[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuerscheibe für eine flache Bildwiedergabevorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Aufsatz "Design, Fabrication, and Performance of a flat Tube Display" von
W.C. Holton et al (1977 International Electron Devices Meeting, Seiten 78 bis 80,
Washington, DC, USA; IEEE) ist eine flache Bildwiedergabevorrichtung bekannt, die
einen vielschichtigen Steuerstapel aufweist. Der Steuerstapel ist zwischen einer Kathode
und einem Leuchtschirm angeordnet und dient zur Steuerung des Elektronenstromes. Er
besteht aus Steuerscheiben, die aus Lagen sich kreuzender metallischer Leiter, zwischen
denen eine metallene Lochscheibe angeordnet ist, gebildet sind. An den Kreuzungspunkten
der Leiter sind elliptische Löcher in den Leitern vorhanden, die mit den Löchern in
der Lochscheibe fluchten. Die Leiter und die Lochscheibe sind jeweils durch Glasfritte
miteinander verbunden und in einem bestimmten Abstand gehalten. Mehrere solcher Steuerscheiben
sind zu dem Steuerstapel zusammengebaut.
[0003] Um eine gleichmäßige Steuerung des Elektronenstromes zu erreichen, müssen Streuungen
von Elektronen in den Löchern vermieden werden und die Aufladungen der isolierenden
Teile der Steuerscheibe dürfen keine störenden Auswirkungen haben. Der Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, eine Steuerscheibe ohne störenden Einfluß auf den Elektronenstrom
anzugeben.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im Anspruch 1 angegebenen Mitteln. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 enthalten..
[0005] Durch die besondere Form der Öffnungen wird die Streuung der Elektronen weitgehend
unterbunden und eine Fokussierung erreicht, wodurch die Transparenz der Steuerscheibe
für die Elektronen gesteigert wird. Von Vorteil ist es, wenn die Öffnungen jeweils
die benachbarten Leiter anschneiden, denn dann ist die Glasfritte zwischen den Leitern
sehr weit von den Öffnungen entfernt und ihre Aufladung kann sich nicht auswirken.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf die Leiter der ersten Lage;
Fig. 2 die Draufsicht auf die Leiter der zweiten Lage;
Fig. 3 die Draufsicht auf eine Steuerscheibe;
Fig. 4 die Draufsicht auf eine andere Ausführung der Steuerscheibe und
Fig. 5 den Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 3.
[0007] Die in den Figuren gezeigten Steuerscheiben sind für eine flache Bildwiedergabevorrichtung
vorgesehen und dienen zur Steuerung des Elektronenstromes zwischen der Kathode und
dem Leuchtschirm.
[0008] In Fig. 1 ist eine erste Lage Leiter 1 dargestellt, die zueinander parallel verlaufen.
Im regelmäßigen Abstand sind Öffnungen 2 vorhanden, die jeweils so angeordnet sind,
daß sie benachbarte Leiter 1 anschneiden. Mit anderen Worten gesagt, verläuft die
Trennfuge 3 zwischen den Leitern 1 mitten durch die Öffnungen 2. Die Öffnungen 2 haben
eine rechteckige Form, deren lange Seiten quer zu den Trennfugen 3 liegen.
[0009] In Fig. 2 ist eine zweite Lage Leiter 11 dargestellt, die zueinander parallel verlaufen.
Auch hier sind im regemäßigen Abstand Öffnungen 22 vorhanden, die ebenfalls so angeordnet
sind, daß sie benachbarte Leiter 11 anschneiden. Das heißt, die Trennfugen 33 verlaufen
mitten durch die Öffnungen 22. Auch die Öffnungen 22 weisen eine rechteckige Form
auf, deren kurze Seiten quer zu den Trennfugen 33 liegen, und haben die gleichen Abmessungen
wie die Öffnungen 2.
[0010] Die In Fig. 3 gezeigte fertige Steuerscheibe besteht aus der ersten Lage Leiter 1
und der um 90 Grad dazu verdrehten zweiten Lage der Leiter 11 und dazwischen angebrachten
Anhäufungen aus Glasfritte 4. Die Glasfritte 4 hält die beiden Lagen in einem bestimmten
Abstand voneinander und verbindet sie gleichzeitig miteinander. Es kann zwischen den
Lagen auch noch eine Randversiegelung aus Glasfritte vorhanden sein (nicht dargestellt).
[0011] Die Anhäufungen aus Glasfritte 4 sind jeweils im Kreuzungspunkt der Leiter 1 mit
den Leitern 11 angeordnet. Daraus ergibt sich die größtmögliche Entfernung der Glasfritte
von den Öffnungenn 2 und 22. Der Einfluß einer eventuellen Aufladung der Glasfritte
ist dadurch auf das geringstmögliche Maß beschränkt.
[0012] Die in Fig. 4 gezeigte fertige Steuerscheibe besteht aus einer ersten Lage Leiter
1ʹ und der um 90 Grad dazu verdrehten zweiten Lage der Leiter 11 und dazwischen angebrachten
Anhäufungen aus Glasfritte 4. Bei den Leitern 1ʹ befinden sich die Öffnungen 2ʹ mitten
in den Leitern 1ʹ, so daß die Trennfugen 3ʹ nicht durch sie hindurch laufen. Hierdurch
liegen zwar die Anhäufungen der Glasfritte 4 näher an den Öffnungen 2ʹ und 22, dafür
kann bei dieser Ausführungsform eine einfachere Ansteuerschaltung verwendet werden.
[0013] Die Herstellung der Steuerscheibe kann folgendermaßen erfolgen:
In eine erste Metallscheibe werden die Löcher 2 geätzt und die späteren Trennfugen
3 halbgeätzt. In eine zweite Metallscheibe werden die Löcher 22 geätzt und die späteren
Trennfugen 33 halbgeätzt. Auf die erste Metallscheibe wird beispielsweise durch Siebdruck
die Glasfritte 4 an den für die Anhäufungen vorgesehenen Flächen aufgebracht. Dann
wird die zweite Metallscheibe um 90 Grad verdreht ausgerichtet auf die mit der Glasfritte
versehene erste Metallscheibe gelegt und beide miteinander zusammengefrittet. Anschließend
werden die Trennfugen 3 und 33 durchgeätzt.
[0014] Es sei angemerkt, daß auch mehrere Lagen metallischer Leiter miteinander zu einer
Steuerscheibe zusammengebaut werden können.
[0015] In Fig. 5 ist der Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 3 durch die Steuerscheibe
dargestellt, um die besondere Ausformung der Öffnungen 2 und 22 und die Anhäufungen
der Glasfritte 4 zu zeigen. Jede Öffnung 2 bzw. 22 verengt sich von beiden Seiten
der jeweiligen Leiter 1 bzw. 11 aus bis zu einer sich ergebenden engsten Querschnittslinie
5 bzw. 55. Die Wände der sich verengenden Öffnungen 2, 22 können ebene oder gewölbte
Flächen bilden. Die Linie 5 bzw. 55 liegt bei etwa 0 bis 30% der Leiterdicke D, vorzugsweise
bei 25% der Leiterdicke D. In diesem Falle ist dann die Weite W1 der Öffnung 2 bzw.
22 auf der von der Linie 5 bzw. 55 weiter ab liegenden Seite der Leiter 1 bzw. 11
etwas größer als die Weite W2 der Öffnung auf der anderen Seite der Leiter. Die beiden
Lagen sich kreuzender Leiter 1 und 11 sind nun derart aufeinandergelegt, daß die Weiten
W1 der Öffnungen 2 bzw. 22 aufeinander zu zeigen. Hierdurch ergibt sich für den Querschnitt
des von den Öffnungen umfaßten Raumes eine ovale Form.
[0016] Diese Form verhindert weitgehend die Streuung der Elektronen und erzeugt eine Fokussierung
des Elektronenstromes.
[0017] Die Leiter 1 und 11 werden durch Anhäufungen aus Glasfritte 4 in einem bestimmten
Abstand A voneinander gehalten. Um zur Vermeidung von großen Kapazitäten zwischen
den Leitern 1 und 11 einen ausreichenden Abstand A zu erhalten, sind der Glasfritte
4 isolierende Körper, beispielsweise Glaskugeln 6, bemengt (linke Seite in Fig. 5).
Die Körper bzw. Glaskugeln 6 müssen den gleichen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen
wie die Glasfritte 4. Ihr Durchmesser beträgt etwa 50 bis 100 um.
[0018] Der Abstand A kann aber auch dadurch erreicht werden, daß an den für die Anhäufungen
der Glasfritte 4 vorgesehenen Flächen Metall 7, beispielsweise Aluminium oder Chrom,
auf die Leiter aufgetragen wird (rechte Seite der Fig. 5) und dann das Zusammenfritten
der Metallscheiben mit Hilfe der Glasfritte 4 erfolgt. Zwischen dem Metall 7 und den
Leitern 1, 11 kann ein Haftvermittler aus Kupfer oder Nickel vorhanden sein (nicht
dargestellt).
1. Steuerscheibe für eine flache Bildwiedergabevorrichtung aus Lagen sich kreuzender
metallischer Leiter, die mit in einem regelmäßigen Muster angeordneten Öffnungen versehen,
durch Glasfritte miteinander verbunden und in einem bestimmten Abstand zueinander
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (2; 22) sich von beiden Seiten der Leiter (1; 11) her verengen.
2. Steuerscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der sich ergebende kleinste
Querschnitt auf einer Linie (5; 55) bei 0 bis 30% der Leiterdicke (D) liegt und die
Weiten (W2) der Öffnungen (2; 22) auf der der Linie (5; 55) näherliegenden Seite der
Leiter (1; 11) kleiner sind als die Weiten (W1) der Öffnungen (2; 22) auf der anderen
Seite der Leiter.
3. Steuerscheibe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Linie (5; 55) bei
25% der Leiterdicke liegt.
4. Steuerscheibe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei
Lagen Leiter (1; 11) so angeordnet sind, daß sich die Öffnungen (2; 22) mit ihren
größeren Weiten (W1) gegenüberliegen.
5. Steuerscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (2; 22)
in mindestens einer Lage der metallischen Leiter die jeweils benachbarten Leiter (1;
11) anschneiden und die Glasfritte (4) jeweils im Kreuzungspunkt der Leiter (1; 11)
vorhanden ist.
6. Steuerscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (2; 22)
rechteckig sind.
7. Steuerscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasfritte (4) isolierende
feste Teilchen enthält.
8. Steuerscheibe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen aus Glaskugeln
(6) bestehen.
9. Steuerscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (1; 11) in
ihren Kreuzungspunkten Auflagen aus Metall (7) aufweisen, zwischen denen die Glasfritte
(4) vorhanden ist.
10. Steuerscheibe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagen aus Aluminium
oder Chrom bestehen und zwischen ihnen und den Leitern (1; 11) ein Haftvermittler
aus Kupfer oder Nickel vorhanden ist.