(19)
(11) EP 0 237 998 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87103732.1

(22) Anmeldetag:  14.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04F 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE LI NL

(30) Priorität: 18.03.1986 DE 3608953

(71) Anmelder: Deha Ankersysteme GmbH & Co. KG
D-64521 Gross-Gerau (DE)

(72) Erfinder:
  • Aslan, Erol
    D-6085 Nauheim (DE)
  • Zipf, Eckart
    D-6490 Schlüchtern (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Fröbelweg 1
D-64291 Darmstadt
D-64291 Darmstadt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fassadenplattenanker


    (57) Ein Fassadenplattenanker, der zum Abhängen von Fassa­denplatten (10) vor einer Gebäudeaußenwand dient, weist ein Spannteil (6) auf, das mit einer Öse (8) einen hori­zontalen Tragbolzen (11) umgreift. Der Tragbolzen (11) ist in einer Ausnehmung (9) der Fassadenplatte (10) an­geordnet und ragt mit seinen beiden Enden über die Sei­tenwände (15) der Ausnehmung (6) hinaus. Der Tragbolzen (11) weist ein aus Edelstahl bestehendes Tragrohr (12) auf, durch das ein Betonstahlstab (13) gesteckt ist, des­sen beide überstehende Abschnitte (14) zur Verankerung in der Fassadenplatte (10) dienen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fassadenplattenanker, be­stehend aus einem Ankeroberteil, einem verstellbar da­mit verbundenen Spannteil und einem Plattenankerteil, das einen in einer Ausnehmung der aufzunehmenden Fassa­denplatte angeordneten, von einer Öse des Spannteils umgriffenen, aus Edelstahl bestehenden, horizontalen Tragbolzen aufweist, der an seinen Enden mit in der Fassadenplatte eingelassenen Verankerungsteilen ver­bunden ist.

    [0002] Derartige Fassadenplattenanker werden benötigt, um Fassadenplatten in geringem Abstand vor Außenwänden von Bauwerken abzuhängen. Die Verstellbarkeit des Spannteils gegenüber dem Ankeroberteil ermöglicht es, die jeweils an zwei Fassadenplattenankern abgehängte Fassadenplatte vertikal auszurichten, um damit Toleranzen auszugleichen, die bei der Befestigung der Fassadenplat­tenanker an der Bauwerkswand unvermeidbar sind. Eine horizontale Verstellmöglichkeit zum Ausgleich von To­leranzen und zum Ausrichten der Fassadenplatte ist bei bekannten Fassadenplattenankern (AT-PS 370 471) dadurch gegeben, daß die Öse des Spannteils auf dem horizontal in der Ausnehmung der Fassadenplatte angeordneten Trag­bolzen seitlich verschoben werden kann. Bei diesem bekannten Fassadenplattenanker bilden zwei parallele Laschen, die in die Ausnehmung der Fassadenplatte ragen und an ihren anderen Enden in der Fassadenplatte mit deren Bewehrung verbunden sind, die den Tragbolzen hal­tenden Verankerungsteile. Die Herstellung dieser Laschen ist verhältnismäßig aufwendig, weil sie ebenso wie der Tragbolzen aus Edelstahl bestehen müssen, um eine Korro­sion zu verhindern, und weil sie an einem Ende zur Ver­bindung mit dem Tragbolzen und am anderen Ende zur Ver­bindung mit der Bewehrung jeweils eine besondere Gestal­tung aufweisen müssen. Statisch bildet der Tragbolzen einen Träger auf zwei Stützen; um bei dieser Belastungs­art die auftretenden Kräfte übertragen zu können, muß der Tragbolzen mit verhältnismäßig großem Querschnitt ausgeführt werden.

    [0003] Bei einem anderen bekannten Fassadenplattenanker der ein­gangs genannten Gattung (Katalogblatt "Fassadenplatten­ankertyp IA" der Deha Baubedarf GmbH & Co. KG) bestehen die Verankerungsteile aus an beiden Enden des Tragbolzens angeschweißten Tragblechen, die einen Teil der jeweiligen Seitenwand der Aussparung der Fassadenplatte bilden und Ausnehmungen aufweisen, in die Bewehrungsteile der Fassa­denplatte eingreifen. Da die Tragbleche in der Aussparung der Fassadenplatte teilweise offenliegen, müssen sie ebenfalls aus korrosionsbeständigem Edelstahl bestehen. Auch bei dieser Ausführung bildet der Tragbolzen statisch einen Träger auf zwei Stützen und muß daher für diesen ungünstigeren Belastungsfall dimensioniert sein. Dadurch ergibt sich ein verhältnismäßig hoher Materialaufwand an teurem Edelstahl.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fassadenplattenanker der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der von ein­fachem Aufbau ist und mit geringem Aufwand an korrosions­beständigem Edelstahl ausgeführt werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tragbolzen beiderseits in die Seitenwände der Aus­nehmung der Fassadenplatte ragt und daß die Verankerungs­teile beiderseits über den Tragbolzen hinausragende und mit diesem fluchtende, biegesteif damit verbundene Ab­schnitte von Betonstahlstäben sind.

    [0006] Durch die Ausbildung der Verankerungsteile als Stab­abschnitte und die biegesteife Verbindung mit dem Trag­bolzen wird erreicht, daß der Tragbolzen statisch einen an beiden Enden eingespannten Träger bildet, der im Ver­gleich zu einem Träger auf zwei Stützen bei der Aufnahme gleicher Kräfte mit einer kleineren Querschnittsfläche auskommt. Schon dadurch wird der erforderliche Material­aufwand an Edelstahl verringert. Hinzu kommt noch, daß die Verankerungsteile nicht in oder an der Ausnehmung der Fassadenplatte liegen, sondern vollständig in den Beton der Fassadenplatte eingebettet sind. Deshalb können diese Verankerungsteile aus einfachem Baustahl bestehen.

    [0007] Die Herstellung, Lagerhaltung und Einbringung der mit den Verankerungsteilen versehenen Tragbolzen ist be­sonders einfach, weil diese insgesamt jeweils einen geraden Stab darstellen. Die notwendige Verbindung mit der Bewehrung der Fassadenplatte kann in einfacher Weise dadurch erfolgen, daß umgebogene Bewehrungsteile die beiden Abschnitte der Betonstahlstäbe an den Enden des Tragbolzens umgreifen. Da die Enden des Tragbolzens beiderseits in die Seitenwände der Ausnehmung hinein­ragen, ist sichergestellt, daß für alle nicht-korrosions­beständigen Teile eine ausreichende Betonüberdeckung besteht.

    [0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Tragbolzen als Tragrohr ausge­ führt ist. Dadurch wird der Materialbedarf an Edel­stahl weiter verringert.

    [0009] Das Tragrohr kann in weiterer Ausgestaltung des Er­findungsgedankens einen durchgehenden Stab aus ge­ripptem Betonstahl aufnehmen, dessen über die Enden des Tragrohrs hinausragende Abschnitte die Veranke­rungsteile bilden. Die Verbindung zwischen dem Trag­rohr und dem Betonstahlstab kann durch Schweißen, Kleben oder Pressen erfolgen.

    [0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungs­gedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbei­spielen näher erläutert, die in der Zeichnung darge­stellt sind. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Fassadenplattenanker in einem senkrech­ten Schnitt mit einer daran aufgenommenen Fas­sadenplatte,

    Fig. 2 eine Vorderansicht des Fassadenplattenankers nach Fig. 1, wobei die Fassadenplatte längs der Linie II-II in Fig. 1 geschnitten darge­stellt ist,

    Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch den Trag­bolzen des Fassadenplattenankers nach Fig. 1 und 2,

    Fig. 4 bis 6 Längsschnitte ähnlich der Fig. 3 durch abgewandelte Ausführungsformen des Tragbolzens.



    [0012] Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Fassadenplatten­anker weist ein Ankeroberteil 1 auf, das als ein aus Blech bestehender Rahmen ausgeführt ist, der einen Aus­nehmung 2 aufweist, die an ihrem oberen Ende über eine Dübelschraube 3 greift, die zur Befestigung des Fassaden­plattenankers an einer Außenwand 4 eines Gebäudes dient. Der untere Abschnitt des Ankeroberteils 1 bildet eine Hülse 5, durch die ein als Gewindestab ausgebildetes Spannteil 6 gesteckt ist. Mittels einer Mutter 7 kann das Spannteil 6 gegenüber dem Ankeroberteil 1 verstellt werden.

    [0013] Am unteren Ende des Spannteils 6 ist eine Öse 8 ange­ordnet, die sich in einer Ausnehmung 9 an der Rückseite einer Fassadenplatte 10 befindet, die vor der Außenwand 4 abgehängt ist.

    [0014] Die Öse 8 umgreift einen die Ausnehmung 9 überbrückenden, horizontalen Tragbolzen 11. Bei dem in den Fig. 1 - 3 dar­gestellten Ausführungsbeispiel weist der Tragbolzen 11 ein aus Edelstahl bestehendes Tragrohr 12 auf, durch das ein Betonstahlstab 13 gesteckt ist. Die beiden über die Enden des Tragrohres 12 hinausragenden Abschnitte 14 des Betonstahlstabs 13 sind im Beton der Fassadenplatte 10 eingebettet. An seinen beiden Enden, die jeweils über die Seitenwände 15 der Ausnehmung 9 hinausragen, ist das Tragrohr 12 mit dem Betonstahlstab 14 verschweißt. Sei­tenscheiben 16, die jeweils im Abstand zu den Enden des Tragrohres 12 an diesem befestigt, beispielsweise ange­schweißt sind, liegen in den Seitenwänden 15 der Ausneh­mung 9 und dienen in erster Linie dazu, den Tragbolzen 11 an einem aus Kunststoff-Hartschaum bestehenden (nicht dar­gestellten) Aussparungskörper festzulegen, der zur Bil­dung der Ausnehmung 9 in die Form für die Fassadenplat­te 10 eingelegt wird.

    [0015] Da die Enden des Tragrohres 12 beiderseits über die Aus­nehmung 9 hinaus in den Beton der Fassadenplatte 10 ra­gen, bestehen alle freiliegenden Oberflächen des Trag­ bolzens 12 aus korrosionsbeständigem Edelstahl, wobei eine ausreichende Betonüberdeckung aller eingebetteten, nicht-korrosionsbeständigen Teile, nämlich der Abschnit­te 14 des Betonstahlstabs 13, sichergestellt ist. Durch die biegesteife Verbindung mit den im Beton eingebetteten Verankerungsabschnitte 14 wirkt der Tragbolzen 11 sta­tisch als beidseitig eingespannter Träger.

    [0016] Eine gegenüber dem Beispiel nach Fig. 3 abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Hierbei ist das aus Edelstahl bestehende Tragrohr 12 des Tragbolzens 11 auf den Betonstahlstab 13 aufgepreßt, so daß eine enge, formschlüssige Verbindung dieser beiden Teile auch ohne Verschweißung erreicht wird.

    [0017] Eine weitere abgewandelte Ausführungsform ist in Fig. 5 gezeigt. Hier ist das Tragrohr 12, das den Tragbolzen 11 bildet, an seinen Enden durch Stumpfschweißung, vorzugs­weise Reibschweißung, mit zwei gesonderten Abschnitten 14 von Betonstahlstäben verbunden.

    [0018] Hiervon unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 nur dadurch, daß der Tragbolzen 11 als massiver Bolzen aus Edelstahl ausgeführt ist, der an seinen En­den jeweils durch Reibschweißung mit den Betonstahlstab-­Abschnitten 14 verbunden ist. Gegenüber allen anderen vorher beschriebenen Ausführungsformen ist bei der Aus­führung nach Fig. 6 zwar der Materialbedarf an Edelstahl am höchsten, jedoch kann der Tragstab 11 mit dem klein­sten Durchmesser ausgeführt werden, wenn man bei allen Ausführungsformen die Auslegung für gleiche Kräfte an­nimmt.

    [0019] Zur Verankerung der Abschnitte 14 des Betonstahlstabs in der Fassadenplatte 10 greifen Teile der Bewehrung 17 um die Abschnitte 14, wie in den Fig. 1 und 2 mit ge­strichelten Linien angedeutet ist.

    [0020] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Verbindung zwischen dem Tragrohr 12 und dem Betonstahlstab 13 auch durch Klebung erfolgen.


    Ansprüche

    1. Fassadenplattenanker, bestehend aus einem Anker­oberteil, einem verstellbar damit verbundenen Spann­teil und einem Plattenankerteil, das einen in einer Ausnehmung der aufzunehmenden Fassadenplatte angeord­neten, von einer Öse des Spannteils umgriffenen, aus Edelstahl bestehenden, horizontalen Tragbolzen auf­weist, der an seinen Enden mit in der Fassadenplatte eingelassenen Verankerungsteilen verbunden ist, da­durch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen (11) beider­seits in die Seitenwände (15) der Ausnehmung (9) der Fassadenplatte (10) ragt und daß die Verankerungs­teile beiderseits über den Tragbolzen (11) hinausra­gende und mit diesem fluchtende, biegesteif damit verbundene Abschnitte (14) von Betonstahlstäben sind.
     
    2. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Verankerungsteile aus geripp­tem Betonstahl bestehen.
     
    3. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Tragbolzen (11) massiv aus­geführt und an seinen Enden jeweils mit einem Beton­stahlabschnitt (14) durch Stumpfschweißung verbunden ist.
     
    4. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen als Tragrohr (12) ausgeführt und an seinen Enden jeweils mit einem Betonstahlabschnitt (14) durch Stumpf­schweißung verbunden ist.
     
    5. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragbolzen als Tragohr (12) ausgeführt ist, durch das ein die beider­seitigen Verankerungsteile bildender einstückiger Betonstahlstab (13) gesteckt ist, der mit dem Tragrohr (12) verbunden ist.
     
    6. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr (12) an seinen Enden mit dem Betonstahlstab (13) verschweißt ist.
     
    7. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr (12) mit dem Betonstahlstab (13) durch Klebung verbunden ist.
     
    8. Fassadenplattenanker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr (12) auf den Betonstahlstab (13) aufgepreßt ist.
     
    9. Fassadenplattenanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Tragbolzen (11) im Abstand zueinander zwei Seitenscheiben (16) befestigt sind, über die die Enden des Tragbolzens (11) hinausragen.
     




    Zeichnung