[0001] Die Erfindung betrifft einen Mischer mit mindestens einer Mischwelle umfassend einen
Mischtrog mit einer von Verschleißschutzkacheln belegten, annähernd zylindrischen
Troginnenfläche und mindestens ein der Troginnenfläche benachbart liegendes, um die
Mischtrogachse umlaufendes Mischorgan mit einer der von den Verschleißschutzkacheln
gebildeten Auskleidungsinnenfläche angenähert folgenden Mischorgankante, welche einen
Anstellwinkel gegen eine zur Mischerachse parallele, die Mischorgankante schneidende
Mantellinie der Auskleidungsinnenfläche aufweist, wobei die Verschleißschutzkacheln
in annähernd mantellinienparallelen Reihen mit annähernd mantellinienparallelen Reihentrennfugen
zwischen benachbarten Reihen und mit unter einem Winkel zu den Reihentrennfugen verlaufenden
Einzelkacheltrennfugen zwischen den Einzelkacheln jeder Reihe angeordnet sind.
[0002] Ein solcher Mischer ist beispielsweise aus der DE-PS 12 37 936 bekannt. Die Verschleißschutzkacheln
sind in der Regel austauschbar und können nach eingetretenem Verschleiß bestimmungsgemäß
ausgetauscht werden, so daß die Mischtrogkonstruktion erhalten bleibt. Solche Mischtrogauskleidungen
werden insbesondere bei Zwangsmischern zum Vermischen von pulvrigen, körnigen und
plastischen Mischgütern angewandet, z. B. bei Mischern zum Verarbeiten von Baustoffmischungen.
[0003] Bei der bekannten Ausführungsform nach der DE-PS 12 37 936 sind die Verschleißschutzkacheln
mit rechteckigem Umriß ausgebildet, wobei die Einzelkacheltrennfugen benachbarter
Reihen in Umfangsflucht miteinander liegen.
[0004] Es wurde nun festgestellt, daß bei der bekannten Ausführungsform an den Einzelkacheltrennfugen
ein rascherer Verschleiß eintritt als an den in Mantellinienrichtung liegenden Reihentrennfugen
und als an den die Auskleidungsinnenfläche bildenden Innenflächen der Kacheln.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mischer der eingangs bezeichneten
Art so auszugestalten, daß der vorzeitige Verschleiß der quer zur Reihenlängsrichtung
der Kachelauskleidung verlaufenden Einzelkacheltrennfugen weitgehend vermieden wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die Einzelkacheltrennfugen einzelner
Reihen gegen die Einzel kacheltrennfugen anderer Reihen in Reihenlängsrichtung, d.
h. in Mantellinienrichtung versetzt sind.
[0007] Es wurde gefunden, daß durch diese Maßnahme der Verschleiß der Kacheln im Bereich
der Einzelkacheltrennfugen wesentlich vermindert werden kann. Die Ursache für diesen
vorteilhaften Effekt ist nicht voll geklärt. Es könnte sein, daß dieser vorteilhafte
Effekt darauf zurückzuführen ist, daß der Linientransport von Mischgut längs der
Einzelkacheltrennfugen durch deren Versatz im Bereich aufeinanderfolgender Reihentrennfugen
unterbrochen wird und damit die abrasive Wirkung des Mischguts auf die die Einzelkacheltrennfugen
bildenden Bereiche der Kacheln herabgesetzt wird. Es hat sich jedenfalls gezeigt,
daß durch die versetzte Anordnung der Einzelkacheltrennfugen einzelner Reihen gegenüber
den Einzelkacheltrennfugen anderer Reihen die Standzeit sämtlicher Kachelbereiche
einander angenähert wird und damit die Standzeit der Verschleißschutzkacheln insgesamt
verlängert wird.
[0008] Besonders günstige Ergebnisse hinsichtlich der Standzeitverlängerung werden dann
erreicht, wenn die Einzelkacheltrennfugen jeder Reihe gegenüber den Einzelkacheltrennfugen
der dieser Reihe unmittelbar benachbarten Reihen in Mantellinienrichtung versetzt
sind. Dieses Ergebnis stützt die oben angegebene Theorie, daß die Unterbrechung des
Linienflusses des Mischguts längs der Einzelkacheltrennfugen für die Verringerung
der Abnutzungserscheinungen an den Kacheln im Bereich der Einzelkacheltrennfugen
verantwortlich sein könnte.
[0009] Der Ausführung des Erfindungsgedankens stand die Überlegung entgegen, daß man bei
Versetzung der Einzel kacheltrennfugen in Reihenlängsrichtung gegeneinander an den
Enden der jeweiligen Reihen Fehlstellen erhalten würde, in denen die Auskleidung unterbrochen
ist und daß man dort für eine andere Form der Auskleidung sorgen müßte. Es hat sich
aber nun gezeigt, daß sich auch dieses Problem in verhältnismäßig einfacher Weise
dadurch lösen läßt, daß an den Enden mindestens eines Teils der Reihen Ausgleichskacheln
vorgesehen werden.
[0010] Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung stehen die Einzelkacheltrennfugen senkrecht
zu den Reihentrennfugen. Wenn man dann noch zusätzlich dafür sorgt, daß die Einzelkacheltrennfugen
benachbarter Reihen jeweils um die halbe Einzelkachelabmessung in Reihenlängsrichtung
gegeneinander versetzt sind, so kommt man mit einem einzigen Typ von Ausgleichsstücken
aus, nämlich Ausgleichsstücken, deren Länge in Reihenlängsrichtung gleich der Hälfte
der Kachellänge in Reihenlängsrichtung ist.
[0011] Überraschenderweise hat sich weiter ergeben, daß eine wesentliche Verringerung des
Verschleißes der Verschleißschutzkacheln an den Einzelkacheltrennfugen auch dadurch
erzielt werden kann, daß die Einzelkacheltrennfugen gegen eine Umfangslinie des Troges
geneigt angeordnet werden, und zwar im Sinne einer Verkleinerung des Winkels zwischen
dem Geschwindigkeitsvektor der resultierenden Mischgutbewegung im Bereich der Mischorgankante
und einer der Auskleidungsinnenfläche folgenden Normallinie auf die jeweilige Einzelkacheltrennfuge.
Auch diese Erscheinung ist nicht voll erklärt. Sie könnte darauf zurückzuführen sein,
daß durch die Winkelannäherung des Geschwindigkeitsvektros der resultierenden Mischgutbewegung
im Bereich der Mischorgankante an eine der Troginnenfläche folgende Normallinie auf
die jeweilige Einzelkacheltrennfuge die Linienbewegung des Mischguts längs der jeweiligen
Einzelkacheltrennfuge weitgehend unterdrückt wird.
[0012] Der Gedanke, die Einzelkacheltrennfugen gegen die Umfangslinie der Troginnenfläche
zu neigen, soll unabhängig von der Versetzung der Einzelkacheltrennfugen einzelner
Reihen gegen die Einzelkacheltrennfugen anderer Reihen in Mantellinienrichtung geschützt
werden, d. h. es soll auch insbesondere diejenige Möglichkeit durch den Schutz erfaßt
sein, bei der die gegen die Umfangslinie geneigten Einzelkacheltrennfugen aufeinanderfolgender
Reihen sämtliche in Flucht miteinander liegen.
[0013] Bei der Ausführungsform, bei der die Einzelkacheltrennfugen gegen eine Umfangslinie
geneigt sind, empfiehlt es sich, die Einzelkacheltrennfugen jeweils um die Länge ihrer
Projektion auf die Reihenlängsfugen gegeneinander in Reihenlängsrichtung zu versetzen.
