[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Mischmedien aus mindestens zwei
Komponenten, mit einer Hauptkammer und mindestens einer gegenüber dieser mit einem
zur Öffnung von außen zugänglichen Verschlußteil geschlossenen Zumischkammer, deren
Komponente nach Öffnung des Verschlusses in die Hauptkammer überführbar ist.
[0002] Technische, pharmazeutische, kosmetische und ähnliche Medien bestehen häufig aus
mehreren Komponenten, die aus Gründen einer Reaktionszeit oder weil sie im gemischten
Zustand zu Veränderungen, beispielsweise geringerer Haltbarkeit neigen, möglichst
erst kurz vor Gebrauch gemischt werden sollten. Daher werden solche Mischmedien in
der Regel getrennt voneinander in gesonderten Gefäßen bereitsgestellt und vor dem
Gebrauch muß die Zumisch-Komponente nach Öffnen des zugehörigen Gefäßdeckels der
Hauptkomponente zugegeben sowie mit dieser durchmischt werden. Hierzu bedarf es einiger
Geschicklichkeit und auch hoher Sorgfalt, wenn es darauf an kommt, daß die Komponenten
in einem genauen Mengenverhältnis miteinander gemischt werden. Ist mindestens eine
Komponente von der Art, daß ihr eine unmittelbare Berührung mit Luft abträglich ist,
so kann die Mischung praktisch nur unter Laborbedingungen erfolgen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Austragvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, bei welcher auf einfache Weise das Zumischen mindestens einer Komponente
zu mindestens einer weiteren Komponente in einfacher Weise so vorgenommen werden kann,
daß ein sicheres und vollständiges Übertreten der einen Komponente in die Kammer der
anderen Komponente gewährleistet ist und daß danach das Mischmedium unmittelbar aus
der zugehörigen Kammer für den Gebrauch ausgetragen werden kann, ohne daß die Hauptkammer
unter Druck gesetzt werden muß.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Austragvorrichtung der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß mindestens eine Zwischenkammer über den Verschlußteil
unmittelbar an die Hauptkammer angrenzt, daß der Verschlußteil über eine Sollbruchstelle
aus der Verschlußlage abtrennbar ist und daß die Hauptkammer eine Halterung für eine
saugseitig an ihren Innenraum anzuschließende handbetätigbare Austragpumpe aufweist.
Die Zwischenkammer und die Hauptkammer sind also beispielsweise über eine in einer
gemeinsamen Wandung vorgesehene, zunächst mit dem Verschlußteil geschlossen gehaltene
Übertrittsöffnung unmittelbar miteinander leitungsverbunden, so daß nach Abtrennen
des Verschlußteiles die Übertrittsöffnung im wesentlichen auf ihrer gesamten, durch
ihre formstabile Begrenzung genau definierten Weite offen ist und der Inhalt der
einen Kammer unter Umgehung irgendwelcher Leckverluste unmittelbar in die andere Kammer
überführt werden kann. Die zu mischenden Komponenten, die zweckmäßig fließfähig sind,
können Flüssigkeiten, pulverförmige Substanzen, Gase o.dgl. sein, wobei auch jede
der genannten Aggregatformen zur Mischung mit einer beliebigen der beiden anderen
Aggregatformen vorgesehen sein kann. Beispielsweise kann die Zumischkomponente pulverförmig
und die Hauptkomponente flüssig sein. Es ist aber des weiteren auch denkbar, daß mindestens
eine Komponente durch wenigstens einen, beispielsweise lösbaren oder katalytisch
wirkenden Festkörper gebildet ist, der durch die erfindungsgemäße Ausbildung als Ganzes
mit der anderen Komponente zusammengebracht werden kann, da der Verschluß den Übertrittsweg
bzw. die Übertrittsöffnung vollständig freigibt. Durch die im Betriebszustand an
die Hauptkammer angeschlossene handbetätigbare Austragpumpe läßt sich das Mischmedium
dann in beispielsweise genau dosierten Mengeneinheiten sehr einfach austragen, so
daß vor allem solche Mischmedien zur Anwendung kommen können, denen Aerosole oder
ähnliche Treibmittel abträglich sind.
[0005] Durch die US-PS 32 40 403 ist zwar eine Austragvorrichtung mit zwei durch einen Zwischendeckel
getrennten Kammern bekanntgeworden, bei welcher die obere Kammer das auszutragende
Medium und die untere Kammer ein Treibgas enthält, das nicht als Mischkomponente,
sondern lediglich zur Erzeugung eines das Medium über einen Ventilkopf nach außen
fördernden Druckes vorgesehen ist. Eine Deckelplatte zwischen den beiden Kammern
wird unter dem Gasdruck in Verschlußlage gehalten, weshalb diese Ausbildung nicht
zum Zusammenmischen getrennt gehaltener Mischkomponenten wie beim Erfindungsgegenstand
geeignet ist. Bei einer anderen, durch die US-PS 3l 34 505 bekanntgewordenen Austragvorrichtung
ist als Verschluß zwischen zwei Kammern eine durch ein Steigrohr eines Ventilkopfes
zu zerstörende Membran vorgesehen, die in der Regel dazu neigt, sich relativ eng um
das Steigrohr zu legen, so daß, falls die obere Kammer zur Aufnahme einer Zumischkomponente
vorgesehen wäre, ein sicherer Übertritt dieser Zumischkomponente in die Hauptkammer
nicht gewährleistet wäre. Dadurch, daß beim Erfindungsgegenstand der Verschlußteil
über mindestens eine Sollbruchstelle abtrennbar ist, werden die genannten Nachteile
vermieden.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes besteht darin,
daß die Zumischkammer in die vorzugsweise nach Art eines Gefäßhalses ausgebildete
Halterung für die Austragpumpe eingesetzt ist, so daß sie bei normaler Standstellung
der Hauptkammer in der Regel oberhalb von deren Inhalt liegt und deshalb der Inhalt
der Zumischkammer nach Öffnen des Verschlußteiles unter seiner Gewichtskraft von selbst
in die Hauptkammer gelangt. Es ist zwar denkbar, die Wandungen der Zumischkammer einteilig
mit denen der Hauptkammer auszubilden, jedoch ergibt sich eine besonders einfach herzustellende
und zu handhabende Ausführungsform, wenn die Zumischkammer in Form eines gesonderten,
in die Hauptkammer eingesetzten Behältnisses vorgesehen ist, das vorzugsweise an der
äußeren Stirnfläche der Halterung für die Austragpumpe mit einem Flanschring abgedichtet
anliegt.
[0007] Ist der Verschlußteil in einer Bodenwand der vorzugsweise napfförmigen Zumischkammer
vorgesehen und nimmt er insbesondere annähernd die gesamte Bodenwand ein, so wird
zur Öffnung der Verbindung zwischen der Zumischkammer und der Hauptkammer praktisch
die gesamte zugehörige Wandung herausgebrochen, so daß besonders sicher gewährleistet
ist, daß der gesamte Inhalt der Zumischkammer in die Hauptkammer gelangt.
[0008] Der Aufbau sowie die Handhabung der erfindungsgemäßen Austragvorrichtung können
noch wesentlich dadurch vereinfacht werden, daß der Verschlußteil durch die von außen
in eine Kammer, insbesondere die Zumischkammer einführbare Austragpumpe öffenbar
ist, so daß also die Austragpumpe zunächst von dem die Zumisch- und die Hauptkammer
bildenden Behältnis getrennt bereitgestellt wird und zur Vermischung der Kompo nenten
die als Ganzes von dem Behälter lösbare Austragpumpe lediglich in ihrer Betriebslage
am Behälter angebracht werden muß.
[0009] Bildet dabei der Verschlußteil einen festen Bauteil mit einem Steigrohr für die Austragpumpe,
das erst beim Einsetzen der Austragpumpe in den Behälter an die Pumpe angeschlossen
wird, so braucht nicht das verhältnismäßig empfindliche und daher leicht zu beschädigende
innere Ende des Steigrohres zum Öffnen des Verschlußteiles verwendet werden und es
kann auch vermieden werden, daß sich der Verschlußteil nach dem Öffnen in unkontrollierter
Lage in der Hauptkammer befindet. Des weiteren kann dadurch der Verschlußteil einerseits
einteilig mit dem Steigrohr und andererseits einteilig mit der Zumischkamme ausgebildet
werden, so daß also bei einer bevorzugten Ausführungsform Zumischkammer, Verschlußteil
und Steigrohr durch einen einzigen einstückigen Bauteil aus Kunststoff o.dgl. gebildet
sind. Die einteilige Ausbildung des Verschlußteiles mit der Zumischkammer und die
Verbindung des Verschlußteiles mit der Zumischkammer ausschließlich über die Sollbruchstelle
ermöglicht auch ohne besonderen Aufwand eine äußerst dichte Ausbildung der Zumischkammer,
so daß auch im ungünstigsten Falle keinerlei Anteile der Zumischkomponente unbeabsichtigt
in die Hauptkammer gelangen können.
[0010] Damit das Steigrohr keine Leitungsverbindung zwischen der Zumischkammer und der Hauptkammer
herstellt, kann jeder beliebige, von außen zu öffnende Verschluß vorgesehen sein,
wobei es beispielsweise denkbar ist, eine Verschlußkappe für den Gefäßhals bzw. die
Zumischkammer an ihrer Innenseite mit einem Verschlußglied für das Steigrohr zu versehen,
so daß dieses Verschlußglied beim Entfernen der Verschlußkappe gleichzeitig vom Steigrohr
abgezogen wird. Zum hermetischen Verschluß des Steigrohres ist es jedoch besonders
vorteilhaft, wenn der Rohrverschluß des Steigrohres über eine Soll bruchstelle einteilig
mit dem Steigrohr verbunden und so angeordnet ist, daß er durch die von außen einführbare
Austragpumpe öffenbar ist.
[0011] Vorteilhaft liegt der Rohrverschluß geschützt innerhalb des Steigrohres, dessen äußeres
Ende zweckmäßig als Steck-Außenhülse für die Aufnahme eines als Ansaugstutzen vorgesehenen
Endstutzens des Gehäuses der Austragpumpe ausgebildet ist. Beim Einsetzen der Austragpumpe
wird dadurch der Rohrverschluß von selbst freigebrochen und somit geöffnet. Der Rohrverschluß
kann daßei so ausgebildet sein, daß er aus einzelnen Segmenten besteht, die über weitere
Sollbruchstellen aneinander anschließen und sich beim Öffnen voneinander lösen, wobei
diese Segmente dann jeweils eine maximale Weite haben, die kleiner als die lichte
Weite des Innenkanales des Steigrohres ist, so daß mit Sicherheit gewährleistet ist,
daß der freigebrochene Rohrverschluß nicht im Steigrohr stecken bleibt, sondern vollständig
in die Hauptkammer fällt, wo er nicht hindert.
[0012] Um eine sichere Verbindung der Austragpumpe mit dem Steigrohr zu gewährleisten,
ist es vorteilhaft, wenn die Sollbruchstelle des Rohrverschlusses eine geringere
Bruchkraft als die Sollbruchstelle des Verschlußteiles aufweist, so daß der Verschlußteil
erst freigebrochen wird, wenn die Steckverbindung zwischen Austragpumpe und Steigrohr
hergestellt ist. Es ist aber auch denkbar, für das innere Ende des Steigrohres einen,
beispielsweise durch den gegenüberliegenden Boden der Hauptkammer gebildeten Anschlag
vorzusehen, an welchem das innere Ende des Steigrohres in einer Lage anschlägt, welche
ihrer mit der Austragpumpe verbundenen Betriebslage entspricht, so daß beim Einsetzen
der Austragpumpe zuerst der Verschlußteil geöffnet werden kann, wonach unter Freibrechen
des Rohrverschlusses die endgültige Betriebsverbindung zwischen Austragpumpe und
Steigrohr hergestellt wird. In diesem Fall ist das innere Ende des Steig rohres
bzw. der Anschlag so ausgebildet, daß in der Betriebslage das innere Ende nicht verschlossen,
sondern, beispielsweise seitlich im Mantel zum Ansaugen des gemischten Mediums, geöffnet
ist.
[0013] Die erfindungsgemäße Ausbildung eignet sich insbesondere für Austragvorrichtungen,
bei welchen die Austragpumpe als Schubkolbenpumpe ausgebildet ist, deren Pumpenkammer
vorzugsweise über ein Einlaßventil mit dem Ansaugstutzen verbunden ist und deren
insbesondere im Kolbenstößel liegender Austragkanal mindestens ein Auslaßventil aufweist.
Diese Austragpumpe ist sowohl für flüssige wie pastöse Medien geeignet, kann auf
genau dosierte Austragmengen justiert werden und ermöglicht auch einen zerstäubten
bzw. gesprühten Austrag des Mischmediums. Des weiteren hat eine solche Austragpumpe
des wesentlichen Vorteil, daß dadurch, daß das Auslaßventil und eine ggf. in ihr vorgesehene
Belüftung für die Hauptkammer im Ausgangszustand federnd geschlossen sind, im Falle
empfindlicher Mischmedien deren Haltbarkeit wesentlich erhöht werden kann.
[0014] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen auch
aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. l eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung in Ansicht und im Lagerzustand,
Fig. 2 einen Ausschnitt des Behälters der Austragvorrichtung gemäß Fig. l im Axialschnitt,
Fig. 3 den Ausschnitt gemäß Fig. 2, jedoch im Betriebszustand der Austragvorrichtung,
Fig. 4 die Zumischkammer der Austragvorrichtung gemäß den Fig. l bis 3 in wesentlich
vergrößerter Darstellung und im Axialschnitt.
[0015] Wie die Fig. l bis 4 zeigen, weist eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung l einen
Speicher- bzw. Aufnahme-Behälter 2 für alle zu mischenden Medienkomponenten und eine
vor der Mischung und dem Austrag der Komponenten außerhalb des Behälters 2 gehaltene
Austragpumpe 3 in Form einer handbetätigbaren Schubkolbenpumpe auf, die zum Mischen
der Komponenten sowie zum Austrag der gemischten Komponenten gemäß Fig. 3 mit dem
Behälter 2 verbunden wird.
[0016] Der Behälter 2 weist als flaschenförmigen Außenbehälter eine Hauptkammer 4 auf, in
welche als innenliegender, wesentlich kleiner-volumiger Behälter eine mit einem Steigrohr
6 integrierte Zumischkammer 5 eingesetzt ist. Die Zumischkammer 5 ist sowohl hinsichtlich
ihrer Querschnitte als auch hinsichtlich ihrer Länge bzw. Höhe wesentlich kleiner
als die Hauptkammer 4. Zur Aufnahme der Zumischkammer 5 weist die Hauptkammer 4 an
ihrer oberen Stirnwand 9 eine muffenförmige Halterung 7 auf, deren Innenweite wesentlich
kleiner als die Innenweite der übrigen Hauptkammer 4 ist und die ausschließlich nach
außen über die Stirnwand 9 vorsteht. Diese Halterung 7 ist nach Art eines Gefäßhalses
einteilig mit allen übrigen Wandungen der Hauptkammer 4 ausgebildet und bildet auch
die Befüllöffnung zur Befüllung der Hauptkammer 4 mit der Hauptkomponente. Die über
ihre Länge im wesentlichen durchgehend konstante Innenweite der Halterung 7 ist nur
geringfügig größer als die Außenumfangsweite der Zumischkam mer 5, die annähernd
über ihre gesamte Höhe konstante Querschnitte aufweist und mit geringem Spaltabstand
derart in die Halterung 7 eingreift, daß ihr inneres Ende nach innen über die Stirnwand
9 vorsteht, jedoch ein großer bzw. ihr größter Teil innerhalb der Halterung 7 liegt.
Die Zumischkammer 5 ist somit nach Art einer einfachen Steckverbindung mit der Hauptkammer
4 verbunden und in ihrer zur Mittelachse l0 der Austragvorrichtung l achsgleichen
Lage gegenüber der Halterung 7 zentriert. Am äußeren Ende weist die Zumischkammer
5 einen über ihren Außenumfang vorstehenden Flanschring ll auf, der gleichen Außenquerschnitt
wie das zugehörige Ende der Halterung 7 aufweist und an deren Stirnfläche l2 unter
Zwischenlage einer Ringdichtung l3 anliegt. Benachbart zum Flanschring ll weist die
Zumischkammer 5 zur Zentrierung gegenüber der Halterung 7 einen in der Außenweite
erweiterten Abschnitt auf. Die Boden-Wandung l5 der napfförmigen und an ihrem äußeren
Ende auf voller Weite offenen Zumischkammer 5 ist einteilig mit der Mantelwandung
l4 der Zumischkammer 5 sowie mit dem Steigrohr 6 ausgebildet, das annähernd über seine
gesamte Länge konstante Querschnitte hat. Ein in die Zumischkammer 5 ragender Längsabschnitt
des Steigrohres 6 ist kürzer als die Zumischkammer 5, so daß das Ende dieses Längsabschnittes
zwischen der Wandung l5 und dem offenen Ende der Zumischkammer 5 innerhalb von dieser
vorgesehen ist. Der andere Längsabschnitt ragt von der Boden-Wandung l5 in die Hauptkammer
4, hat jedoch im Zustand gemäß Fig. 2 von deren gegenüberliegender Bodenwand l6 einen
verhältnismäßig großen Abstand. In der Ebene der Boden-Wandung l5 steht über den Außenumfang
des Steigrohres 6 ringbundförmig ein Verschlußteil l7 vor, der wenigstens einen zentralen
Teil der Boden-Wandung l5 bildet und mit dem an seinen Außenumfang anschließenden
Teil der Boden-Wandung bzw. der Mantelwand l4 über eine Sollbruchstelle l8 einteilig
verbunden ist. Die durch eine beträchtliche Dickenschwächung der Wandung der Zumischkammer
5 gebildete Sollbruchstelle l8 ist durch mindestens eine ringförmig um die Mittelachse
l0 geschlossene Kerbnut an der Innenseite oder an der Außenseite der zugehörigen
Wand der Zumischkammer 5 definiert, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel derartige
Kerbnuten l9, 20 im wesentlichen deckungsgleich und von gleichem Querschnitt bzw.
gleicher Tiefe an beiden Seiten vorgesehen sind. Die Sollbruchstelle l8 kann auch
eine Weite aufweisen, die wenigstens an die Innenweite der Zumischkammer 5 angenähert
ist. Die Außenweite des Steigrohres 6, insbesondere von dessen in die Zumischkammer
5 ragenden Teil, ist gegenüber der Innenweite der Zumischkammer 5 wesentlich kleiner,
beispielsweise nur etwa halb so groß.
[0017] Die Verschlußkappe 8 übergreift die Halterung 7 an der Außenseite und ist in ihrer
Verschlußlage gegenüber der Halterung 7 durch geeignete Sicherungsglieder gesichert.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Sicherungsglieder 2l durch ein Außengewinde
an der Halterung 7 und ein Innengewinde am Mantel der Verschlußkappe 8 gebildet.
Sie können aber auch durch die Glieder eines Schnappverschlusses, eines Springverschlusses
oder durch ein gesondertes, nur durch Zerstörung lösbares und als Versiegelung dienendes
Sicherungsglied gebildet sein. Die ebene Stirnwand der Verschlußkappe 8 liegt abgedichtet
am Flanschring ll an und preßt diesen gegen die Halterung 7, so daß durch die Verschlußkappe
8 einerseits die Hauptkammer 4 und die Zumischkammer 5 gegeneinander und andererseits
jede einzelne Kammer für sich nach außen verschlossen ist.
[0018] Nach Abnehmen der Verschlußkappe 8 ist die Zumischkammer 5 an ihrer Oberseite geöffnet,
wobei die Zumischkammer 5 nur über einen Teil oder annähernd über ihre gesamte Höhe
mit der zugehörigen Zumischkomponente gefüllt sein kann. Auch in diesem Zustand bleibt
die Hauptkammer 4 nach außen verschlossen, d.h., daß auch in diesem Zustand die Zumischkammer
5 gegenüber der Hauptkammer 4 verschlossen ist. Dies wird durch einen Rohrverschluß
22 erreicht, der in dem Steigrohr 6 innerhalb der Zumischkammer 5 und zwar relativ
nahe benachbart zum zugehörigen Ende des Steigrohres 6 vorgesehen ist. Der scheiben-
bzw. membranförmige Rohrverschluß 22 ist einteilig mit dem Steigrohr 6 ausgebildet
und schließt an die Begrenzung von dessen Innenkanal über eine ringförmige Sollbruchstelle
23 an. Diese Sollbruchstelle 23, die ebenfalls durch eine oder zwei Kertnuten gebildet
sein kann, liegt so, daß nach Freibrechen des Rohrverschlusses 22 praktisch keinerlei
Grat über die Begrenzungsfläche des Innenkanales 24 vorsteht. Der Rohrverschluß 22
liegt innerhalb eines für die Steckverbindung mit einem Ansaugstutzen 27 der Austragpumpe
3 vorgesehenen Anschlusses 25, der durch das als Steck-Außenhülse 26 ausgebildete
zugehörige Ende des Steigrohres 6 gebildet ist. Der äußere Endabschnitt dieser Außenhülse
26 weist eine gegenüber dem übrigen Steigrohr 6 sowie gegenüber dem Außenumfang des
Ansaugstutzens 27 geringfügig größere Innenweite auf, wobei dieser Abschnitt über
einen spitzwinklig kegelstumpfförmig verjüngten Zwischenabschnitt 28 in den anschließenden,
engeren Innenkanal 24 übergeht und der Rohrverschluß 22 am Übergang zwischen dem Zwischenabschnitt
28 und dem übrigen Innenkanal 24 liegt. Die Länge des weiteren Endabschnittes der
Außenhülse 26 liegt in der Größenordnung etwa von der Hälfte der Länge des Ansaugstutzens
27, so daß dieser annähernd mit der Hälfte seiner Länge in den anschließenden Innenkanal
24 eingreifen kann, dessen Innenquerschnitt an den Außenquerschnitt des Ansaugstutzens
27 so angepaßt ist, daß dieser abgedichtet eingreift. Nach dem Abnehmen der Verschlußkappe
8 wird die Austragpumpe 3 in die Zumischkammer 5 derart eingesetzt, daß der Ansaugstutzen
27 in die Außenhülse 26 eintaucht. Nach Anschlagen der Endfläche des Ansaugstutzens
27 an dem Rohrverschluß 22 wird dieser durch weiteres Einführen der Austragpumpe 3
freigebrochen, so daß der Ansaugstutzen 27 vollends in seine Betriebslage gemäß Fig.
3 in das Steigrohr 6 eindringt. Bei Erreichen dieser Lage schlägt die Austragpumpe
3 mit einem Endanschlag 29 an der zugehörigen Stirn fläche des Steigrohres 6 an,
wobei dieser Endanschlag 29 durch eine an den Ansaugstutzen 27 anschließende kegelstumpfförmige
Ringschulter 29 gebildet ist, die durch Eingreifen in den Innenrand der Außenhülse
26 zur weiteren Abdichtung der Verbindung zwischen Austragpumpe 3 und Steigrohr
6 beiträgt. In dieser Lage hat die Austragpumpe 3 noch nicht ihre Betriebsstellung
gegenüber dem Behälter 2 erreicht, in welcher sie mit einem über die Außenseite ihres
Gehäuses vorstehenden Ringflansch 30, der zweckmäßig durch eine äußere Zylinderdeckelkappe
des Gehäuses gebildet ist, unter Zwischenlage einer Ringdichtung 3l an der äußeren
Stirnfläche des Flanschringes ll anliegt und dadurch die Zumischkammer 5 verschließt.
Zur vollständigen Überführung in die Betriebslage wird die Austragpumpe 3 weiter in
die Zumischkammer 5 hineingedrückt, wobei sie über den Endanschlag 29 das klemmend
mit ihr verbundene Steigrohr 6 unter Brechen der Sollbruchstelle l8 mitnimmt. Dadurch
wird der Verschlußteil l7 vollständig von der Zumischkammer 5 gelöst, so daß um das
Steigrohr 6 eine ringförmige Übertrittsöffnung 32 von der Zumischkammer 5 zur Hauptkammer
4 freigelegt wird. Die in der Zumischkammer 5 befindliche Zumischkomponente fließt
selbsttätig in die Hauptkammer 4, in welcher sie mit der dort befindlichen Hauptkomponente
zusammengebracht und ggf. durch Schütteln vermischt wird. Diese Durchmischung wird
noch durch die in die Hauptkammer 4 ragende Zumischkammer 5 und den ringtellerförmigen
Verschlußteil l7 gefördert, da diese Teile zur Strömungsverwirbelung beitragen.
[0019] Zur Sicherung der Austragpumpe 3 dient eine die Verschlußkappe 8 ersetzende Muffe,
die zweckmäßig durch dieselben Sicherungsglieder 2l der Halterung 7 wie die Verschlußkappe
8 gesichert, also im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schraubmuffe 8ʹ ausgebildet
ist, mit welcher die Austragpumpe 3 sicher festgespannt werden kann. Es ist aber
auch denkbar, die am Ringflansch 30 angreifende, die Halterung 7 am Außenumfang umgebende
Muffe durch andere Sicherungsglieder als die Verschlußkappe 8 gegenüber der Halterung
7 zu sichern, beispielsweise dadurch, daß sie nach Art eines Schnappverschlusses aufgesprengt
ist.
[0020] Die Austragpumpe 3 ist im dargestellter Ausführungsbeispiel als Schubkolbenpumpe
ausgebildet, deren in die Zumischkammer 5 ragendes, zum Ansaugstutzen 27 im Außendurchmesser
mehrfach abgesetzt reduziertes Zylindergehäuse über seine gesamte Länge mit Abstand
vom Innenumfang der Zumischkammer 5 liegt. Die Austragpumpe 3 weist eine im Zylindergehäuse
33 verschiebbare Kolbeneinheit 34 mit einer elastischen Kolbenmanschette 35 auf,
die an ihren äußerer Ende einteilig mit einer elastisch federnden Stauchhülse 36 ausgebildet
ist. Die Kolbenmanschette 35 und die Stauchhülse 36 sind am Außenumfang eines Kolbenstößels
37 angeordnet, welcher von einem zu seinem außerhalb des Pumpengehäuses liegenden
Ende führenden Austragkanal 38 durchsetzt ist. Die Kolbenmanschette 35 bildet im
Übergangsbereich zur Stauchhülse 36 den äußeren, ringförmigen Ventilschließteil eines
Auslaßventiles 39, dessen Ventilsitz am Kolbenstößel 37 vorgesehen ist. Die Kolbenmanschette
35 kann einschließlich des Ventilschließteiles unter rückfedernder Stauchung der
Stauchhülse 36 gegenüber dem Kolbenstößel 37 entgegen der Richtung des Pumphubes
bewegt werden, wodurch das Auslaßventil 39 öffnet. Diese Bewegung kann entweder gegen
Ende des Pumphubes durch Anschlag der Kolbenmanschette 35 an einer Innenschulter des
Zylindergehäuses 33 zwangsläufig oder durckabhängig durch einen entsprechenden Überdruck
in der Pumpenkammer erfolgen. Zwischen der Pumpenkammer und dem Ansaugstutzen 27 weist
die Austragpumpe 3 ein Einlaßventil 40 in Form eines Kugelventiles auf, welches bei
Überdruck in der Pumpenkammer, also während des Pumphubes, schließt.
1. Austragvorrichtung für Mischmedien aus mindestens zwei Komponenten, mit einer Hauptkammer
(4) und mindestens einer gegenüber dieser mit einem zur Öffnung von außen zugänglichen
Verschlußteil (l7) geschlossenen Zumischkammer (5), deren Komponente nach Öffnung
des Verschlusses in die Hauptkammer (4) überführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Zumischkammer (5) über den Verschlußteil (l7) unmittelbar an die
Hauptkammer (4) angrenzt, daß der Verschlußteil (l7) über eine Sollbruchstelle (l8)
aus der Verschlußlage abtrennbar ist und daß die Hauptkammer (4) eine Halterung (7)
für eine saugseitig an ihren Innenraum anzuschließende handbetätigbare Austragpumpe
(3) aufweist.
2. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zumischkammer (5) wenigstens teilweise in der Hauptkammer (4), insbesondere in
deren Mittelachse (l0), vorgesehen ist.
3. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zumischkammer (5) in die vorzugsweise nach Art eines Gefäßhalses ausgebildete
Halterung (7) eingesetzt ist und insbesondere in Form eines gesonderten Behältnisses
an deren äußerer Stirnfläche (l2) mit einem Flanschring (ll) abgedichtet anliegt.
4. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschlußteil (l7) in einer Boden-Wandung (l5) der vorzugsweise
napfförmigen Zumischkammer (5) vorgesehen ist und insbesondere annähernd die gesamte
Boden-Wandung (l5) einnimmt und daß vorzugsweise der Verschlußteil (l7) als flacher
Deckel ausgebildet ist, der mit seinem Außenumfang über die als geschwächte Querschnittszone
ausgebildete Sollbruchstelle (l8) einteilig an die zugehörige Kammer-Wandung (l4
bzw. l5) anschließt und insbesondere ringbundförmig am Außenumfang des Steigrohres
(6) vorgesehen ist.
5. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschlußteil (l7) durch die von außen in eine Kammer, insbesondere
in die Zumischkammer (5), einführbare Austragpumpe (3) öffenbar ist.
6. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschlußteil (l7) einen insbesondere einteiligen Bauteil
mit einem Steigrohr (6) der Austragpumpe (3) bildet, das vorzugsweise über den Verschlußteil
(l7) in die Zumisch- und/oder die Hauptkammer (5 bzw. 4) vorsteht und einen Anschluß
(25) für die Austragpumpe (3) aufweist.
7. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Steigrohr (6) mit einem von außen zugänglichen, öffenbaren
Rohrverschluß (22) versehen ist, der insbesondere über eine Sollbruchstelle (23) einteilig
mit dem Steigrohr (6) verbunden ist, daß ferner vorzugsweise der Rohrverschluß (22)
innerhalb des Steigrohres (6), insbesondere im Bereich des als Steck-Außenhülse (26)
ausgebildeten, durch das äußere Ende des Steigrohres (6) gebildeten Anschlusses
(25) für die Austragpumpe (3) liegt, daß ferner vorzugsweise die Sollbruchstelle (23)
des Rohrverschlusses (22) eine geringere Bruchkraft als die Sollbruchstelle (l8) des
Verschlußteiles (l7) aufweist, wobei insbesondere der Rohrverschluß (22) durch einen
membranartig dünnen Deckel gebildet ist, dessen Außenumfang über die ringförmige Sollbruchstelle
(l8) an die Innenumfangsfläche des Steigrohres (6) einteilig anschließt der Rohrverschluß
(22) am engeren Übergang eines konischen Zwischenabschnittes (28) des Innenkanales
(24) des Steigrohres (6) vorgesehen ist, der insbesondere einen erweiternden Endabschnitt
aufweist.
8. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austragpumpe (3) am inneren Ende einen Ansaugstutzen (27)
für die Steckverbindung mit dem Steigrohr (6) aufweist und vorzugsweise mit einem
Axial-Endanschlag (29) für das Steigrohr (6) versehen ist.
9. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austragpumpe (3) einen Ringflansch (30) für die abgedichtete
Abstützung an der Halterung (7), insbesondere am Flanschring (ll) der Zumischkammer
(5), aufweist und vorzugsweise mit einer eine Verschlußkappe (8) ersetzenden Schraubmuffe
(8ʹ) gegen die Halterung (7) spannbar ist.
l0. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austragpumpe (3) als Schubkolbenpumpe ausgebildet ist, deren
Pumpenkammer vorzugsweise über ein Einlaßventil (40) mit dem Ansaugstutzen (27) verbunden
ist und deren insbesondere im Kolbenstößel (37) liegender Austragkanal (38) mindestens
ein Auslaßventil (39) aufweist.