(19)
(11) EP 0 241 634 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.10.1987  Patentblatt  1987/43

(21) Anmeldenummer: 87100223.4

(22) Anmeldetag:  09.01.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 5/30, B65H 39/065
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 14.02.1986 CH 602/86

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Honegger, Werner
    CH-8630 Tann Rüti (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verarbeiten von Druckprodukten


    (57) In die im wesentlichen radial verlaufenden Abteile (8) einer Trommel zum Verarbeiten von Druckprodukten (35,35′) sind entfernbar Trennwände (4O) eingesetzt. Letztere un­terteilen die Abteile (8) in zwei Vorschubkanäle (42,43). Diese Trennwände (4O) enden in einem Abstand vom Boden (l3) der Abteile (8). Im Bereich dieses Bodens (l3) sind Vor­schubmittel (Greifer l8) angeordnet, die beiden Vorschub­kanälen (42,43) gemeinsam sind. In jeden Vorschubkanal (42,­43) wird ein Druckprodukt (35,35′) eingeführt. Die beiden Druckprodukte (35,35′) werden durch die Vorschubmittel (l8) gemeinsam in Längsrichtung der Abteile (8) vorgeschoben und gleichzeitig geöffnet und mit Beilagen versehen. Doch erfolgt das Oeffnen der Druckprodukte (35,35′) und das Einführen von Beilagen getrennt. Die Trennwände (4O) können ohne Schwierigkeiten entfernt werden, wodurch die Anzahl der Aufnahmeräume für Druckprodukte halbiert wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von Druckprodukten, insbesondere zum Einstek­ken von Beilagen in die Druckprodukte, gemäss Oberbegriff des Anspruches l.

    [0002] Eine Verarbeitungsvorrichtung dieser Art ist aus den DE-OSen 24 47 336 und 26 O4 lOl und den letzteren inhalt­lich entsprechenden US-PSen 3,95l,399 bzw. 4,O58,2O2 be­kannt. Bei einer gegebenen Drehzahl der Verarbeitungs­trommel dieser bekannten Vorrichtungen vermag diese Trom­mel eine bestimmte Anzahl von Druckprodukten zu verarbei­ten. Fällt jedoch eine grössere Anzahl von Druckprodukten an, so muss der anfallende Druckproduktestrom entweder auf zwei Verarbeitungstrommeln aufgeteilt oder die Dreh­zahl der Verarbeitungstrommel erhöht werden. Letzteres ist nicht oder nur höchstens in beschränktem Umfang mög­lich, da jede Erhöhung der Drehzahl eine kürzere Verweil­zeit der Druckprodukte in der Trommel, d.h. eine kürzere Verarbeitungszeit, zur Folge hat.

    [0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, deren Verarbeitungskapazität ohne grossen Aufwand und ohne die Notwendigkeit einer Erhöhung der Umlaufgeschwin­digkeit der Verarbeitungstrommel an einen erhöhten Anfall von Druckprodukten angepasst werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches l gelöst.

    [0005] Mittels als entfernbare Einsätze ausgebildeter Trennwände werden in jedem Abteil zwei Vorschubkanäle für Druckpro­dukte geschaffen und damit die Anzahl der Aufnahmeräume der Verarbeitungstrommel verdoppelt. Diese Trennwände er­strecken sich nicht bis in den Wirkbereich der jedem Abteil zugeordneten Vorschubmittel, welche zum Vorschieben der Druckprodukte dienen. Dies erlaubt ein müheloses Entfernen der Trennwände.

