Hochleistungs-Schaltnetzteil
[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochleistungs-Schaltnetzteil nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Schaltnetzteile haben gegenüber herkömmlichen Netzteilen den wesentlichen Vorteil,
daß sie bei niedrigerem Gewicht und geringerem Volumen bei entsprechend geringerem
Kostenaufwand einen höheren Wirkungsgrad haben. Dem stehen als Nachteile eine etwas
kompliziertere Schalttechnik, eine stärkere HF-Störstrahlung und größere Schwierigkeiten
bei der Glättung der Ausgangsspannung gegenüber.
[0003] Stärkere HF-Störungen treten insbesondere bei Schaltnetzteilen auf, die nur in einem
der zu den beiden Ausgangsklemmen führenden Leitungen eine Siebdrossel aufweisen
mit der Folge, daß die HF-Störung über die jeweils andere drosselfreie Leitung bis
zum Verbraucher gelangt. Der Einbau zusätzlicher HF-Drosseln in die beiden Ausgangsleitungen,
ggfs. in Verbindung mit Y-Entstörkondensatoren, ist zwar grundsätzlich möglich, bedingt
aber bei Hochleitungsgeräten einen erheblichen Aufwand, weil diese HF-Drosseln wegen
ihrer Größe sehr teuer sind.
[0004] Dies gilt auch für den Fall, daß in jeder der beiden Ausgangsleitungen eine Leistungsdrossel
zwischengeschaltet wird, weil die zweite Leistungsdrossel zwangsläufig einen zusätzlichen
Raumbedarf und entsprechende Mehrkosten erfordert. Bei Hochleistungs-Schaltnetzteilen
kommt erschwerend hinzu, daß Leistungsdrosseln wegen des großen Leitungsquerschnitts
praktisch nicht "bewickelt" werden können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für die Verbesserung
der Glättung und HF-Entstörung bei Hochleistungs-Schaltkreisen eine auch im Hinblick
auf den notwendigen Raum- und Materialbedarf möglichst optimale Lösung zu finden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Die erfindungsgemäße Anordnung entspricht einer Drossel mit zwei Windungen,
ohne daß das Wicklungsmaterial mit seinem wegen der hohen Stromstärken entsprechend
großen Querschnitt gewickelt werden muß. Ein weiterer Vorteil sind die aufgrund des
symmetrischen Aufbaus guten Entstöreigenschaften der Siebschaltung.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens ergeben sich durch die Merkmale
der Unteransprüche.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Dabei zeigen:
FIG 1 das Prinzipschaltbild eines Schaltnetzteils mit einem im Ausgangskreis vorgesehenen
LC-Siebglied
FIG 2 eine Siebschaltung gemäß der Erfindung mit zwei Siebdrosseln
FIG 3, 4 den prinzipiellen Aufbau einer Siebdrosselanordnung nach Fig. 2
FIG 5 eine vorteilhafte Realisierung einer Siebdrosselanordnung nach den Fig. 3
und 4.
[0009] Das in Fig. 1 dargestellte Prinzipschaltbild eines Schaltnetzteils zeigt eingangsseitig
einen Netzgleichrichter NGL mit nachfolgender Schaltstufe SST, die aus der Gleichspannung
durch Zerhacken eine Rechteckspannung erzeugt und diese mit Hilfe eines Transformators
übersetzt. Auf der Sekundärseite des Transformators, der gleichzeitig für eine Netztrennung
sorgt, erfolgt zunächst eine Gleichrichtung mit Hilfe der beiden Gleichrichter D1,
D2 und anschließend eine Siebung. Die Siebschaltung besteht aus einer längs der einen
Ausgangsleitung eingeschalteten Glättungsdrossel L
G und aus einem im Querzweig liegenden Glättungskondensators C
G. Eine derartige Siebschaltung hat den Nachteil, daß die durch die Schaltstufe SST
verursachte und durch Blitzpfeile symbolisierte HF-Störstrahlung nur im Drosselzweig
ausreichend reduziert wird. In der zweiten, zum Minuspol führenden Ausgangsleitung,
die keine Glättungsdrossel enthält, gelangt die HF-Störstrahlung nämlich ungehindert
bis zum Ausgang.
[0010] Die Siebschaltung nach Fig. 2 begegnet diesen Schwierigkeiten in vorteilhafter Weise
dadurch, daß nun in beiden Ausgangsleitungen je eine Glättungsdrossel L
G1, L
G2 enthalten ist und daß beide Drosseln auf einem gemeinsamen Spulenkern angeordnet
sind.
[0011] Wie der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Spulenaufbau zeigt, bestehen beide Drosseln
L
G1, L
G2 aus je einer Windung und außerdem sind beide Windungen in gleichem Wicklungssinn
durch den Spulenkern SPK geführt. Dies bedeutet, daß sich die vom Punkt A zum Pluspol
bzw. vom Minuspol zum Punkt B jeweils durch den Spulenkern SPK fließenden Ströme
I addieren.
[0012] Ein für Hochleistungs-Schaltnetzteile besonders vorteilhafter Aufbau für die Siebdrosseln
nach den Fig. 3 und 4 ist in Fig. 5 dargestellt. Sie zeigt in perspektivischer Darstellung
eine der Drossel L
G1 zugeordnete Leiterbahn in Form eines Kupferbandes. Dieses Kupferband ist in drei
an einem Ende zusammenhängende Teilbahnen unterteilt, von denen die mittlere Teilbahn
als erste Windung W1 durch die Bohrung eines rohrförmigen Spulenkerns SPK geführt
ist, während die beiden äußeren Teilbahnen außen am Kern zurückgeführt sind. Diese
beiden äußeren Teilbahnen sind über den Kern hinaus verlängert und mit ihren verlängerten
rechtwinkelig zur Kernachse abgebogenen Enden mit einer der beiden Ausgangsklemmen
- hier mit dem Pluspol -verbunden. Der Anfang der mittleren Teilbahn ist ebenfalls
rechtwinkelig zur Kernachse und zwar vorzugsweise in entgegengesetzter Richtung zu
den beiden äußeren Teilbahnen abgebogen.
[0013] Die der anderen Drossel L
G2 zugeordnete Leiterbahn ist ebenfalls ein Kupferband und verläuft zunächst, ausgehend
von der zweiten Ausgangsklemme, zwischen den beiden äußeren Teilbahnen der anderen
Drossel L
G1 und anschließend als zweite Windung W2 durch den Spulenkern SPK. Die abgebogenen
Enden der beiden äußeren Teilbahnen von Drossel L
G1 und die dazwischen liegende Leiterbahn von Drossel L
G2 dienen zweckmäßig als Montageflächen für einen oder mehrere parallel geschaltete
Glättungskondensatoren C
G.
Bezugszeichenliste
[0014]
FIG 1 (Stand der Technik)
NGL Netzgleichrichter
SST Schaltstufe
D1, D2 Gleichrichter
LG Glättungsdrossel
CG Glättungskondensator
FIG 2 - 5
LG1,LG2 Glättungsdrossel
SPK Spulenkern
A, B Anschlüsse für LG1, LG2
Wl, W2 Windungen der Glättungsdrosseln L1, LG2
I Strom
1. Hochleistungs-Schaltnetzteil mit einem Leistungsübertrager, dessen Primärzweig
aus einem Netzgleichrichter und einer Schaltstufe besteht, in dessen Sekundärkreis
nach einem Gleichrichterteil eine Siebschaltung vorgesehen ist, die aus zwei in den
zu den beiden Ausgangsklemmen führenden Leitungen jeweils im Längszweig angeordneten
Drosseln und wenigstens einem Querkondensator besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Drosseln (LG1, LG2) aus je einer als streifenförmige Leiterbahn ausgebildeten Windung (W1, W2) bestehen
und daß beide Windungen (W1, W2) in gleichem Wicklungssinn durch einen gemeinsamen
Magnetkern (SPK) geführt sind.
2. Hochleistungs-Schaltnetzteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Windung (W1) der einen Drossel (LG1) aus einer in drei Teilbahnen unterteilten Leiterbahn besteht, von denen die mittlere
Leiterbahn durch den Magnetkern (SPK) geführt und die beiden äußeren Teilbahnen außen
am Kern zurückgeführt und mit einer der beiden Ausgangsklemmen verbunden sind.
3. Hochleistungs-Schaltnetzteil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der anderen Ausgangsklemme verbundene Leiterbahn der anderen Drossel
(LG2) zwischen den beiden Teilbahnen der einen Drossel (LG1) und anschließend durch den Magnetkern (SPK) geführt ist.
4. Hochleistungs-Schaltnetzteil nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die verlängerten Enden der beiden äußeren Teilbahnen der einen Drossel (LG1) und der zwischen diesen beiden Teilbahnen verlaufende Abschnitt der Leiterbahn für
die andere Drossel (LG2) als Montageflache für einen oder mehrere parallel geschaltete Glättungskondensatoren
(CG) dient.