[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In der Zylinderbohrung einer Kolben-Zylinderanordnung ist der Kolben, dessen Kolbenstange
aus der Kolben-Zylinderanordnung herausragt, so zu führen, daß einerseits Verkantungen
und andererseits Abdichtprobleme vermieden werden. Aus diesem Grunde besitzt ein derartiger
Kolben eine Kolbenringdichtung und darüber hinaus einen Führungsring, dessen Material
von dem des Kolbens abweicht, damit zwischen der Innenfläche der Zylinderbohrung und
diesem Führungsring günstige Gleiteigenschaften erzeugt werden. Das Material, das
im allgemeinen verwendet wird, ist eine Broncelegierung, die bei bekannten Kolbenanordnungen
aufgeschweißt und danach bearbeitet ist. Es besteht auch die Möglichkeit, in die Außenfläche
des Kolbens eine Nut einzubringen, in die ein geschlitzter Führungsring aus Metall
oder aus Kunststoff lose eingelegt ist. Den Führungsring aufzuschweißen, ist aufwending
und teuer; den Führungsring lose einzulegen ist bei hohen Geschwindigkeiten und hohen
Dämpfungsdrücken ungeeignet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kolbenführung zu schaffen, die die Vorteile des
aufgeschweißten Führungsringes mit denen des lose eingelegten Führungsringes kombiniert.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere die wirtschaftlich
günstigste Anordnung des Fortsatzes sind aus den Unteransprüchen 2 bzw. 3 zu entnehmen.
[0006] Zwar ist aus der GB-PS 1 233 510 bekannt, an einem im Querschnitt L-förmigen Kolbenring
einen Fortsatz anzuformen, der in eine an der Außenfläche des Kolbens angeformte Nut
eingreift. Da der Ring aber entfernbar sein soll, ist er nur als mehrteiliger Ring
denkbar; in jedem Falle muß er geschlitzt sein, da er sonst kaum montierbar ist. Ein
einteiliger, im Preßsitz aufsetzbarer Führungsring jedoch ist aus der GB-PS 1 233
510 nicht entnehmbar.
[0007] Zur Montage des Führungsringes geht man so vor, daß zunächst die entsprechende Nut
an der Außenfläche des Kolbens eingedreht wird; so dann wird der Führungsring über
diese Kolbenaußenfläche geschoben und der Fortsatz in die Nut eingebördelt.
[0008] Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, den Führungsring durch Aufschrumpfen auf die
Kolbenaußenfläche aufzubringen, wodurch ein Preßsitz hergestellt wird, der praktisch
dem Aufschweißen des Führungsringes entspricht.
[0009] Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt: Als Kolbenring kann jedes Material
verwendet werden; eine spezielle Schweißbarkeit ist nicht gefordert. Das Aufschrumpfen
des Führungsringes ist eine einfach durchführbare Sache und damit ist ein Spalt zwischen
dem Kolben und dem Führungsring vermieden; das Spiel zwischen dem Kolben und dem Zylinder
bzw. der Zylinderinnenfläche ist eng tolerierbar.
[0010] Bei hohen Geschwindigkeiten baut sich bei einem lose eingelegten Führungsring ein
Druck auf, und zwar zwischen der Innenfläche des Führungsringes und der Außenfläche
des Kolbens. Da hierdurch Bewegungen des Führungsringes erzeugt werden, besteht die
Gefahr eines erhöhten Verschleißes zwischen dem Führungsring und der Bohrungsinnenwand.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird dies vermieden. Darüberhinaus entfällt
auch ein für die Montage notwendiger Schlitz in dem Führungsring, wodurch bei hohen
Dämpfungsdrücken auch die Kolbenringdichtung geschützt wird. Die Breite des Führungsringes
wird zweckmäßigerweise groß gewählt, um den Druck bis zur Dichtung hin abzubauen;
daß zusätzlich auf der Außenfläche des Führungsringes Nuten vorgesehen sein können,
um Schmutz zu fangen, ist an sich bekannt.
[0011] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
soll die Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1 eine Schnittansicht durch einen Führungsring, vor dem Aufbringen auf einen
Kolben und
Fig. 2 eine Teilansicht eines Kolbens mit Kolbenstange und aufgesetztem Führungsring.
[0013] Innerhalb des Zylinders 10 einer Kolben-Zylinderanordnung, die in der Figur 2 nur
teilweise zu sehen ist, ist ein Kolben 12 geführt, an dessen rechtem Ende eine Kolbenstange
13 und an dessen linkem Ende ein Dämpfungsfortsatz 14 vorgesehen ist. Der Kolben besitzt
eine Kolbenringfläche 15, die zur Kolbenstange 13 hin mittels eines Absatzes 16 begrenzt
ist, über den sich der Kolbenaußendurchmesser von der Fläche 15 erweitert. In dem
erweiterten Bereich, der die Bezugsziffer 17 aufweist, ist eine tiefe Nut 18 eingedreht,
die zur Aufnahme einer nicht näher dargestellten Kolbenringdichtung dient.
[0014] In der Fläche 15 ist eine Nut 19 eingebracht.
[0015] Auf die Fläche 15 wird ein Führungsring 20 aufgeschoben, der an seinem in der Zeichnung
linken Ende einen Fortsatz 21 aufweist, dessen Innendurchmesser dem Innendurchmesser
des Führungsringes 20 entspricht und dessen Außendurchmesser gegenüber dem Außendurchmesser
des Führungsringes 20 erheblich verringert ist. Dieser Fortsatz 21, der zylinderförmig
von dem Führungsring 20 an dessen einem Ende vorspringt, ist so angeordnet und ausgebildet,
daß er nach Aufschieben des Führungsringes 20 auf die Fläche 15 mit Anschlag des Führungsringes
an dem Ansatz 16 in die Nut 19 eingebördelt werden kann. Damit dies vereinfacht ist,
ist die Nut 19 an ihrem dem Führungsring zugewandten Wandende mit einer Abrundung
oder Anfasung 22 versehen, wodurch das Einbiegen bzw. Einbördeln des Fortsatzes 21
erleichtert wird.
[0016] Der Führungsring 20 wird auf die Fläche 15 zusätzlich noch im Preßsitz durch Aufschrumpfen
aufgebracht, so daß ein optimaler Sitz des Führungsringes 20 auf der Kolbenaußenfläche
erzielt wird. Zusätzlich befindet sich auf der Außenfläche des Führungsringes 20 eine
Rille 24, deren Aufgabe es ist, Schmutz einzufangen.
[0017] Der Führungsring ist ein Ring aus Metall, vorzugsweise aus Bronce, aus einem Material
also, das gute Gleiteigenschaften zur Innenfläche des Zylinders 10 aufweist. Es kann
natürlich jedes Material mit guten Gleiteigenschaften verwendet werden, da gute Schweißverträglichkeit
nicht mehr erforderlich ist.
[0018] Der Führungsring 20 kann dabei vor dem Aufsetzen bzw. Einbördeln bearbeitet sein;
es besteht auch die Möglichkeit, den Führungsring 20 aufzuschrumpfen und einzubördeln
und erst danach fertig zu bearbeiten.
1. In der Bohrung einer Kolben-Zylinderanordnung hin- und herbewegbarer Kolben mit
einem an seiner Außenfläche vorgesehenen Führungenring zu seiner Führung innerhalb
der Zylinerbohrung, dadurch gekennzeichnet, daß der im Preßsitz die Außenfläche des Kolbens (15) umgebende Führungsring (20)
an seinem einen axialen Ende im Bereich seiner Innenfläche einen axial vorspringenden,
kragenförmigen Fortsatz (29) aufweist, der in eine an der Außenfläche des Kolbens
(15) vorhandene Nut (19) eingebördelt ist.
2. Kolben nach Anspruch 1, mit einer Kolbenringdichtung, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fortsatz (21) an dem Ende des Führungsringes angeformt ist, das der Kolbenringdichtung
(18) entgegengesetzt liegt.
3. Kolben mit einer Kolbenstange (15), nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fortsatz (21) an seinem der Kolbenstange entgegengesetzten Ende angeformt ist.