    [0006] Da die Vorschubmittel jedes Abteiles in ihrer Wirkung durch die Trennwände nicht beeinträchtigt werden, sind diese Vor­schubmittel in der Lage, auf die beiden im wesentlichen gleichzeitig in die Vorschubkanäle jeweils eines Abteiles eingebrachten Druckprodukte einzuwirken und letztere ge­meinsam vorzuschieben. Somit sind keine zusätzlichen Vor­schubeinrichtungen nötig, um in einem Abteil zwei Druck­produkte vorzuschieben. Für die Kapazitätserhöhung der Ver­arbeitungstrommel ist es demzufolge nur erforderlich, die Zwischenwände einzusetzen. Daneben muss natürlich auch da­für gesorgt werden, dass die Zuführungen für die Druckpro­dukte zur Verarbeitungstrommel in der Lage sind, in jeden Vorschubkanal ein Druckprodukt einzuführen. Dies geschieht zweckmässigerweise durch Zuführeinrichtungen, die die Druckprodukte in Paketen zu zwei Produkten zuführen können, welche dann jeweils einzeln in die Vorschubkanäle eines Abteiles eingebracht und miteinander durch dieselben Vor­schubmittel vorgeschoben werden.

    [0007] Bei einem geringeren Anfall von Druckprodukten können die Trennwände mühelos entfernt werden, so dass ein Abteil nur­mehr ein Druckprodukt aufnimmt. Bei unveränderter Umlauf­geschwindigkeit wird auf diese Weise die Verarbeitungska­pazität der Trommel auf die Hälfte vermindert. Dabei kann die Seitenzahl der Endprodukte vergrössert werden, da die Abteile breiter sind und dickere Produkte aufnehmen können.

    [0008] Der erfindungsgemäss ausgebildete Verarbeitungsvorrichtung lässt sich wie beschrieben sehr einfach an den Ausstoss moderner Rotationsdruckmaschinen anpassen, welche bekannt­ lich beim Drucken von dünnen Produkten mit grösserer Ge­schwindigkeit arbeiten als beim Drucken von dicken Produk­ten. Das beim Unterteilen der Abteile mittels Zwischen­wänden zwangsläufig erfolgende Vermindern der Breite der Aufnahmeräume für die Druckprodukte wirkt sich in diesem Fall nicht nachteilig aus, da ja die in grösserer Anzahl anfallenden Druckprodukte wie erwähnt dünner sind und ohne weiteres Platz in den schmäleren Vorschubkanälen finden.

    [0009] Bevorzugte Weiterausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung bilden Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0010] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele des Erfindungs­gegenstandes anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen rein schematisch:

    Fig. l In Stirnansicht, und

    Fig. 2 In Seitenansicht, teilweise im Schnitt und mit weggebrochenen Teilen, eine Verarbeitungsvorrich­tung mit horizontalachsiger Verarbeitungstrommel;

    Fig. 3 In gegenüber der Figur l vergrössertem Massstab und ebenfalls in Stirnansicht einen Teil der Verarbeitungsvorrichtung;

    Fig. 4 - 6 In vergrössertem Massstab ein Abteil der Ver­arbeitungstrommel im Schnitt an in Achsrichtung der Verarbeitungstrommel versetzten Stellen;

    Fig. 7 In einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung die Verarbeitungsvorrichtung ohne eingesetzte Trennwände;

    Fig. 8 - lO In einer den Fig. 4 - 6 entsprechender Dar­stellung Schnitte durch die Abteile der Ver­arbeitungstrommel gemäss Fig. 7, und

    Fig. ll In einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung eine Variante einer Verarbeitungsvorrichtung.



    [0011] Die in den Figuren l und 2 in Stirnansicht und Seitenan­sicht gezeigte Verarbeitungsvorrichtung für Druckprodukte weist eine in einem Gestell l gelagerte Verarbeitungstrom­mel 2 mit sich in Horizontalrichtung erstreckender Längs­achse 2a auf. Diese Verarbeitungstrommel 2 entspricht in ihrem grudnsätzlichen Aufbau der Verarbeitungstrommel, die der in den DE-OSen 24 47 336 und 26 O4 lOl und den entspre­chenden US-PSen 3,95l,399 und 4,O58,2O2 ausführlich erläu­terten Verarbeitungstrommel entspricht. Aus diesem Grunde wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise der Verarbei­tungstrommel 2 auf diese Offenlegungs- und Patentschriften verwiesen. Die Verarbeitungstrommel 2 ist drehbar in zwei Lagern 3,4 gelagert, die am Gestell l befestigt sind. Das Gestell l trägt weiter einen aus einem Motor und einem Ge­triebe bestehenden Antrieb 5, der über eine in Figur l nur schematisch dargestellte Antriebskette 6, welche über ein mit der Trommel 2 verbundenes Kettenrad 7 läuft, die Trom­mel 2 in Richtung des Pfeiles A drehend antreibt.

    [0012] Die Trommel 2 weist eine Anzahl von Abteilen 8 auf, die sich in Richtung der Trommellängsachse 2a erstrecken und die am Trommelumfang 9 offen sind. Benachbarte Abteile 8 sind durch Wände lO voneinander getrennt. Letztere sind an C-förmigen Profilschienen ll befestigt, die ihrerseits mit einem Trommelgrundkörper l2 verbunden sind, wie das ins­besondere aus den Figuren 4 bis 6 hervorgeht. In diesen Profilschienen ll sind in den Figuren 4 bis 6 nicht dar­gestellte Schlitten in Trommellängsachse 2a verschiebbar geführt, an denen die Abteile 8 unten abschliessende Bo­denelemente l3 angebracht sind.

    [0013] Für jedes Abteil 8 ist weiter ein allgemein mit l4 bezeich­neter Vorschubmechanismus vorgesehen, dessen Aufbau und Wirkungsweise in der bereits erwähnten DE-OS 26 O4 lOl bzw der dieser inhaltlich entsprechenden US-PS 4,O58,2O2 näher erläutert ist. Aus diesem Grunde wird hier auf eine ausführliche Beschreibung verzichtet und auf die letzt­genannten Druckschriften verwiesen. Zu diesem Vorschub­mechanismus l4 gehört eine zur Trommellängsachse 2a koa­xial angeordnete Steuertrommel l5, welche sich nicht dreht. Diese Steuertrommel l5 ist an ihrer Aussenseite mit einer in Figur 2 nur schematisch dargestellten Steuerkurve l6 versehen, in die Folgeglieder l7a von Schlitten l7 ein­greifen, die jeweils einem Abteil 8 zugeordnet sind. Mit dem Schlitten l7 jedes Abteiles 8 sind Sätze von Greifern l8, l9 und 2O verbunden, die auf einer gemeinsamen Welle 2l sitzen. Während des Drehens der Verarbeitungstrommel 2 werden die Schlitten l7 in den zugeordneten Abteilen 8 samt den Greifern l8,l9,2O in Richtung der Trommellängsachse 2a, d.h. in Richtung des Pfeiles B vorgeschoben und anschlies­send wieder zurückbewegt, wie das in der erwähnten DE-OS 26 O4 lOl bzw. der US-PS 4,O58,2O2 erläutert ist. Zudem werden die Welle 2l und die mit dieser verbundenen Greifer l8,l9,2O verschwenkt.

    [0014] Oberhalb der Verarbeitungstrommel 2 sind drei Zuförderer 23,24 und 25 angeordnet, die zumindest im Bereich der Trom­mel 2 parallel zueinander und in einem gegenseitigen Ab­stand verlaufen. Diese Zuförderer 23,24,25 sind in Figur 2 nur schematisch dargestellt und entsprechen in ihrem Auf­bau dem in der DE-OS 3l O2 242 bzw. der dieser entsprechen­den US-PS 4,38l,O56 beschriebenen Förderer. Jeder dieser Zuförderer 23,24,25 weist einzeln auslösbare Greifer 27 auf, die an einer in Richtung des Pfeiles C umlaufend an­getriebenen Kette 28 befestigt sind, welche in einem Kanal 29 geführt ist, wie das in Figur l anhand des Zuförderers 23 rein schematisch dargestellt ist. Die Kette 28 ist über ein Umlenkrad 23a geführt. Die Zuförderer 23,24,25 werden vom Antrieb 5 her über nur schematisch angedeutete Antriebs­verbindungen 26 angetrieben. Die Greifer 27 weisen eine bewegliche Klemmbacke 3O auf, die mit einer feststehenden Klemmbacke 3l zusammenwirkt.

    [0015] Jeder dieser Zuförderer 23,24,25 legt einen Zuführab­schnitt 32,33 bzw. 34 fest. Durch den Zuförderer 23 werden auf noch näher zu beschreibende Weise Hauptprodukte 35 zu­geführt und im Zuführabschnitt 32 in die einzelnen Abteile 8 eingegeben. Die beiden andern Zuförderer 24 und 25 brin­gen Beilagen, also ebenfalls Druckprodukte 36 und 37, zu, die in den Zuführabschnitten 33 und 34 in die Abteile 8 und in die vorgängig geöffneten Druckprodukte 35 einge­führt werden.

    [0016] An den Zuführabschnitt 34 schliesst ein Entnahmeabschnitt 38 an, in dessen Bereich sich ein Wegförderer 39 befindet, der gleich aufgebaut ist wie die Zuförderer 23,24 und 25 und gleich wie diese Greifer 27 mit einer beweglichen und einer feststehenden Klemmbacke 3O und 3l aufweist. Diese Greifer 27 sind an einer über ein Umlenkrad 39a geführten Kette 28 befestigt, die in einem Kanal 29 geführt ist und in Rich­tung des Pfeiles D umlaufend angetrieben wird. Der Wegför­derer 39 wird, wie das durch die schematisch dargestellte Antriebsverbindung 26′ angedeutet ist, ebenfalls vom An­trieb 5 angetrieben.

    [0017] In jedes Abteil 8 ragt eine Trennwand 4O hinein, welche mittels einer Halterung 4l (Figuren 4 bis 6) lösbar und entfernbar an der Verarbeitungstrommel 2 befestigt ist. Durch diese Trennwände 4O wird jedes Abteil 8 in zwei Vor­schubkanäle 42 und 43 unterteilt. Die Trennwände 4O er­strecken sich nur über einen Teil der Länge der Verarbei­tungstrommel 2 und enden vor Beginn des Entnahmeabschnit­tes 38. Anders ausgedrückt laufen die Trennwände 4O nur durch die Zuführabschnitte 32,33 und 34 hindurch. Die Trennwände 4O erstrecken sich nicht bis zum Grund der Ab­teile 8, sondern enden in einem Abstand von den Bodenele­menten l3, wie das insbesondere aus den Figuren 4 bis 6 hervorgeht. Dies bedeutet, dass die Trennwände 4O nicht in den Wirkbereich der Greifer l8,l9,2O hineinragen. Die durch die Trennwände 4O in ihrem aussenliegenden Teil voneinan­der getrennten Vorschubkanäle 42,43 gehen somit an ihrem innenliegenden Ende im Bereich der Greifer l8,l9,2O inein­ander über.

    [0018] Im folgenden wird nun anhand der Figuren l bis 6 die Wir­kungsweise der vorgängig beschriebenen Verarbeitungsvor­richtung erläutert.

    [0019] Wie in Figur 3 angegeben, ist der Abstand a zwischen auf­einanderfolgenden Greifern 27 der Zuförderer 23,24,25 auf die Teilung b der Abteile 8 derart abgestimmt, dass wäh­rend des Drehens der Trommel 2 jeweils ein Abteil 8 auf einen Greifer 27 ausgerichtet ist. Wie diese Figur 3 wei­ter zeigt, bringt jeder Greifer 27 des Zuförderers 23 zwei Hauptprodukte 35 und 35′ zu. Dabei werden diese Hauptpro­dukte 35,35′ im Bereich ihrer mit 35a bezeichneten, offe­nen Seitenkante festgehalten, welche quer zur Förderrich­tung C des Zuförderers 23 verläuft. Dabei sind die beiden durch denselben Greifer 27 gehaltenen Hauptprodukte 35,35′ in einer quer zur erwähnten Seitenkante 35a verlaufenden Richtung um das Mass c gegeneinander versetzt, so dass an der gegenüber liegenden Seitenkante 35b (Falzkante) das eine Produkt 35 über das andere Druckprodukt 35′ vorsteht. In Förderrichtung C des Zuförderers 23 gesehen, ist der Verar­beitungstrommel 2 ein in Richtung des Pfeiles E umlaufend angetriebenes Förderband 44 vorgeschaltet, auf dem die hän­gend zugeführten Druckprodukte 35,35′ mit ihrer untern Sei­tenkante 35b zur Auflage kommen. Dabei werden die Druckpro­dukte 35,35′ in ihrer Lage stabilisiert. Nach Verlassen des Förderbandes 44 treffen die beiden im selben Greifer 27 festgehaltenen Hauptprodukte 35,35′ mit einer Abteilwand l0 zusammen, welche zwischen die beiden Druckprodukte 35,35′ einfährt, wie das in Fig. 3 dargestellt ist. Dieses Einfah­ren der Abteilwände lO und damit Trennen der beiden Haupt­produkte 35,35′ wird dadurch erleichtert, dass wie erwahnt das Druckprodukt 35 an der untern Seitenkante 35b (Falzkante) über das andere Druckprodukte 35′ vorsteht. Die beiden nun vonein­ander getrennten Druckprodukte 35, 35′ gelangen nun in die Vorschubkanäle 43 bzw. 42 benachbarter Abteile, wie das in Figur 4 dargestellt ist. Ein einwandfreies Einfüh­ren der Hauptprodukte 35, 35′ in die Vorschubkanäle 42, 43 wird noch dadurch sichergestellt, dass die Abteile 8 nicht in genauer radialer Richtung R (Fig. l) verlaufen, sondern gegenüber dieser Radialrichtung in Drehrichtung A der Trommel 2 gesehen vorlaufend schräggestellt sind. Die Mittelebene 8a der Abteile 8 bildet mit der Radialrichtung R einen Winkelα , wie das aus Figur l ersichtlich ist.

    [0020] Sobald sich die zusammen durch denselben Greifer 27 zuge­führten Hauptprodukte 35 und 35′ in den Vorschubkanälen 42,43 befinden, wird der zugeordnete Greifer 27 auf nicht gezeigte, jedoch bekannte Weise geöffnet, was ein Freige­ben der Hauptprodukte 35,35′ zur Folge hat, die nun nach unten in die Abteile fallen, bis sie mit ihrer unteren Seitenkante 35b auf dem Bodenelement l3 auftreffen, wie das in Figur 4 gezeigt ist. Die beiden sich im Abteil 8 be­findlichen Druckprodukte 35 und 35′ sind jedoch durch die Trennwand 4O separiert, wie dies Figur 4 zeigt.

    [0021] Im Zuge des Weiterdrehens der Trommel 2 werden nun die Greifer l8 in die in Figur 4 strichpunktiert dargestellte Klemmstellung bewegt, in der sie die beiden Produkte 35 und 35′ festklemmen. Die im Bereich ihrer unteren Seiten­kante 35b durch die Greifer l8 erfassten Druckprodukte 35, 35′ werden nun zusammen mit diesen Greifern l8 in Richtung des Pfeiles B gegen den Zuführabschnitt 33 vorgeschoben. Dabei gelangen sie in den Wirkbereich von in die beiden Zuführkanäle 42 und 43 hineinragenden Oeffnungselementen 22, von denen in Figur l ein Oeffnungselement schematisch dargestellt ist. Während des gemeinsamen Vorbeibewegens der sich im selben Abteil 8 befindlichen Druckprodukte 35, 35′ am zugeordneten Oeffnungselement 22 vorbei werden diese Druckprodukte 35, 35′ gleichzeitig geöffnet. In Vor­schubrichtung B gesehen hinter den Oeffnungselementen 22 ragen in jeden Vorschubkanal 42,43 Leitbleche 45 und 46, die an der Abteilwand lO bzw. an der Trennwand 4O befestigt sind und in einem Abstand von dieser verlaufen, wie das aus Figur 5 ersichtlich ist. Diese Leitbleche 45,46 grei­fen zwischen die beiden Hälften 47,48 der geöffneten Pro­dukte 35,35′ ein.

    [0022] Befinden sich nun die geöffneten Hauptprodukte 35,35′ im zweiten Eingabeabschnitt 33, d.h. im Zuführbereich des Zu­förderers 24, werden die Greifer l8 in die in Figur 5 strichpunktiert dargestellte Ruhestellung zurückverschwenkt, wobei diese Greifer entgegen der Vorschubrichtung B wieder zum ersten Zuführabschnitt 32 zurückbewegt werden. Durch nicht dargestellte Rücklaufsperren wird eine Zurückbewegung der Hauptprodukte 35,35′ vermieden, wie das in der bereits erwähnten DE-OS 26 O4 lOl und der entsprechenden US-PS 4,O58,2O2 näher erläutert ist. Im Zuführabschnitt 33 wird nun in jedes geöffnete Hauptprodukt 35 und 35′ eine erste Beilage 36 eingebracht. Diese Beilagen 36 werden gleich wie die Hauptprodukte 35,35′ durch den Zuförderer 24 paar­weise zugeführt und wie anhand der Figur 3 beschrieben von­einander getrennt in die Vorschubkanäle 42,43 eingege­ben.

    [0023] Die mit diesen Beilagen 36 versehenen Hauptprodukte 35,35′ werden nun durch die Greifer l9 festgehalten und wieder gemeinsam in Richtung des Pfeiles B zum dritten Zuführab­schnitt 34 vorgeschoben, wobei die Hauptprodukte 35,35′ ge­öffnet bleiben. An diesem dritten Zuführabschnitt 34 werden die Greifer l9 wieder in die Ruhestellung zurückverschwenkt und zum zweiten Zuführabschnitt 33 zurückbewegt. An der dritten Zuführstelle 34 wird nun in die offenen Hauptpro­dukte 35,35′ eine zweite Beilage 37 eingebracht, welche gleich wie die Beilagen 36 paarweise durch den Zuförderer 25 zugeführt und einzeln in die Vorschubkanäle 42,43 ein­gebracht werden.

    [0024] Die nun mit den beiden Beilagen 36,37 versehenen Hauptpro­dukte 35,35′ werden nun durch die Greifer 2O erfasst und zusammen in Richtung des Pfeiles B in den Entnahmeabschnitt 38 gefördert. In diesem Entnahmeabschitt 38 sind keine Leitbleche 45,46 und auch keine Trennwände 4O mehr vorhan­den, wie das aus Figur 6 hervorgeht. Die Hauptprodukte 35, 35′ mit den Beilagen 36,37 schliessen sich und kommen auf­einander zur Auflage. Die aus einem Hauptprodukt 35 bzw. 35′ mit Beilagen 36,37 bestehenden Endprodukte sind in Fi­gur 6 dargestellt und mit 49 und 49′ bezeichnet. Gleich wie vorgehend beschrieben, bewegen sich die in ihre Ruhelage zurückverschwenkten Greifer 2O wieder zur Zuführstelle 34 zurück. Die beiden Endprodukte 49 und 49′ werden nun im Be­reich ihrer aussenliegenden Seitenkante 49a durch einen Greifer 27 des Wegförderers 39 erfasst und in Richtung des Pfeiles D wegtransportiert, wie das aus Figur 3 ersichtlich ist. Jeder Greifer 27 des Wegförderers 29 erfasst somit zwei Endprodukte 49,49′.

    [0025] Der vorgängig unter Bezugnahme auf ein Abteil 8 beschriebe­ne Verarbeitungsvorgang läuft mit zeitlicher Versetzung in allen andern Abteilen 8 auf dieselbe Weise ab.

