(19)
(11) EP 0 241 450 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1987  Patentblatt  1987/42

(21) Anmeldenummer: 87890070.3

(22) Anmeldetag:  09.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61D 17/18, B61D 17/10, B60R 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 11.04.1986 AT 948/86

(71) Anmelder: Bombardier-Rotax-Wien Produktions- und Vertriebsgesellschaft m.b.H.
A-1210 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Gindl, Heribert
    A-1210 Wien XXI (AT)

(74) Vertreter: Krause, Ernst, Dipl.-Ing. et al
Dipl.- Ing. Krause, Ernst Dipl. Ing. Casati, Wilhelm Patentanwälte Amerlingstrasse 8
1061 Wien
1061 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schalldämmung für schienengebundene Fahrzeuge


    (57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für schienengebundene Fahrzeuge, um eine Schalldämmung zu erzielen. Zu diesem Zweck sind im Bereich zwischen dem Bodenniveau 1 des Fahrzeuges und der Faufebene 2 des Fahrzeuges Schalldämm-Materialien, bevorzugt Platten, in Wannen 10 angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Schienengebundene Fahrzeuge entwickeln vor allem bei höherer Geschwindigkeit und relativ kleinem Raddurchmesser Lärm, der vor allem bei Straßenbahnen, die in dicht besiedeltem Gebiet verkehren, als störend empfunden wird.Jedoch treten solche Probleme auch bei Eisenbahnfahrzeugen auf, da dort vor allem durch die angestrebten hohen Geschwindigkeiten mit bedeutender Lärmentwicklung zu rechnen ist.

    [0002] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für schienengebundene Fahrzeuge, wobei im Bereich zwischen dem Bodenniveau und der Laufebene des Fahrzeuges Schalldämm-Material, insbes. in Plattenform, bevorzugt in sich vom Bodenniveau gegen den Bereich der Laufebene erstreckenden Schürzen der Fahrzeugseitenwände, angeordnet ist. Bei einem aus der DE-OS 23 36 700 bekanntwordenen schienengebundenen Fahrzeug wurde das Schalldämmaterial in Form von Platten im Bereich zwischen dem Bodenniveau und der Laufebene des Fahrzeuges angeordnet. Weiters ist dort das Schalldämmaterial in Schürzen angeordnet, die sich vom Bodenniveau gegen den Bereich der Laufebene erstrecken.

    [0003] Problematisch bei derartiger Schalldämmaterialanordnung ist die Art und Weise der Montage des Schalldämmaterials und auch der Ersatz des Schalldämmaterials nach etwaigen Beschädigungen, sei dies durch Verrottung oder •auch durch Beschädigung der. Blechschürzen bei Unfällen u.dgl.

    [0004] Hier eine Lösung zu finden, ist Aufgabe der Erfindung, die darin gelegen ist, daß das Schall-Dämmaterial in Wannen, bevorzugt aus korrosionsbeständigem Material, z.B. aus glasfaserverstärktem Kunststoff, eingebettet ist und daß gegebenenfalls die Wannen durch mit Perforationen versehene Platten, z.B. aus Aluminiumblech, abgedeckt sind, die insbes. dem Inneren des Fahrzeuges zugeordnet sind. Die Wannen können einfach ein- und ausgebaut werden, womit eine schalldämmende Nachrüstung bereits bestehender Fahrzeuge möglich wird, jedoch auch ein Ersatz des schalldämmenden Materials durch ein anderes, möglicherweise besser geeignetes ermöglicht ist. Es können somit komplette Schalldämmelemente vorgefertigt und dann zu jedem gewünschten Zeitpunkt in das Fahrzeug eingebaut werden. Dies kann sowohl im Zuge der Neuherstellung geschehen als auch bei bereits in Betrieb befindlichen Fahrzeugen.

    [0005] Als Schalldämm-Material kann beispielswelse Tel-Wolle Verwendung finden, jedoch ist es ebenso möglich, schalldämmenden Schaumstoff, insbes. Polyurethanschaumstoff, einzusetzen.

    [0006] Besonders zweckmäßig ist es, Lärm, der im Bereich der Drehgestelle, also in unmittelbarer Nähe der Räder des Fahrzeuges, entsteht, zu dämmen. Zu diesem Zweck wird in besonderer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das Schalldämm-Material in an sich bekannter Weise am Drehgestell, insbes. an dessen Bahnräumer gehalten ist und sich bevorzugt etwa von der der Laufebene zugekehrten Bahnräumerebene bis in den Bereich der Ebene der Laufachsen des Drehgestelles erstreckt.

    [0007] Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn zwischen dem Boden der Wanne und der dem Boden benachbarten Wand der Schürze ein Zwischenraum vorhanden ist. Durch diese Ausgestaltung ist es möglich zu vermeiden, daß etwaige Vibrationen der Wanne auf die Schürze übertragen werden, wodurch zusätzlich Lärm entstehen würde.

    [0008] Besonders günstige Ergebnisse hinsichtlich der Schalldämmung können erreicht werden, wenn in besonderer weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung die Wanne nur an zwei einander gegenüberliegenden Rändern, z.B. durch Schrauben, mit der Schürze, bevorzugt über mit der Schürze verbundene Tragwinkel, verbunden ist. Auf diese Art und Weise wird eine besonders günstige Absorption des Schalles erreicht.

    [0009] Zwecks Schalldämmung des Drehgestellbereiches kann vorgesehen werden, daß die Wanne auf an den Seitenholmen des Bahnräumers befestigten Tragbügeln abgestützt ist. Diese Anbringungsart hat sich als besonders einfach herausgestellt.

    [0010] Die Wanne kann in besonderer Ausgestaltung der Erfindung mit einem Seitenrand zwischen zwei im wesentlichen vertikal von einem horizontal angeordneten Schenkel der Tragbügel aufragenden Leisten eingesetzt sein. Dies erlaubt eine besonders einfache Montage. Die Leisten können dabei Flanschen eines am horizontalen Schenkel des Tragbügels befestigten U-Profiles sein.

    [0011] Die Befestigung der Wanne am Tragbügel wird vereinfacht, wenn in besonderer Ausgestaltung der Erfindung in der Wanne mindestens zwei, insbesondere als Rohr ausgebildete, Steher angeordnet sind, deren jeder mittels einer Schraube od.dgl. Befestigungsmittel, an einem im wesentlichen vertikal angeordneten Schenkel des Tragbügels befestigt ist.

    [0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt,

    Fig. 1 eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Dämmeinrichtung für schienengebundene Fahrzeuge,

    Fig. 2 in gegenüber Fig. l größerem Maßstab einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. l,

    Fig. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie III-III in Fig. l in gegenüber Fig. 1 ebenfalls vergrößertem Maßstab,

    Fig. 4 in einer Seitenansicht einen Teil eines mit einer erfindungsgemäßen Schalldämmeinrichtung ausgestatteten Drehgestelles,

    Fig. 5 den der Fig. 4 zugeordneten Grundriß, und

    .Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig.4, in einem gegenüber Fig. 4 vergrößerten Maßstab.



    [0013] In der Zeichnung ist mit 1 das Niveau des Bodens des (nicht dargestellten) Fahrgastraumes eines schienengebundenen Fahrzeuges, insbes. eines Straßenbahnwagens, bezeichnet. Die Laufebene des Fahrzeuges, d.i. die Schienenoberkante, ist mit 2 bezeichnet. Die Laufräder sind aus Gründen der Deutlichkeit weggelassen. Zwischen dem Bodenniveau 1 und der Laufebene 2 des Fahrzeuges ist in den Schürzen 4 der Fahrzeugseitenwand 5 Schalldämm-Material 3 angeordnet. Als Schalldämmaterial können dabei Platten aus TeI-Wolle Verwendung finden. Auch am Drehgestell 6 (Fig. 4 und 5) kann Schalldämm-Material 3 angeordnet werden. Das Schalldämm-Material 3 wird dabei bevorzugt am Bahnräumer 7 gehalten, der die Schwenkbewegungen des Drehgestelles mitmacht und über einen Träger 29 mit dem Rahmen 30 des Drehgestelles verbunden ist. Das Schalldämm-Material am Drehgestell ist bevorzugt so angeordnet, daß es sich vom Bereich der der Laufebene 2 zugewandten Bahnräumerebene 8 bis in den Bereich der Ebene der Laufachsen 9 des Drehgestelles erstreckt (Fig. 6). Solcherart wird eine günstige Schallabschirmung nach außen erreicht.

    [0014] Aus Montagegründen und auch aus Gründen der Vorfertigung ist es günstig, wenn das Schalldämm-Material 3 in Wannen 10 eingebettet wird. Die Wannen 10 bestehen aus korrosionsbeständigem Material. Besonders eignet sich hiefür glasfaserverstärkter Kunststoff. Es müssen dabei nicht alle am Schienenfahrzeug vorgesehenen Schürzen mit schalldämmendem Material ausgelegt werden. In den Schürzen können bekanntermaßen auch Elektrogeräte u.dgl. angeordnet sein. Solche Schürzen werden daher häufig nicht mehr mit Schalldämm-Material 3 versehen. Es kann dort jedoch der Elektrogerätekasten od.dgl. mit schalldämmender Masse versehen werden, um auch an diesen Stellen einen verbesserten Schallschutz zu erzielen.

    [0015] Die Wannen 10 können durch Platten 12 nach außen verschlossen werden. Die Platten 12 müssen dabei (aus schalltechnischen Gründen) Perforationen 11 aufweisen. Die Platten können aus Aluminiumblech bestehen. Im montierten Zustand sind die Platten dem Inneren des Fahrzeuges zugekehrt, d.h. die in gegenüberliegenden Seitenwandschürzen des Fahrzeuges angeordneten Wannen 10 sind mit ihren Abdeckplatten 12 einander zugekehrt.

    [0016] Zwischen dem Boden 14 der Wannen 10 und der dem Boden benachbarten Wand der Schürze 4 ist ein Zwischenraum 15 vorhanden. Die Wanne 10 ist nur an zwei einander gegenüberliegenden Rändern 16, 17 mit der Schürze 4 verbunden. Bevorzugt werden zur Verbindung Schrauben 18 verwendet. Die Anzahl der für die Befestigung zu verwendenden Schrauben hängt dabei von der Größe der Wanne bzw. der Schürze ab, in welche die Wanne eingebaut wird. Zur Verbindung der Wannen 10 mit der jeweiligen Schürze 4 dienen Tragwinkel 19, 20, die ihrerseits mit der Schürze, z.B. durch Schweißen, verbunden sind. Auf den Drehgestellen wird die Wanne 10 von Tragbügeln abgestützt, die an den Seitenholmen des Bahnräumers,z.B. mittels Schrauben 31, befestigt sind. Die Wanne 10 wird auf den Tragbügel 21 aufgesetzt. Hiebei wird die Wanne 10 mit einem Seitenrand 22 zwischen zwei im wevertikal von einem horizontal angeordneten Schenkel 23 der Tragbügel 21 aufragenden Leisten 24 eingesetzt, wie dies Fig. 6 erkennen läßt.

    [0017] Die Leisten 24 werden bevorzugt von den Flanschen eines am horizontalen Schenkel 23 des Tragbügels 21 befestigten U-Profiles 25 gebildet. Das U-Profil 25 kann dabei durch Schweißen mit dem horizontalen Schenkel 23 des Tragbügels 21 verbunden sein.

    [0018] Wie die Fig. 4 und 6 zeigen, sind in der Wanne Steher 26 angeordnet. Diese Steher können von Rohren gebildet werden. Jeder Steher 26 ist mittels einer Schraube 27 an einem vertikalen Schenkel 28 des Tragbügels 21 befestigt.


    Ansprüche

    l. Einrichtung für schienengebundene Fahrzeuge, wobei im Bereich zwischen dem Bodenniveau und der Laufebene des Fahrzeuges Schalldämm-Material, insbes. in Plattenform, bevorzugt in sich vom Bodenniveau gegen den Bereich der Laufebene erstreckenden Schürzen der Fahrzeugseitenwände, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schall-Dämmaterial (3) in Wannen (10), bevorzugt aus korrosionsbeständigem Material, z.B. aus glasfaserverstärktem Kunststoff, eingebettet ist und daß gegebenenfalls die Wannen (lO) durch mit Perforationen (11) versehene Platten (12), z.B. aus Aluminiumblech, abgedeckt sind, die insbes. dem Inneren (13) des Fahrzeuges zugekehrt sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalldämm-Material (3) in an sich bekannter Weise am Drehgestell (6) gehalten ist, daß die Halterung insbes. am Bahnräumer (7) des Drehgestelles (6) erfolgt, wobei sich das Dämm-Material (3) bevorzugt etwa von der der Laufebene (2) zugekehrten Bahnräumerebene (8) bis in den Bereich der Ebene der Laufachsen (9) des Drehgestelles erstreckt.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden (14) der Wanne (10) und der dem Boden (14) benachbarten Wand der Schürze (4) ein Zwischenraum (15) vorhanden ist (Fig. 2).
     
    4. Einrichtung anch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (10) nur an zwei einander gegenüberliegenden Rändern (16, 17),z.B. durch Schrauben (18), mit der Schürze (4), bevorzugt über mit der Schürze (4) verbundene Tragwinkel (19,20) verbunden ist.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (10) auf an den Seitenholmen des Bahnräumers (7) befestigten Tragbügeln (21) abgestützt ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (10) mit einem Seitenrand (22) zwischen zwei im wesentlichen vertikal von einem horizontal angeordneten Schenkel (23) der Tragbügel (21) aufragenden Leisten (24) eingesetzt ist.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (24), zwischen welchen eine Seitenwand (22) der Wanne (10) eingesetzt ist, Flanschen eines am horizontalen Schenkel (23) des Tragbügels (21) befestigten U-Profiles (25) sind.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wanne (10) mindestens zwei, insbesondere als Rohr ausgebildete, Steher (26) angeordnet sind, deren jeder mittels einer Schraube
     
    (27) od.dgl. Befestigungsmittel an einem im wesentlichen vertikal angeordneten Schenkel (28) des Tragbügels (21) befestigt ist.
     




    Zeichnung