[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von metallischen
oder nichtmetallischen Werkstücken mit Ionen beinhaltenden Prozeßlösungen, insbesondere
Galvanisieren mit einem Elektrolyt, wobei an das zu behandelnde Werkstück ein die
Prozeßlösung aufnehmender Behälter mit einem umlaufenden Rand einer die Prozeßlösung
an die zu behandelnde Fläche des Werkstückes lassende Öffnung dicht andrückbar ist,und
der Behälter in seinem Innenraum eine Anode aufweist, während das Werkstück und insbesondere
deren mit dem Elektrolyt in Berührung stehende Oberfläche die Kathode bildet.
[0002] Mit dieser aus der DE-OS 26 43 910 bekannten Vorrichtung kann die von der Öffnung
des Behälters begrenzte Oberfläche des Werkstückes galvanisch bearbeitet und dabei
mit einer Beschichtung versehen werden. Die Beschichtung erfolgt dabei im wesentlichen
über die gesamte Fläche, die von der Öffnung des Behälters erfaßt wird. Bei einer
Nachbehandlung kleiner beschädigter Stellen der Oberflächenbeschichtung erfolgt somit
neben dem Ausfüllen der beschädigten Oberflächenbeschichtung auch eine verhältnismäßig
großflächige Metallauftragung auf den benachbarten, unbeschädigten Oberflächenbereichen
des Werkstückes, so daß eine umfangreiche Nachbearbeitung durch Abtragen der Überdicken
der Beschichtung erforderlich ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erläuterten
Art zu schaffen, mit der Teile der Oberfläche eines Werkstückes mit einer metallischen
Oberflächenschicht versehen und insbesondere beschädigte Stellen einer metallischen
Oberflächenbeschichtung nachgearbeitet werden können, wobei die Metallauftragung
insbesondere an vorbestimmten Stellen innerhalb der von der Öffnung des Behälters
erfaßten Fläche des Werkstückes erfolgt.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Nachbehandlung beschädigter
Oberflächenschichten die im Innenraum des Behälters vorgesehene Anode mit einer balligen
Ausbildung ihrer Stirnfläche der zu einer glattwandigen Mulde durch Schleifen od.dgl.
ausgearbeiteten, beschädigten Stelle angepaßt und im wesentlichen lotrecht darüber
angeordnet ist. Dadurch wird in einfacher Weise beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der
Vorrichtung die zu einer glattwandigen Mulde durch Schleifen od.dgl. ausgearbeitete,
beschädigte Stelle mit der Metallauftragung ausgefüllt. Die Stirnfläche der Anode
ist dabei durch ihre Abmessungen und die ballige Ausbildung in Form und Größe der
zu einer glattwandigen Mulde durch Schleifen od.dgl. ausgearbeiteten, beschädigten
Stelle angepaßt, so daß die Stromlinienverteilung genau ausgerichtet ist. Diese vorbestimmte
Stromlinienverteilung sorgt dafür, daß die zu einer glattwandigen Mulde durch Schleifen
od.dgl. ausgearbeitete, beschädigte Stelle ausgefüllte wird, während auf den benachbarten
Teilen der Oberfläche des Werkstückes lediglich eine geringe oder fast überhaupt keine
Metallauftragung erfolgt. Nach der Beendigung der Oberflächenbeschichtung an der beschädigten
Stelle sind lediglich geringfügige Überdicken der Beschichtung abzutragen.
[0005] Auf der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch und teilweise
im Schnitt dargestellt.
[0006] Die Vorrichtung dient zur Oberflächenbeschichtung, wie Galvanisieren, insbesondere
Nachbehandlung beschädigter Oberflächen von metallischen oder nichtmetallischen Werkstücken
mit Ionen beinhaltenden Prozeßlösungen, wie einem Elektrolyt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
wird eine metallische Walze 10, die mit einer metallischen Oberflächenbeschichtung
11 versehen ist, nachbehandelt, da die Oberflächenbeschichtung 11 eine beschädigte
Stelle aufweist. Die Nachbehandlung erfolgt dabei auf galvanischem Wege mit einem
Elektrolyt 13.
[0007] Der zu behandelnden Walze 10 wird ein den Elektrolyt 13 aufnehmender Behälter mit
einem umlaufenden Rand 15 einer den Elektrolyt 13 an die zu behandelnde Fläche der
Walze 10 lassende Öffnung dicht angedrückt. Das Andrücken des Behälters 14 an die
Walze 10 kann dabei in bekannter Weise mit einer Bandage od.dgl. erfolgen und ist
der Einfachheit halber nicht näher dargestellt. Der umlaufende Rand 15 der Behälteröffnung
ist dabei mit einer Dichtung 16 aus weichelastischem Material, wie Gummi, Kunststoff
od.dgl., gegen die Oberfläche des Werkstückes 10 angedrückt, so daß der Elektrolyt
13 gegen Auslaufen gesichert ist.
[0008] Der gegen die Oberfläche der Walze 10 zu drückende, den Elektrolyt 13 aufnehmende
Behälter 14 besteht aus einem gegen den Elektrolyt 13 widerstandsfähigen Material,
wie Titan, Kunststoff od.dgl. Der Behälter 14 ist dabei mit einer Einlaßöffnung 17
und einer Auslaßöffnung 18 versehen, damit der Elektrolyt im Kreislauf durch den
Behälter 14 fließen kann. Um das Fließen zu erreichen, ist dabei im Einlaßrohr 19
eine Pumpe 20 vorgesehen. Der durch den Behälter 14 fließende Elektrolyt 13 kommt
dabei von einem Vorratsbehälter 21 und fließt zu diesem zurück. Die beim Galvanisieren
entstehenden Gase gelangen ebenfalls zum Vorratsbehälter und können aus diesem entweichen.
Dadurch kann in einfacher Weise der Behälter 14 verhältnismäßig klein ausgebildet
werden, und es steht trotzdem eine ausreichende Menge Elektrolyt zur Verfügung, da
der Elektrolyt von einem verhältnismäßig groß ausbildbaren Vorratsbehälter 21 kommt
und zu diesem zurückfließt. Der Behälter 14 kann somit auch zur Reparatur an schwer
zugänglichen Stellen von Vorrichtungen, Geräten od.dgl. benutzt werden, da er wenig
Platz beansprucht. In dem Vorratsbehälter 21 kann auch eine Auffrischung und/oder
Erwärmung des Elektrolyten vorgenommen werden. Mit dem erwärmten Elektrolyt kann dabei
auch die Erwärmung des zu behandelnden Werkstückes 10, insbesondere an der beschädigten
Stelle 12 erfolgen.
[0009] Bei dieser elektrolytischen Nachbehandlung der Oberfläche der Walze 10 ist im Innenraum
22 des Behälters 14 eine Anode 23 angeordnet, während die Walze 10 und insbesondere
deren mit dem Elektrolyt 13 in Berührung stehende Oberfläche die Kathode bildet. Anode
23 und die als Kathode wirkende Walze 10 stehen dabei mit einem Stromaggregat 24 in
Verbindung.
[0010] Bei der Nachbehandlung beschädigter Oberflächen ist die beschädigte Stelle 12 zu
einer glattwandigen Mulde 25 durch Schleifen od.dgl. auszuarbeiten. Die im Innenraum
22 des Behälters 14 vorgesehene Anode 23 wird mit einer balligen Ausbildung an der
der beschädigten Stelle 12 zugekehrten Stirnfläche der Mulde 25 angepaßt. Durch diese
ballige, insbesondere kugelförmige Ausbildung der Anode erfolgt eine der Mulde 25
angepaßte Stromlinienverteilung. Die Anode 23 steht im wesentlichen lotrecht über
der beschädigten Stelle 12. Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Vorrichtung erfolgt
somit in einfacher und zuverlässiger Weise die Beschichtung, insbesondere an der beschädigten
Stelle 12. Nach der Beendigung der Oberflächenbeschichtung an der beschädigten Stelle
sind Überdicken der Beschichtung abzutragen.
[0011] Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung lediglich eine beispielsweise
Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt. Vielmehr sind noch
mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen möglich. So könnte das Gehäuse 14 auch
zum Durchfluß einer Reinigungsflüssigkeit benutzt werden, um die beschädigte Stelle
vor der Behandlung zu reinigen und zu entfetten. Ferner könnte auch die an der beschädigten
Stelle durch Schleifen od.dgl. auszuarbeitende, glattwandige Mulde in ihrer Form und
Größe der Form und Größe der Anode angepaßt werden.
Bezugszeichenliste:
[0012]
10 Preßwalze
11 Oberflächenbeschichtung
12 beschädigte Stelle
13 Elektrolyt
14 Behälter
15 umlaufender Rand
16 Dichtung
17 Einlaßöffnung
18 Auslaßöffnung
19 Einlaßrohr
20 Pumpe
21 Vorratsbehälter
22 Innenraum von 14
23 Anode
24 Stromaggregat
25 Mulde
Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von metallischen oder nichtmetallischen Werkstücken
(10) mit Ionen beinhaltenden Prozeßlösungen (13), insbesondere Galvanisieren mit
einem Elektrolyt (13), wobei an das zu behandelnde Werkstück (10) ein die Prozeßlösung
(13) aufnehmender Behälter (14) mit einem umlaufenden Rand (15) einer die Prozeßlösung
(13) an die zu behandelnde Fläche (12) des Werkstückes (10) lassende Öffnung dicht
andrückbar ist, und der Behälter (14) in seinem Innenraum (22) eine Anode (23) aufweist,
während das Werkstück (10) und insbesondere deren mit dem Elektrolyt (13) in Berührung
stehende Oberfläche die Kathode bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die Nachbehandlung beschädigter Oberflächenschichten (11) die im Innenraum
(22) des Behälters (14) vorgesehene Anode (23) mit einer balligen Ausbildung ihrer
Stirnfläche der zu einer glattwandigen Mulde (25) durch Schleifen od.dgl. ausgearbeiteten,
beschädigten Stelle (12) angepaßt und im wesentlichen lotrecht darüber angeordnet
ist.