[0001] Der übliche Verschluss einer Brosche gleicht einer Sicherheitsnadel. An der Rückseite
der Brosche ist ein Scharnier befestigt, in dem eine Nadel lagert. Die Nadelspitze
wird in einem, dem Scharnier gegenüberliegenden Sicherungselement gehalten. Die bekanntesten
Sicherungen sind die Ziehsicherung und die Kugelsicherung. Die Ziehsicherung besteht
im wesentlichen aus einer seitlich geschlitzten Hülse, durch den die Nadel hineingeschwenkt
wird, und der anschliessend durch einen unter Federdruck stehenden Schieber geschlossen
wird. Die Kugelsicherung unterscheidet sich gegenüber der Ziehsicherung vor allem
durch ihre kugelige Form. Der Schieber ist entsprechend der Wölbung der Kugel gebogen
und überbrückt einen Einschnitt in den die Nadel hineingeschwenkt werden kann.
[0002] Aus der AT-PS 62 673 ist ein Broschenverschluss bekannt bei der die Nadelspitze durch
einen drehbaren und festellbaren Schutz gehalten wird. Der Aufbau dieser Verschlüsse
bringt zwangsläufig eine relativ grosse Distanzierung der Nadel von der Brosche. Entsprechend
neigen die meisten Broschen dazu um einen gewissen Winkel um die Nadel zu kippen.
[0003] Aus der DE-A 30 28 470 ist ferner eine Kunststoff-Zierperle als Haarschmuck bekannt.
Die Perle weist eine Durchgangsöffnung auf und ist dank einem Filmscharnier in zwei
Teilen aufschwenkbar. In der Durchgangsöffnung sind gemäss einer Lösung nach innen
ragende Dornen vorgesehen. Für die Halterung von Broschen ist ein solcher Verschluss
völlig ungeeignet.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Verschluss für eine Brosche zu
schaffen, der ein besseres Anliegen der Brosche ermöglicht, eine grosse Sicherheit
bezüglich ungewolltes Oeffnen garantiert und trotzdem in der Handhabung besonders
einfach ist.
[0005] Diese Aufgabe löst ein Verschluss für eine Brosche mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teiles des Patentanspruches.
[0006] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verschlusses,
sowie einige mit dem Verschluss versehenen Broschen dargestellt.
[0007] Es zeigt:
Figur 1 eine Brosche mit dem erfindungsgemässen Verschluss in geschlossenem Zustand,
von der Rückseite gesehen;
Figur 2 dieselbe Brosche in halbgöffnetem Zustand und
Figur 3 in vollständig geöffnetem Zustand.
die Figuren 4-9 ziegen diverse Ausführungsbeispiele von Broschen, die mit dem erfindungsgemässen
Verschluss versehen sind.
in den Figuren 10 und 11 sind zwei Stufen der Herstellung des einen Verschlussteiles
dargestellt.
Die Figuren 12-14 zeigen eine Brosche mit Uhr.
[0008] Im Gegensatz zu herkömmlichen Broschen besteht die hier dargestellte ringförmige
Brosche aus zwei miteinander schwenkbar verbundenen Teilen. Die beiden Teile 1 und
2, im vorliegenden Beispiel zwei Halbringe, sind über einen Scharnierbolzen 3 miteinander
verbunden. Die Gestaltung des Scharniers 4 ist für die Erfindung ohne Bedeutung, wesentlich
ist bloss, dass das Scharnier eine exakte Führung der beiden zu schwenkenden Teile
1 und 2 garantiert. Dem Scharnier 4 in diametral gegenüber (in geschlossenem Zustand)
ist an jeder Broschenhälfte ein Verschlussteil angeordnet. Im Verschlussbereich weisen
beide Teile je ein Sackloch 5,6 auf. Im Sackloch 5 des Teiles 1 ist ein Federstift
7 gehalten. Der Durchmesser des Federstiftes 7 ist um einiges kleiner als der Durchmesser
des Sackloches 5. Der Federstift 7 hat etwa dieselbe Krümmung wie die beiden Sacklöcher
5 und 6. Der aus dem Sackloch 5 herausragende Federstift 7 weist in seinem Endbereich
eine kerbenartige Ausnehmung 8 auf. In diese Ausnehmung 8 greift in geschlossenem
Zustand des Verschlusses ein Nocken 9, der in das Sackloch 6 des Broschenteiles 2
hineinragt. Der Durchmesser des Sackloches 6 ist so bemessen, dass der Federstift
über den Nochen 9 zu rutschen vermag ohne dabei im Sackloch sich zu verklemmen.
[0009] Vom Bereich des rückwärtigen Endes des Federstiftes 7 erstreckt sich eine Nadel 10
quer über die Brosche bis nahe zum Scharnier 4 am anderen Broschenteil 2. Nahe dem
Scharnier 4 ist am Broschenteil 2 eine Oese 11 angeschweisst. Durch die Schwenkbewegung
des Teiles 2 der Brosche wird die Oese 11 über die Spitze der Nadel 10 gedreht.
[0010] Will man den Verschluss der Brosche öffnen, so fährt man mit dem Fingernagel in die
Kerbe 12 an der Trennstelle zwischen den beiden Teilen 1 und 2. Dadurch werden dieselben
relativ zueinander um einen geringen Winkel um den Scharnierbolzen 3 geschwenkt, wobei
der Federstift 7 mit seiner Ausnehmung 8 über den Einrastnocken 9 geschoben wird.
Diese Stellung ist in der Figur 2 dargestellt. Hierbei sieht man deutlich, wie die
Nadel 10 aus der Oese 11 herausgeschwenkt wird. Dreht man die beiden Broschenteilen
1 und 2 weiter auseinander entfernt sich die Oese 11 soweit von der Nadel, dass die
Oese 11 beim Aufstecken der Nadel auf ein Kleidungsstück nicht mehr hinderlich im
Wege ist. (Figur 3) Der Verschluss der auch für seriell gefertigten Schmuck besonder
geeignet ist, lässt sich auch einfach herstellen. Die Herstellung des Verschlusses
sei anhand der Figuren 10 und 11 kurz beschrieben. In das Sackloch 5 des in Serie
gefertigten Broschenteiles 1 wird der Federstift 7 hineingeschoben. Der Federstift
7 hat einen erheblich geringeren Durchmesser als das Sackloch 5 des Broschenteiles
1. Damit er im Sackloch 5 hält, steckt man auf den Federstift 7 eine passende Metallmanschette
13. Durch eine in das Sackloch 5 mündende radiale Bohrung 15 wird nunmehr das Lot
14 eingeführt. Nun bohrt man durch die radiale Bohrung 15 hindurch ein in den Federstift
7 mündendes Sackloch 16, welches die Manschette 13 durchsetzt. In dieses Sackloch
16 wird nun die Nadel 10 eingeführt und schlussendlich festgelötet.
[0011] Der neue Broschenverschluss führt auch zu neuen Gestaltungsformen der Broschen. Die
Figuren 4 bis 9 illustrieren dies ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Die
Figuren 6,7 und 8 zeigen offene, ringförmige Schmuckstücke. In der Gebrauchslage,
dass heisst an einem Kleidungsstück befestigt, ist vom neuen Verschluss kaum mehr
als die Kerbe 12 und von nahem auch noch das Scharnier 4 ersichtlich. In der Ausführung
nach Figur 7 wird das Scharnier zudem noch verdeckt durch einen Anhänger 17. Die Beispiele
nach den Figuren 4,5 und 9 zeigen geschlossenflächige Schmuckstücke. Die Trennung
der beiden Broschenteile 1 und 2 kann entweder kaum ersichtlich sein, oder wie in
Figur 9 dargestellt als dekoratives Element in der Gestaltung des Schmuckes einbezogen
werden.
[0012] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verschlusses besteht darin, dass
die eigentlichen Verschlusselemente äusserst einfach, robust und sicher sind. Ein
unbeabsichtigtes Oeffnen des Verschlusses kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
ausgeschlossen werden. Zudem ergeben sich für den Goldschmied viele neue gestalterische
Möglichkeiten für Broschen. Auch ist die Verletzungsgefahr beim Anstecken erheblich
geringer, da die Nadel annähernd parallel zum Schmuckstück verläuft und gegenüber
diesem kaum vorsteht.
[0013] Der erfindungsgemässe Broschenverschluss ist auch geeignet als zierendes Element
eine Uhr aufzunehmen, wie dies in den Figuren 12-14 gezeigt ist. Hierzu sind die beiden
Broschenteile 1,2 halbkreisförmig gestaltet und weisen eine nach innen gerichtete
Ringnut 18 auf. Im Bereich der Krone 19 der Uhr 20 ist eine Ausnehmung 21 im Broschenteil
2 vorgesehen. Handelt es sich bei der Uhr um eine preiswerte Kunststoffuhr, so ist
es sinnvoll die Broschenteile 1,2 selbst auch aus Kunststoff zu fertigen und die Uhr
in einen Kunststoffteil 1, fest einzukleben oder schweissen und lediglich den zweiten
Teil frei schwenkbar zu belassen. Hierdurch wird ein modisches Accesoire gewonnen,
das auch auf Pulswärmer oder beliebigen anderen textilen Gegenständen oder Kleidungsstücke
tragbar ist.
1. Broschenverschluss mit einer Nadel, dadurch gekennzeichnet, dass die Brosche aus
zwei über ein Scharnier (4) schwenkbar miteinander verbundenen Broschenteilen (1,2)
besteht, wobei die beiden Broschenteile im diametral dem Scharnier (4) gegenüberliegenden
Bereich je einen formschlüssig schliessenden Verschlussteil (5-9) aufweisen, und dass
an einem Boschenteil (1) im Bereich des entsprechenden Verschlussteiles eine Nadel
(10) befestigt ist, die in geschlossenem Zustand der Brosche dieselbe überquert und
in einer Oese (11) die im scharniernahen Bereich des anderen Broschenteiles angeformt
ist, eingreift.
2. Broschenverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Verschlussteil
ein Federstift (7) ist, der eine Ausnehmung (8) aufweist, und dass der andere Verschlussteil
aus einem Sackloch (6) mit einem Einrastnocken (9) besteht.
3. Broschenverschluss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Federstift
(7) in einem Sackloch (5) mit erheblich grösserem Durchmesser befestigt ist.
4. Broschenverschluss nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadel (10)
am rückwärtigen Ende in einer Bohrung (16) im Federstift (7) steckt.
5. Broschenverschluss nach Anspruch 1, dass in der dem Scharnier (4) diametral gegenüberliegenden
Bereich des Verschlusses eine die Trennebene andeutende Kerbe (12) angebracht ist.
6. Broschenverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Broschenteile
halbkreisförmig gestaltet sind und eine nach innen offene Ringnut zur Aufnahme einer
Uhr aufweisen wobei ein Broschenteil eine Ausnehmung für die Krone der Uhr aufweist.
7. Broschenverschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Broschenteile
aus Kunststoff gefertigt sind.