einem späteren Zeitpunkt ausge­strahlter vorprogrammierter Sendebeitrag kann so - wenn auch gegebenenfalls bruchstückhaft - noch zur Aufzeichnung gelan­gen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine empfängerseitige Einrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

    [0002] Eine derartige Einrichtung dient beispielsweise dazu, ein korrektes Wiedergeben oder Aufzeichnen des durch das betref­fende Kennsignal charakterisierten Sendebeitrages zu ermögli­chen. Das Kennsignal wird als zusätzliche Information zum Ton- und/oder Videosignal übertragen, etwa über einen soge­nannten Hilfsträger, eine sogenannte Datenzeile im Videosi­gnal oder dergleichen. In der Bundesrepublik Deutschland sind hierfür mehrere Übertragungsverfahren vorgeschlagen wor­den. Auf dem Fernsehsektor wurde ein solches Übertragungssy­stem unter der Bezeichnung Video-Programm-System (VPS) kürz­lich eingeführt. Für Hörfunksendungen sind vergleichbare Ver­fahren unter der Bezeichnung Radio-Daten-Service (RDS) be­kannt. Dabei wird in beiden Fällen zu jedem Sendebeitrag ein diesen Sendebeitrag charakterisierendes Kennsignal übertra­gen, das sogenannte VPS- bzw. RDS-Signal, das auf der Emp­fangsseite mit einer vom Benutzer programmierten Kennung ver­glichen wird. Ein solches Kennsignal enthält Informationen über den prognostizierten Sendebeginn und die den betreffen­den Sendebeitrag ausstrahlende Rundfunkanstalt. Bei Überein­stimmung wird eine Schaltspannung erzeugt, die dadurch genau zum tatsächlichen Start-Zeitpunkt des Sendebeitrages das Emp­fangsgerät genau für die tatsächliche Zeitdauer des Sendebei­trages einschaltet. Verschiebt sich beispielweise ein ge­ wünschter Sendebeitrag aus aktuellem Anlaß, so wird auch das Einschalten des Empfangsgerätes für den gewünschten Sendebei­trag entsprechend verzögert. Beginnt dann schließlich die vorgesehene Sendung zu einem späteren Zeitpunkt, so wird die­se - gesteuert durch das Kennsignal - genau während ihrer tatsächlichen Zeitdauer empfangen und/oder aufgezeichnet.

    [0003] Die zum Speichern von Sendebeiträge charakterisierenden Kenn­signalen und/oder Ein- oder Ausschaltzeiten dienende Spei­chereinrichtung wird im allgemeinen als Timer bezeichnet. Dem Timer wird von einem Kennsignal-Decoder das jeweils emp­fangene Kennsignal zugeführt, er vergleicht die gespeicher­ten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsignals und bewirkt während der gesamten Dauer des Übereinstimmens der gespeicherten Daten mit den entsprechenden Daten des Kennsi­gnals den Betrieb der empfängerseitigen Einrichtung.

    [0004] Können in einen Timer Kenndaten mehrerer Sendebeiträge ge­speichert werden, so kann es infolge von Programmverschiebun­gen zu zeitlichen Überschneidungen kommen, die beim Program­mieren des Timers noch gar nicht vorhersehbar waren. Ver­schiebt sich beispielsweise ein erster programmierter Sende­beitrag so sehr, daß sein Beginn zeitlich später liegt als der Beginn eines zweiten programmierten Sendebeitrages, so wird zunüchst auf das den zweiten Sendebeitrag betreffende Rundfunkprogramm umgeschaltet und auf das Auftreten des die­sem zweiten Sendebeitrag zugeordneten Kennsignales gewartet. Dies hat jedoch zur Folge, daß der erste Sendebeitrag "vergessen" wird und nicht mehr empfangen und/oder aufge­zeichnet wird, selbst wenn sein tatsächlicher Sendebeginn nach dem tatsächlichen Ende des zweiten Sendebeitrages lie­gen sollte. Es ist daher schon vorgeschlagen worden, den Timer-Speicher nach Beendigung eines Aufzeichnungsauftra­ges zyklisch abzufragen, wobei der Reihe nach auf die abge­speicherten Kennsignal-Daten umgeschaltet wird. Dabei muß jedoch die für die Abstimmung vorhandene PLL-Schaltung auf die betreffenden Empfangskanäle umgeschaltet werden. Dieses Umschalten verursacht jedoch Störungen, falls gleichzeitig noch ein weiterer Rundfunkempfänger betrieben wird, der Be­nutzer beispielsweise eine Fernsehsendung sieht und gleich­zeitig mit einem Videorecorder automatisch Sendebeiträge auf­genommen werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige "vergessene" Sendungen doch noch - wenn unter Umständen auch nur bruchstückhaft - zu erfassen und die genannten Störungen zu vermeiden. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 an­gegebenen Maßnahmen gelöst.

    [0006] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigen:

    Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Videorecorders und

    Figuren 2 und 3 zeitliche Ablaufdiagramme zur Erläuterung der Wirkungsweise der Erfindung.



    [0007] Bei einem in Fig. 1 in einem Blockschaltbild dargestellten Videorecorder werden über eine Antenne 1 empfangene Fernseh­signale über einen Tuner 2 selektiert und über einen Zwi­schenfrequenzstärker 3 zur weiteren Verarbeitung von Bild-, Ton- und Synchronsignalen in Pfeilrichtung FBAS nicht näher dargestellten Stufen zugeleitet und schließlich über Aufzeichnungsköpfe auf ein Magnetband gespeichert.

    [0008] Die Fernsehsignale enthalten während der gesamten Dauer ei­nes Sendebeitrages ein diesen Sendebeitrag charakterisieren-­des Kennsignal, das sogenannte VPS-Signal. Solange in einem Timer 6 gespeicherte Daten mit den entsprechenden Daten des VPS-Signals übereinstimmen, wird das Aufzeichnen dieses Sen­ debeitrages bewirkt. Zum Decodieren der VPS-Daten dient ein VPS-Decoder 5. Die im Timer 6 abgespeicherten VPS-Daten wer­den laufend mit den empfangenen VPS-Daten in einer Ver­gleichsstufe 7 verglichen.

    [0009] Bei Übereinstimmung der entsprechenden Daten gibt die Ver­gleichsstufe 7 ein Signal ab, welches über eine Schaltstufe 8 den Aufnahmebetrieb des Videorecorders in Gang setzt.

    [0010] Fällt ein mit einem VPS-Signal gekennzeichneter Sendebeitrag aus oder verspätet er sich und wird der Timer 6 auf einen anderen Sendebeitrag umgeschaltet, so werden die (noch) nicht empfangenen und im Timer 6 abgespeicherten VPS-Daten in einem Zusatzspeicher 10 abgelegt.

    [0011] Mit Ende eines Sendebeitrages entfällt auch das diesem Sende­beitrag zugeordnete VPS-Signal, so daß der Aufnahmebetrieb gestoppt wird. Gleichzeitig wird über die Schaltstufe 8 eine weitere Vergleichsstufe 11 aktiviert, welche die in dem Zu­satzspeicher 10 abgelegten Daten mit den aus dem VPS-Decoder 5 kommenden VPS-Daten vergleicht.Diese zweite Vergleichsstu­fe 11 tritt jedoch erst dann in Aktion, wenn bereits ein Sen­debeitrag aufgezeichnet wurde. Dies kann dadurch erreicht werden, daß ein aus einer Steuerelektronik 9 für einen Band­transport-Motor M des Videorecorders entnommenes Signal ei­nen Schalter 4 schließt, so daß erst von diesem Zeitpunkt an die Vergleichsstufe 11 aktiviert wird.

    [0012] Erscheint nun später das in dem Zusatzspeicher 10 abgelegte VPS-Signal am Ausgang des VPS-Decoders 5, so wird der Auf­zeichnungsbetrieb über die Schaltstufe 8 wieder in Gang ge­setzt. Auf diese Weise gelangt eine für einen früheren Zeit­punkt im Timer 6 abgespeicherte Sendung noch zur Aufzeich­nung, obwohl der Timer diesen früheren Zeitpunkt als abgear­beitet betrachtet.

    [0013] Im vorstehenden Ausführungsbeispiel ist der Fall beschrie­ben, daß die in dem Timer 6 enthaltenen VPS-Daten, deren zu­geordneten SEndebeiträge (noch) nicht aufgezeichnet wurden, in dem Zusatzspeicher 10 gespeichert werden.

    [0014] Bei einem anderen, hier nicht näher dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel ist vorgesehen, daß in den Zusatzspeicher 10 nicht die VPS-Daten des betreffenden (noch) nicht aufgezeich­neten Sendebeitrages übernommen werden sondern lediglich die "Adresse" des jeweiligen Speicherplatzes im Timer 6, unter der diese VPS-Daten gespeichert sind. Dies hat den Vorteil, daß gegenüber dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel im Zusatzspeicher 10 erheblich weniger umfangreiche Daten ge­speichert werden müssen, dieser Zusatzspeicher also "kleiner" und somit kostengünstiger ausgebildet sein kann. In einem solchen Fall kann zudem auf die beschriebene zweite Vergleichsstufe 11 verzichtet werden. Stattdessen wird, etwa über die Schaltstufe 8, nach Abschluß eines Aufzeichnungsauf­trages der Zusatzspeicher 10 zyklisch nach den Adressen von Speicherplätzen des Timers 6 abgefragt, die (noch) nicht emp­fangene VPS-Daten enthalten. Sind in dem Zusatzspeicher 10 solche Adressen vorhanden, so wird die im Zusatzspeicher 10 an erster Stelle gespeicherte Adresse des Timers 6 aufgeru­fen. Diese im Timer 6 unter dieser Adresse gespeicherten VPS-Daten werden nun laufend mit den empfangenen VPS-Daten in der Vergleichsstufe 7 verglichen, nachdem zuvor der Tuner 2 automatisch gemäß den im Timer 6 gespeicherten Daten auf die zugehörige Frequenz eingestellt wurde.

    [0015] Mit Hilfe der Figuren 2 und 3 wird an zeitlichen Ablaufdia­grammen die Wirkungsweise der Erfindung erläutert, wobei hier zu Zwecken einer übersichtlichen Darstellung andere Be­zugszeichen als zu Fig. 1 verwendet werden.

    [0016] In einen in Fig. 2 mit T bezeichneten Timer wurden zu 5 Sen­debeiträgen die jeweiligen Einschaltzeiten und/oder Kennda­ten VPS1 - VPS5 eingegeben und auf Speicherplätzen T1 - T5 im Timer T gespeichert.

    [0017] Zu einem Zeitpunkt t1, der beispielsweise 10 Minuten vor dem prognostizierten Beginn des Sendebeitrages liegt, schaltet sich der Empfangsteil 2,3,5 des Videorecorders ein und war­tet auf die VPS-Daten VPS1. In Folge einer Programmverschie­bung kann der diesen VPS-Daten zugeordnete Sendebeitrag je­doch erst zu einem späteren Zeitpunkt t4 übertragen werden. Dieser Sendebeitrag mit den VPS-Daten VPS1 würde zu diesem Zeitpunkt aufgenommen werden, wenn der Timer den Tuner 2 zum Zeitpunkt t2 nicht auf den den - gemäß dem prognostizierten Sendebeginn oder der programmierten Einschaltzeit - nächst­folgenden Sendebeitrag betreffenden, im Timerplatz T3 gespei­cherten Sender umgeschaltet hätte, von dem der Sendebeitrag mit den Daten VPS2 ausgestrahlt werden soll. Der Empfangs­teil wartet nun auf die VPS-Daten VPS2. Gemäß der Erfindung wird zum Zeitpunkt t2 der Inhalt oder die Adresse des Tim­erspeichers T1 in einer weiteren Speichereinrichtung S auf deren erstem Speicherplatz S1 abgelegt.

    [0018] Zu einem Zeitpunkt t3 konnten die VPS-Daten VPS2 wegen einer Programmverschiebung auch dieses Sendebeitrages noch nicht empfangen werden. Der Timer schaltet nun den Tuner erneut um zu einem anderen Sender und legt die Daten VPS2 oder die Adresse des Timerplatzes T3 auf den Speicherplatz S2 der Speichereinrichtung S.

    [0019] Zu einem Zeitpunkt t4 wird nun mit dem Ausstrahlen des für einen früheren Zeitpunkt angekündigten und mit den Daten VPS1 gekennzeichneten Sendebeitrages vom zugehörigen Sender aus begonnen.

    [0020] Tatsächlicher Anfang und tatsächliches Ende von Sendungen sind in Fig. 2 durch eckige Klammern gekennzeichnet. Die zur Aufzeichnung gelangenden zeitlichen Abschnitte sind durch einen waagerechten Doppelstrich besonders hervorgehoben.

    [0021] Zu einem Zeitpunkt t5 hatte der Empfangsteil noch keine VPS-­Daten des mit VPS3 gekennzeichneten Sendebeitrages erhalten. Der Empfangsteil wird nunmehr durch den Timer T wiederum auf einen vorprogrammierten Sender, von dem ein Sendebeitrag mit den Daten VPS4 erwartet wird, umgeschaltet, nachdem die Da­ten VPS3 oder die Adresse des Timerplatzes T2 zuvor im Spei­cher S auf den Speicherplatz S3 abgelegt worden ist.

    [0022] Der Sendebeitrag mit den Daten VPS4 beginnt im dargestellten Beispiel tatsächlich zu der prognostizierten Zeit, so daß zum Zeitpunkt t5 die erste Aufnahme I beginnt.

    [0023] Zu einem Zeitpunkt t6 beginnt der verspätete, mit VPS3 sen­derseitig gekennzeicnete Sendebeitrag, der jedoch nicht zur Aufzeichnung kommt, da die Aufzeichnung mit der Aufnahme I noch läuft.

    [0024] Auch der zu einem Zeitpunkt t7 verspätet beginnende Sendebei­trag mit den Daten VPS2 beeinflußt die Aufzeichnung mit der Aufnahme I nicht, diese wird zu einem Zeitpunkt t8, der dem tatsächlichen Ende des Sendebeitrages entspricht, beendet. Das Ende dieser Aufnahme I dient als Kriterium zum Abfragen des Speichers S nach noch nicht abgearbeiteten Sendebeiträ­gen, indem die Speicher S1 - Sn zyklisch abgefragt werden.

    [0025] Im dargestellten Beispiel wird festgestellt, daß der Sende­beitrag mit den Daten VPS1 noch gesendet wird, so daß auf diesen Sendebeitrag umgeschaltet wird, und im Anschluß an Aufnahme I auch der Rest des mit den Daten VPS1 gekennzeich­ neten Sendebeitrages als Aufnahme II zur Aufzeichnung auf das Magnetband gelangt.

    [0026] Zu einem Zeitpunkt t9 endet der Sendebeitrag mit den Daten VPS1 und die Aufnahme II wird daher beendet, worauf der Spei­cher S weiter abgefragt wird und festgestellt wird, daß der Sendebeitrag mit den Daten VPS2 zur Zeit noch ausgestrahlt wird. Der letzte Teil dieses Sendebeitrages wird daher als Aufnahme III noch aufgezeichnet. Am Ende dieser Aufnahme III zu einem Zeitpunkt t11 wird der Speicher S wiederum abge­fragt, wobei festgestellt wird, daß der Sendebeitrag mit der Kennung VPS3 noch nicht aufgezeichnet wurde. Dieser Sendebei­trag kann jedoch nicht mehr zur Aufzeichnung gelangen, da er zum Zeitpunkt t10 bereits beendet wurde. Der Timer T des Videorecorders schaltet nun zum Zeitpunkt t12 auf den Sende­beitrag mit den Daten VPS5 um, der im vorliegenden Beispiel zum prognostizierten Zeitpunkt beginnt und als Aufnahme IV auf das Magnetband gelangt.

    [0027] Besonders wirksam kommt die Erfindung dann zur Geltung, wenn beispielsweise ein vorprogrammierter Sendebeitrag an das En­de der Sendezeit eines Senders verlegt wird, was häufig dann vorkommt, wenn eine aktuelle Sendung eingeschoben wird. Die­ser Fall wird im folgenden mit Hilfe der Figur 3 beschrieben.

    [0028] Zu einem Zeitpunkt t1 wird durch den Timer auf den im Tim­erplatz T1 vorprogrammierten Sendebeitrag mit den Daten VPS1, der vom Zeitpunkt t2 bis zum Zeitpunkt t3 ausgestrahlt werden sollte, eingeschaltet. Da ein aktueller, nicht in Timer vorprogrammierter Sendebeitrag zum Zeitpunkt t2 vom Sender in den Programmablauf zwischengeschoben wird, erschei­nen nicht die erwarteten Daten VPS1. Die eingeschobene Sen­dung dauert bis zum Zeitpunkt t4. Zum Zeitpunkt t5 schaltet der Timer auf Kanal und Sendezeit des Sendebeitrages mit den Daten VPS2 um. Dieser Sendebeitrag endet zum Zeitpunkt t6.

    [0029] Mit dem Umschalten auf den neuen Sender werden die Daten VPS1 in den Speicher S auf den Speicherplatz Sx gelegt. Ab dem Zeitpunkt t6 wird der Speicher S abgefragt und festge­stellt, daß der Sendebeitrag mit den Daten VPS1 noch nicht aufgezeichnet wurde. Der Timer schaltet deshalb auf diesen Sendebeitrag um, der zum Zeitpunkt t7 ausgestrahlt und bis zum Sendeschluß t8 aufgezeichnet wird. Man erkennt, daß trotz des Einschiebens einer aktuellen Sendung im Zeitraum von t2 - t4 der auf einen späteren Zeitraum t7 - t8 verlegte Sende­beitrag trotzdem zur Aufzeichnung kommt.

    [0030] Das Vorsehen des zweiten Speichers S hat - wie in der Be­schreibung zu Fig. 2 besonders deutlich wird - den Vorteil, daß die VPS-Daten überfälliger, noch nicht abgearbeiteter Sendebeiträge nicht erneut einer Vergleichsoperation unterzo­gen werden müssen, um festzustellen, in welcher Reihenfolge die zugehörigen Aufzeichnungsaufträge in Abhängigkeit von dem prognostizierten Beginn des Sendebeitrages abzuarbeiten bzw. abzufragen sind. Vielmehr ist in dem Speicher S bereits abgelegt, in welcher Reihenfolge die Timer-Speicherplätze - in denen Daten noch nicht abgearbeiteter Sendebeiträge ge­speichert sind - abzufragen sind. In dem Speicher S brauchen also nicht die gesamten VPS-Daten abgelegt zu werden, es reicht aus, dort die Adressen der Timer-Speicherplätze T1, T2,... abzlegen, in denen diese VPS-Daten zu finden sind. Der Platzbedarf in dem zusätzlichen Speicher S ist al­so relativ klein.

    [0031] Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich noch, wenn der Timer T so programmiert werden kann, daß auf einen seiner Speicher­plätze ein täglich oder wöchentlich durchzuführender Auf­zeichnungsauftrag eingegeben werden kann. Ein solcher Auf­trag kann z.B. darin bestehen, täglich eine bestimmte Nach­richtensendung aufzuzeichnen. Auch bei solchen im allgemei­nen pünktlich ausgestrahlten Sendungen sind bisweilen Pro­ grammverschiebungen möglich, beispielsweise aufgrund von Sport-Sondersendungen. Ist nun zum prognostizierten Zeit­punkt das diesem Sendebeitrag zugeordnete VPS-Signal nicht vorhanden, und muß wegen eines nunmehr auszuführenden ande­ren Aufzeichnungsauftrages umgeschaltet werden, so werden die VPS-Daten des täglich auszuführenden Aufzeichnungsauftra­ges bzw. die Adresse des betreffenden Speicherplatzes des Speichers T in dem zusätzlichen Speicher S abgelegt. Nachdem dann der zwischenzeitlich aktuell gewordene Aufzeichnungsauf­trag abgeschlossen ist, wird, wie oben beschrieben, der Spei­cher S nach noch nicht abgearbeiteten Sendbeiträgen abge­fragt. Bei dem zyklisch erfolgenden Abfragen der Speicher­plätze S1 - Sn wird dann festgestellt, daß der täglich durch­zuführende Aufzeichnungsauftrag noch nicht abgearbeitet ist, so daß anhand der zugehörigen VPS-Daten auf den entsprechen­den Sender umgeschaltet wird und auf das Auftreten dieser VPS-Daten - gegebenenfalls erneut - gewartet wird.


    Ansprüche

    1. Empfängerseitige Einrichtung, insbesondere Audio- und/oder Videorecorder und/oder -Empfänger, mit einer senderseitig durch ein während der gesamten Dauer eines Sendebeitrages übertragenes, diesen Sendebeitrag charak­terisierendes Kennsignal steuerbaren Betriebsart und mit einem programmierbaren Speicher (Timer T), in den in dem Kennsignal enthaltene, für ein Arbeiten in der steuerbaren Betriebsart erforderliche Daten eingebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Speicher­einrichtung (S) vorgesehen ist, in der anläblich des Umschaltens auf einen im Zeitrang nachfolgenden program­mierten Sendebeitrag automatisch Daten gespeichert wer­den, die sich auf den zuvor erwarteten Sendebeitrag be­ziehen, sofern von diesem Sendebeitrag nichts empfangen wurde, und daß nach Ablauf eines empfangenen Sendebei­trages zunächst automatisch auf einen durch die in der weiteren Speichereinrichtung (S) abgelegten Daten ge­kennzeichneten Sendebeitrag umgeschaltet wird.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der weiteren Speichereinrichtung (S) Daten nur zu solchen Sendebeiträgen gespeichert werden, zu denen in der weiteren Speichereinrichtung (S) noch nichts ge­speichert ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß die in der weiteren Speichereinrichtung (S) gespeicherten Daten in gemäß dem Zeitrang der zugehören­den Sendebeiträge abrufbarer Weise (S1, S2, ..., Sn) gespeichert sind.
     
    4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß anläblich des Empfangs ei­nes Sendebeitrages, zu dem Daten in der weiteren Spei­chereinrichtung (S) gespeichert sind, in der weiteren Speichereinrichtung (S) eine geeignete Kennzeichnung erfolgt oder die betreffenden Daten gelöscht werden.
     
    5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der weiteren Spei­chereinrichtung (S) gespeicherten Daten den in dem Spei­cher (T) gespeicherten Daten der betreffenden Sendebei­träge entsprechen.
     
    6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in der weiteren Speichereinrich­tung (S) gespeicherten Daten den jeweiligen Adressen der Speicherplätze (T1, T2, ..., Tn) der in dem Spei­cher (T) gespeicherten Daten der betreffenden Sendebei­träge entsprechen.
     
    7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umschalten auf einen im Zeitrang nächstfolgenden programmierten Sendebeitrag bei oder eine vorbestimmbare Zeit vor Erreichen seines prognostizierten Sendebeginns erfolgt.
     
    8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die steuerbare Betriebsart dem sendergesteuerten Wiedergeben und/oder Aufzeichnen des betreffenden Sendebeitrages entspricht.
     
    9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgtem Umschalten auf die weitere Speichereinrichtung (S) und bis zum Emp­fang eines durch die dort abgelegten Daten (S1, S2, ..., Sn) gekennzeichneten Sendebeitrages, höchstens je­doch bis zum Abschluß eines bezüglich der weiteren Spei­chereinrichtung (S) vollständigen Abfragezyklus', die in der weiteren Speichereinrichtung (S) abgelegten Da­ten (S1, S2, ..., Sn) jeweils einmal aufgerufen werden.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sodann auf einen durch seinen Zeitrang oder Spei­cherplatz vorbestimmten programmierten Sendebeitrag um­geschaltet wird.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht