(19)
(11) EP 0 238 945 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1987  Patentblatt  1987/40

(21) Anmeldenummer: 87103606.7

(22) Anmeldetag:  12.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 23/04, A63B 21/065
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.03.1986 DE 8608063 U

(71) Anmelder:
  • Kafka, Günter
    D-8000 München 71 (DE)
  • Jakob, Alfons
    D-8000 München 71 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kafka, Günter
    D-8000 München 71 (DE)
  • Jakob, Alfons
    D-8000 München 71 (DE)

(74) Vertreter: Kern, Wolfgang, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Kern, Brehm und Partner Albert-Rosshaupter-Strasse 73
D-81369 München
D-81369 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hüftgürtel für ein Trainingsgerät zum Trainieren der Oberschenkel- und Wadenmuskeln


    (57) Die Erfindung betrifft einen Hüftgürtel für ein Trainings­gerät zum Trainieren der Oberschenkel- und Wadenmuskeln des menschlichen Körpers mit Hilfe einer Vorrichtung, durch die die Oberschenkel und Unterschenkel einer stehenden, kniebeugeausführenden Person belastbar sind.
    Der zu schaffende Hüftgürtel soll so gestaltet sein, daß, nachdem sich die trainierende Person ihn um die Hüfte ge­legt und geschlossen hat, das Gewicht des an ihn angehängten Schwinghebels über die Hüfte der trainierenden Person und nicht über deren Wirbelsäule übertragen wird.
    Dies wird erreicht durch eine formstabile, ringförmige, gepolsterte Schale(2,3), deren Umfangslänge in etwa dem Umfang des menschlichen Körpers im Hüftbereich enspricht und die in ihrem vorderen, der Bauchpartie zugewandten Bereich offen ist und gegenüberliegende Öffnungsrandbereiche (10,11) bildet, die durch einen verstellbaren, an der Schale befestigten Schließ­gurt (5) zusammengehalten sind und von dem ein sich zum Schritt erstreckender Kraftübertragungsgurt (12) ausgeht, der in der Mitte das vordere Ende eines steifen, den Schritt durchquerenden Bügelkörpers (4) haltert, dessen hinteres Ende am Rückenteil (8) der Schale (2) befestigt ist und der ein Befestigungselement (7) zur Anbringung eines Gewichtes des Trainingsgerätes aufweist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Hüftgürtel für ein Trainings­gerät zum Trainieren der Oberschenkel- und Wadenmuskeln des menschlichen Körpers mit Hilfe einer Vorrichtung, durch die die Oberschenkel und Unterschenkel einer stehenden, kniebeugeausführenden Person belastbar sind.

    [0002] Hüftgürtel, die sich sporttreibende Personen anlegen, um an Trainingsgeräten zu trainieren, sind bekannt. Zu ihnen gehört beispielsweise auch der Schwimmgürtel, an dem die das Schwimmen erlernende Person im Wasser liegend aufge­hängt wird.

    [0003] Die Erfindung befaßt sich mit einer besonderen Ausgestaltung eines solchen Hüftgürtels, durch den ermöglicht wird, ein Trainingsgerät zum Trainieren der Oberschenkel- und Waden­muskeln des menschlichen Körpers einzusetzen, bei dem zwischen den Beinen der stehenden Person ein Schwinghebel angeordnet ist, bestehend aus einem unteren, mit seinem unteren Ende an einem Podest, auf dem die Person steht, angelenkten Schenkel und einem oberen Schenkel, der mit dem oberen Ende des unteren Schenkels gelenkig verbunden ist, im Bereich seines oberen Endes mit einer Einrichtung zur Aufnahme von Gewichten versehen ist und zwischen den beiden genannten Enden ein Befestigungselement zur Befesti­gung an dem Hüftgürtel aufweist, den sich die trainierende Person zur Ankopplung an den Schwinghebel um die Hüfte legt.

    [0004] Der zu schaffende Hüftgürtel soll so gestaltet sein, daß, nachdem sich die trainierende Person ihn um die Hüfte gelegt und geschlossen hat, das Gewicht des an ihn angehängten Schwinghebels über die Hüfte der trainierenden Person und nicht über deren Wirbelsäule übertragen wird.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Aus­bildung eines Hüftgürtels vorgeschlagen, die sich kenn­zeichnet durch eine formstabile, ringförmige, gepolsterte Schale, deren Umfangslänge in etwa dem Umfang des mensch­lichen Körpers im Hüftbereich entspricht und die in ihrem vorderen, der Bauchpartie zugewandten Bereich offen ist und gegenüberliegende Öffnungsrandbereiche bildet, die durch einen verstellbaren, an der Schale befestigten Schließgurt zusammengehalten sind und von dem ein sich zum Schritt erstreckender Kraftübertragungsgurt ausgeht, der in der Mitte das vordere Ende eines steifen, den Schritt durchquerenden Bügelkörpers haltert, dessen hinteres Ende am Rückenteil der Schale befestigt ist und der ein Be­festigungselement zur Anbringung eines Gewichtes des Trainingsgerätes aufweist.

    [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter­ansprüchen gekennzeichnet. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs­beispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen

    Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht des neuerungsge­mäßen Hüftgürtels,

    Fig. 2 eine Seitenansicht des Hüftgürtels von Fig. 1 und

    Fig. 3 eine perspektivische Vorder- und Seitenansicht des Hüftgürtels von Fig. 1.



    [0007] Der in Fig. 1 gezeigte Hüftgürtel 1 ist ein ringförmiges, vorne, d. h. im Bereich der Bauchpartie der den Hüftgürtel anlegenden Person offenes Gebilde, bestehend aus einer formstabilen Schale 2, beispielsweise aus Leder oder Kunststoff, einer auf der Innenwand der Schale angebrachten Polsterung 3, einem die einander gegenüberliegenden Öff­nungsrandbereiche 1O, 11 verbindenden Schließgurt 5, einem von diesen Öffnungsrandbereichen ausgehenden, in Rich­tung des Schrittes der den Gurt anlegenden Person sich er­streckenden Kraftübertragungsgurt 12 und einem steifen Bügelkörper, beispielsweise aus Metall, der den Schritt durchquert und sowohl mit dem Kraftübertragungsgurt 12 als auch mit der formstabilen Schale 2 verbunden ist, wie den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann.

    [0008] Die Polsterung 3 erstreckt sich, wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, über die Ränder der formstabilen Schale 2 hinaus, um Druckstellen am Körper der den Gürtel tragenden Person zu vermeiden. Diesem Zweck dienen auch die Schlitze 6, die sich vom unteren Rand der Schale 2 aus in Richtung nach oben er­strecken.

    [0009] Der Schließgurt 5 ist an seinen beiden Enden 15, 16 mit der Schale 2 verbunden und weist eine Schnalle 17 auf, durch die er in der Länge verstellt werden kann, um den Hüftgürtel festzuziehen und insbesondere an unterschiedliche Hüftweiten anzupassen. Ebenso ist der Kraftübertragungsgurt 12, der von den beiden Öffnungsrandbereichen 11, 12 ausgehend einen V-­förmigen Verlauf in Richtung zum Schritt der Person nimmt, an der Schale 2 bei 13 und 14 befestigt. Er ist durch eine am vorderen Ende des Bügelkörpers 4 ausgebildete Öse 9 ge­führt, während das hintere Ende des Bügelkörpers bei 8 am rückwärtigen Teil der Schale 2 angenietet ist.

    [0010] In der Nähe des vorderen Endes des Bügelkörpers 4 befindet sich ein Befestigungselement 7 in Form einer Öse, in die sich das Gewicht eines Schwinghebels des Trainingsgerätes, mit dem die trainierende Person arbeitet, eingehängen läßt, nachdem sich die trainierende Person den Hüftgürtel ange­legt und ihn mit Hilfe des Schließgurtes festgezogen hat. Zu dem Gewicht des Schwingbebels gehören auch besondere Ge­wichtsscheiben oder sonstige Körper. Führt nun die trainie­rende Person Kniebeuge aus, so müssen ihre Oberschenkel und Unterschenkel gegen das Gewicht des Schwinghebels arbeiten, die Wirbelsäule bleibt also entlastet bzw. braucht nur das Körpergewicht der Person zu tragen. Dadurch werden Wirbel­säulenschäden vermieden bzw. Personen, die bereits solche Schäden besitzen, die Möglichkeit gegeben, ein solches Muskeltraining für die Oberschenkel und Waden durchzuführen, ohne daß Gefahr besteht, daß sich die vorhandenen Schäden verschlimmern.

    [0011] Trainingsgeräte der oben genannten Art, in Verbindung mit denen dieser Hüftgürtel verwendet wird, sind in der euro­päischen Patentanmeldung 85112419.8 und der deutschen Patent­anmeldung P 34 36 12O.O beschrieben.

    [0012] Auf die Schlitze 6 am unteren Rand der formstabilen Schale 2 könnte auch verzichtet werden, falls die Schale 2 keine bzw. keine wesentliche Verformung durch die in sie eingelei­teten Kräfte erleiden soll.


    Ansprüche

    1. Hüftgürtel für ein Trainingsgerät zum Trainieren der Oberschenkel- und Wadenmuskeln des menschlichen Körpers mit Hilfe einer Vorrichtung, durch die die Oberschenkel und Unterschenkel einer stehenden, kniebeugeausführenden Person belastbar sind, gekennzeichnet durch eine formstabile, ringförmige, gepolsterte Schale (2), deren Umfangslänge in etwa dem Umfang des mensch­lichen Körpers im Hüftbereich entspricht und die in ihrem vorderen, der Bauchpartie zugewandten Bereich offen ist und gegenüberliegende Öffnungsrandbereiche (1O, 11) bildet, die durch einen verstellbaren, an der Schale (2) befestigten Schließgurt (5) zusammengehalten sind und von dem ein sich zum Schritt erstreckender Kraft­übertragungsgurt (12) ausgeht, der in der Mitte das vordere Ende eines steifen, den Schritt durchquerenden Bügelkörpers (4) haltert, dessen hinteres Ende am Rücken­teil der Schale (2) befestigt ist und der ein Befestigungs­element (7) zur Anbringung eines Gewichtes des Trainings­gerätes aufweist.
     
    2. Hüftgürtel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß das vordere Ende des steifen Bügelkörpers (4) mit einer Schlaufe (9) versehen ist, durch die der Kraftübertragungsgurt (12) durchgeführt ist.
     
    3. Hüftgürtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der steife Bügelkörper (4) aus Metall besteht.
     
    4. Hüftfgürtel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die formstabile Schale (2) mit einer Polsterung (3) versehen ist, welche sich über die Randkanten der Schale (2) hinauserstreckt.
     
    5. Hüftgürtel nach Anspruch 4 dadurch gekenn­zeichnet, daß die untere Randkante der formstabilen Schale (2) mit nebeneinanderliegenden, sich etwa recht­winkelig zur Umfangsrichtung der Schale erstreckenden Schlitzen (6) versehen ist.
     
    6. Hüftgürtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die formstabile Schale (2) aus einem steifen Kunststoffmaterial besteht.
     
    7. Hüftfgürtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die formstabile Schale (2) einen gekrümmten Querschnitt aufweist, der an den Hüftverlauf angepaßt ist.
     




    Zeichnung