Damit wird zum einen wieder eine Unterbrechung des Linienflusses längs der Einzelkacheltrennfugen
erreicht und zum anderen wird durch diese Maßnahme erreicht, daß mit einer einzigen
Ausgleichskachel neben den Normalkacheln eine Troginnenfläche ausgekleidet werden
kann. Die Ausgleichskachel unterscheidet sich dann von den Normalkacheln nur dadurch,
daß die eine ihrer quer zur Reihenlängsrichtung verlaufenden Endkanten parallel zur
zugehörigen Umfangslinie verläuft.
[0014] Bei Ausrüstung des Mischers mit Mischorganen unterschiedlicher Anstellwinkel kann
man durch entsprechende Kachelanordnung im Bereich eines jeden Mischorgans einerseits
für die Versetzung der Einzelkacheltrennfugen einzelner Reihen gegen die Einzelkacheltrennfugen
benachbarter Reihen sorgen und andererseits die Forderung erfüllen, daß die Einzelkacheltrennfugen
gegen eine Umfangslinie geneigt sind im Sinne einer Winkelannäherung des Geschwindigkeitsvektors
der resultierenden Mischgutbewegung im Bereich der jeweiligen Mischorgankante an
eine der Auskleidungsinnenfläche folgende Normallinie auf die jeweilige Einzelkacheltrennfuge.
Dies würde zu einer optimalen Standzeit der gesamten Auskleidung führen. Man kann
sich aber kompromißweise auch mit einer Lösung abfinden dahin, daß bei Ausrüstung
des Mischers mit Mischorganen unterschiedlichen Anstellwinkels die Neigung der Einzelkacheltrennfugen
gegen die Umfangslinie für sämtliche Kacheln die gleiche ist und auf den Anstellwinkel
der in größter Zahl vorhandenen Mischorgane gleichen Anstellwinkels abgestimmt ist.
Diese Lösung kann man beispielsweise wählen, wenn bei einem Doppelwellenzwangsmischer
an den beiden Enden jeder Welle Materialüberführungsorgane zur Mischgutüberführung
von dem Bereich der einen Welle in den Bereich der anderen Welle vorgesehen sind und
diese Überführungsorgane eine den normalen Mischorganen entgegengesetzte Anstellwinkelneigung
besitzen. Auf jeden Fall kann auch dann, wenn der Mischer mit Misch- oder Überführungsorganen
unterschiedlichen Anstellwinkels ausgerüstet ist, der Vorteil ausgenutzt werden, der
sich aus der Versetzung der Einzelkacheltrennfugen aufeinanderfolgender Reihen in
Reihenlängsrichtung gegeneinander ergibt.
[0015] Die Verschleißschutzkacheln können an der Troginnenfläche in einem eine jeweils
annähernd zentrale Befestigungsstelle umgebenden Anlagebereich an der Troginnenfläche
anliegen und außerhalb dieses Anlagebereichs von der Troginnenfläche einen kurzen,
annähernd konstanten Abstand haben. Bei dieser Ausführungsform ist gewährleistet,
daß beim Befestigen der Verschleißschutzkachel beispielsweise mittels einer Spannschraube
keine Biegebeanspruchungen in die Kachel eingeleitet werden können, gleichwohl aber
eine Abstützung der Kacheln an der Troginnenfläche möglich ist.
[0016] Es empfiehlt sich, daß die Kacheln längs der Reihentrennfugen an der Auskleidungsinnenfläche
annähernd mit ihren Kantflächen zusammenstoßen und zur Troginnenfläche hin sich erweiternde
Spalte bilden. Auf diese Weise wird den Kacheln eine gewisse Taumelfähigkeit belassen
und die Gefahr einer Zerstörung durch gegenseitige Aufprägung innerer Spannungen
verhindert.
[0017] Zur leichteren Ausgestaltung und zur Vermeidung von innerer Spannungen können die
Kacheln auf ihren Außenflächen, d. h. denjenigen Flächen, die an der Troginnenfläche
anliegen mit Aussparungen versehen sein.
