[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein fahrbares Oberflächen-Bearbeitungsgerät, insbesondere
zum Bearbeiten von Bodenflächen in Gebäuden, mit zwei motorisch angetriebenen Rotorkäfigen
und horizontaler Achse, auf deren Käfigstäbe eine Vielzahl von abrasiven Bearbeitungselementen
aufgereiht ist und der motorische Antrieb auf einem einachsigen, fahrbaren Chassis
montiert ist.
[0002] Geräte der obengenannten Art sind beispielsweise aus der US-D 252'88l, der EU-A 0'098'798
sowie aus der DE-A 2'0l2'673 und der US-A 3'063'690 bekannt. Mit Ausnahme des Gerätes
aus der erstgenannten Publikation sind sämtliche Oberflächen-Bearbeitungsgeräte nur
bedingt zur Bearbeitung von Bodenflächen in Gebäuden geeignet. Mit der obengenannten
Ausnahme sind nämlich sämtliche Geräte für Strassenbeläge konzipiert und daher zu
gross und zu unhandlich für die Anwendung in Gebäuden. Zwar zeigt die US-D 252'88l
ein Gerät kleinerer Baugrösse, doch ist dieses in Gebäuden oder an Orten mit beschränktem
Raum trotzdem ungeeignet, da der Antrieb der Rotorkäfige seitlich über Ketten oder
einen Keilriemenantrieb erfolgt, was verunmöglicht, bis nahe an Wände oder Hindernisse
heranzukommen.
[0003] Zwar sind auch nichtfahrbare Handgeräte mit anderem Aufbau bekannt, die entsprechend
leicht sind, doch stellt sich hier das Problem, dass man aus Gewichtsgründen mit Wechselstromkollektormotoren
arbeiten muss, die luftgekühlt sind. Dies hat den Nachteil, dass sowohl der Motor
wie die mit dem Gerät arbeitende Person sich in dem Bereich befinden, in dem eine
grosse Staubentwicklung erfolgt, wovon die Person wie auch der Motor Schaden nehmen
können. Die geringe Masse solcher Geräte führt ausserdem dazu, dass sämtliche Schläge
und Vibrationen des Gerätes vom Benützer aufgefangen werden müssen.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
l zu schaffen, welches genügend Masse zur Aufnahme der Schläge hat, handlich ist und
das von der Bedienungsperson ausserhalb des Staubbildungsbereiches bedient werden
kann, wobei Bodenflächen auch bis in wandnahe Bereiche bearbeitet werden können.
[0005] Diese vielfache Aufgabe löst ein Gerät der eingangs genannten Art mit den Merkmalen
des kennzeichnenden Teiles des Patentanspruches l. Die Fahrbarkeit des Gerätes erlaubt
es, einen einphasigen Wechselstrommotor mit Kondensator zu verwenden, der ans gebräuliche
Stromnetz angeschlossen werden kann, obwohl er eine relativ grosse Masse hat, was
in diesem Fall aber gerade erwünscht ist. Im Gegensatz zu einem Wechselstrom-Kollektormotor
kann ein solcher Motor staubdicht gestaltet sein.
[0006] Bei Verwendung eines einphasigen Wechselstrommotors kann auch ein besonders einfaches
und platzsparendes Winkelgetriebe in Form eines Kegelradgetiebes eingesetzt werden.
[0007] Verwendet man eine mehreckige, gemeinsame Antriebsachse, so lässt sich eine gegenüber
Vibrationen unempfindliche formschlüssige Verbindung zwischen der Welle und den beiden
Rotoren herstellen, die sich auch leicht auswechseln lässt. In der Zeichnung ist
eine bevorzugte Ausführungsform beispielsweise dargestellt und anhand der nachfolgenden
Beschreibung erläutert.
[0008] Es zeigt:
Fig. l das Oberflächen-Bearbeitungsgerät in Seitenansicht und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Motorflansch in Ansicht von oben.
Fig. 3 Zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Figur l durch das Getriebe.
[0009] Das Chassis l ist eine geschweisste Blechkonstruktion, welche als Gehäuse für die
mit Strichlinien dargestellten Rotoren dient, und in dem auch das Getriebe untergebracht
ist. Eine daran befestigte Konsole 2 trägt die starre Achse 3, auf der die beiden
Räder 4 gelagert sind. An der Konsole 2 ist auch der verkürzt dargestellte Stossbügel
5 angeschraubt. Der Stossbügel 5 endet in zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden
Haltegriffen 6. Im oberen Bereich des Stossbügels 5 ist ein Schaltkasten 7 für den
Ein-Aus-Schalter des Motors 8 angebracht.
[0010] Ueber einen Flansch 9 ist der Motor 8 mit dem Chassis l und dem Getriebegehäuse verbunden.
Seitlich am Motor 8 und in der Zeichnung nicht ersichtlich, ist ein Kondensator befestigt,
der es erlaubt, den einphasigen Wechselstrommotor 8 über das Haushaltungs-Stromnetz
zu betreiben, das üblicherweise in jedem Gebäude zur Verfügung steht.
[0011] Das als selbsttragendes Gehäuse ausgebildete Chassis l ist seitlich mit wegnehmbaren
Deckeln l0 abgedeckt. Mittels frontseitigen Spannschnallen ll sind die Deckel l0 am
Gehäuse l gehalten. Dies erlaubt eine gute Zugänglichkeit zu den Rotoren, deren Bearbeitungselemente
einer Abnutzung unterliegen und daher von Zeit zu Zeit ausgewechselt werden müssen.
[0012] Die Verbindung zwischen dem Chassis l, dem Motor 8 und dem Getriebegehäuse 20 ist
aus der Figur 3 ersichtlich. Die Welle l2 des Motors 8 ragt direkt in das Getriebegehäuse
20. Auf der Welle l2 sitzt ein Kegelrad 2l mit Hohlschaft 22. Der Hohlschaft 22 ist
mittels Lager 23 im Getriebegehäuse 20 drehbar abgestützt, doch dienen diese Lager
23 hauptsächlich der Druckübertragung vom Getriebegehäuse 20 auf das Motorgehäuse
und auf das Chassis l.
[0013] Das Kegelrad 2l kämmt mit einem zweiten Kegelrad 24 mit Hohlschaft 25, welches auf
einer zweigeteilten, mehrkantigen, hier sechskantigen Rotorwelle 30 sitzt. Auf der
linken Hälfte der Rotorwelle 30 ist ene aussen zylindrische Hülse 26 mit einer Schulter
aufgeschweisst. Mittels den beiden axial belastbaren Radiallagern 27 sind beide Wellenteile
30 axial und radal gelagert und gesichert. Dies garantiert, dass die Rotorwelle 30
in ihrer Gesamtheit das Getriebegehäuse 20 symmetrisch durchsetzt.
[0014] Mittels der Ablassschraube 28 kann das Oel im Getriebegehäuse 20 nach Bedarf abgelassen
oder ersetzt werden. Auf der Rotorwelle 30 ist beidseitig je eine Rotortrommel 3l
aufgeschoben. Mittels Federsplinten 32 sind die Rotortrommeln gegen seitliches Verschieben
gesichert. Die Rotortrommeln 3l bestehen je aus einer Hohlachse 33, mit zwei darauf
gelagerten distanzierten Scheiben 34, in denen die Käfigstäbe 35 gehalten sind. Die
Scheiben 34 sind durch von aussen aufgeschraubte Ringe 36 in axialer Richtung gesichert.
Auf den Käfigstäben 35 sind in relativ lockerer Packung Bearbeitungselemente 37 aufgereiht,
von denen zwei rein beispielweise strichliniert dargestellt sind. Die Bearbeitungselemente
37, die mit erheblichem radialen Spiel auf den Käfigstäben sitzen, überragen sowohl
die seitlichen Scheiben 34 der Trommeln als auch das Schutzblech 38, welches das Getriebegehäuse
20 und den unteren Rand des selbsttragenden Gehäuses l schützt. Im Betriebszustand
liegt das gesamte Gewicht des Gerätes auf den Trommeln 3l bzw. auf den Bearbeitungselementen
37, während die Räder 4 den Boden nicht oder kaum berühren. Treibt man die Trommeln
3l im Gegenuhrzeigersinn, so bewegt sich das Gerät von selbst langsam vorwärts. Durch
Druck auf die Haltegriffe 6 des Stossbügels 5 wird das Gerät leicht gekippt und stützt
sich vollständig auf die Räder 4 ab. Wegen des erheblichen Radialspiels der Bearbeitungselemente
37 ruht das Gerät im Ruhezustand auf der Unterkante des selbsttragenden Gehäuses und
den Rädern 4. Das erfindungsgemässe Gerät verbindet in idealerweise die Vorteile der
Handgeräte und der Strassenbelagsbearbeitungsgeräte, nämlich die Beweglichkeit und
Handlichkeit der erstgenannten mit der durch das hohe Gewicht bewirkten Bearbeitungskraft
der grossen Maschinen. Weiter ermöglicht das erfindungsgemässe Gerät eine aufrechte
Körperhaltung der Bedienungsperson, welche sich ausserdem nicht in der Staubzone aufzuhalten
braucht. Die mittige Anordnung des Getriebes lässt es zu, bis in wandnahe Bereiche
den Boden zu bearbeiten.
l). Fahrbares Oberflächen-Bearbeitungsgerät, insbesondere zum Berarbeiten von Bodenflächen
in Gebäuden, mit zwei motorisch angetriebenen Rotorkäfigen auf einer horinzontalen
Achse, wobei auf deren Käfigstäben eine Vielzahl von abrasiven Bearbeitungselementen
aufgereiht ist und der motorische Antrieb auf einem einachsigen, fahrbaren Chassis
montiert ist, welches über einem Stossbügel bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Rotorkäfige auf je einem Ende einer gemeinsamen, zweigeteilten Welle
gelagert sind, die an ein Getriebegehäuse direkt am Antriebsmotor angeflanscht ist.
2). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, dadurch gekennteichnet, dass der
Antriebsmotor ein einphasiger Wechselstrommotor mit Kondensator ist.
3). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf
der Motorwelle und auf der gemeinsamen Antriebswelle der Rotorkäfige je ein Kegelrad
mit Hohlschaft drehfest angeordnet ist, und dass der Hohlschaft des mit der Motorwelle
verbundenen Kegelrades im Getriebsgehäuse gelagert ist
4). Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die
gemeinsame Antriebswelle der Rotorkäfige mehreckig ist, dass der aussen zylinderische
Hohlschaft des Kegelrades sowie dessen als Buchse ausgebildete Verlängerung formschlüssig
auf der mehreckigen Antriebswelle angeordnet sind und dass Hohlschaft und Buchse drehbar
und staubdicht im Getriebsgehäuse gelagert sind.
5.) Oberflächen-Berarbeitungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
beiden Rotorkäfige je eine, der mehreckigen Antriebswelle angepasste Hohlachse aufweisen
und auswechselbar auf der Antriebswelle aufgeschoben sind.
6.) Oberflächen-Bearbeitungsgerät nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass das
fahrbare Chassis mit einem Gehäuse verbunden ist, in dem die beiden Rotorkäfige sowie
das Getriebegehäuse untergebracht sind und dass aussen auf dem Gehäuse der Antriebsmotor
sowie der Stossbügel angebracht sind.