[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem Verschluß zum Abdichten des
äußeren Endes des im Zylinderkern befindlichen Schlüsselkanals.
[0002] Bei einem Schließzylinder ist es bekannt, das vordere Ende eines Schlüsselkanals
durch eine Klappe staubdicht abzuschließen, die beim Einführen des Schlüssels durch
die Schlüsselspitze verschwenkt wird. Solche Verschlußklappen sind aufwendig in der
Montage, können durch Erschütterungen und unsachgemäßem Einschieben des Schlüssels
aus ihren Lagern gebracht werden und können im festgefrorenen Zustand durch gewaltsames
Einführen des Schlüssels verbogen werden, wonach sie unbrauchbar sind oder zumindest
einen staubdichten Verschluß nicht mehr bilden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schließzylinder der eingangs genannten Art so
zu verbessern, daß der Staubverschluß eine leichte Montage zuläßt und auch ein unsachgemäßer
Gebrauch nicht zu einer Beschädigung führt.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Zylinderkern eine einzige
zylindrische Rolle quer zur Zylinderachse schräg verschieblich zum Schlüsselkanal
gelagert ist, deren Durchmesser größer ist als die Breite des Schlüsselkanals, und
daß an der Rolle eine Feder direkt anliegt, durch die die Rolle in eine den Schlüsselkanal
verschließende Stellung drückbar ist.
[0005] Eine solche Rolle stellt als Staubverschluß ein widerstandsfähiges Teil dar, das
kaum zu beschädigen ist und stets eine hohe Dichtigkeit erreicht, da sie in der verschließenden
Stellung stets exakt in ihrem Bett einliegt. Darüber hinaus ist die Rolle einfach
herstellbar und ermöglicht eine leichte automatische Montage, da alle Teile von vorne
in den Zylinderkern nacheinander montierbar sind. Die Feder kann ohne Spannung leicht
eingesetzt werden, und danach wird die Rolle daraufgesetzt und erzeugt durch ihr Eindrücken
erste die Spannung der Feder.
[0006] Es ist zwar an sich aus den DE-OSen 20 58 802 und 24 41 463 bekannt, Rollen an der
Vorderseite eines Zylinderkerns anzuordnen, aber diese hatten die Aufgabe, den Zylinderkern
axial zu verschieben, und verschlossen die Schlüsseleinführungsöffnung nicht mit ausreichender
Dichtigkeit.
[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn in der verschließenden Stellung die Rolle in einem
Dichtbett (Dichtsitz) einliegt, das den Radius der Rolle aufweist. Hierbei kann das
Dichtbett von einem Dichtteil gebildet sein, das aus elastischem material, insbesondere
Kunststoff besteht. Auch wird hierzu vorgeschlagen, daß das Dichtteil in einer vorderen
Ausnehmung des Zylinderkerns einliegt, die von einer vorderen Kappe verschlossen ist.
Hierdurch werden besonders Herstellung und Montage, insbesondere eine automatische
Montage erleichtert. Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die Kappe außen von einem
Montagering gehalten ist, der das Zylindergehäuse außen umgreift.
[0008] Eine sichere Lagerung und Führung bei hoher Dichtigkeit wird dann erreicht, wenn
die Rolle zu beiden Seiten koaxiale Zapfen aufweist, die in Führungsbahnen des Zylinderkerns
geführt sind, die schräg zum Schlüsselkanal verlaufen. Eine besonders hohe Dichtigkeit
als auch einfache Montage wird dann erreicht, wenn die Rolle durch die Feder das Dichtteil
gegen die vordere Kappe dichtend drückt.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch den vorderen Teil eines Zylinderschlosses mit der
abdichtenden Rolle in der verschließenden Stellung;
Fig. 2 einen axialen Schnitt durch den vorderen Teil des Zylinderschlosses mit eingeführtem
Schlüssel und zur Seite hin verdrängter Rolle; und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Rolle in größerem Maßstab als in den Figuren 1 und 2.
[0010] Ein Schließzylinder 1 weist ein Zylindergehäuse 2 auf, in dem koaxial ein Zylinderkern
3 drehbar und axial unverschlieblich gelagert ist. Der Zylinderkern 3 weist an seiner
Vorderseite eine koaxiale topfförmige Ausnehmung 4 auf, in die ein zylindrisches Dichtteil
5 größeren Durchmessers als Höhe einliegt, wobei das Dichtteil 5 die Ausnehmung 4
ausfüllt und damit die Ausßenabmessungen des Dichtteils 5 etwa den Abmessungen der
Ausnehmung 4 entsprechen. Die Ausnehmung 4 ist vorne durch eine vordere metallene
Kappe 6 abgeschlossen, die seitlich zumindest teilweise das Dichtteil 5 mit einem
koaxialen zylindrischen Kraten 7 umgreift. Außen liegt auf dem Zylindergehäuse ein
dieses seitlich umgreifender Montagering 8 an, der die Kappe 6 außen zu einem Teil
übergreift und somit dafür sorgt, daß Kappe 6 und Dichtteil 5 am bzw. im Zylinderkern
3 gehalten sind.
[0011] Der Zylinderkern 3 ist in Längsrichtung von einem Schlüsselkanal 9 durchdrungen,
der sich durch das Dichtteil 5 nach vorne fortsetzt und in einer entsprechend geformten
Öffnung 10 der Kappe 6 mündet. Nahe der Öffnung 10 bildet das Dichtteil 5 auf der
der Öffnung 10 abgewandten Seite einen teilzylindrischen Dichtsitz bzw. ein Dichtbett
11, das zu beiden Seiten an den Schlüsselkanal im Bereich des Dichtteils anschließt.
In diesem Dichtbett 11, dessen Achse rechtwinklig zur Zylinderachse ist und diese
schneidet, liegt eine zylindrische bzw. walzenförmige Rolle 12 ein, die in dieser
den Schlüsselkanal verschließenden Stellung nicht nur rechtwinklig zur Zylinderachse
ist, sondern auch in dieser Stellung die Zylinderachse mit ihrer Achse schneidet.
Da das Dichtteil 5 aus einem elastischen Kunststoff besteht und die Rolle 12 durch
eine Schraubendruckfeder 13 in den Sitz 11 gedrückt wird, erreicht die Rolle 12 eine
sichere Abdichtung des Schlüsselkanals 19.
[0012] Der Durchmesser D der Rolle 12 ist größer als die Breite B des Schlüsselkanals 9,
so daß das äußerste Ende des Schlüsselkanals 9 im Bereich des Dichtteils 5 dafür sorgt,
daß die Rolle nicht nach außen gedrückt wird. Die Rolle weist auf beiden Seiten zwei
koaxiale Zapfen 14 auf, die in seitlichen, schräg zur Zylinderachse, insbesondere
in 45° schrägen, zu beiden Seiten angeordneten Führungen 15 des Zylinderkerns gleiten.
Etwa in Richtung dieser schräg verlaufenden Führungen 15 ist auch die Schraubendruckfeder
13 seitlich angeordnet. Wird der Schlüssel 16 mit seiner Spitze in der Öffnung 10
eingeführt, so verdrängt die Schlüsselspitze die Rolle 12 gegen den Druck der Feder
13 zur Seite, so daß die Rolle 12 den Schlüsselkanal 9 freigibt und in der in Fig.
2 dargestellten Stellung sich befindet. Nach Abzug des Schlüssels drückt die Feder
13 die Rolle wieder in den Sitz 11.
[0013] Bei Montage des Schlosses wird der Zylinderkern 3 in den Schließzylinder 1 eingeschoben,
dann das Dichtteil 5 von vorne in die Ausnehmung 4 eingebracht, die Feder 13 und danach
die Rolle 12 gegen den Druck der Feder eingesetzt, die Kappe 6 von vorne aufgebracht
und danach der Montagering 8 aufgesetzt und hinter den äußeren Rand des Zylindergehäuses
2 umgebördelt. Damit lassen sich die einzelnen Teile automatisch nacheinander auf
einfachste Weise einbringen, ohne die Feder vorher spannen zu müssen.
1. Schließzylinder mit einem Verschluß zum Abdichten des äußeren Endes des im Zylinderkern
befindlichen Schlüsselkanals, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinderkern (3) eine einzige zylindrische Rolle (12) quer zur Zylinderachse
schräg verschieblich zum Schlüsselkanal (9) gelagert ist, deren Durchmesser (D) größer
ist als die Breite (B) des Schlüsselkanals (9), und daß an der Rolle (12) eine Feder
(13) direkt anliegt, durch die die Rolle 9120 in eine den Schlüsselkanal (19) verschließende
Stellung drückbar ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der verschließenden Stellung die Rolle (12) in einem Dichtbett (Dichtsitz)
(11) einliegt, das den Radius der Rolle aufweist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtbett (11) von einem Dichtteil (5) gebildet ist, das aus elastischem
Material, insbesondere Kunststoff besteht.
4. Schließzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtteil (5) in einer vorderen Ausnehmung (4) des Zylinderkerns (3) einliegt,
die von einer vorderen Kappe (6) verschlossen ist.
5. Schließzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe(6) außen von einem Montagering (8) gehalten ist, der das Zylindergehäuse
(2) außen umgreift.
6. Schließzylinder nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (12) zu beiden Seiten koaxiale Zapfen (14) aufweist, die in Führungsbahnen
(15) des Zylinderkerns (3) geführt sind, die schräg zum Schlüsselkanal (9) verlaufen.
7. Schließzylinder anch einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (12) durch die Feder (13) das Dichtteil (5) gegen die vordere Kappe
(6) dichtend drückt.