[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Thyristor mit einem Halbleiterkörper mit den
Merkmalen:
a) Die Emitterelektrode hat eine Aussparung,
b) der katodenseitige Basis-Emitter-pn-Übergang tritt innerhalb der Aussparung an
die katodenseitige 0berfläche des Halbleiterkörpers,
c) auf der Basiszone sitzt eine Gateelektrode,
d) zwischen der Emitter- und der Basiselektrode ist ein in den Halbleiterkörper integrierter
ohmscher Widerstand vorgesehen.
[0002] Solche Thyristoren sind Stand der Technik und beispielsweise in der DE-PS 11 56
510 beschrieben worden. Die Emitterzone dieses Thyristors weist zahlreiche Aussparungen
auf, durch die die darunterliegende Basiszone mit der Emitterelektrode elektrisch
verbunden ist. Diese Maßnahme hat den Zweck, die Temperaturstabilität und die du/dt-Festigkeit
des Thyristors zu verbessern.
[0003] Thyristoren ein und desselben Typs benötigen im allgemeinen zum Zünden aufgrund
unvermeidlicher Fertigungstoleranzen unterschiedlich hohe Zündströme. Diese Zündströme
dürfen einen bestimmten Streubereich nicht überschreiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Thyristor der eingangs erwähnten
Art so weiterzubilden, daß der Zündstrom nach Fertigstellung des Thyristors auf einen
Wert innerhalb des Streubands eingestellt werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der pn-Übergang durch die Gateelektrode oder
die Emitterelektrode lokal überbrückt ist und daß der Widerstand durch Entfernen von
Teilen der Emitterelektrode und/oder Gateelektrode einstellbar ist.
[0006] Damit wird ein einstellbarer Nebenschluß zum Strompfad Gateelektrode-pn-Übergang-Emitterzone
geschaffen, durch den abhängig von seiner Größe ein mehr oder weniger großer Teil
des Zündstroms unter Umgehung des pn-Übergangs direkt zur Emitterelektrode fließen
kann.
[0007] Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Fig.
1 bis 4 näher erläutert. Diese Figuren zeigen die Aufsicht auf vier verschiedene Ausführungsbeispiele
eines Thyristors gemäß der Erfindung. Dabei sind gleiche oder funktionsgleiche Teile
mit den gleichen ++Bezugsziffern versehen.
[0008] In Fig. 1 ist die Emitterelektrode eines Thyristors mit 1 bezeichnet. Sie weist eine
Aussparung auf, innerhalb der der zwischen der Emitterzone 4 und der Basiszone 5 liegende
pn-Übergang 3 an die 0berfläche des Halbleiterkörpers tritt. Die Basiszone 5 ist
mit einer Gateelektrode 2 kontaktiert. Der pn-Übergang 3 ist lokal von der Emitterelektrode
1 überbrückt, die die Basiszone 5 mit einem Bereich 6 kontaktiert.
[0009] Die Emitterelektrode 2, der pn-Übergang 3 und die Aussparung der Emitterelektrode
1 sind polygonförmig ausgebildet. Die Kante des Bereichs 6 der Emitterelektrode ist
mit 8 bezeichnet. Dieser Kante 8 liegt eine parallele Kante 7 der Gateelektrode 2
gegenüber. Der ohmsche Widerstand wird durch den Abstand der Kanten 7, 8 eingestellt.
Dazu wird der Thyristor zunächst mit einem minimalen Basis-Emitter-Widerstand hergestellt.
Dann wird der Zünd strom des Thyristors daraufhin geprüft, ob er innerhalb des zulässigen
Zündstromstreubands liegt. Ist das nicht der Fall, so wird der Widerstand durch Vergrößern
des Abstands 7 und 8 vergrößert, bis der gewünschte Wert erreicht ist. Im Extremfall
kann die Kante 8 auch so weit in Richtung Emitterzone 4 zurückverlegt werden, daß
die Emitterelektrode 1 die Basiselektrode nicht mehr kontaktiert. Der Emitter-Basis-Widerstand
ist damit unterbrochen und unwirksam.
[0010] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 darin,
daß die Basiszone 5 einen in die Emitterzone 4 ragenden Finger 9 aufweist. Die Emitterelektrode
hat einen Metallsteg 10, der den Finger 9 kontaktiert. Der Basis-Emitter-Widerstand
wird durch Abstand des Metallstegs 10 von der Kante 7 der Gateelektrode 2 eingestellt.
Der Widerstand ist dann durch ein Teil der Basiszone 5 gebildet. Im Ausführungsbeispiel
hat der pn-Übergang beim Übergang in den Finger 9 Ecken 11, mit einem Winkel < 180,
bezogen auf die Emitterzone, an denen für den Fall bevorzugt eine Zündung einsetzen
könnte, wenn der Metallsteg 10 diese Ecken nicht bedeckt. Daher muß der Abstand zwischen
den Ecken 11 und der Gateelektrode 2 auf jeden Fall größer sein als der Abstand zwischen
Gateelektrode und pn-Übergang im übrigen Bereich des Thyristors.
[0011] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist in die Basiszone 5 eine Zone 15 vom entgegengesetzten
Leitungstyp eingebettet. Diese Zone wird einerseits von dem Metallsteg 10 der Emitterelektrode
1 kontaktiert und reicht andererseits in eine Aussparung 14 der Gateelektrode hinein
bis unter die Gateelektrode 2. Der Widerstand wird durch ein Teil der Zone 15 gebildet.
Seine Größe wird im wesentlichen durch den Abstand zwischen Metallsteg 10 und der
geraden Kan te 7 der Gateelektrode bestimmt. Für den Abstand der Ecken 11 des pn-Übergangs
3 von der Gateelektrode gilt das gleiche, was in Verbindung mit Fig. 2 erläutert wurde.
Die Zone kann z. B. eine Länge von 2 mm, eine Breite von 100 µm und einen Widerstand
von 0,5 Ω/□ haben.
[0012] In Fig. 4 ist eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 3 dargestellt. Die
in die Basiszone eingebettete Zone entgegengesetzten Leitungstyps ist hier mäanderförmig
ausgebildet und mit 18 bezeichnet. Zur gateelektrodenseitigen Kontaktierung der Zone
18 hat die Gateelektrode eine Zunge 17. Der Basis-Emitter-Widerstand kann hier durch
die Länge des Stegs 10 und/oder der Zunge 17 stufenweise dadurch eingestellt werden,
daß jeweils ein anderer Quersteg der Zone 18 kontaktiert wird.
[0013] Solange die Vebindung zwischen 17 und 18 nicht aufgetrennt werden muß, kann die
Zone 18 auch mit dem Emitter 4 verbunden sein. Würde die Verbindung zwischen 17 und
18 jedoch getrennt, so wäre dann damit zu rechnen, daß sich an den der Gateelektrode
gegenüberliegenden Ecken von 18 bevorzugte Zündpunkte ausbilden.
[0014] Die Ausführungsbeispiele bezogen sich auf polygonale Konfigurationen. Es ist aber
auch möglich, die Gateelektrode 2, den pn-Übergang 3 und die Aussparung der Emitterelektrode
1 im wesentlichen kreisrund auszuführen. Der einstellbare Widerstand wird dann entsprechend
durch eine Ausnehmung, Metallstege oder Finger gebildet.
[0015] Bei im wesentlichen kreisrunden Anordnungen besteht allerdings die Gefahr, daß bei
völliger Unterbrechung des Nebenschlusses für den Zündstrom ein Stromlinienverlauf
entsteht, der zu bevorzugten Stellen für die Zündung führt.
[0016] Die Ausführungsbeispiele beziehen sich auf einen einzigen Basis-Emitternebenschluß.
Es ist jedoch auch möglich, mehrere vorzugsweise symmetrisch angeordnete Widerstände
vorzusehen.
Bezugszeichenliste
[0017]
1 = Emitterelektrode
2 = Gateelektrode
3 = pn-Übergang
4 = Emitterzone
5 = Basiszone
6 = Bereich
7, 8 = Kante
9 = Finger
10 = Metallsteg
11 = Ecke
14 = Aussparung
15 = Zone
17 = Zunge
18 = Zone
1. Thyristor mit einem Halbleiterkörper mit den Merkmalen:
a) Die Emitterelektrode (1) hat eine Aussparung,
b) der katodenseitige Basis-Emitter-pn-Übergang (3) tritt innerhalb der Aussparung
an die katodenseitige 0berfläche des Halbleiterkörpers,
c) auf der Basiszone (5) sitzt eine Gateelektrode (2),
d) zwischen der Emitter- und der Basiselektrode ist ein in den Halbleiterkörper integrierter
ohmscher Widerstand vorgesehen,
dadurch gekennzeichnet, daß der pn Übergang (3) durch die Gateelektrode oder die Emitterelektrode lokal
überbrückt ist und daß der Widerstand durch Entfernen von Teilen der Emitterelektrode
(1) und/oder Gateelektrode (2) einstellbar ist.
2. Thyristor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pn-Übergang (3) lokal durch die Emitterelektrode (1) überbrückt ist und
daß der Widerstand durch die Basiszone (5) gebildet ist.
3. Thyristor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Basiszone (5) einen in die Emitterzone (4) ragenden Finger (9) aufweist
und daß der Finger von einem mit der Emitterelektrode verbundenen Metallsteg (10)
kontaktiert ist.
4. Thyristor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gateelektrode (2) am Umfang eine Aussparung (14) hat, in die der Metallsteg
(10) hineinragt.
5. Thyristor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Basiszone eine streifenförmige Zone (15) entgegengesetzten Leitungstyps
eingebettet ist, daß die Emitterelektrode (1) den pn-Übergang (3) lokal überbrückt
und die streifenförmige Zone kontaktiert, daß die Gateelektrode (2) die streifenförmige
Zone kontaktiert und daß der ohmsche Widerstand durch die Zone (15) gebildet ist.
6. Thyristor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gateelektrode eine Aussparung (14) hat, in die die Zone hineinragt und bis
unter die Gateelektrode reicht.
7. Thyristor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zone (18) mäanderförmig ausgebildet ist.
8. Thyristor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung, der an die 0berfläche tretende pn-Übergang und die Gateelektrode
als Polygone ausgebildet sind, und daß der Widerstand an mindestens einer Ecke der
Polygone angeordnet ist.