[0018] Die beiliegenden Figuren erläutern die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen.
Es stellen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Doppelwellenzwangsmischers mit erfindungsgemäßer
Gestaltung der Kachelauskleidung;
Fig. 2 ein Mischorgan im Bereich einer Einzelkacheltrennfuge;
Fig. 2a eine Abwicklung zu Fig. 1 mit einem Mischorgan und einer Kachelauskleidung
entsprechend dem Stand der Technik;
Fig. 3 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäß gestalteten Kachelauskleidung
in Abwicklung;
Fig. 4 ein Schema entsprechend demjenigen der Fig. 2a bei der Kachelauskleidung gemäß
Fig. 3;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kachelauskleindung bei
einem Doppelwellenzwangsmischer mit zwei Mischorganen unterschiedlichen Anstellwinkels;
Fig. 6 ein Schema gemäß Fig. 2a zu dem linken Mischorgan in Fig. 5;
Fig. 7 eine Rückansicht einer Verschleißschutzkachel zu der Auskleidung gemäß Fig.
5;
Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 7 und
Fig. 9 eine Rückansicht auf eine Ausgleichskachel zu der Auskleidung gemäß Fig. 5.
[0019] Der in Fig. 1 beispielhaft dargestellte Doppelwellenzwangsmischer umfaßt einen Doppelkammermischtrog,
der aus zwei Mischtrögen 10 zusammengesetzt ist. In jedem der beiden Mischtröge
10 ist eine Mischwelle 12 angeordnet. Die Mischwellen 12 tragen in ihrem mittleren
axialen Abschnitt Mischorgane 14 in Form von Mischschaufeln, welche so angeordnet
sind, daß sie das Mischgut in den beiden Mischtrögen 10 gegenläufig befördern und
gleichzeitig von Mischtrog zu Mischtrog aufeinanderzubewegen, während an den Enden
der beiden Mischwellen 12 Überführungsorgane 16 angeordnet sind, welche defür sorgen,
daß an den Enden der beiden Mischtröge 10 das Mischgut von dem jeweils einen Mischtrog
in den jeweils anderen Mischtrog überführt wird. Für die vorliegende Betrachtung ist
hierbei nur von Interesse, daß die Überführungsorgane 16 einen unterschiedlichen Anstellwinkel
gegenüber den Mischorganen 14 besitzen.
[0020] Ein Mischtrog 10 besitzt eine zylindrische Troginnenfläche 18, welche eine Umfangslinie
U und eine Mantellinie M aufweist. Die Mantellinie M ist parallel zur Achse A der
Mischwelle 12. Die Troginnenfläche 18 ist mit einer Kachelauskleidung 20 belegt. Die
Kachelauskleidung 20 ist von Verschleißschutzkacheln 22 gebildet. Die Verschleißschutzkacheln
22 sind in Kachelreihen 22A, 22B usw. angeordnet. Man erkennt, daß die Verschleißschutzkacheln
22 der Reihen 22A und 22B gegeneinander versetzt sind, wobei zwischen den Reihen
22A, 22B usw. Reihenstoßfugen 24 parallel zur Mantellinie M gebildet sind und zwischen
den einzelnen Verschleißschutzkacheln 22 jeder Reihe Einzelkacheltrennfugen 26 gebildet
sind. Die Einzelkacheltrennfugen 26 sind in Reihenlängsrichtung, d. h. in Mantellinienrichtung
M gegeneinander versetzt und zwar jeweils um die halbe Länge einer Verschleißschutzkachel
in Mantellinienrichtung M gemessen.
[0021] Bei der zum Stand der Technik gehörigen Ausführungsform, die in Fig. 2a in Abwicklung
dargestellt ist, waren die Verschleißschutzkacheln 22 so angeordnet, daß die Einzelkacheltrennfugen
26 miteinander fluchteten, dies im Gegensatz zu der versetzten Anordnung gemäß Fig.
1.
[0022] Gemäß Fig. 2a sind die Mischorgane 14 mit ihren Mischorgankanten 28 unter einem
Winkel α gegen die Mantellinie M angeordnet. Die Umfangsgeschwindigkeit der Mischorgankante
ist mit v
u bezeichnet. Zufolge des Anstellwinkels α findet eine Gleitbewegung des Mischguts
längs der Mischorgankante 28 statt, und zwar mit einer Gleit geschwindigkeit v
g. Die resultierende Geschwindigkeit des Mischguts am Orte X der Mischorgankante 28
ist mit v
r bezeichnet. Diese resultierende Geschwindigkeit v
r ergibt sich durch vektorielle Überlagerung der Umfangsgeschwindigkeit v
u und der Gleitgeschwindigkeit v
g, deren Größe wiederum vom Anstellwinkel α und vom Reibungskoeffizienten des Mischguts
längs der Mischorgankante 28 abhängig ist. In der Fig. 2a erkennt man ferner die Normallinie
N zu der Einzelkacheltrennfuge 26. Der zwischen der Normallinie N und dem Geschwindigkeitsvektor
v
r der resultierenden Geschwindigkeit eingeschlossene Winkel ist mit γ bezeichnet.
Man erkennt, daß bei Annahme eines Anstellwinkels α von etwa 45° und bei den angegebenen
Größen der Umfangsgeschwindigkeit v
u und der Gleitgeschwindigkeit v
g der Winkel γ zwischen der Normallinie N und dem resultierenden Geschwindigkeitsvektor
v
r erheblich größer ist als 45°. Dies bedeutet, daß es eine erhebliche Komponente der
resultierenden Geschwindigkeit v
r in Richtung der Einzelkacheltrennfuge 26 gibt. Diese Komponente parallel zur Einzelkacheltrennfuge
26 des resultierenden Geschwindigkeitsvektors v
r führt dazu, daß eine ausgeprägte Linienbewegung des Mischguts längs der Einzelkacheltrennfugen
26 stattfindet, die zu einer vorzeitigen Abnutzung der Verschleißschutzkacheln 22
längs der Einzelkacheltrennfugen 26 führt. Diese Linienbewegung des Mischguts längs
der Einzelkacheltrennfugen 26 ist bei der bekannten Ausführungsform gemäß Fig. 2a
umso ausgeprägter, als die Einzelkacheltrennfugen 26 miteinander in Flucht parallel
zu der Umfangslinie U liegen. Dies führt gemäß Fig. 2 zu einer Abnutzung der Verschleißschutzkacheln
22 längs der Einzelkacheltrennfuge 26 zwischen den einander zugekehrten Kantflächen
30 der Verschleißschutzkacheln. Dieser Verschleiß führt zu Auskolkungen, in denen
sich Mischgutteilchen 32 fest setzen können, so daß sie von der Mischorgankante 28
längs der ausgekolkten Einzelkacheltrennfugen 26 transportiert werden. Dies kann weiter
zu Beschädigungen an der Mischorgankante 28 führen, wie in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet.
Auf diese Weise kommt es zu Standzeitverlusten sowohl durch vorzeitigen Verbrauch
der Verschleißschutzkacheln 22 als auch - was noch schwerwiegender ist - zu einer
vorzeitigen Abnutzung der kostspieligen Mischorgange 14.
[0023] Man erkennt aus der Fig. 2a, daß die Reihenstoßfugen 24 weniger gefährdet sind als
die Einzelkachelstoßfugen 26, weil die Geschwindigkeitskomponente der resultierenden
Geschwindigkeit v
r in Richtung der Reihenstoßfugen 24 (diese Geschwindigkeitskomponente ist nicht eingezeichnet)
wesentlich geringer ist als die Geschwindigkeitskomponente in Richtung der Einzelkachelstoßfugen
26. Diese Tatsache muß aufgrund der üblicherweise bei ca. 45° liegenden Werte des
Anstellwinkels α und der üblichen Reibungskoeffizienten zwischen dem Mischgut und
den Mischorgankanten 28 als gegeben hingenommen werden. Dies bedeutet, daß in erster
Linie die Einzelkacheltrennfugen 26 anfällig gegen vorzeitigen Verschleiß sind, und
daß es bei Versuchen um die Erhöhung der Standzeit der Kachelauskleidung insbesondere
darum geht, im Bereich der Einzelkacheltrennfugen 26 eine Verbesserung zu erzielen.
In der Fig. 2a und in den folgenden Fig. 3, 4, 5 und 6 ist der Winkel zwischen den
Einzelkacheltrennfugen 26 und den Reihentrennfugen 24 jeweils mit ε bezeichnet.
[0024] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 sind die Verschleißschutzkacheln 22
wieder in Reihen 22A, 22B usw. angeordnet, wobei die Reihentrennfugen 24 wiederum
parallel zu der Mantellinie M verlaufen. Die Kacheln 22 innerhalb der einzelnen Reihen
22A, 22B usw. sind aber nunmehr jeweils um die Hälfte ihrer Länge in Richtung der
Mantellinie versetzt, so daß auch die Einzelkacheltrennfugen 26 in Richtung der Mantellinie
M gegeneinander versetzt sind, wie auch in Fig. 4 angedeutet. Zwar ist nun bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 4 die Neigung γ der resultierenden Geschwindigkeit v
r gegenüber der Normalen N auf die Einzelkachelstoßfuge 26 genauso groß geblieben wie
gemäß der bekannten Ausführungsform nach Fig. 2a. Da aber die Einzelkacheltrennfugen
26 gegeneinander versetzt sind, kann die bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2a auftretende
ausgeprägte Linienbewegung über mehrere miteinander fluchtende Einzelkacheltrennfugen
nicht mehr stattfinden und es ist deshalb die gemäß Fig. 2 zu erwartende Auskolkung
wesentlich reduziert und damit auch die Gefahr einer Beschädigung der Mischorgankante
28.
[0025] Bei der zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform gemäß Fig. 5 und 6 sind die Einzelkacheltrennfugen
26 gegenüber der Umfangslinie U unter einem Winkel β geneigt, wie in Fig. 6 dargestellt.
Dies bedeutet, daß der Geschwindigkeitsvektor v
r an die Normallinie N auf die Einzelkacheltrennfuge 26 angenähert ist; der Winkel
γ ist kleiner geworden. Dies führt dazu, daß die Geschwindigkeitskomponente des resultierenden
Geschwindigkeitsvektors v
r parallel zu der Einzelkacheltrennfuge 26 wesentlich kleiner geworden ist. Mit anderen
Worten: es findet nach mehr die ausgeprägte Linienbewegung längs der Einzelkacheltrennfugen
26 statt und das Gut wird im wesentlichen senkrecht über die Einzelkacheltrennfuge
26 durch die Mischorgankante 28 hinweggeschoben. Es hat sich gezeigt, daß auf diese
Weise die beim Stand der Technik gemäß Fig. 2 eingetretene Auskolkung längs der Einzelkacheltrennfuge
26 und die daraus resultierende Beschädigung der Mischorgankante 28 noch weiter reduziert
ist.
[0026] Man erkennt in Fig. 5 und 6, daß der Versatz der Einzelkacheln 22 in Reihenlängsrichtung,
d. h. in Richtung der Mantellinie M gleich der Projektion p einer Einzelkacheltrennfuge
26 auf eine Reihentrennfuge 24 ist. An den Enden der Reihen 22A, 22B usw. sind Ausgleichskacheln
34 vorgesehen, deren quer zur Mantellinie M verlaufende Endkanten 36 mit der Mantellinie
einen 90° Winkel bilden. Man erkennt aus der Fig. 5 weiter, daß man an beiden Enden
der Reihen 22A, 22B usw. mit einem einzigen Typ von Ausgleichskacheln 34 auskommt.
[0027] Man erkennt in der Fig. 5, und zwar in ihrer rechten Hälfte, auch das Überführungsorgan
16 aus Fig. 1, dessen Anstellwinkel mit δ bezeichnet ist. Wegen des anderen Anstellwinkels
δ (auch dieser ist z.B. mit etwa 45° angenommen) sind die Verhältnisse an der Kante
des Überführungsorgans 16 wesentlich ungünstiger als in Fig. 6 für die Mischorgankante
28 des Mischorgans 14 dargestellt. Dies bedeutet, daß die im Bereich der Überführungsorgane
16 vorgesehenen Einzelkacheltrennfugen 26 einer verstärkten Abnutzung unterliegen,
sofern nicht andere Maßnahmen zur Abnutzungsverhinderung getroffen werden. Man könnte
natürlich im Bereich der Überführungsorgane 16 die Heigung der Einzelkacheltrennfugen
26 zur Umfangslinie U verändern, um auch hier die vorteilhaften Ergebnisse gemäß
Fig. 6 zu erzielen. Man kann sich aber auch damit abfinden, daß im Bereich der Überführungsorgane
16 die Verbesserung nur durch den auch hier vorhandenen Versatz der Einzelkacheltrennfugen
um das Maß p in Mantellinienrichtung M erzielt wird. Man hat dann den Vorteil, daß
man mit einer einzigen Normalkachel und mit einer einzigen Ausgleichskachel auskommt.
Wenn wirklich die im Bereich der Überführungsorgane 16 gelegene Einzelkacheltrennfugen
vorzeitig abgenutzt werden und damit ein Standzeitverlust eintritt, so bleibt immerhin
noch der Vorteil, daß man in dem größeren Bereich der Mischorgane 14 (siehe Fig. 1)
die Verschleißschutzkacheln 22 länger erhalten bleiben und damit das Ausmaß der notwendigen
Ersatzreparatur verringert bleibt.
[0028] In den Fig. 7 und 8 ist eine Normalkachel 22 für die Ausführungsform nach den Fig.
5 und 6 dargestellt. Der Winkel der Einzelkacheltrennfuge 26 gegen die Umfangslinienrichtung
U ist mit β eingezeichnet und ist mit ca. 9° angenommen. Man erkennt aus Fig. 8, daß
die Normalkachel 22 auf ihrer Rückseite eine vorspringende zentrale Anlagefläche
38 im Bereich einer zentralen Befestigungsöffnung 40 aufweist. Ferner erkennt man,
daß die Normalkachel 22 auf der Rückseite mit Ausnehmungen 42 ausgeführt ist.
[0029] Die in Fig. 9 dargestellte Ausgleichskachel 34 ist entsprechend ausgebildet.
[0030] Gemäß Fig. 8 ist die Reihentrennfuge 24 als paralleler Spalt ausgebildet, der sich
von der Innenfläche der Kachelauskleidung zur Innenfläche des zylindrischen Trogs
hin erstreckt.
[0031] Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind die Befestigungsbohrungen 40 in den Eckpunkten
eines Rechteckrasters angeordnet.
[0032] Zur Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 ist noch nachzutragen, daß dort die Ausgleichskacheln
mit 23 bezeichnet sind. Diese Ausgleichskacheln 23 haben in Reihenlängsrichtung,
d. h. in Mantellinienrichtung M die halbe Länge wie die Normalkacheln 22.
1. Mischer mit mindestens einer Mischwelle, umfassend einen Mischtrog mit einer von
Verschleißschutzkacheln belegten, annähernd zylindrischen Troginnenfläche (18) und
mindestens ein der Troginnenfläche (18) benachbart liegendes, um die Mischtrogachse
(A) umlaufendes Mischorgan (14) mit einer der von Verschleißschutzkacheln (22) gebildeten
Auskleidungsinnenfläche angenähert folgenden Mischorgankante (28), wel che einen
Anstellwinkel (α) gegen eine zur Mischerachse (A) parallele, sie schneidende Mantellinie
(M) des Mischtrogs (10) aufweist, wobei die Verschleißschutzkacheln (22) in annähernd
mantellinienparallelen Reihen (22A, 22B usw.) mit annähernd mantellinienparallelen
Reihentrennfugen (24) zwischen benachbarten Reihen (22A, 22B usw.) und mit unter einem
Winkel (ε) zu den Reihentrennfugen (24) verlaufenden Einzelkacheltrennfugen (26)
zwischen den Einzelkacheln (22) jeder Reihe (22A, 22B usw.) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) einzelner Reihen (22A, 22C usw.) gegen die Einzelkacheltrennfugen
(26) anderer Reihen (22B, 22D usw.) in Mantellinienrichtung (M) versetzt sind.
2. Mischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) jeder Reihe (22B) gegenüber den Einzelkacheltrennfugen
(26) der unmittelbar benachbarten Reihen (22A, 22C) in Mantellinienrichtung (M)
versetzt sind.
3. Mischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden mindestens eines Teils der Reihen (22A, 22B usw.) Ausgleichskacheln
(23) vorgesehen sind.
4. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) senkrecht zu den Reihentrennfugen (24) verlaufen
(ε = 90°).
5. Mischer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) benachbarter Reihen (22A, 22B usw.) jeweils um
die halbe Einzelkachelabmessung in Reihenlängsrichtung (M) gegeneinander versetzt
sind.
6. Mischer, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) gegen eine Umfangslinie (U) geneigt sind (β)
im Sinne einer Verkleinerung des Winkels (γ) zwischen dem Geschwindigkeitsvektor
(vr) der resultierenden Mischgutbewegung im Bereich der Mischorgankante (28) und einer
der Troginnenfläche (18) folgenden Normallinie (N) auf die jeweilige Einzelkacheltrennfuge
(26).
7. Mischer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkacheltrennfugen (26) jeweils um die Länge (p) ihrer Projektion auf
die Reihentrennfugen (24) gegeneinander in Reihenlängsrichtung (M) versetzt sind.
8. Mischer nach Anspruch 7, dadurch gekenzeichnet, daß die Befestigungsstellen (40) der Verschleißschutzkacheln an der Troginnenfläche
(18) in den Eckpunkten eines Recheckrasters mit zur Umfangsrichtung (U) und zur Mantellinienrichtung
(M) parallelen Seiten angeordnet sind.
9. Mischer nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausrüstung des Mischers mit Mischorganen (14, 16) unterschiedlichen Anstellwinkels
(α, δ) die Neigung (β) der Einzelkacheltrennfugen (26) gegen die Umfangslinie (U)
für sämtliche Kacheln (22) die gleiche ist und auf den Anstellwinkel (α) der in größerer
Zahl vorhandenen Mischorgane (14) gleichen Anstellwinkels (α) abgestimmt ist.
10. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißschutzkacheln (22) an der Troginnenfläche (18) in einem eine jeweils
annähernd zentrale Befestigungsstelle (40) umgebenden Anlagebe reich (38) an der
Troginnenfläche (18) anliegen und außerhalb dieses Anlagebereichs (38) von der Troginnenfläche
(18) einen kurzen, annähernd konstanten Abstand haben.
11. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kacheln (22) längs der Reihentrennfugen (24) an der Auskleidungsinnenfläche
annähernd mit ihren Kantflächen zusammenstoßen und zur Troginnenfläche (18) hin parallele
Spalte bilden.
12. Mischer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschleißschutzkacheln auf ihren Außenflächen, d.h. zur Troginnenfläche
(18) hin, mit Aussparungen (42) versehen sind.