(19)
(11) EP 0 240 931 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1987  Patentblatt  1987/42

(21) Anmeldenummer: 87104859.1

(22) Anmeldetag:  02.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 04.04.1986 DE 3611368

(71) Anmelder: APPLIED POWER INC.
Milwaukee, Wisconsin 53201 (US)

(72) Erfinder:
  • Frohn, Gustav
    D-5300 Bonn 3 (DE)

(74) Vertreter: Franke, Karl Wilhelm, Dr. 
Steinsdorfstrasse 10
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kraftschrauber


    (57) Gegenstand der Erfindung ist ein Kraftschrauber, bei dem sich mit Hilfe eines verstellbaren Stützfußes (10) das beim Schraubvorgang unter kolbenbetätigter Verschwenkung eines Spannhebels (4) mit einem ratschenartig arbeitenden Spannrad (6) auftretende Gegenmoment auf ein äußeres Widerlager ableiten läßt.
    Zu einfacher Verstellbarkeit ist dabei der Stützfuß (10) ein­stellbar tief in eine das Gehäuse (1) des Kraftschraubers durch­setzende Ausnehmung (2) einführbar, die im Querschnitt bevorzugt die Form eines endseitig erweiterten Knochens bzw. einer Hantel aufweist und das Gehäuse (1) quer zur Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens (5) für die Verschenkung des Spannhebels (4) durch­läuft. Mit Hilfe von Klemmschrauben (34) kann der Stützfuß (10) an beliebiger Stelle in der Ausnehmung (2) festgelegt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftschrauber mit einem Gehäuse, in dem ein Spannhebel durch wenigstens einen Kolben um eine zu dessen Achse senkrechte Achse verschwenkbar gehalten ist und mit dem ein Stützfuß für die Ableitung des Gegenmoments beim Schrauben auf ein äußeres Widerlager verstellbar verbunden ist.

    [0002] Bei bekannten Kraftschraubern dieser Art wird die Verstellbar­keit des Stützfußes gegenüber dem Gehäuse mit Hilfe einer Verzah­nung am Gehäuse erreicht, an der sich der Stützfuß verdrehen läßt. Eine derartige Stützfußlagerung ist jedoch zum einen aufwendig in der Fertigung und zum anderen zwangsläufige Ursache für Richtungs­änderungen der Stützfußachse, die für den Schraubvorgang uner­wünschte Auswirkungen haben können.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kraft­schrauber der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß sich mit geringem Fertigungsaufwand und bei voller Wahrung der Verbindungs­festigkeit die Möglichkeit für eine einfache und rasche Verände­rung der Lage und insbesondere der wirksamenen Länge des Stützfußes ohne Änderung von dessen Wirkungsrichtung erhalten läßt.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen Kraftschrauber, wie er im Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist; vor­teilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0005] Die Erfindung ergibt eine sichere und drehfeste Verbindung zwi­schen Gehäuse und Stützfuß, und sie ermöglicht eine einfache Ver­änderung der Lage des Stützfußes insbesondere auch senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kolbens für die Verschwenkung des Spannhebels und damit zur Schraubrichtung und einen raschen Austausch des Stütz­fußes gegen einen anderen. Außerdem führt die Erfindung zu Verein­fachungen für die Gehäusefertigung hinsichtlich der Stützfußlagerung.

    [0006] Für die weitere Erläuterung der Erfindung und ihrer Vorteile wird nunmehr auf die Zeichnung Bezug genommen, in der ein bevor­zugtes Ausführungsbeipsiel für die Erfindung veranschaulicht ist; im einzelnen zeigen in der Zeichnung:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Kraftschrauber gemäß der Erfindung und

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Kraftschrauber von Fig. 1.



