(19)
(11) EP 0 240 594 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1987  Patentblatt  1987/42

(21) Anmeldenummer: 86111687.9

(22) Anmeldetag:  23.08.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28C 5/42, E21D 11/10, E21F 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 04.04.1986 DE 3611382

(71) Anmelder: Friedrich Wilh. Schwing GmbH
D-44653 Herne (DE)

(72) Erfinder:
  • Schwing, Gerhard, Dipl.-Kfm.
    D-4690 Herne 2 (DE)

(74) Vertreter: Herrmann-Trentepohl, Werner, Dipl.-Ing. 
Schaeferstrasse 18
44623 Herne
44623 Herne (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Bereitstellung von Betonchargen im Untertagebetrieb


    (57) Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung (1-5) zur Bereitstellung von Betonchargen im Untertage­betrieb, deren über Tage abgemessene Mengen an Zement und trockenen bzw. eingefeuchteten Zuschlägen, gegebenenfalls mit Zusätzen in getrennten Ladungen gemeinsam vor Ort antransportiert und dort verarbeitet werden, wobei zunächst die Zementladung auf die Zuschlagladung aufgebracht und in einen Mischer (22) transportiert wird, in dem die Betoncharge unter Zusatz von Wasser zur Mischung zubereitet wird, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß nach dem Antransport die Zementladung als Ganze auf die Zuschlag­ladung aufgeschüttet wird, worauf die Ladungen trocken durchgemischt und transportiert werden und das Wasser der aus den Ladungen hergestellten Mischung zugesetzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereit­stellung von Betonchargen im Untertagebetrieb gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

    [0002] Die Erfindung ermöglicht die Bereitstellung von Betonchargen hauptsächlich im Tunnelbau, gegebenen­falls aber auch beim Ausbau von Strecken im Bergbau. Sie bezieht sich auf Verfahren, nach denen Beton­chargen erst vor Ort und nicht über Tage herge­stellt werden und bei denen deswegen Zement einer­seits und trockene bzw. eigenfeuchte Zuschläge, gegebenenfalls mit entsprechenden Betonzusätzen getrennt voneinander, jedoch gemeinsam vor Ort transportiert werden. Dadurch entfällt der Transport von nassem bzw. erdfeuchtem, über Tage hergestellten Fertigbeton und die damit in der Regel verbundene Nachmischung des angelieferten Betons vor Ort. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es insbesondere, den Beton erst dann zuzubereiten, wenn er vor Ort von den dort durchzuführenden Ausbauarbeiten abgenommen wird.

    [0003] Derartige Verfahren sind bereits bekannt. Die Erfindung geht von einem dieser vorbekannten Ver­fahren aus, welches mit einem gleisgebundenen Fahrzeug mit einem speziellen Aufbau durchgeführt wird. Der Aufbau dieses Fahrzeuges weist mehrere Behälter auf, in denen Zement und Zuschläge gegebe­nenfalls mit Zusätzen getrennt, jedoch gemeinsam transportiert werden. Zwei nebeneinander angeordnete Behälter sind für den Zement je einer Betoncharge vorgesehen; zwei weitere Behälter enthalten die Zuschläge für jede dieser Betonchargen. Das Fahrzeug hat eine automatische Kupplung und ein Austrags­förderband. Mit der Kupplung läßt es sich mit einem vor Ort aufgestellten Aufgabeförderband eines fahr­baren Mischers mit unten angeordneter Betonpumpe verbinden, welche aus jeweils zwei Behältern eine Betoncharge übernimmt und der Betonpumpe die Beton­charge aufgibt. Mit dem Austragsförderband des Fahrzeuges werden die zu einer Betoncharge gehörigen Ladungen kontinuierlich abgezogen. Dabei sorgt die Behälteranordnung dafür, daß auf den unten auf dem Betonförderband liegenden Zuschlagsstoff der Zement in einer oben angeordneten Schicht aufgetragen wird. Die Mischung erfolgt jedoch in nennenswewrtem Umfang erst in dem dem Aufgabeband nachgeordneten Mischer. Hierbei muß zur Vermeidung der Staubbildung Wasser zugesetzt werden. Deswegen werden die trockenen Bestandteile des Betons zunächst getrennt voneinander gehalten und praktisch erst im Mischer unter Zusatz des Wassers angemacht, d.h. durchgemischt.

    [0004] Nachteilig ist hieran die vergleichsweise schlechte Betonqualität. Diese ist einerseits eine Folge der durch die beschriebenen Vorgänge bedingten Ungleich­mäßigkeiten beim Zusammenbringen von Zement, Zuschlägen und Wasser, welche vor allem durch die nicht beherrschbaren Auslaufvorgänge an den Behältern über dem Austragsband, aber auch bei der Wasserzugabe bedingt sind und sich vor der Betonpumpe nicht mehr restlos beseitigen lassen. Es ist organisatorisch auch schwierig, die jeweils hergestellte Betoncharge vollständig abzunehmen, d.h. das Betonieren und die Herstellung des Betons in der dazu erforderlichen Genauigkeit aufeinander abzustimmen. Im Ergebnis steht deswegen bei dem vorbekannten Verfahren frischer Qualitätsbeton vor Ort nicht zur Verfügung. Nach­teilig ist ferner die durch die notwendige Wasser­zugabe auf dem Transportweg in Kauf zu nehmende Verschmutzung durch nasse und erhärtete Beton­bestandteile der der Betonpumpe vorgeschalteten Förderbänder und Maschinen.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das als bekannt vorausgesetzte Verfahren so zu führen, daß vor Ort frischer Qualitätsbeton zur Verfügung ge­stellt werden kann und eine wesentliche Ver­schmutzungsgefahr nicht mehr in Kauf genommen zu werden braucht.

    [0006] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Zweckmäßige Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unter­ansprüche.

    [0007] Gemäß der Erfindung werden durch die nach dem Transport, d.h. vor Ort vorgenommene Aufschüttung der Zement­ladung auf die Zuschlagladung alle Ungleichmäßigkeiten beim Zusammenbringen der zu einer Betoncharge gehörigen, trockenen Komponenten beseitigt. Die Gesamtmenge wird infolge ihrer Durchmischung homogenisiert, dann erst trans­portiert und mit dem Anmachwasser versetzt.Diese auf trok­kenem Wege erzielte Durchmischung der Komponenten führt nicht nur zu einer vollkommen gleichmäßigen Mischung und damit zu einem Qualitätsbeton. Man kann die Mischung auch trocken halten, bis vor Ort eine bestimmte Menge von Beton benötigt wird. Da man erfindungsgemäß den Zement mit den Zuschlägen trockenmischt, kommt es dabei auch zu einer weitgehenden Bindung des Staubes ohne Wasserzusatz und deswegen zu keinen Verschmutzungen. Die Folge ist ein Qualitätsbeton.

    [0008] Mit den Merkmalen des Patentanspruches 2 läßt sich eine noch bessere Abstimmung der Teilmengen einer Betoncharge auf die Abnahmemengen vor Ort realisieren. Dabei geht der Vorteil des Qualitätsbetons nicht verloren.

    [0009] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 3 durchgeführt. Hierdurch ist es möglich, die beim Transport unver­meidlichen mechanischen Beanspruchungen der trockenen Betonkomponenten zur weiteren Durchmischung auszu­nutzen, was den Vorteil einer Verkürzung der Trocken­mischanlage hat. Dabei lassen sich mehrere Trocken­mischvorgänge in entsprechend hintereinandergeschal­teten Trockenmischern miteinander verbinden, was zu einer gedrängten Bauart der zur Verfahrensdurchführung geeigneten erfindungsgemäßen Vorrichtung führt. Das ist wegen der räumlich beengten Verhältnisse im Untertagebetrieb erwünscht, die zu einer langgestreck­ten Bauart zwingen.

    [0010] Mit den Merkmalen des Patentanspruches 4 verkürzt man den Transportweg auf eine Mischstrecke, die bei der Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf mehrere hintereinandergeschaltete Trockenmischer, vorzugsweise Fahrmischer aufgeteilt werden kann. Förderbänder und ähnliche Zwischenfördermittel können dann ganz entfallen.

    [0011] Die Einzelheiten und die Merkmale einer für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeig­neten Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen

    Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise aufgebrochen eine erfindungsgemäße Vorrichtung, welche als Ganzes fahrbar eingerichtet ist,

    Fig. 2 einen Querschnitt, welcher das Zusammen­bringen der trockenen Bestandteile einer Betoncharge verdeutlicht längs der Linie II-II der Fig.4,

    Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 nach dem Ab­transport der trockenen Mischung im Schnitt längs der Linie III - III der Fig.4,

    Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Fig.1 und

    Fig. 5 in der Fig. 4 entsprechender Darstellung einen anderen Teil der Fig.1.



    [0012] Die in Fig. 1 wiedergegebene erfindungsgemäße Vorrich­tung besteht aus mehreren, zusammengekoppelten Schienenfahrzeugen 1 bis 5. Die Schienenfahrzeuge 1 und 2 sind identisch ausgebildet. Die Anzahl dieser identischen Fahrzeuge läßt sich über die wiedergege­bene Anzahl hinaus beliebig vergrößern. Die Schienen­fahrzeuge 3 und 4 haben gegenüber den Schienenfahrzeugen 1 und 2 einen abgeänderten Aufbau. Ihre Anzahl läßt sich auch vermehren. Es ist jedoch ausreichend, wenn eines dieser Fahrzeuge vorgesehen wird. Das Schienen­fahrzeug 5 hat einen Aufbau besonderer Art. In der Regel wird nur eines dieser Fahrzeuge in dem Zug benötigt. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß die Schienenfahrzeuge automatische Kupplungen aufweisen. In der Regel werden Schienenfahrzeuge der Typen 3 bzw. 4 und 5 für mehrere Arbeitsvorgänge vor Ort stationär aufgestellt. Schienenfahrzeuge des Typs 1 und 2 werden bedarfsweise angekoppelt und abge­kuppelt. Diese Fahrzeuge verkehren zwischen über Tage und unter Tage. Diese Arbeitsweise ist für den Tunnelbau vorgesehen. Handelt es sich um den Einsatz im Bergbau, so können auch die Schienenfahrzeuge des Typs 1, 2 under Tage verbleiben, sofern eine entspre­chende Befülleinrichtung unter Tage verfügbar ist.

    [0013] Bei den Schienenfahrzeugen des Typs 1, 2 handelt es sich um ein vierachsiges Untergestell 6 mit einem Fahrzeugaufbau 7 mit einer liegenden Rohrtrommel 8 (Fig. 4). Diese enthält in ihrem Inneren eine an der Innen­wand 9 befestigte Misch- und Transportspirale 10 (Fig. 3). Über Abstandshalter 11 ist eine aus Blech bestehende, weitere Transportspirale 12 konzentrisch zur außen liegenden Spirale 10 angeordnet. Die Steigungen der Spiralen sind gegenläufig, ist die in der Rohrtrommel 8 vorn und hinten verschlossen, so transportieren die Schnecken das Mischgut hin und her. Der zwischen den beiden Spiralen 10, 12 vorgesehene Zwischenraum 13 ermöglicht eine Freifallmischung. Ist die Trommel in Förderrichtung der Außenspirale 10 geöffnet, so wird das Mischgut aus dieser Öffnung ausgetragen. Ist diese Öffnung geschlossen, die Trommel aber am anderen Ende offen, so kann sie durch diese Öffnung gefüllt werden. Sind beide Öffnungen offen, so wirkt die Außenspirale 10 als Fördermittel.

    [0014] Aus dem Innenraum der Rohrtrommel 8 ist ein Zement­silo 14 ausgespart. Dieser Zementsilo hat die Form eines Zylindermantelsegmentes. Er wird dementspre­chend außen von der mit Mann- bzw. Befüllöchern 15, 16 versehenen Blechhaut 17 der Rohrtrommel 8 begrenzt. Innen dient ein parallel gekrümmter Boden 18 als innerer Abschluß. Ebene Seitenwände 19, 20 vollenden die Wand des Zementsilos 14.

    [0015] Der Silo 14 hat eine Bodenentleerung, welche allge­mein mit 21 in Fig. 2 bezeichnet ist. Die Boden­entleerung führt aus dem Raum des Zementsilos 14 in den Mischraum 22, der gleichzeitig als Behälter zur Aufnahme der trockenen Zuschläge bzw. Zuschlagsstoffe 23 einer Betoncharge dient. Die Bodenentleerung wird von zwei Schwenkklappen bewirkt, die in strich­punktierter Linienführung in geöffnetem Zustand bei 24 un d 25 in Fig. 2 dargestellt sind. Die Klappen werden mit Hilfe eines Lenkergestänges verstellt. Dazu dient eine zweiarmige Schwinge 26, die an einem Ende mit einem hydraulischen Arbeitszylinder 27a verbunden ist und um eine feste Achse 26a schwenkt. Lenker 27, 28 verbinden die Schwinge 26 mit Schwingen 29 und 30, die um feste Achsen 31, 32 schwenken und dabei über Konsolen auf der Außenhaut der Schwenk­klappen 24, 25 die Klappen in die geschlossene oder in die geöffnete Stellung bewegen und halten. Wie sich aus der Darstellung der Fig. 1 ergibt, ist der beschriebene Antrieb im vorderen Teil, d.h. an der Abgabeöffnung 33 der Rohrtrommel 8 angebracht.

    [0016] Die Rohrtrommel 8 hat einen zylindrischen Abschnitt 34 und an jedem Ende einen Konus 35 bzw. 36. Über einen Antrieb 37 mit einem auf dem zylindrischen Abschnitt 34 angeordneten Zahnkranz 38 läßt sich die Rohrtrommel um ihre Mittelachse 39a drehen. Das Abgabeende 33 sitzt am vorderen Konus 35, der einen axial beweglichen und in Fig. 4 gestrichelt wiedergegebenen Verschlußdeckel 39 aufweist. Der Verschlußdeckel liegt im hinteren, verkürzten Konus des vorausfahrenden Schienenfahrzeuges 2 gleichen Typs. Der Konus 35 dient als Verschluß der hinteren Öffnung der vorausfahrenden Trommel.

    [0017] Die Schienenfahrzeuge der Typen 3 und 4 weisen ihrer­seits ein vierachsiges Fahrgestell 40 auf (Fig. 5). Das Fahrgestell hat einen Aufbau 41, der im wesentlichen von einer Rohrtrommel 42 gebildet wird. Die Rohrtrommel hat Außenabmessungen, die dem Aufbau des Schienen­fahrzeuges des Typs 1 und 2 entspricht. Dementspre­chend ist ein zylindrischer Mittlabschnitt 43 vorge­sehen mit konischen Endabschnitten 44, 45, von denen der vordere Konus eine Abgabeöffnung 46 aufweist, die mit einem Verschlußdeckel 47 versehen ist. Der Konus 45 führt in den Konus 44 des vorausfahrendn Schienenfahrzeugs des anderen Typs. Ein Antrieb 48 dreht die Mischtrommel 42 über einen Zahnkranz 49. Innen ist die Mischtrommel mit einer Mischspirale 10 und einer gegenläufigen Mischspirale 1o bzw. 12 des gleichen Typs und der gleichen Wirkungsweise versehen, wie er in den Schienenfahrzeugen des Typs 1 und 2 verwendet wird.

    [0018] Das vordere Schienenenfahrzeug 5 hat ein gemäß dem Ausführungsbeispiel verlängertes Schienenfahr­werk 51. Der Aufbau besteht aus einem Kipprahmen 52, dessen Kippachse 53 am hinteren Ende des Schienenfahrzeuges 5 angeordnet ist. Auf dem Kipprahmen ist eine Rohrtrommel 54 aufgebaut, welche einen hinteren Konus 57 besitzt dessen Öffnung mit dem Konus des nachfolgenden Fahrzeugs 4 ver­schlossen ist. Am vorderen Ende ist eine Abgabevorrichtung 55 vorgesehen, die mit einem Verschlußdeckel 56 versehen ist. Die Rohr­trommel 54 hat wegen der größeren Länge des zylindri­schen Abschnittes 57a im Gegensatz zu den übrigen Rohrtrommeln drei mit Deckeln verschließbare Mannlöcher 58 bis 60 statt der Mannlöcher 50 und 50a beim Auf­bau der Fahrzeuge des Typs 3 und 4 bzw. der Mann­löcher 15 und 16 des Typs 1 und 2. Ebenso wie die anderen Rohrtrommeln ist auch die Rohrtrommel 54 innen mit den Mischspiralen 10 und 12 versehen, die im Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 erörtert worden sind. Die Mischtrommel 54 kann im übrigen über einen Antrieb 61 und den Zahnkranz 62 gedreht werden. Ein Kippzylinder 62a ist im Fahrgestell bei 63 und an der Unterseite des Kipprahmens 52 bei 64 angelenkt.

    [0019] Das Fahrzeug des Typs (Fig. 5) hat einen Anschluß für Anmachwasser, welches über einen Mengenanzeiger 65 aus einer Leitung 66 zufließt. Es gelangt in einen Ver­teiler 67, aus dem mehrere Düsen 68 bzw. 69 beauf­schlagt werden, die an der Innenspirale 12 befestigt sind. Hierdurch unterscheidet es sich von dem Typ 3, der zwar auch als Mischer wirkt, aber trocken arbeitet.

