[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschließen von Behältern, bei dem die
Behälter auf einem Zuförderer hintereinanderliegend in einer Horizontalebene an eine
Schließstation gefördert werden, in der sich periodisch in einer Rotationsbewegung
umlaufende Verschließwerkzeuge auf die Behälter zubewegen und dann die Behälter bei
kontinuierlich fortgesetzter Bewegung mit einer Deckelfolie versehen werden.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Verschließen von Behältern mit
einer Deckelfolie, mit einem Transportband, auf dem die Behälter in einer Horizontalebene
zu der Einlaufseite einer Verschließstation gefördert werden, die einen oberen, rotierenden
Schließwerkzeugträger umfaßt, der mindestens ein Verschließwerkzeug in einer Kreisbahn
umführt und das Verschließwerkzeug dabei periodisch auf unter den Verschließwerkzeugträger
hindurch geförderte Behälter zur Befestigung der Deckelfolie absenkt.
[0003] Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der britischen
Patentschrift 923 741 bekannt. Verschließsysteme dieser Art haben gegenüber anderen,
beispielsweise in der DE-PS 29 13 026 beschriebenen Systemen den Vorteil, daß sie
kontinuierlich arbeiten, d.h, daß bei gattungsgemäßen Systemen die Behälter nicht
angehalten werden müssen, um das Verpressen der Deckelfolie mit den üblichen Randflanschen
der Behälter durchzuführen.
[0004] Diese kontinuierlich arbeitenden Verschließsysteme besitzen gegenüber den taktweise
arbeitenden Systemen nicht nur den Vorteil, daß damit größere Verschließleistungen
(Behälter pro Zeiteinheit) möglich sind, sondern sind auch deshalb vorteilhaft, weil
man ohne Abbremsen der Behälter auskommt, was bei den taktweise arbeitenden Systemen
dazu führt, daß im allgemeinen komplizierte Bremssteuerungen vorhanden sein müssen,
damit insbesondere flüssiger Behälterinhalt beim Abbremsen nicht überschwappt.
[0005] Diese Gefahr des Überschwappens besteht somit bei den durchlaufenden Verschließsystemen
nicht.
[0006] Bei durchlaufenden Systemen ist es , wie die GB-PS 923 741 zeigt, bekannt, oberhalb
der Transportbahn, auf der die Behälter zur Schließstation gefördert werden, ein Rotationssystem
anzuordnen, das mehrere Verschließwerkzeuge in einer Rotationsbewegung umfährt, die
nacheinander angeförderte Behälter verschließen. Die Behälter werden bereits vor
dem Rotationssystem mit einer an einer Schneidestation zugeschnittenen Deckelfolie
lose überzogen, die dann in dem Rotationssystem durch die Werkzeuge an dem Behälter
angeformt wird. Nachdem die rotierenden Werkzeuge die Behälter wieder freigegeben
haben, werden diese von dem Transportband in eine Wärmebehandlungszone weitergefördert,
so daß eine Versiegelung zwischen Deckelfolie und Behälter stattfindet.
[0007] Dieses bekannte Verschließsystem ist jedoch in mancherlei Hinsicht nachteilig. Ein
wesentlicher Nachteil resultiert daraus, daß die zu verschließenden Behälter auf
dem Transportband mit der gleichförmigen Transportbandgeschwindigkeit unter dem Rotationssystem
hindurchfahren. Um die Transportbandbehälter in Eingriff mit den rotierenden Werkzeugen
zu bringen, werden diese aus ihren formschlüssigen Aufnahmen, in denen sie auf dem
Transportband gefördert werden, durch ein kurvengesteuertes Hebe element angehoben
und in ein ankommendes Werkzeug eingeschoben.
[0008] Da jedoch das Werkzeug sich mit einer aufgrund der Rotationsbewegung ständig ändernden
Horizontalgeschwindigkeit bewegt, während die Horizontalgeschwindigkeit des Transportbandes
immer konstant bleibt, ergeben sich Koordinierungsprobleme bei der Übergabe der Behälter
an das rotierende Schließwerkzeug und beim Wiedereinführen in die Behälteraufnahme
auf dem Transportband. Zwar kann das Rotationssystem mit einer solchen Rotationsgeschwindigkeit
umlaufen, daß die Horizontalgeschwindigkeit eines Verschließwerkzeuges beim Durchlaufen
des Vertikalgeschwindigkeitsnullpunkts der Transportbandgeschwindigkeit entspricht,
jedoch wird hierdurch eine Geschwindigkeitsangleich nur über einen sehr kleinen Bereich
erzielt, so daß das Verschließwerkzeug nur über sehr kleine Strecken insbesondere
bei relativ hohen Durchsätzen an dem Behälter wirken kann, ohne eine zu starkes Auseinanderlaufen
zwischen Behälter und zugeordneter Behälteraufnahme im Transportband mit sich zu bringen.
[0009] Da das rotierende Werkzeug somit nur über kurze Wege mit den Behältern koordiniert
zusammenarbeiten kann, ist die Anzahl der damit ausführbaren, zum Verschließen erforderlichen
Schritte begrenzt. Daher werden bei diesem bekannten System die Deckelfolien bereits
vorher in einer eigenen Station auf den Behältern abgelegt und es wird auch das Versiegeln
in einer eigenen Station in Transportrichtung hinter dem Rotationssystem vorgenommen.
[0010] Insbesondere, wenn die Deckelfolie durch einen Bördelverschluß auf dem Behälter
befestigt werden soll, wozu das Ausüben eines hohen Preßdruckes mit Hilfe von exakt
ausgerichteten Ober- und Unterwerkzeugen erforderlich ist, ist dieses bekannte System
daher unge eignet. Das gleiche gilt für hochwertige Siegelverschlüsse z.B. für sterilisierfähige
Behälter.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß damit bei geringem Platzbedarf und einfachem
Aufbau zuverlässig große Summendurchsätze (Behälter pro Zeiteinheit) erzielbar sind.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter beim Einlauf in die Schließstation zum Weitertransport an einen rotierenden,
unteren Werkzeugträger übergeben werden und von diesem ausgerichtet zum Verschließwirkzeug
mit einer Geschwindigkeit, die der jeweiligen Horizontalgeschwindigkeit des rotierenden
Verschließwerkzeugs entspricht, ohne vertikale Lageveränderung durch die Schließstation
hindurch transportiert werden.
[0012] Gemäß diesen Merkmalen werden die Behälter durch die Schließstation ohne Vertikalbewegung
in einer gleichbleibenden Horizontalebene, die auch der Antransportebene entspricht,
hindurchgefördert, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die jeweils der horizontalen
Geschwindigkeitskomponente der auf den Behälter dann einwirkenden Verschließwerkzeuge
entspricht. Damit ist die Horizontalgeschwindigkeit des Behälters beim Durchlaufen
durch die Schließstation jeweils an die Horizontalgeschwindigkeit des Verschließwerkzeugs
angepaßt und es kann somit das Verschließwerkzeug über eine relativ lange Strecke
trotz des Rotationsantriebs auf den Behälter einwirken. Dies eröffnet die Möglichkeit,
verschiedene je nach gewünschter Art von Verschluß notwendige Verfahrensschritte an
einer einzigen Schließstation und damit platzsparend durchführen zu können. Dadurch,
daß die Behälter ohne vertikale Lageveränderung durch die Schließstation hindurchgefördert
werden und dabei eine kontinuierliche Horizontal bewegung garantiert ist, besteht
nicht die Gefahr, daß evtl. abgefüllte Flüssigkeiten während des Durchlaufes durch
die Verschließmaschine überschwappen.
[0013] In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß die
Behälter mit Hilfe von Ober- und Unterwerkzeughälften verschlossen werden, die von
in Kreisbahnen umlaufenden oberen und unteren Werkzeugträgern periodisch aufeinander
zu bewegt werden und in einer Koppelphase die Behälter zentrieren, mit einer Deckelfolie
versehen, den Deckel zur Herstellung eines Börderverschlusses um einen Behälterrandflansch
umfalten und mit dem Deckel verpressen, wobei der maximale Schließdruck dann erzeugt
wird, wenn die vertikale Bewegungskomponente der Rotationsbewegung Null ist. Mit diesen
Merkmalen werden bei völligem Gleichlauf von Ober- und Unterwerkzeug während der
Koppelphase alle für das Verschließen notwendigen Schritte ausgeführt. In der Koppelphase
lassen sich insbesondere alle für einen festen Bördelverschluß notwendigen Schritte
einschließlich des Verpressens ausführen. Das Zusammenwirken von Ober- und Unterwerkzeugen
in Verbindung mit zwei rotierenden oberen und unteren Werkzeugträgern bringt desweiteren
den Vorteil mit sich, daß "weiche" Bewegungsabläufe für die Werkzeughälften erreicht
werden, was einem Werkzeugverschließ entgegenwirkt. Das Aufeinanderführen der Werkzeughälften
in einer Kreisbewegung ermöglicht es weiter, daß die Behälter in einem fließenden,
stoßfreien Ablauf verschlossen werden. Da bei Gleichlauf der beiden Rotationssysteme
immer das richtige Zusammenwirken von Ober- und Unterwerkzeuge in der Kopplungsphase
garantiert werden kann, kann mit unterschiedlichen, frei wählbaren Geschwindigkeiten
und damit unterschiedlichen Mengendurchsätzen gefahren werden.
[0014] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art löst diese Aufgabe dadurch, daß die Verschließstation
einen unteren, rotierenden Werkzeugträger umfaßt, der zumindest einen Behälterträger
(als Werkzeug) aufweist, der von dem Werkzeugträger auf der Einlaufseite periodisch
in die Transportbandebene geführt wird und daß eine Zwangsführung für den Behälterträger
beim Erreichen der Transportbandebene gegenüber dem Werkzeugträger derart vorgesehen
ist, daß sich der Behälterträger ohne vertikale Lagenveränderung bezüglich der Transportbandebene
in dieser Ebene mit der jeweiligen Horizontalgeschwindigkeit des Werkzeugträgers
am Befestigungsort des Behälterträgers durch die Verschließstation bewegt und daß
der obere Verschließwerkzeugträger und der untere Werkzeugträger mit derselben Rotationsgeschwindigkeit
umlaufen und ihre Achsen auf einer gemeinsamen Vertikalebene haben.
[0015] Dadurch, daß dem oberen rotierenden Verschließwerkzeugträger ein unterer rotierender
Werkzeugträger zugeordnet ist, der den Transport der Behälter durch die so gebildete
Verschließstation mit dem ihm zugeordneten Behälterträger übernimmt, wird die Fördergeschwindigkeit
der Behälter in der Horizontalrichtung jeweils so gesteuert, daß sie der horizontalen
Geschwindigkeitskomponente der rotierenden Werkzeugträger entspricht. Es entsteht
also keine horizontale Relativgeschwindigkeit zwischen Behälter und den Verschließwerkzeugen.
Dieser Geschwindigkeitsgleichklang wird im wesentlichen durch die horizontale Zwangsführung
der am rotierenden Werkzeugträger angebrachten Behälterträgerplatte, die die Behälter
vom Transportband übernimmt, erzielt. Von Dieser Platte wird somit der Behälter ohne
vertikale Lageveränderung durch die Verschließstation gefördert.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der obere Verschließwerkzeugträger
und der untere Werk zeugträger jeweils zwei doppelarmige Drehflügel aufweisen, zwischen
denen jeweils Traversen verlaufen, auf denen jeweils ein Verschließwerkzeug bzw. ein
Behälterträger befestigt ist. Durch diese Ausgestaltung der oberen und unteren Werkzeugträger
werden leichte, einfach aufgebaute Rotationssysteme geschaffen. Dabei werden die Drehflügel
vorteilhaft über Zentralwellen angetrieben, und es werden die Traversen in den Drehflügeln
gelagert und zwischen den Zentralwellen und den Traversen ein Synchronplanetengetriebesystem
angeordnet. Das Synchronplanetengetriebesystem bewirkt, daß die Traversen trotz der
Rotationsbewegung der Drehflügel die auf ihnen befestigten Werkzeuge bzw. Behälterträger
zwangsgeführt ständig in horizontaler Ausrichtung halten.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Behälterträger als Tragplatte
ausgebildet ist, die über einen Führungsbolzen und eine an der Traverse abgestützte
Feder in einem vertikalen Abstand gegenüber der zugeordneten Traverse gehalten werden,
wobei sich der Führungsbolzen durch eine vertikale Bohrung in der Traverse erstreckt
und in einer Traversenplatte endet. Der Behälterträger gelangt durch eine über den
Führungsbolzen herbeigeführte Distanz zu der Traversenplatte relativ früh in die
Transportbahnebene und übernimmt die angeförderten Behälter, so daß die Koordination
der Horizontalgeschwindigkeit von Behälter und Verschließwerkzeuge über eine relativ
große Strecke stattfindet. Diese Ausgestaltung eröffnet auch die Möglichkeit, die
horizontale Zwangsführung der Tragplatte einfach zu bewerkstelligen, indem die Traversenplatte
in Anlage an eine sich horizontal erstreckende, ortsfeste Führungschiene gebracht
wird. In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
auf dem oberen Verschließwerkzeugträger Verschließwerkzeug oberteile und auf dem
unteren Werkzeugträger Verschließwerkzeugunterteile befestigt sind, die durch die
Rotation ihrer Träger periodisch aufeinander zu bewegt und in einer Koppelphase zur
Befestigung der Deckelfolie zusammenarbeiten.
[0018] Vorteilhaft werden die Verschließwerkzeugunterteile auf den Traversen konzentrisch
zu der Tragplatte angeordnet, so daß sie einfach die auf den Tragplatten abgestellten
Behälter ergreifen und bearbeiten können. Die Verschließwerkzeugunterteile können
einen Druckrahmen und einen Zentrierkorb umfassen. Druckrahmen und Zentrierkorb können
einstückig ausgebildet sein. Alternativ dazu kann der Zentrierkorb gegenüber dem
Druckrahmen aber auch vertikal verschieblich gelagert sein. Der Zentrierkorb dient
in erster Linie der exakten Ausrichtung des auf der Tragplatte befindenden Behälters
und bildet zusammen mit dem Druckrahmen beim Pressen das Gegendrucklager , wenn die
beiden Werkzeughälften in der Lager der größten Annäherung der Traversen mit ihren
Werkzeugpaarungsflächen den Behälterrand mit der Folie verpressen.
[0019] Die Vertikalbewegung des Zentrierkorbs bezüglich des Druckrahmens kann über eine
in einer Fuhrungsnut laufende Kurvenrolle gesteuert werden. Damit läßt sich der Zentrierkorb
bei der Herstellung von Bördelveschlüssen durch eine geeignete Ausgestaltung der
Führungsnut auch noch beim Anformen der um den Randflansch eines Behälters gefalteten
Deckelfolie einsetzen.
[0020] Die Führungsnut wird vorteilhafterweise in eine ortsfeste Kurvenleiste eingebracht,
deren horizontal verlaufende Unterkante die Führungsschiene für die Tragplatten
bildet. Die Kurvenleiste übernimmt damit sowohl die Steuerung des Zentrierkorbs als
auch die Steuerung der Tragplatte. Wenn die Kurvenleiste symmetrisch zur senkrechten
Mittelebene nach beiden Seiten jeweils um einen halben Radius der Drehflügel sich
erstreckt, ergibt sich dadurch über einen entsprechend großen Förderweg die Möglichkeit,
die Tragplatte und auch die Bewegungen des Zentrierkorbs so zu steuern, so daß nacheinander
die notwendigen Arbeitsvorgänge wie Zentrieren, Umbördeln und Verpressen des Deckels
durchgeführt werden können.
[0021] Eine weitere Ausgestaltung in diesem Zusammenhang sieht vor, daß die Kurvenleiste
als Teil einer auf der Zentralwelle zwischen den Drehflügeln gelagerten, stehenden
Hohlwelle ausgebildet ist. Der Stillstand der Hohlwelle kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, daß die Hohlwelle mit einem inneren Sonnenrad verbunden wird, welches
über innere Planetenräder im Stillstand gehalten wird, die mit äußeren, um das äußere
zum Synchronplanetengetriebe gehörende Sonnenrad umlaufenden Planetenrädern, um gemeinsame
Planetenwellen angetrieben werden. Auf diese Art und Weise ist es einfach möglich,
die Führungsschiene zwischen den Drehflügeln im Stillstand zu halten, ohne daß dazu
eine ortsfeste Verbindung am Gehäuse vorgesehen sein muß, die ohne Behinderung der
Traversenrotationen nur schwer anzubringen wäre.
[0022] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Sperreinrichtung vor, die eine
sprunghafte Beschleunigung der Drehflügel nach dem Durchlaufen der senkrechten Mittelebene
durch Entlastungskräfte verhindert. Die Sperreinrichtung schafft einen Spiel- und
Belastungsausgleich für die oberen und unteren Werkzeugträger. Die Sperreinrichtung
kann in der Art eines einrastenden Drucklagers ausgebildet sein. Dies wird z.B. dadurch
erreicht, daß die Sperreinrichtung an der Peripherie der Drehflügel des unteren Werkzeugträgers
gegenüberliegende Eingriffsrollen sowie eine Sperrscheibe kleineren Durchmessers als
die Drehflügel aufweist, deren Achse mit der Achse der Drehflügel in einer gemeinsamen
senkrechten Mittelebene liegt, die zwei um 180° versetzte Ausnehmungen zur Aufnahme
der Eingriffsrollen aufweist und die gegenläufig zu den Drehflügeln mit einer Getriebeübersetzung
mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Drehflügel angetrieben wird. Ferner können
in der Peripherie der Drehflügel des oberen Werkzeugträgers Ausnehmungen eingebracht
sein, in die die Eingriffsrollen der Drehflügel des unteren Werkzeugträgers ebenfalls
eingreifen.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird eine Zwischentransportvorrichtung
vorgesehen, die die Behälter von dem Transportband mittels an einer Kette umlaufend
geführter, quer zur Transportrichtung weisender Transportmitnehmer übernimmt und über
sich in der Transportebene erstreckende Übergangskurven auf die in der Transportebene
horizontal geführten Behälterträger schiebt. Die Transportmitnehmer sind vorzugsweise
nach Übergabe der Behälter and die Behälterträger durch eine Rollenkurvensteuerung
in der Transportebene nach hinten weg von den Behältern schwenkbar gelagert. Die
Transportmitnehmer können durch eine Rollen/Kurvensteuerung hinter den dann verschlossenen
Behältern wieder in die Transportbahn eingeschwenkt werden und so die Behälter von
den Behälterträgern über Übergangskufen auf ein Abförderband schieben. Das so ausgestattete
Zwischentransportsystem fördert die kontinuierliche Überführung der Behälter auf
die Behälterträger den Abtransport bis zu einem dann folgenden Abförderband.
[0024] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Verschließwerkzeugoberteile
so ausgebildet, daß sie jeweils die Deckelfolien auf den Behältern ablegen und unter
Zusammenwirken mit den Werkzeugunterteilen eine Bördelverschluß erzeugen, wobei das
Verschließwerkzeugoberteil ansich bekannte Schieber aufweist, die in einer Schließbewegung
die Deckelfolie unter den Randflansch des Behälters falten. Die Bewegung der Schieber
erfolgt vorteilhaft unter Ausnützung der Relativbewegung zwischen den Traversen und
den Drehflügeln des Verschließwerkzeugträgers. Hierzu können an wenigstens einem der
beiden Drehflügel Steuerkurven angebracht sein, die über Rollen, Pendelarme und Koppelstangen
auf eine auf der Traverse angeordnete Steuerscheibe wirken, die ihre Schwenkbewegung
über Laschen auf die Schieber übertragen.
[0025] Schließlich sieht eine andere Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Verschließwerkzeugober-
und -unterteile als Werkzeuge ausgebildet sind, mit denen Deckelfolie unter der Bildung
eines Siegelverschlusses auf den Behältern befestigt werden.
[0026] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
für eine mit Ober- und Unterwerkzeug arbeitenden Börderverschließmaschine weiter erläutert
und beschrieben.
Figur 1 zeigt die Seitenansicht der Gesamtvorrichtung,
Figur 2 eine Seitenansicht des unteren Werkzeugträgers,
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Figur 2, bei einer Position des
Behälterträgers in der Mittelebene ME,
Figur 4 einen Querschnitt durch den unteren und oberen Werkzeugträger und die Sperrscheibe,
Figur 5 einen Querschnitt durch die oberen und unteren Verschließwerkzeughälften,
Figur 6 eine Draufsicht auf die Verschließwerkzeuge,
Figur 7 eine Seitenansicht des Antriebsschemas der rotierenden Werkzeugträger des
Transportbandes und der Sperreinrichtung,
Figur 8 eine Draufsicht auf das Behältertransportsystem und
Figur 9 einen Querschnitt durch die Übergangskufen und den Zwischentransport.
[0027] In Figur 1 ist in einer Gesamtansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
Auf einem Maschinengestell 1 sind Säulen 11 befestigt, an denen in einer gemeinsamen
Vertikalmittelebene die Zentralwellen 2 und 3 eines unteren und oberen Werkzeugträgers
4, 5 gelagert sind.Die Werkzeugträgers werden im folgenden auch als Rotationssysteme
bezeichnet.
[0028] Die Rotationssysteme 4 bzw. 5 weisen um die Zentralwellen 2 bzw. 3 jeweils mit konstanter
Rotationsgeschwindigkeit angetriebene Drehflügel 410 bzw. 510 auf, zwischen denen
sich Traversen 210, 220 bzw. 310, 320 erstrecken. Die Traversen dienen als Träger
für damit periodisch umlaufende Verschließwerkzeugteile 211, 221 und 311, 321. Diese
Werkzeugteile werden bei der umlaufenden Rotationsbewegung der Rotationssysteme 4
und 5 periodisch aufeinander zu bewegt und wirken über eine Koppelphase zum Verschließen
der zwischen der so gebildeten Schließstation hindurch geförderten Behälter zusammen.
[0029] Dem oberen Rotationssystem 5 wird in hier nicht näher zu erläuternder Weise eine
Deckelfolie von einer Deckelfolienvorratsrolle 7 zugeführt und dann von den Verschließwerkzeugoberteilen
311, 321 jeweils an die Behälter weitergetragen.
[0030] In der geschnittenen Seitenansicht der Figur 2 ist der Aufbau des unteren Rotationssystems
im Detail zu erkennen. Der Drehflügel 410 wird um die Zentralwelle 2 im Pfeilrichtung
P
R mit konstanter Rotations geschwindigkeit angetrieben. Im Drehflügel gelagert ist
die Traverse 210 (die am anderen Drehflügelarm in identischer Weise ausgebildete Traverse
mit Werkzeugunterteilen ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt).
Die Traverse wird mit Hilfe eines Synchronplanetengetriebesystems so zwangsgeführt,
daß die Traversenoberfläche T
o während des gesamten Umlaufs horizontal ausgerichtet bleibt. Auf der Traverse ist
das im Ganzen mit 430 bezeichnete Unterwerkzeug befestigt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
besteht das Unterwerkzeug aus einem Druckrahmen 456, einem gegenüber dem Druckrahmen
höhenverschieblich geführter Zentrierkorb 450 und der Tragplatte 431 für die Behälter
B. Die Tragplatte ist mit einem Führungsbolzen 432 verbunden. Der Führungsbolzen
erstreckt sich durch den Zentrierkorb 450, den Druckrahmen 455 und eine Bohrung
442 der Traverse hindurch und endet in einer Traversenplatte 433. An der Traverse
ist die Behältertragplatte 431 mit Hilfe des Gegenlagers 444 über eine Feder 443
abgestützt.
[0031] Ortsfest zwischen den Drehflügeln ist eine Führungsleiste 434 angebracht, die sich
symmetrisch zur Mittelebene ME beidseitig erstreckt und neben einer noch näher zu
erläuternden Kurvenleiste 435 mit Führungsnut 455 die Führungsleiste 434 trägt, mit
deren Unterkante die Traversenplatte 433 zur Zwangsführung der Tragplatte 431 in der
Horizontalebene HE zusammenwirkt.
[0032] Wie im Zusammenhang mit Figur 3 und 4 zu erkennen ist, wird die Kurvenleiste 435
von einer stehenden Hohlwelle 201 getragen, die auf der rotierenden Zentralwelle 2
zwischen den Drehflügeln 410 und 420 gelagert ist. Um die Hohlwelle 201 im Stillstand
und damit die Kurvenleiste 435 ortsfest zu halten, ist an der Säule 11 des Maschinengestells
1 über einen Ankerbolzen 12 (vgl. Fig.4) eine Flanschplatte 13 befestigt, an der das
äußere Sonnenrad 436 des Synchronplanetengetriebes veschraubt ist.
[0033] Dieses Sonnenrad stützt sich über ein Lager 437 auf den Zentralwelle 2 ab. Über das
äußere stillstehende Sonnenrad 436 und die um dieses Sonnenrad rotierenden äußeren
Planetenräder 438 und mit diesen Planetenrädern auf gemeisamen Planetenwellen 439
liegenden inneren Planetenrädern 441 wird erreicht, daß ein inneres Sonnenrad 440
stillsteht. An diesem ist die Hohlwelle 201 befestigt, die wiederum die Kurvenleiste
435 trägt.
[0034] An der Kurvenleiste 435 ist weiterhin die bereits erwähnte Führungsnut 455 eingebracht.
Mit dieser Führugnsnut 455 arbeiten Kurvenrollen 454 zusammen, die an Zentrierkorbführungssäulen
453 angebracht sind. Die Führungsnut 455 erstreckt sich wie die Führungsleiste 434
für die Traversenplatten 433 bis weit hinter die senkrechte Mittelebene ME der Rotationssysteme
4 und 5 und veranlaßt den Zentrierkorb somit zu den entsprechenden für den Verschließvorgang
notwendigen Hub- und Senkbewegungen relativ zu Zentralwelle. Anhand von Figur 5 und
6 werden im folgenden Einzelheiten der oberen Rotationssystems erläutert. Das hier
dargestellte Verschließsystem dient dazu, angeförderte Behälter durch Bördelverschlüsse
zu verschließen. Die beiden Oberwerkzeuge 311, 321 (vgl. Fig. 1) sind an ihren Traversen
310, 320 drehbar gelagert, werden jedoch ebenfalls über das Synchronplanetengetriebe
(vgl. Fig. 4) in ihrer horizontalen Lage während der Rotations des Systems gehalten.
Zur Herstellung von Bördelverschlüssen ist es ansich bekannt, mit Schiebern 334 zu
arbeiten, die einen über den Randflansch der Behälter nach unten überstehenden Deckelfolienteil
nach innen auf die Behälterwand zu umfalten. Für diesen Umfaltvorgang der Deckelfolie
unter den Randflansch des Behälters müssen die Schieber eine Schließbewegung durchführen.
Zur Schiebersteuerung wird ausgenützt, daß während der Rotation des Gesamtsystems
die Traversen stets in horizontaler Lage gehalten werden, während die Drehflügel 510
und 520 um die Zentralwelle 3 des Oberwerkzeugs rotieren. Dadurch entsteht eine Relativbewegung
zwischen den horizontal gehaltenen Traversen und den umlaufenden Drehflügeln. Um diese
Relativbewegung zur Schiebersteuerung auszunützen, sind auf den Traversen 310, 320
Schwenkscheiben 331 angeordnet, welche über formschlüssige zentrale Mittelbolzen
332 die erzeugte oszillierende Schwenkbewegung über Laschen 333 auf die Schieber 334
übertragen. Die Schieber sind in Führungen 335 und Führungsbolzen 336 geführt. Der
Stülprahmen 337 übernimmt ebenfalls eine Führungsfunktion. Dieser Stülprahmen ist
fest an der Oberplatte 338 des Oberwerkzeuges montiert. Die Oberplatte ist federbelastet
an der Traverse abgestützt. Der Stülprahmen bildet zusammen mit den Tragkufen 339
die Tragführungen 322 für einen Deckelfolienabschnitt 730, mit dem das Oberwerkzeug
beschickt worden ist. Die Tragkufen 339 könnten auch direkt an den Distanzstücken
340 befestigt werden, so daß dann auf den Stülprahmen verzichtet werden könnte.
[0035] Die Deckelfolienführung könnte dann von stärker ausgeführten Schiebern 334 in Verbindung
mit den Tragkufen 339 übernommen werden.
[0036] Die Schwenkbewegung zur Erzeugung der Schieberbewegung wird über Koppelstangen 341
auf die Schwenkscheiben 331 übertragen. Erzeugt wird diese Bewegung von an den Drehflügeln
510 und/oder 520 angebrachten Steuerkurven 342, 343, die über Rollen 344 und Pendelarme
345 die Koppelstangen antreiben. Es wäre auch möglich, die zwangsweise Steuerung der
Schieberbewegung nur in einer Richtung vorzunehmen, wobei dann die Bewegung in der
anderen Richtung z.B. unter Zurhilfenahme von Federn erfolgen könnte.
[0037] Zur Erzeugung des notwendigen Verschließdruckes wir ken der Druckrahmen der unteren
Werkzeughälfte mit der Druckplatte 338 der oberen Werkzeughälfte zusammen, wobei der
größte Druck dann erzeugt wird, wenn die beiden Werkzeuge die vertikale Mittelebene
ME der Rotationssysteme durchlaufen. Dabei sind die Federn, über die die Druckplatte
des oberen Werkzeuges in der Traverse abgestützt ist, komprimiert. Da auch andere
Druck- und Zugfedern der Rotationssysteme in dieser Lage ihre höchste Spannung haben,
sind Mittel vorgesehen, die bei der Entlastung dieser Federn nach Überschreiten der
Mittelebene ME ein Springen des oberen und/oder unteren Rotationssystem verhindern.
Diese Mittel werden im folgenden anhand der Figuren 4 und 7 weiter erläutert. In diesen
Figuren ist zu erkennen, daß unterhalb des unteren Rotationssystem 4 auf der gleichen
senkrechten Mittelebene ME, auf der sich auch die Zentralwellen der Rotationssysteme
befinden, eine Sperrscheibe 460 angeordnet ist, die gegenläufig zum unteren Rotationssystem
rotiert und einen kleineren Druchmesser als die Rotationssysteme hat. In dieser Sperrscheibe
460 sind zwei um 180° versetzte Ausnehmungen 462 zur Aufnahme von an den Drehflügeln
410 und/oder 420 befindlichen Eingriffsrollen 461 vorgesehen. Diese Eingriffsrollen
greifen bei jeweils 180° Umdrehung der Drehflügel formschlüssig in die Ausnehmung
462 ein. Durch eine Übersetzung wird dabei die sprunghafte Beschleunigung der Rotationssysteme
bei Entlastung vom Verschließdruck abgeschwächt, indem die Drehflügel der Rotationsbewegung
der Sperrscheibe folgen. Durch eine Getriebeübersetzung ist die gleiche Umfangsgeschwindigkeit
der kleineren Sperrscheibe zu den größeren Drehflügeln gewährleistet. Die gegenüberliegend
an der Peripherie der unteren Drehflügel 410, 420 angebrachten Eingriffsrollen 461
greifen einerseits in die Sperrscheibe 460 ein und auch in Ausnehmungen an der Peripherie
der oberen Drehflügel 510, 520. Dies bewirkt auch einen Spielausgleich der Antriebselemente
der oberen und unteren Rotations systeme während des Eingriffs der gegenläufigen
Werkzeughälften ineinander.
[0038] Insbesondere aus der Figur 7 ist desweiteren zu erkennen, daß der Hauptantrieb 15
der Rotationssysteme auch mit der Transportbandantriebswelle in Verbindung steht,
so daß die Rotationsbewegungen der Rotationssysteme koordiniert zur Bewegung des
Transportbandes 601 erfolgt.
[0039] Im Zusammenhang mit den Figuren 8 und 9 wird im folgenden der Behältertransport im
Detail erläutert. Auf dem Transportband 601 werden die Behälter wie in Figur 8 von
links nach rechts zu der von den Rotationssystemen 4 und 5 gebildeten Schließstation
angefördert. Das Anfördern in geeigneten Abständen wird mit Hilfe von auf dem Transportband
befestigten Transportbandmitnehmern 602 sichergestellt. Die Übergabe von dem Transportband
601 und den Transportbandmitnehmern 602 an die Tragplatte 431 des unteren Rotationssystems
geschieht mit Hilfe eines Zwischentransportsystems 650. Dieses Zwischentransportsystem
umfaßt Mitnehmer 651, die sich von der Seite her in die Transportbahn der Behälter
einschwenken lassen. Die Mitnehmer 651 sind an Mitnehmerträgern 653 befestigt, die
ihrerseits an einem Zweifachkettenglied einer in Führungen 654 laufenden Einfachrollenkette
655 gehalten werden. Die Mitnehmer 651 sind bezüglich den Mitnehmerträgern schwenkbar
angelenkt. Außerdem sind mit den Mitnehmerträgern Anlaufrollen 656 verbunden, die
während des Behältertransports mit Kurvenleisten 657 zusammenarbeiten.
[0040] Die Mitnehmer 651 übernehmen die Behälter von den Transportbandmitnehmern 602, bevor
diese um die Antriebswelle 6 nach untern wegtauchen aus der Bewegung heraus und schieben
diese über die Übergangskufen 603 hinweg auf die Tragplatte 431. Zur Unterstützung
einer fließenden Übergabebewegung sind in der Tragplatte 431 längsverlaufende Schlitze
445 angebracht, die es ermöglichen, daß die Tragplatte 431 in Förderrichtung in der
horizontalen Transportebene mit den Übergangskufen 603 um eine gewisse Strecke überlappen
kann. Entsprechend kann die Tragplatte dann auf der Abgabeseite die Behälter in
einer weichen Bewegung auf die dort vorgesehenen Übergangskufen 604 fördern. Während
die Tragplate den Transport des Behälters zwischen den Rotationssystem hindurch übernimmt,
klappen die Mitnehmer 651 durch die an den Kurvenleisten 657 entlang rollenden Anlaufrollen
(656) gesteuert zurück (652) und werden in dieser Stellung von der Kette 655 weitertransportiert.
Durch das Zurückklappen der Mitnehmer wird gewährleistet, daß diese den Verschließvorgang
beim Zusammenwirken der Verschließwerkzeughälften nicht behindern. Es reicht dabei
aus, die Mitnehmer um ca. 30° aus ihrer geraden Stellung nach hinten abzuklappen,
weil die Mitnehmer mit in etwa derselben Geschwindigkeit wie der Behälter durch die
Schließstation hindurchlaufen. Auf der Abgabeseite wirken die Anlaufrollen 656 auf
eine Steuerkurve 658 auf, was zur Folge hat, daß die Mitnehmer nun wieder ihre quer
zur Transportrichtung weisende Stellung einnehmen. Die Mitnehmer schieben den Behälter
dann über die Übergangskufen 604 auf ein Ablaufband 670. Die Zwischentransportelemente
werden an der Kette umlaufend durch das Maschinengestell 1 dann wieder zurück zur
Einlaufseite geführt.
[0041] Die Vorrichtung arbeitet nun unter Durchführung des Verfahrens wie folgt:
[0042] Ein auf dem Transportband 601 an den Mitnehmern 602 anliegender Behälter wird am
Transportbandende über ortsfeste Übergangskufen 603 auf die gegenüber dem Unterwerkzeug
430 in vertikaler Richtung zunächst um die Länge des Führungsbolzens 432 voreilende
Tragplatte 431 geschoben. Das untere Rotationssystem 4 hat dabei die in Figur 1 gezeigte
Lage erreicht. Während nun das Transportband 601 um die Transportbandantriebswelle
6 umgelenkt wird, schieben die ebenfalls nach unten ablaufenden Transportbandmitnehmer
602 den Behälter über die Übergangskufen 603 in Richtung der Tragplatte 431. Dabei
werden die Behälter ohne anzuhalten von den Zwischentransportmitnehmern 651 ergriffen
und weiter über die Übergangskufen auf die Tragplatte 431 geschoben, deren Vertikalbewegung
durch Anschlag der Traversenplatte 433 an der Führungsleiste 434 soeben beendet wurde
und die sich nun ausschließlich horizontal bewegt, wobei sie zum Gipfelpunkt der
Kreisbahn 223 des unteren Rotationssystems aufgrund der zunehmenden Horizontalgeschwindigkeitskomponente
der Rotationsbewegung des Systems beschleunigt wird, um danach in gleichem Ausmaß
in dieser Komponente wieder verzögert zu werden. Wenn nun die Drehbewegung aus der
in Figur 1 gezeigten Lage fortgeführt wird, fährt das Unterwerkzeug (Zentrierkorb
und Druckrahmen) aus der gezeigten Position weiter hoch. Nach Durchlaufen eines gewissen
Drehwinkels übernimmt und zentriert der Zentrierkorb 450 mit Hilfe seiner Innenwandung
451 den auf der Tragplatte stehenden Behälter B. Die innere Behälteraufnahme des
Zentrierkorbs wird zweckmäßigerweise in Abstimmung mit den Maßen des Behälters B so
gestaltet, daß der obere Rand 452 des Zentrierkorbs 450 bis unter den waagerechten
Randflansch BR des Behälters fährt, wobei ein geringes (1 bis 2 mm) Anheben des Behälters
zur absolut mittigen Zentrierung desselben auf der Tragplatte 431 möglich ist. Nach
der Zentrierung wird der Zentrierkorb mit Hilfe der Führungsnut 455 nicht höher gefahren,
sondern wieder abgesenkt, um dem vom Oberwerkzeug nun inzwischen über den Behälterrandflansch
gestülpten Deckelrand Platz zu machen. Dieser Deckelrand wird in einer ersten Phase
senkrecht nach unten gefaltet und wird dann in einer zweiten Phase mit Hilfe der Schieber
unter den Behälterrandflansch geschoben und teilweise bis an die sich nach unten verjüngende
Behälteraußenwandung gebracht. Danach wird der Zentrierkorb wieder durch Steuerung
über die Nut 455 in Richtung auf den Behälterrand hochgefahren. Während dieser Vorgänge
nähern sich die Rotationssysteme immer mehr der Lage, in der die Traversen der aufeinander
zu bewegten Werkzeughälften den Punkt maximaler Annäherung (Gipfelpunkt 223 der Kreisbahn)
durchschreiten. Bei dieser Annäherungsbewegung wird der auf der Traverse 210 befestigte
Druckrahmen 456 zum Anpressen des unter dem Randflansch des Behälters gebogenen Deckelrandes
immer weiter nach oben gefahren. Der Endverschließdruck wird unter Zusammenwirken
der Druckplatte 338 des Oberwerkzeugs mit dem Druckrahmen 456 erreicht, wenn sich
die Verschließwerkzeugober- und-unterteile auf der senkrechten Mittelebene ME der
Rotationssysteme befinden.
[0043] Der nun mit einem Bördelverschluß versehene Behälter wird sodann zur Abgabeseite
gefördert, wobei sich dieses Weiterfördern aufgrund der Zwangsführung der Behältertragplatte
431 und des Zentrierkorbes 450 weiter in der Horizontalebene HE bewegt. Beim Auseinanderlaufen
der Werkzeuge verhindert die Sperrscheibe und die Eingriffsrollen ein Springen der
Rotationssysteme.
[0044] Inzwischen sind auch die Mitnehmer des Zwischentransportsystems in ihrer verschwenkten
Lage über die Mittelebene ME hinweg bewegt worden. In der weiteren Bewegung fährt
die Tragplatte noch weiter horizontal, während jedoch das Unterwerkzeug 430 auf der
Traverse nach unten weg taucht, wobei die Horizontalkomponente der Rotationsgeschwindigkeit
immer kleiner wird. Die Mitnehmer 651 übernehmen nun den Behälter von der langsamer
werdenden Trag platte und schieben ihn über die Austransportkufen 604 weiter auf
ein Ablaufband 670, während dann auch die Transportplatte abtaucht. Inzwischen taucht
das komplimentär angeordnete zweite Unterwerkzeug von unten im Einlaufbereich 600
der Behälter auf und die Vorgänge laufen erneut in Koordinierung mit dem zweiten Oberwerkzeug
in der beschriebenen Art und Weise ab. Da die Bewegungsabläufe der Rotationssysteme,
der Transportsysteme und der Schließwerkzeuge mechanisch gekoppelt sind, läßt sich
in einfacher Weise die Geschwindigkeit, mit der die Vorrichtung arbeitet, frei wählen.
Die weichen alternierenden Horizontal- und Vertikalkomponenten der Bewegungsabläufe
bringen es mit sich, daß die Werkzeuge auch bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit des gesamten
Systems wenig anfällig sind. Im Gegensatz zu stationären Systemen mit rein linearer
Bewegung unterliegen die Werkzeughälften bei der Erfindung keinem Verschleiß infolge
heftiger, schlagartiger Schließbewegungen. Auch die bei schnellen Schließbewegungen
häufig auftretenden Lufteinschlüsse zwischen Behälter/Deckel/Werkzeug, die zu Bombagen
der Verpackungen führen, werden vermieden. Alle für das Verschließen eines Behälters
notwendigen Schritte einschließlich das Aufsetzen vorgefertigter oder angeformter
Deckelfolien lassen sich aufgrund der Koordinierung der Förderbewegung der Behälter
und der rotierenden Werkzeuge an einer Station ausführen, so daß die Gesamtvorrichtung
insgesamt sehr platzsparend ist.
[0045] Das beschriebene Verfahren und die Vorrichtung sind sowohl zur Herstellung von Bördel-
als auch von Siegelverschlüssen durch Einsatz entsprechender Werkzeuge geeignet.
Auch können Behälter mit vertikal hochstehendem Verschlußrand und mit Einlegedeckeln
gemäß dem Verfahren der Vorrichtung bei entsprechender Abwandlung der Werkzeuge verschlossen
werden. Neben der unterschiedlichen Art der verwendeten Werkzeuge kann die Vorrichtung
auch dahingehend abgewandelt werden, daß die Traversen nicht mit durchgehenden Achsen
beidseitig an Drehflügeln gelagert sind, sondern nur eine einseitige Lagerung an
nur einem Drehflügel vorgesehen ist. Auch kann natürlich mit mehr als zwei Werkzeugeinheiten
pro Rotationssystem gearbeitet werden.
1. Verfahren zum Verschließen von Behältern, bei dem die Behälter auf einem Zuförderer
hintereinanderliegend in einer Horizontalebene an eine Schließstation gefördert werden,
in der sich periodisch in einer Rotationsbewegung umlaufende Verschließwerkzeuge auf
die Behälter zubewegen und dann die Behälter bei kontinuierlich fortgesetzter Bewegung
mit einer Deckelfolie verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter beim Einlauf in die Schließstation zum Weitertransport an einen
rotierenden, unteren Werkzeugträger übergeben werden und von diesem ausgerichtet zum
Verschließwerkzeug mit einer Geschwindigkeit, die der jeweiligen Horizontalgeschwindigkeit
des rotierenden Verschließwerkzeuges entspricht, ohne vertikale Lageveränderung durch
die Schließstation hindurch transportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter mit Hilfe von Ober- und Unterwerkzeughälften verschlossen werden,
die von in Kreisbahnen umlaufenden oberen und unteren Werkzeugträgern periodisch
aufeinander zubewegt werden und in einer Koppelphase die Behälter zentrieren, mit
einer Deckelfolie versehen, den Deckel zur Herstellung eines Bördelverschlusses um
einen Behälterrandflansch umfalten und mit dem Deckel verpressen, wobei der maximale
Schließdruck dann erzeugt wird, wenn die vertikale Bewegungskomponente der Rotationsbewegung
Null ist.
3. Vorrichtung zum Verschließen von Behältern mit einer Deckelfolie, mit einem Transportband,
auf dem die Behälter in einer Horizontalebene zu der Einlaufseite einer Verschließstation
gefördert werden, die einen oberen, rotierenden Schließwerkzeugträger umfaßt, der
mindestens ein Verschließwerkzeug in einer Kreisbahn umführt und das Verschließwerkzeug
periodisch auf unter den Verschließwerkzeugträger hindurch geförderte Behälter zur
Befestigung der Deckelfolie absenkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließstation (4,5) einen unteren, rotierenden Werkzeugtäger (4) umfaßt,
der zumindest einen Behälterträger (431) (als Werkzeug) aufweist, der von dem Werkzeugträger
(4) auf der Einlaufseite periodisch in die Transportbandebene geführt wird und daß
eine Zwangsführung (433, 434) für den Behälterträger (431) bei Erreichen der Transportbandebene
(HE) gegenüber dem Werkzeug träger derart vorgesehen ist, daß sich der Behälterträger
(431) ohne vertikale Lagenveränderung bezüglich der Transportbandebene (HE) in dieser
Ebene mit der jeweiligen Horizontalgeschwindigkeit des Werkzeugträgers (4) am Befestigungsort
(210, 220) des Behälterträgers durch die Verschließstation (4,5) bewegt und daß der
obere Verschließwerkzeugträger (5) und der untere Werkzeugträger (4) mit derselben
Rotationsgeschwindigkeit umlaufen und ihre Achsen ( 2, 3) auf einer gemeinsamen Vertikalebene
(ME) haben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Verschließwerkzeugträger (5) und der untere Werkzeugträger (4) jeweils
zwei doppelarmige Drehflügel (510, 520; 410, 420) aufweisen, zwischen denen jeweils
Traversen (210, 220, 310, 320) verlaufen, auf denen jeweils ein Verschließwerkzeug
(311, 321) und/oder ein Behälterträger (431) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehflügel (510, 520; 410, 420) über Zentralwellen (3, 2) angetrieben werden,
daß die Traversen (210, 220; 310, 320) in den Drehflügeln gelagert sind und daß zwischen
Zentralwellen und Traversen ein Synchronplanetengetriebesystem (230) angeodnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterträger als Tragplatte (431) ausgebildet ist, die über einen Führungsbolzen
(432) und eine an der Traverse (210, 220) abgestützte Feder (443) in einem vertikalen
Abstand gegenüber der zugeordneten Traverse gehalten wird, wobei sich der Führungsbolzen
(432) durch eine vertikale Bohrung (442) in der Traverse erstreckt und in einer Traversenplatte
(433) endet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur horizontalen Zwangsführung die Traversenplatte (433) in Anlage an einer
sich horizontal erstreckenden, ortsfesten Führungsschiene (434) bewegt wird.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem oberen Verschließwerkzeugträger Verschließwerkzeugoberteile (334, 337,
338) und auf dem unteren Werkzeugträger (4) Verschließwerkzeugunterteile (450, 456)
befestigt sind, die durch die Rotation der Werkzeugträger (4,5) periodisch aufeinander
zubewegt werden und in einer Koppelphase zur Befestigung der Deckelfolie zusammenarbeiten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließwerkzeugunterteile (450, 456) auf den Traversen (210, 220) konzentrisch
zu der Tragplatte (431) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließwerkzeugunterteile einen Druckrahmen (456) und einen Zentrierkorb
(45) umfassen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß Druckrahmen (456) und Zentrierkorb (450) einstückig ausgebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierkorb (450) gegenüber dem Druckrahmen (456) vertikal verschieblich
gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikalbewegung des Zentrierkorbs (450) bezüglich des Druckrahmens (456)
über eine in einer Führungsnut (455) laufende Kurvenrolle (454) gesteuert wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (455) in eine ortsfeste Kurvenleiste (435) eingebracht ist,
deren horizontal verlaufende Unterkante die Führungsschiene (434) für die Traversenplatte
(433) bildet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kurvenleiste (435) symmetrisch zur senkrechten Mittelebene (ME) nach
beiden Seiten jeweils um etwa den halben Radius der Drehflügel (410, 420) erstreckt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenleiste als Teil einer auf der Zentralwelle (2) zwischen den Drehflügeln
(410, 420) gelagerten, stehenden Hohlwelle (201) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlwelle (201) mit einem inneren Sonnenrad (440) verbunden ist, welches
über innere Planetenräder (441) im Stillstand gehalten wird, die mit äußeren, um
das äußere zum Synchronplanetengetriebe gehörende Sonnenrad (436) umlaufenden Planetenrädern
(438) auf gemeinsamen Planetenwellen (439) angetrieben werden.
18. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sperreinrichtung (460, 461) vorgesehen ist, die eine sprunghafte Beschleunigung
der Drehflügel (410, 420; 510, 520) nach dem Durchlaufen der senkrechten Mittelebene
(ME) durch Entlastungskräfte verhindert.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung (460, 461) an der Peripherie der Drehflügel (410, 420)
des unteren Werkzeugträgers (4) gegenüberliegende Eingriffsrollen (461) sowie eine
Sperrscheibe (460) kleineres Durchmessers als die Drehflügel umfaßt, deren Achse
in der senkrechten Mittelebene (ME) liegt, die zwei um 180° versetzte Ausnehmungen
zur Aufnahme der Eingriffsrollen (461) aufweist und die gegenläufig zu den Drehflügeln
(410, 420) durch eine Getriebeübersetzung mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie
die Drehflügel (410, 420) angetrieben wird.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß in der Peripherie der Drehflügel (510, 520) des oberen Werkzeugträgers (5) Ausnehmungen
eingebracht sind, in die die Eingriffsrollen (461) der Drehflügel des unteren Werkzeugträgers
(4) eingreifen.
21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zwischentransportvorrichtung (650) die Behälter von dem Transportband (601)
mittels an einer Kette (655) umlaufend geführter, quer zur Transportrichtung weisender
Transportmitnehmer (651) übernimmt und über in der Transportebene sich erstreckende
Übergangskufen (603) auf die in der Transportebene (HE) horizontal geführten Behälterträger
(431) schiebt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmitnehmer (651) nach Übergabe der Behälter an den Behälterträger
durch eine Rollenkurvensteuerung (656, 657) in der Transportebene nach hinten weg
von den Behältern geschwenkt werden.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportmitnehmer (651) durch eine Rollenkurvensteuerung (656, 658) hinter
den verschlossenen Behältern nach Verschließen der Behälter wieder in die Transportbahn
eingeschwenkt werden und die Behälter von dem behälterträger (431) über Übergangskufen
(604) auf ein Abförderband (670) schieben.
24. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließwerkzeugober- und -unterteile (334, 337, 338; 450, 456) als Werkzeuge
ausgebildet sind, mit denen die Deckelfolie unter Bildung eines Bördelverschlusses
auf den Behältern befestigt werden.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschließwerkzeugoberteil ansich bekannte Schieber (334) aufweist, die
in einer Schließstellung die Deckelfolie unter den Randflansch des Behälters falten.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieberbewegung unter Ausnützung der Relativbewegung zwischen den Traversen
(310, 320) und den Drehflügeln (510, 520) des Verschließwerkzeugträgers (5) gesteuert
wird.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Schieberbewegung an wenigstens einem der beiden Drehflügel
(510, 520) Steuerkurven (342, 343) angebracht sind, die über Rollen (344), Pendelarme
(345) und Koppel stangen auf eine auf der Traverse angeordnete Schwenkscheibe (331)
wirken, die ihre Schwenkbewegung überLaschen (333) auf die Schieber (334) übertragen.
28. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschließwerkzeugober- und -unterteile als Werkzeuge ausgebildet sind,
mit denen Deckelfolie unter der Bildung eines Siegelverschlusses auf den Behältern
befestigt werden.