    [0007] Der in Fig. 1 gezeigte Kraftschrauber besitzt ein Gehäuse 1, in dem in einer Axialbohrung ein Arbeitskolben 5 längsverschieblich geführt ist, der über einen Hydraulikanschluß 18 mit Antriebskraft beaufschlagt werden kann, und dann eine Verstellung nach rechts erfährt. Bei dieser Verstellung wikrt der Arbeitskolben 5 auf den Kopf eines Spannhebels 4, der im Gehäuse 1 um eine Drehachse 11 schwenkbar gehalten ist, die im praktischen Einsatz des Kraft­schraubers mit der Mittelachse einer anzuziehenden oder zu lösen­den Mutter oder Schraube zusammenfällt. Ihre Begrenzung findet die durch die Verstellung des Arbeitskolbens 5 ausgelöste Schwenkbe­wegung des Spannhebels 4 durch ein an den Zylinderteil des Gehäuses 1 anschließendes Anschlagstück 7. In diesem Anschlagstück 7 ist außerdem ein Rückstellkolben 13 gehalten, der die gleiche Wirkachse aufweist wie der Arbeitskolben 5 und unter Beaufschlagung durch eine Rückstellfeder 31 nach der Entlastung des Arbeitskolbens 5 vom Hydraulikdruck die Rückverschwenkung des Spannhebels 4 um die Dreh­achse 11 herbeiführt.

    [0008] Koaxial zur Drehachse 11 ist im Spannhebel 4 ein Spannrad 6 ge­lagert, das bei der Arbeitsbewegung des Spannhebels 4 über eine federbelastete Antriebsklinke 9 mitgenommen wird, bei der Rückstell­bewegung des Spannhebels 4 jedoch seine Drehstellung nicht ändert. Dieses Spannrad 6 enthält in seinem Zentrum koaxial zur Drehachse 11 ein Vierkantloch 8, das als Verbindung zu der anzuziehenden oder zu lösenden Schraube oder Mutter dient. Diese Verbindung kann ent­weder unmittelbar über das Vierkantloch 8 selbst oder aber unter Zwischenschaltung einer Stecknuß 12 erfolgen, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0009] Unterhalb der Bohrung mit dem Arbeitskolben 5 enthält das Gehäuse 1 eine Ausnehmung 2, die das Gehäuse 1 in dessen voller Breite quer zur Verschiebungsrichtung des Arbeitskolbens 5 in der ihn aufnehmen­den Axialbohrung im Gehäuse 1 durchsetzt. In ihrem Querschnitt weist diese Ausnehmung 2 die Form eines liegenden Knochens mit in der Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens 5 größerer Längserstrek­kung und endseitigen Erweiterungen auf. In die Ausnehmung 2 münden parallel und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens 5 je eine Gewindebohrung 3, die beide jeweils bis zur Außenseite des Gehäuses 1 reichen. Die Ausnehmung 2 im Gehäuse 1 dient als Aufnahme und Halterung für einen Stützfuß 10, wobei zu dessen Festlegung am Gehäuse 1 in die Gewindebohrungen 3 Klemmschrauben 34 einschraubbar sind, die mit ihren inneren Enden auf den Stützfuß 10 einwirken und diesen in der Ausnehmung 2 in der jeweils gewünschten Stellung festhalten.

    [0010] Der Stützfuß 10 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines L ausgebildet, und er besitzt einen längeren Schenkel 14 und einen kürzeren Schenkel 16, wie die Darstellung in Fig. 2 zeigt. Mit dem längeren Schenkel 14 ist der Stützfuß 10 mehr oder weniger weit in die Ausnehmung 2 im Gehäuse 1 einführbar, wozu der Quer­schnitt des Schenkels 14 dem der Ausnehmung 2 angepaßt ist. Auf diese Weise läßt sich der Stützfuß 10 paßgenau relativ zum Gehäuse 1 verstellen, wobei er seine Winkelstellung gegenüber dem Gehäuse 1 beibehält. Die Richtung der beiden Schenkel 14 und 16 des Stütz­fußes 20 relativ zueinander korrespondiert mit der Orientierung der Längsrichtung der Ausnehmung 2 im Gehäuse 1 relativ zur Axial­bohrung für den Arbeitskolben 5. Bei dem dargestellten Beispiel verläuft die Ausnehmung 2 senkrecht zu der Axialbohrung für den Arbeitskolben 5, also senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung, und entsprechend verlaufen auch die beiden Schenkel 14 und 16 in der L-Form des Stützfußes 10 senkrecht zueinander.

    [0011] Zusammenfassend läßt sich der Gegenstand der Erfindung definieren als ein Kraftschrauber, bei dem mit Hilfe eines verstellbaren Stütz­fußes das während des Schraubvorganges unter kolbenbetätigter Ver­schwenkung eines Spannhebels mit einem ratschenartig arbeitenden Spannrad auftretende Gegenmoment auf ein äußeres Widerlager abge­leitet werden kann. Dabei findet der Stützfuß im Gehäuse des Kraft­schraubers Aufnahme und Halt in einer durchgehenden Ausnehmung, die dem Stützfuß eine feste Winkelstellung relativ zum Gehäuse vorgibt, aber eine Verstellung des Stützfußes insbesondere quer zur Wirk­achse des Arbeitskolbens für den Schraubvorgang zuläßt. Für den Querschnitt der den Stützfuß aufnehmenden Ausnehmung im Gehäuse ist die Form eines Knochens mit erweiterten Enden bzw. einer Hantel bevorzugt, wobei die größere Querschnittserstreckung zweckmäßig parallel zur Bewegungsrichtung des Arbeitskolbens für die Spann­hebelverschwenkung verläuft. Die Ausnehmung durchsetzt das Gehäuse senkrecht zu dieser Bewegungsrichtung, und der Stützfuß weist die Form eines L mit zueinander senkrechten Schenkeln auf, von denen der eine Aufnahme in der Ausnehmung im Gehäuse findet, während der andere an das äußere Widerlager ansetzbar ist, wobei gegebenenfalls noch Zwischenstücke einsetzbar sind.


    Ansprüche

    1. Kraftschrauber mit einem Gehäuse, in dem ein Spannhebel durch wenigstens einen Kolben um eine zu dessen Achse senkrechte Achse verschwenkbar gehalten ist und mit dem ein Stützfuß für die Ableitung des Gegenmoments beim Schrauben auf ein äußeres Widerlager verstellbar verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) eine unter einem Winkel von vorzugsweise 90° zur Bewegungsrichtung des Kolbens (5) verlaufende Ausnehmung (2) enthält und daß der Stützfuß (10) auf eine Einführung in diese Ausnehmung (2) mit einem unter einem korrespondierenden Winkel gegen seine Wirkungsrichtung verlaufenden Teilstück (Schenkel 14) und variabler Tiefeneinstellung eingerichtet ist.
     
    2. Kraftschrauber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) das Gehäuse (1) voll durchsetzt.
     
    3. Kraftschrauber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) im Gehäuse (1) einen Querschnitt mit größerer Erstreckung parallel zur Hauptrichtung des an das äußere Widerlager ansetzbaren Teils (Schenkel 16) des Stütz­fußes (10) aufweist.
     
    4. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ausnhemung (2) im Gehäuse (1) im Querschnitt die Form eines Knochens mit erweiterten Enden aufweist.
     
    5. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Stützfuß (10) in Form eines L mit einem in die Ausnehmung (2) im Gehäuse (1) einführbaren längeren Schenkel (14) und einem an das äußere Widerlager ansetzbaren kürzeren Schen­kel (16) ausgebildet ist.
     
    6. Kraftschrauber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (14 und 16) des Stützfußes (10) rechtwinklig zueinander verlaufen.
     
    7. Kraftschrauber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Stützfuß (10) in der Ausnehmung (2) im Gehäuse (1) mittels wenigstens einer Klemmschraube (34) festlegbar ist.
     
    8. Kraftschrauber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Klemmschrauben (34) mit zueinander senkrechter Wirkungsrichtung für die Festlegung des Stützfußes (10) in der Ausnehmung (2) im Gehäuse (1) vorgesehen sind.
     
    9. Kraftschrauber nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) wenigstens eine quer zur Achsrichtung der Ausnehmung (2) im Gehäuse (1) verlaufende Gewindebohrung (3) für die Aufnahme der Klemmschrauben (34) enthält.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht