[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Derartige Verfahren sind bekannt und beispielsweise in der schweizerischen Patentschrift
496 574 beschrieben. Im oberen Teil der dort gezeigten Vorrichtung werden die über
einen Einlauf zugeführten Druckbogen auf einer Auflage zu Teilstapeln aufgeschichtet,
worauf die Teilstapel in einen darunter liegenden Schacht abgeworfen und auf einen
unter dem Schacht liegenden drehbaren Stapeltisch zu einem Stapel aufgeschichtet werden.
Der Stapeltisch wird jeweils zwischen dem Abwurf von zwei sich folgenden Teilstapeln
um 180° gedreht, sodass ein Kreuzlegen erfolgt, das die durch den Falz der Papierbogen
bedingten ungleichen Höhen der Teilstapel ausgleicht.
[0003] Derartige Vorrichtungen sind nur beschränkt einsetzbar. Insbesondere bei einer Tageszeitung
mit hoher Seitenzahl, die im fertigen Zustand eine Kreuzbruchfalzung mit drei Brüchen
aufweist, wird das Aufeinanderschichten zu Teilstapeln oder Stapeln schwierig, da
sich die einzelnen Zeitungen während dem Abwurf vom Einlauf auf die Auflage öffnen
können. Das gleiche gilt, wenn Teilstapel von der Auflage auf den Stapeltisch fallen.
[0004] In der CH-PS 630 041 ist eine Vorrichtung beschrieben, die nach dem gleichen Prinzip
arbeitet, aber zur Beseitigung der erwähnten Mängel mit Tragorganen ausgerüstet ist.
Die praktische Anwendung hat gezeigt, dass diese Massnahmen den Einsatzbereich auf
eine Seitenzahl von ca 64 Seiten erweitert haben. Die heutigen Zeitungs-- rationen
sind aber in der Lage, noch wesentlich höhere Seitenzahlen auszustossen.
[0005] Zudem verlangt die heutige'Versandtechnik die Verarbeitung von postroutengerechten
Paketen, das heisst, die Pakete müssen mit unterschiedlicher Stückzahl gebildet werden
und können im Extremfall nur eine Zeitung beinhalten. Die erwähnten Vorrichtungen
können diese Forderung nicht erfüllen.
[0006] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, das es erlaubt, Produkte jeglicher Dicke zu verarbeiten und Pakete
jeglicher Grösse auszustossen.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0008] Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung, wobei die vordere
Abdeckung sowie Teile weggelassen sind,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den rechten Teil von Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.
[0009] Auf die in Fig. 1 gezeigte Transportstrecke legt die Auslage l einer Falzmaschine
nacheinander gefaltete Druckbogen 2 auf ein Förderband 3, welches jene zum Einlauf
4 einer Vorrichtung 5 transportiert, wo der kontinuierliche Strom in Pakete 6 unterschiedlicher
Grösse umgesetzt wird. Parallel zum Förderband 3 verläuft ein Wendeelement in Form
eines By-pass, dem die Druckbogen 2 vom Förderband 3 wahlweise mittels einer Weiche
8 zugeführt und am Ende wieder auf das Förderband 3 gelegt werden können. Das Wenden
der Druckbogen 2 im Wendeelement 7 erfolgt um die zur Förderrichtung parallele Achse
der einlaufenden Druckbogen. Zwischen dem Wendeelement 7 und dem Einlauf 4 ist vorzugsweise
ein Deckblattanleger 9 für mit der Postroute beschriftete Deckblätter angeordnet.
Der Einlauf 4 besteht aus einer Trommel 10, die von einem endlosen, mit einem weiteren
endlosen Halteband 12 zusammenwirkenden Förderband 11 umschlungen ist, das senkrecht
nach unten gegen eine Förderebene 13 wirkt und die ankommenden Druckbogen 2 mit der
vorangehenden Kante senkrecht auf die Förderebene 13 abstellt. Die Förderebene 13
ist durch eine ortsfeste Gleitschiene 14 gebildet. Längs dieser Gleitschiene 14 bilden
zwei mit nachgiebigen Randhaltern bestückte endlose Kettenpaare 15 und 16 eine Förderstrecke
17. Die einander zugewandten Trums der Kettenpaare 15 und 16 sind gleich gerichtet
und mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben und folgen seitlichen Führungsschienen
18 für die Druckbogen 2. Die nachgiebigen Randhalter bestehen aus je zwei flachen
Bürsten 19, 20, von denen die vorangehende (19) im wesentlichen rechtwinklig vom sie
tragenden Kettenpaar 15 bzw. 16 wegragt, wogegen die nachlaufende (20) mit ihren freien
Borstenenden (im Bereich der geraden Trums) gegei, die Borstenenden der vorangehenden
(19) geneigt ist. Im Umlenkbereich, das heisst im Bereich der Umlenkkettenräder spreizen
die einen Randhalter bildenden Bürsten 19, 20 zangenartig auf und schliessen sich
in einer Zangenbewegung beim Übergang in den geraden Trum. Das Förderband 11 endet
am Ende des Umlenkbereiches der Kettenpaare 15, 16, wo die einander zugeordneten Bürsten
19, 20 gerade noch aufgespreizt sind und stellt die ankommenden Druckbogen jeweils
zwischen die Bürstenpaare der Randhalter. Die beiden nachlaufenden Bürsten 20 schieben
den ankommenden Druckbogen 2 auf der Gleitschiene 14 in Richtung des eingezeichneten
Pfeiles und schwenken, sobald sie den geraden Trum erreichen, gegen die vorangehende
Bürste 19 und halten den Rand des so erfassten Druckbogens 2 nachgiebig fest. Durch
die regelmässige Anordnung der Bürsten 19 und 20 an den Kettenpaaren 15 und 16 ist
der Abstand zwischen den Randhaltern konstant, so dass die auf die Förderebene 13
abgestellten Druckbogen 2 längs der Gleitschiene 14 einen regelmässigen gegenseitigen
Abstand haben.
[0010] Die nachgiebigen Randhalter bestehen aus je zwei flachen Bürsten 19, 20 mit weichen,
nachgiebigen Borsten, von denen die vorangehende Bürste 19 im wesentlichen rechtwinklig
vom sie tragenden Kettenpaar 15 bzw. 16 wegragt, wogegen die nachlaufende 20 mit ihren
freien Borstenenden (im Bereich des geraden Trums) gegen die Borstenenden der vorangehenden
geneigt ist.
[0011] Die Geschwindigkeiten der Auslage 1, des Förderbandes 3, des Einlaufs 4 und der Kettenpaare
15, 16 sind derart aufeinander abgestimmt, dass mit jedem Maschinentakt jeweils ein
Druckbogen zwischen die Bürsten 19, 20 der taktgleich folgenden Randhalterpaare gestellt
werden. Die Förderstrecke 5 transportiert die Druckbogen 2 aufrecht, in rechtwinkliger
Orientierung zur Förderrichtung und mit gegenseitigem Abstand gegen zwei parallele
Umreifungsbänder 21 einer Umreifungsvorrichtung 22 - und gegen deren Widerstand - auf
eine anschliessende Förderebene 23. Die Umreifungsvorrichtung ist ein handelsübliches
Fabrikat der Firma ENDRA, 5340 AB OSS, Holland, so dass auf deren Beschreibung verzichtet
werden kann. Parallel zu den Förderkettenpaaren 15, 16 verlaufen zwei ortsfeste Führungsstangen
24 auf denen ein mit einer endlosen Kette 26 verbundener Schlitten 25 längs verschiebbar
gelagert ist. Die Kette 26 ist von einer Antriebseinheit 27 vorwärts und rückwärts
antreibbar. Der Schlitten trägt eine Zylinderkolbeneinheit 28 an der ein an der Gleitschiene
14 beidseitig vorbeigreifendes Ausstosserpaar 29 (in Fig. 4 in der linken und in Fig.
2 in der rechten Endlage gezeigt) vorbeigreift. Die Kette 26 ist mit wesentlich grösserer
Geschwindigkeit antreibbar als die Förderkettenpaare 15, 16. Zudem kann das Ausstosserpaar
29 in jeder Stellung entlang der Förderstrecke 5 zwischen zwei von den Randhaltern
gehaltene Druckbogen nach oben bewegt werden. Sollen nun beispielsweise in Fig. 1
die ersten drei Druckbogen 2 zu einem Paket vereinigt werden, so wird der Schlitten
25 so weit nach vorne bewegt, dass das Ausstosserpaar 29 zwischen den dritten und
vierten Bogen zu liegen kommen. In dieser Lage wird (während sich die Kettenpaare
15, 16, wie auch die Kette 26, mit gleichbleibender Geschwindigkeit vorwärts bewegen)
das Ausstosserpaar 29 nachgeben bewegt und anschliessend die Geschwindigbeit des Schlittens
25 beschleunigt, so dass das Ausstosserpaar 29 zuerst den dritten, dann den zweiten
und zuletzt den ersten Bogen vor sich her gegen die beiden Umreifungsbänder 21 und
gegen t deren Widerstand auf die Förderebene 23 schiebt. Dabei werden die Bogen 2
an den nachgiebigen Randhaltern vorbei geschoben, welche dabei in Förderrichtung gebogen
werden und danach zurück federn. Am Ende der Ausstossbewegung (Fig. 2) werden von
der Seite Rückhalteplatten 30 hinter das Ausstosserpaar 29 geschoben, worauf dieses
mit der Zylinderkolbeneinheit 28 wieder abgesenkt und von der Antriebseinheit 27 zurück
in die nächste Bereitstellung gefahren werden kann. Anschliessend werden die Schweissköpfe
31 gegeneinander bewegt und das Paket 6 um die Rückhalteplatten 30 herum umreift,
worauf es, nach dem Rückzug der Rückhalteplatten 30 manuell oder mechanisch auf ein
anschliessendes Förderband geschoben werden kann. Das Mitumreifen der Rückhalteplatten
30 verhindert eine zu straffe Umreifung des Paketes 6 und eine damit verbundene Verformung
der äusseren Papierbogen.
[0012] Die Verschiebewege der endlosen Ketten 15, 16 und des Ausstosserpaares 29 werden
durch inkrementale Weggeber abgetastet und einer nicht dargestellten Positionierungssteuerung
zugeführt, welche die Bewegung der Antriebseinheit 27 steuert.
1. Verfahren zum Umsetzen eines kontinuierlichen « Stroms von Papierbogen (2) in-Pakete
(6) gleicher oder variabler Grösse, wobei die Papierbogen (2) nacheinander mit einer
Kante auf eine Förderebene aufgesetzt und auf der Förderebene (13, 14) längs einer
geraden Wegstrecke (5) weitertransportiert werden, wobei die Papierbogen (2) längs
der Wegstrecke mit ihren Flachseiten im wesentlichen rechtwinklig zur Förderrichtung
ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierbogen (2) mit gegenseitigem
Abstand auf die Förderebene (13, 14) aufgesetzt und an zwei Kanten längs der Wegstrecke
(5) nachgiebig gehalten werden, dass, wenn sich jeweils die vorangehenden, zu einem
Paket (6) zu vereinenden Papierbogen (2) auf der Förderebene (13) befinden, der letzte
Bogen in Förderrichtung auf eine höhere Geschwindigkeit beschleunigt wird, derart,
dass er die vorangehenden Bogen (2) vor sich her und auf eine zweite, an die erste
Wegstrecke anschliessende Wegstrecke (23) schiebt und dass darauf die Druckbogen mit
einer auf den vordersten Bogen wirkenden, elastischen Gegenkraft (21) gebremst werden.
2. Vorrichtung zum Umsetzen eines kontinuierlichen Stromes von Papierbogen (2) in
Pakete (6) gleicher oder unterschiedlicher Grösse mit einem Einlauf (4) der die Papierbogen
(2) mit einer Kante voraus rechtwinklig auf einen ersten, sich längs einer ersten
Wegstrecke erstreckenden Förderer (13-16, 19, 20) lenkt, dass der Förderer längs dieser
Wegstrecke wirksame, nachgiebige und in Förderrichtung die Druckbogen auf Distanz
haltende Randhalter (19, 20) für die Bogen (2) aufweist, welche die Bogen mit ihren
Flachseiten quer zur Förderrichtung halten, dass an die Förderebene (13) dieses Förderers
eine zweite Förderebene (23) koplanar anschliesst, längs welcher ein dem Förderer
entgegengesetzt wirksames Bremsorgang (21) vorhanden ist, dass ein Ausstossorgan (29)
an jeder Stelle längs dem Förderer in dessen Wirkbereich hinein bzw. heraus bewegbar
ist und das in Förderrichtung des Förderers mit grösserer Geschwindigkeit als die
des Förderers längs einem Vorschubweg bis zur anschliessenden Förderebene (23) antreibbar
ist.
3. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 2 in einer Transportstrecke für Papierbogen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (5) als Teil der Transportstrecke eingesetzt
ist, dass in Förderrichtung der Transportstrecke vor der Vorrichtung (5) ein zur Transportstrecke
paralleler Streckenabschnitt vorhanden ist, über den die Papierbogen wahlweise geleitet
werden können, und dass dieser Streckenabschnitt als Wendeelement (7) ausgebildet
ist, welches die Papierbogen (2) um ihre zur Förderrichtung parallele Achse um 180°
verschwenkt.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Streckenabschnitt
(7) und der Vorrichtung (5) ein gegen die Transportstrecke wirksamer Deckblattanleger
(9) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gkennzeichnet, dass der Förderer zwei endlose
Stränge (15, 16) mit zwei einander zugewandten, parallelen und voneinander distanzierten
Trums aufweist, welche Trums gleichgerichtet und mit gleicher Geschwindigkeit antreibbar
sind, dass an diesen Trums einander gegenüberliegend regelmässig distanzierte elastische
Randhalter (19, 20) vorhanden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Randhalter (19, 20)
lamellenartige zur Förderebene (13) rechtwinklig orientierte, mit ihren freien Enden
gegeneinander geneigte und elastische Organe sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Organe flache Bürsten
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsorgan (21) durch
das Umreifungsband einer Umreifungsvorrichtung (22) gebildet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlauf (4) noch
im Bereich der endlosen Stränge (15, 16) aber vor den geraden Abschnitten der einander
zugewandten Trums endet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Ende des Vorschubweges
zwei Rückhalteplatten (30) hinter das Ausstossorgan (29) schiebbar und nach erfolgter
Umreifung entfernbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschiebeweg des För- derers (13 bis 16, 19, 20) durch inkrementale Weggeber detektiert und einer Positionierungssteuerung
signalisiert ist, und dass die Antriebseinheit (27) durch die Positionierungssteuerung
gesteuert ist.