[0001] Die Erfindung betrifft einen vorzugsweise palettierbaren dünnwandigen Behälter zur
Aufnahme von schütt-, fließ-, gieß- oder rieselfähigem Transportgut, dessen Kontur
durch einen ringförmigen Mantel (Außenring) aus Wellpappe, Pappe oder ähnlichem falt-
bzw. biegbarem Material bestimmt ist, wobei der Mantel je eine Boden- und Deckelöffnung,
die ggf. durch Boden- bzw. Deckelteile verschließbar sind, aufweist und einen im
wesentlichen der Behälterkontur entsprechenden Einsatz (Innenring) derart umgibt,
daß zwischen Mantel und Einsatz ein Hohlraum ausgebildet ist.
[0002] Großvolumige Behälter aus Wellpappe, die eine Schüttgutmasse von einer Gewichtstonne
und darüber aufnehmen können, werden wegen ihres verhältnismäßig niedrigen Materialpreises
und -gewichts zunehmend von der chemischen Großindustrie verwendet. Dabei wird das
Schüttgut vorzugsweise in Beuteln oder Säcken aus Polyäthylen oder ähnlichem Material
in dem Behälter gelagert. Wegen der beim Transport der regelmäßig palettierten Behälter
auftretenden dynamischen Belastungen besteht für Gefahrgutverpackungen die Vorschrift,
daß ein mit einer Tonne Material beladener Behälter bei einem Fallversuch aus 0,8
m Höhe oder darüber - je nach Gefahrenstufe - nicht reißen oder platzen darf. Diese
Vorschrift kann für normale Wellpappe-Behälter, die heute sehr häufig in Form von
im Horizontalschnitt polygonalen, insbesondere achteckigen Gebilden zum Einsatz gelangen,
in vielen Fällen nicht eingehalten werden. Vielmehr kommt es durch die Komprimierung
des Schüttguts schon bei statischer Belastung zu Ausbauchungen des Behältermantels
und spätestens bei dynamischer Belastung (Fall, Stoß) in den gerillten Eckbereichen
zu Einrissen, also einem Platzen des Mantels, so daß der gefüllte Sack dann freiliegt.
[0003] Es sind in der Vergangenheit die verschiedensten Anstrengungen unternommen worden,
um derartige Verformungen, insbesondere das Platzen des Behältermantels zu vermeiden.
[0004] So ist bei einem Behälter der eingangs beschriebenen Art (DE-GM 1 886 464), allerdings
ohne Hohlraumausbildung zwischen Mantel und Einsatz, letzterer als ein- oder mehrteilige
Bogenanordnung vorgesehen, die mit durch Faltung erzeugten Verstärkungsleisten versehen
ist. Die verschiedenen Bogenteile liegen im wesentlichen flächig gegen die Innenfläche
der Behälterwandung an.
[0005] Eine andere bekannte Verstärkungsanordnung bei einem palettierbaren Behälter (DE-PS
25 50 009) sieht für einen vieleckigen Wellpappe-Behältermantel eine entsprechend
vieleckige, mit der Palette verbundene Aufnahmehülse aus Wellpappe vor, die sich
mindestens über einen Teil der Mantelhöhe erstreckt.
[0006] Es hat sich in der Praxis und instesondere bei Durchführung der vorerwähnten Fallversuche
zur Einhaltung der Sicherheitskriterien für Gefahrgutverpackungen gezeigt, daß mit
derartigen Einsatz- und Verstärkungsanordnungen, mit denen praktisch eine Doppelwand
geschaffen wird, die Probleme des Reißens/Platzens speziell entlang der Behälterkanten
nicht beseitigt werden können. Zwar halten sich die Ausbauchungen bei statischer Belastung
der Behälterwandung durch das Füllgut im Rahmen, doch bei plötzlich auftretender dynamischer
Beanspruchung kommt es zu den erwähnten nachteiligen, für einen einwandfreien Versand
speziell von Gefahrgut nicht zulässigen Zerstörungserscheinungen in der Behälterwandung.
