[0001] Die Erfindung betrifft einen Fassadenplattenanker, bestehend aus einem Ankeroberteil,
einem verstellbar damit verbundenen Spannteil und einem Plattenankerteil, das einen
in einer Ausnehmung der aufzunehmenden Fassadenplatte angeordneten, von einer Öse
des Spannteils umgriffenen, aus Edelstahl bestehenden, horizontalen Tragbolzen aufweist,
der an seinen Enden mit in der Fassadenplatte eingelassenen Verankerungsteilen verbunden
ist.
[0002] Derartige Fassadenplattenanker werden benötigt, um Fassadenplatten in geringem Abstand
vor Außenwänden von Bauwerken abzuhängen. Die Verstellbarkeit des Spannteils gegenüber
dem Ankeroberteil ermöglicht es, die jeweils an zwei Fassadenplattenankern abgehängte
Fassadenplatte vertikal auszurichten, um damit Toleranzen auszugleichen, die bei der
Befestigung der Fassadenplattenanker an der Bauwerkswand unvermeidbar sind. Eine
horizontale Verstellmöglichkeit zum Ausgleich von Toleranzen und zum Ausrichten der
Fassadenplatte ist bei bekannten Fassadenplattenankern (AT-PS 370 471) dadurch gegeben,
daß die Öse des Spannteils auf dem horizontal in der Ausnehmung der Fassadenplatte
angeordneten Tragbolzen seitlich verschoben werden kann. Bei diesem bekannten Fassadenplattenanker
bilden zwei parallele Laschen, die in die Ausnehmung der Fassadenplatte ragen und
an ihren anderen Enden in der Fassadenplatte mit deren Bewehrung verbunden sind, die
den Tragbolzen haltenden Verankerungsteile. Die Herstellung dieser Laschen ist verhältnismäßig
aufwendig, weil sie ebenso wie der Tragbolzen aus Edelstahl bestehen müssen, um eine
Korrosion zu verhindern, und weil sie an einem Ende zur Verbindung mit dem Tragbolzen
und am anderen Ende zur Verbindung mit der Bewehrung jeweils eine besondere Gestaltung
aufweisen müssen. Statisch bildet der Tragbolzen einen Träger auf zwei Stützen; um
bei dieser Belastungsart die auftretenden Kräfte übertragen zu können, muß der Tragbolzen
mit verhältnismäßig großem Querschnitt ausgeführt werden.
[0003] Bei einem anderen bekannten Fassadenplattenanker der eingangs genannten Gattung
(Katalogblatt "Fassadenplattenankertyp IA" der Deha Baubedarf GmbH & Co. KG) bestehen
die Verankerungsteile aus an beiden Enden des Tragbolzens angeschweißten Tragblechen,
die einen Teil der jeweiligen Seitenwand der Aussparung der Fassadenplatte bilden
und Ausnehmungen aufweisen, in die Bewehrungsteile der Fassadenplatte eingreifen.
Da die Tragbleche in der Aussparung der Fassadenplatte teilweise offenliegen, müssen
sie ebenfalls aus korrosionsbeständigem Edelstahl bestehen. Auch bei dieser Ausführung
bildet der Tragbolzen statisch einen Träger auf zwei Stützen und muß daher für diesen
ungünstigeren Belastungsfall dimensioniert sein. Dadurch ergibt sich ein verhältnismäßig
hoher Materialaufwand an teurem Edelstahl.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fassadenplattenanker der eingangs genannten Gattung
zu schaffen, der von einfachem Aufbau ist und mit geringem Aufwand an korrosionsbeständigem
Edelstahl ausgeführt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tragbolzen beiderseits
in die Seitenwände der Ausnehmung der Fassadenplatte ragt und daß die Verankerungsteile
beiderseits über den Tragbolzen hinausragende und mit diesem fluchtende, biegesteif
damit verbundene Abschnitte von Betonstahlstäben sind.
[0006] Durch die Ausbildung der Verankerungsteile als Stababschnitte und die biegesteife
Verbindung mit dem Tragbolzen wird erreicht, daß der Tragbolzen statisch einen an
beiden Enden eingespannten Träger bildet, der im Vergleich zu einem Träger auf zwei
Stützen bei der Aufnahme gleicher Kräfte mit einer kleineren Querschnittsfläche auskommt.
Schon dadurch wird der erforderliche Materialaufwand an Edelstahl verringert. Hinzu
kommt noch, daß die Verankerungsteile nicht in oder an der Ausnehmung der Fassadenplatte
liegen, sondern vollständig in den Beton der Fassadenplatte eingebettet sind. Deshalb
können diese Verankerungsteile aus einfachem Baustahl bestehen.
[0007] Die Herstellung, Lagerhaltung und Einbringung der mit den Verankerungsteilen versehenen
Tragbolzen ist besonders einfach, weil diese insgesamt jeweils einen geraden Stab
darstellen. Die notwendige Verbindung mit der Bewehrung der Fassadenplatte kann in
einfacher Weise dadurch erfolgen, daß umgebogene Bewehrungsteile die beiden Abschnitte
der Betonstahlstäbe an den Enden des Tragbolzens umgreifen. Da die Enden des Tragbolzens
beiderseits in die Seitenwände der Ausnehmung hineinragen, ist sichergestellt, daß
für alle nicht-korrosionsbeständigen Teile eine ausreichende Betonüberdeckung besteht.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Tragbolzen
als Tragrohr ausge führt ist. Dadurch wird der Materialbedarf an Edelstahl weiter
verringert.
[0009] Das Tragrohr kann in weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens einen durchgehenden
Stab aus geripptem Betonstahl aufnehmen, dessen über die Enden des Tragrohrs hinausragende
Abschnitte die Verankerungsteile bilden. Die Verbindung zwischen dem Tragrohr und
dem Betonstahlstab kann durch Schweißen, Kleben oder Pressen erfolgen.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in
der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen Fassadenplattenanker in einem senkrechten Schnitt mit einer daran aufgenommenen
Fassadenplatte,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Fassadenplattenankers nach Fig. 1, wobei die Fassadenplatte
längs der Linie II-II in Fig. 1 geschnitten dargestellt ist,
Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch den Tragbolzen des Fassadenplattenankers
nach Fig. 1 und 2,
Fig. 4 bis 6 Längsschnitte ähnlich der Fig. 3 durch abgewandelte Ausführungsformen
des Tragbolzens.
[0012] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Fassadenplattenanker weist ein Ankeroberteil
1 auf, das als ein aus Blech bestehender Rahmen ausgeführt ist, der einen Ausnehmung
2 aufweist, die an ihrem oberen Ende über eine Dübelschraube 3 greift, die zur Befestigung
des Fassadenplattenankers an einer Außenwand 4 eines Gebäudes dient. Der untere Abschnitt
des Ankeroberteils 1 bildet eine Hülse 5, durch die ein als Gewindestab ausgebildetes
Spannteil 6 gesteckt ist. Mittels einer Mutter 7 kann das Spannteil 6 gegenüber dem
Ankeroberteil 1 verstellt werden.
[0013] Am unteren Ende des Spannteils 6 ist eine Öse 8 angeordnet, die sich in einer Ausnehmung
9 an der Rückseite einer Fassadenplatte 10 befindet, die vor der Außenwand 4 abgehängt
ist.
[0014] Die Öse 8 umgreift einen die Ausnehmung 9 überbrückenden, horizontalen Tragbolzen
11. Bei dem in den Fig. 1 - 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Tragbolzen
11 ein aus Edelstahl bestehendes Tragrohr 12 auf, durch das ein Betonstahlstab 13
gesteckt ist. Die beiden über die Enden des Tragrohres 12 hinausragenden Abschnitte
14 des Betonstahlstabs 13 sind im Beton der Fassadenplatte 10 eingebettet. An seinen
beiden Enden, die jeweils über die Seitenwände 15 der Ausnehmung 9 hinausragen, ist
das Tragrohr 12 mit dem Betonstahlstab 14 verschweißt. Seitenscheiben 16, die jeweils
im Abstand zu den Enden des Tragrohres 12 an diesem befestigt, beispielsweise angeschweißt
sind, liegen in den Seitenwänden 15 der Ausnehmung 9 und dienen in erster Linie dazu,
den Tragbolzen 11 an einem aus Kunststoff-Hartschaum bestehenden (nicht dargestellten)
Aussparungskörper festzulegen, der zur Bildung der Ausnehmung 9 in die Form für die
Fassadenplatte 10 eingelegt wird.
[0015] Da die Enden des Tragrohres 12 beiderseits über die Ausnehmung 9 hinaus in den Beton
der Fassadenplatte 10 ragen, bestehen alle freiliegenden Oberflächen des Trag bolzens
12 aus korrosionsbeständigem Edelstahl, wobei eine ausreichende Betonüberdeckung aller
eingebetteten, nicht-korrosionsbeständigen Teile, nämlich der Abschnitte 14 des Betonstahlstabs
13, sichergestellt ist. Durch die biegesteife Verbindung mit den im Beton eingebetteten
Verankerungsabschnitte 14 wirkt der Tragbolzen 11 statisch als beidseitig eingespannter
Träger.
[0016] Eine gegenüber dem Beispiel nach Fig. 3 abgewandelte Ausführungsform ist in Fig.
4 dargestellt. Hierbei ist das aus Edelstahl bestehende Tragrohr 12 des Tragbolzens
11 auf den Betonstahlstab 13 aufgepreßt, so daß eine enge, formschlüssige Verbindung
dieser beiden Teile auch ohne Verschweißung erreicht wird.
[0017] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Hier ist das Tragrohr
12, das den Tragbolzen 11 bildet, an seinen Enden durch Stumpfschweißung, vorzugsweise
Reibschweißung, mit zwei gesonderten Abschnitten 14 von Betonstahlstäben verbunden.
[0018] Hiervon unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 nur dadurch, daß der
Tragbolzen 11 als massiver Bolzen aus Edelstahl ausgeführt ist, der an seinen Enden
jeweils durch Reibschweißung mit den Betonstahlstab-Abschnitten 14 verbunden ist.
Gegenüber allen anderen vorher beschriebenen Ausführungsformen ist bei der Ausführung
nach Fig. 6 zwar der Materialbedarf an Edelstahl am höchsten, jedoch kann der Tragstab
11 mit dem kleinsten Durchmesser ausgeführt werden, wenn man bei allen Ausführungsformen
die Auslegung für gleiche Kräfte annimmt.
[0019] Zur Verankerung der Abschnitte 14 des Betonstahlstabs in der Fassadenplatte 10 greifen
Teile der Bewehrung 17 um die Abschnitte 14, wie in den Fig. 1 und 2 mit gestrichelten
Linien angedeutet ist.
[0020] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Verbindung zwischen
dem Tragrohr 12 und dem Betonstahlstab 13 auch durch Klebung erfolgen.
1. Fassadenplattenanker, bestehend aus einem Ankeroberteil, einem verstellbar damit
verbundenen Spannteil und einem Plattenankerteil, das einen in einer Ausnehmung der
aufzunehmenden Fassadenplatte angeordneten, von einer Öse des Spannteils umgriffenen,
aus Edelstahl bestehenden, horizontalen Tragbolzen aufweist, der an seinen Enden
mit in der Fassadenplatte eingelassenen Verankerungsteilen verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Tragbolzen (11) beiderseits in die Seitenwände (15) der Ausnehmung
(9) der Fassadenplatte (10) ragt und daß die Verankerungsteile beiderseits über den
Tragbolzen (11) hinausragende und mit diesem fluchtende, biegesteif damit verbundene
Abschnitte (14) von Betonstahlstäben sind.
2. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsteile
aus geripptem Betonstahl bestehen.
3. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen
(11) massiv ausgeführt und an seinen Enden jeweils mit einem Betonstahlabschnitt
(14) durch Stumpfschweißung verbunden ist.
4. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen
als Tragrohr (12) ausgeführt und an seinen Enden jeweils mit einem Betonstahlabschnitt
(14) durch Stumpfschweißung verbunden ist.
5. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen
als Tragohr (12) ausgeführt ist, durch das ein die beiderseitigen Verankerungsteile
bildender einstückiger Betonstahlstab (13) gesteckt ist, der mit dem Tragrohr (12)
verbunden ist.
6. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr
(12) an seinen Enden mit dem Betonstahlstab (13) verschweißt ist.
7. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr
(12) mit dem Betonstahlstab (13) durch Klebung verbunden ist.
8. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr
(12) auf den Betonstahlstab (13) aufgepreßt ist.
9. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Tragbolzen
(11) im Abstand zueinander zwei Seitenscheiben (16) befestigt sind, über die die Enden
des Tragbolzens (11) hinausragen.