[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Betonchargen im Untertagebetrieb
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Die Erfindung ermöglicht die Bereitstellung von Betonchargen hauptsächlich im Tunnelbau,
gegebenenfalls aber auch beim Ausbau von Strecken im Bergbau. Sie bezieht sich auf
Verfahren, nach denen Betonchargen erst vor Ort und nicht über Tage hergestellt
werden und bei denen deswegen Zement einerseits und trockene bzw. eigenfeuchte Zuschläge,
gegebenenfalls mit entsprechenden Betonzusätzen getrennt voneinander, jedoch gemeinsam
vor Ort transportiert werden. Dadurch entfällt der Transport von nassem bzw. erdfeuchtem,
über Tage hergestellten Fertigbeton und die damit in der Regel verbundene Nachmischung
des angelieferten Betons vor Ort. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es insbesondere,
den Beton erst dann zuzubereiten, wenn er vor Ort von den dort durchzuführenden Ausbauarbeiten
abgenommen wird.
[0003] Derartige Verfahren sind bereits bekannt. Die Erfindung geht von einem dieser vorbekannten
Verfahren aus, welches mit einem gleisgebundenen Fahrzeug mit einem speziellen Aufbau
durchgeführt wird. Der Aufbau dieses Fahrzeuges weist mehrere Behälter auf, in denen
Zement und Zuschläge gegebenenfalls mit Zusätzen getrennt, jedoch gemeinsam transportiert
werden. Zwei nebeneinander angeordnete Behälter sind für den Zement je einer Betoncharge
vorgesehen; zwei weitere Behälter enthalten die Zuschläge für jede dieser Betonchargen.
Das Fahrzeug hat eine automatische Kupplung und ein Austragsförderband. Mit der Kupplung
läßt es sich mit einem vor Ort aufgestellten Aufgabeförderband eines fahrbaren Mischers
mit unten angeordneter Betonpumpe verbinden, welche aus jeweils zwei Behältern eine
Betoncharge übernimmt und der Betonpumpe die Betoncharge aufgibt. Mit dem Austragsförderband
des Fahrzeuges werden die zu einer Betoncharge gehörigen Ladungen kontinuierlich abgezogen.
Dabei sorgt die Behälteranordnung dafür, daß auf den unten auf dem Betonförderband
liegenden Zuschlagsstoff der Zement in einer oben angeordneten Schicht aufgetragen
wird. Die Mischung erfolgt jedoch in nennenswewrtem Umfang erst in dem dem Aufgabeband
nachgeordneten Mischer. Hierbei muß zur Vermeidung der Staubbildung Wasser zugesetzt
werden. Deswegen werden die trockenen Bestandteile des Betons zunächst getrennt voneinander
gehalten und praktisch erst im Mischer unter Zusatz des Wassers angemacht, d.h. durchgemischt.
[0004] Nachteilig ist hieran die vergleichsweise schlechte Betonqualität. Diese ist einerseits
eine Folge der durch die beschriebenen Vorgänge bedingten Ungleichmäßigkeiten beim
Zusammenbringen von Zement, Zuschlägen und Wasser, welche vor allem durch die nicht
beherrschbaren Auslaufvorgänge an den Behältern über dem Austragsband, aber auch bei
der Wasserzugabe bedingt sind und sich vor der Betonpumpe nicht mehr restlos beseitigen
lassen. Es ist organisatorisch auch schwierig, die jeweils hergestellte Betoncharge
vollständig abzunehmen, d.h. das Betonieren und die Herstellung des Betons in der
dazu erforderlichen Genauigkeit aufeinander abzustimmen. Im Ergebnis steht deswegen
bei dem vorbekannten Verfahren frischer Qualitätsbeton vor Ort nicht zur Verfügung.
Nachteilig ist ferner die durch die notwendige Wasserzugabe auf dem Transportweg
in Kauf zu nehmende Verschmutzung durch nasse und erhärtete Betonbestandteile der
der Betonpumpe vorgeschalteten Förderbänder und Maschinen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das als bekannt vorausgesetzte Verfahren
so zu führen, daß vor Ort frischer Qualitätsbeton zur Verfügung gestellt werden kann
und eine wesentliche Verschmutzungsgefahr nicht mehr in Kauf genommen zu werden braucht.
[0006] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Zweckmäßige
Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Gemäß der Erfindung werden durch die nach dem Transport, d.h. vor Ort vorgenommene
Aufschüttung der Zementladung auf die Zuschlagladung alle Ungleichmäßigkeiten beim
Zusammenbringen der zu einer Betoncharge gehörigen, trockenen Komponenten beseitigt.
Die Gesamtmenge wird infolge ihrer Durchmischung homogenisiert, dann erst transportiert
und mit dem Anmachwasser versetzt.Diese auf trokkenem Wege erzielte Durchmischung
der Komponenten führt nicht nur zu einer vollkommen gleichmäßigen Mischung und damit
zu einem Qualitätsbeton. Man kann die Mischung auch trocken halten, bis vor Ort eine
bestimmte Menge von Beton benötigt wird. Da man erfindungsgemäß den Zement mit den
Zuschlägen trockenmischt, kommt es dabei auch zu einer weitgehenden Bindung des Staubes
ohne Wasserzusatz und deswegen zu keinen Verschmutzungen. Die Folge ist ein Qualitätsbeton.
[0008] Mit den Merkmalen des Patentanspruches 2 läßt sich eine noch bessere Abstimmung der
Teilmengen einer Betoncharge auf die Abnahmemengen vor Ort realisieren. Dabei geht
der Vorteil des Qualitätsbetons nicht verloren.
[0009] Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches
3 durchgeführt. Hierdurch ist es möglich, die beim Transport unvermeidlichen mechanischen
Beanspruchungen der trockenen Betonkomponenten zur weiteren Durchmischung auszunutzen,
was den Vorteil einer Verkürzung der Trockenmischanlage hat. Dabei lassen sich mehrere
Trockenmischvorgänge in entsprechend hintereinandergeschalteten Trockenmischern
miteinander verbinden, was zu einer gedrängten Bauart der zur Verfahrensdurchführung
geeigneten erfindungsgemäßen Vorrichtung führt. Das ist wegen der räumlich beengten
Verhältnisse im Untertagebetrieb erwünscht, die zu einer langgestreckten Bauart zwingen.
[0010] Mit den Merkmalen des Patentanspruches 4 verkürzt man den Transportweg auf eine Mischstrecke,
die bei der Verwirklichung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf mehrere hintereinandergeschaltete
Trockenmischer, vorzugsweise Fahrmischer aufgeteilt werden kann. Förderbänder und
ähnliche Zwischenfördermittel können dann ganz entfallen.
[0011] Die Einzelheiten und die Merkmale einer für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeigneten Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Fig. 1 in Seitenansicht und teilweise aufgebrochen eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
welche als Ganzes fahrbar eingerichtet ist,
Fig. 2 einen Querschnitt, welcher das Zusammenbringen der trockenen Bestandteile
einer Betoncharge verdeutlicht längs der Linie II-II der Fig.4,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 nach dem Abtransport der trockenen Mischung im Schnitt
längs der Linie III - III der Fig.4,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Fig.1 und
Fig. 5 in der Fig. 4 entsprechender Darstellung einen anderen Teil der Fig.1.
[0012] Die in Fig. 1 wiedergegebene erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus mehreren,
zusammengekoppelten Schienenfahrzeugen 1 bis 5. Die Schienenfahrzeuge 1 und 2 sind
identisch ausgebildet. Die Anzahl dieser identischen Fahrzeuge läßt sich über die
wiedergegebene Anzahl hinaus beliebig vergrößern. Die Schienenfahrzeuge 3 und 4
haben gegenüber den Schienenfahrzeugen 1 und 2 einen abgeänderten Aufbau. Ihre Anzahl
läßt sich auch vermehren. Es ist jedoch ausreichend, wenn eines dieser Fahrzeuge vorgesehen
wird. Das Schienenfahrzeug 5 hat einen Aufbau besonderer Art. In der Regel wird nur
eines dieser Fahrzeuge in dem Zug benötigt. Außerdem ist darauf hinzuweisen, daß die
Schienenfahrzeuge automatische Kupplungen aufweisen. In der Regel werden Schienenfahrzeuge
der Typen 3 bzw. 4 und 5 für mehrere Arbeitsvorgänge vor Ort stationär aufgestellt.
