[0001] Die Erfindung betrifft ein digitales Signalübertragungssystem gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] In der DE-OS 33 39 382.6 ist ein digitales Signalübertragungssystem, insbesondere
für Satellitenrundfunk, angegeben, in dem zusätzlich zu der Programminformation (Signalinformation)
und den Synchronisationsworten des Hauptrahmens Informationsbits für Programmkennung
und Kompandierung übertragen werden. Ein Teil der Informationsbits der Programme sowie
die der Kompandierung werden mit Hilfe von Blockcodes, sogen. BCH-Codes, geschützt
übertragen.
[0003] In der DE-OS 34 21 686.3 wird der Aufbau eines Programmkennungsrahmen beschrieben.
Zu Beginn eines Hauptrahmens werden Bits fur die Synchronisation sowie ein Bit für
die Programmkennung bzw. Sonderdienste übertragen. Das Programmkennungsbit des Hauptrahmens
wird zum Aufbau eines Programmkennungsunterrahmens verwendet. Die übrigen Bits des
Hauptrahmens enthalten Informationsbits für die Programme mit oder ohne Fehlerschutz,
sowie für einen Skalenfaktor.
[0004] Der Programmkennungsrahmen wird durch ein Synchronwort synchronisiert und enthält
Programmartinformationen der übertragenen Stereo- bzw. Monoprogramme sowie freie Datenworte.
Je zwei Stereo-, vier Monoprogramme oder eine Kombination werden zusammengefaßt und
durch ein weiteres Synchronwort von dem übrigen getrennt. Die Synchronworte dienen
gleichzeitig zur Sychronisierung eines Skalenfaktorrahmens.
[0005] Inzwischen sind Datenreduktionsverfahren entwickelt worden, die eine nennenswerte
Reduzierung der zu übertragenden Bitzahl von z.B. 14 auf 4 Bit je Kanal ohne Abstriche
in der dem menschlichen Ohr zugänglichen Tonqualität ermöglichen.
[0006] Damit kann z.B. je Monokanal ein Stereoprogramm übertragen werden.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Übertragungsformat für Programmkennung und Programmzahlerhöhung
anzugeben.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0009] Erfindungsgemäß wird bei einem digitalen Signalübertragungssystem insbesondere dann
ein Kennzeichnungsbyte (DI, DIII, DV, ...) gesetzt, wenn ein oder mehrere übertragene
Programme in ihrer Übertragung datenreduziert sind. Ist das betreffende Kennzeichnungsbyte
(DI, DIII, DV, ...) gesetzt, so wird im Empfänger ein Dekoder für Datenexpansion eingeschaltet.
Ist kein solcher Dekoder vorhanden, wird der betreffende Kanal oder Block stumm geschaltet.
[0010] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a Unterrahmen für Programmkennung der Blöcke PA 1/2 ... PA 15/16
Fig. 1b Unterrahmen für Programmkennung (Ausschnitt)
Fig. 1c-1e zeitlich aufeinanderfolgende Unterrahmen für Programmkennung (jeweils Ausschnitte).
[0011] Fig. 1a zeigt einen aus einem Datenstrom im Zeitschlitzverfahren nach und nach aufgebauten
vollständigen Unterrahmen für Programmkennung von acht Blöcken PA 1/2 ...PA 15/16,
entsprechend 16 Stereo- bzw. 32 Monokanälen. Der Unterrahmen beginnt mit einem Synchronwort
S1, gefolgt von den Blöcken PA 1/2 bis PA 15/16, die jeweils durch ein zweites Synchronwort
S2 voneinander getrennt sind. Sodann folgt ein weiterer Unterrahmen, wiederum beginnend
mit dem Synchronwort S1, und so fort.
[0012] Fig. 1b bis le zeigen einen Ausschnitt aus dem Unterrahmen für Programmkennung für
den Block PA 1/2, der - sofern kein Sondermodus vorliegt - die Programme 1 und 2 kennzeichnet.
Zu Beginn einer Unterrahmenübertragung wird das Synchronwort S1 gesendet. An dieses
Synchronwort S1 schließen sich - sofern kein Sondermodus vorliegt - die Programmkennungsinformationen
PA-LI, PA-RI, PA-LII, PA-RII an die jeweils 8 Bit lang sind, und je einen Monokanal
bzw. paarweise zusammengefaßt einen Stereokanal repräsentieren. Ein darauf folgendes
Kennzeichnungsbyte DI-L bzw. DI-R (oder in den Blöcken PA 3/4, PA 5/6, ... dementsprechend
DIII-L bzw. DIII-R, DV-L bzw. DV-R, ...) enthält Informationen über die Art der Codierung
der Kanäle. Ein Datenwort DII (oder dementsprechend DIV, DVI, ...) ist frei für zukünftige
Anwendungen und z.Zt. mit "00000000" belegt. Daran schließt sich das von dem Synchronwort
S1 verschiedene Synchronwort S2 an.
[0013] In den Fig. 1b bis 1e ist ein Fall dargestellt, bei welchem in dem durch das Programmkennungsbyte
PA-LII repräsentierten (bisherigen) Monokanal mit Hilfe eines Datenreduzierungsverfahrens
ein Stereoprogramm übertragen wird. Dabei wird zeitlich abwechselnd je ein datenreduzierter
linker bzw. rechter Kanal zu den Zeitpunkten übertragen, die für den ursprünglichen
Monokanal vorgesehen sind. An die Stelle des Programmkennzeichnungsbytes PA-LII treten
dann zeitlich einander abwechselnd die Programmkennungsbytes PA-LIII bzw. PA-RIII.
In den Fig. 1b bis 1e ist diese Stelle durch "*" besonders hervorgehoben; das ursprünglich
mit PA-RII bezeichnete Programmkennungsbyte ist hier zur Vermeidung von Verwechslungen
mit dem erwähnten datenreduzierten rechten Kanal durch die Bezeichnung PA-(R)II2 ersetzt.
Unter Verwendung des Kennzeichnungsbytes DI stehen somit auch in der Programmkennzeichnungsübertragung
zwei Kennzeichnungsplätze zur Verfügung.
[0014] Durch Datenreduktion ist es - wie oben an einem Beispiel dargestellt - also z.B.
möglich, einen Monokanal mit einem Stereoprogramm oder auch mit zwei datenreduzierten
Monokanälen zu belegen. Zur Kennzeichnung, welcher Kanal welche Kodierung aufweist,
wird erfindungsgemäß das zugehörige Kennzeichnungsbyte DI, DIII, DV, ..., verwendet.
Im folgenden wird dies am Beispiel des Kennzeichnungsbytes DI für den Block PA 1/2
näher erläutert.
[0015] Je vollständigem Programmkennungsrahmen, wobei diese zeitlich zueinander beispielsweise
im 16 ms-Takt angeordnet sind, werden an der für das Kennzeichnungsbyte DI vorgesehenen
Stelle abwechselnd Datenworte DI-L bzw. DI-R übertragen. Hierbei kennzeichnen die
Buchstaben L bzw. R den linken bzw. rechten datenreduzierten Kanal. Ist der Kanal
nicht datenreduziert, sind die beiden Kennzeichnungsbytes DI-L bzw. DI-R identisch,
z.B. "00000000". Der genauere Aufbau des Kennzeichnungsbytes ist weiter unten näher
erläutert.
[0016] Liegt im allgemeinen Fall bei einem Block PA(2n-1)/2n ein datenreduzierter Kanal
vor, so haben die Bits Nr. 1 bis 4 des betreffenden Kennzeichnungsbytes Dn folgende
Bedeutung (n = 1 ... 8):
Bit Nr. 1 = 1, wenn die zu PA-L(2n-1) gehörenden Tonsignalkanäle einen Sondermodus
aufweisen.
Bit Nr.2 = 1, wenn die zu PA-R(2n-1) gehörenden Tonsignalkanäle einen Sondermodus
aufweisen.
Bit Nr. 3 = 1, wenn die zu PA-L(2n) gehörenden Tonsignalkanäle einen Sondermodus aufweisen.
Bit Nr. 4 = 1, wenn die zu PA-R(2n) gehörenden Tonsignalkanäle einen Sondermodus aufweisen.
[0017] Bei Vorliegen eines Sondermodus ist eine Verdoppelung der Programm(art)kennungsblöcke
vorgesehen. Die Programm(art)kennungsblöcke werden durch Bit Nr. 5 des betreffenden
Kennzeichnungsbytes DI, DIII, DV, ... unterschieden (vgl. untenstehendes Bitschema).
Ist das Bit Nr. 5 nicht gesetzt, so ist der Programmkennungsrahmen dem linken Kanal
des datenreduzierten Programms zugeordnet, ist es gesetzt, so ist der Programmkennungsrahmen
dem rechten Kanal des datenreduzierten Programms zugeordnet. Bit Nr. 8 jedes Kennzeichnungsbytes
DI, DIII, DV, ... ist ein Paritätsbit P.
[0018] Das Bitschema für das betreffende Kennzeichnungsbyte sieht dann wie folgt aus:

Für den in den Fig. 1b bis 1e dargestellten Fall hat das Kennzeichnungsbyte DI somit
die Codierungen:
DI-L: 0010 000P
DI-R: 0010 100P
Ist eines der Bits Nr. 1 - 4 des Kennzeichnungsbytes DI, DIII, DV, ... gesetzt, so
wird bei Auswahl des zugehörigen Programms ein für die Datenexpansion erforderlicher
Dekoder eingeschaltet. Ist ein solcher Dekoder nicht vorhanden, wird der Kanal stumm
geschaltet. Eine Auswahl durch den Konsumenten kann dann nicht erfolgen.
1. Digitales Signalübertragungssystem, insbesondere für Satellitenrundfunk mit 16
Stereo- bzw 32 Monokanälen, mit aus einem Programmkennungsbit eines Hauptrahmens aufbaubarem
Programmkennungsrahmen,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Erhöhung der Anzahl der übertragenen Kanäle mittels eines bei einem oder
mehr Kanälen zur Anwendung gelangenden Codierungs- oder Übertragungsverfahrens ("Sondermodus")
a) ein dem hiervon betroffenen Kanal zugeordnetes Kennzeichnungsbyte (DI, DIII, DV,
...) eine Kennung an vorbestimmter Stelle aufweist und
b) der Programmkennungsrahmen entsprechend vergrößert wird.
2. Digitales Signalübertragungssystem nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Sondermodus durch ein Datenreduzierungsverfahren verwirklicht ist.
3. Digitales Signalübertragungssystem nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwenden des Sondermodus auf alle Kanäle die Anzahl der übertragbaren Kanäle
insbesondere verdoppelt und zugleich der Programmkennungsrahmen in seiner Länge im
wesentlichen verdoppelt wird.
4. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei Stereo- bzw. vier Monokanälen ein Kennzeichnungsbyte (DI, DIII, DV,
...) zugeordnet ist.
5. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kennzeichnungsbyte (DI, DIII, DV, ...) den Wert "0000 0000" aufweist, wenn
die ihm zugeordneten Kanäle nicht im Sondermodus betrieben sind.
6. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedem durch Anwenden des Sondermodus entstehenden Kanal (PA-L(2n-1), PA-R(2n-1),
PA-L(2n), PA-R(2n)) genau ein vorbestimmtes Bit (1 - 4) des zugehörigen Kennzeichnungsbytes
(DI, DIII, DV, ...) zur Kennzeichnung zugeordnet ist.
7. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehr vorbestimmte Bits, insbesondere das fünfte Bit des Kennzeichnungsbytes
(DI, DIII, DV, ...) der Kennzeichnung des Programmkennungsrahmens dienen.
8. Digitales Signalübertragungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß diese vorbestimmten Bits zusammen mit einem ersten Synchronwort (S1) und/oder
einem zweiten Synchronwort (S2) des Programmkennungsrahmens der Kennzeichnung des
Programmkennungsrahmens dienen.
9. Digitales Signalübertragungssystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese vorbestimmten Bits mit der ursprünglichen Wiederholfolge (Rahmenfrequenz)
mit wechselndem Code, insbesondere im Wechsel 0/1 (1 Bit) bzw. 0/1/2/3 (2 Bits), übertragen
werden und daß die hierzu erforderliche Rahmenlänge durch die Anzahl der unterschiedlichen
Kombinationen bestimmt wird.
10. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß empfängerseitig bei Auswahl eines im Sondermodus übertragenen Kanals (PA-L(2n-1),
PA-R(2n-1), PA-L(2n), PA-R(2n)) ein Dekoder eingeschaltet wird.
11. Digitales Signalübertragungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Decoder eine Expansion der zuvor senderseitig einem Datenreduzierungsverfahren
unterzogenen Daten bewirkt.
12. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei Auswahl eines im Sondermodus übertragenen Kanals (PA-L(2n-1), PA-R(2n-1),
PA-L(2n), PA-R(2n)) keine Wiedergabe erfolgt.
13. Digitales Signalübertragungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorbestimmtes, insbesondere das achte Bit des Kennzeichnungsbytes (DI, DIII,
DV, ...) als Parity-Schutzbit verwendet wird.