(19)
(11) EP 0 238 980 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.09.1987  Patentblatt  1987/40

(21) Anmeldenummer: 87103856.8

(22) Anmeldetag:  17.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A41D 27/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 24.03.1986 CH 1171/86

(71) Anmelder: Schips AG
CH-9327 Tuebach (CH)

(72) Erfinder:
  • Schips, Helmut
    CH-9000 St.Gallen (CH)

(74) Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch 
Winzererstrasse 106
80797 München
80797 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zum Verbinden von Taschenbesatz und Taschenbeutel bei Hosentaschen


    (57) Eine Einrichtung zum Verbinden von Taschenbeutel (I) und Taschenbesatz (II) bei Hosentaschen, wobei eine gefalzte Stoffkante des Taschenbesatzes (II) mit Hilfe einer Nähmaschine (4) dem aus Futtermaterial bestehenden Taschenbeutel (I) angenäht wird. Zur raschen, selbsttätigen Bereitstellung jeweils eines Taschenbeutels (I) zusammen mit einem diesem mit gefalzter Stoffkante anzunähendem Taschenbesatz (II) und zur kontinuierlich hieran anschliessend ebenfalls rasch und selbsttätig erfolgenden Zuführung derselben zum Nähvorgang sind der Nähmaschine (4) erfindungsgemäss eine Falzvorrichtung (5) und ein Nähgutförderer (6) zugeordnet. Die Falzvorrichtung ist, in Nähvorschubsrichtung gesehen, der Nähmaschine (4) vorgelagert, während der Nähgutförderer (6) zwischen Falzvorrichtung (5) und Nähmaschine (4) vorgesehen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verbinden von Taschenbesatz und Taschenbeutel bei Hosentaschen, wobei eine gefalzte Stoffkante des Taschenbesatzes mit Hilfe einer Nähmaschine dem aus Futtermaterial bestehenden Taschenbeutel angenäht wird.

    [0002] Im Falle, das eine ungefalzte Stoffkante des Taschenbesatzes dem Taschenbeutel angenäht ist, unterliegt der Faden des üblicherweise hierbei verwendeten Zweinadelkettenstiches trotz einer zusätzlichen Ueberdeckung desselben einem übermässigen Verschleiss, der zu einer raschen Auflösung des Zusammenhalts von Taschenbeutel und Taschenbesatz führt. Um einer solchen unerwünschten Abnützung entgegenzuwirken, ging man zu einer Fertigungsart über, indem die Stoffkante des Taschenbesatzes vorgängig des Annähens derselben an den Taschenbeutel von Hand gefalzt und anschliessend zusammengehalten mit dem Letzteren ebenfalls von Hand einer Nähmaschine zugeführt wurde. Das letztgenannte Vorgehen gestattet zwar anstelle des Zweinadelkettenstiches mit Ueberdeckung die Verwendung eines einfacheren Einnadelkettenstiches oder Einnadelsteppstiches, ist jedoch umständlich, zeitraubend und setzt ein routiniertes Fachkönnen voraus.

    [0003] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Sie stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung eingangs beschriebener Art zu schaffen, die eine rasche Bereitstellung jeweils eines Taschenbeutels zusammen mit einem diesem mit gefalzter Stoffkante anzunähenden Taschenbesatz und eine kontinuierlich hieran anschliessende Zuführung derselben zum Nähvorgang gestattet.

    [0004] Die Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäss mit Hilfe der Massnahmen nach dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorbereitung und Durchführung des Zusammennähens von Taschenbesatz und Taschenbeutel lassen sich hierdurch ohne zeitaufwendige Manipulation und unabhängig von den fachlichen Fähigkeiten der Bedienungsperson blitzschnell vollziehen, wobei der Taschenbesatz dennoch mit einer genau gefalzten Stoffkante und lediglich mit einem Einnadelstich am Taschenbeutel festgenäht wird. Eine weitere Beschleunigung der Fertigung wird ferner durch den Sachverhalt ermöglicht, das jeweils während des ablaufenden Nähvorganges ein nächstes Nähgutstück aus Taschenbeutel und mit gefalzter Stoffkante diesem angedrücktem Taschenbesatz bereitgestellt werden kann.

