(19)
(11) EP 0 238 071 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.09.1987  Patentblatt  1987/39

(21) Anmeldenummer: 87103998.8

(22) Anmeldetag:  18.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR LU NL

(30) Priorität: 21.03.1986 DE 3609608

(71) Anmelder:
  • GUSTAV STABERNACK GMBH
    D-36341 Lauterbach (DE)
  • Maizena Gesellschaft mbH
    D-7100 Heilbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Kaiser, Manfred
    D-7100 Heilbronn (DE)
  • Engemann, Peter
    D-6420 Lauterbach, Hess. 1 (DE)

(74) Vertreter: Gudel, Diether (DE) et al
Patentanwälte Dr. Weinhold, Dannenberg Dr. Gudel, Schubert Grosse Eschenheimer Strasse 39
D-60313 Frankfurt
D-60313 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Quaderförmige Verpackung aus Faltmaterial, insbesondere für gefüllte Beutel


    (57) Beschrieben wird eine quaderförmige Verpackung aus Falt­material, insbesondere für gefüllte Beutel und der­gleichen, mit einem Boden, zwei Längs-Seitenwänden (l3), zwei Stirnseitenwänden (2,4) und einem oberen Verschluß, wobei in den Seitenwänden (l-4) ein ringsum laufender Aufreißstreifen (l7) zum Teilen der Verpackung in einen unteren und einen oberen Verpackungsteil angeordnet ist und an einer der Wände der Verpackung eine Rückwand­klappe (l3) anliegt, die mit deren unteren Wandteil verklebt ist und die über den Aufreißstreifen (l7) nach oben zum oberen Wandteil verlängert ist und im Boden beabstandet voneinander und parallel zueinander mehrere aus der Ebene des Bodens in eine Lage etwa parallel zu der Rückwandklappe herausgedrückte Anlagelaschen (l5) vorgesehen sind, die ein Verrutschen der Artikel ver­hindern.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine quaderförmige Verpackung aus Faltmaterial mit zwei Längsseitenwänden, einer Vorderwand und einer Rückwand, die in Reihe aneinander angelenkt sind und an deren Längskanten Boden- und Deckellaschen angelenkt sind, wobei in den Seiten­wänden ein ringsum laufender Aufreißstreifen zum Teilen der Packung in einen unteren und einen oberen Ver­packungsteil angeordnet ist.

    [0002] Eine derartige Verpackung beschreibt die US-PS 3,276,665. In ihr werden quaderförmige Behälter verpackt, die offen­bar in sich stabil sind.

    [0003] Die US-PS 4,432,454 beschreibt ebenfalls eine quader­förmige, oben offene Verpackung aus Faltmaterial, wobei im Boden der Verpackung voneinander beabstandet und parallel zueinander Anlagelaschen aus dem Material des Bodens gebildet und an den Boden angelenkt sind, die in ihrer aufgerichteten Lage den Behälter unterteilen. Sie werden von gesonderten, an die Seitenwände der Ver­packung angelenkten Stützen in ihrer aufgerichteten Lage gehalten, so daß in die gebildeten Unterteilungen Doku­mente oder dergleichen blattförmiges Material geordnet eingelegt werden kann.

    [0004] Ausgehend von einer Verpackung der eingangs genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese be­ kannte Verpackung eingehend zu verbessern, daß der Inhalt nach dem Öffnen der Verpackung in einem ordent­lichen Zustand präsentiert werden kann.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch ge­kennzeichnet, daß eine der Bodenlaschen auf die Rückwand gefaltet, mit dieser im Bereich zwischen der Bodenkante und dem Aufreißstreifen verklebt und nach oben über den Aufreißverstrifen verlängert ist, und daß durch U-för­mige Schnittlinien in der innen liegenden Bodenlasche beabstandet voneinander und parallel zueinander mehrere aus der Ebene des Bodens in eine Lage etwa parallel zu der Rückwand herausgedrückte Anlagelaschen angelenkt sind.

    [0006] Die befüllte und geschlossene Verpackung wird vorzugs­weise liegend palettiert. In dieser Position tragen die voll überlappenden Boden- und Deckelaußenklappen durch ihre stehende Welle, sofern als Faltmaterial für die Verpackung ein Wellpappmaterial verwendet wird. Dadurch wird also der angestrebte hohe Stapelstauchdruck erreicht.

    [0007] Am Ort des Verkaufs wird dann der obere Verpackungsteil durch Aufreißen des Aufreißstreifens vom unteren Ver­packungsteil getrennt und abgehoben. Die Artikel stehen jetzt auf dem Boden des unteren Verpackungsteils auf, wobei sich der hinterste der Artikel an die entsprechend verlängerte Rückwandklappe anlegt. Weil diese mit dem oberen Verpackungsteil nicht verklebt ist, erfolgt die Trennung der beiden Verpackungsteile problemlos und dennoch übernimmt die Rückwandklappe ihre stützende Funktion für den hintersten Beutel. Die auf dem Boden des unteren Verpackungsteils aufstehenden Beutel können gegenseitig nicht verrutschen, weil dies durch die Anlagelaschen verhindert wird, die jeweils zwischen zwei Beutel greifen. Der untere Verpackungsteil kann nach Abverkauf der Beutel ohne weiteres wieder befüllt werden, wozu gegebenenfalls im oberen Verpackungsteil befindliche Artikel (Beutel) verwendet werden. Die Anlagelaschen übernehmen somit die Funktion, daß die Beutel beim Ab­verkauf nicht nach vorne nachrutschen und sich auch nicht flach legen können, auch dann nicht, wenn nur wenige Beutel im trayartig ausgebildeten unteren Ver­packungsteil stehen.

    [0008] Bevorzugt wird es, wenn der Aufreißfaden etwa im unteren Drittel der Seitenwände der Verpackung verläuft. Die Seitenwände sind hierbei hoch genug, um die Beutel in ihrer aufrechten Verkaufslage zu halten, insbesondere weil der hinterste Beutel sich an der nach oben ver­längerten Rückwandklappe anlegen kann. Gleichzeitig sind aber die Beutel über den größeren Teil ihrer Länge voll sichtbar. Dies gilt insbesondere für den jeweils vorder­sten Beutel, so daß die Aufschrift der Beutel gut ge­lesen werden kann.

    [0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungs­beispiels näher erläutert, Es zeigt:

    Fig. l - einen Zuschnitt zum Auffalten einer Verpackung nach der Erfindung;

    Fig. 2 - eine Stirnansicht des unteren, aus dem Zuschnitt nach Fig. l aufgefalteten Verpackungsteils;

    Fig. 3 - eine Draufsicht auf den unteren Ver­packungsteil.



    [0010] Der gezeigte Zuschnitt besteht einer ersten Längs-­Seitenwand l, an die eine erste Stirn-Seitenwand 2 ange­lenkt ist. An diese wiederum ist eine zweite Längs-­Seitenwand 3 angelenkt und an diese eine zweite Stirn-­Seitenwand 4, an deren anderes Ende wiederum eine Klebe­lasche 5 angelenkt ist. An die Oberkanten der Seiten­wände l bis 4 sind außerdem Deckellaschen 6 bis 9 ange­lenkt. Die der ersten Stirn-Seitenwand 2 zugeordnete Deckellasche 7 ist fühlbar kürzer ausgebildet als die anderen Deckellaschen.

    [0011] An die unteren Kanten der Seitenwände l bis 4 sind Boden­klappen angelenkt, nämlich eine erste Längs-Bodenklappe l0, eine erste Stirn-Bodenklappe ll, eine zweite Längs-­Bodenklappe l2 und eine Rückwandklappe l3. Die Rückwand­klappe ist über eine doppelte, beabstandete Faltlinie l4 an die zweite Stirn-Seitenwand 4 angelenkt. Die Klappen l0, l2 und l3 gleich lang, während die Klappe ll fühlbar kürzer ausgebildet ist. Die Klappe l3 verjüngt sich nach unten. Dasselbe gilt vorzugsweise für die Klappe ll.

    [0012] In das Material der Klappe l0 sind hintereinander vonein­ander beabstandete und parallel zueinander verlaufende Anlagelaschen l5 angelegt. Diese haben im wesentlichen eine U-Form. Über die Enden der freien Schenkel des U sind sie über Faltlinien l6 an die Bodenklappe l0 angelenkt.

    [0013] Etwa im unteren Viertel oder Fünftel der Seitenwände l - 4 einschließlich der Klebelasche 5 verläuft in den Seiten­wänden ein Aufreißstreifen l7, der über Griffenden l8 das Material der Seitenwände trennen kann. Hier wird eine Außendeckenritzung bevorzugt, wie im Gebrauchsmuster 84 l8 806.5 beschrieben, sofern als Material für die Ver­packung Wellpappmaterial verwendet wird.

    [0014] In der Figur ist bei Pos. l9 außerdem noch der Wellenver­lauf des verwendeten Wellpappmaterials angedeutet.

    [0015] Die beschriebene Verpackung wird machinell aufgerichtet, befüllt und verklebt. Hierzu wird nach dem Aufrichten der Verpackung zunächst die Rückwandklappe l3 um ihre doppelte Faltlinie nach innen geklappt zur Anlange an der Innenseite der zweiten Stirn-Seitenwand 4. Sie wird dann im unteren Bereich, d.h. unterhalb des Aufreißfadens l7, mit dieser Seitenwand 4 verklebt.

    [0016] Dann wird die gegenüberliegende, innere kurze Bodenklappe ll umgelegt und anschließend die innere Längsklappe l0 mit den gestanzten Anlagelaschen, die nach ihrem Aufrichten sogenannte Beutelbremsen ausbilden. Diese werden jetzt durch die Maschine ebenfalls eingedrückt und aufgerichtet. Die Art der Stanzung ist so ausgebildet, daß die Anlage­laschen l5 nicht mehr zurückklappen können. Hierzu dient insbesondere die in das U der Anlagelaschen eingreifende Zunge des Materials der Bodenklappe l0. Anschließend wird die Bodenklappe l2 zur Anlage an die Bodenklappe l0 ge­bracht und die Bodenklappen werden im Hotmelt-Verfahren miteinander verklebt.

    [0017] Nach dem Befüllen der Verpackung wird auch der Deckel über die Deckellaschen 6 bis 9 verklebt und geschlossen.

    [0018] Die Verpackung wird liegend palettiert. In dieser Position tragen die vollständig überlappenden Boden- und Deckel­außenklappen durch ihre stehende Welle l9.

    [0019] Am Verkaufsort wird die stehend angeordnete Verpackung über die Griffenden l8 und den ringsum laufenden Aufreiß­faden l7 in eine obere und eine untere Teilverpackung getrennt, wobei die Beutel oder dergleichen Artikel in der unteren Teilverpackung stehend angeordnet sind. Hierbei greift jeweils eine der Anlagelaschen l5 zwischen zwei Beutel und hindert diese am Verrutschen. Der hinterste Beutel liegt mit seiner Rückseite an der aufrecht stehenden Rückwandklappe l3 an, die die Höhe der Seitenwände des unteren Verpackungsteils fühlbar überragt, wie zeichnerisch dargestellt. Die Rückwandklappe bildet also eine Anlage für den hintersten Beutel.

    [0020] Durch die Außenritzung im Bereich des Aufreißsstreifens l3 erhält das Tray (der untere Verpackungsteil) eine saubere Oberkante.


    Ansprüche

    1. Quaderförmige Verpackung aus Faltmaterial mit zwei Längsseitenwänden (l,3), einer Vorderwand (2) und einer Rückwand (4), die in Reihe aneinander angelenkt sind und an deren Längskanten Boden- und Deckellaschen (6-l3) angelenkt sind, wobei in den Seitenwänden (l-4) ein ringsum laufender Aufreißstreifen (l7) zum Teilen der Packung in einen unteren und einen oberen Ver­packungsteil angeordnet ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine (l3) der Bodenlaschen (l0,ll,l2,l3) auf die Rückwand (4) gefaltet, mit dieser im Bereich zwischen der Bodenkante und dem Aufreißsstreifen (l7) verklebt und nach oben über den Aufreißstreifen (l7) verlängert ist, und daß durch U-förmige Schnittlinien in der innen liegenden Bodenlasche (l0) beabstandet vonein­ander und parallel zueinander mehrere aus der Ebene des Bodens in eine Lage etwa parallel zu der Rückwand (l3) herausgedrückte Anlagelaschen (l5) angelenkt sind.
     
    2. Quaderförmige Verpackung nach Anspruch l,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Aufreißfaden (l7) im unteren Drittel der Seitenwände (l-4) der Verpackung verläuft.
     
    3. Zuschnitt zur Herstellung einer quaderförmigen Verpackung nach Anspruch l oder Anspruch 2.
     




    Zeichnung