(19)
(11) EP 0 239 712 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.1987  Patentblatt  1987/41

(21) Anmeldenummer: 86890088.7

(22) Anmeldetag:  02.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01B 27/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT SE

(71) Anmelder: Franz Plasser Bahnbaumaschinen- Industriegesellschaft m.b.H.
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Theurer, Josef, Ing.
    A-1010 Wien (AT)
  • Brunninger, Manfred
    A-4203 Altenberg (AT)

(74) Vertreter: Hansmann, Johann (AT) 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrbare Gleisbaumaschine zum Aufnehmen, Reinigen, und Wiedereinbringen des Schotters mit einer Schotter-Verdichteinrichtung


    (57) Fahrbare Schotterbett-Reinigungsmaschine (1), mit einer Förder- bzw. Räumkette (9) zum Aufnehmen des Schotters aus dem Bereich unterhalb des Gleises (8), einer mit dem aufgenommenen Schotter beschickbaren Siebanlage sowie mit einer Vorrichtung zum Wieder­einbringen des gereinigten Schotters durch Abwurf im Bereich hin­ter der Förder- bzw. Räumkette (9) und einer unter dem, aus Schwellen (6) und Schienen (7) bestehenden Gleisgerippe hindurch­führenden und quer zur Maschinenlängsrichtung erstreckenden, bal­kenförmigen Schotter-Verdichteinrichtung (16). Diese ist jeweils endseitig über mit einem Antrieb (38) verbundene Trägerpfosten (33) am Maschinenrahmen befestigt. Die als plattenförmiger Ver­dichtbalken (37) ausgebildete Schotter-Verdichteinrichtung (16) ist direkt im oder vor dem Bereich des abgeworfenen Schotters angeordnet, und der mit dem Trägerpfosten (33) verbundene An­trieb (38) ist für eine kontinuierlich etwa in Gleisebene hin- und hergehende Bewegung - für eine Vorverdichtung des Schotters entgegen der Arbeitsrichtung - ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Gleisbaumaschine, insbeson­dere Schotterbett-Reinigungsmaschine, mit einer Förder- bzw. Räum­kette zum Aufnehmen des Schotters aus dem Bereich unterhalb des Gleises, einer mit dem aufgenommenen Schotter beschickbaren Sieban­lage sowie mit einer Vorrichtung zum Wiedereinbringen des gereinig­ten Schotters durch Abwurf im Bereich hinter der Förder- bzw. Räum­kette und einer unter dem, aus Schwellen und Schienen bestehenden Gleisgerippe hindurchführenden und quer zur Maschinenlängsrichtung erstreckenden, balkenförmigen Schotter-Verdichteinrichtung, die je­weils endseitig über mit einem Antrieb verbundene Trägerpfosten am Maschinenrahmen befestigt ist.

    [0002] Es ist - gemäß AT-PS 369 8o5 der gleichen Anmelderin - bereits eine derartige Schotterbett-Reinigungsmaschine mit einer Förder- bzw. Räumkette zum Aufnehmen des Schotters aus dem Bereich unterhalb des Gleises bekannt. Der Förder- bzw. Räumkette ist in Arbeits­richtung eine Siebanlage zum Reinigen des aufgenommenen Schotters nachgeordnet. Unterhalb der Siebanlage ist eine als Abwurf-Förder­band ausgebildete Vorrichtung zum verteilten Wiedereinbringen des gereinigten Schotters durch Abwurf auf das freigelegte Planum im Bereich unmittelbar hinter der Förder- bzw. Räumkette vorgesehen. Hinter der Abwurfstelle für den gereinigten Schotter ist weiters eine unterhalb des Gleisrostes durchgeführte Planier- und Verdicht­vorrichtung über seitlich der Schwellen angeordnete, als Parallelo­grammführungen ausgebildete Träger am Maschinenrahmen angelenkt und durch einen Verschwenkantrieb höhenverstellbar. Die in Arbeits­richtung der Verdichtvorrichtung vorgeordnete Planiervorrichtung ist aus zwei endseitig jeweils an die Träger angelenkten und durch einen Antrieb um eine vertikale Achse verschwenkbaren Planierket­ten gebildet, die zur Rotation in Horizontalebene jeweils mit einem Drehantrieb verbunden sind. Die über in Maschinenlängsrichtung ver­laufende Längsträger mit der Planiervorrichtung verbundene und die­ser nachgeordnete Verdichtvorrichtung ist aus einem quer zur Ma­schinenlängsrichtung verlaufenden Balken gebildet, dessen äußere Enden mit einem der beiden Längsträger elastisch nachgiebig ver­bunden sind und der von einem Vibrationsantrieb in Schwingungen versetzbar ist. Mit dieser Planier- und Verdichtvorrichtung wird der vom Abwurf-Förderband durch das Gleis auf das Planum relativ unregelmäßig abgeworfene Schotter mit den rotierbaren Planierket­ten auf gleiche Höhe gebracht und anschließend durch die Verdicht­vorrichtung von oben her komprimiert. Diese Vorrichtung ist rela­tiv umfangreich, da zwei Einheiten - eine Planier- und Verdichtvor­richtung - notwendig sind und erfordert daher oft eine höhere Anhebung des Gleises, da die beiden höhenverstellbaren Vorrichtun­gen zwischen dem oberen Schotterbett-Niveau und dem Gleisgerippe angeordnet sind. Die Verdichtwirkung ist jedoch nicht immer aus­reichend, da oft Schotterlücken bedingt durch den unregelmäßig ab­geworfenen Schotter vorhanden sind. Dies ist dort nachteilig, wo die Schwellen dann zur Auflage kommen.

    [0003] Es ist auch - gemäß AT-PS 329 1o7 der gleichen Anmelderin - eine Schotterbett-Reinigungsmaschine mit einer unter das Gleis hin­durchgeführten Förder- bzw. Räumkette zum Aufnehmen des Schotters bekannt. Dieser Förder- bzw. Räumkette ist eine Siebanlage zum Reinigen des Schotters nachgeordnet. Als Vorrichtuntung zum verteil­ten Wiedereinbringen des gereinigten Schotters von der Siebanlage auf das freigelegte Planum ist ein oder sind auch zwei in hori­zontaler Ebene verschwenkbare Abwurf-Förderbänder vorgesehen. Der Förder- bzw. Räumkette ist weiters eine Planiervorrichtung nach­geordnet, die aus einer sich über die gesamte Schwellenlänge er­streckenden, gelenkförmig ausgebildeten Balkenanordnung besteht. Diese setzt sich aus einem mittigen, parallel zur Schwellenlängs­richtung verlaufenden Querglied und zwei äußeren, mit diesem durch Gelenke verbundenen Quergliedern zusammen. Die beiden äus­seren Enden der äußeren Querglieder sowie die Gelenke sind durch Seile an der Förder- bzw. Räumkette frei beweglich befestigt. Mit einer solchen nachgezogenen Planiereinrichtung soll der durch das Abwurf-Förderband abgeworfene Schotter annähernd gleichmäßig ver­teilt werden, wobei aber doch durch die relativ grobe Verteilwir­kung der Verteilbänder ebenso oft Schotterlücken entstehen.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß bei Schotterbehand­lungsmaschinen mit Reinigungsanlagen, wie Förder- und Räumkette mit Gleishebevorrichtung und Wiedereinbringen des gereinigten Schotters, der abgeworfene Schotter einer verbesserten Zuordnung unterworfen bzw. eine Anhäufung zu den richtigen Stellen erzielt wird, um dem Gleisgerippe eine bessere Auflage zu ermöglichen.

    [0005] Die Aufgabe der Erfindung wird nun mit der eingangs beschriebenen fahrbaren Gleisbaumaschine dadurch erreicht, daß die als platten­förmiger Verdichtbalken ausgebildete Schotter-Verdichteinrichtung direkt im oder vor dem Bereich der abgeworfenen Schotters ange­ordnet ist, und daß der mit dem Trägerpfosten verbundene Antrieb für eine kontinuierlich etwa in Gleisebene hin- und hergehende Bewegung - für eine Vorverdichtung des Schotters entgegen der Ar­beitsrichtung - ausgebildet ist.

