[0001] Ein Handwerkzeug gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der DE-AS 1ʹ465ʹ151 bekannt.
Es handelt sich um eine Krimpzange. Sie umfasst zwei an einem Gehäuse angelenkte Zangenhebel.
Das Gehäuse trägt einen Schuh, gegen welchen eine Pressbacke beim Schliessen der Zangenhebel
über ein Kniehebelgelenk angepresst wird. Eine Oeffnungsfeder öffnet die Zangenhebel.
Im Gehäuse ist ein Schlitten quer zur Schliessrichtung der Pressbacke verschiebbar.
Der Schlitten wird beim Oeffnen und Schliessen der Zangenhebel hin und her geschoben
und hat einen Rasthalter. Ein weiterer Rasthalter ist im Gehäuse angeordnet. Die beiden
Rasthalter greifen in Rastausnehmungen eines im Gehäuse verschiebbaren Kabelendhülsenmagazins
ein und bewegen dieses schrittweise vorwärts, so dass jeweils eine Kabelendhülse
zwischen Pressbacke und Schuh gelangt. Dieses Handwerkzeug ist kompliziert im Aufbau
und daher teuer in der Herstellung.
[0002] Weiters Handwerkzeuge zum Aufkrimpen von Kabelendhülsen sind aus der DE-OS 1ʹ515ʹ401,
der US-PS 2ʹ812ʹ676 sowie der DE-AS 1ʹ112ʹ154 bekannt. Es handelt sich dabei um noch
aufwendigere Konstruktionen. Bei DE-OS 1ʹ515ʹ401 muss das Magazin mit den Kabelendhülsen
durch einen separaten Handhebel weitergeschaltet werden. Bei der US-PS 2ʹ812ʹ676
muss zum Festhalten des Kabelendes ebenfalls ein zusätzlicher Hebel betätigt werden.
Auch beim Werkzeug nach DE-AS 1ʹ112ʹ154 muss zum Oeffnen der Zangenhebel ein zusätzlicher
Knopf gedrückt werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass es preiswert herstellbar und einfach
zu bedienen ist. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0004] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 ein Werkzeug zum Montieren von Kabelendhülsen,
Fig. 2 den Schnitt längs der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel, und
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV - IV in Fig. 3.
[0005] Die Krimpzange gemäss Fig. 1 und 2 hat zwei Zangenhebel 1, 2, die mittels Bolzen
3 gelenkig mit je dem einen Arm von zwei zweiarmigen hebeln 4, 5 verbunden und mittels
vorgespannter Federn 6 gegenüber den Hebeln 4, 5 in die in Fig. 1 dargestellte Grundstellung
gegen einen Anschlag 17 vorbelastet sind. Die Hebel 4, 5 sind um einen Bolzen 7 gegeneinander
verschwenkbar. An ihrem andern Arm 8, 9 tragen sie je ein Rastelement 10, 11, welche
mit einem Endhülsenmagazin 12 zusammenwirken. Das Rastelement 10 des Arms 8 besteht
aus einer durch eine Feder 13 belasteten Kugel 14, das Rastelement 11 aus einer durch
eine weitere Feder 15 belasteten Klinke 16.
[0006] Das Endhülsenmagazin 12 besteht aus einem bandförmigen Träger 20 aus einem thermoplastischen
Kunststoff mit zwei seitlichen, längsverlaufenden Nuten 21, in welche der Trichterrand
22 von längs des Trägers 20 in regelmässigen Abständen aufgereihten Kabelendhülsen
23 eingerastet ist. Die Arme 8, 9 haben Oeffnungen 25 zum Durchtritt des Magazins
12. Die Kugel 14 drückt gegen den Trichterrand 22 einer Endhülse 23 und sorgt für
eine exakte Positionierung der zu montierenden Endhülse 23 in der Zange. Die Klinke
16 greift in eine leere Oeffnung 24 des Magazine 12 und schiebt jeweils beim Oeffnen
der Zange das Magazin 12 um einen Schritt weiter.
[0007] An den Zangenhebeln 1, 2 sind Zahnradsegmente 30 angeformt. Beim Schliessen der Zange
greifen die Segmente 30 in eine doppelseitige Zahnstange 31 ein und begrenzen damit
die Schliessbewegung der Hebel 4, 5. In dieser Stellung ist die Klinke 16 in der nächsten
Oeffnung 24 eingerastet. Werden nun die Zangenhebel 1, 2 weiter zusammengedrückt,
so wird die Zahnstange 31 entgegen der Kraft einer Feder 32 verschoben und spreizt
über ein Kniehebelgelenk 33 die einen Enden zweier zweiarmiger Hebel 34, die um Bolzen
35 schwenkbar sind und deren andere Arme am freien Ende zusammenwirkende profilierte
Pressbacken 36 bilden. Beim Schliessen der Zangenhebel 1, 2 pressen die Pressbacken
36 die dazwischenliegende Endhülse 23 auf ein eingestecktes abisoliertes Kabelende
fest.
[0008] Die Hebel 34 sind mit den Bolzen 35 auf einem Lagerbock 37 gelagert, der ebenfalls
auf dem Bolzen 7 gelagert ist.
[0009] Die Zange wird durch eine vorgespannte Feder 40 in die in Fig. 1 dargestellte Grundstellung
gedrückt. Die Feder 40 ist durch eine Stange 41 geführt, welche am Zangenhebel 2 angelenkt
ist und eine abgestufte Bohrung 42 des Zangenhebels 1 durchdringt. Auf das freie
Ende der Stange 41 sind zwei Rändelmuttern 43 aufgeschraubt und gegeneinander verspannt.
Mit den Muttern 43 lässt sich die Schrittweite zum Weiterschalten des Magazins 12
einstellen. Die Feder 32 stützt sich an der Stange 41 ab.
[0010] Die Feder 40 ist schwächer als die Federn 6, so dass beim Betätigen der Zangenhebel
1, 2 diese zunächst gemeinsam mit den Hebeln 4, 5 bis zum Eingriff der Zahnsegmente
30 in die Zahnstange 31 um den Bolzen 7 schwenken. Bei stillstehenden Rastelementen
10, 11 schwenken hierauf die Zangenhebel 1, 2 um die Bolzen 3 und schliessen die Pressbacken
36.
[0011] Die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 ist ähnlich aufgebaut wie jene nach Fig. 1
und 2. Für Einzelheiten des Aufbaus und der Betriebsweise wird daher auf das oben
beschriebene Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 verwiesen. Analoge Bauteile sind
in Fig. 3 und 4 mit um die Zahl 100 erhöhten Bezugszeichen versehen.
[0012] Die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 hat wiederum zwei Zangenhebel 101, 102, die
an den zweiarmigen Hebeln 104, 105 mit Bolzen 103 angelenkt sind. Die die Zangenhebel
101, 102 gegen einen Anschlag 117 im Hebel 104, 105 vorbelastenden Federn 106 sind
hier als Druckfedern ausgebildet. Die Hebel 104, 105 sind wiederum in der Art einer
Schere um den Bolzen 107 schwenkbar und tragen die Rastelements 110, 111, welche mit
dem Endhülsenmagazin 112 zusammenwirken.
[0013] Die Rastelemente 110, 111 sind hier anders aufgebaut und bestehen aus sägezahnartigen
Rasten 114, 116 am ersten Arm der Hebel 110, 111, die mit dem Kabelendhülsenmagazin
112 zusammenwirken. Das Magazin 112 besteht aus einem Kunststoffstreifen als Träger
120 mit regelmässig voneinander beabstandeten Oeffnungen 124, in welche Kabelendhülsen
123 eingesetzt sind. Seitlich versetzt zu den Oeffnungen 124 hat der Träger 120 sägezahnartige
Ausnehmungen 126 mit gleicher Teilung wie die Oeffnungen 124, in welche die Rasten
114, 116 eingreifen. Der Träger 120 wird in jedem der ersten Arme der Hebel 104, 105
durch je eine Feder 113, 115 und einen Anpressschuh 113a, 115a gegen die Rasten 114,
116 gedrückt.
[0014] Die konzentrisch zu den Bolzen 103 angeordneten Zahnradsegmente 130 der Zangenhebel
101, 102 haben in der voll geöffneten, strichpunktiert angedeuteten Stellung C Abstand
von der Zahnstange 131. Beim Verschwenken der Hebel 101, 102 in die Stellung B greifen
sie in die Zahnstange 131 ein und begrenzen damit auch den Schwenkwinkel der doppelarmigen
Hebel 104, 105. Beim weiteren Zusammendrücken der Hebel 101, 102 in die Endstellung
A bleiben die Hebel 104, 105 ruhig und die Zahnstange 131 wird nach vorn verschoben.
Ihr vorderes Ende trägt das Kniegelenk 138 des Kniehebelgelenks 133, das wiederum
quer zur Schwenkebene der Zangenhebel 101, 102 angeordnet ist. Ueber das Kniehebelgelenk
133 werden die Hebel 134 betätigt, die wiederum um senkrecht zum Bolzen 107 angeordnete
Bolzen 135 schwenkbar sind. Der zweite Arm der Hebel 134 betätigt die Pressbacken
136, die hier in Keilnuten 145 senkrecht zur Längsrichtung des Trägers 120 und parallel
zum Bolzen 107 längsverschiebbar sind. Dazu greift ein am Ende des Hebels 134 abstehender
Stift 146 in ein quer zur Verschieberichtung der Pressbacken 136 verlaufendes Langloch
147. Die Bolzen 135 sind im Lagerbock 137 befestigt, durch den der Bolzen 107 ragt.
[0015] Die Oeffnungsfeder 132 ist hier auf einer koaxialen, am hinteren Ende der Zahnstange
131 befestigten Vierkantstange 150 geführt und stützt sich einerseits gegen Muttern
151 am freien Stangenende und andererseits an einem auf der Stange 150 geführten Läufer
152 ab. Der Schieber 152 ist über je eine geneigt zur Stangenachse angeordnete Druckstange
153 mit den Zangenhebeln 101, 102 gelenkig verbunden. Der Schieber 152 umfasst ein
Sperrelement 154, das ein Oeffnen der Zangenhebel 101, 102 erst nach deren vollständigem
Schliessen erlaubt.
[0016] Die beiden Druckstangen 153 verschieben den Läufer 152 nach hinten, wenn die Zangenhebel
101, 102 zusammengedrückt werden. In einer koaxialen Oeffnung 155 des Läufers 152
ist ein hülsenförmiger, längsgeschlitzter, radial etwas vorgespannter Schieber 156
unter Reibung verschiebbar. Der Schieber 156 hat gegenüber der Stange 150 Spiel. Zwischen
zwei Keilflächen 157 und der Stange 150 ist je eine Rolle 158 untergebracht. Die
Keilflächen 157 sind nach hinten gegen die Stange zu geneigt. In der in Fig. 3 dargestellten
vorderen Endlage der Rollen 158 haben diese zwischen Keilfläche 157 und Stange 150
Spiel, so dass sich die Zangenhebel 101, 102 ungehindert zusammenpressen lassen. Solange
der Schieber 156 in der dargestellten Lage im Läufer 152 ist, können jedoch die Zangenhebel
101, 102 nicht geöffnet werden, weil sich dann beim Vorwärtsschieben des Läufers 152
auf der Stange 150 die Rollen 158 verkeilen und somit den Läufer 152 gegenüber der
Stange 150 sperren.
[0017] Werden jedoch die Zangenhebel 101, 102 ganz zusammengepresst, so verschiebt ein quer
durch die Stange 150 ragender hinterer Anschlagstift 159 den Schieber 156 nach vorn,
so dass der Schieber 156 die Rollen 158 in der vorderen Endlage hält. Damit ist das
Sperrelement 154 entsperrt und die Zangenhebel 101, 102 können geöffnet werden. Wenn
sie vollständig geöffnet sind, verschiebt ein vorderer Anschlagstift 160 den Schieber
156 wieder in die in Fig. 3 dargestellte Stellung. Durch das Sperrelement 154 wird
sichergestellt, dass die Kabelendhülsen 123 vollständig und korrekt auf die Kabelenden
aufgepresst werden.
[0018] Statt der in Fig. 3 dargestellten Ausführung kann das Kabelendhülsenmagazin 112
an der Vorderseite oder an einer der beiden Seitenflächen des Trägers 120 die Ausnehmungen
126 aufweisen.
[0019] Unter dem Begriff "Kabelendhülsen" werden Körper mit einem hülsenförmigen Schaft
zum Aufquetschen auf abisolierte Kabelenden verstanden. Ausser reinen Hülsen fallen
unter diesen Begriff Kabelendschuhe und aufquetschbare Flachsteckerelemente.
1. Handwerkzeug zum Montieren von Kabelendhülsen (23,123) auf Kabelenden, umfassend
zwei durch Zusammendrücken zweier Zangenhebel (1,2; 101,102) über ein Kniegelenk
(33, 133) gegeneinander bewegbare Pressbacken (36,136), eine die Zangenhebel (1,2;102,102)
öffnende erste Feder (32,132), sowie eine Schrittvorschubeinrichtung zum schrittweisen
Vorschub eines die Kabelendhülsen (23,123) enthaltenden bandförmigen Magazins (12,112)
bei der Betätigung der Zangenhebel (1,2;101,102), dadurch gekennzeichnet, dass die
Schrittvorschubeinrichtung zwei doppelarmige Hebel (4,5;104,105) mit je einem im
ersten Hebelarm angeordneten Rastelement (10,11;110,111) für den Weitertransport
des Magazins (12,112) umfasst, dass die Zangenhebel (1,2;101,102) durch je eine zweite
Feder (6,106) gegen einen Anschlag (17,117) im zugehörigen doppelarmigen Hebel (4,5;104,105)
vorbelastet mit je dem zweiten Arm der doppelarmigen Hebel (4,5;104,105) gelenkig
verbunden sind, und dass die Zangenhebel (1,2;101,102) über zumindest einen Teil
ihres Schwenkbereichs über das quer zur Schwenkebene der Zangenhebel (1,2;101,102)
angeordnete Kniehebelgelenk (33,133) mit den Pressbacken (36,136) verbunden sind.
2. Handwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der
Zangenhebel (1,2;101,102) ein konzentrisch zu seinem Anlenkpunkt (3,103) am zweiten
Arm des zugehörigen doppelarmigen Hebels (4,5;104,105) angeordnetes Zahnradsegment
(30,130) aufweist, das im entlasteten Zustand der Zangenhebel (1,2;101,102) Abstand
von einer mit dem Kniehebelgelenk (33,133) verbundenen Zahnstange (31,131) hat und
beim Zusammendrücken der Zangenhebel (1,2; 101,102) in Eingriff mit der Zahnstange
(31,131) gelangt.
3. Handwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Ende der
Zahnstange (31,131) das Kniegelenk (138) des Kniehebelgelenks (33,133) trägt, und
dass die beiden Arme des Kniehebelgelenks (33,133) über je einen Schwenkhebel (34,134)
mit je einer der Pressbacken (36,136) verbunden sind.
4. Handwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das hintere Ende der
Zahnstange (131) mit einer koaxialen Stange (150) verbunden ist, auf der ein durch
die erste Feder (132) in Richtung zur Zahnstange (131) vorbelasteter Läufer (152)
geführt ist, der über je eine Druckstange (153) mit den beiden Zangenhebeln (101,102)
verbunden ist.
5. Handwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Läufer (152) ein
Sperrelement (154) angeordnet ist, das ein Oeffnen der Zangenhebel (101,102) erst
nach deren vollständigem Schliessen erlaubt.
6. Handwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Läufer (152) ein
Schieber (156) unter Reibung längsverschiebbar ist, dass zwischen dem Läufer (152)
und der Stange (150) eine durch den Schieber (156) entsperrbare Rücklaufhemmung (157,158)
angeordnet ist, und dass an der Stange (150) Anschlagelemente (159,160) angeordnet
sind, die den Schieber (156) in beiden Verschieberichtungen des Läufers (152) mit
Spiel mitnehmen.
7. Handwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Rastelemente (110, 111) sägezahnartige Rasten (114,116) im ersten Hebelarm des doppelarmigen
Hebel (104,105) sowie je ein das Magazin (112) in Eingriff mit den Rasten (114,116)
drückendes Federelement (113,115) umfassen.
8. Kabelendhülsenmagazin mit Kabelendhülsen (123) zur Verwendung in einem Handwerkzeug
gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Magazin einen streifenförmigen
Träger (120) aus Kunststoff mit einer Reihe von Oeffnungen (124) umfasst, in welche
die Kabelendhülsen (123) eingesetzt sind, und dass der Träger (120) seitlich zu den
Oeffnungen (124) versetzt Ausnehmungen (126) mit gleicher Teilung wie die Oeffnungen
(124) zum Eingriff der Rastelemente (110,111) hat.
9. Handwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (126)
sägezahnförmig sind.