[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von mindestens
zwei Formteilen in einem Arbeitsgang durch thermoplastische Verformung entsprechender
Folienabschnitte.
[0002] Umformverfahren wie die thermoplastische Verformung von Kunststoffen durch Tiefziehen
sind seit langem bekannt. Insbesondere im Behälter- und Verpackungsbereich lassen
sich durch Tiefziehen von Folien oder Platten aus tiefziehbarem Material (zum Beispiel
Polyäthylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyisobutylen, Polyamide
sowie eine größere Anzahl von Copolymerisaten) eine Vielzahl von Formteilen stark
unterschiedlicher Formen kostengünstig herstellen. Um schneller und mit höheren Stückzahlen
produzieren zu können, sind Kunststoff-Tiefziehmaschinen bekannt, die ein Mehrfach-Werkzeug
aufweisen.
[0003] Anstelle von einem Formteil werden hier in einem Arbeitsgang mindestens zwei Formteile
hergestellt.
[0004] Dazu wird ein Folienabschnitt oder eine Folienplatte umlaufend eingespannt, die Folie
anschließend erwärmt und das Werkzeug dann gegen die erwärmte Folie geführt. Es wird
dann ein Vakuum eingeschaltet, das über entsprechende Saugöffnungen im Werkzeug die
Folie auf oder über das Werkzeug zieht und so das Formteil ausbildet. Durch einen
sogenannten "Oberstempel", der gegen das Formwerkzeug von oben gegen die Folie geführt
wird, läßt sich die Formgebung optimieren. Es kann auch in spielbildlicher Weise wie
vorstehend beschrieben gearbeitet werden. Anschließend wird das Werkzeug wieder weggefahren,
wodurch es sich von der darübergezogenen Folie löst. Die Verformte abgekühlte Folie
wird dann entnommen und anschließend geschnitten oder gestanzt, um die einzelnen Formteile
zu gewinnen.
[0005] Insbesondere der anschließende Schneid- und Stanzvorgang erfordert nochmals eine
genaue Ausrichtung der Folie, um Teile in den gewünschten Abmessungen zu erhalten.
Es ist ein separates Schneid- beziehungsweise Stanzaggregat notwendig, das einen erheblichen
Platzbedarf erfordert und zusätzliche Kosten verursacht.
[0006] Darüberhinaus fällt beim Stanzen oder Schneiden eine mehr oder weniger größere Menge
Abfallmaterial an.
[0007] Aus dem europäischen Patent 49 430 ist ein Massengutbehälter bekannt, bei dem der
die Behälteröffnung bildende Handhabungs- und Versteifungsrand in seinen Außenabmessungen
den Außenabmessungen der vorgeschnittenen Ausgangsfolie für einen Vakuumziehvorgang
entspricht. Zwar kann so ohne Abfall gearbeitet werden, jedoch lassen sich mehrere
dieser Behälter in einem Arbeitsgang nur sehr umständlich herstellen. Da jeder der
Folienzuschnitte einen Auflagerand benötigt und verspannt werden muß, muß jede einzelne
Platte exakt auf der Tiefziehmaschine positioniert werden, was in der Regel nur von
Hand erfolgen kann. Eine Automatisierung der Zuführung der Folienzuschnitte ist allenfalls
dann möglich, wenn die einzelnen Zuschnitte in Zuführrichtung hintereinander antransportiert
werden. Sie können dann zum Beispiel an den parallel zur Zuführrichtung verlaufenden
Kanten mittels bekannter, umlaufender Stachelketten ergriffen und an der entsprechenden
Stelle auf der Tiefziehmaschine abgelegt werden.
[0008] Diese Zuführung ist -wie gesagt- auf in Zuführrichtung hintereinander angeordnete
Folienabschnitte beschränkt, weil die Halte- und Zuführmittel dann außenseitig verlaufen
und nicht die Anlage des später aufgesetzten Spannrahmens behindern dürfen.
[0009] Zur Erhöhung der Kapazität einer Tiefziehmaschine, damit also zur Produktionssteigerung
einer Anlage wäre es wünschenswert, mehrere Tiefzieh-Formteile in einem Arbeitsgang
unabhängig von deren Zuordnung herstellen zu können.
[0010] Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen,
in einem Arbeitsgang mindestens zwei Folienabschnitte thermoplastisch zu verformen,
unabhängig von deren Zuordnung. Dabei ist weiter angestrebt, eine Möglichkeit aufzuzeigen,
mit der Teile hergestellt werden können, deren herstellungsbedingter umlaufender Rand
in seinen Außenabmessungen den Außenabmessungen der entsprechenden Folienabschnitte
für einen Vakuum-Tiefziehvorgang entspricht. Außerdem sollen auch mehrere Teile in
einem Arbeitsgang hergestellt werden können, von denen jedes durch Verformung von
mindestens zwei, lose aufeinander liegenden Folienabschnitten erhalten wird, so wie
es für ein einzelnes Formteil aus der DE-PS 32 42 305 bekannt ist.
[0011] Die Erfindung steht unter des Erkenntnis, daß eine Verbindung zwischen den einzelnen
Folienabschnitten, aus denen jeweils ein Formteil gebildet werden soll, bestehen muß.
Nur dann ist es möglich, mehrere, auch senkrecht zur Zuführrichtung nebeneinander
liegende Folienabschnitte gemeinsam der Tiefziehmaschine zuzuführen, ohne daß für
jeden einzelnen Folienabschnitt eine eigene Zuführ- und Positionierungseinrichtung
notwendig ist.
[0012] Die Erfindung schlägt dazu ein Verfahren vor, bei dem eine Folie verwendet wird,
die entlang der Trennlinie zwischen den Folienabschnitten zumindest teilweise geschwächt
ausgebildet ist.
[0013] Die Materialschwächung kann durch eine Perforation, ebenso aber auch durch eine Kerbe
gebildet werden. Die Kerbe kann ein- oder beidseitig aufgebracht sein. Die Perforation
beziehungsweise Kerbe kann abschnittweise verlaufen, nach einer vorteilhaften Ausführungsform
sind Perforation oder Kerbe jedoch von einem zum anderen Ende hin durchlaufend ausgebildet.
[0014] Bei diesen Ausführungsformen ist die Folie als solche einstückig, auf ihrer Oberfläche
sind lediglich in ihrem Querschnitt verjüngte linienförmige Zonen ausgebildet. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn diese linienförmigen Abschnitte mit geringerem
Materialquerschnitt entlang der Kanten der herzustellenden Formteile verlaufen. Auf
diese Art und Weise können zusammen mit den Merkmalen, wie sie aus dem Stand der Technik
bekannt und in der EP-B-49 430 beschrieben sind, in einem Arbeitsgang mehrere Formteile
hergestellt werden, deren umlaufender, herstellungsbedingter Handhabungs- und Versteifungsrand
in seinen Außenabmessungen den Außenabmessungen der entsprechenden Folienabschnitte
entspricht.
[0015] Auf jeden Fall können aus einer entsprechenden Folie hergestellt Formteile anschließend
ohne weiteres leicht durch Brechen gegeneinander getrennt werden.
[0016] Die Linie geringeren Materialquerschnitts bildet eine Sollbruchstelle, entlang der
die einzelnen Teile ohne weiteres leicht voneinander getrennt werden können.
[0017] Während im Stand der Technik anschließend separate Stanz- oder Schneidorgane vorgesehen
werden müssen, wird erfindungsgemäß die "Schnittstelle" bereits vor dem Tiefzieh
vorgang markiert, nämlich durch die beschriebenen Abschnitte geringeren Materialquerschnitts,
die zum Beispiel durch einen Einschnitt gebildet werden können. In der Regel werden
diese linienförmig verlaufen, selbstverständlich ist es aber auch möglich, flächige
Abschnitte mit einem verjüngten Materialquerschnitt auszubilden.
[0018] Die Bereiche geringerer Materialstärke können sowohl geradlinig als auch gekrümmt
verlaufen. Besonders vorteilhaft ist ein geradliniger Verlauf. Dann läßt sich zum
Beispiel eine Kerbe schon bei der Folienherstellung ohne weiteres leicht aufbringen,
indem einfach ein entsprechendes Messer oder ein Zahnkranz am Ausgang des Extruders
angesetzt wird.
[0019] Die Kerben oder Perforationen können parallel zueinander oder aber auch sich kreuzend
ausgebildet sein. So kann beispielsweise eine rechteckige Platte durch eine Längskerbe
und zwei dazu senkrecht und im Abstand zueinander verlaufender Kerben in sechs rechteckige
Flächenabschnitte unterteilt werden, wodurch in einem Arbeitsgang durch Verspannen
nur einer einzigen Platte sechs Formkörper hergestellt werden können, die nach dem
Tiefziehvorgang durch Brechen an den Sollbruchstellen voneinander getrennt werden.
[0020] Die Tiefe des jeweiligen Einschnittes, das heißt der Grad der Materialschwächung,
kann beliebig gewählt werden ebenso wie die Form des Einschnitts/der Perforation.
Es wird sich je nach Anwendungsbereich ein von der Materialstärke und Abmessungen
der Flächenabschnitte abhängiges Optimum ermitteln lassen, wobei selbstverständlich
mit zunehmender Querschnittsminderung ein leichteres Brechen der Teile nach der Verformung
gegeben ist.
[0021] Die Zuführung derartiger Folienplatten zur Tiefziehmaschine kann auf konventionelle
Weise erfolgen, weil zumindest senkrecht zur Antransportrichtung keine einzelnen,
voneinander getrennten Folienabschnitte, sondern durchgehende, sich selbst tragende
Folienzuschnitte (mit den entsprechenden Zonen verjüngten Querschnitts) verwendet
werden.
[0022] In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, daß einzelne Folienabschnitte
über ein separates Mittel untereinander verbunden sind. Hierbei sind die einzelnen
Abschnitte also prinzipiell voneinander getrennt, ihre Zuordnung zueinander wird aber
durch ein separates Mittel, zum Beispiel einen verbindenden Klebestreifen, gewährleistet.
Es ist offensichtlich, daß diese Ausführungsform den Erfindungsgedanken zwar ebenfalls
erfüllt, jedoch weniger vorteilhaft ist, als die erstgenannte Alternative.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren bedingt noch weitere wesentliche Vorteile.
[0024] Will man Formteile mit den Merkmalen der DE-B-32 42 305 herstellen, also tiefgezogene
Formteile, bei denen mindestens zwei, lose aufeinanderliegende Folienabschnitte, die
ohne stoffliche Verbindung untereinander sind, in einem Arbeitsgang verformt werden,
so läßt sich dies zur Herstellung mehrerer Formteile in einem Arbeitsgang bisher
nicht oder nur mit erheblichem manuellen Aufwand erreichen.
[0025] Es müßten nämlich die einzelnen Folienzuschnitte zunächst aufeinander gelegt und
dann von Hand auf die entsprechenden Aufnahmen der Tiefziehmaschine gelegt und dort
ausgerichtet werden.
[0026] Zur Herstellung von Massenartikeln, wie Behältern oder dergleichen, ist eine solche
Vorgehensweise nicht praktikabel.
[0027] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist dies jedoch ohne weiteres möglich, und zwar
entsprechend wie vorstehend für eine einschichtige Folie beschrieben, wobei jetzt
lediglich zwei oder mehrere Folien aufeinander gelegt werden.
[0028] Dabei können die einzelnen Folienlagen so zueinander angeordnet werden, daß die Abschnitte
mit den Materialschwächungen jeweils von der gleichen Oberfläche aus verlaufen, also
zum Beispiel jeweils von oben, es ist aber auch möglich, die Folienlagen gegeneinander
anzuordnen, so daß zum Beispiel eine Kerbe von oben und die Kerbe in der anderen
Folie unterseitig verläuft.
[0029] Auf jeden Fall lassen sich auf diese Art und Weise hergestellte Formteile ebenfalls
nach dem Verformen ohne weiteres leicht gegeneinander durch Brechen entlang der Zonen
verringerter Materialstärke, die fluchtend oder geringförmig versetzt zueinander angeordnet
sind, voneinander trennen.
[0030] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung einer Folie, wie sie vorstehend
im einzelnen beschrieben ist, also insbesondere einer Folie, die zumindest teilweise
geschwächt ausgebildet ist, wobei die geschwächten Abschnitte insbesondere durch
eine Perforation, Einkerbung oder dergleichen gebildet werden.
[0031] Außerdem sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung von mindestens zwei
Formteilen in einem Arbeitsgang durch thermoplastische Verformung mit folgenden Merkmalen
vor:
a. die Vorrichtung weist mindestens zwei gegen eine Folie verfahrbare Formwerkzeuge
auf,
b. es ist ein Rahmen zur Aufnahme einer Folien vorgesehen, wobei der Rahmen mindestens
einen Verbindungssteg zwischen verschiedenen Abschnitten des Rahmens aufweist,
c. korrespondierend zum Rahmen ist ein Spannrahmen ausgebildet, der gegen den Rahmen
unter Festlegung der Folie verfahrbar ist.
[0032] Ausgehend von einem rechteckigen Rahmen mit einem Verbindungssteg, der den Rahmen
in verschiedene Abschnitte unterteilt, ist es besonders vorteilhaft, wenn folgende
Merkmale realisiert werden:
a. die Außenabmessungen des Rahmens entsprechen den Außenabmessungen der zu verformenden
Folie
b. der Verbindungssteg ist etwa doppelt so breit wie der umlaufende Rahmen ausgebildet
und so angeordnet, daß er eine linienförmige Kerbe oder Perforation in der zu verformenden
Folien etwa in seiner Mitte abdeckt.
[0033] Mit einer solchen Vorrichtung sind Formteile herstellbar, bei denen der Rand, der
zwischen Rahmen und Spannrahmen beim Tiefziehvorgang eingeklemmt ist, später unmittelbar
den Außenabmessungen des Formteils entspricht, so daß abfallfrei gearbeitet werden
kann.
[0034] Je nach dem, welche Art von Formteilen hergestellt und mit welchen Folienstärken
gearbeitet wird, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung mit oder ohne Oberstempel
durch Positiv- oder Negativverformung arbeiten.
[0035] Auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung von Rahmen und Spannrahmen ist darüberhinaus
gewährleistet, daß die Folie beziehungsweise die Folienabschnitte beim Verformungsvorgang
sicher zwischen Rahmen und Spannrahmen gehalten werden. Dabei wird eine Erwärmung
des Bereiches verjüngten Materialquerschnittes auf ein Minimum reduziert, so daß es
nicht zu Aufschmelzungen kommt, die ein späteres Aufbrechen erschweren würden.
[0036] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Patentansprüchen sowie
den weiteren Beschreibungsunterlagen.
[0037] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0038] Dabei zeigen in schematischer Darstellung:
Figur 1: eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Beschickungsstation,
Zuführeinrichtung und Formrahmen
Figur 2: eine erfindungsgemäß verwendete Folie im Schnitt
Figur 3: eine Seitenansicht zweier hergestellter Formteile
[0039] Die Vorrichtung gemäß Figur 1 ist allgemein mit dem Bezugszeichen 10 versehen.
[0040] In der Aufsicht gemäß Figur 1 im linken Teil befindet sich eine Stapeleinrichtung
für Folienzuschnitte 12. Die einzelnen Folienzuschnitte 12 sind aufeinandergelegt
und werden von unten mittels einer Federeinrichtung nach oben jeweils nachgeführt,
sobald ein Folienzuschnitt entnommen worden ist.
[0041] Figur 1 zeigt den obersten Folienzuschnitt 12, der eine rechteckige Form aufweist.
Der Folienzuschnitt weist parallel zu seinen Schmalseiten mittig eine längs verlaufende
Kerbe 14 auf, die von einer Außenkante 16 zur gegenüberliegenden Außenkante 18 verläuft.
Auf diese Weise wird der Folienzuschnitt 12 in zwei Abschnitte 12a, 12b unterteilt.
[0042] Im rechten Teil der Figur 1 ist ein Rahmen 20 der Vorrichtung 10 angedeutet ( er
wird von dem nachstehend noch beschriebenen Spannrahmen 34 abgedeckt ), dessen Außenabmessungen
den Außenabmessungen des Folienzuschnittes 12 entsprechen.
[0043] Mittig zwischen den Schmalseiten 22, 24 verläuft ein Verbindungssteg 26, dessen Breite
etwa doppelt so groß ist wie die der umlaufenden Rahmenteile und breiter als der Bereich
der Kerbe 14 der Kunststoffplatte 12.
[0044] In den durch den Verbindungssteg 26 ausgebildeten Teilrahmen ist jeweils ein Werkzeug
28, 30 mit jeweils rechteckiger Grundfläche zu erkennen, wobei die Seitenflächen
28a, 30a konisch aus der Zeichenebene nach oben verlaufend ausgebildet sind.
[0045] Mittels einer entlang den Schmalseiten verlaufenden umlaufenden Stachelkette 32
wird jeweils der oberste Folienzuschnitt 12, der zuvor mittels einer (nicht dargestellten)
Saugeinrichtung abgehoben worden ist, von unten ergriffen und in Pfeilrichtung A auf
den Rahmen 20 geführt und dort durch eine (gleichfalls nicht dargestellte) Einrichtung
nach unten abgelegt. Anschließend wird die Kette 32 nach außen aus dem Eingriff mit
dem Rahmen 20, Spannrahmen 34 geführt ( Pfeil B ). Die Stachelkette 32 ist umlaufend
und in ihrem Vortrieb steuerbar ausgebildet.
[0046] Anschließend wird der Spannrahmen 34, der die gleichen Abmessungen wie der Rahmen
20 aufweist, von oben auf den Rahmen 20 geführt, so daß der Folienzuschnitt 12 zwischen
Rahmen 20 und Spannrahmen 34 festgelegt wird.
[0047] Figur 1 zeigt die Vorrichtung zu dem Zeitpunkt, zu dem der Spannrahmen 34 auf den
Rahmen 20 mit dazwischen eingeklemmter Folie 12 geführt ist.
[0048] Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß sich die Zuführung des Folienzuschnittes 12
ohne weiteres leicht erreichen läßt und die Folie auf dem Rahmen 20 ebenso leicht
positioniert werden kann. Nach dem Tiefziehvorgang werden die beiden Abschnitte 12a,
12b noch zusammenhängend entnommen und die gebildeten Formteile werden über die Kerbe
14 gegeneinander gebrochen.
[0049] Im Stand der Technik war demgegenüber die Zuführung einzelner Abschnitte 12a, 12b
notwendig. Sofern die Zuschnitte in Transportrichtung A hintereinander angeordnet
wurden, war dies zwar technisch realisierbar, jedoch mit erheblichen Steuer- und
Regelmaßnahmen verbunden, um ein exakte Positionierung zu erreichen oder es wurden
manuelle Arbeiten durchgeführt. Demgegenüber sieht das erfindungsgemäße Verfahren
sowie die zugehörige Vorrichtung eine Automatisierung und Erleichterung vor, bei gleichzeitig
hoher Präzision.
[0050] Anstelle von zwei senkrecht zur Zuführrichtung A nebeneinander liegenden Abschnitten
12a,b können erfindungsgemäß selbstverständlich auch drei oder mehrere Abschnitte
vorgesehen werden, die jeweils durch Zonen mit Kerben oder Perforierungen voneinander
"getrennt" sind. Es können aber in gleicher Weise auch Abschnitte in Zuführrichtung
A angefügt werden, so daß zum Beispiel ein Folienzuschnitt mit sechs Feldern (drei
mal zwei) in einem Arbeitsgang zu sechs Formteilen verformt wird, die anschließend
über die Zonen verminderten Querschnittes voneinander getrennt werden.
[0051] Selbst bei Formteilen aus größeren Materialstärken (zum Beispiel 5 mm Foliendicke)
lassen sich die einzelnen Abschnitte bei entsprechender Ausbildung der Kerben oder
Perforationen ohne weiteres von einer Bedienungsperson auftrennen.
[0052] Wenngleich eine Ausführungsform mit geradlinig verlaufenden Kerben oder Perforationen
besonders vorteilhaft ist, können diese auch alle anderen Verläufe zeigen.
[0053] Die Erfindung ist auf sämtlich Arten von Tiefzieh-Formteilen anwendbar. Sie entfaltet
ihre besonderen Vorteile im Behälter- und Verpackungsbau und insbesondere dort, wo
große Teile und Teile großer Materialstärke hergestellt werden.
[0054] In Figur 3 sind zwei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und auf einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung hergestellte Behälter 36, 38 dargestellt, die noch im Bereich der Kerbe
14 miteinander verbunden sind. Durch einfaches Umbiegen des Behälters 38 gegenüber
dem Behälter 36 um die Kerbe 14 können beide leicht voneinander getrennt werden.
1. Verfahren zur Herstellung von mindestens zwei Formteilen (36,38) in einem Arbeitsgang
durch thermoplastische Verformung entsprechender Folienabschnitte (12a,12b),
gekennzeichnet durch die Verwendung einer Folie (12), die entlang der Trennlinie zwischen den Folienabschnitten
(12a,b) zumindest teilweise geschwächt ausgebildet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschwächung durch eine Perforation gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschwächung durch eine einseitige oder doppelseitige Kerbe (14) gebildet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschwächung linienförmig von Folienrand (16) zu Folienrand (18) ausgebildet
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialschwächung entlang mindestens je einer Außenkante der herzustellenden
Formteile (36,38) verläuft.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (12) mit mindestens einer Kantenlänge einem geradzahligen Vielfachen
der Kantenlänge (n) der herzustellenden Formteile entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus mehreren, lose aufeinanderliegenden Folienbahnen besteht, von denen
zumindest eine mit einer Zone zumindest teilweise verringerten Materialquerschnitts
ausgebildet ist.
8. Verwendung einer Kunststoffolie, die abschnittweise zumindest teilweise in ihrem
Querschnitt geschwächt ausgebildet ist, zur Herstellung von mindestens zwei Formteilen
(36,38) in einem Arbeitsgang durch thermoplastische Verformung.
9. Verwendung einer Folie nach Anspruch 8, bei der die geschwächten Abschnitte durch
eine Perforation gebildet werden.
10. Verwendung einer Folie nach Anspruch 8, bei der die geschwächten Abschnitte durch
eine ein- oder doppelseitige Einkerbung gebildet werden.
11. Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei der die Materialschwächung
durchlaufend von einem Randbereich (16) zu einem anderen Randbereich (18) verläuft.
12. Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei der die Materialschwächung
linienförmig und geradlinig verläuft.
13. Verwendung einer Folie nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei der die geschwächt
ausgebildeten linienförmigen Abschnitte sich kreuzend ausgebildet sind.
14. Vorrichtung zur Herstellung von mindestens zwei Formteilen (36,38) in einem Arbeitsgang
durch thermoplastische Verformung mit
a) mindestens zwei gegen die Folie verfahrbaren Formwerkzeugen (28,30),
b) einem Rahmen (20) zur Aufnahme einer Folie (12), wobei der Rahmen (20) mindestens
einen Verbindungssteg (26) zwischen verschiedenen Abschnitten des Rahmens (20) aufweist
sowie
c) einen korrespondierend zum Rahmen (20) ausgebildeten, gegen den Rahmen (20) unter
Festlegung der Folie (12) verfahrbaren Spannrahmen (34).
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungssteg (26) von Rahmen (20) und Spannrahmen (34) doppelt so breit
wie der Rand der herzustellenden Formteile (36,38) ausgebildet ist.