    [0026] Da wie bereits erwähnt pro Abteil 8 nur ein Vorschubmecha­nismus l4 vorhanden ist, der den beiden in den Vorschubka­nälen 42,43 angeordneten Produkten 35,35′ gemeinsam ist, und die Trennwände 4O nicht in den Wirkbereich der Greifer l8,l9,2O reichen, ist es ohne weiteres möglich, die Trenn­wände 4O zu entfernen, ohne dass die Funktionsfähigkeit der Verarbeitungstrommel 2 beeinträchtigt wird. Dies ermöglicht es, auf einfache Weise die Verarbeitungskapazität der Trom­mel 2 zu halbieren, ohne dass die Drehzahl der Trommel 2 und die Fördergeschwindigkeit der Zuförderer 23,24,25 ver­ändert werden muss. In den Figuren 7 bis lO, welche dar­stellungsmässig den Figuren 3 bis 6 entsprechen, ist nun die Verarbeitungstrommel 2 ohne Trennwände 4O dargestellt.

    [0027] Wie diesen Figuren 7 bis lO ohne weiteres entnommen werden kann, wird nun in jedes Abteil 8 nur ein Hauptprodukt 35 eingegeben, das wie früher beschrieben vorgeschoben, geöff­net und mit zwei Beilagen 36 und 37 versehen wird. In Fi­gur lO ist das aus Hauptprodukt 35 und den Beilagen 36 und 37 bestehende Endprodukt 49 gezeigt. Die Zuförderer 23,24,­25 bringen pro Greifer 27 nur ein Hauptprodukt 35 bzw. nur eine Beilage 36,37 zu.

    [0028] Die Unterteilung der Abteile 8 durch die Trennwände 4O hat zur Folge, dass die Vorschubkanäle 42,43 nur etwa halb so breit sind wie das Abteil 8. Mit eingesetzten Trennwänden 4O ist somit weniger Platz für die zu verarbeitenden Druck­produkte 35 vorhanden. Dies bringt jedoch keine Nachteile mit sich, da eine Erhöhung der Verarbeitungskapazität der Trommel 2 durch Einbauen der Trennwände 4O meist dann er­wünscht ist, wenn die vorgeschaltete Rotationsdruckmaschi­ne mit erhöhter Produktionsgeschwindigkeit dünne Produkte druckt. Beim Drucken von dicken Druckprodukten arbeitet die Rotationsdruckmaschine langsamer, so dass eine Unterteilung der Abteile 8 durch die Trennwände 4O in der Regel nicht nötig ist.

    [0029] In der Figur ll ist in einer der Figur 3 entsprechenden Darstellung eine andere Ausführungsform der Verarbeitungs­vorrichtung gezeigt, die sich von der Ausführungsform ge­mäss Figur 3 durch eine etwas andere Ausbildung der Zuför­derer 23,24,25 unterscheidet.

    [0030] Bei der Variante gemäss Figur ll sind die Greifer 27′ der Zuförderer 23′, 24′,25′ in einem gegenseitigen Abstand a′ angeordnet, der nur etwa halb so gross ist wie der Abstand a zwischen benachbarten Greifern 27 der in der Figur 3 ge­zeigten Vorrichtung. Die Teilung b der Abteile 8 bleibt jedoch unverändert. Jeder Greifer 27′ bringt nun nur ein Hauptprodukt 35 bzw. nur eine Beilage 36,37 zu, das bzw. die in einen Vorschubkanal 42 oder 43 eingebracht wird. Doch wer­den auch bei dieser Ausführungsform die beiden sich in den Vorschubkanälen 42,43 eines Abteiles 8 befindlichen Pro­dukte 35 gemeinsam vorgeschoben, geöffnet und mit Beilagen versehen, wie das vorgängig ausführlich beschrieben worden ist. Wird bei der in Figur ll gezeigten Ausführungsform die Verarbeitungstrommel 2 ohne Zwischenwände 4O, d.h. mit verminderter Verarbeitungskapazität betrieben, so bringt nur jeder zweite Greifer 27′ ein Hauptprodukt 35 bzw. eine Beilage 36,37 zu. Die in den Abteilen 8 gemeinsam vorgeschobenen Hauptprodukte 35 werden im Gegensatz zur Ausführungsform gemäss Figur 3 nicht gleichzeitig sondern kurz nacheinander in die Vorschubkanäle 42,43 eingegeben.

    [0031] Bei allen gezeigten und vorstehend beschriebenen Ausfüh­rungsformen kann die Anzahl der Aufnahmeräume der Verar­beitungstrommel und damit deren Verarbeitungskapazität ganz einfach und ohne Erhöhung der Drehzahl dadurch erhöht werden, dass in die Abteile Trennwände eingesetzt werden, die ausserhalb des Wirkbereiches der Vorschubmechanismen in den einzelnen Abteilen angeordnet sind. Dies lässt mit den bestehenden Vorschubmitteln ein gleichzeitiges und trotz­dem getrenntes Verarbeiten von jeweils zwei Druckprodukten zu.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verarbeiten von Druckprodukten, ins­besondere zum Einstecken von Beilagen in die Druckprodukte, mit einer um ihre horizontale Längsachse umlaufend antreib­baren Verarbeitungstrommel, die sich in Richtung ihrer Längsachse erstreckende, am Trommelumfang offene Abteile zur Aufnahme von Druckprodukten aufweist sowie mit in jedem Abteil in dessen Längsrichtung wirksamen Vorschub­mitteln zum Vorschieben der Druckprodukte in Richtung der Trommelachse versehen ist, gekennzeichnet durch in die einzelnen Abteile (8) hineinragende, die Abteile (8) in zwei Vorschubkanäle (42,43) für Druckprodukte (35,36,37) unterteilende Trennwände (4O), welche sich ausserhalb des Wirkbereiches der Vorschubmittel (l8,l9,2O) im zugeordne­ten Abteil (8) befinden und entfernbar an der Verarbei­tungstrommel (2) angebracht sind, wobei die Vorschubmittel (l8,l9,2O) jedes Abteils (8) zum gemeinsamen Vorschieben der in die Vorschubkanäle (42,43) dieses Abteils (8) ein­geführten Druckprodukte (35,36,37) ausgebildet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (4O) vom Bereich des Trommelum­fanges (9) in die Abteile (8) hineinragen und in einem Ab­stand vom Boden (l3) der Abteile (8) enden, wobei die Vor­schubmittel (l8,l9,2O) im Bereich des Abteilbodens (l3) auf die Druckprodukte (35,36,37) einwirken.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch l oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Trennwände (4O) in Vorschubrichtung (B) der Druckprodukte (35,36,37) gesehen vor dem Ende der Abteile (8) enden.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abteile (8) gegenüber der Radial­ richtung (R) in Drehrichtung (A) der Verarbeitungstrommel (2) gesehen vorlaufend schräggestellt sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Verarbeitungstrommel (2) wenigstens eine Zuführeinrichtung (23,24,25) fur Druck­produkte (35,36,37) mit quer zur Längsachse (2a) der Ver­arbeitungstrommel (2) verlaufender Förderrichtung (C) an­geordnet ist, die bei eingesetzten Trennwänden (4O) jeweils miteinander zwei Druckprodukte (35,35′) zubringt und diese einzeln in die Vorschubkanäle (42,43) jeweils eines Ab­teils (8) einbringt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (23,24,25) mit einzeln auslös­baren, in auf die Teilung (b) der Abteile (8) abgestimm­ten Abständen (a) angeordneten Greifern (27) versehen ist, die die Druckprodukte (35,36,37) an einer quer zur För­derrichtung (C) verlaufenden Seitenkante (35a) erfassen, wobei bei eingesetzten Trennwänden (4O) die Greifer (27) jeweils zwei Druckprodukte (35,35′) halten.
     




    Zeichnung





































    Recherchenbericht