Die Erfindung betrifft eine Grabenverbau-Einheit gemäß Oberbegriff des Anspruches
1.
[0001] Eine Grabenverbau-Einheit dieser Art ist durch die DE-OS 25 02 567 bekannt. Die Wände
bestehen dort aus einem Paar parallel einander zugeordneter Stahlplatten mit zwischen
ihnen angeordneten Abstandshaltern in Form von U-Profilen. Die Verbindung zwischen
den Stahlplatten und den Schenkeln der U-Profile beruht auf Punktschweißung. Abgesehen
davon, daß Grabenverbau-Einheiten dieser Art ein verhältnismäßig hohes Eigengewicht
aufweisen, erweist sich die Fertigung als sehr aufwendig und zeitraubend.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und eine Grabenverbau-Einheit
anzugeben, die in ihrem Eigengewicht deutlich reduziert ist, andererseits aber durchaus
vergleichbare Stabilistätswerte aufweist und überdies einfacher herstellbar ist.
[0003] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0004] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen dieser Grabenverbau-Einheit.
[0005] Zufolge solcher Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Grabenverbau-Einheit von erhöhtem
Gebrauchswert erzielt: Deren Vorzug besteht zufolge des Einsatzes von Aluminium vor
allem im deutlich verringerten Gewicht bei trotzdem zufriedenstellender Stabilität.
Beladen, Entladen sowie Transport können von Hand erfolgen. Die Teilwände ermöglichen
zudem eine den wechselnden Anforderungen der Praxis angepaßte Flächengröße. Die Zuordnung
der einzelnen Teilwände unter Bildung einer Wand ist durch den nut/federartigen Ineinandergriff
praktisch selbstzentrierend. Die zusammengestreckten Teilwände sind von den Querkanten
her von den seitliche Vertiefungen aufweisenden Schuh-Leisten gefaßt, welche an ihrer
den Teilwänden abgekehrten Seite über diese vorstehende Flansche zum Angriff der Streben
besitzen. Der Spanndruck der Streben geht so auf die Vertikalgurte bildenden Leisten.
Die Teilwände bestehen zweckmäßig aus extrudierten Hohlprofilen. Die Schuh-Leisten
bilden dabei in günstiger Weise die stirnseitige Abdeckung der Hohlräume; es kann
kein Erdreich oder dergl. eindrigen und zu einer Vergrößerung des Eigengewichts solcher
Wände beitragen. Eine kräftemäßig besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht weiter
dadurch, daß die Flansche die Teilwandfläche überlappen derart, daß die Verlängerung
der Achse der Streben die Teilwand kreuzt. Die Druckbelastung verteilt sich auf die
Kopfstücke der Teilwände. Eine vorteilhafte Zuordnung der Teilwände zueinander ergibt
sich durch die bauliche Maßnahme, daß der Querschnitt von Nut und Feder dachförmig
gestaltet ist mit in der Längsmittelebene liegender Dachscheitellinie. Die entsprechende
Querschnittsform führt auch zu einer Vergrößerung des Fugenbereichs und damit zu größeren
Auflageflächen der addierten Teilwände. In vorteilhafter Weise reichen die Dachschrägen
bis zu den Innenflächen der Teilwände, woran sich je eine bis zu den Außenflächen
reichende, senkrecht dazu stehende Auflaufschulter anschließt. Auf diese Weise ruht,
in Vertikalrichtung gesehen, Wand auf Wand. Letzteres erweist sich stabilisatorisch
als günstig. Bspw. die Schläge eines Baggerlöffels bringen so eine Druckbelastung
für die Wände in der Richtung, die als die stabilste gilt. Die quer dazu liegenden,
inneren Stützstege bleiben demgegenüber praktisch unbelastet. Schließlich besteht
noch ein vorteilhaftes Merkmal darin, daß die Schuh-Leisten einen T-förmig gestalteten
Fuß ausbilden und die Flansche von den Schenkeln eines U-Profiles gebildet sin, dessen
Steg zusammen mit dem gegenüberliegenden T-Schenkel der die Vertiefung formt. Die
Schenkel des U-Profiles weisen Befestigungslöcher für Steckbolzen der Streben auf.
Endlich erweist es sich als günstig, daß die Streben unter Zwischenlage über die Trennfuge
zweier aneinander grenzender Wände reichender Kupplungsleisten angreifen, welche einerseits
die Flansche übergreifen, als H-Profil gestaltet sind und andererseits vom Strebenschuh
übergriffen sind. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht das Addieren einzelner Grabenverbau-Einheiten
zu einer übergeordneten Einheit; bspw. wenn vom Saumverbau auf den Vollverbau übergegangen
werden soll.
[0006] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Grabenverbau-Einheit als Saumaussteifung eines Rohrgrabens
eingesetzt,
Fig. 2 die Draufsicht hierzu,
Fig.3 eine der Verbindungsstellen zwischen Strebe und Wand der Grabenverbau-Einheit,
Fig. 4 eine der Wände in Seitenansicht,
Fig. 5 die Draufsicht hierzu,
Fig. 6 den Schnitt gemäß Linie VI-VI in Fig. 4, und zwar in gegenüber Fig. 4 vergrößerter
Wiedergabe,
Fig. 7 eine aus mehreren Grabenverbau-Einheiten zusammengefaßte Übereinheit und
Fig. 8 die Verbindungsstelle zwischen Strebe und einer die Einheiten verbindenden
Kupplungsleiste.
[0007] Die vorzugsweise als Leichtverbausystem für Gas- und Wasserleitungen einsetzbare
Grabenverbau-Einheit E besteht aus zwei untereinander kongruenten Wänden W, welche
über endseitige Streben 1 und gegebenenfalls raumdiagonal angeordnete Spannseile,
Ketten oder dergleichen im Verbund gehalten sind. Die Einheit E hängt zum Einlassen
und Herausheben an einem Zuggeschirr Z.
[0008] Jede der Wände W setzt sich aus mehreren übereinander angeordneten, gleichen Teilwänden
2 zusammen. Es handlet sich hier vorzugsweise um Ablängungen eines flachen, extrudierten
Kastenprofils aus Aluminium. Der Querschnitt ergibt sich besonders deutlich aus Fig.
6. Dort stehen die parallelen Profilwände über kasteninnenseitg verlaufende Stützstege
3 miteinander in Verbindung. Letztere sind gleich mitgeformt. Die Kammerung ist so,
daß etwa gleichgroße Hohlräume H vertikal einander benachbart sind. Etwa auf halber
Höhe zwischen den Stützstegen 3 gehen innenseitig der Profilwände noch gegeneinandergerichtete,
kurze Längsrippen 4 aus, welche zusätzlich wandversteifend wirken.
[0009] Die Längskanten der Teilwände 2 bilden auf der einen Seite eine Nut 5 und auf der
anderen Seite eine Feder 6 aus. 5 und 6 bringen so den oberen und unteren Abschluß
der jeweiligen Hohlräume H. Ihr Querschnitt ist dachförmig gestaltet mit in der Längsmittelebene
x-x liegender Dachscheitellinie. Die Dicke der die Nut 5 bzw. Feder 6 bildenden Stege
entspricht der Dicke der Stützstege 3 sowie der der Profilwände.
[0010] Wie Fig. 6 weiter entnehmbar, reichen die die Nut 5 und die Feder 6 formenden Dachschrägen
bis zu den Innenflächen 7 der Profilwände der hohlen Teilwände 2. Daran anschließend
bilden sie eine bis zu den Außenflächen 8 der Profilwände reichende, horizontal verlaufende
Auflageschulter 9. Die Auflageschultern erstrecken sich über die gesamte Länge der
Teilwände 2. Durch die senkrecht zur Längsmittelebene x-x liegende Ausrichtung der
Auflageschultern 9 steht Profilwand auf Profilwand.
[0011] Die Teilwände 2 tauchen im Bereich ihrer vertikalen Querkanten formschlüssig in
Vertiefungen 10 seitliche Schuh-Leisten 11 ein. Zufolge des auch die Außenflächen
8 der Teilwände 2 mit fassenden Übergriffs ist die Kammerung deckelartig verschlossen.
Es kann kein Erdreich und auch keine Nässe dort eindringen. Die Festlegung der Schuh-Leisten
11 geschieht durch Schweißung. Federseitig (6) reichen sie nur bis zur Auflageschulter
9.
[0012] Die praktisch Vertikalgurte bildenden Schuh-Leisten 11 besitzen grabenwandseitig
einen T-förmig gestalteten Fuß. Der eine, kürzere T-Schenkel 12 begrenzt die Vertiefung
10 grabenwandseitig; der andere T-Schenkel 13 überragt den senkrecht zur Grabenwand
ausgerichteten T-Steg 14 in Gegenrichtung. Dieser etwa doppelt so lang gestaltete
T-Steg 13 ist durch der Grabenwand abgewandte Vertikalrippen 15 versteift.
[0013] Vom T-förmigen Fuß der Schuh-Leisten 11 gehen an der den Teilwänden 2 abgekehrten
Seite über diese Teilwände frei vorstehende Flansche F zum Angriff der Streben 1 aus.
Letztere überlappen die Teilwandfläche derart, daß die Verlängerung der Achse y-y
der Streben 1 die Teilwand 2 kreuzt.
[0014] Gebildet sind die Flansche F von den Schenkeln a,b eines U-Profiles 17. Die genannten
Schenkel verlaufen parallel, und zwar in Erstreckungsrichtung des T-Steges 14. Ihre
Enden sind einwärts-, d.h. gegeneinander-gerichtet umgebogen, so daß im Grunde von
einem C-Profil gesprochen werden kann. Der U-Steg c formt zusammen mit dem T-Steg
12 der Schuh-Leiste 11 und dem T-Steg 14 den Schuh-Eingriffsraum, also die Vertiefung
10 für die Kopfenden der Teilwände 2.
[0015] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind die Schenkel a,b des U-Profiles 17 mit Befestigungslöchern
18 für Steckbolzen 19 der Streben 1 ausgestattet. Diese Löcher ermöglichen ein horizontal
orientiertes Einstecken der Steckbolzen 19. Die Befestigungslöcher 18 erstrecken sich
über die gsamte Höhe der Schuh-Leisten 11. Sie liegen in gleichem Vertikalabstand
zueinander. Auf eine Teilwand 2 entfallen jeweils etwa drei socher Befestigungslöcher
18. Die Steckbolzen 19 sind je mittels eines Splintes 20 gegen Abzug gesichert. Das
dieser Sicherungszone gegenüberliegende Ende des Steckbolzens 19 formt eine den allgemeinen
Querschnitt des Steckbolzens 19 überragende Greifhandhabe 21.
[0016] Beide Enden der Strebe 1 weise einen Strebenschuh 22 auf. Er ist von einem U-förmigen
Profilabschnitt gebildet, dessen Steg fest mit dem Gewindeteil des Strebenendes 1ʹ
verbunden ist. Der Strebenschuh 22 übergreift die U-Schenkel a und b der Flansche
F. Die U-Schenkel des Strebenschuhes 22 besitzen kongruent zu den Befestigungslöchern
18 liegende Durchbrechungen 22ʹ.
[0017] Bei größeren Grabentiefen können mehrere Grabenverbau-Einheiten E zu einer Übereinheit
zusammengefaßt werden, so daß die Abstützung der Grabenwände bis auf Höhe der Sohle
23 möglich ist. In Fig. 7 griefen dazu die Streben 1 unter Zwischenlage über die Trennfuge
24 jeweils zweier aneinander angrenzender Wände W reichender Kupplungsleisten 25
an. Der Querschnitt dieser Kupplungsleisten 25 ergibt sich aus Fig. 8. Sie sind dem
U-Profil 17 übergriffig zugeordnet. Bezüglich dieser Kupplungsleisten handelt es sich
um H-Profile. Der H-Steg teilt zwei in Gegenrichtung offene U-Räume ab. Während die
grabenwandseitig gerichteten U-Schenkel 26 das dortige U-Profil 17 der Schuh-Leisten
11 außenseitig überfassen, ragen die in Gegenrichtung verlaufenden U-Schenkel 27
der Kupplungsleiste 25 in den U-Raum des Strebenschuhes 22.
[0018] Die U-Schenkel 27 springen um das Maß einer Schenkeldicke gegenüber den Schenkeln
26 zurück, so daß mit ein und derselben Schuhgröße gearbeitet werden kann. Die Schenkel
a,b verlaufen fluchtend zum jeweiligen U-Schenkel 27.
[0019] Während die grabenwandseitig weisenden Enden der U-Schenkel 26 der Kupplungsleiste
25 nach auswärts abgewinkelt sind, dies unter Bildung divergierender Steuerflanken
29, sind die in Gegenrichtung verlaufenden U-Schenkel 27 einwärts abgewinkelt, so
daß auch hier wie im Falle des U-Profils 17 im Grunde ein recht kantenstabiles C-Profil
erzeugt ist.
[0020] Die Stecklöcher der Kupplungsleiste 25 besitzen einen Durchmesser, welcher dem der
Lochreihe der Schuh-Leisten 11 entspricht. Die Löcher in den U-Schenkeln 27 sind so
placiert, daß der Schuh nicht auf Höhe der Fuge 24 zwischen zwei Wänden W angeordnet
werden kann, sondern nur im Bereich dieser Wände.
[0021] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Grabenverbau-Einheit mit einander gegenüberliegend angeordneten, hohl gestalteten,
innere Stützstege aufweisenden Wänden, die von längenveränderbaren Streben untereinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände (W) vom im Bereich ihrer Längskanten
nut/ federartig (5/6) ineinandergreifenden Teilwänden (2) aus Aluminium gestaltet
sind, die im Bereich ihrer Querkanten formschlüssig in Vertiefungen (10) seitlicher
Schuh-Leisten (11) eintauchen, welche an ihrer den Teilwänden (2) abgekehrten Seite
über diese vorstehende Flansche (F) zum Angriff der Streben (1) besitzt.
2. Grabenverbau-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche
(F) die Teilwandfläche überlappen derart, daß die Verlängerung der Achse (y-y) der
Streben (1) die Teilwand (2) kreuzt.
3. Grabenverbau-Einheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt von Nut (5) und Feder (6) dachförmig gestaltet
ist mit in der Längsmittelebene (x-x) liegender Dachscheitellinie.
4. Grabenverbau-Einheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dachschrägen bis zu den Innenflächen (7) der Teilwände (2)
reichen und sich daran eine bis zu den Außenflächen (8) reichende, senkrecht dazu
stehende Auflageschulter (9) anschließt.
5. Grabenverbau-Einheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schuh-Leisten (11) einen T-förmig gestalteten Fuß ausbilden
und die Flansche (F) von den Schenkeln (a,b) eines U-Profiles (17) gebildet sind,
dessen Steg (c) zusammen mit dem gegenüberliegenden T-Schenkel (12) die Vertiefung
(10) formt.
6. Grabenverbau-Einheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Anspüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schenkel (a,b) des U-Profiles (17) mit Befestigungslöchern
(18) für Steckbolzen (19) der Streben 1 ausgestattet sind.
7. Grabenverbau-Einheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Streben (1) unter Zwischenlage über die Trennfuge (24) zweier
aneinander angrenzender Wände (W) reichender Kupplungsleisten (25) angreifen, welche
einerseits die Flansche (F) übergreifen, als H-Profil gestaltet sind und andererseits
vom Strebenschuh (22) übergriffen sind.