[0007] Demgegenüber besteht bei einem bekannten Behälter der eingangs beschriebenen Art
(DE-PS 684 550) zwischen einem Behältermantel und einem in diesem angeordneten Hohlzylinder
über einen wesentlichen Teil der Höhe des Behälters ein Hohlraum. Dieser Behälter
soll der Aufnahme beliebiger Stoffe dienen und zwecks wiederholter Nutzung ausreichend
widerstandsfähig sein. Zu diesem Zwecke ist eine sichere und zuverlässige Verbindung
der beiden Hohlkörper an ihren jeweils oberen und unteren Enden beschrieben, wobei
es sich um eine Klebeverbindung handeln kann oder Außen- und Innenmantel auch so
streng ineinander passend hergestellt werden können, daß Verschiebungen der Behälterteile
untereinander verhindert werden. Daher ist bei Stoßbelastung leicht eine Beschädigung
des Behältermantels nach Überwindung des Hohlraums möglich. Hauptziel dieses bekannten
Gegenstandes ist denn auch, wie im Zusammenhang mit der Beschreibung eines auf der
gleichen Entwicklung und Konstruktion beruhenden Behälters hervorgeht (DE-PS 156
179), das Gut gegen Eindrücken der Außenwandung von außen her zu schützen und weniger,
eine Verformung des Innenkörpers herbeizuführen.
[0008] Bei einer anderen bekannten Anordnung ähnlichen Aufbaus (US-PS 3 800 994) ist infolge
einer federnd schwimmenden Aufhängung einer Innentasche eine seitliche Verlagerung
derselben möglich. Es handelt sich um einen für Flüssigkeiten, halbflüssige Stoffe
oder sonstige Massengüter bestimmten Kunststoffbehälter, bei dem der Innen behälter
nicht auf dem Boden aufsteht. Eine Palettierbarkeit ist nicht möglich. Durch die
Aufhängung des Innenbehälters ist dieser nur relativ schwach belastbar und nicht für
großvolumige Anordnungen, vor allem nicht für die genannten Fallversuche geeignet.
[0009] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen palettierbaren Behälter der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der bei konstruktiv einfachem und damit preiswertem
Aufbau neben ausreichender statischer Tragsicherheit vor allem einen erhöhten Widerstand
gegen eine Beschädigung der Behälteraußenwand bei dynamischer Belastung infolge plötzlich
erhöhten Innendruckes durch das Füllgut aufweist und folglich die Sicherheitsvorschriften
für Gefahrgutverpackungen, insbesondere nach dem IMDG-Code (International Maritime
Dangerous Goods), erfüllt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Einsatz im Verhältnis
zum Behältermantel schwimmend gelagert ist, wobei er einen nach unten offenen Ring
bildet und mit seinem Unterrand auf dem Boden aufsteht, und daß der Einsatz aus einem
deformierbaren Material besteht, das bei statischer Belastung durch das Transportgut
eine Nachgiebigkeit unterhalb der Grenzen des Hohlraums aufweist. Mit einer solchen
Anordnung ist es möglich, daß bei dynamischer Belastung des Behälters zunächst ein
Teil der Verformungsenergie vom Innenring aufgenommen wird, ehe nach Zerstörung desselben
und Überwindung des Hohlraumes die restliche Energie auf den Außenring einwirkt, wobei
aber die Gesamt-Verformungsenergie bereits soweit abgebaut ist, daß der Rest nicht
mehr zur Zerstörung des Außenringes ausreicht. Mit anderen Worten wird durch die Verformung/Zerstörung
des Einsatzes die beim Aufprall des Behälters freiwerdende Energie teilweise unmittelbar
abgebaut, so daß, auf die Gesamt energie bezogen, ein stufenweiser Energieabbau erfolgt
und die letzte, sich auf den Außenring auswirkende "Energiestufe" allenfalls noch
zu einer gewissen Ausbauchung bzw. -beulung, nicht aber mehr zu einer Zerstörung
führt. Dabei ist eine Zentrierung des Innenringes nicht notwendig, sondern für den
stufenweisen Energieabbau genügt allein das Vorhandensein des Hohlraumes zwischen
Innen- und Außenring. Die Tatsache, daß der Innenring vollständig zerstört werden
kann, hat keinerlei Nachteil, da der Behältermantel unbeschädigt bleibt. Der Innenring
wirkt also praktisch als Energie-Absorptionselement. Durch die Einfügung eines solchen
Einsatzes wird gegenüber doppelwandigen, eine Verbindung zwischen Innen- und Außenwand
aufweisenden Behältnissen dieser Art das Verpackungsgewicht praktisch ebensowenig
verändert wie der Fertigungs- und damit Kostenaufwand der Verpackung. Ein wesentlicher
Vorteil der Verwendung von Energie-Absorptionselementen besteht obendrein darin,
daß das äußere Erscheinungsbild des Behältermantels, soweit dessen Bedruckung, Kennzeichnung
und etwaige Warnhinweise betroffen sind, bei Zerstörung des Einsatzes unverändert
bleibt.
[0011] Zwar sind verschiedene Maßnahmen zur Hohlraumausbildung doppelwandiger Behältnisse
bekannt, ohne daß dadurch jedoch die Aufgabe der Erfindung lösbar ist. So zeigt die
DE-AS 1 141 221 einen Behälter mit Doppelwandung und einem im Hohlraum dazwischen
angeordneten wabenförmigen Steggerippe. Innen- und Außenwand sollen aus Wellpappe
bestehen. Ein stufenförmiger Energieabbau durch das Wabengerippe ist nur bedingt denkbar,
da es relativ steif ist und sich an den Wänden abstützt. Auch stellt es einen erheblichen
konstruktiven und kostenmäßigen Mehraufwand dar. Eine Abstützung zwischen Innen- und
Außenwand erfolgt ebenfalls beim Behälter nach der DE-GM 1 638 117. Weiter ist in
der US-PS 3 155 305 ein doppelwandiger Behälter gezeigt, der eine Bodenanordnung aufweist,
um eine Beschädigung des Außenbehälters durch den Innenbehälter zu vermeiden. Ein
unmittelbares Aufstehen des Innenbehälters auf dem den Außenbehälter abschließenden
Boden und damit eine schwimmende Lagerung sind jedoch nicht gezeigt. Vielmehr ist
letztere durch eine Verbindung im Bodenbereich gerade ausgeschlossen.
[0012] Die US-PS 2 406 758 schließlich zeigt zwar einen Hohlraum zwischen Innen- und Außenbehälter,
der Boden des Innenbehälters steht aber in Gleitverbindung mit dem Außenbehälter,
so daß eine schwimmende Bewegung des Innenbehälters ohne unmittelbare Belastung der
Außenwand nicht möglich ist.
[0013] Wie dargelegt, ist es wesentlich, daß zwischen Innenund Außenring ein Hohlraum gebildet
wird. Dieser darf sich natürlich nur in technisch urd wirtschaftlich sinnvollen Grenzen
bewegen. Einerseits ist sein Mindestmaß bestimmt durch den Umstand, daß bei statischer
Belastung des Innenringes keine Anlage zwischen Innenring und Außenring entstehen
darf, weil gerade an solchen Stellen im Falle plötzlich auftretender Belastungen die
Kraftüberleitung erfolgen und zu einer bis zur Zerstörung gehenden Beanspruchung
des Außenringes führen würde. Insofern ist also je nach dem Gewicht des Transportgutes
und der Verformbarkeit des Materials des Innenringes ein Mindestmaß für den Hohlraum
vorzusehen. Andererseits kann der Hohlraum nicht beliebig breit vorgesehen werden,
weil dadurch das Fassungsvermögen des Behältnisses maßgeblich reduziert würde. Deshalb
sollte in bevorzugter Ausbildung der Erfindung der Umfang des Einsatzes/Innenringes
etwa 2 bis 7 % geringer als der Umfang des Mantels/Außenringes sein, wobei sich ein
etwa 4 % geringerer Umfang des Innenringes als besonders vorteilhaft im Hinblick auf
Materialwahl und Belastbarkeit sowie Wirtschaftlichkeit herausgestellt hat.
[0014] Aufgrund der Belastungsverhältnisse bei solchen Verpackungen, bei denen der Schwerpunkt
des Druckangriffs etwa bei 1/3 der Höhe liegt, braucht vorteilhaft die Höhe des Einsatzes/Innenringes
nur einen Teil der Höhe des Mantels/Außenringes zu betragen, wodurch man an Verpackungsmaterial
und -gewicht sparen kann. Im Hinblick auf diese Belastungsverhältnisse sollte sich
deshalb der Innenring vorzugsweise vom Boden des BehäIters bis über die Höhe des Druckangriffsschwerpunktes
des Transportgutes erstrecken.
[0015] In zweckmäßiger Ausbildung der Erfindung kann der Innenring entlang seines Oberrandes
mit gegen die Innenwand des Außenringes klappbaren, den Hohlraum überdeckenden Flügelklappen
versehen sein. Damit wird vom Innen- zum Außenring ein harmonischer Übergang hergestellt,
der beispielsweise eine Beschädigung des Kunststoffsackes, in den das Transportgut
eingelagert wird, verhindert, indem dieser Sack sich nicht in dem Hohlraum verklemmen
kann.
[0016] Es ist aber, je nach Einsatzzweck und Belastungserfordernissen, ebensogut möglich,
daß sich der Einsatz/Innenring über die gesamte Höhe des Mantels/Außenringes erstreckt.
Dies ist z.B. denkbar bei erhöhten Anforderungen an die Tragfähigkeit des Gesamtbehälters,
vor allem bei Belastung von oben (Stapelung).
[0017] Um den an derartige Behälter gestellten Anforderungen zu genügen, kann der Außenring
vorteilhaft aus beidseitig kaschierter, ggf. mehrwelliger Wellpappe hergestellt sein.
[0018] Der Außenring kann mit seinem Unterrand in einem trayartigen, mit dem Außenring
verbindbaren Bodenteil ste hen, das seinerseits wieder mit einer Palette verbunden
werden kann. Ein solches Bodenteil bildet dann den Deckel für die Bodenöffnung des
Behälters und dient der sicheren Aufnahme und Lagebefestigung des Behältermantels.
Eine zweckmäßige Möglichkeit besteht darin, daß der Unterrand des Außenringes mit
ins Behälterinnere faltbaren Bodenlaschen versehen ist, die vorzugsweise als Stummelklappen
ausgebildet sein können, auf denen der Innenring aufstehen kann. Es ist aber auch
möglich, daß der Außenring mit einem schmalen, umlaufenden Unterrand ausgebildet ist
und mit diesem auf dem Bodenteil aufsteht, wobei in einem solchen Falle der Innenring
seinerseits unmittelbar auf dem Boderteil aufsteht. Maßgeblich für die Auswahl zwischen
diesen konstruktiven Möglichkeiten sind im wesentlichen Parameter wie Materialaufwand
und -kosten, Festigkeit im Bodenbereich, Art der Befestigung gegenüber der Palette
und Qualität des für die Ringe, insbesondere den Außenring verwendeten Materials.
[0019] Der Einsatz kann vorteilhaft aus einem Material ähnlich dem des Außenringes, also
beispielsweise aus hochfester Wellpappe bestehen, wobei je nach dem Belastungsanforderungen
und -verhältnissen ein- oder mehrwellige Wellpappe zum Einsatz gelangen kann. Diese
für den Innenring verwendete Wellpappe kann, um den Festigkeitsanforderungen in
besonders zweckmäßiger Weise zu genügen, eine reißfeste Innen- und/oder Außendecke
aufweisen.
[0020] Es ist jedoch ebensogut möglich, daß der Einsatz aus gewebeverstärktem Papier besteht,
mit dem gegenüber Wellpappe eine relativ hohe Unabhängigkeit vom Feuchtegehalt erzielbar
ist.
[0021] Für viele Anwendungsfälle kann es aber auch zweckmäßig sein, sich bei der Ausbildung
des Einsatzes ganz von der Wellpappe- oder Papierverwendung zu lösen und, zumal in
der Regel das Füllgut in dem Behälter in separaten Foliensäcken aufgenommen wird,
den Einsatz als einen das Füllgut aufnehmenden Foliensack mit zusätzlicher versteifender
Außenlage auszubilden. Ein solcher doppellagiger Foliensack, dessen Innenfolie die
übliche geschlossene Sackform hat und dessen Außenlage nach Art eines Gürtels aus
vorzugsweise gewebeverstärktem Kunststoffmaterial ausgebildet ist, wird mit geeigneten,
dem Fachmann zugänglichen Mitteln im oberen Bereich des Behälters befestigt.
[0022] Die insgesamt mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen darin, daß man einen
mit durch einen Hohlraum getrennter Innen- und Außenwand ausgebildeten Behälter erhält,
dessen Innenwand der dynamischen Kraftaufnahme dient und dessen Außenwand überwiegend
einen quasi statischen Träger darstellt.
[0023] Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus
der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
hervor. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäß aufgebauten Behälter im Vertikalschnitt,
Fig. 2 den Behälter der Fig. 1 in Draufsicht bei weggelassenem Deckel,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behälters,
Fig. 4 eine Draufsicht des Behälters der Fig. 3 bei weggelassenem Deckel,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters im Vertikalschnitt
und
Fig. 6 eine Draufsicht auf den Behälter der Fig. 5 bei weggelassenem Deckel.
[0024] Die in der Zeichnung für die drei verschiedenen Ausführungsformen verwendeten Bezugszeichen
sind jeweils für funktionsgleiche Teile übereinstimmend verwendet.
[0025] So umfaßt ein Behälter 1 jeweils einen Mantel bzw. Außenring 2, der die äußere Kontur
des Behälters bestimmt. Diese Kontur ist in den Ausführungsbeispielen oktogonal. Die
Kontur kann aber ebensogut die Form irgendeines anderen Vielecks, eines Kreises,
eines Ovals od.dgl. aufweisen, wobei selbstverständlich Einsatzzweck und Praktikabilität
ausschlaggebend sind. Der Außenring 2 ist oben und unten offen und hier durch jeweils
einen Deckel 3 bzw. einen Boden 4, die in den Beispielen trayartig ausgebildet sind,
verschlossen. Der Boden 4 steht dabei zu Transportzwecken üblicherweise auf einer
nicht dargestellten Palette auf, mit der er fest verbindbar ist.
[0026] In den Außenring 2 ist ein Einsatz bzw. Innenring 5 einsetzbar, dessen Kontur im
wesentlichen der des Außenringes 2 entspricht, der aber einen in der Größenordnung
von 2 bis 7 %, vorzugsweise etwa 4 % geringeren Umfang hat, so daß zwischen Innenring
5 und Außenring 2 ein Hohlraum 6 gebildet wird. Der Innenring 5 ist in dem Außenring
2 nicht zentriert, sondern vielmehr "schwimmend" darin gelagert. In den von Außenring
2 und Innenring 5 bestimmten Innenraum des Behälters 1 kann zu Transport- und Lagerzwecken
fließ-, gieß-, schütt- oder rieselfähiges Gut wie irgendwelche granalienförmigen
Chemikalien, Schlämme, Pulver oder auch Flüssigkeiten, eingelagert werden, und zwar
wird in der Regel dieses Füllgut in einen hier nicht dargestellten Foliensack eingebracht,
der nach Füllung eng an der Innenwandung des Innenringes 5 anliegt.
[0027] Der Schwerpunkt der Druckkraft solchen Füllgutes liegt bei halbwegs gleichmäßiger
Verteilung und vollständiger Füllung des Behälters 1, der eine Tonne oder mehr sochen
Füllgutes aufnehmen kann, bei ca. einem Drittel der Behälterhöhe. Deshalb erstreckt
sich der Innenring 5 mindestens bis zu dieser Höhe, ist aber in der Regel und zu Sicherheitszwecken,
wie in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 3 gezeigt, über die Hälfte der Höhe
hinausgezogen, während er aber ebensogut, wie in dem Ausführungsbeispiel der Fig.
5 und 6 gezeigt, die gesamte Höhe des Außenringes 2 einnehmen kann und dann die Gesamttragfähigkeit
des Behälters 1, insbesondere auch im Hinblick auf dessen Vertikalbelastbarkeit, erhöht.
Um bei gegenüber dem Außenring 2 niedrigerer Höhe des Innenringes 5 ein Verklemmen
des Foliensackes in dem Öffnungsbereich des Hohlraums 6 zu vermeiden, ist der Innenring
5 entlang seines Oberrandes 51 mit Flügelklappen 52 ausgebildet, die nach außen herausklappbar
sind und den Hohlraum 6 überdecken. Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 sind
solche Flügelklappen nicht erforderlich, da der Oberrand 51 des Innenringes 5 mit
dem Oberrand 23 des Außenringes 2 abschließt und hier unmittelbar durch den Behälter
3 verschlossen werden kann.
[0028] Der Außenring 2 kann entweder, wie in den Ausführungsformen der Fig. 3 und 4 bzw.
5 und 6 gezeigt, mit seinem Unterrand 21 unmittelbar auf dem Bodenteil 4 aufstehen,
wobei hier der Bodenrand einen schmalen, umlaufenden Ring bildet. Gleiches gilt für
einen am Innenring 5 ausgebildeten Unterrand 53 dieser Ausführungsformen.
[0029] Bei dem Beispiel der Fig. 1 und 2 hingegen ist der Unterrand 21 des Außenringes
2 mit nach innen faltbaren Bodenlaschen 22 versehen, die auf dem Bodenteil 4 bzw.
zwischengelegten, hier nicht näher bezeichneten Einlagen aufliegen und damit gegenüber
der Palette befestigt sind. Auf diesen Bodenlaschen 22 steht dann der Unterrand 53
des Innenringes 5 auf.
[0030] Der Außenring 2 ist aus ein- oder mehrlagiger Wellpappe mit entsprechender Kaschierung/Abdeckung
hergestellt, wobei sich die Materialwahl ganz nach den Einsatzzwecken des Behälters
und den geforderten Festigkeitsverhältnissen richten kann. Ein gleiches oder ähnliches
Material, das aber beispielsweise auch gewebeverstärktes Papier sein kann, wird für
den Innenring 5 verwendet. Dabei ist jedoch sicherzustellen, daß sich dieses Material
bei der statischen Belastung des Behälters nur so weit verformen/ausbauchen kann,
daß stets ein Hohlraum 6, also ein Abstand zu dem Außenring 2 gewahrt bleibt und insbesondere
keine zweiseitig diametrale flächige Anlage des Innenringes 5 am Außenring 2 erfolgt.
Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Ausführungsform der Fig. 5 und 6, wobei
hier der Innenring 5 praktisch den nicht gezeigten Foliensack der Ausführungsbeispiele
der Fig. 1 und 2 bzw. 3 und 4 ersetzen und nach Art eines "Gürtels" aus Gewebe, gewebebeschichtetem
Spezialpapier oder Folie ausgebildet sein kann. Entscheidend für die Materialwahl
sind auch hier die Festigkeitsverhältnisse im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des
Hohlraumes 6 bei statischer Belastung des Innenringes 5 durch das Füllgut.
[0031] Bei dynamischer Belastung des Behälters durch Stoß oder Fall wird infolge der Schwerpunktverhältnisse
des Füllgutes und der Ausbildung des Hohlraumes 6 zwischen Innenring 5 und Außenring
2 die zu absorbierende Energie stufenweise aufgenommen, indem sich zunächst der Innen
ring 5 ggf. bis zu seiner Zerstörung in den Hohlraum 6 hinein verformt, ehe die Restenergie
nach Überwindung des Hohlraumes 6 am Außenmantel aufgefangen wird. Diese Restenergie
reicht aber nicht mehr zur Zerstörung des Außenmantels 2 aus, und dieser bleibt unbeschädigt.
1. Vorzugsweise palettierbarer dünnwandiger Behälter zur Aufnahme von schütt-, fließ-,
gieß- und rieselfähigem Transportgut, dessen Kontur durch einen ringförmigen Mantel
(Außenring) aus Wellpappe, Pappe oder ähnlichem falt- bzw. biegbarem Material bestimmt
ist, wobei der Mantel je eine Boden- und Deckelöffnung, die ggf. durch Boden- bzw.
Deckelteile verschließbar sind, aufweist und einen im wesentlichen der Behälterkontur
entsprechenden Einsatz (Innenring) derart umgibt, daß zwischen Mantel und Einsatz
ein Hohlraum ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) im Verhältnis zum Behältermantel (2) schwimmend gelagert ist,
wobei er einen nach unten offenen Ring bildet und mit seinem Unterrand (53) auf dem
Boden (4, 22) aufsteht, und daß der Einsatz aus einem deformierbaren Material besteht,
das bei statischer Belastung durch das Transportgut eine Nachgiebigkeit unterhalb
der Grenzen des Hohlraums (6) aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Einsatzes bzw. Innenringes (5) etwa 2 bis 7 % geringer als der
Umfang des Mantels bzw. Außenringes (2) ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Einsatzes bzw. Innenringes (5) etwa 4 % geringer als der Umfang
des Mantels bzw. Außenringes (2) ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, daß die Höhe des Einsatzes bzw. Innenringes (5) nur einen Teil der Höhe des Mantels
bzw. Außenringes (2) beträgt.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz bzw. Innenring (5) sich vom Boden des Behälters (1) bis über die
Höhe des Druckangriffschwerpunktes des Transportgutes erstreckt.
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz bzw. Innenring (5) entlang seines Oberrandes (51) mit gegen die Innenwand
des Mantels bzw. Außenringes (2) klappbaren, den Hohlraum (6) überdeckenden Flügelklappen
(52) versehen ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Einsatz bzw. Innenring (5) über die gesamte Höhe des Mantels bzw. Außenringes
(2) erstreckt.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel bzw. Außenring (2) aus beidseitig kaschierter, ggf. mehrwelliger
Wellpappe hergestellt ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel bzw. Außenring (2) mit seinem Unterrand (21) in einem trayartigen,
mit dem Außenring verbindbaren Bodenteil (4) steht.
10. Behälter nach Anspruch 9,dadurch ge kennzeichnet, daß der Unterrand (21) des Außenringes (2) mit ins Behälterinnere faltbaren Bodenlaschen
(22) versehen ist.
11. Behälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenlaschen als Stummelklappen (22) ausgebildet sind, auf denen der Innenring
(5) aufsteht.
12. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring (2) mit einem schmalen, umlaufenden Unterrand (21) ausgebildet
ist und mit diesem auf dem Bodenteil (4) aufsteht.
13. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) aus hochfester Wellpappe besteht.
14. Behälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) aus ein- oder mehrwelliger Wellpappe besteht.
15. Behälter nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) aus Wellpappe mit reißfester Innen- und/oder Außendecke besteht.
16. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) aus gewebeverstärktem Papier besteht.
17. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (5) aus einem das Füllgut aufnehmenden Foliensack mit zusätzlicher
versteifender Außenlage besteht.