[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur druckdichten Befestigung von geraden Rohren
zwischen zwei Rohrscheiben, insbesondere bei der Herstellung von Wärmetauschern, bei
dem die Rohre mit Spiel in Bohrungen der Rohrscheiben eingesetzt, mindestens an einem
Ende durch ein Druckmittel hydraulisch aufgeweitet und hiermit an die Rohrscheibe
angepreßt und im Stirnkantenbereich an der jeweiligen Rohrscheibe befestigt, insbesondere
angeschweißt werden und bei dem Maßnahmen getroffen werden, um in den zwischen den
Rohrscheiben befestigten Rohren einen vorgegebenen, den späteren Betriebszustand berücksichtigenden
Spannungszustand zu erzeugen. Außerdem betrifft die Erfindung eine bevorzugte Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Aus der DE-PS 2 456 811 ist ein Verfahren zur druckdichten Befestigung von geraden
Rohren zwischen zwei Rohrscheiben der voranstehend beschriebenen Art bekannt. Bei
diesem bekannten Verfahren erfolgt im Anschluß an das hydraulische Aufweiten der Rohrenden
im Bereich der Rohrscheiben ein zusätzliches Anwalzen der Rohre im aufgeweiteten Bereich
mindestens einer Rohrscheibe, um einen vorgegebenen Spannungszustand in den zwischen
den beiden Rohrscheiben befindlichen Rohren zu erzeugen, damit im späteren Betriebszustand
keine Uberbeanspruchung der Rohre auftritt.
[0003] Mit dem bekannten Verfahren läßt sich der Spannungszustand in den einzelnen Rohren
sehr genau vorgeben; der zusätzliche Anwalzvorgang erfordert jedoch einen nicht unerheblichen
Arbeits- und Zeitaufwand.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren zu vereinfachen
und einen vorgegebenen Spannungszustand in den zwischen zwei Rohrscheiben befestigten
Rohren in einem Verfahrensschritt mit deren Befestigung in den Rohrscheiben zu erzeugen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch
gekennzeichnet, daß zuerst ein Ende jedes Rohres in der entsprechenden Bohrung der
einen Rohrscheibe befestigt wird, daß anschließend jedes Rohr entsprechend der in
ihm zu erzeugenden Vorspannung erwärmt und mit einer sich aus der Erwärmung ergebenden
Teillänge mit dem unbefestigten Ende aus der anderen Rohrscheibe herausgeschoben wird
und daß bei Erreichen der vorausbestimmten Längendifferenz zwischen dem kalten und
dem aufgewärmten Zustand des Rohres das andere Ende des Rohres im Bereich seines innerhalb
der anderen Rohrscheibe liegenden Abschnittes hydraulisch aufgeweitet und anschließend
an seinem aus der Rohrscheibe hervorstehenden Endbereich mit der Rohrscheibe verschweißt
wird.
[0006] Mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird ohne zusätzlichen Arbeitsvorgang allein
durch ein gezieltes Erwärmen jedes Rohres vor dessen hydraulischem Aufweiten und Befestigen
an der zweiten Rohrscheibe der vorausbestimmte Spannungszustand erzeugt. Dieser Spannungszustand
ergibt sich selbsttätig, sobald alle Rohre zwischen den Rohrscheiben eingesetzt und
abgekühlt sind. Während des nacheinander erfolgenden Einsetzens der einzelnen Rohre
können sich abweichende Spannungszustände in den einzelnen Rohren ergeben, die sich
aber nach der Beendigung des Herstellvorganges in die vorgegebenen Werte verändern,
da diese von der Gesamtzahl der zwischen den Rohrscheiben angeordneten Rohre und der
sich hierdurch ergebenden Verformung der Rohrscheiben abhängen.
[0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß nicht nur
die erste Befestigung des einen Rohrendes an der zugehörigen Rohrscheibe, sondern
auch das Anschweißen des anderen Rohrendes an der zweiten Rohrscheibe ohne das Vorhandensein
von Spannungen im Befestigungsbereich erfolgt, weil das Rohrende zuvor durch das hydraulische
Aufweiten gegenüber der Rohrscheibe festgelegt worden ist. Demzufolge können sämtliche
Schweißnähte problemlos ausgeführt werden; außerdem sind die Schweißnähte ohne Schwierigkeiten
prüfbar.
[0008] Um den allein durch das hydraulische Aufweiten erzeugten Sitz der Rohre in den Rohrscheiben
zu verbessern, können gemäß einem weiteren, an sich bekannten Merkmal Vertiefungen
im Bereich der Bohrungen in den Rohrscheiben ausgebildet sein, in die die Rohre zur
Erhöhung der Haltekraft aufgeweitet werden.
[0009] Ein schnelles und sauberes Erwärmen der Rohre wird erfindungsgemäß dadurch erzielt,
daß sie durch Einführen einer Wärmepatrone in das bereits an der einen Rohrscheibe
befestigte Ende erwärmt werden.
[0010] In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, die sich aus
der Erwärmung der Rohre ergebende Ausdehnung als Steuersignal für den hydraulischen
Aufweitvorgang heranzuziehen. Hierdurch wird die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens vereinfacht und von Fehlern der Bedienungspersonen befreit.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Rohre mindestens an
einer Rohrscheibe unter Zwischenfügen einer einen Überstand des Rohres über die Rohrscheibe
umgebenden zusätzlichen Rohrhülse mit der Rohrscheibe verschweißt werden. Durch diese
zusätzlichen Rohrhülsen, die mit einem Ende vor dem Einsetzen der Rohre mit der Rohrscheibe
verschweißt werden, vereinfacht sich die Anbringung der Schweißnähte zwischen den
Rohrenden und der Rohrscheibe, wobei diese Schweißnähte nicht nur der Festlegung der
Rohre gegenüber der Rohrscheibe dienen, sondern auch eine zuverlässige Abdichtung
zwischen Rohr und Rohrscheibe garantieren.
[0012] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet eine
in das jeweils aufzuweitende Rohr einführbare Aufweitsonde, die mittels mindestens
zweier im Abstand voneinander am zylindrischen Sondenkörper angeordneter Dichtringe
mit dem aufzuweitenden Rohrabschnitt einen Ringraum bildet, der zum Aufweiten nach
Öffnen eines Ventils mit von einer Druckmittelquelle geliefertem Druckmittel beaufschlagt
wird.
[0013] Um bei einer derartigen Vorrichtung ein sofortiges Aufweiten des jeweiligen Rohrendes
zu erzielen, sobald das Rohrende durch Erwärmen des Rohres um die jeweils vorgegebene
Längendifferenz aus der Stirnseite der Rohrscheibe ausgetreten ist, ist erfindungsgemäß
an der Aufweitsonde ein von der Stirnkante des sich aufgrund der Erwärmung ausdehnenden
Rohres betätigbarer Schalter für das Ventil zur Zufuhr von Druckmittel zum Ringraum
angeordnet.
[0014] Diese erfindungsgemäße Ausbildung der Aufweitsonde hat nach dem Einführen des zylindrischen
Sondenkörpers in das jeweils aufzuweitende Rohr und nach dem gezielten Aufwärmen dieses
Rohres eine selbsttätige Einleitung des hydraulischen Aufweitvorganges zur Folge,
da das sich aufgrund der Erwärmung ausdehnende Rohr über den an der Aufweitsonde angeordneten
Schalter das Ventil öffnet, welches Druckmittel von der Druckmittelquelle in den Ringraum
führt, der durch mindestens zwei im Abstand voneinander am zylindrischen Sondenkörper
angeordnete Dichtringe in axialer Richtung begrenzt wird. Die Bedienungsperson muß
somit keine Messungen der Temperatur oder der Längendifferenz durchführen, sondern
lediglich dafür sorgen, daß die Aufweitsonde ordungsgemäß an die Rohrscheibe mit dem
aufzuweitenden Rohr angehalten wird.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Schalter einen den zylindrischen
Sondenkörper konzentrisch umgebenden Anschlagring. Der in Achsrichtung der Aufweitsonde
verlaufende Abstand des Anschlagringes zur Rohrscheibe bzw. zur Stirnkante des aufzuweitenden
kalten Rohres ist entsprechend der vorausbestimmten Längendifferenz einstellbar. Dieses
Einstellen kann entweder durch Auswechseln unterschiedlicher Anschlagringe oder durch
Verstellen des Anschlagringes relativ zur Anschlagfläche eines den zylindrischen Sondenkörper
umgebenden Gehäuses erfolgen.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die
Anschlagfläche der Aufweitsonde an der Rohrscheibe durch einen in axialer Richtung
des zylindrischen Sondenkörpers verstellbaren Gehäusering gebildet, in dessen Innerem
der Anschlagring des Schalters angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich nicht nur
die ordnungsgemäße Lage der Dichtringe innerhalb der jeweiligen Rohrscheibe, ggf.
unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Uberstandes des aufzuweitenden Rohres bzw.
einer zwischengefügten Rohrhülse einstellen, sondern auch die vorausbestimmte Längendifferenz,
die im Hinblick auf den späteren Spannungszustand des Rohres durch Erwärmen erzielt
und bei Erreichen als Steuersignal für den Beginn des hydraulischen Aufweitvorganges
herangezogen werden soll.
[0017] Auf der Zeichnung sind neben einer schematischen Gesamtdarstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Ausführungsbeispiel dieser Vorrichtung und anhand mehrerer Verfahrensschritte
der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtübersicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das zuerst in einer Rohrscheibe befestigte Ende eines
Rohres,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das andere Ende dieses Rohres, das aus der entsprechend
vorbereiteten Bohrung der anderen Rohrscheibe herausragt,
Fig. 4 einen der Fig.3 entsprechenden Schnitt, bei dem das Rohrende auf Sollmaß abgelängt
worden ist,
Fig. 5 eine der Fig.2 entsprechende Schnittdarstellung nach Einführen einer Wärmepatrone,
Fig. 6 eine der Fig.4 entsprechende Schnittdarstellung nach Einführen der Aufweitsonde
und während des Aufwärmvorganges,
Fig. 7 eine Schnittdarstellung entsprechend Fig.6 nach Beendigung des Aufwärmvorganges
und nach Durchführen des hydraulischen Aufweitens,
Fig. 8 einen Längsschnitt durch das in den Figuren 6 und 7 dargestellte Rohrende nach
dem hydraulischen Aufweiten und dem Verschweißen mit der Rohrscheibe,
Fig. 9 einen der Fig.8 entsprechenden Längsschnitt einer alternativen Ausführung der
Vorrichtung und
Fig.10 eine weitere Ausführungsform in einem entsprechenden Längsschnitt.
[0018] In der schematischen Darstellung der Fig.l ist ein Wärmetauscher 1 gezeichnet, der
zwei in ein Gehäuse 2 eingeschweißte Rohrscheiben 3 und 4 umfaßt, zwischen denen eine
Mehrzahl von geraden Rohren 5 verläuft. Bis auf eine Ausnahme sind diese Rohre 5 lediglich
durch strichpunktierte Linien angedeutet.
[0019] Diese Rohre 5 werden mit Spiel in vorbereitete Bohrungen der Rohrscheiben 3 und 4
eingesetzt und unter Verwendung einer Aufweitsonde 6 durch ein Druckmittel hydraulisch
aufgeweitet. Durch dieses Aufweiten werden die Rohre im Bereich der Rohrscheiben 3
und 4 an diese angepreßt. Anschließend werden die Rohre 5 im Stirnkantenbereich an
der jeweiligen Rohrscheibe 3 bzw. 4 befestigt, vorzugsweise durch Schweißen.
[0020] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 2 bis 8 erkennen lassen, erfolgt zuerst
ein hydraulisches Aufweiten desjenigen Endes der Rohre 5, das sich in der Rohrscheibe
3 befindet. Das an die jeweilige Bohrung der Rohrscheibe 3 und an eine in deren Bereich
ausgebildete Vertiefung angepreßte Rohr 5 wird anschließend auf der Außenseite der
Rohrscheibe 3 mit dieser verschweißt. Die zur Lagesicherung und Abdichtung dienende
Schweißnaht 7 ist in Fig.2 zu erkennen. Anstelle eines hydraulischen Aufweitens kann
die Befestigung der Rohre 5 in der Rohrscheibe 3 auch durch Einwalzen oder nur durch
Verschweißen erfolgen.
[0021] Nach diesem Befestigungsvorgang des Rohres 5 an der Rohrscheibe 3 ragt das andere
Ende des Rohres
5 geringfügig aus der Rohrscheibe 4 heraus, wie Fig.3 zeigt. In dieser Fig.3 ist auch
zu erkennen, daß im Bereich der jeweiligen Bohrung in der Rohrscheibe 4 eine Vertiefung
8 ausgebildet ist, in die das Rohr 5 beim hydraulischen Aufweiten zur Erhöhung der
Haltekraft eingepreßt wird.
[0022] Nachdem sämtliche Rohre 5 mit ihrem einen Ende in der Rohrscheibe 3 hydraulisch aufgeweitet
und an der Rohrscheibe 3 durch eine Schweißnaht 7 festgelegt worden sind, wird ihr
aus der Rohrscheibe 4 herausragendes Ende gemäß Fig.3 auf Sollmaß abgelängt, wie dies
die Fig.4 zeigt. Selbstverständlich ist es auch möglich, auf dieses Ablängen zu verzichten,
sofern ein vorgegebener Überstand des Rohres 5 über die Stirnfläche der Rohrscheibe
4 beabsichtigt ist, der auch nach der Befestigung der Rohre 5 in der Rohrscheibe 3
innerhalb der zulässigen Toleranzen eingehalten wird.
[0023] Wie die Darstellungen in den Figuren 5 und 6 zeigen, wird nunmehr in das bereits
an der Rohrscheibe 3 befestigte Ende des Rohres 5 eine Wärmepatrone 9 eingeschoben,
durch die das Rohr 5 erwärmt wird. Die Darstellung in Fig.6 zeigt, daß sich das Rohr
5 aufgrund dieser Erwärmung bereits verlängert hat und trotz seiner zuvor erfolgten
Ablängung auf das mit der Stirnfläche der Rohrscheibe 4 übereinstimmende Sollmaß geringfügig
aus der Stirnseite der Rohrscheibe 4 herausgeschoben hat.
[0024] Gemäß Fig.6 wird nunmehr in das noch freie Ende des Rohres 5 der zylindrische Sondenkörper
6a der Aufweitsonde 6 derart eingeschoben, daß sich die im Abstand voneinander auf
diesem Sondenkörper 6a befindenden Dichtringe 10 gerade noch innerhalb der Wandstärke
der Rohrscheibe 4 befinden. Um diese Zuordnung der Dichtringe 10 des Sondenkörpers
6a zur Rohrscheibe 4 sicherzustellen, ist auf das Gehäuse der Aufweitsonde 6 ein Gehäusering
11 aufgeschraubt, dessen Stirnfläche 11a an der Außenfläche der Rohrscheibe 4 anliegt.
Durch eine entsprechende Einstellung des Gehäuseringes 11 zum Sondenkörper 6a kann
auf diese Weise sichergestellt werden, daß sich die Dichtringe 10 stets in der richtigen
Lage innerhalb des Querschnittes der Rohrscheibe 4 befinden, wenn die Aufweitsonde
6 korrekt zur Anlage an der Rohrscheibe 4 gebracht wird.
[0025] Im Inneren des Gehäuseringes 12 ist beim Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 6
und 7 ein Anschlagring 12 angeordnet, aus dessen vorderer Stirnfläche ein oder mehrere
Kontaktstifte 12a herausragen, deren Vorderfläche in einem vorgegebenen Abstand a
zur Rohrscheibe 4 liegt. Beim Ausführungsbeispiel entspricht dieser Abstand a zugleich
der durch das Aufwärmen des Rohres 5 zu erzeugenden Längendifferenz, die nach dem
Befestigen und späteren Abkühlen des Rohres 5 wiederum für das Entstehen einer Vorspannung
in dem zwischen den Rohrscheiben 3 und 4 eingeschweißten Rohr 5 verantwortlich ist.
[0026] Sobald das Rohr 5 durch Erwärmen mittels der Wärmepatrone 9 um den gewünschten Betrag
verlängert worden ist, gelangt die aus der Rohrscheibe 4 austretende Stirnfläche des
Rohres 5 gemäß Fig.7 zur Anlage an den Kontaktstiften 12a. Diese Kontaktstifte 12a
sind als Teil. eines Schalters 13 ausgeführt, der ein Ventil 14 betätigt, das in der
Druckmittelleitung 15 angeordnet ist, die von einer Druckmittelquelle 16 zur Aufweitsonde
6 verläuft. In der Aufweitsonde 6 mündet die Druckmittelleitung 15 in dem hinsichtlich
seiner axialen Erstreckung durch die Dichtringe 10 gebildeten Ringraum 17. Im Bereich
dieses Ringraumes 17 wird das Rohr 5 aufgeweitet und an die Bohrung bzw. Vertiefung
8 der Rohrscheibe 4 angedrückt, sobald das Ventil 14 geöffnet worden ist.
[0027] Die Fig.7 zeigt das Ende des Rohres 5 während des hydraulischen Aufweitens, nachdem
der entsprechende Rohrabschnitt bereits an die Bohrung bzw. Vertiefung 8 der Rohrscheibe
4 angepreßt worden ist. Sobald sich innerhalb des Ringraumes 17 ein voreingestellter
Druckwert eingestellt hat und dieser über eine bestimmte Zeit aufrechterhalten worden
ist, wird der Druck abgebaut und die Aufweitsonde 6 aus dem Rohr 5 herausgezogen.
Danach wird das über die Rohrscheibe 4 hinausragende Ende des Rohres 5 mittels einer
Schweißnaht 18 mit der Rohrscheibe 4 verschweißt.
[0028] Durch die aufgrund des Abstandes a voreinstellbare Längendifferenz zwischen dem kalten
und dem mittels der Wärmepatrone 9 aufgewärmten Rohr 5 und die selbsttätige Einleitung
des hydraulischen Aufweitvorganges bei Erreichen dieser Längendifferenz wird das Rohr
um einen vorgegebenen Betrag aus der Rohrscheibe 4 herausgeschoben, bevor es mit dieser
Rohrscheibe 4 einerseits durch Aufweiten und andererseits durch Verschweißen verbunden
wird. Beim anschließenden Abkühlen des Rohres 5 treten Zugspannungen in diesem Rohr
5 auf, die unter Berücksichtigung der Verformungen der im Gehäuse 2 eingeschweißten
Rohrscheiben 3 und 4 den gewünschten Spannungszustand in den Rohren 5 zur Folge haben.
Hierbei kann es durchaus gewollt sein, daß in unterschiedlichen Rohren 5 unterschiedliche
Spannungen herrschen. Es ist demzufolge möglich, verschiedene Rohre 5 unterschiedlich
weit aus der Rohrscheibe 4 durch Aufwärmen herauszuschieben, bevor sie an der Rohrscheibe
4 befestigt werden. Zu diesem Zweck kann der Anschlagring 12 innerhalb des Gehäuseringes
11 verstellbar oder gegen einen anderen Anschlagring 12 auswechselbar sein, der einen
anderen Abstand a zur Stirnfläche der Rohrscheibe 4 einhält.
[0029] In den Figuren 9 und 10 sind zwei weitere Ausführungsmöglichkeiten für den Schalter
13 zur Steuerung des Ventils 14 dargestellt. Während bei der Ausführungsform nach
den Figuren 6 und 7 die Kontaktstifte 12a in dem elektrisch nicht leitenden Anschlagring
12 so in den Stromkreislauf des Schalters 13 eingebaut sind, daß sie bei einer Berührung
durch die Stirnkante des sich ausdehnenden Rohres 5 eine Betätigung des Schalters
13 zur Folge haben, verwendet die Ausführungsform nach Fig.9 anstelle eines Anschlagringes
12 mit Kontaktstiften 12a einen am Gehäusering 11 schwenkbar gelagerten Schalthebel
20, der mit einem Kontakt 19 des Schalters 13 zusammenwirkt. Normalerweise ist der
durch die Feder 20a belastete Schalthebel 20 vom Kontakt 19 abgehoben. Wird der Schalthebel
20 dageben von der sich ausdehnenden Stirnkante des Rohres 5 gemäß Fig.9 im Uhrzeigersinn
verschwenkt, kommt er zur Anlage am Kontakt 19, sobald das Rohr 5 sich um das Maß
a ausgedehnt hat, wie dies in Fig.9 dargestellt ist. In diesem Moment bewirkt der
Schalter 13 ein Öffnen des Ventils 14, wie dies voranstehend bezüglich des ersten
Ausführunasbeispiels beschrieben worden ist.
[0030] Bei der dritten Ausführungsform nach Fig.10 wird der Schaltvorgang durch eine im
Gehäusering 11 angeordnete Induktionsspule 21 ausgelöst. Beim Ausführungsbeispiel
befindet sich innerhalb der Induktionsspule 21, die über einen Verstärker 22 an den
Schalter 13 angeschlossen ist, ein Magnetring 23, der durch die Stirnkante des sich
ausdehnenden Rohres 5 verschoben wird und ein durch den Verstärker 22 verstärktes
Steuersignal an das Ventil 14 abgibt, sobald die Stirnkante des Rohres 5 um den Betrag
a aus der Stirnfläche der Rohrscheibe 4 herausgetreten ist. Diese Ausführungsmöglichkeit
kann auch zu einer berührungslosen Kontaktgabe herangezogen werden, wenn anstelle
des Magnetringes 23 der aus der Rohrscheibe 2 heraustretende Teil des Rohres 5 zur
Auslösung des von der Induktionsspule 21 abzugebenden Signals herangezogen wird.
[0031] Die drei Ausführungsbeispiele zeigen somit eine Ausführungsform, bei der das sich
ausdehnende Rohr unmittelbar in den Stromkreis des Schalters 13 einbezogen ist (Figuren
6 und 7). Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach Fig.9 wird auf mechanischem Wege der
Schaltkontakt erzeugt. Das Ausführungsbeispiel nach Fig.10 zeigt einen berührungslosen
Schalter, der ebensogut eine Photozelle sein könnte, die auf die sich ausdehnende
Stirnkante des Rohres 5 reagiert.
Bezugsziffernliste:
[0032]
a Abstand
1 Wärmetauscher
2 Gehäuse
3 Rohrscheibe
4 Rohrscheibe
5 Rohr
6 Aufweitsonde
6a zylindrischer Sondenkörper
7 Schweißnaht
8 Vertiefung
9 Wärmepatrone
10 Dichtring
11 Gehäusering
11a Stirnfläche
12 Anschlagring
12a Kontaktstift
13 Schalter
14 Ventil
15 Druckmittelleitung
16 Druckmittelquelle
17 Ringraum
18 Schweißnaht
19 Kontakt
20 Schalthebel
20a Feder
21 Induktionsspule
22 Verstärker
23 Magnetring
1. Verfahren zur druckdichten Befestigung von geraden Rohren zwischen zwei Rohrscheiben,
insbesondere bei der Herstellung von Wärmetauschern, bei dem die Rohre mit Spiel in
Bohrungen der Rohrscheiben eingesetzt, mindestens an einem Ende durch ein Druckmittel
hydraulisch aufgeweitet und hiermit an die Rohrscheibe angepreßt und im Stirnkantenbereich
an der jeweiligen Rohrscheibe befestigt, insbesondere angeschweißt werden und bei
dem Maßnahmen getroffen werden, um in den zwischen den Rohrscheiben befestigten Rohren
einen vorgegebenen, den späteren Betriebszustand berücksichtigenden Spannungszustand
zu erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst ein Ende jedes Rohres in der entsprechenden Bohrung der einen Rohrscheibe
befestigt wird, daß anschließend jedes Rohr entsprechend der in ihm zu erzeugenden
Vorspannung erwärmt und mit einer sich aus der Erwärmung ergebenden Teillänge mit
dem unbefestigten Ende aus der anderen Rohrscheibe herausgeschoben wird, und daß bei
Erreichen der vorausbestimmten Längendifferenz zwischen dem kalten und dem aufgewärmten
Zustand des Rohres das andere Ende des Rohres im Bereich seines innerhalb der anderen
Rohrscheibe liegenden Abschnittes hydraulisch aufgeweitet und anschließend an seinem
aus der Rohrscheibe hervorstehenden Endbereich mit der Rohrscheibe verschweißt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Bohrungen
in den Rohrscheiben Vertiefungen ausgebildet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre durch Einführen
einer Wärmepatrone in das bereits an der einen Rohrscheibe befestigte Ende erwärmt
werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die sich aus der Erwärmung der Rohre ergebende Ausdehnung als Steuersignal für den
hydraulischen Aufweitvorgang herangezogen wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohre mindestens an einer Rohrscheibe unter Zwischenfügen einer einen Uberstand
des Rohres über die Rohrscheibe umgebenden zusätzlichen Rohrhülse mit der Rohrscheibe
verschweißt werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5 mit einer in das jeweils aufzuweitende Rohr einführbaren Aufweitsonde, die
mittels mindestens zweier im Abstand voneinander am zylindrischen Sondenkörper angeordneter
Dichtringe mit dem aufzuweitenden Rohrabschnitt einen Ringraum bildet, der zum Aufweiten
nach Öffnen eines Ventils mit von einer Druckmittelquelle geliefertem Druckmittel
beaufschlagbar ist,
dadurch gekennzeichnet ,
daß an der Aufweitsonde (6) ein von der Stirnkante des sich aufgrund der Erwärmung
ausdehnenden Rohres (5) betätigbarer Schalter (13) für das Ventil (14) zur Zufuhr
von Druckmittel zum Ringraum (17) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (13) einen
den zylindrischen Sondenkörper (6a) konzentrisch umgebenden Anschlagring (12) umfaßt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der in Achsrichtung der
Aufweitsonde (6) verlaufende Abstand (a) des Anschlagringes (12) zur Rohrscheibe (4)
bzw. zur Stirnkante des aufzuweitenden, kalten Rohres (5) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) durch Auswechseln
unterschiedlicher Anschlagringe (12) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (a) durch
Verstellen des Anschlagringes (12) relativ zur Anschlagfläche eines den zylindrischen
Sondenkörper (6a) umgebenden Gehäuses einstellbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlagfläche (lla) der Aufweitsonde (6) an der Rohrscheibe (4) durch einen in axialer
Richtung des zylindrischen Sondenkörpers (6a) verstellbaren Gehäusering (11) gebildet
ist, in dessen Innerem der Anschlagring (12) des Schalters (13) angeordnet ist.