    [0005] Besonders vorteilhafte Merkmale zur Weiterausbildung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.

    [0006] Die Erfindung wird beispielsweise anhand der bevorzugten Ausführungsform gemäss der Zeichnung näher erläutert.

    [0007] Es zeigen:

    Figur 1 den Aufriss einer Einrichtung gemäss der Erfindung;

    Figur 2 den Grundriss der Einrichtung nach der Figur 1;

    Figur 3 eine schematische Darstellung der Wirkungsweise einer Falzvorrichtung gemäss der Erfindung;

    Figur 4 die Niederhalteplatte der Falzvorrichtung nach den Figuren 1 und 2 samt deren Betätigungsantrieben in vergrössertem Massstab;

    Figur 5 die Falzplatte der Falzvorrichtung nach den Figuren 1 und 2 ebenfalls zusammen mit den zugeordneten Betätigungsantrieben in vergrössertem Massstab;

    Figur 6 die vergrösserte Vorderansicht eines Nähgutförderers gemäss der Erfindung;

    Figur 7 die vergrösserte Draufsicht auf den Nähgutförderer nach der Figur 6 und

    Figur 8 einen dem Nähgutförderer zu dessen Heben und Absenken zugeordneten Betätigungsantrieb in Seitenansicht.



    [0008] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte erfindungsgemässe Einrichtung, die auch als "Taschenbesatz-Falt- und Nähautomat" bezeichnet werden könnte, setzt sich aus einem Arbeitstisch 1, einer im mittleren Bereich der länglichen Tischplatte 2 des Arbeitstisches 1 im Gestell 3 desselben verankerten Nähmaschine 4, einer über der Aufgabeseite 2.1 der Tischplatte 2 (rechtsseitiger Endbereich der Letzteren in den Figuren 1 und 2) angeordneten Falzvorrichtung 5 für die Bereitstellung eines Taschenbeutels I und einer mit gefalzter Stoffkante diesem anzunähenden Taschenbesatzes II (vgl. Fig. 3) und einem Nähgutförderer 6 zusammen. Die Bewegungsrichtung des Letzteren ist derart gewählt, das sie ausgehend von der Falzvorrichtung 5 an der Nähnadel 4.1 der Nähmaschine 4 vorbei zu dem der Falzvorrichtung 5 abgewandten (in den Figuren 1 und 2 linksseitigen) Tischplattenende verläuft.

    [0009] Die Falzvorrichtung 5 weist eine Falzplatte 5.1 und eine Niederhalteplatte 5.2 auf. Diese sind durch entsprechende Betätigungsantriebe relativ zur Tischplatte 2 auf- und abschwenkbar sowie quer zu deren Längsausdehnung linear verschiebbar, wie dies weiter unten bei der Betrachtung der Figuren 3 bis 5 noch zu erläutern sein wird. Sie wirken miteinander und gleichzeitig auch mit der Tischplatte 2 zusammen.

    [0010] Wie den Figuren 1, 3, 4 und 5 entnehmbar, sind Falzplatte 5.1 bzw. Niederhalteplatte 5.2 über je ein paar von Seitenarmen 5.1.1 bzw. 5.2.1 mit je einer Tragplatte 5.1.2 bzw. 5.2.2 verbunden, die an ihren beiden Enden je eine Muffe 5.1.3 bzw. 5.2.3 trägt. Die Muffen 5.1.3 bzw. 5.2.3 jeweils einer Tragplatte 5.1.2 bzw. 5.2.2 sind je an einer Führungsstange 5.1.4 bzw. 5.2.4 verschiebbar angeordnet, die jeweils einem Basisträger 5.1.5 bzw. 5.2.5 zugehört. Die beiden Enden jeweils eines Paares von Basisträgern 5.1.5 bzw. 5.2.5 je für die Falzplatte 5.1 und Niederhalteplatte 5.2 sind einerseits je durch eine Strebe 5.1.6 bzw. 5.2.6 miteinander verbunden, von denen jeweils die von der Falz- bzw. Niederhalteplatte 5.1 bzw. 5.2 weiter entfernte Strebe 5.1.6 bzw. 5.2.6 je einen Druckzylinder 5.1.7 bzw. 5.2.7 zur Bewegung der Falzplatte 5.1 bzw. Niederhalteplatte 5.2 längs der Führungsstangen 5.1.4 bzw. 5.2.4 aufnimmt. Andererseits sind die Basisträger 5.1.5 bzw. 5.2.5 mit Hilfe an deren Unterseite vorgesehener Lager 5.1.8 bzw. 5.2.8 frei drehbar an einer Welle 5.3 angeordnet, die über Lagerböcke 5.3.1 und eine Konsole 3.1 mit dem Gestell 3 des Arbeitstisches 1 unbeweglich verbunden ist. Es sind zu einem unabhängig voneinander tätigbaren Verschwenken der Basisträger 5.1.5 bzw. 5.2.5 jeweils samt der Falzplatte 5.1 bzw. Niederhalteplatte 5.2 zwischen den Basisträgern 5.1.5 bzw. 5.2.5 und dem Gestell 3 Kraftantriebe angelenkt. Während zum Ausschwenken der Falzplatte 5.1 aus der Horizontal- in eine Schräglage ein Druckzylinder 5.1.9 und zum Zurückschwenken derselben in die Horizontallage in drucklosem Zustand besagten Druckzylinders 5.1.9 eine Zugfeder 5.1.10 vorgesehen sind, ist ein weiterer Druckzylinder 5.2.9 allein zum Verschwenken der Niederhalteplatte 5.2 in beiden Richtungen vorgesehen.

    [0011] Der zum Ausschwenken der Falzplatte 5.1 dienende Druckzylinder 5.1.9 ist der Unterseite der Strebe 5.1.6 angelenkt, die auch den Druckzylinder 5.1.7 zum Verschieben derselben Platte aufnimmt. Die zum Zurückschwenken der Falzplatte 5.1 in die Horizontallage vorgesehene Zugfeder 5.1.10 greift an der der Falzplatte 5.1 näherliegenden Strebe 5.1.6 an. Der Druckzylinder 5.2.9, der der Niederhalteplatte 5.2 als Schwenkantrieb zugeordnet ist, steht mit der der genannten Platte näherliegenden Strebe 5.2.6 in Betätigungsverbindung.

    [0012] Wie es insbesondere aus der Figur 2 hervorgeht, ist die Niederhalteplatte 5.2 innerhalb des durch die Falzplatte 5.1 und deren Aufhängung gebildeten Rahmen angeordnet.

    [0013] Der Nähgutförderer 6 schliesst, wie insbesondere aus der Figur 2 ersichtlich, unmittelbar an die Falzvorrichtung 5 an. Die das Nähgut mitnehmenden Organe des Nähgutförderers 6 sind eine mehrgliederige Nähklammer 6.1 und eine darunter befindliche Schiene 6.2. Die Erstere besteht aus aus einer Anzahl aneinander gekuppelten Gliedern, die etwa ähnlich denjenigen einer Kette beschränkt in Bezug aufeinander beweglich und zum Anpacken des Nähgutes jeweils an ihrer unteren Seite mit Zähnen ausgebildet sind. Die Schiene 6.2 ist in einer unter der Nähklammer 6.1 verlaufenden Nut 2.2 der Tischplatte 2 längsverschieblich gelagert.

    [0014] Parallel zur Tischplatte 2 in einer in Bezug auf diese erhöhten Lage ist ein Schlitten 6.3 an zwei am Arbeitstisch 1 befestigten Führungssäulen 6.4 verschiebbar angeordnet. Er kann anhand eines Bandantriebes 6.5 bewegt werden, der durch einen Motor 6.6 betätigt wird und zwischen den beiden Führungssäulen 6.4 etwa mit dem Zentralbereich des Schlittens 6.3 verschraubt ist. Die Nähklammer 6.1 ist einer Seitenplatte 6.3.1 des Schlittens 6.3 schwenkbar angelenkt und steht mit einem ebenfalls auf der Seitenplatte 6.3.1 angeordneten Druckzylinder 6.1.1 in Betätigungsverbindung, mit dessen Hilfe sie jeweils mit einer Schwenkbewegung auf ein auf die darunter befindliche Schiene 6.2 gelegtes, durch die Falzvorrichtung 5 vorbereitetes Nähgut aus einem Taschenbeutel I und einem mit gefalzter Stoffkante darauf gedrückten Taschenbesatz II absenkbar bzw. nach vollzogenem Nähvorgang davon abhebbar ist. Die Schiene 6.2 ist über einen rechtwinkligen Arm 6.2.1 ebenfalls fest mit dem Schlitten 6.3 verbunden.

    [0015] Die Figur 1 zeigt ferner über der Tischplatte 2 links von der Nähmaschine 4 einen Halter 3.5 für Fadenspulen S und rechts von der Nähmaschine 4 einen Lichtmarkierungsapparat 7 sowie eine programmierbare Steuervorrichtung 8, die sämtlich am Gestell 3 des Arbeitstisches 1 befestigt sind. Der Lichtmarkierungsapparat 7 dient zum Festlegen einer genauen gegenseitigen Nähposition jeweils eines Taschenbeutels I und eines diesem mit einer gefalzten Stoffkante anzunähendem Taschenbesatzes II. Die programmierbare Steuervorrichtung 8 veranlasst die Betätigung der Druckzylinder 5.1.7, 5.1.9, 5.2.7, 5.2.9 der Falzvorrichtung 5 sowie der Antriebe 6.1.1 und 6.6 des Nähgutförderers 6 jeweils in der programmgemässen Reihenfolge und führt damit selbsttätig den Arbeitsablauf der erfindungsgemässen Einrichtung.

    [0016] Es sind weiters in der Figur 1 links von der zur Uebernahme eines vorbereiteten Nähgutstückes in ihrer rechtsseitigen Endlage neben der Falzvorrichtung 5 befindlichen Nähklammer 6.1 unmittelbar über der Tischplatte 2 die Nähnadel 4.1 der Nähmaschine 4 und auf der linken Seite des Gestells 3 unterhalb der Tischplatte 2 ein Elektromotor 4.2 zum Antrieben der Nähmaschine 4 dargestellt. Die Position der Nähnadel 4.1 in Bezug auf die Bewegungsbahn der an ihr vorbeischreitenden Nähklammer 6.1 ist in den Figuren 3, 6 und 8 mit je einer strickpunktierten Linie angedeutet.

    [0017] Die beschriebene Einrichtung gestattet die folgende Arbeitsweise, die anhand einer Reihe schematischer Zustandsbilder a bis f in Figur 3 veranschaulicht ist:

    [0018] Zu Betriebsbeginn nimmt die Falzvorrichtung 5 die zum Bild a rechts oben in Figur 3 angedeutete Ausgangsstellung ein, in der Falzplatte 5.1 und Niederhalteplatte 5.2, beide aus der Horizontallage aufgeschwenkt, sich am vorderen Anschlag ihrer Führungsstangen 5.1.4, 5.2.4 befinden (vgl. auch Fig. 4 und 5). Zu den übrigen Bildern b bis f ist jeweils lediglich die zur schwenkbaren Lagerung von Falz- und Niederhalteplatte 5.1 und 5.2 dienende Welle 5.3 angedeutet.

    [0019] Als erster Schritt wird nun ein aus Futtermaterial bestehender Taschenbeutel I gewünschter Grösse entsprechend den Lichtmarken der Lichtmarkierungsapparates 7 unter die Falz- und Niederhalteplatte 5.1 und 5.2 auf die Tischplatte 2 gelegt und damit zugleich deren Nut 2.2 überdecket (vgl. Bild a).

    [0020] Es folgt mit Hilfe beispielsweise einer nicht gezeigten Fusstaste die Veranlassung des Absenkens der Falzplatte 5.1 auf den Taschenbeutel I, wobei sich das Absenken ohne Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 5.1.9 zum Verschwenken der Falzplatte 5.1 mit der Kraft der Zugfeder 5.1.10 allein vollzieht. Wie aus dem Bild b ersichtlich, wird ferner ein Taschenbesatz II, wiederum mittels Lichtmarken positioniert, auf die Falzplatte 5.1 gelegt.

    [0021] Der durch einen zweiten Befehlimpuls mittels der Fusstaste ausgelöste weitere Arbeitsablauf der Einrichtung vollzieht sich dann automatisch. Dabei senkt sich zunächst auch die Niederhalteplatte 5.2 und drückt mit ihrer scharfkantigen Seite eine Stoffkante des Taschenbesatzes II gegen den darunterliegenden Taschenbeutel I (vgl. Bild c).

    [0022] Unmittelbar anschliessend zieht der Druckzylinder 5.1.7 für die Linearverschiebung der Falzplatte 5.1 diese blitzschnell bis zum hinteren Anschlag an den zugeordneten Führungsstangen 5.1.4 zurück, wobei die Falzplatte 5.1 sich zunächst geringfügig anhebend und mit ihrer scharfkantigen Seiten den Taschenbesatz II vor sich herschiebend, knapp über der Niederhalteplatte 5.2 hinweggleitet und den Taschenbesatz II zugleich um deren scharfkantige Seite faltet. Bild d zeigt die leicht angehobene Falzplatte 5.1 vor deren Bewegung über der Niederhalteplatte 5.2 hinweg, während aus Bild e die Lage der beiden Platten 5.1, 5.2 nach durchgeführter Faltoperation ersichtlich ist.

    [0023] Das geringfügig Anheben der Falzplatte 5.1 wird bei deren Ziehen mittels des Druckzylinders 5.1.7 lediglich durch die Elastizität der Zugfeder 5.1.10 ermöglicht, wobei der Schwenkzylinder 5.1.9 der Falzplatte 5.1 drucklos bleibt.

    [0024] Das Bild e zeigt weiter, dass sofort nach vollzogenem Falzvorgang auch die in gehobener Stellung befindliche Nähklammer 6.1 des Nähgutförderers 6 über den gefalteten Taschenbesatz II gefahren wird.

    [0025] In der Folge wird die Niederhalteplatte 5.2 mittels des zu ihrer Linearverschiebung vorgesehenen Druckzylinders 5.2.7 in ihre hintere Endposition zurückgezogen und gleichzeitig die Nähklammer 6.1 anhand von deren Schwenkantrieb, dem Druckzylinder 6.1.1, auf das durch die Falzvorrichtung vorbereitete Nähgut aus gefaltetem Taschenbesatz II und darunterliegendem Taschenbeutel I abgesenkt. Das Nähgut wird somit zwischen der Nähklammer 6.1 und der damit gleichzeitig in der Nut 2.2 der Tischplatte 2 eingefahrenen Schiene 6.2 eingeklemmt (vgl. Bild f).

    [0026] Zur Verhinderung eines Verrutschens des Taschenbeutels I beim Rückzug der Niederhalteplatte 5.2 ist die Oberfläche der Tischplatte 2 rechts von deren Nut 2.2 im Bild f mit einem Haftbelag 2.3 versehen.

    [0027] Schliesslich kehren Falzplatte 5.1 und Niederhalteplatte 5.2 der Reihe nach in ihre Ausgangsstellung zurück und stehen dort für den nächsten Falzvorgang bereit, während der Nähgutförderer 6 das vorbereitete Nähgut zur Nähposition unter der Nähnadel 4.1 der Nähmaschine 4 und nach erfolgtem Nähvorgang zu einer Ablage in Nähe des der Falzvorrichtung 5 abgewandten Endes der Tischplatte 2 transportiert. Nach Abladen jeweils eines fertigen Nähgutstücks fährt der Nähgutförderer 6 in seine Wartestellung.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Verbinden von Taschenbeutel (I) und Taschenbesatz (II) bei Hosentaschen, wobei eine gefalzte Stoffkante des Taschenbesatzes (II) mit Hilfe einer Nähmaschine (4) dem aus Futtermaterial bestehenden Taschenbeutel (I) angenäht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähmaschine (4) eine Falzvorrichtung (5) und ein Nähgutförderer (6) zugeordnet sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähmaschine (4) im mittleren Bereich der länglichen Tischplatte (2) eines Arbeitstisches (1) im Gestell (3) desselben befestigt und die Falzvorrichtung (5), in Nähvorschubsrichtung gesehen, vor der Nähmaschine (4) angeordnet sind.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähgutförderer (6) im Anschluss an die Falzvorrichtung (5) mit an der Nähnadel (4.1) der Nähmaschine (4) vorbei zu dem der Falzvorrichtung (5) abgewandten Ende der Tischplatte (2) verlaufender Bewegungsrichtung vorgesehen ist.
     
    4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Falzvorrichtung (5) aus zwei miteinander und zugleich mit der Tischplatte (2) zusammenwirkenden Platten, nämlich einer Falzplatte (5.1) und einer Niederhalteplatte (5.2), zusammensetzt, die kraftbetätigt in bezug auf die Tischplatte (2) auf- und abschwenkbar sowie quer zu deren Längsausdehnung linear verschieblich angeordnet sind.
     
    5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Festlegen einer genauen gegenseitigen Nähposition jeweils eines Taschenbeutels (I) und eines damit zusammenzunähenden, zu falzenden Taschenbesatzes (II) in der Falzvorrichtung (5) über dieser ein Lichtmarkierungsapparat (7) angeordnet ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzplatte (5.1) und die Niederhalteplatte (5.2) voneinander unabhängig bewegbar sind, wobei der Falzplatte (5.1) zwecks deren Aufschwenken aus der Horizontal- in die Schräglage ein Druckzylinder (5.1.9) und zum Abschwenken derselben in die Horizontallage eine Zugfeder (5.1.10), zum Verschwenken der Niederhalteplatte (5.2) in den beiden Richtungen dieser ein Druckzylinder (5.2.9), ferner für die Linearverschiebung der beiden Platten (5.1, 5.2) diesen je ein weiterer Druckzylinder (5.1.7, 5.2.7) zugeordnet sind.
     
    7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähgutförderer (6) eine aus mehreren beschränkt relativ zueinander beweglichen und an ihrer Unterseite verzahnten Gliedern bestehende, kraftbetätigt heb-, senk- und in der Nähvorschubsrichtung verschiebbare Nähklammer (6.1) und eine in einer Nut (2.2) der Tischplatte (2) unter der Nähklammer (6.1.) gelagerte Schiene (6.2) umfasst, welche Letztere gleichzeitig mit der Nähklammer (6.1) ebenfalls kraftbetätigt in Nähvorschubsrichtung verschiebbar ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähklammer (6.1) beweglich und Schiene (6.2) fest mit einem Schlitten (6.3) verbunden sind, der mittels eines am Arbeitstisch (1) verankerten, durch einen Motor (6.6) betätigbaren Bandantriebes (6.5) an zwei ebenfalls am Arbeitstisch (1) befestigten Führungssäulen (6.4) verschiebbar angeordnet ist, dass ferner auf einer Seitenplatte (6.3.1) des Schlittens (6.3) ein Druckzylinder (6.1.1) vorgesehen ist, mit dessen Hilfe die der Seitenplatte (6.3.1) angelenkte Nähklammer (6.1) jeweils mit einer Schenkbewegung auf ein auf die Schiene (6.2) gelegtes, in der Falzvorrichtung (5) vorbereitetes Nähgut (I, II) absenkbar bzw. nach vollzogenem Nähvorgang davon abhebbar ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass den Druckzylindern (5.1.7, 5.1.9, 5.2.7, 5.2.9) zur Betätigung von Falzvorrichtung (5) und den Antrieben (6.1.1, 6.6) des Nähgutförderers (6) zum Zwecke eines selbsttätigen Arbeitsablaufs eine programmierbare Steuervorrichtung (8) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung