TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hängevorrichtung zum Entlasten der Wirbelsäule einer
Person. Das Entlasten soll in der Regel dafür sorgen, daß verschobene Bandscheiben
sich leichter in die jeweils richtige Position in Wirbelzwischenräumen wieder zurückbewegen
können. Das Entlasten dient auch zum Entspannen der Rückenmuskulatur.
STAND DER TECHNIK
[0002] Die einfachste Hängevorrichtung besteht in einer Stange oder einer anderen Greifmöglichkeit,
die soweit über dem Boden angeordnet ist, daß die Person, wenn sie sich an der Stange
festhält, den Boden nicht mehr mit den Beinen berührt. Andere Hängevorrichtungen arbeiten
mit Gewichten. Eine derartige Einrichtung ist aus der DE-OS 25 55 487 bekannt. Über
zwei an der Decke zu befestigende Umlenkrollen läuft ein Seil, an dessen einem Ende
eine Einhängeeinrichtung befestigt ist, in die der Kopf eingehängt werden kann. Am
anderen Ende hängt ein Gewicht oder die zu behandelnde Person zieht mit den Händen
das freie Ende nach unten. Beim Ziehen mit den Händen können nur kleine Kräfte ausgeübt
werden; außerdem ermüdet die zu behandelnde Person aufgrund der Anstrengung beim Ausüben
der Kraft schnell. Ein Vorteil liegt jedoch darin, daß eine wechselnde Kraft ausgeübt
wird. Unter Verwendung eines Gewichtes können dagegen stärkere Kräfte ausgeübt werden,
die so hoch sein können, daß die zu bedienende Person beinahe ganz entlastet wird.
Eine Ermüdung tritt nicht auf. Es besteht jedoch der Nachteil, daß nur eine dauernd
gleichbleibende Kraft ausübbar ist.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Die erfindungsgemäße Hängevorrichtung zum Entlasten der Wirbelsäule einer Person
verfügt über eine Wippplatte, deren Bewegung über eine Kraftübertragungseinrichtung
auf eine Umlenkeinrichtung und von dieser auf eine Einhängeinrichtung zum Einhängen
des Kopfes oder der Arme übertragen wird.
[0004] Wenn eine Person so auf der Wippplatte steht, daß sich ihre Zehen in etwa über der
Drehachse der Platte befinden und das Gewicht auf den Fersen lastet, bewegt sich die
Platte mit dem Bereich, auf dem die Person steht, nach unten, wodurch sich auch die
Kraftübertragungseinrichtung, vorteilhafterweise ein Seil, nach unten bewegt. Diese
Bewegung nach unten wird von der Umlenkeinrichtung, z. B. eine Umlenkrolle, in eine
Bewegung der Einhängeeinrichtung nach oben umgesetzt. Es ergibt sich dann ein Gleichgewichtszustand,
in dem die Wirbelsäule der Person entlastet ist. Verlagert die Person nun ihr Gewicht
auf die Zehen, wird die Wippplatte entlastet, wodurch über das an ihr befestigte Seil
und damit auch die Einhängeeinrichtung entlastet wird. Dies führt dazu, daß die Wirbelsäule
wieder voll belastet wird. So kann die Person dauernd zwischen Fersen- und Zehenbelastung
wippen und dadurch die Wirbelsäule be- bzw. entlasten. Das Be- und Entlasten läßt
sich auch dadurch erzielen, daß sich die Person so auf die Wippplatte stellt, daß
sich der eine Fuß näher an der Drehachse der Platte befindet als der andere Fuß.
Durch abwechselndes Belasten eines der Füße läßt sich dann die Entlastungsänderung
der Wirbelsäule erzielen.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist äußerst einfach aufgebaut und sie erlaubt dennoch
ein dynamisches Entlasten der Wirbelsäule mit dauerndem Wechsel der Kräfte, was auch
zur Lockerung der Rückenmuskulatur beiträgt. Die Lockerung wird dadurch unterstützt,
daß dann, wenn die Fersen belastet werden, die hintere Beinmuskulatur gestreckt wird,
und gleichzeitig die Einhängeeinrichtung die Rückenmuskulatur dehnt. Beim Verlagern
des Körpergewichts auf die Zehen ist dagegen die hintere Beinmuskulatur angezogen
und die Rückenmuskulatur ist im nichtgedehnten Zustand.
[0006] Das Ausmaß der Entlastung im Gleichgewichtszustand hängt vom Aufbau der Umlenkeinrichtung
und von den Hebelverhältnissen an der Wippplatte ab. Das Hebelverhältnis an der Wippplatte
ist zum einen dadurch einstellbar, daß die zu behandelnde Person näher zur Drehachse
der Wippplatte tritt oder umgekehrt von dieser weiter wegtritt. Außerdem ist das Verhältnis
dann einstellbar, wenn die Wippplatte mehrere unterschiedlich weit von der Drehachse
entfernte Einhängeteile aufweist, in die die Kraftübertragungseinrichtung eingehängt
werden kann. Der Grad der Entlastbarkeit läßt sich an der Umlenkeinrichtung dadurch
variieren, daß entweder ein Flaschenzug oder eine direkte Übertragung gewählt wird,
oder daß ein Balken verwendet wird, der an unterschiedlichen Aufhängepunkte aufhängbar
ist, wodurch sich unterschiedliche Hebelverhältnisse in bezug auf die Kräfte von der
Kraftübertragungseinrichtung und der Einhängeeinrichtung einstellen lassen.
[0007] Da nicht alle zu behandelnden Personen gleich groß sind, ist es von Vorteil, die
Höhe der Einhängeeinrichtung über den Wippbrett einstellen zu können. Bei einem Seil
als Kraftübertragungseinrichtung und einer Umlenkrollenanordnung als Umlenkeinrichtung
ist es von Vorteil, das Seil mit einer Seillängeneinstelleinrichtung zu versehen.
Dies ist am einfachsten dadurch möglich, daß das Seil zumindest im Bereich desjenigen
Endes, mit dem es mit der Wippplatte verbunden ist, als Kette ausgebildet ist, und
daß die bereits erwähnten Einhängeteile an der Wippplatte als Haken ausgebildet sind.
Das Seil läßt sich dann in ein so ausgewähltes Kettenglied einhängen, daß die Höhe
der Aufhängeeinrichtung über der Wippplatte der Größe der zu behandelnden Person
entspricht.
[0008] Es wird darauf hingewiesen, daß der Begriff "Seil" in dieser Anmeldung als Dachbegriff
für eine langgestreckte, flexible Kraftübertragungseinrichtung verwendet wird, sei
dies nun ein Seil im üblichen Sinne oder z. B. eine Kette oder ein Riemen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0009]
Fig. 1 teilperspektivische Darstellung einer Hängevorrichtung mit einem Balken als
Umlenkeinrichtung; und
Fig. 2 Seitenansicht einer Hängevorrichtung mit zwei Umlenkrollen als Umlenkeinrichtung.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0010] Die Hängevorrichtung 10 gemäß Fig. 1 verfügt über eine Wippplatte 11, eine als Seil
12 ausgebildete Kraftübertragungseinrichtung, einen mittels einer Aufhängeeinrichtung
13 an der Decke 14 eines Zimmers aufgehängten Balken 15 und eine Einhängeeinrichtung
16, die mit dem Balken 15 über ein Verbindungsteil 17 verbunden ist.
[0011] Die Wippplatte 11 weist an ihrem einen Ende eine nach unten hin relativ spitz zulaufende
Auflegeleiste 18 auf. Die Linie entlang der die Auflegeleiste 18 auf dem Boden 27
des Zimmers aufliegt, in dem die Hängevorrichtung 10 befestigt ist, bildet die Drehachse
19 der Wippplatte 11. Am anderen Ende der Wippplatte befindet sich auf der Oberseite
derselben ein Einhängeteil 20.1, in das das Seil 12 eingehängt ist. Das obere Ende
des Seiles 12 ist in ein entsprechendes Einhängeteil 20.2 am einen Ende des Balkens
15 eingehängt.
[0012] Der Balken 15 weist auf seiner Oberseite mehrere Aufhängeteile 21 auf. In eines
dieser Aufhängeteile 21 ist die Aufhängeeinrichtung 13 mittels eines nicht dargestellten
Hakens eingehängt. Das andere Ende der Aufhängeeinrichtung 13 ist in einen Deckenhaken
22 eingehängt. Die Aufhängeeinrichtung 13 ist vorteilhafterweise eine Kette, wodurch
es möglich ist, den Balken 15 in unterschiedlicher Höhe über dem Boden 27 durch entsprechendes
Umhängen der Kette einzustellen.
[0013] Die Einhängeeinrichtung 16 ist durch einen Stab 23 und durch zwei Einhängeschlaufen
24 gebildet. Die zu behandelnde Person 25 ist mit ihren Armen durch die Einhängeschlaufen
24 gefah ren und dadurch mit den Achseln in die Schlaufen 24 eingehängt. Das am
Stab 23 angreifende Verbindungsteil 17 ist als Kette ausgebildet, die in einen Haken
26 an demjenigen Ende des Balkens 25 eingehängt ist, das dem Ende gegenüberliegt,
an dem das Seil 12 über das Einhängeteil 20.2 befestigt ist. Durch die Wahl des jeweils
in den Haken 26 eingehängten Kettengliedes des Verbindungsteiles 17 läßt sich der
Abstand der Einhängeschlaufen 24 über dem Boden 27 und damit über der Wippplatte 11
einstellen. Die Einstellung an dieser Stelle ist günstiger als die mittels der Aufhängeeinrichtung
13, da, wenn die Aufhängeeinrichtung 13 in starkem Maße verstellt wird, auch die Länge
des Seiles 12 verändert werden muß. Dies ist beim Einstellen der Höhe der Schlaufen
24 mit Hilfe des Verbindungsteils 17 nicht erforderlich.
[0014] In Fig. 1 sind Kräfte eingezeichnet, wie sie unter vorgegebenen geometrischen Bedingungen
dann auftreten, wenn eine 750 N (Masse von etwa 75 kg) schwere Person 25 auf der Wippplatte
11 steht. Die geometrischen Verhältnisse sind so angenommen, daß der Abstand a zwischen
der Drehachse 19 der Wippplatte 11 und dem Fersendruckpunkt 28 der Person 25 halb
so groß ist wie der Abstand b des Einhängeteils 20.1 von der Drehachse 19. Der Balken
15 ist so aufgehängt, daß der Abstand c von seinem Aufhängepunkt 29 zum Haken 26 ein
Viertel des Abstandes d vom Aufhängepunkt 29 zum Einhängeteil 20.2 beträgt, in dem
das Seil 12 angreift. In diesem Fall wirken am Fersendruckpunkt 28 250 N, im doppelt
soweit von der Drehachse 19 entfernten Angriffspunkt des Seiles 12 dagegen 125 N.
Diese 125 N werden über das Seil 12 auf den Balken 15 übertragen und dort durch das
genannte Hebelverhältnis von 4 : 1 auf 500 N verstärkt auf den Haken 26 und damit
auf die Einhängeeinrichtung 16 übertragen. Von den 750 N Gesamtgewicht der Person
werden also 250 N von der Wippplatte 11 und 500 N von der Einhängeeinrichtung 16 aufgenommen.
[0015] Entlastet die Person 25 die Wippplatte 11 durch Verlagern des Körpergewichts auf
die über der Drehachse 19 stehenden Zehen, ergibt sich dadurch diese Wippbewegung
bei dauerndem Entlastungswechsel der Wirbelsäule zwischen einer Entlastung von 500
N und einer solchen von ON.
[0016] Eine stärkere Entlastung läßt sich entweder dadurch erzielen, daß die Person 25 weiter
von der Drehachse 19 wegtritt, um das Verhältnis a : b zu verändern, wie dies weiter
unten entsprechend anhand von Fig. 2 erläutert wird, oder daß der Balken 15 so umgehängt
wird, daß das Verhältnis c : d kleiner wird. Wenn die Person nicht mehr mit den Zehen
über der Drehachse 19 steht, und dann zwischen Zehen- und Fersenbelastung hin- und
herwippt, besteht in allen Bewegungszuständen Entlastung, allerdings in einem Wechsel
zwischen einem größeren Wert (Stand auf den Fersen) und einem kleineren Wert (Zehenstand).
[0017] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 braucht die Kraftübertragungseinrichtung zwischen
der Wippe 11 und dem Balken 15 nicht notwendigerweise als Seil 12 ausgebildet sein,
sondern es kann sich auch um eine starre Stange handeln. Einfacher handhabbar ist
jedoch eine Hängevorrichtung 10 mit einer als Seil 12 ausgebildeten Kraftübertragungseinrichtung,
da eine derartige Hängevorrichtung leicht auf kleinem Raum verstaut und bei Bedarf
wieder hervorgeholt und schnell aufgebaut werden kann. Es ist lediglich die Aufhängeeinrichtung
13 in den Deckenhaken 22 einzuhängen und die Wippplatte 11 ist so auf den Boden aufzusetzen,
daß die senkrechte Verlängerung des Verbindungsteils 17 die Platte 11 zwischen der
Drehachse 19 und dem Einhängeteil 20.1 trifft.
[0018] Die Hängevorrichtung 10 gemäß Fig. 2 verfügt ebenfalls über eine Wippplatte 11, eine
als Seil 12 ausgebildete Kraftübertragungseinrichtung und eine Einhängeeinrichtung
16. Die Anordnung zum Umlenken der Bewegung der Kraftübertragungseinrichtung nach
unten in eine Bewegung der Einhängeeinrichtung 16 nach oben ist dagegen nicht mehr
als Balken 15 sondern als Umlenkrollenanordnung 30 ausgebildet. Diese verfügt über
einen Träger 31, an dessen Enden zwei Umlenkrollen 32 mit zueinander parallelen Drehachsen
angeordnet sind. Der Träger 31 ist über eine Aufhängeeinrichtung 13 entsprechend wie
der Balken 15 gemäß Fig. 1 an einem Deckenhaken 22 aufgehängt. Um die Umlenkrollen
32 ist das Seil 12 umgelenkt. Mit seinem freien Ende ist es am Stab 23 der Einhängeeinrichtung
16 befestigt.
[0019] Die Wippplatte 11 ist mit einem Ende um eine Drehachse 19 drehbar, die am oberen
Ende eines Lagerbocks 33 gelagert ist, der mit dem Boden 27 fest verbunden ist. Die
Bedienperson steht in einem Abstand b von der Drehachse 19 entfernt nahe dem anderen,
freien Ende der Wippplatte 11. Nahe der Drehachse 19 ist in einem Abstand a von derselben
das Seil 12 an einem von mehreren Einhängeteilen 20.1 an der Wippplatte 11 befestigt.
Das Verhältnis a : b ist 1 : 9. Dies führt dazu, daß die Person 25 mit dem bereits
genannten Gewicht von 750 N im Gleichgewichtszustand auf den Fersendruckpunkt 28 noch
eine Kraft von 75 N ausübt, während die Einhängeeinrichtung 16 675 N übernimmt. Die
Person wird also sehr stark entlastet. Durch Wippen mittels schnellem, leichtem Beugen
und Strecken der Beine läßt sich die Be- und Entlastung wieder um den Gleichgewichtswert
herum verändern. Der Gleichgewichtswert der Entlastung ist auch dadurch änderbar,
daß die Person näher auf die Drehachse 19 zutritt. Sie kann z. B. einen Fuß etwas
weiter nach vorne setzen, den anderen aber etwas weiter nach hinten. Wird dann der
der Drehachse 19 näher liegende Fuß belastet, führt dies zu einer weniger starken
Entlastung der Wirbelsäule, wird der weiter entfernte Fuß belastet, führt dies zu
stärkerer Entlastung. Ein Lastwechsel ist auch, wie oben beschrieben, durch einen
Wechsel zwischen Zehen- und Fersenbelastung erzielbar. Auch hierbei wird der Hebel
der durch das Körpergewicht ausgeübten Kraft zwischen Drehachse 19 und Einhängeteil
20.1 dauernd vergrößert und verkleinert. Der Gleichgewichtswert ist dadurch veränderbar,
daß das Seil 12 in ein näher bei der Drehachse 19 oder weiter von dieser entferntes
Einhängeteil 20.1 eingehängt wird.
[0020] Die Anordnung gemäß Fig. 2 kann z. B. dadurch abgewandelt werden, daß statt der
Umlenkrollenanordnung 30 mit zwei Umlenkrollen 32 nur eine einzige Umlenkrolle verwendet
wird. Dies gibt einen besonders einfachen Aufbau, jedoch muß die Person 25 dann darauf
achten, daß sie von dem Seil 12 zwischen Wippplatte 11 und Umlenkrolle nicht in ihrer
Bewegung behindert wird.
[0021] Das Einstellen der Höhenlage der Einhängeeinrichtung 16 über der Wippplatte 11 läßt
sich bei einer Anordnung mit Umlenkrollenanordnung gemäß Fig. 2 leicht dadurch einstellen,
daß das Seil 12 mit vorgewählter Länge in ein Einhängeteil 20.1 an der Wippplatte
11 eingehängt wird.
[0022] Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen wurde das Ausmaß der Entlastung im Gleichgewichtsfall
durch die Wahl von Hebelverhältnissen eingestellt. Es ist jedoch auch möglich, eine
Anpassung mit Hilfe eines Flaschenzuges vorzunehmen. Wird bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 ein Flaschenzug mit einem Untersetzungsverhältnis von 1 : 2 verwendet,
kann die Person 25 in einem Abstand b = 4,5 a von der Drehachse 19 stehen, und es
ergeben sich dennoch die Kraftverhältnisse gemäß Fig. 2. Wird ein Flaschenzug verwendet,
kann auch wieder ohne weiteres die geometrische Anordnung gemäß Fig. 1 Verwendung
finden, bei der die Person 25 näher an der Drehachse 19 steht, als es dem Abstand
des Angriffspunktes des Seiles 12 von der Drehachse 19 entspricht. In diesem Fall
kann wieder eine Wippplatte 11 mit einer einfach auf den Boden 27 auflegbaren Auflegeleiste
18 verwendet werden, so daß der Lagerbock 33 entbehrlich ist, der bei der Geometrie
gemäß Fig. 2 die nach oben ziehende Kraft des Seiles 12 aufnehmen muß.
[0023] In den Fig. 1 und 2 ist eine Einhängeeinrichtung 16 mit zwei Einhängeschlaufen 24
zum Einhängen der Arme einer Person 25 dargestellt. Die Einhängeeinrichtung kann aber
auch z. B. als Brustgeschirr oder als Einhängeeinrichtung für den Kopf ausgebildet
sein.
[0024] Um den Übergang von stärkerer zu weniger starken Entlastung nicht zu abrupt zu gestalten,
ist es von Vorteil, in die Kraftübertragungseinrichtung eine in Längserstreckungsrichtung
derselben dehnbare Feder einzubauen.
[0025] Wie eingangs erläutert, wird dann keine entlastende Kraft auf die Einhängeeinrichtung
16 mehr ausgeübt, wenn die Person 25 ihr Gewicht genau auf einen Punkt oder auf Punkte
oberhalb der Drehachse 19 verlagert. Die Entlastung ist dann Null. Eine kleinere Entlastung
als Null ist nicht möglich, so daß es beim Betätigen der Platte 11 nichts nützt, sich
noch über die Drehachse 19 hinaus nach vorne zu bewegen. "Vorne" ist dabei derjenige
Teil der Platte 11, der in bezug auf den Bereich, in dem die Person in Fig. 1 steht,
auf der anderen Seite der Drehachse 19 liegt. Eine entlastende Kraft wird ausgeübt,
sobald die vom Körpergewicht hervorgerufene Kraft hinter der Drehachse 19 wirkt. Die
entlastende Kraft ist umso größer, je weiter der Druckpunkt von der Drehachse 19 entfernt
ist. Würde die Person 25 so auf die Platte 11 treten, daß sich der Zehendruckpunkt
vor der Drehachse 19 befinden würde, würde dies den Hebel für den Fersendruckpunkt
28 in bezug auf die Drehachse 19 verkürzen. Um ein derartiges Verkürzen auszuschließen,
ist es sinnvoll, die Wippplatte 11 so auszugestalten, daß die Person auf der Wippplatte
11 nicht weiter vorrücken kann als so weit, daß der Zehendruckpunkt über der Drehachse
19 liegt. Dies kann entweder durch einen Anschlag erfolgen, an den die Zehen anstoßen,
oder dadurch, daß die Platte 11 über die Drehachse 19 hinaus gar nicht verlängert
ist, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
1. Hängevorrichtung (10) zum Entlasten der Wirbelsäule einer Person (25),
gekennzeichnet durch
- eine Wippplatte (11) mit einer parallel zur Plattenebene verlaufenden Drehachse
(19)
- einem Seil (12) oder einer Stange als Kraftübertragungseinrichtung, die an der
Wippplatte entfernt von deren Drehachse angreift,
- eine oberhalb der Wippplatte anzuordnende Umlenkeinrichtung (15; 30), an der die
Kraftübertragungseinrichtung an einer ersten Stelle angreift und die an einer zweiten
Stelle eine Bewegung nach oben ausführt, wenn sich die Kraftübertragungseinrichtung
und damit die erste Stelle nach unten bewegt, und umgekehrt,
- eine Aufhängeeinrichtung (13), die an der Umlenkeinrichtung angreift, und
- eine Einhängeeinrichtung (16) zum Einhängen eines Körperteils, welche Einhängeeinrichtung
an der zweiten Stelle der Umlenkeinrichtung befestigt ist.
2. Hängevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung durch einen Balken (15) gebildet ist, der um einen Aufhängepunkt
(29), in dem die Aufhängeeinrichtung (13) an ihm angreift drehbar ist und dessen
eines Ende die erste Stelle und dessen anderes Ende die zweite Stelle bildet.
3. Hängevorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
mehrere Aufhängeteile (21) am Balken (15), zum wahlweisen Einhängen der Aufhängeeinrichtung
(13).
4. Hängevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einhängeeinrichtung (16) mit der zweiten Stelle der Umlenkeinrichtung (15)
über ein langgestrecktes Verbindungsteil (17) mit Löchern verbunden ist und an der
zweiten Stelle des Balkens (15) ein Haken (26) befestigt ist, zum Einhängen des langgestreckten
Teils mittels eines der Löcher in den Haken.
5. Hängevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung durch eine Umlenkrollenanordnung (30) gebildet ist, und
die Kraftübertragungseinrichtung ein Seil (12) ist, das um die Umlenkrolle(n) (32)
der Umlenkrollenanordnung gelegt ist und mit demjenigen Ende, das dem an der Wippplatte
(11) befestigten Ende entgegengesetzt ist, mit der Einhängeeinrichtung (16) verbunden
ist.
6. Hängevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollenanordnung eine einzige Umlenkrolle aufweist.
7. Hängevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollenanordnung zwei Umlenkrollen (32) aufweist, die an einem gemeinsamen
Träger (31) entfernt voneinander mit parallelen Drehachsen befestigt sind.
8. Hängevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrollenanordnung einen Flaschenzug aufweist.
9. Hängevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
gekennzeichnet durch
eine Seillängeneinstell-Einrichtung zum Einstellen der Länge des Seiles (12).
10. Hängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wippplatte (11) mehrere von ihrer Drehachse (19) unterschiedlich weit entfernte
Einhängeteile (20.1) zum Einhängen der Kraftübertragungseinrichtung (12) aufweist.
11. Hängevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Kraftübertragungseinrichtung (12) eine in Längserstreckungsrichtung der
Kraftübertragungseinrichtung dehnbare Feder eingebaut ist.