(19)
(11) EP 0 241 417 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1987  Patentblatt  1987/42

(21) Anmeldenummer: 87810178.1

(22) Anmeldetag:  30.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28D 1/18, A47L 11/14, A47L 11/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.04.1986 CH 1357/86

(71) Anmelder: VON ARX AG Maschinenfabrik
CH-4450 Sissach (CH)

(72) Erfinder:
  • Dummermuth, Paul
    CH-4455 Zunzgen (CH)

(74) Vertreter: Feldmann, Clarence Paul et al
c/o Patentanwaltsbüro FELDMANN AG Postfach Kanalstrasse 17
8152 Glattbrugg
8152 Glattbrugg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrbares Oberflächen-bearbeitungsgerät, insbesondere zum Bearbeiten von Bodenflächen in Gebäuden


    (57) In einem selbstragenden Gehäuse (l) mit seitlicher Abdeckung (l0) sind zwei seitliche Rotoren (3l) und ein Getriebegehäuse (20) untergebracht. Der Antrieb der Rotoren erfolgt mittels eines einphasigen Wechselstrom­motors (8) mit Kondensator. Die beiden Rotoren (3l) sind auf einer mehreckigen, zweigeteilten Rotorwelle (30) ge­halten, die mittig durch ein Winkelgetriebe angetrieben ist. Ueber einem Stossbügel (5) an einer Konsole (2), an der die drehfeste Achse der Räder (4) montiert ist, lässt sich das Gerät von einer Bedienungsperson bewegen. Die mittige Anordnung des Getriebes mit den seitlichen Rotoren lässt es zu, den Boden bis in wandnahe Bereiche zu bearbeiten. Die nun mögliche Verwendung eines relativ schweren einphasigen Wechselstrommotors (8) erübrigt das Aufbringen von Druck durch die Bedienungsperson.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein fahrbares Oberflächen-Bearbeitungsgerät, insbesondere zum Bearbeiten von Bodenflächen in Gebäuden, mit zwei motorisch angetriebenen Rotorkäfigen und horizontaler Achse, auf deren Käfigstäbe eine Vielzahl von abrasiven Bearbeitungselementen aufgereiht ist und der motorische Antrieb auf einem einachsigen, fahrbaren Chassis montiert ist.

    [0002] Geräte der obengenannten Art sind beispielsweise aus der US-D 252'88l, der EU-A 0'098'798 sowie aus der DE-A 2'0l2'673 und der US-A 3'063'690 bekannt. Mit Ausnahme des Gerätes aus der erstgenannten Publikation sind sämtliche Oberflächen-Bearbeitungsgeräte nur bedingt zur Bearbeitung von Bodenflächen in Gebäuden geeignet. Mit der obengenannten Ausnahme sind nämlich sämtliche Geräte für Strassenbeläge konzipiert und daher zu gross und zu unhandlich für die Anwendung in Gebäuden. Zwar zeigt die US-D 252'88l ein Gerät kleinerer Baugrösse, doch ist dieses in Gebäuden oder an Orten mit beschränktem Raum trotzdem ungeeignet, da der Antrieb der Rotorkäfige seitlich über Ketten oder einen Keilriemenantrieb erfolgt, was verunmöglicht, bis nahe an Wände oder Hindernisse heranzukommen.

    [0003] Zwar sind auch nichtfahrbare Handgeräte mit anderem Auf­bau bekannt, die entsprechend leicht sind, doch stellt sich hier das Problem, dass man aus Gewichtsgründen mit Wechselstromkollektormotoren arbeiten muss, die luft­gekühlt sind. Dies hat den Nachteil, dass sowohl der Motor wie die mit dem Gerät arbeitende Person sich in dem Bereich befinden, in dem eine grosse Staubentwicklung er­folgt, wovon die Person wie auch der Motor Schaden nehmen können. Die geringe Masse solcher Geräte führt ausserdem dazu, dass sämtliche Schläge und Vibrationen des Gerätes vom Benützer aufgefangen werden müssen.

    [0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät gemäss Oberbegriff des Patentanspruches l zu schaffen, welches genügend Masse zur Aufnahme der Schläge hat, handlich ist und das von der Bedienungsperson ausserhalb des Staubbildungsbereiches bedient werden kann, wobei Bodenflächen auch bis in wandnahe Bereiche bearbeitet werden können.

    [0005] Diese vielfache Aufgabe löst ein Gerät der eingangs ge­nannten Art mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches l. Die Fahrbarkeit des Gerätes erlaubt es, einen einphasigen Wechselstrommotor mit Kondensator zu verwenden, der ans gebräuliche Stromnetz angeschlossen werden kann, obwohl er eine relativ grosse Masse hat, was in diesem Fall aber gerade erwünscht ist. Im Gegensatz zu einem Wechselstrom-Kollektormotor kann ein solcher Motor staubdicht gestaltet sein.

    [0006] Bei Verwendung eines einphasigen Wechselstrommotors kann auch ein besonders einfaches und platzsparendes Winkel­getriebe in Form eines Kegelradgetiebes eingesetzt werden.

    [0007] Verwendet man eine mehreckige, gemeinsame Antriebsachse, so lässt sich eine gegenüber Vibrationen unempfindliche formschlüssige Verbindung zwischen der Welle und den beiden Rotoren herstellen, die sich auch leicht aus­wechseln lässt. In der Zeichnung ist eine bevorzugte Aus­führungsform beispielsweise dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert.

    [0008] Es zeigt:

    Fig. l das Oberflächen-Bearbeitungsgerät in Seitenansicht und

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Motorflansch in Ansicht von oben.

    Fig. 3 Zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur l durch das Getriebe.



    [0009] Das Chassis l ist eine geschweisste Blechkonstruktion, welche als Gehäuse für die mit Strichlinien dargestellten Rotoren dient, und in dem auch das Getriebe untergebracht ist. Eine daran befestigte Konsole 2 trägt die starre Achse 3, auf der die beiden Räder 4 gelagert sind. An der Konsole 2 ist auch der verkürzt dargestellte Stossbügel 5 angeschraubt. Der Stossbügel 5 endet in zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden Haltegriffen 6. Im oberen Bereich des Stossbügels 5 ist ein Schaltkasten 7 für den Ein-Aus-Schalter des Motors 8 angebracht.

    [0010] Ueber einen Flansch 9 ist der Motor 8 mit dem Chassis l und dem Getriebegehäuse verbunden. Seitlich am Motor 8 und in der Zeichnung nicht ersichtlich, ist ein Kondensator befestigt, der es erlaubt, den einphasigen Wechselstrommotor 8 über das Haushaltungs-Stromnetz zu betreiben, das üblicherweise in jedem Gebäude zur Verfügung steht.

    [0011] Das als selbsttragendes Gehäuse ausgebildete Chassis l ist seitlich mit wegnehmbaren Deckeln l0 abgedeckt. Mittels frontseitigen Spannschnallen ll sind die Deckel l0 am Gehäuse l gehalten. Dies erlaubt eine gute Zugänglichkeit zu den Rotoren, deren Bearbeitungselemente einer Abnutzung unterliegen und daher von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen.

    [0012] Die Verbindung zwischen dem Chassis l, dem Motor 8 und dem Getriebegehäuse 20 ist aus der Figur 3 ersichtlich. Die Welle l2 des Motors 8 ragt direkt in das Getriebegehäuse 20. Auf der Welle l2 sitzt ein Kegelrad 2l mit Hohlschaft 22. Der Hohlschaft 22 ist mittels Lager 23 im Getriebegehäuse 20 drehbar abgestützt, doch dienen diese Lager 23 hauptsächlich der Druckübertragung vom Ge­triebegehäuse 20 auf das Motorgehäuse und auf das Chassis l.

    [0013] Das Kegelrad 2l kämmt mit einem zweiten Kegelrad 24 mit Hohlschaft 25, welches auf einer zweigeteilten, mehr­kantigen, hier sechskantigen Rotorwelle 30 sitzt. Auf der linken Hälfte der Rotorwelle 30 ist ene aussen zylin­drische Hülse 26 mit einer Schulter aufgeschweisst. Mittels den beiden axial belastbaren Radiallagern 27 sind beide Wellenteile 30 axial und radal gelagert und gesichert. Dies garantiert, dass die Rotorwelle 30 in ihrer Gesamtheit das Getriebegehäuse 20 symmetrisch durchsetzt.

    [0014] Mittels der Ablassschraube 28 kann das Oel im Getriebe­gehäuse 20 nach Bedarf abgelassen oder ersetzt werden. Auf der Rotorwelle 30 ist beidseitig je eine Rotortrommel 3l aufgeschoben. Mittels Federsplinten 32 sind die Rotortrommeln gegen seitliches Verschieben gesichert. Die Rotortrommeln 3l bestehen je aus einer Hohlachse 33, mit zwei darauf gelagerten distanzierten Scheiben 34, in denen die Käfigstäbe 35 gehalten sind. Die Scheiben 34 sind durch von aussen aufgeschraubte Ringe 36 in axialer Richtung gesichert. Auf den Käfigstäben 35 sind in relativ lockerer Packung Bearbeitungselemente 37 aufgereiht, von denen zwei rein beispielweise strichliniert dargestellt sind. Die Bearbeitungselemente 37, die mit erheblichem radialen Spiel auf den Käfigstäben sitzen, überragen sowohl die seitlichen Scheiben 34 der Trommeln als auch das Schutzblech 38, welches das Getriebegehäuse 20 und den unteren Rand des selbsttragenden Gehäuses l schützt. Im Betriebszustand liegt das gesamte Gewicht des Gerätes auf den Trommeln 3l bzw. auf den Bearbeitungselementen 37, während die Räder 4 den Boden nicht oder kaum berühren. Treibt man die Trommeln 3l im Gegenuhrzeigersinn, so bewegt sich das Gerät von selbst langsam vorwärts. Durch Druck auf die Haltegriffe 6 des Stossbügels 5 wird das Gerät leicht gekippt und stützt sich vollständig auf die Räder 4 ab. Wegen des erheblichen Radialspiels der Bearbeitungs­elemente 37 ruht das Gerät im Ruhezustand auf der Unterkante des selbsttragenden Gehäuses und den Rädern 4. Das erfindungsgemässe Gerät verbindet in idealerweise die Vorteile der Handgeräte und der Strassenbelags­bearbeitungsgeräte, nämlich die Beweglichkeit und Handlichkeit der erstgenannten mit der durch das hohe Gewicht bewirkten Bearbeitungskraft der grossen Maschinen. Weiter ermöglicht das erfindungsgemässe Gerät eine aufrechte Körperhaltung der Bedienungsperson, welche sich ausserdem nicht in der Staubzone aufzuhalten braucht. Die mittige Anordnung des Getriebes lässt es zu, bis in wandnahe Bereiche den Boden zu bearbeiten.


    Ansprüche

    l). Fahrbares Oberflächen-Bearbeitungsgerät, insbesondere zum Berarbeiten von Bodenflächen in Gebäuden, mit zwei motorisch angetriebenen Rotorkäfigen auf einer horinzontalen Achse, wobei auf deren Käfigstäben eine Vielzahl von abrasiven Bearbeitungselementen aufgereiht ist und der motorische Antrieb auf einem einachsigen, fahrbaren Chassis montiert ist, welches über einem Stossbügel bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rotorkäfige auf je einem Ende einer gemeinsamen, zweigeteilten Welle gelagert sind, die an ein Getriebegehäuse direkt am Antriebsmotor angeflanscht ist.
     
    2). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, da­durch gekennteichnet, dass der Antriebsmotor ein einphasiger Wechselstrommotor mit Kondensator ist.
     
    3). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Motorwelle und auf der gemeinsamen Antriebswelle der Rotorkäfige je ein Kegelrad mit Hohlschaft drehfest angeordnet ist, und dass der Hohlschaft des mit der Motorwelle verbundenen Kegelrades im Getriebsgehäuse gelagert ist
     
    4). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, da­durch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Antriebs­welle der Rotorkäfige mehreckig ist, dass der aussen zylinderische Hohlschaft des Kegelrades sowie dessen als Buchse ausgebildete Verlängerung formschlüssig auf der mehreckigen Antriebswelle angeordnet sind und dass Hohlschaft und Buchse drehbar und staubdicht im Getriebsgehäuse gelagert sind.
     
    5.) Oberflächen-Berarbeitungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rotorkäfige je eine, der mehreckigen Antriebswelle angepasste Hohlachse aufweisen und auswechselbar auf der Antriebswelle aufgeschoben sind.
     
    6.) Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das fahrbare Chassis mit einem Gehäuse verbunden ist, in dem die beiden Rotorkäfige sowie das Getriebegehäuse untergebracht sind und dass aussen auf dem Gehäuse der Antriebsmotor sowie der Stossbügel angebracht sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht