[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Flachstrickmaschine mit über deren Nadelbetten
bewegbarer Nadelauswahleinrichtung, in Nadelkanälen der Nadelbetten angeordneten Stricknadeln
und an die Stricknadeln in den Nadelkanälen anschließenden Auswahlstößern oder hintereinander
anschließenden Arbeitsstößern und Auswahlstößern, die mit der Nadelauswahleinrichtung
zusammenarbeiten.
[0002] Jede Betätigung der Stößer bedarf einer Kraft, deren Größe zunächst abhängig vom
Gewicht der Stößer ist. Damit die Stößer beim Bewegen durch die Auswahlschloßteile
nicht springen, werden sie mehr oder weiger stark gebremst. Eine solche Bremswirkung
ist u.a. durch seitliches Verbiegen der Stößer aus ihrer Längsachse zu erreichen.
Wichtig ist dabei, daß die Federkennlinie der Verbiegung flach verläuft, so daß die
Bremswirkung der Verbiegung auf die Stößer nicht hart, sondern weich ist. Eine weitere
Maßnahme zum Vermeiden des Springens der Stößer besteht darin, die Auftriebsschrägen
der Auswahlschloßteile, insbesondere bei schnell laufenden Flachstrickmaschinen, flach
auszubilden, so daß die Beschleunigung der Stößer entsprechend niedrig gehalten werden
kann.
[0003] Bei den unterschiedlichen Feinheiten von Flachstrickmaschinen sind unterschiedlich
breite Nadelkanäle vorgesehen und werden dementsprechend unterschiedlich breite Stößer
benötigt. Um nun bei den unterschiedlichen Feinheiten die gleichmäßige Elastizität
in der Bremskraft durch seitliches Verbiegen der Stößer zu erreichen, erhalten die
Stößer grober Feinheiten unterschiedlich tiefe Aussparungen, so daß die verbleibende
Schaftdicke im Bereich der Verbiegung bei den unterschiedlichen Feinheiten gleichbleibt.
So ergibt sich zwar eine gleichbleibende Federkennlinie, der Schleudereffekt ist jedoch,
je nach Gewicht der Stößer, immer noch unterschiedlich.
[0004] Durch die CH-PS 369 854 ist es bekannt geworden, beide Seitenwände der Nadelkanäle
durch fest in das Nadelbett eingebaute, über dessen gesamte Breite verlaufende, elastisch
verformbare Führungsplatinen auszukleiden. Die Nadelkanäle sind auch hier bei unterschiedlichen
Feinheiten unterschiedlich breit.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flachstrickmaschine der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, bei der die Stößer bei unterschiedlichen Feinheiten der Maschine
sowohl eine gleichmäßige Elastizität in der Bremskraft als auch gleiche Gewichte und
somit einen gleichen Schleudereffekt aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Breite der Arbeitsstößer
und/oder Auswahlstößer kleiner als die Breite der Nadelkanäle ist, und daß in die
Nadelkanäle sich im wesentlichen über die Länge der Arbeitsstößer und/oder Auswahlstößer
erstreckende Distanzplatinen mit einer Breite gleich der Differenz der Breite der
Nadelkanäle und der Breite der Arbeitsstößer und/oder Auswahlstößer fixiert wenigstens
auf einer Seite der Stößer eingelegt sind.
[0007] Damit läßt sich die Breite der Arbeits- und Auswahlstößer unabhängig von der Feinheit
der Flachstrickmaschine und von der Breite ihrer Nadelkanäle wählen und somit ihr
Gewicht festlegen. Die Distanzplatinen sind in den Nadelkanälen fixiert und tragen
zum Bewegungs- und Bremsverhalten der Stößer nicht ausschlaggebend bei.
[0008] Vorteilhaft ist bei entsprechend der Feinheit der Flachstrickmaschine ausgebildeter
Breite der Nadelkanäle und der Stricknadeln die Breite der Arbeitsstößer und/oder
Auswahlstößer einheitlich konstant und die Breite der Distanzplatinen dementsprechend
für unterschiedliche Feinheiten der Flachstrickmaschine unterschiedlich. Hiermit lassen
sich über einen weiten Bereich unterschiedlicher Feinheiten Arbeitsstößer und/oder
Auswahlstößer konstanter Gewichte und damit gleichmäßigen Brems- und Springverhaltens
erreichen. Für die unterschiedlichen Feinheiten der Flachstrickmaschine sind Stößer
nur einer einzigen Dicke vorzusehen, der Ausgleich zu den unterschiedlichen Nadelkanalbreiten
erfolgt durch die fixiert eingelegten Distanzplatinen.
[0009] Zweckmäßig verlaufen die Oberflächen der Distanzplatinen in und unterhalb der Oberflächen
der Nadelbetten, unterhalb der Oberflächen dort, wo Halteschienen zum Halten von Stricknadeln
und Stößern in den Nadelbetten vorgesehen sind.
[0010] Vorteilhaft ist jeweils eine einzige Distanzplatine entlang der Länge von Arbeitsstößer
und Auswahlstößer in den Nadelkanal eingelegt. Dies erleichtert sowohl die Herstellung
als auch das Einlegen und Fixieren der Distanzplatinen im Nadelkanal.
[0011] Zweckmäßig ist jede Distanzplatine durch eine quer zu den Nadelkanälen im Nadelbett
verlaufende Schiene formschlüssig in Bewegungsrichtung der Arbeitsstößer und/oder
Auswahlstößer fixiert.
[0012] Die Distanzplatine ist bei entsprechender Ausbildung der Stricknadel vorteilhaft
derart ausgebildet, daß sie diese im Bereich des Arbeits- oder Auswahlstößers teilweise
übergreift.
[0013] Die Distanzplatinen sind zweckmäßig nur auf einer Seite der Arbeitsstößer und/oder
Auswahlstößer eingelegt. Alternativ können die Distanzplatinen auch auf beiden Seiten
der Arbeitsstößer und/oder Auswahlstößer eingelegt sein, was insbesondere bei groben
Feinheiten der Flachstrickmaschine vorteilhaft sein kann.
[0014] Bei einer Feinheit E3 der Flachstrickmaschine beträgt beispeilsweise zweckmäßig die
Breite der Stricknadeln 2,2 mm, die Breite der Arbeitsstößer und/oder Auswahlstößer
1 mm und die Breite der Distanzplatinen 1,2 mm.
[0015] Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel und anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Nadelbett einer Flachstrickmaschine mit eingelegten
Stößern und Distanzplatine gemäß der Erfindung, geschnitten längs der Linie I-I in
Fig. 3,
Fig. 2 einen Querschnitt wie in Fig. 1, jedoch geschnitten längs der Linie II-II in
Fig. 3, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil eines Nadelbetts nach Fig. 1.
[0016] Wie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt, weist ein Nadelbett 1 einer Flachstrickmaschine
entsprechend der Feinheit der Flachstrickmaschine angeordnete und ausgebildete Nadelkanäle
2 auf. In jedem Nadelkanal ist eine Stricknadel 3 und anschließend an diese ein Arbeitsstößer
4 angeordnet. Der Arbeitsstößer 4 stößt lösbar an die Stricknadel 3 an und übergreift
diese teilweise. Hinter dem Arbeitsstößer ist ein an diesen lösbar anstoßender Auswahlstößer
5 im Nadelkanal 2 angeordnet. Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 können auch zu einem
einstückigen Auswahlstößer zusammengefaßt sein.
[0017] Die Stricknadeln 3, Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 sind durch quer zu den Nadelkanälen
2 verlaufende Schienen 6, 7, 8 in den Nadelkanälen 2 des Nadelbetts 1 gehalten.
[0018] Auf einer Seite der Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 ist eine sich im wesentlichen
über die Länge der Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 erstreckende Distanzplatine
9 eingelegt. Die Distanzplatine 9 ist in Fig. 1 zur besseren Heraushebung senkrecht
schraffiert. Durch die quer zu den Nadelkanälen 2 verlaufende Schiene 7, die in eine
entsprechende Rechtecknut der Distanzplatine 9 eingreift, ist die Distanzplatine 9
formschlüssig in Bewegungsrichtung der Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 fixiert
und nimmt damit an den Hin- und Herbewegungen des Arbeitsstößers 4 und des Auswahlstößers
5 unter dem Einflüß der nicht dargestellten Nadelauswahleinrichtung nicht teil.
[0019] Die Breite der Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 kann nun so gewählt werden, daß
sie beispielsweise der Breite eines Nadelkanals 2 für die feinste gewünschte Feinheit
einer Flachstrickmaschine entspricht. Für gröbere Feinheiten der Flachstrickmaschine
wird dann der Breitenunterschied zwischen Nadelkanalbreite und Stößerbreite durch
die entsprechend gewählte Breite der feststehenden, an der Stößerbewegung nicht teilnehmenden
Distanzplatinen 9 ausgeglichen. Das Gewicht der Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer
5 kann somit unabhängig von der Teilung oder Feinheit der Flachstrickmaschine immer
gleich bleiben.
[0020] Statt der in der Zeichnung dargestellten, sich im wesentlichen über die gesamte Länge
von Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 erstreckenden Distanzplatine 9 können auch
zwei hintereinander angeordnete Distanzplatinen verwendet werden, die sich jeweils
im wesentlichen über die Länge des Arbeitsstößers 4 und im wesentlichen über die Länge
des Auswahlstößers 5 erstrecken. In der Zeichnung ist eine Distanzplalatine 9 auf
einer Seite des Arbeitsstößers 4 und des Auswahlstößers 5 in den Nadelkanal 2 eingelegt
gezeigt. Es kann jedoch auchvorteilhaft sein, auf den beiden Seiten der Arbeitsstößer
4 und der Auswahlstößer 5 je eine Distanzplatine in jeden Nadelkanal 2 einzulegen.
[0021] Entsprechend einer beispielsweise angegebenen konkreten Ausführungsform der Flachstrickmaschine
ist der Nadelkanal 2 bei einer Feinheit E3 der Flachstrickmaschine 2,2 mm breit. Die
Stricknadel 3 hat eine Breite von 2,2 mm, und die hinter der Stricknadel 3 angeordneten
Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer 5 werden 1 mm dick ausgeführt. Die sich in diesem
Fall über den Bereich des Arbeitsstößers 4 und des Auswahlstößers 5 erstreckende Distanzplatine
9 hat dann eine Breite von 1,2 mm entsprechend der Differenz zwischen Nadelkanalbreite
und Stößerbreite. Hierdurch wird das Gewicht der arbeitenden Stößer 4 und 5 nur etwa
45% bezogen auf das Gewicht herkömmlicher Stößer mit einer Dicke von 2,2, mm sein.
Entsprechend dieser Gewichtsverringerung werden die Arbeitsstößer 4 und Auswahlstößer
5 bei Bewegungsbeginn im Zusammenarbeiten mit der Nadelauswahleinrichtung weniger
stark springen.
1. Flachstrickmaschine mit über deren Nadelbetten (1) bewegbarer Nadelauswahleinrichtung,
in Nadelkanälen (2) der Nadelbetten (1) angeordneten Stricknadeln (3) und an die Stricknadeln
(3) in den Nadelkanäle (2) anschließenden Auswahlstößern oder hintereinander anschließenden
Arbeitsstößern (4) und Auswahlstößern (5), die mit der Nadelauswahleinriching zusammenarbeiten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Arbeitsstößer (4) und/oder Auswahlstößer (5) kleiner alsdie Breite
der Nadelkanäle (2)) ist, und
daß in die Nadelkanäle (2) sich im wesentlichen über die Länge der Arbeitsstößer (4)
und/oder Auswahlstößer (5) erstreckende Distanzplatinen (9) mit einer Breite gleich
der Differenz der Breite der Nadelkanäle (2) und der Breite der Arbeitsstößer (4)
und/oder Auswahlsstößer (5) fixiert wenigstens auf einer Seite der Stößer (4, 5) eingelegt
sind.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Nadelkanäle (2) und der Stricknadeln (3) entsprechend der Feinheit
der Flachstrickmaschine ausgebildet ist,
daß die Breite der Arbeitsstößer (4) und/oder Auswahlstößer (5) einheitlich konstant
ist, und
daß die Breite der Distanzplatinen (9) dementsprechend für unterschiedliche Feinheiten
der Flachstrickmaschine unterschiedlich ist.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2
, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächen der Distanzplatinen (9) in und unterhalb der Oberflächen der Nadelbetten
(1) verlaufen.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils eine einzige Distanzplatne (9) entlang der Länge von Arbeitsstößer (4)
und Auswahlstößer (5) in den Nadelkanal (2) eingelegt ist.
5. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Distanzplatine (9) durch eine quer zu den Nadelkanälen (2) im Nadelbett (2)
verlaufende Schiene (7) formschlüssig in Bewegungsrichtung der Arbeitsstößer (4) und/oder
Auswahlstößer (5) fixiert ist.
6. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzplatine (9) die Stricknadel (3) im Bereich der Arbeits- oder Auswahlstößer
(4) teilweise übergreift.
7. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Distanzplatinen (9) auf einer Seite der Arbeitsstößer (4) und/oder Auswahlstößer
(5) eingelegt sind.
8. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Distanzplatinen auf beiden Seiten der Arbeitsstößer (4) und/oder Auswahlstößer
(5) eingelegt sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Feinheit E3 der Flachstrickmaschine die Breite der Stricknadeln (3)
2,2 mm, die Breite der Arbeitsstößer (4) und/oder Auswahlstößer (5) 1 mm und die Breite
der Distanzplatinen (9) 1,2 mm beträgt.