Schienenfahrzeuge des Typs 1 und 2 werden bedarfsweise angekoppelt und abgekuppelt.
Diese Fahrzeuge verkehren zwischen über Tage und unter Tage. Diese Arbeitsweise ist
für den Tunnelbau vorgesehen. Handelt es sich um den Einsatz im Bergbau, so können
auch die Schienenfahrzeuge des Typs 1, 2 under Tage verbleiben, sofern eine entsprechende
Befülleinrichtung unter Tage verfügbar ist.
[0013] Bei den Schienenfahrzeugen des Typs 1, 2 handelt es sich um ein vierachsiges Untergestell
6 mit einem Fahrzeugaufbau 7 mit einer liegenden Rohrtrommel 8 (Fig. 4). Diese enthält
in ihrem Inneren eine an der Innenwand 9 befestigte Misch- und Transportspirale 10
(Fig. 3). Über Abstandshalter 11 ist eine aus Blech bestehende, weitere Transportspirale
12 konzentrisch zur außen liegenden Spirale 10 angeordnet. Die Steigungen der Spiralen
sind gegenläufig, ist die in der Rohrtrommel 8 vorn und hinten verschlossen, so transportieren
die Schnecken das Mischgut hin und her. Der zwischen den beiden Spiralen 10, 12 vorgesehene
Zwischenraum 13 ermöglicht eine Freifallmischung. Ist die Trommel in Förderrichtung
der Außenspirale 10 geöffnet, so wird das Mischgut aus dieser Öffnung ausgetragen.
Ist diese Öffnung geschlossen, die Trommel aber am anderen Ende offen, so kann sie
durch diese Öffnung gefüllt werden. Sind beide Öffnungen offen, so wirkt die Außenspirale
10 als Fördermittel.
[0014] Aus dem Innenraum der Rohrtrommel 8 ist ein Zementsilo 14 ausgespart. Dieser Zementsilo
hat die Form eines Zylindermantelsegmentes. Er wird dementsprechend außen von der
mit Mann- bzw. Befüllöchern 15, 16 versehenen Blechhaut 17 der Rohrtrommel 8 begrenzt.
Innen dient ein parallel gekrümmter Boden 18 als innerer Abschluß. Ebene Seitenwände
19, 20 vollenden die Wand des Zementsilos 14.
[0015] Der Silo 14 hat eine Bodenentleerung, welche allgemein mit 21 in Fig. 2 bezeichnet
ist. Die Bodenentleerung führt aus dem Raum des Zementsilos 14 in den Mischraum 22,
der gleichzeitig als Behälter zur Aufnahme der trockenen Zuschläge bzw. Zuschlagsstoffe
23 einer Betoncharge dient. Die Bodenentleerung wird von zwei Schwenkklappen bewirkt,
die in strichpunktierter Linienführung in geöffnetem Zustand bei 24 un d 25 in Fig.
2 dargestellt sind. Die Klappen werden mit Hilfe eines Lenkergestänges verstellt.
Dazu dient eine zweiarmige Schwinge 26, die an einem Ende mit einem hydraulischen
Arbeitszylinder 27a verbunden ist und um eine feste Achse 26a schwenkt. Lenker 27,
28 verbinden die Schwinge 26 mit Schwingen 29 und 30, die um feste Achsen 31, 32 schwenken
und dabei über Konsolen auf der Außenhaut der Schwenkklappen 24, 25 die Klappen in
die geschlossene oder in die geöffnete Stellung bewegen und halten. Wie sich aus der
Darstellung der Fig. 1 ergibt, ist der beschriebene Antrieb im vorderen Teil, d.h.
an der Abgabeöffnung 33 der Rohrtrommel 8 angebracht.
[0016] Die Rohrtrommel 8 hat einen zylindrischen Abschnitt 34 und an jedem Ende einen Konus
35 bzw. 36. Über einen Antrieb 37 mit einem auf dem zylindrischen Abschnitt 34 angeordneten
Zahnkranz 38 läßt sich die Rohrtrommel um ihre Mittelachse 39a drehen. Das Abgabeende
33 sitzt am vorderen Konus 35, der einen axial beweglichen und in Fig. 4 gestrichelt
wiedergegebenen Verschlußdeckel 39 aufweist. Der Verschlußdeckel liegt im hinteren,
verkürzten Konus des vorausfahrenden Schienenfahrzeuges 2 gleichen Typs. Der Konus
35 dient als Verschluß der hinteren Öffnung der vorausfahrenden Trommel.
[0017] Die Schienenfahrzeuge der Typen 3 und 4 weisen ihrerseits ein vierachsiges Fahrgestell
40 auf (Fig. 5). Das Fahrgestell hat einen Aufbau 41, der im wesentlichen von einer
Rohrtrommel 42 gebildet wird. Die Rohrtrommel hat Außenabmessungen, die dem Aufbau
des Schienenfahrzeuges des Typs 1 und 2 entspricht. Dementsprechend ist ein zylindrischer
Mittlabschnitt 43 vorgesehen mit konischen Endabschnitten 44, 45, von denen der vordere
Konus eine Abgabeöffnung 46 aufweist, die mit einem Verschlußdeckel 47 versehen ist.
Der Konus 45 führt in den Konus 44 des vorausfahrendn Schienenfahrzeugs des anderen
Typs. Ein Antrieb 48 dreht die Mischtrommel 42 über einen Zahnkranz 49. Innen ist
die Mischtrommel mit einer Mischspirale 10 und einer gegenläufigen Mischspirale 1o
bzw. 12 des gleichen Typs und der gleichen Wirkungsweise versehen, wie er in den Schienenfahrzeugen
des Typs 1 und 2 verwendet wird.
[0018] Das vordere Schienenenfahrzeug 5 hat ein gemäß dem Ausführungsbeispiel verlängertes
Schienenfahrwerk 51. Der Aufbau besteht aus einem Kipprahmen 52, dessen Kippachse
53 am hinteren Ende des Schienenfahrzeuges 5 angeordnet ist. Auf dem Kipprahmen ist
eine Rohrtrommel 54 aufgebaut, welche einen hinteren Konus 57 besitzt dessen Öffnung
mit dem Konus des nachfolgenden Fahrzeugs 4 verschlossen ist. Am vorderen Ende ist
eine Abgabevorrichtung 55 vorgesehen, die mit einem Verschlußdeckel 56 versehen ist.
Die Rohrtrommel 54 hat wegen der größeren Länge des zylindrischen Abschnittes 57a
im Gegensatz zu den übrigen Rohrtrommeln drei mit Deckeln verschließbare Mannlöcher
58 bis 60 statt der Mannlöcher 50 und 50a beim Aufbau der Fahrzeuge des Typs 3 und
4 bzw. der Mannlöcher 15 und 16 des Typs 1 und 2. Ebenso wie die anderen Rohrtrommeln
ist auch die Rohrtrommel 54 innen mit den Mischspiralen 10 und 12 versehen, die im
Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 erörtert worden sind. Die Mischtrommel 54 kann im
übrigen über einen Antrieb 61 und den Zahnkranz 62 gedreht werden. Ein Kippzylinder
62a ist im Fahrgestell bei 63 und an der Unterseite des Kipprahmens 52 bei 64 angelenkt.
[0019] Das Fahrzeug des Typs (Fig. 5) hat einen Anschluß für Anmachwasser, welches über
einen Mengenanzeiger 65 aus einer Leitung 66 zufließt. Es gelangt in einen Verteiler
67, aus dem mehrere Düsen 68 bzw. 69 beaufschlagt werden, die an der Innenspirale
12 befestigt sind. Hierdurch unterscheidet es sich von dem Typ 3, der zwar auch als
Mischer wirkt, aber trocken arbeitet.
[0020] Im Betrieb werden vorzugsweise mehrere Schienenfahrzeuge des Typs 1 und 2 über Tage
durch die geöffneten Mannlöcher 15, 16 zunächst mit einer Zuschlagladung für eine
Betoncharge gefüllt, wobei die Klappen geöffnet sind. Nachdem die Klappen des Silos
14 geschlossen worden sind, wird die für die betreffende Betoncharge erforderliche
Zementmenge in den Silo eingefüllt. Selbstverständlich werden die eingefüllten Mengen
abgewogen, wie dies für einen Qualitätsbeton erforderlich ist. Danach werden die
Mannlöcher verschlossen. Mit den Fahrzeugen des Typs 1, 2 werden dann die voneinander
getrennten Ladungen für eine bzw. mehrere Betonchargen vor Ort antransportiert. Der
Transportweg ist beendet, sobald die automatische Kupplung des ersten Zuges aus den
Fahrzeugen 1, 2 mit der automatischen Kupplung des Fahrzeuges 3 des zweiten Zuges
verbunden worden ist.
[0021] Wird eine Betoncharge benötigt, so werden im vorausfahrenden Schienenfahrzeug 2
die Klappen 24, 25 geöffnet, wodurch die gesamte Zementmenge auf einmal in die Zuschlagladung
ausgeschüttet wird. Das ist schematisch in der Fig. 2 angedeutet. Nach der Zugabe
des Zementes werden die Klappen 24, 25 wieder geschlossen. Sofern der Verschlußdeckel
39 geschlossen ist, findet bei rotierender Trommel bereits in dem Schienenfahrzeug
2 eine intensive trockene Durchmischung der beschriebenen Ladungen statt. Wird die
betreffende Betoncharge abgerufen, so wird der Deckel 39 geöffnet bzw. befindet sich
dieser bereits im geöffneten Zustand. Dann tritt die Mischung ohne weiteres in die
Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges 3 ein. Der Aufbau dieses Fahrzeuges dient ausschließlich
dazu, die Trockenmischung fertigzustellen, so daß leere Fahrzeuge 1 und 2 abgekoppelt
und erneut beladen werden können. Die Transportwirkung der Außenschnecke führt dazu,
daß die Mischung die Entfernung zwischen dem Schienenfahrzeug 2 und dem Schienenfahrzeug
4 überwinden kann. Das setzt voraus, daß der Verschlußdeckel 47 geöffnet ist. Ist
der Verschlußdeckel 47 geschlossen, so wird das Mischgut umgewälzt und trocken weitergemischt.
[0022] Bei geöffnetem Verschlußdeckel 47 gelangt das Mischgut in die Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges
4. Das Schienenfahrzeug 4 unterscheidet sich vom Schienenfahrzeug 3 nur durch die
Wasserzuführung 66, die oben beschrieben worden ist. Diese ermöglicht eine genaue
Bestimmung des Wasser-Zement-Faktors im fertigen Beton. Da das Wasser über die Düsen
68 und 69 zugeführt wird, findet eine gleichmäßige Verteilung des Anmachwassers in
der Trockenmischung statt. Gleichzeitig entsteht auf den Gängen der Schnecken 10,
12 ein Schmierfilm, der die Transportwirkung sicherstellt. Ist der Verschlußdeckel
47 des Schienenfahrzeuges 4 geschlossen, so findet in der Rohrtrommel eine intensive
Durchmischung des nunmehr nassen Betons statt. Sobald der Deckel geöffnet wird, gelangt
die fertige Betoncharge in die Rohrtrommel 54 des Schienenfahrzeuges 5. In dieser
ist die Betoncharge gegebenenfalls mit dem noch vorhandenen Rest der vorausgehenden
Betoncharge zwischengespeichert. Der Kipprahmen 52 ermöglicht die Verstellung der
Austragsöffnung 55 der Höhe nach, was durch die gestrichelte Darstellung in der Fig.
1 wiedergegeben ist. Dadurch lassen sich verschiedene Aufgabehöhen für Betonpumpen,
Transportbänder, Schaltungsöffnungen o. dergl. einstellen.
[0023] Sobald das Schienenfahrzeug 2 eine Charge abgegeben hat, kann eine weitere Charge
aus dem Schienenfahrzeug 1 in der beschriebenen Weise verarbeitet werden. Dabei läuft
die Rohrtrommel des Schienenfahrzeuges 2 mit und dient als Transportmittel zur Förderung
der Trockenmischung in die nachfolgenden Schienenfahrzeuge des Typs 1 und 2 wenn diese
entleert sind, wird deren automatische Kupplung mit dem Schienenfahrzeug 3 gelöst.
Der Zug wird zur erneuten Beladung zurückgefahren. Die Einrichtung ermöglicht ein
Wechselzugsystsem und damit die Bereitstellung großer Mengen von Qualitätsbeton.
1. Verfahren und Vorrichtung zur Bereitstellung von Betonchargen im Untertagebetrieb,
deren über Tage abgemessene Mengen an Zement und trockenen bzw. eingefeuchteten Zuschlägen
gegebenenfalls mit Zusätzen in getrennten Ladungen gemeinsam vor Ort antransportiert
und dort verarbeitet werden, wobei zunächst die Zementladung auf die Zuschlagladung
aufgebracht und in einen Mischer transportiert wird, in den die Betoncharge unter
Zusatz von Wasser zur Mischung zubereitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Antransport die Zementladung als Ganze auf die Zuschlagladung aufgeschüttet wird,
worauf die beiden Ladungen trocken durchgemischt und transportiert werden und das
Wasser der aus den Ladungen hergestellten Mischung zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betoncharge unter weiterem
Durchmischen zwischengespeichert wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenmischung
auf ihrem Transportweg einem oder mehreren weiteren Mischvorgängen unterworfen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladungen
mischend transportiert werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen Fahrzeugaufbau (7) mit einer liegenden Rohrtrommel (8) mit wenigstens
einer innen festen Mischspirale (10, 12) und einem innen ausgesparten Zementsilo (14),
welcher eine Bodenentleerung (21) in den Mischraum (22) der Rohrtrommel (8) aufweist,
wobei wenigstens eines der beiden Rohrtrommelenden (35, 36) als verschließbare Abgabeöffnung
(33) für den Weitertransport zur Wasserzugabe (66 bis 69) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Silo unter Mannlöchern
(15, 16) im Mantel (17) der Rohrtrommel (8) angeordnet ist und die Form eines Zylindermantelsegmentes
aufweist, dessen Innenkrümmung als Bodenentleerung (21) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenentleerung
zwei gegenläufige Klappen (24, 25) aufweist, die über ein Hebelgestänge gemeinsam
auf- und zustellbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Klappenverstellung
eine zentrale Schwinge (26) dient, welche über Lenker (27, 28) und Schwenkarme (29,
30) die Bodenentleerungsklappen (24, 25) um feste Achsen (31, 32) schwenkt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wasserzugabe
eine Rohrtrommel (42) dient, welche eine außen feste Mischspirale (10) und eine gegenläufige,
über Abstandshalter (11) feste Innenmischspirale (12) aufweist, an der zur Wasserverteilung
Düsen (68, 69) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein
oder mehrere Fahrzeuge (1, 2) mit einem Aufbau aus Rohrtrommel (8) und Zementsilo
(14) und ineinandergeführten Rohrtrommelenden vorgesehene Zugeinheit bilden und eine
zweite Zugeinheit vorgesehen ist, die am Zugende wenigstens ein Fahrzeug (4), dessen
Aufbau die zum Wasserzusatz dienende Rohrtrommel (8) aufweist und am Zuganfang ein
weiteres Fahrzeug (5) zur Aufnahme der Betonchargen aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Zugeinheit am Zugende ein Fahrzeug (3) mit einem Aufbau führt, welcher eine
Rohrtrommel (8) mit wenigstens einer Mischspirale (10, 12) zum Trockenmischen aufweist,
wobei die Rohrtrommel (8) die Trockenmischung dem folgenden Fahrzeug (4) mit der
zur Wasserzugabe dienenden Rohrtrommel (42) unmittelbar übergibt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das
am Zugende der zweiten Zugeinheit fahrende Fahrzeug (3) eine in einer außen festen
Mischspirale (10) angeordnete und über Abstandshalter (11) an dieser feste innere
Mischspirale 12 sowie einen in Förderrichtung der äußeren Mischspirale (10) vorn liegenden
Deckel aufweist, wobei bei geöffnetem Deckel die äußere Mischspirale (10) dem folgenden
Fahrzeug (4) das trockene Mischgut aufgibt, dessen die Rohrtrommel (8) zur Wasserzugabe
dient.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischtrommel mit der Anmachwasserzugabe ein Naßmischer (5) nachgeschaltet ist, der
zur Zwischenspeicherung dient und einen Aufbau mit Kipprahmen (52) aufweist.