(57) Das Verfahren zum Auftragen von flüssigen Korrosionsschutzmitteln auf korrosionsgefährdete
Bereiche von Verpackungsbehältern oder -behälterteilen aus Metall, die nach der Lackierung
der Behälter oder Behälterteile durch Bearbeitungsvorgänge durch örtliche Beschädigungen
oder Beseitigungen der Korrosionsschutzschicht entstanden sind, werden nach der Ink-Jet-Methode
durch programmgesteuertes, punktförmiges Aufbringen von Korrosionsschutzmitteln bei
jeweilig teilweiser Überdeckung aller benachbarten Punkte dieses Korrosionsschutzmittels
beschichtet. Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens weisen Einrichtungen auf,
um Düsenanordnungen und die Behälter oder Behälterteile in eine jeweils übereinstimmende
Lage zueinander zu überführen oder aber Abtasteinrichtungen, um die jeweilige Lage
der Behälter oder Behälterteile festzustellen und in Abhängigkeit hiervon über Steuersignale
die Spritzdüsen so zu betätigen, daß sie jeweils das Korrosionsschutzmittel nur auf
die vorhandenen korrosionsgefährdeten Bereiche aufspritzen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen von flüssigen
Korrosionsschutzmitteln, insbesondre Lack, auf korrosionsgefährdete Bereiche von
Verpackungsbehältern oder -behälterteilen aus Metall, die nach der Lackierung der
Behälter oder Behälterteile durch Bearbeitungsvorgänge, wie Schneiden, Ritzen, Schweißen,
Verformen oder dgl., infolge örtlicher Beschädigungen oder Beseitigungen der Lackierung
entstanden sind.
[0002] Bei der Herstellung von Verpackungsbehältern oder -behälterteilen, wie Verschlußdeckel
oder dgl., ist es bekannt, die Behälter bzw. Behälterteile durch eine Rundumlackierung
mit einer Korrosionsschutzschicht zu versehen, ehe die Behälter bzw. Behälterteile
einer weiteren Bearbeitung unterworfen werden. Diese nachträgliche Bearbeitung, welche
in einer Verformung oder in der Einbringung von Ritzlinien, von Schweißnähten oder
in der Anbringung von Ausstanzungen bestehen können, werden deshalb nach der Lackierung
der Behälter oder Behälterteile vorgenommen, weil eine nachträgliche Lackierung mit
Hilfe von Spritzdüsen wegen der komplizierten Geometrie oftmals sehr schwierig ist
und sehr aufwendige Einrichtungen erfordert. Zudem bereitet es Schwierigkeiten, die
fertig geformten und bearbeiteten Behälter bzw. Behälterteile mit einer gleichmäßig
deckenden Korrosionsschutzschicht zu versehen.
[0003] Um Beschädigungen der rundum lackierten Behälter bzw. Behälterteile bei der nachträglichen
Verformung bzw. Bearbeitung weitgehend zu vermeiden, hat man bisher Lacke verwendet,
die so eingestellt wurden, daß sie sowohl eine große Zähigkeit und damit einhergehend
ein großes Dehnungsvermögen als auch hinreichende mechanische Festigkeiten aufweisen.
Derartige Lacke sind jedoch relativ teuer und oftmals schwer hinsichtlich der geforderten
Eigenschaften einzustellen. Je nach Art des Verformungsgrades bzw. des Bearbeitungsvorganges,
dem die bereits lackierten Behälter oder Behälterteile unterworfen werden, sind Lacke
unterschiedlicher Zusammensetzungen notwendig. Trotzdem treten bei Verwendung dieser
Lacke stets dann korrosionsgefährdete Stellen auf, wenn Schneid- oder Stanzbearbeitungen
an den Behältern oder Behälterteilen nach deren Lackierung vorgenommen werden müssen.
Hierbei entstehen Schnittkanten, die in keinem Falle von der zuvor auf die Behälter
oder Behälterteile aufgebrachten Beschichtung abgedeckt werden können.
[0004] Um die vorgenannten Nachteile und Schwierigkeiten zu vermeiden, sind einleitend genannte
Verfahren bekanntgeworden, um die durch Bearbeitungsvorgänge entstandenen örtlichen
Beschädigungen oder Beseitigungen der Lackierung der Verpackungsbehälter bzw. der
-behälterteile durch einen erneuten Auftrag von Lack gegen die Gefahr von Korrosionen
zu schützen. Zum Zwecke eines derartigen erneuten Lackauftrages ist es bekanntgeworden,
die Behälter bzw. Behälterteile einer Elektro-Tauchlackierung zu unterwerfen, wobei
zumindest der korrosionsgefährdete Bereich der Behälter oder Behälterteile durch das
Tauchbad hindurchbewegt wurde.
[0005] Bei anderen Verfahren hat man die korrosionsgefährdeten Stellen auf elektrostatischem
Wege mit einer Pulverbeschichtung versehen und den Korrosionsschutz an diesen Stellen
durch Niederschmelzen des Pulvers hergestellt.
[0006] Die beiden vorgenannten Verfahren sind relativ aufwendig und erfordern eine große
Apparatur für ihre Durchführung der insbesondere bei nur örtlich geringfügigen Beschädigungen,
wie beispielsweise an Schnitt- oder Stanzkanten, unwirtschaftlich ist. Außerdem ist
es bei beiden Verfahren erforderlich, die Lacke für die Rundumbeschichtung einerseits
und für die nachträgliche Aufbringung der Beschichtung an den beschädigten Stellen
andererseits aufeinander abzustimmen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der einleitend genannten
Art so weiterzubilden, daß eine präzise sowie materialsparende Beschichtung bzw. Lackierung
der örtlichen Beschädigungen der Behälter oder Behälterteile mit dem gleichen Korrosionsschutzmittel
erfolgen kann wie auch die vorherige Rundumbeschichtung.
[0008] Die Lösung vorstehender Aufgabe besteht darin, daß die an den Behältern oder Behälterteilen
entstandenen korrosionsgefährdeten Bereiche nach der Ink-Jet-Methode durch programmgesteuertes,
punktförmiges Aufbringen des Korrosionsschutzmittels zur Bildung eines filmartigen
Auftrages beschichtet werden.
[0009] Durch die Ink-Jet-Methode können unabhängig von der Geometrie der Behälter oder Behälterteile
bzw. ihrer örtlichen Beschädigungen gezielte und allein die Bereiche der Beschädigungen
überdeckende Beschichtungen vorgenommen werden. Dabei ist es möglich, die Beschichtungen
nur auf schmale Bereiche, wie Ritzkanten oder Schnittlinien, zu begrenzen, ohne daß
eine Tauchbehandlung oder aber eine Wärmebehandlung, wie beispielsweise beim Niederschmelzen
von elektrostatisch aufgebrachtem Pulver, erforderlich ist. Dabei kann die Beschichtung
der örtlich begrenzten Bereiche sowohl bei örtlich feststehenden bzw. festgehaltenen
Behältern bzw. Behälterteilen als auch während der Bewegung bzw. während des Transportes
der Behälter oder Behälterteile erfolgen. Durch das gezielte und dosierte Aufbringen
des Korrosionsschutzmittels nach der Ink-Jet-Methode wird für den Auftrag des Korrosionsschutzmittels
auf die in der Regel örtlich sehr begrenzten Bereiche nur eine äußerst kurze Zeitspanne
benötigt, wobei die dabei aufzubringende Schichtdicke variiert werden kann. Je nach
Viskosität des Korrosionsschutzmittels kann der flächige Auftrag durch die teilweise
Überdeckung aller benachbarten Punkte des aufgebrachten Korrosionsschutzmittels oder
ohne Überdeckung durch das Ineinanderfließen der Flüssigkeit benachbarter Punkte erreicht
werden, ohne daß überschüssiges Material auf die abzudeckenden Bereiche aufgebracht
und wieder entfernt werden muß.
[0010] Um eine gezielte sowie sichere Beschichtung der örtlich begrenzten nachzubehandelnden
Stellen der Behälter oder Behälterteile zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn
die an den Behältern oder Behälterteilen entstan denen korrosionsgefährdeten Bereiche
optisch bzw. elektrisch oder elektronisch abgetastet werden, und wenn die Abtastsignale
in Steuersignale zur Lagesteuerung der Behälter oder Behälterteile in bezug auf eine
Spritzdüsenanordnung und/oder zur Programmsteuerung für eine Spritzdüsenanordnung
zum Aufbringen der Punkte des Korrosionsschutzmittels auf die korrosionsgefährdeten
Bereiche umgewandelt werden.
[0011] Durch die vorgenannten Maßnahmen ist es möglich, alle Behälter bzw. Behälterteile
vor dem punktförmigen Aufbringen der Korrosionsschutzmittel so auszurichten, daß die
bei der vorhergehenden Bearbeitung entstandenen gleichartigen Beschädigungen der Behälter
oder Behälterteile beim Passieren der Spritzdüsenanordnung an der gleichen Stelle
liegen, wodurch sich eine besonders einfache Steuerung der Spritzdüsenanordnung ergibt.
Auf der anderen Seite ist es jedoch auch möglich, die Spritzdüsen einer entsprechenden
Spritzdüsenanordnung in Abhängigkeit von der jeweiligen unterschiedlichen Lage der
Beschädigungen an dem Behälter bzw. Behälterteil so zu steuern, daß die aus den Düsen
austretenden Spritzstrahlen nur auf die beschädigten Bereiche bei der obengenannten
jeweils teilweisen Überdeckung aller benachbarten Punkte auftreffen.
[0012] Zweckmäßigerweise erfolgt die Beschichtung der beschädigten Bereiche der Behälter
oder Behälterteile während der Förderung dieser Teile. Eine hierzu besonders zweckmäßige
Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß im Zuge eines Förderweges der Behälter
oder Behälterteile eine ortsfeste Düsenanordnung in Verbindung mit einer vorgeordneten
Einrichtung zum Ausrichten und/oder Fixieren der Behälter oder Behälterteile auf
dem Förderer vorgesehen ist, um die Behäl ter oder Behälterteile auf dem Förderer
in eine jeweils übereinstimmende Lage in bezug auf die Düsenanordnung zu überführen
und/oder zu halten.
[0013] Die vorstehend genannte Vorrichtung kann in einfacher Weise als zusätzliche Station
einer Bearbeitungsmaschine ausgebildet sein, indem die auf der Maschine bearbeiteten
Teile unter Beibehaltung ihrer relativen Lage in bezug auf eine Halteeinrichtung in
die den Bearbeitungsstationen nachgeordnete Beschichtungsstation überführt werden,
in welcher mittels der feststehenden Düsenanordnung die beschädigten oder von Korrosionsschutzmitteln
freien Bereiche beschichtet werden. Wenn die Behälter oder Behälterteile eine jeweils
übereinstimmende Lage in bezug auf die Düsenanordnung aufweisen bzw. in eine solche
Lage überführt werden, kann die Düsenanordnung in besonders einfacher Weise der geometrischen
Form des jeweilig korrosionsgefährdeten Bereiches des Behälters oder des Behälterteiles
angepaßt sein. Neben einer einfachen Düsenanordnung wird hierdurch auch eine sehr
einfache Steuerung dieser Düsenanordnung erreicht, um insbesondere bei ortsfest gehaltenem
Behälter oder Behälterteil die Beschichtung der beschädigten Bereiche zu erzielen.
[0014] Wenn ohne eine vorherige Ausrichtung der Behälter oder Behälterteile deren beschädigten
oder von Korrosionsschutzmitteln freien Bereiche mittels der Düsenanordnung nach
dem Ink-Jet-Verfahren beschichtet werden sollen, empfiehlt es sich, die Vorrichtung
so auszubilden, daß im Zuge eines Förderweges der Behälter oder Behälterteile eine
optische oder elektronische Abtasteinrichtung zur Feststellung der Lage der Behälter
oder Behälterteile und der an diesen vorhandenen korrosionsgefährdeten Bereiche sowie
eine Einrichtung zur Umwandlung der Abtastsignale oder des erfaßten Bildes in Bildpunkte
und hiervon abgeleitete Steuersignale und eine größer als der jeweilige korrosionsgefährdete
Bereich bemessene blockförmige Anordnung von Spritzdüsen vorgesehen ist in Verbindung
mit einer in Abhängigkeit von den Steuersignalen betätigbaren Programmsteuerungs-Einrichtung
für die Spritzdüsen.
[0015] Im Falle einer optischen Abtasteinrichtung kann hierzu eine Kamera beispielsweise
nach Art einer Video-Kamera verwendet werden, durch die bereits das erfaßte Bild in
Bildpunkte zerlegt wird, die in bekannter Weise in Steuersignale umzuwandeln sind,
um die Programmsteuerungs-Einrichtung für die Spritzdüsen zu betätigen.
1. Verfahren zum Auftragen von flüssigen Korrosionsschutzmitteln, insbesondere Lack,
auf korrosionsgefährdete Bereiche von Verpackungsbehältern oder -behälterteilen aus
Metall, die nach der Lackierung der Behälter oder Behälterteile durch Bearbeitungsvorgänge,
wie Schneiden, Ritzen, Schweißen, Verformen oder dgl., infolge örtlicher Beschädigungen
oder Beseitigungen der Lackierung entstanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Behältern oder Behälterteilen entstandenen korrosionsgefährdeten
Bereiche nach der Ink-Jet-Methode durch programmgesteuertes, punktförmiges Aufbringen
des Korrosionsschutzmittels zur Bildung eines filmartigen Auftrages beschichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Behältern oder Behälterteilen entstandenen korrosionsgefährdeten
Bereiche optisch bzw. elektrisch oder elektronisch abgetastet werden, und daß die
Abtastsignale in Steuersignale zur Lagesteuerung der Behälter oder Behälterteile in
bezug auf eine Spritzdüsenanordnung und/oder zur Programmsteuerung für eine Spritzdüsenanordnung
zum Aufbringen der Punkte des Korrosionsschutzmittels auf die korrosionsgefährdeten
Bereiche umgewandelt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge eines Förderweges der Behälter oder Behälterteile eine ortsfeste Düsenanordnung
in Verbindung mit einer vorgeordneten Einrichtung zum Ausrichten und/oder Fixieren
der Behälter oder Behälterteile auf dem Förderer vorgesehen ist, um die Behälter oder
Behälterteile auf dem Förderer in eine jeweils übereinstimmende Lage in bezug auf
die Düsenanordnung zu überführen und/oder zu halten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung der geometrischen Form des jeweilig korrosionsgefährdeten
Bereiches des Beälters oder des Behälterteiles angepaßt ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge eines Förderweges der Behälter oder Behälterteile eine optische oder
elektronische Abtasteinrichtung zur Feststellung der Lage der Behälter oder Behälterteile
und der an diesen vorhandenen korrosionsgefährdeten Bereiche sowie eine Einrichtung
zur Umwandlung der Abtastsignale oder des erfaßten Bildes in Bildpunkte und hiervon
abgeleitete Steuersignale und eine größer als der jeweilige korrosionsgefährdete Bereich
bemessene blockförmige Anordnung von Spritzdüsen vorgesehen ist in Verbindung mit
einer in Abhängigkeit von den Steuersignalen betätigbaren Programmsteuerungs-Einrichtung
für die Spritzdüsen.