    [0006] Eine derartige Verdichteinrichtung ermöglicht eine sofortige Ver­lagerung des zwischen den Schwellen auf das Planum abgeworfenen Schotters in einem kontinuierlichen Schoppvorgang auch unterhalb der Schwellen, wobei durch deren Widerstand eine Vorverdichtung des Schotters erzielbar ist. Damit liegt das Gleis bereits unmit­telbar nach dem Schotterabwurf in einer gewünschten und kontrol­lierbaren Lage auf bereits vorverdichteten Schwellenauflager auf, so daß die durch das folgende Fahrwerk der Gleisbaumaschine ausge­übte Belastung auf das Gleis für eine weitere gleichmäßige Vorver­dichtung der Schwellenauflager ausnützbar ist. Mit dem Einsatz eines plattenförmigen Verdichtbalkens kann dessen Schoppbewegung direkt im Schotterbett durchgeführt werden, wodurch in vorteilhaf­ter Weise das Gleis im Bereich der Verdichteinrichtung nicht über das Soll-Niveau angehoben werden muß und daher die Schwellenunter­seite als Widerstand für die Schoppbewegungen verwendbar ist.

    [0007] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der für ein Zusammenschieben des abgeworfenen Schotters schoppartige Verdichtbalken aus zwei zur Maschinenlängs-Symmetrie­ebene spiegelbildlich ausgebildeten Halbteilen gebildet ist, die jeweils im Bereich des mit seinem oberen Ende am Maschinenrahmen befestigten Trägerpfostens um eine vertikale Achse nach außen zum Außereingriff außerhalb der Schwellen verschwenkbar gelagert und jeweils mit einem am Trägerpfosten befestigten Antrieb verbunden sind. Durch diese zweiteilige Ausbildung des Verdichtbalkens ist dessen problemlose und rasche In- bzw. Außerbetriebnahme durch­führbar, indem die verschwenkbar am Trägerpfosten angelenkten Halbteile in eine seitlich des Gleises befindliche Ruheposition oder in eine unterhalb der Schwellen befindliche Arbeitsposition verschwenkt werden. Damit erübrigen sich zeitaufwendige Umrüstar­beiten.

    [0008] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist da­durch gekennzeichnet, daß die beiden Halbteile durch eine lösbare Versteifungsplatte miteinander verbindbar sind. Durch die Verbin­dung der beiden Halbteile mit einer Versteifungsplatte wird die Festigkeit des durch beide Halbteile gebildeten Verdichtbalkens auf einfache Weise wesentlich erhöht. Dadurch kann die Vorver­dichtwirkung für den Schotter noch verbessert werden, außerdem wird den durch die kontinuierlich zyklische Schlagbewegung be­dingten großen mechanischen Beanspruchungen besser standgehalten.

    [0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der als zweiteiliger Schopp-Balken ausgebildete Verdichtbalken an seinen äußeren Enden mit je einem am Maschinen­rahmen angelenkten, als zweiseitiger Hebel ausgebildeten Träger­pfosten verbunden ist, die mit ihrem oberen Teil jeweils mit einem als verschwenkbarer Hydraulik-Zylinder-Kolben-Antrieb aus­gebildeten Antrieb gelenkig verbunden sind, wobei vorzugsweise die beiden Trägerpfosten für den zweiteiligen Schopp-Balken durch Lösung der Versteifungsplatte unabhängig betätigbar bzw. nach außen außer Eingriff schwenkbar sind. Eine derartige einfache Ausbildung der Trägerpfosten als zweiteiliger Hebel eignet sich besonders für eine leistungsfähige Übertragung großer Verdicht­kräfte vom Antrieb auf den Verdichtbalken. Mit der Verschwenk­barkeit der endseitig an den Trägerpfosten befestigten Halbteile des Verdichtbalkens ist ein rascher und problemloser Übergang von der Arbeits- in die Überstellposition durchführbar.

    [0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­zeichnet, daß der Schopp-Balken im Querschnitt eine - von oben nach unten gesehen - konvexe Wölbung aufweist, deren unterste Kante in dem in Arbeitsrichtung vorderen Teil der Wölbung und deren oberste Kante in Verdichtrichtung bis unmittelbar nahe der Schwellenunterkante reicht, wobei jeweils am äußeren Ende eine Verstärkungsplatte zur Befestigung mit dem Balken selbst und mit dem über dem Maschinenrahmen verbundenen Trägerpfosten vorgese­hen ist. Mit der gewölbten Ausbildung des Schopp-Balkens ist in Verdicht- bzw. Maschinenlängsrichtung ein großflächiger Angriff auf die abgeworfenen Schotteranhäufungen für deren rasche Verla­gerung und Verdichtung in den Bereich unterhalb der Schwellen mög­lich. Außerdem wird durch die Wölbung ein sofortiges Abfließen des kontinuierlich vom Schotterauslaß der Maschine abgeworfenen und zeitweilig auf den Verdichtbalken fallenden Schotters ermög­licht. Mit der Anordnung einer Verstärkungsplatte ist eine voll­flächige Befestigung des gewolbten Schopp-Balkens im Bereich der Trägerpfosten für eine hohe Belastbarkeit möglich.

    [0011] Die als durchgehender Schopp-Balken ausgebildete Verdichtein­richtung bzw. jeder Halbteil des Schopp-Balkens kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung vor­zugsweise mit einem Vibrationsantrieb verbunden sein. Durch den Vibrationsantrieb kann der Schopp-Balken zusätzlich zu der zykli­schen Schlagbewegung in Vibrationen versetzt werden. Damit wird einerseits eine Erhöhung der Verdichtwirkung und andererseits ein noch rascheres Abfließen des auf den Schopp-Balken fallenden Schotters erreicht.

    [0012] Schließlich besteht noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darin, daß der als Schopp-Balken ausgebildeten Ver­dichteinrichtung eine am Maschinenrahmen angelenkte und in Ar­beitsrichtung vorgeordnete, sowie über ein Spurkranzradpaar am Gleis abrollbare Niederhalte-Vorrichtung, vorzugsweise mit einem Höhenverstellantrieb, zugeordnet ist. Mit einer derartigen Nie­derhalte-Vorrichtung kann zusätzlich zum Gewicht des Gleises eine kontrollierte Kraft in Richtung zum Planum ausgeübt werden, so daß die Verdichtwirkung des Schopp-Balkens noch zusätzlich stei­gerbar ist. Außerdem wird mit der Niederhalte-Vorrichtung unter Vermeidung einer durch die Verdichtwirkung unkontrollierten Gleisanhebung eine genaue und gleichmäßige Fixierung des Glei­ses in der gewünschten Soll-Lage erreicht.

    [0013] Im folgenden Wird die Erfindung an Hand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0014] Es zeigen:

    Fig.1 eine stark schematische Seitenansicht einer fahrbaren Schotterbett-Reinigungsmaschine gemäß der Erfindung,

    Fig.2 eine stark vergrößerte Detail-Seitenansicht der Schot­terbett-Reinigungsmaschine nach Fig.1 mit einer erfindungs­gemäß ausgebildeten Schotter-Verdichteinrichtung

    Fig.3 eine Draufsicht auf die Verdichteinrichtung nach Fig.2 und

    Fig.4 eine schematisch vereinfachte Teil-Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäß ausge­bildeten Schotterbett-Reinigungsmaschine.



    [0015] Die in Fig.1 dargestellte Schotterbett-Reinigungsmaschine 1 setzt sich insgesamt aus drei miteinander verbundenen Arbeitsfahrzeu­gen 2, 3 und 4 zusammen, die über Schienenfahrwerke 5 auf einem aus Schwellen 6 und Schienen 7 gebildeten Gleis 8 verfahrbar sind. Auf dem mittleren, mit einem Antrieb verbundenen Arbeits­fahrzeug 3 ist eine endlose, um das Gleis 8 herumgeführte Förder- bzw. Räumkette 9 mit einem Antrieb auf einem Maschinenrahmen 1o befestigt. Im Bereich dieser Förder- bzw. Räumkette 9 ist eine höhenverstellbare Gleishebevorrichtung 11 vorgesehen. In der durch einen Pfeil 12 dargestellten Arbeitsrichtung der Schot­terbett-Reinigungsmaschine 1 unmittelbar hinter der Förder- bzw. Räumkette 9 ist eine Arbeitskabine 13 oberhalb eines Aus­hubbereiches 14 der Schotterbettung mit dem Maschinenrahmen 1o verbunden. Dieser ist eine am Gleis 8 abrollbare Niederhalte-­Vorrichtung 15 und eine Schotter-Verdichteinrichtung 16 nach­geordnet.

    [0016] Am in Arbeitsrichtung vorderen Arbeitsfahrzeug 2 ist eine Sieb­anlage 17 mit zwei voneinander unabhängigen, in Maschinenlängs­richtung hintereinander V-förmig angeordneten, jeweils einen eigenen Vibrationsantrieb aufweisenden Siebeinheiten 18 auf einem Maschinenrahmen 19 angeordnet. Diese Siebanlage 17 ist durch ein mit kurzen Pfeilen dargestelltes Transportförderband 2o und zwei Einwurf-Förderbändern 21 mit dem durch die Förder- bzw. Räum­kette 9 aufgenommenen verunreinigten Schotter beschickbar. Der in der Siebanlage 17 vom Schotter getrennte Abraum gelangt über ein mit strichpunktierten Pfeilen dargestelltes Abraum-Förder­band 22 zum Beispiel auf einen vorgeordneten Verladewaggon. An der Unterseite der Siebanlage 17 ist der Anfang einer aus mehreren hintereinander angeordneten, mit langen Pfeilen darge­stellten Förderbändern gebildeten Schotterverteileinrichtung 23 vorgesehen. Diese ist zum Transport des gereinigten Schotters über einen Zwischenspeicher 24 zu einem im Bereich der Verdicht­einrichtung 16 gelegenen ersten Schotterauslaß 25 und zu einem am hinteren Arbeitsfahrzeug 4 befindlichen zweiten Schotter­auslaß 26 ausgebildet. Dieser zweite Schotterauslaß 26 ist durch einen Schotterspeicher 27 mit regelbaren Auslaßöffnungen gebil­det. Der erste Schotterauslaß 25 ist zur Schaffung einer ersten Schotterschichte 28 zwischen Planum und Gleis 8 und der zweite Schotterauslaß 26 zur Schaffung einer zweiten, die Schwellen­fächer ausfüllenden Schotterlage 29 vorgesehen. Am hinteren, dritten Arbeitsfahrzeug 4 ist ein Gleisstopf- und Hebe-Richt­ aggregat 3o über einen Antrieb in Fahrzeuglängsrichtung verschieb­bar auf einem Maschinenrahmen 31 angeordnet. Die Schotterverteil­einrichtung 23 ist durch ein dem Schotterspeicher 27 nachgeord­netes Förderband 32 bis über das hintere Maschinenende hinaus verlängerbar, wobei im vorderen, aufnahmeseitigen Endbereich der Förderbandes 32 ein verschwenkbares Umlenkorgan vorgesehen ist. Je nach der Stellung dieses Umlenkorganes ist wahlweise des gesamte Schotter bzw. ein Teil davon in den darunter befind­lichen Schotterspeicher 27 bzw. als überschüssiger Schotter über das Förderband 32 zu einem nachfolgenden Verladewaggon um­leitbar. Sämtliche Förderbänder sind zweckmäßigerweise rinnen­förmig ausgebildet, wodurch auch bei langen Transportwegen ein seitliches Herabfallen von Schotter bzw. Abraum ausgeschlossen wird.

    [0017] Die in den Fig.2 und 3 vergrößert, dargestellte Schotter-Verdicht­einrichtung 16 besteht aus vertikalen und seitlich des Gleises 8 angeordneten Trägerpfosten 33, die in einer Lagerstelle 34 um eine zur Fahrzeuglängsrichtung querverlaufende Achse 35 ver­schwenkbar am Maschinenrahmen 1o gelagert sind. Diese beiden gabelförmig ausgebildeten Trägerpfosten 33 sind in ihrem unteren Endbereich durch eine Verstärkungsplatte 36 verlängert, die mit dem Ende eines quer zum Gleis 8 angeordneten plattenförmigen Verdicht- oder Schopp-Balkens 37 verbunden ist. Die Verdicht­einrichtung 16 ist direkt im Bereich des im ersten Schotteraus­laß 25 abgeworfenen Schotters angeordnet. Ein mit dem Träger­pfosten 33 verbundener und am Maschinenrahmen 1o angelenkter Antrieb 38 ist für eine kontinuierliche, etwa in Gleisebene und in Gleislängsrichtung hin- und hergehende Pendelbewegung - für eine Vorverdichtung des Schotters entgegen der Arbeitsrichtung - ausgebildet. Die beiden gabelförmigen Enden des Trägerpfostens 33 sind durch eine Verbindungsplatte 39 miteinander verbunden. Der für ein Zusammenschieben des abgeworfenen Schotters schopp­artig ausgebildete Verdichtbalken ist aus zwei Maschinen­längs-Symmetrieebene spiegelbildlich ausgebildeten Halbteilen 4o gebildet, die jeweils im Bereich des mit seinem oberen Ende am Maschinenrahmen befestigten Trägerpfostens 33 um eine verti­kale Achse 41 nach außen zum Außereingriff außerhalb der Schwel­len verschwenkbar gelagert und jeweils mit einem am Träger­pfosten 33 befestigten Antrieb 42 verbunden sind. Die vertikale Achse 41 ist durch eine in der Verbindungsplatte 39 drehbar gelagerten, mit dem unteren Ende mit der Verstärkungsplatte 36 und damit mit dem zugeordneten Halbteil 4o und mit ihrem oberen Ende mit dem Antrieb 42 verbundene Kurbelstange 43 ge­bildet. Die beiden Halbteile 4o des Schopp-Balkens 37 sind in ihrem freien, in Gleismitte gelegenen Endbereich durch eine lösbare Versteifungsplatte 44 miteinander verbunden. Der Schopp-­Balken 37 weist im Querschnitt eine - von oben nach unten ge­sehen - konvexe Wölbung 45 auf, deren unterste Kante in dem in Arbeitsrichtung vorderen Teil der Wölbung 45 und deren oberste Kante in Verdichtrichtung bis unmittelbar nahe der Schwellen­unterkante reicht. Jeder Halbteil 4o des Schopp-Balkens 37 ist mit einem Vibrationsantrieb 46 verbunden. Der Verdichteinrich­tung 16 ist die an der Arbeitskabine 13 angelenkte und über ein Spurkranzradpaar 47 am Gleis 8 abrollbare Niederhalte-Vor­richtung 15 mit einem Höhenverstellantrieb 48 vorgeordnet. Die der Arbeitskabine 13 nachgeordneten Arbeitsaggregate und Bewe­gungsabläufe sind von einer zentralen Steuereinrichtung 49 aus steuerbar.

    [0018] Wie insbesondere in Fig.3 ersichtlich, ist der erste Schotter­auslaß durch eine schematisch angedeutete Schotterverteil­schurre 5o mit zwei quer zur Gleislängsrichtung verlaufenden Auslässen zur Bildung zweier Schwellenauflagerbänke 51 gebil­det. Zur Teilung des Schotters in eine erste, im ersten Schot­terauslaß 25 abgeworfene Menge und in eine restliche, zum zwei­ten Schotterauslaß 26 transportierte Menge ist ein Umlenkorgan 52 vorgesehen. Dieses ist um eine quer zur Maschinenlängsrich­tung verlaufende Achse verschwenkbar gelagert.

    [0019] Die Funktionsweise der in den Fig.1 bis 3 dargestellten Schotter­bett-Reinigungsmaschine 1 ist wie folgt:
    Während der kontinuierlichen Arbeitsvorfahrt der gesamten Schotter­bett-Reinigungsmaschine 1 wird der verunreinigte Schotter konti­nuierlich durch die Förder- bzw. Räumkette 9 auf das Transportför­derband 2o hochgefördert und von diesem über die Einwurf-Förder­bänder 21 auf die Siebanlage 17 abgeworfen. Der von dieser abgege­bene gereinigte Schotter gelangt über die Schotterverteileinrich­tung 23 entgegen der Arbeitsrichtung zum im Aushubbereich 14 ge­legenen ersten Schotterauslaß 25. Dort wird - mit der in Fig.2 ersichtlichen Stellung des Umlenkorganes 52 - ein Teil des trans­portierten Schotters über die Schotterverteilschurre 5o zwischen die Schwellen auf das Planum abgeworfen und ein weiterer Teil des Schotters über die nachgeordnete Schotterverteileinrichtung 23 dem zweiten Schotterauslaß 26 zugeführt. Der von diesem über den Schotterspeicher 27 abgeworfene Schotter wird unter Bildung einer zweiten Schotterlage 29 zur Füllung der Schwellenzwischenfächer verwendet. Sollte z.B. bei geringerem Abraumanteil mehr gereinig­ter Schotter vorliegen, so wird der nicht benötigte überschüssi­ge Schotter unter entsprechender Verschwenkung eines oberhalb des Schotterspeichers 27 angeordneten Umlenkorganes über das nachge­ordnete Förderband 32 zu einem nachfolgenden Verladewaggon weiter­befördert. Unmittelbar nach der Bildung der zweiten Schotterlage 29 erfolgt durch das Gleisstopf- und Hebe-Richtaggregat 3o eine kontinuierliche Gleislagekorrektur und Unterstopfung des Gleises.

    [0020] Der im ersten Schotterauslaß im Bereich der Verdichteinrichtung 16 abgeworfene Schotter zur Bildung der ersten Schotterschichte 28 wird durch die kontinuierlich hin- und hergehende, durch den Antrieb 38 bewirkte Bewegung schoppartig entgegen der Arbeits­richtung unter die Schwellen 6 bewegt und vorverdichtet. In Fig.2 ist die vorderste Position bei dieser hin- und hergehenden Bewe­gung in vollen Linien und die in Arbeitsrichtung hinterste Posi­tion mit strichpunktierten Linien dargestellt. Zur genauen Posi­tionierung des Gleises 8 und zur Vermeidung einer unkontrollier­ten Anhebung durch die Verdichtwirkung der Verdichteinrichtung 16 wird die Niederhalte-Vorrichtung 15 mit ihrem Spurkranzradpaar 47 in die gewünschte Höhenposition gebracht. Die in der Arbeitskabine 13 befindliche Bedienungsperson kann mit der Hilfe der zentralen Steuereinrichtung 49 die Frequenz der Hin- und Herbewegung des Schopp-Balkens 37 wahlweise entsprechend der Schottermenge od.dgl. verändern. Bei Beendigung der Reinigungsarbeit werden die beiden Halbteile 4o des Schopp-Balkens 37 durch Betätigung der beiden Antriebe 42 von ihrer in Fig.3 mit vollen Linien dargestellten Arbeitsposition um 9o° in die mit strichpunktierten Linien darge­stellte Ruheposition verschwenkt. Die Verschwenkung erfolgt da­durch, daß die in der Verbindungsplatte 39 drehbar gelagerte Kur­belstange 43 mitsamt der am unteren Ende befestigten Verstärkungs­platte ebenfalls um 9o° verschwenkt wird. Anschließend können die seitlich des Gleises 8 ausgeschwenkten Halbteile 4o noch über das Gleisniveau gebracht werden, indem die Kolbenstange des Antriebes 38 zur Gänze in den Zylinder eingefahren wird.

    [0021] Eine in Fig.4 dargestellte Schotterbett-Reinigungsmaschine 53 mit einem Maschinenrahmen 54 ist über Fahrwerke 55 auf einem aus Schienen 56 und Schwellen 57 gebildeten Gleis verfahrbar. Der über eine Förder- bzw. Räumkette 58 aufgenommene Schotter wird in einerSiebanlage 59 gereinigt und über ein Abwurf-Förderband 6o durch das Gleis auf das Planum abgeworfen. Unmittelbar im Bereich des abgeworfenen Schotters ist eine Schotter-Verdichteinrichtung 61 vorgesehen. Diese besteht aus seitlich am Maschinenrahmen 54 um eine querverlaufende Achse verschwenkbar gelagerten Träger­pfosten 62, die durch einen ebenfalls am Maschinenrahmen 54 ange­lenkten Antrieb 63 in eine etwa in Gleisebene hin- und hergehende Bewegung versetzbar sind. Die unteren Enden der beiden Träger­pfosten 62 sind im Bereich unterhalb des Gleises durch einen plattenförmigen Verdichtbalken 64 mit einer konvexen Wölbung lös­bar miteinander verbunden. Dieser Verdichtbalken 64 wird bei Be­ginn des Arbeitseinsatzes durch die vorbereitete Umbaulücke ge­schoben und mit den freien Enden der beiden Trägerpfosten 62 ver­bunden. Nach Beendigung des Arbeitseinsatzes erfolgt die Los­lösung des Verdichtbalkens 64 von den Trägerpfosten 62, sodaß eine ungehinderte Überstellfahrt der Schotterbett-Reinigungs­maschine 53 durchführbar ist.


    Ansprüche

    1. Fahrbare Gleisbaumaschine, insbesondere Schotterbett-­Reinigungsmaschine, mit einer Förder- bzw. Räumkette zum Aufneh­men des Schotters aus dem Bereich unterhalb des Gleises, einer mit dem aufgenommenen Schotter beschickbaren Siebanlage sowie mit einer Vorrichtung zum Wiedereinbringen des gereinigten Schotters durch Abwurf im Bereich hinter der Förder- bzw. Räumkette und einer unter dem, aus Schwellen und Schienen bestehenden Gleisge­rippe hindurchführenden und quer zur Maschinenlängsrichtung er­streckenden, balkenförmigen Schotter-Verdichteinrichtung, die je­weils endseitig über mit einem Antrieb verbundene Trägerpfosten am Maschinenrahmen befestigt ist, dadurch gekenn­zeichnet, daß die als plattenförmiger Verdichtbalken (37,64) ausgebildete Schotter-Verdichteinrichtung (16,61) direkt im oder vor dem Bereich des abgeworfenen Schotters angeordnet ist, und daß der mit dem Trägerpfosten (33,62) verbundene Antrieb (38, 63) für eine kontinuierlich etwa in Gleisebene hin- und hergehen­de Bewegung - für eine Vorverdichtung des Schotters entgegen der Arbeitsrichtung - ausgebildet ist.
     
    2. Gleisbaumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der für ein Zusammenschieben des abgeworfenen Schotters schoppartige Verdichtbalken (37) aus zwei zur Maschinenlängs-­Symmetrieebene spiegelbildlich ausgebildeten Halbteilen (4o) ge­bildet ist, die jeweils im Bereich des mit seinem oberen Ende am Maschinenrahmen befestigten Trägerpfostens (33) um eine vertikale Achse (41) nach außen zum Außereingriff außerhalb der Schwellen verschwenkbar gelagert und jeweils mit einem am Trägerpfosten (33) befestigten Antrieb (42) verbunden sind.
     
    3. Gleisbaumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die beiden Halbteile (4o) durch eine lösbare Versteifungsplatte (44) miteinander verbindbar sind.
     
    4. Gleisbaumaschine nach Anspruch 1 und 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als zweiteiliger Schopp-Balken ausgebilde­te Verdichtbalken (37) an seinen äußeren Enden mit je einem am Maschinenrahmen (1o) angelenkten, als zweiseitiger Hebel ausgebil­deten Trägerpfosten (33) verbunden ist, die mit ihrem oberen Teil jeweils mit einem als verschwenkbarer Hydraulik-Zylinder-Kolben-­Antrieb ausgebildeten Antrieb (38) gelenkig verbunden sind, wobei vorzugsweise die beiden Trägerpfosten (33) für den zweiteiligen Schopp-Balken (37) durch Lösung der Versteifungsplatte (44) unab­hängig betätigbar bzw. nach außen außer Eingriff schwenkbar sind.
     
    5. Gleisbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, daß der Schopp-Balken (37) im Querschnitt eine - von oben nach unten gesehen - konvexe Wölbung (45) aufweist, deren unterste Kante in dem in Arbeitsrichtung vorderen Teil der Wölbung (45) und deren oberste Kante in Verdichtrichtung bis un­mittelbar nahe der Schwellenunterkante reicht, wobei jeweils am äußeren Ende eine Verstärkungsplatte (36) zur Befestigung mit dem Balken (37) selbst und mit dem über dem Maschinenrahmen verbunde­nen Trägerpfosten (33) vorgesehen ist.
     
    6. Gleisbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, daß die als durchgehender Schopp-Balken aus­gebildete Verdichteinrichtung (16) bzw. jeder Halbteil (4o) des Schopp-Balkens vorzugsweise mit einem Vibrationsantrieb (46) ver­bunden ist.
     
    7. Gleisbaumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­durch gekennzeichnet, daß der als Schopp-Balken ausgebildeten Ver­dichteinrichtung (16) eine am Maschinenrahmen (1o) angelenkte und in Arbeitsrichtung vorgeordnete, sowie über ein Spurkranzradpaar (47) am Gleis (8) abrollbare Niederhalte-Vorrichtung (15), vor­zugsweise mit einem Höhenverstellantrieb (48) zugeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht