[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Regelventil der im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Gattung.
[0002] Ein Regelventil dieser Art ist beispielsweise aus der DE-OS 31 27 729 bekannt. Dieses
Regelventil besteht jedoch aus einer Vielzahl von Einzelteilen, was zu einem hohen
Herstellungs- und Montageaufwand und demzufolge zu hohen Herstellungskosten führt.
Darüber hinaus ist eine Vielzahl von Verbindungsflächen vorhanden, die auf geeignete
Weise abgedichtet werden müssen, damit das Druckmittel nicht entweichen kann.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Regelventil der im Oberbegriff des Anspruchs
1 genannten Gattung zu schaffen, das aus möglichst wenig und billig herstellbaren
Einzelteilen besteht, nur einen geringen Bauraum benötigt, eine geringe Zahl abzudichtender
Flächen aufweist und das gegen Druckstöße des hydraulischen Systems unempfindlich
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Regelventil der bezeichneten Art durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die wesentlichen Vorteile der Erfindung sind darin
zu sehen, daß das Regelventil aus äußerst wenigen, sehr einfach gestalteten Teilen
besteht, einen geringen Bauraum benötigt und die Anzahl der Dichtflächen sowie Druckmittelanschlüsse
auf ein Minimum reduziert ist. Darüber hinaus wird eine gute Anpassung an die gewünschte
Regelkurve erreicht und ein Schwingen infolge von Druckstößen vermieden.
[0005] Im Bereich zwischen dem Hochdruckanschluß und dem ersten Druckmittelkanal sowie zwischen
dem Hochdruckanschluß und der Dämpfungskammer muß die Hülse gegen das Gehäuse abgedichtet
sein. Die Abdichtung kann auf geeignete Weise durch Passung in der Gehäusebohrung
oder mittels eines Dichtungsringes erfolgen. Eine besonders einfache Ausgestaltung
des Vorsteuerventils besteht darin, daß das Vorsteuerventil als Kegelventil ausgebildet
ist, wobei das Ventilschließglied am Ende einer Bestätigungsstange des elektromechanischen
Stellgliedes angeformt und der Ventilsitz durch den Rand einer Bohrung in der Abschlußplatte
gebildet ist. Durch diese Ausgestaltung ist erreicht, daß für das Vorsteuerventil
keine zusätzlichen Teile benötigt werden, sondern die ohnehin vorhandenen Elemente,
nämlich die Abschlußplatte und die Betätigungsstange benutzt werden.
[0006] Zur Befestigung des Regelventils und des elektromechanischen Stellgliedes an dem
Hydromotor ist es zweckmäßig, daß die Hülse an ihrem dem Gehäuse des elektromechanischen
Stellgliedes benachbarten Abschnitt mit einem Gewinde versehen und in ein entsprechendes
Gewinde in der Gehäusebohrung des Hydromotors einschraubbar ist. Gemäß einer weiteren
Ausgestaltung des Regelventils ist der Hochdruckanschluß des Regelventils über zweite
radiale öffnungen in der Hülse mit einem zwischen dieser und der Mantelfläche des
Steuerkolbens gebildeten Ringraum verbunden, von dem die erste Drosselbohrung in die
Steuerkammer und die zweite Drosselbohrung in die Dämpfungskammer führt. Zweckmäßigerweise
weist die Mantelfläche der Hülse im Bereich zwischen dem Gewindeabschnitt und den
ersten radialen Bohrungen sowie im Bereich zwischen den zweiten radialen öffnungen
und dem Hochdruckanschluß jeweils einen geringeren Durchmesser auf als an den Enden
und im mittleren Abschnitt und die durch diesen radialen Abstand zum Gehäuse gebildeten
Ringräume dienen als erster und zweiter Dru Druckmittelkanal. Auf diese Weise werden
Druckmittelkanäle von ausreichend großem Durchtrittsquerschnitt geschaffen, ohne daß
dafür ein zusätzlicher Bauraum beansprucht wird. Damit aus der Gehäusebohrung kein
Druckmittel nach außen treten kann, ist zwischen dem Gehäuse des elektromechanischen
Stellgliedes und dem Gehäuse des Hydromotors ein Dichtungsring angeordnet. Zur Führung
der Betätigungsstange in dem Bereich der dem Ventilkegel benachbart ist, ist ein Ring
vorgesehen, der die Betätigungsstange dichtend umschließt. Dadurch wird erreicht,
daß der Ventilkegel stets mittig in der Bohrung der Abschlußplatte geführt wird und
zentrisch am Ventilsitz anliegt.
[0007] Das elektromechanische Stellglied ist vorzugsweise ein Regelmagnet, dessen Betätigungsstange
in Schließrichtung des Vorsteuerventils von einer Feder mit justierbarer Federkraft
beaufschlagt ist. Durch die justierbare Federkraft kann der gewünschte öffnungsdruck
des Vorsteuerventils exakt eingestellt werden.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Regelventils ist nachstehend anhand
der Zeichnung, die einen Längsschnitt durch ein Regelventil zeigt, näher erläutert.
[0009] In einem Gehäuse 1 eines Hydromotors 2 ist eine Bohrung 3 vorhanden, zu der rechtwinklig,
aber in axialem Abstand, ein Hochdruckanschluß 4 (HD) und eine Rücklaufbohrung 5 (RD)
angeordnet sind. An ihrem äußeren Ende ist die Bohrung 3 mit einem Gewinde 8 versehen.
In der Bohrung 3 befindet sich eine Hülse 9, die als Fortsatz eines Gehäuses 10 eines
elektromechanischen Stellgliedes 23 ausgebildet und mit diesem einstückig ist. Die
Hülse 9 weist in dem Bereich, der dem Gehäuse 10 benachbart ist einen Gewindeabschnitt
11 auf, so daß die Hülse 9 in das Gehäuse 1 des Hydromotors 2 einschraubbar ist, wodurch
gleichzeitig das elektromechanische Stellglied 23 (Gehäuse 10) an dem Hydromotor 2
befestigt wird. Die Hülse 9 weist einen mittleren Abschnitt 9' und ein freies Ende
9
* auf, die jeweils dichtend an der Wandung der Bohrung 3 anliegen.
[0010] Zwischen dem Gewindeabschnitt 11 und dem mittleren Abschnitt 9' sowie zwischen letzerem
und dem freien Ende 9
* weist die Hülse 9 jeweils eine Mantelfläche geringeren Durchmessers auf, so daß in
diesem Abschnitt ein Abstand zu der Wandung der Bohrung 3 vorhanden ist, durch den
ein erster Ringraum 14 und ein zweiter Ringraum 6 zwischen der Hülse 9 und dem Gehäuse
1 gebildet wird. In dem dem Gewindeabschnitt 11 benachbarten Bereich der Hülse 9 ist
in dieser eine Abschlußplatte 15 angeordnet, die mit ihrer dem Innenraum der Hülse
9 zugewandten Fläche eine Steuerkammer 16, die auf der gegenüberliegenden Seite durch
einen Steuerkolben 17 begrenzt wird, der mit seinen zylindrischen Endbereichen 17'
und 17
* dichtend in der Hülse 9 verschiebbar ist. Der Steuerkolben 17 wird mittels einer
Steuerfeder 18, die an einer radialen Schulter 17" anliegt, gegen einen Anschlag 7
vorgespannt, wobei das andere Ende der Steuerfeder 18 an der Abschlußplatte 15 abgestützt
ist. Von dem zweiten Ringraum 6 führen zweite radiale öffnungen 31 in einen dritten
Ringraum 30, der zwischen den zylindrischen Endbereichen 17' und 17
* des Steuerkolbens 17 an dessen Mantelfläche gebildet ist. Der Steuerkolben 17 weist
eine erste Drosselbohrung 19 auf, durch die der Ringraum 30 mit der Steuerkammer 16
in Verbindung steht. Außerdem ist im Steuerkolben 17 eine zweite Drosselbohrung 12
vorhanden, die in eine Dämpfungskammer 13 führt, welche von einer Stirnseite des Steuerkolbens
17 begrenzt wird.
[0011] Die Abschlußplatte 15 weist eine axiale Bohrung 20 auf, die von der Steuerkammer
16 auf die dem elektromechanischen Stellglied zugewandte Seite der Abschlußplatte
15 führt. Die Hülse 9 ist in dem Bereich, der unmittelbar vor dem Gewindeabschnitt
11 liegt mit zwei radialen Kanälen versehen, die im Bereich der Rücklaufbohrung 5
liegen. In dem Bereich des ersten Ringraumes 14, der dem mittleren Abschnitt 9' benachbart
ist, weist die Hülse 9 radiale Öffnungen 22 auf, die die Innenseite der Hülse 9 mit
dem Ringraum 14 verbinden.
[0012] Das elektromechanische Stellglied 23 besitzt eine Betätigungsstange 24 die axial
verschiebbar und in einem Ring 25 dichtend geführt ist. Das Ende der Betätigungsstange
24 ist kegelförmig ausgebildet und dient als Ventilschließglied 26, das in der Schließstellung
des Vorsteuerventils an dem als Ventilsitz 27 dienenden Rand der Bohrung anliegt.
Das Gehäuse 10 des elektromechanischen Stellgliedes 23 weist an der am Gehäuse anliegenden
Stirnfläche eine Ringnut 28 auf, in der ein Dichtungsring 29 vorgesehen ist.
[0013] Die Wirkungsweise des in der Zeichnung dargestellten Regelventils wird nachfolgend
beschrieben.
[0014] Wird dem Hochdruckanschluß 4 der Pumpendruck eines hydrostatischen Kreislaufs zugeführt,
so gelangt dieser Druck durch den zweiten Ringraum 6 und die radialen öffnungen 31
in den dritten Ringraum 30. Durch die Drosseln 19 und 12 stellt sich mit zeitlicher
Verzögerung dieser Druck auch in der Steuerkammer 16 und in der Dämpfungskammer 13
ein. Aufgrund gleicher druckbeaufschlagter Flächen wirkt zuzunächst nur die Kraft
der Steuerfeder 18 in Schließrichtung des Regelventils, so daß die ersten radialen
öffnungen 22 durch den Steuerkolben 17 verschlossen sind. Der Hydromotor 2 wird in
dieser Stellung vom gesamten Druckmittelstrom beaufschlagt und - eine entsprechenden
Pumpenleistung vorausgesetzt - mit seiner maximalen Drehzahl betrieben.
[0015] Aufgrund eines entsprechenden elektrischen Signals wird die Spule des elektromechanischen
Stellgliedes 23, vorzugsweise einem Regelmagnet, erregt - und in der Zeichnung gesehen
nach links - bewegt, wodurch das Ventilschließglied 26 von dem Ventilsitz 27 abgehoben
wird. Ist das Vorsteuerventil geöffnet, so kann Druckmittel aus der Steuerkammer 16
durch die Bohrung 20 in der Abschlußplatte 15 sowie durch die radialen Bohrungen 21
in den Rücklaufkanal 5 entweichen. Die Verringerung des Druckes in der Steuerkammer
16 hat zur Folge, daß der Steuerkolben 17 gegen die Steuerfehler 18 verschoben wird
und damit den Bypass zwischen der dem Hochdruckanschluß 4 und der Rücklaufbohrung
5 öffnet. Wieweit der Durchtrittsquerschnitt des Bypasses an den radialen öffnungen
22 in der Hülse 9 geöffnet wird, ist abhängig von dem öffnungsquerschnitt des aus
26 und 27 gebildeten Vorsteuerventils, das den Druckabbau in der Steuerkammer 16 beeinflußt.
[0016] Da durch die Drosselbohrung 19 ständig Druckmittel von der Hochdruckseite in die
Steuerkammer 16 nachgeführt wird, muß - um den Steuerkolben 17 in einer bestimmten
Regelstellung zu halten - eine entsprechende Druckmittelmenge durch das Vorsteuerventil
abgeführt werden. Wird der Regelmagnet 23 stromlos, was insbesondere im Falle einer
Störung der elektrischen Anlage eintritt, so wird die Betätigungsstange 24 in Richtung
auf die Abschlußplatte 15 bewegt, so daß das Ventilschließglied 26 durch Anlage an
den Ventilsitz 27 das Vorsteuerventil schließt. Dadurch wird der Druck in der Steuerkammer
16 auf seinem höchsten Wert und der Steuerkolben 17 in der Schließposition gehalten.
[0017] In der Dämpfungskammer 13 herrscht der gleiche Druck wie im Hochdruckanschluß 4,
jedoch werden plötzliche Druckänderungen, die aufgrund von Störeinflüssen auftreten,
erst mit zeitlicher Verzögerung in der Dämpfungskammer 13 wirksam, so daß dort ein
Druckpegel herrscht, der gegenüber der systembedingten Pulsation auf der Hochdruckseite
geglättet ist.
1. Regelventil, welches in Abhängigkeit eines elektrischen Signals eine Ventilöffnung
steuert, durch den der Druckmittelstrom beeinflußbar ist, wobei das Regelventil einen
eine Steuerkammer begrenzenden und in Schließrichtung des Ventils von einem Steuerdruck
und einer Steuerfeder beaufschlagten Steuerkolben , in dem eine einen Hochdruckanschluß
mit der Steuerkammer verbindende erste Drossel angeordnet ist, sowie ein den Steuerdruck
beeinflussendes Vorsteuerventil, das von einem elektromagnetischen Stellglied betätigt
wird, umfaßt, den Steuerkolben in einer Hülse, die eine innerhalb der Hülse dichtend
befestigte Abschlußplatte aufweist, dichtend geführt ist und die Hülse erste radiale
öffnungen aufweist, die zu einem entlang der Mantelfläche der Hülse verlaufenden ersten
Druckmittelkanal führen, und die Hülse in dem zwischen dem Hochdruckanschluß und den
ersten radialen öffnungen befindlichen Bereich dichtend in einem Ventilgehäuse eingesetzt
ist , dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (9) als Fortsatz des Gehäuses (10) des
elektromechanischen Stellgliedes (23) einstückig mit diesem ausgebildet ist, daß das
Regelventil in einer Gehäusebohrung (3) eines Hydromotors (2) oder in dessen Anschlußplatte
zwischen Hochdruckanschluß (4) und Rücklaufleitung (5) angeordnet ist, und daß die
der Steuerkammer (16) entfernt liegende Stirnseite des Steuerkolbens (17) eine Dämpfungskammer
(13) begrenzt, die über eine zweite Drossel (12) mit dem Hochdruckanschluß (4) verbunden
ist.
2. Regelventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Hülse (9) im Bereich
zwischen dem Hochdruckanschluß (4) und dem ersten Druckmittelkanal (Ringraum 14) sowie
zwischen dem Hochdruckanschluß (4) und der Dämpfungskammer (13) durch Passung in der
Gehäusebohrung (3) oder mittels Dichtungsringen abgedichtet ist.
3. Regelventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Vorsteuerventil
(26, 27) als Kegelventil ausgebildet ist, wobei das Ventilschließglied (26) am Ende
einer Betätigungsstange (24) des elektomechanischen Stellgliedes (23) angeformt ist.
4. Regelventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
die Hülse in ihrem dem Gehäuse (10) des elektromechanischen Stellgliedes (23) benachbarten
Abschnitt mit einem Gewinde (11) versehen und in ein entsprechendes Gewinde (8) der
Gehäusebohrung (3) des Hydromotors (2) einschraubbar ist.
5. Regelventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen Abschlußplatte
(15) und dem Gewindeabschnitt (11) mindestens ein radialer Kanal angeordnet ist, der
in den ersten Druckmittelkanal (Ringraum 14) mündet.
6. Regelventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochdruckanschluß
(4) über zweite radiale öffnungen (31) in der Hülse (9) mit einem zwischen dieser
und der Mantelfläche des Steuerkolbens (17) gebildeten dritten Ringraum (30) verbunden
ist, von dem die erste Drosselbohrung (19) in die Steuerkammer (16) und die zweite
Drosselbohrung (12) in die Dämpfungskammer (13) führt.
7. Regelventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Mantelfläche der
Hülse (9) im Bereich zwischen dem Gewindeabschnitt (11) und den ersten radialen öffnungen
(22) sowie im Bereich zwischen den zweiten radialen Öffnungen (31) und dem Hochdruckanschluß
(4) jeweils einen geringeren Durchmesser aufweist als an den Enden und im mittleren
Abschnitt und die durch radialen Abstand zum Gehäuse (1) gebildeten Ringräume (14,
6), als erster und zweiter Druckmittelkanal dient.
8. Regelventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
zwischen dem Gehäuse (10) des elektromechanischen Stellgliedes (23) und dem Gehäuse
(1) des Hydromotors (2) ein Dichtungsring (29) angeordnet ist.
9. Regelventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Betätigungsstange
(24) in dem Bereich, der dem Ventilschließglied (26) benachbart ist, mittels eines
Ringes (25) dichtend geführt ist.
10. Regelventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das elektromechanische
Stellglied (23) ein Regelmagnet ist und die Betätigungsstange (24) in Schließrichtung
des Vorsteuerventils (26, 27) von einer Feder mit justierbarer Federkraft beaufschlagt
ist.