    [0020] Im Betrieb werden vorzugsweise mehrere Schienenfahr­zeuge des Typs 1 und 2 über Tage durch die geöffneten Mannlöcher 15, 16 zunächst mit einer Zuschlagladung für eine Betoncharge gefüllt, wobei die Klappen geöffnet sind. Nachdem die Klappen des Silos 14 geschlossen worden sind, wird die für die betreffende Betoncharge erforderliche Zementmenge in den Silo eingefüllt. Selbstverständlich werden die eingefüllten Mengen abgewogen, wie dies für einen Qualitätsbeton erforder­lich ist. Danach werden die Mannlöcher verschlossen. Mit den Fahrzeugen des Typs 1, 2 werden dann die von­einander getrennten Ladungen für eine bzw. mehrere Betonchargen vor Ort antransportiert. Der Transportweg ist beendet, sobald die automatische Kupplung des ersten Zuges aus den Fahrzeugen 1, 2 mit der automatischen Kupplung des Fahrzeuges 3 des zweiten Zuges ver­bunden worden ist.

    [0021] Wird eine Betoncharge benötigt, so werden im vorausfah­renden Schienenfahrzeug 2 die Klappen 24, 25 geöffnet, wodurch die gesamte Zementmenge auf einmal in die Zuschlagladung ausgeschüttet wird. Das ist schematisch in der Fig. 2 angedeutet. Nach der Zugabe des Zementes werden die Klappen 24, 25 wieder geschlossen. Sofern der Verschlußdeckel 39 geschlossen ist, findet bei rotierender Trommel bereits in dem Schienenfahrzeug 2 eine intensive trockene Durchmischung der beschriebenen Ladungen statt. Wird die betreffende Betoncharge abgerufen, so wird der Deckel 39 geöffnet bzw. befindet sich dieser bereits im geöffneten Zustand. Dann tritt die Mischung ohne weiteres in die Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges 3 ein. Der Aufbau dieses Fahrzeuges dient ausschließlich dazu, die Trockenmischung fertigzustellen, so daß leere Fahrzeuge 1 und 2 abgekoppelt und erneut beladen werden können. Die Transportwirkung der Außenschnecke führt dazu, daß die Mischung die Entfernung zwischen dem Schienenfahrzeug 2 und dem Schienenfahrzeug 4 überwinden kann. Das setzt voraus, daß der Verschlußdeckel 47 geöffnet ist. Ist der Verschlußdeckel 47 geschlossen, so wird das Mischgut umgewälzt und trocken weitergemischt.

    [0022] Bei geöffnetem Verschlußdeckel 47 gelangt das Mischgut in die Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges 4. Das Schienenfahrzeug 4 unterscheidet sich vom Schienen­fahrzeug 3 nur durch die Wasserzuführung 66, die oben beschrieben worden ist. Diese ermöglicht eine genaue Bestimmung des Wasser-Zement-Faktors im fertigen Beton. Da das Wasser über die Düsen 68 und 69 zuge­führt wird, findet eine gleichmäßige Verteilung des Anmachwassers in der Trockenmischung statt. Gleichzei­tig entsteht auf den Gängen der Schnecken 10, 12 ein Schmierfilm, der die Transportwirkung sicherstellt. Ist der Verschlußdeckel 47 des Schienenfahrzeuges 4 geschlossen, so findet in der Rohrtrommel eine inten­sive Durchmischung des nunmehr nassen Betons statt. Sobald der Deckel geöffnet wird, gelangt die fertige Betoncharge in die Rohrtrommel 54 des Schienenfahr­zeuges 5. In dieser ist die Betoncharge gegebenen­falls mit dem noch vorhandenen Rest der vorausgehen­den Betoncharge zwischengespeichert. Der Kipprahmen 52 ermöglicht die Verstellung der Austragsöffnung 55 der Höhe nach, was durch die gestrichelte Darstellung in der Fig. 1 wiedergegeben ist. Dadurch lassen sich verschiedene Aufgabehöhen für Betonpumpen, Transport­bänder, Schaltungsöffnungen o. dergl. einstellen.

    [0023] Sobald das Schienenfahrzeug 2 eine Charge abgegeben hat, kann eine weitere Charge aus dem Schienenfahrzeug 1 in der beschriebenen Weise verarbeitet werden. Dabei läuft die Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges 2 mit und dient als Transportmittel zur Förderung der Trockenmischung in die nachfolgenden Schienenfahrzeuge des Typs 1 und 2 wenn diese entleert sind, wird deren automatische Kupplung mit dem Schienenfahrzeug 3 gelöst. Der Zug wird zur erneuten Beladung zurückgefahren. Die Einrichtung ermöglicht ein Wechselzugsystsem und damit die Bereitstellung großer Mengen von Qualitäts­beton.


    Ansprüche

    1. Verfahren und Vorrichtung zur Bereitstellung von Betonchargen im Untertagebetrieb, deren über Tage abgemessene Mengen an Zement und trockenen bzw. eingefeuchteten Zuschlägen gegebenenfalls mit Zusätzen in getrennten Ladungen gemeinsam vor Ort antransportiert und dort verarbeitet werden, wobei zunächst die Zementladung auf die Zuschlagladung aufgebracht und in einen Mischer transportiert wird, in den die Betoncharge unter Zusatz von Wasser zur Mischung zubereitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Antransport die Zementladung als Ganze auf die Zuschlagladung aufgeschüttet wird, worauf die beiden Ladungen trocken durchgemischt und transportiert werden und das Wasser der aus den Ladungen hergestellten Mischung zugesetzt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betoncharge unter weiterem Durchmischen zwischengespeichert wird.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenmischung auf ihrem Transportweg einem oder mehreren weiteren Mischvorgängen unterworfen wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungen mischend transportiert werden.
     
    5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Fahrzeugaufbau (7) mit einer liegenden Rohrtrommel (8) mit wenigstens einer innen festen Mischspirale (10, 12) und einem innen ausgesparten Zementsilo (14), welcher eine Bodenentleerung (21) in den Mischraum (22) der Rohrtrommel (8) aufweist, wobei wenigstens eines der beiden Rohrtrommel­enden (35, 36) als verschließbare Abgabeöffnung (33) für den Weitertransport zur Wasserzugabe (66 bis 69) vorgesehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Silo unter Mannlöchern (15, 16) im Mantel (17) der Rohrtrommel (8) angeordnet ist und die Form eines Zylindermantel­segmentes aufweist, dessen Innenkrümmung als Bodenentleerung (21) ausgebildet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenentleerung zwei gegenläufige Klappen (24, 25) aufweist, die über ein Hebelgestänge gemeinsam auf- und zustellbar sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Klappenverstellung eine zentrale Schwinge (26) dient, welche über Lenker (27, 28) und Schwenkarme (29, 30) die Bodenentleerungsklappen (24, 25) um feste Achsen (31, 32) schwenkt.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wasserzugabe eine Rohrtrommel (42) dient, welche eine außen feste Mischspirale (10) und eine gegenläufige, über Abstandshalter (11) feste Innenmischspirale (12) aufweist, an der zur Wasserverteilung Düsen (68, 69) angeordnet sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Fahrzeuge (1, 2) mit einem Aufbau aus Rohrtrommel (8) und Zementsilo (14) und ineinandergeführten Rohrtrommelenden vorgesehene Zugeinheit bilden und eine zweite Zugeinheit vorgesehen ist, die am Zugende wenigstens ein Fahrzeug (4), dessen Aufbau die zum Wasserzusatz dienende Rohrtrommel (8) aufweist und am Zuganfang ein weiteres Fahr­zeug (5) zur Aufnahme der Betonchargen aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Zugeinheit am Zugende ein Fahrzeug (3) mit einem Aufbau führt, welcher eine Rohrtrommel (8) mit wenigstens einer Mischspirale (10, 12) zum Trockenmischen aufweist, wobei die Rohrtrommel (8) die Trocken­mischung dem folgenden Fahrzeug (4) mit der zur Wasserzugabe dienenden Rohrtrommel (42) unmittel­bar übergibt.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das am Zugende der zweiten Zugeinheit fahrende Fahrzeug (3) eine in einer außen festen Mischspirale (10) angeordnete und über Abstandshalter (11) an dieser feste innere Mischspirale 12 sowie einen in Förderrichtung der äußeren Mischspirale (10) vorn liegenden Deckel aufweist, wobei bei geöffnetem Deckel die äußere Mischspirale (10) dem folgenden Fahrzeug (4) das trockene Mischgut aufgibt, dessen die Rohrtrommel (8) zur Wasserzugabe dient.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischtrommel mit der Anmachwasserzugabe ein Naßmischer (5) nachgeschaltet ist, der zur Zwischenspeicherung dient und einen Aufbau mit Kipprahmen (52) aufweist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht