[0001] Die Erfindung betrifft eine quaderförmige Verpackung aus Faltmaterial mit zwei Längsseitenwänden,
einer Vorderwand und einer Rückwand, die in Reihe aneinander angelenkt sind und an
deren Längskanten Boden- und Deckellaschen angelenkt sind, wobei in den Seitenwänden
ein ringsum laufender Aufreißstreifen zum Teilen der Packung in einen unteren und
einen oberen Verpackungsteil angeordnet ist.
[0002] Eine derartige Verpackung beschreibt die US-PS 3,276,665. In ihr werden quaderförmige
Behälter verpackt, die offenbar in sich stabil sind.
[0003] Die US-PS 4,432,454 beschreibt ebenfalls eine quaderförmige, oben offene Verpackung
aus Faltmaterial, wobei im Boden der Verpackung voneinander beabstandet und parallel
zueinander Anlagelaschen aus dem Material des Bodens gebildet und an den Boden angelenkt
sind, die in ihrer aufgerichteten Lage den Behälter unterteilen. Sie werden von gesonderten,
an die Seitenwände der Verpackung angelenkten Stützen in ihrer aufgerichteten Lage
gehalten, so daß in die gebildeten Unterteilungen Dokumente oder dergleichen blattförmiges
Material geordnet eingelegt werden kann.
[0004] Ausgehend von einer Verpackung der eingangs genannten Art liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, diese be kannte Verpackung eingehend zu verbessern, daß der Inhalt
nach dem Öffnen der Verpackung in einem ordentlichen Zustand präsentiert werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Bodenlaschen auf die Rückwand gefaltet, mit dieser im Bereich zwischen der Bodenkante
und dem Aufreißstreifen verklebt und nach oben über den Aufreißverstrifen verlängert
ist, und daß durch U-förmige Schnittlinien in der innen liegenden Bodenlasche beabstandet
voneinander und parallel zueinander mehrere aus der Ebene des Bodens in eine Lage
etwa parallel zu der Rückwand herausgedrückte Anlagelaschen angelenkt sind.
[0006] Die befüllte und geschlossene Verpackung wird vorzugsweise liegend palettiert. In
dieser Position tragen die voll überlappenden Boden- und Deckelaußenklappen durch
ihre stehende Welle, sofern als Faltmaterial für die Verpackung ein Wellpappmaterial
verwendet wird. Dadurch wird also der angestrebte hohe Stapelstauchdruck erreicht.
[0007] Am Ort des Verkaufs wird dann der obere Verpackungsteil durch Aufreißen des Aufreißstreifens
vom unteren Verpackungsteil getrennt und abgehoben. Die Artikel stehen jetzt auf
dem Boden des unteren Verpackungsteils auf, wobei sich der hinterste der Artikel an
die entsprechend verlängerte Rückwandklappe anlegt. Weil diese mit dem oberen Verpackungsteil
nicht verklebt ist, erfolgt die Trennung der beiden Verpackungsteile problemlos und
dennoch übernimmt die Rückwandklappe ihre stützende Funktion für den hintersten Beutel.
Die auf dem Boden des unteren Verpackungsteils aufstehenden Beutel können gegenseitig
nicht verrutschen, weil dies durch die Anlagelaschen verhindert wird, die jeweils
zwischen zwei Beutel greifen. Der untere Verpackungsteil kann nach Abverkauf der Beutel
ohne weiteres wieder befüllt werden, wozu gegebenenfalls im oberen Verpackungsteil
befindliche Artikel (Beutel) verwendet werden. Die Anlagelaschen übernehmen somit
die Funktion, daß die Beutel beim Abverkauf nicht nach vorne nachrutschen und sich
auch nicht flach legen können, auch dann nicht, wenn nur wenige Beutel im trayartig
ausgebildeten unteren Verpackungsteil stehen.
[0008] Bevorzugt wird es, wenn der Aufreißfaden etwa im unteren Drittel der Seitenwände
der Verpackung verläuft. Die Seitenwände sind hierbei hoch genug, um die Beutel in
ihrer aufrechten Verkaufslage zu halten, insbesondere weil der hinterste Beutel sich
an der nach oben verlängerten Rückwandklappe anlegen kann. Gleichzeitig sind aber
die Beutel über den größeren Teil ihrer Länge voll sichtbar. Dies gilt insbesondere
für den jeweils vordersten Beutel, so daß die Aufschrift der Beutel gut gelesen
werden kann.
[0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
Es zeigt:
Fig. l - einen Zuschnitt zum Auffalten einer Verpackung nach der Erfindung;
Fig. 2 - eine Stirnansicht des unteren, aus dem Zuschnitt nach Fig. l aufgefalteten
Verpackungsteils;
Fig. 3 - eine Draufsicht auf den unteren Verpackungsteil.
[0010] Der gezeigte Zuschnitt besteht einer ersten Längs-Seitenwand l, an die eine erste
Stirn-Seitenwand 2 angelenkt ist. An diese wiederum ist eine zweite Längs-Seitenwand
3 angelenkt und an diese eine zweite Stirn-Seitenwand 4, an deren anderes Ende wiederum
eine Klebelasche 5 angelenkt ist. An die Oberkanten der Seitenwände l bis 4 sind
außerdem Deckellaschen 6 bis 9 angelenkt. Die der ersten Stirn-Seitenwand 2 zugeordnete
Deckellasche 7 ist fühlbar kürzer ausgebildet als die anderen Deckellaschen.
[0011] An die unteren Kanten der Seitenwände l bis 4 sind Bodenklappen angelenkt, nämlich
eine erste Längs-Bodenklappe l0, eine erste Stirn-Bodenklappe ll, eine zweite Längs-Bodenklappe
l2 und eine Rückwandklappe l3. Die Rückwandklappe ist über eine doppelte, beabstandete
Faltlinie l4 an die zweite Stirn-Seitenwand 4 angelenkt. Die Klappen l0, l2 und l3
gleich lang, während die Klappe ll fühlbar kürzer ausgebildet ist. Die Klappe l3 verjüngt
sich nach unten. Dasselbe gilt vorzugsweise für die Klappe ll.
[0012] In das Material der Klappe l0 sind hintereinander voneinander beabstandete und parallel
zueinander verlaufende Anlagelaschen l5 angelegt. Diese haben im wesentlichen eine
U-Form. Über die Enden der freien Schenkel des U sind sie über Faltlinien l6 an die
Bodenklappe l0 angelenkt.
[0013] Etwa im unteren Viertel oder Fünftel der Seitenwände l - 4 einschließlich der Klebelasche
5 verläuft in den Seitenwänden ein Aufreißstreifen l7, der über Griffenden l8 das
Material der Seitenwände trennen kann. Hier wird eine Außendeckenritzung bevorzugt,
wie im Gebrauchsmuster 84 l8 806.5 beschrieben, sofern als Material für die Verpackung
Wellpappmaterial verwendet wird.
[0014] In der Figur ist bei Pos. l9 außerdem noch der Wellenverlauf des verwendeten Wellpappmaterials
angedeutet.
[0015] Die beschriebene Verpackung wird machinell aufgerichtet, befüllt und verklebt. Hierzu
wird nach dem Aufrichten der Verpackung zunächst die Rückwandklappe l3 um ihre doppelte
Faltlinie nach innen geklappt zur Anlange an der Innenseite der zweiten Stirn-Seitenwand
4. Sie wird dann im unteren Bereich, d.h. unterhalb des Aufreißfadens l7, mit dieser
Seitenwand 4 verklebt.
[0016] Dann wird die gegenüberliegende, innere kurze Bodenklappe ll umgelegt und anschließend
die innere Längsklappe l0 mit den gestanzten Anlagelaschen, die nach ihrem Aufrichten
sogenannte Beutelbremsen ausbilden. Diese werden jetzt durch die Maschine ebenfalls
eingedrückt und aufgerichtet. Die Art der Stanzung ist so ausgebildet, daß die Anlagelaschen
l5 nicht mehr zurückklappen können. Hierzu dient insbesondere die in das U der Anlagelaschen
eingreifende Zunge des Materials der Bodenklappe l0. Anschließend wird die Bodenklappe
l2 zur Anlage an die Bodenklappe l0 gebracht und die Bodenklappen werden im Hotmelt-Verfahren
miteinander verklebt.
[0017] Nach dem Befüllen der Verpackung wird auch der Deckel über die Deckellaschen 6 bis
9 verklebt und geschlossen.
[0018] Die Verpackung wird liegend palettiert. In dieser Position tragen die vollständig
überlappenden Boden- und Deckelaußenklappen durch ihre stehende Welle l9.
[0019] Am Verkaufsort wird die stehend angeordnete Verpackung über die Griffenden l8 und
den ringsum laufenden Aufreißfaden l7 in eine obere und eine untere Teilverpackung
getrennt, wobei die Beutel oder dergleichen Artikel in der unteren Teilverpackung
stehend angeordnet sind. Hierbei greift jeweils eine der Anlagelaschen l5 zwischen
zwei Beutel und hindert diese am Verrutschen. Der hinterste Beutel liegt mit seiner
Rückseite an der aufrecht stehenden Rückwandklappe l3 an, die die Höhe der Seitenwände
des unteren Verpackungsteils fühlbar überragt, wie zeichnerisch dargestellt. Die Rückwandklappe
bildet also eine Anlage für den hintersten Beutel.
[0020] Durch die Außenritzung im Bereich des Aufreißsstreifens l3 erhält das Tray (der untere
Verpackungsteil) eine saubere Oberkante.
1. Quaderförmige Verpackung aus Faltmaterial mit zwei Längsseitenwänden (l,3), einer
Vorderwand (2) und einer Rückwand (4), die in Reihe aneinander angelenkt sind und
an deren Längskanten Boden- und Deckellaschen (6-l3) angelenkt sind, wobei in den
Seitenwänden (l-4) ein ringsum laufender Aufreißstreifen (l7) zum Teilen der Packung
in einen unteren und einen oberen Verpackungsteil angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine (l3) der Bodenlaschen (l0,ll,l2,l3) auf die Rückwand (4) gefaltet, mit dieser
im Bereich zwischen der Bodenkante und dem Aufreißsstreifen (l7) verklebt und nach
oben über den Aufreißstreifen (l7) verlängert ist, und daß durch U-förmige Schnittlinien
in der innen liegenden Bodenlasche (l0) beabstandet voneinander und parallel zueinander
mehrere aus der Ebene des Bodens in eine Lage etwa parallel zu der Rückwand (l3) herausgedrückte
Anlagelaschen (l5) angelenkt sind.
2. Quaderförmige Verpackung nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufreißfaden (l7) im unteren Drittel der Seitenwände (l-4) der Verpackung
verläuft.
3. Zuschnitt zur Herstellung einer quaderförmigen Verpackung nach Anspruch l oder
Anspruch 2.