[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Verlegen von Gittergewebe zum Bewehren
von bitumengebundenen Decken von Straßen oder dergleichen, bei welchem nach Herstellung
eines Planums einer bituminösen Tragschicht eine zum Beispiel 200 m lange Bahn des
Gittergewebes auf das Planum verlegt wird, wobei der Anfang der auf einer quer zur
Fertigungsvorrichtung ausgerichteten Traghülse aufgewickelten Gewebebahn gegen das
Planum fixiert wird und die Gewebebahn unter Bewegung der Traghülse in Fertigungsrichtung
von der Traghülse abgewickelt wird und auf das verlegte Gittergewebe das Mischgut
zur Bildung der Decke mittels eines Deckenfertigers aufgebracht wird, wobei der mit
einem Fahrwerk ausgerüstete Deckenfertiger in Fertigungsrichtung hinter dem Fahrwerk
eine das Mischgut auf Fertigungsbreite verteilende und aufgebende Bohle und vor dem
Fahrwerk Schubrollen für die das Mischgut zum Deckenfertiger bringenden Lastkraftwagen
aufweist.
[0002] Bei dem bekannten Verfahren wird die gesamte Gewebebahn des Gittergewebes durch Abwickeln
von der Traghülse und Aufrollen auf das Planum einer bituminösen Tragschicht in seiner
gesamten Länge verlegt. Danach wird die Gewebebahn an ihrem Anfang sowie gegebenenfalls
an ihren Seitenrändern, beispielsweise durch Einschlagen von Breitkopfnägeln, gegenüber
dem Planum fixiert. Danach wird das verlegte Gittergewebe vom Deckenfertiger sowie
von den das Mischgut zur Herstellung der Decke zum Deckenfertiger transportierenden
LKW überfahren. Dabei treten Beanspruchungen des verlegten Gittergewebes auf, die
so groß sind, daß trotz der Fixierung des Gittergewebes längs seinen Seitenrändern
erhebliche Verzerrungen und Verwerfungen des Gittergewebes auftreten. Auch wird bei
zu heftigem Anfahren oder Bremsen der Mischgut transportierenden LKWs das Gitterwegebe
nicht nur verschoben und verworfen, sondern manchmal auch zerrissen.
[0003] Gittergewebe zum Bewehren von bitumengebundenen Decken sind aus der DE-PS 20 00 937
bekannt.
[0004] Zum Bewehren von Straßendecken wurden außer Gittergeweben auch Vliesbahnen vorgeschlagen.
Es ist auch denkbar, daß anstelle von Gittergeweben netzartige Gebilde Verwendung
finden können.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile des bekannten
Verfahrens zum Verlegen insbesondere von Geweben oder anderen textilen Flächengebilden
zum Bewehren bitumengebundener Straßendecken oder dergleichen zu vermeiden und ein
Verfahren sowie eine Vorrichtung zu schaffen, bei der das verlegte Gewebe, Vlies
oder dergleichen nicht mehr diesen beschriebenen Beanspruchungen ausgesetzt ist.
[0006] Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die textile Bahn während der Fertigung der Deckschicht von der
Traghülse abgewickelt wird, die sich zwischen den Schubrollen und der Bohle des Deckenfertigers
befindet und zusammen mit dem Deckenfertiger in Fertigungsrichtung bewegt wird.
Bei diesem Verfahren kann die Traghülse mit dem aufgewickelten Gittergewebe bei einem
Deckenfertiger, dessen Fahrwerk ein Kettenfahrwerk ist, zwischen der Bohle und dem
Fahrwerk angeordnet werden oder aber auch zwischen dem Fahrwerk und den Schubrollen.
Im letzten Falle wird zwar das verlegte Gittergewebe vom Kettenfahrwerk des Deckenfertigers
überfahren, diese Beanspruchungen sind allerdings erheblich geringer als die Beanspruchungen,
die von dem mit Mischgut zum Deckenfertiger heranfahrenden Lastkraftwagen und die
vom Deckenfertiger wieder wegfahrenden leeren Lastkraftwagen verursacht werden.
[0007] Es ist zwar möglich, bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren das Gittergewebe manuell
von der Traghülse abzuwickeln, vorteilhafterweise wird aber unmittelbar am Deckenfertiger
eine Verlegevorrichtung angebracht, in welche die Traghülse mit zu einer Geweberolle
aufgewickeltem Gittergewebe leicht auswechselbar einsetzbar ist und um eine zur Bohle
parallelen Achse drehbar gelagert ist.
[0008] Bei dieser Verlegevorrichtung können die aus der Geweberolle heraustretenden Enden
der Traghülse oder in die Traghülse einsteckbare Lagerzapfen von oben offenen Lagern
aufgenommen werden. Es ist aber auch möglich, die von der aufgewickelten Gewebebahn
gebildete walzenartige Geweberolle auf zwei im Abstand voneinander angeordnete parallele
Wellen zu lagern, auf welche die Rolle oder Walze beim Abziehen der Gewebebahn abrollt.
[0009] Um die Gewebebahn insbesondere bei überlappender Verlegung zweier Gewebebahnen nebeneinander
gegenüber der Längsachse des Deckenfertigers ausrichten zu können, sollte das Verlegegerät
breiter sein als die breiteste zu verlegende Gewebebahn, so daß die vom Verlegegerät
aufzunehmende Geweberolle innerhalb dieses Gerätes gegenüber der Längsachse des Deckenfertigers
ausgerichtet werden kann. Es ist aber auch möglich, das Verlegegerät quer verschiebbar
und feststellbar am Deckenfertiger anzuordnen.
[0010] Um die Gewebebahn mit einer einstellbaren Vorspannung verlegen zu können, ist die
Verlegevorrichtung mit einer in ihrer Bremswirkung einstellbaren Bremswalze versehen.
Diese Bremswalze kann mit Zähnen oder Stacheln versehen sein, die in das Gittergewebe
eingreifen. Die Bremswalze kann aber auch mit einer Gegenwalze zusammenarbeiten, so
daß die Gewebebahn klemmend zwischen diesen beiden Walzen hindurchgeführt wird.
[0011] Damit rechtzeitig erkannt werden kann, wann eine neue Geweberolle in die Verlegevorrichtung
eingesetzt werden muß, ist eine Signaleinrichtung vorgesehen, die auf Kennzeichen
anspricht, die im Endbereich jedes Gittergewebes angebracht sind. Diese Kennzeichen
können 10 m vor dem Ende der Gewebebahn angebracht sein und aus einem elektrisch
leitenden oder einem magnetischen Material bestehen, so daß der Alarm durch einen
dadurch bewirkten elektrischen Kontakt oder durch einen magnetisch ansprechenden
Fühler ausgelöst wird.
[0012] Die Verlegevorrichtung kann auch mit in die abzuziehende Gewebebahn eingreifenden
Meßrädern ausgerüstet sein, welche die Länge der jeweils verlegten Gewebebahn anzeigen
und somit auch rechtzeitig melden, wann eine neue Geweberolle eingesetzt werden muß.
[0013] Damit auch in Kurven ein faltenloses Verlegen des Gittergewebes möglich ist, wird
ferner vorgeschlagen, die Verlegevorrichtung mit einer Schneideinrichtung auszurüsten,
welche die Gewebebahn je nach Krümmung der zu bewehrenden Straßendecke von der linken
oder auch von der rechten Seite einschneiden.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der folgenden
Beschreibung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Deckenfertigers mit einem Verlegegerät zwischen Bohle
und Fahrwerk des Deckenfertigers,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Deckenfertigers mit einem Verlegegerät zwischen Schubrolle
und Fahrwerk des Deckenfertigers,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Deckenfertigers gemäß Fig.1 im größeren Maßstab,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den vorderen Teil des Deckenfertigers nach Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Verlegegerätes an einem Deckenfertiger gemäß Fig.
2,
Fig. 6 eine abgewandelte Ausführungsform eines Verlegegerätes mit Schneideinrichtung,
Fig. 7 Draufsicht auf ein Verlegegerät gemäß Fig. 6
[0015] Die Fig. 1 und 2 zeigen das Verlegen einer zu einer Geweberolle 3 aufgewickelten
Gewebebahn 2 zum Bewehren einer bitumengebundenen Decke 4 einer Straße, bei welchem
nach Herstellung eines Planums 1 einer bituminösen Tragschicht eine 200 bis 300 m
lange Bahn eines Gittergewebes mittels eines Deckenfertigers 5 auf das Planum 1 verlegt
wird. Der Deckenfertiger 5 ist mit einem Fahrwerk 6 ausgerüstet, mit welchem er auf
dem Planum 1 der Tragschicht in Fertigungsrichtung verfahrbar ist. Hinter dem Fahrwerk
6 befindet sich eine das Mischgut auf Fertigungsbreite verteilende und aufgebende
Bohle 7. Das Mischgut wird von Lastkraftwagen 10 zum Deckenfertiger gebracht und
dort in einen Aufnahmebehälter 9 gekippt. Während des Umladens des Mischgutes vom
Lastkraftwagen auf den Deckenfertiger 5 wird der Lastkraftwagen 10 von an der Vorderseite
des Deckenfertigers 5 angeordneten Schubrollen 8,die gegen die hinteren Fahrzeugräder
drücken, in Fertigungsrichtung geschoben.
[0016] Bei der Ausführungsform nach Fig.1 und 3 ist der Deckenfertiger 5 mit einer Verlegevorrichtung
11 versehen, die mit einer Lagerung für die Geweberolle 3 bzw. deren Traghülse 12
versehen ist, in welcher die Traghülse 12 um eine zur Längsachse der Bohle 7 parallelen
Achse drehbar ist. Wie die Fig. 3 zeigt, ist die Verlegevorrichtung 11 mit mindestens
einer die Gewebebahn 2 auf das Planum 1 der bituminösen Tragschicht drückenden Anpreßwalze
14 versehen. Diese Anpreßwalze 14 besteht entweder aus einem elastischen Material,
so daß die Gewebebahn 2 auch auf ein gewölbtes oder abgeknicktes Planum 1 zuverlässig
aufgedrückt werden kann, oder aber die Anpreßwalze setzt sich aus mehreren, nebeneinander
angeordneten und unabhängig voneinander andrückbaren Walzen zusammen.
[0017] Die Verlegevorrichtung 11 ist ferner mit einer Zugkräfte auf die abgewickelte Gewebebahn
2 ausübenden Bremswalze 15 versehen, deren Bremskraft einstellbar ist. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5 ist die Bremswalze 15 mit Stacheln oder Zähnen versehen, welche in das
zu verlegende Gittergewebe 2 eingreifen. Diese Bremswalze 15 kann gleichzeitig auch
als Meßrad einer Längenmeßvorrichtung verwendet werden, die die jeweils verlegte Länge
der Gewebebahn anzeigt. Die Bremskraft dieser Bremswalze 15 ist einstellbar, so daß
auf das zwischen der Bremswalze 15 und dem bereits unter der Decke 4 befindlichen
Gewebe eine einstellbare Zugkraft aufgeben werden kann, die das Gittergewebe in Fertigungsrichtung
spannt. Damit das von der Anpreßwalze 14 angedrückte Gewebe möglichst breit liegt,
ist an der Verlegevorrichtung auch eine Breithaltevorrichtung 17 angeordnet, welche
die Gewebebahn 2 quer zur Fertigungsrichtung spannt.
[0018] Diese Breithaltevorrichtung besteht aus insbesondere in den Randbereichen angeordneten
schrägstehenden Walzen, die zum Mitnehmen und Breitziehen des Gewebes mit Stacheln,
Nadeln, Borsten oder Rillen versehen sind. Die Breithaltewalzen können auch aus Hartgummi
oder Kunststoff bestehen und in Schraubenlinienform verlaufende Rillen aufweisen.
Wie Fig. 3 zeigt, ist die Breithaltevorrichtung 17 unmittelbar vor der mit Stacheln
oder Zähnen versehenen Bremswalze 15 angeordnet. Die Verlegevorrichtung bei dem Deckenfertiger
nach Fig. 3 und Fig. 4 weist ein Chassis 20 auf, das quer zur Längsachse des Deckenfertigers
5 verschiebbar und feststellbar am Deckenfertiger gehalten ist. Dieses Chassis 20
kann schubladenartig auf Führungsleisten 24 des Deckenfertigers geführt sein. Auf
diese Weise kann die zu verlegende Gewebebahn quer zur Fertigungsrichtung ausgerichtet
werden. Dieses Ausrichten ist notwendig, wenn neben einander überlappend Gittergewebe
oder dergleichen verlegt werden soll. Es kann sehr vorteilhaft sein, wenn das Chassis
20 so weit aus dem Deckenfertiger herausziehbar ist, daß die Geweberolle 3 von oben
in das herausgezogene Chassis eingelegt werden kann. Zur drehbaren Lagerung der Traghülse
12 dienen oben offene Lager 13, in denen die axial vorstehenden Teile der Traghülse
12 oder in die Traghülse 12 eingesteckte Lagerzapfen 25 eingelegt werden können.
[0019] Am Chassis 20 der Verlegevorrichtung 11 ist eine aufklappbare Schutzwand 26 angeordnet,
die zum Einlegen einer Geweberolle 3 aufgeklappt werden kann.
[0020] Die Verlegevorrichtung 11 ist über die Leisten 24 mit den Tragarmen 22 verbunden,
welche zum Anheben der Bohle 7 mittels eines Hubzylinders 21 anhebbar sind.
[0021] Wie die Fig. 2 zeigt, kann die Verlegevorrichtung 11 auch zwischen den Schubrollen
8 und dem Fahrwerk 6 des Deckenfertigers 5 angeordnet sein. Bei dieser Anordnung
wird zwar das verlegte Gittergewebe vom Fahrwerk 6 des Deckenfertigers 5 überfahren,
jedoch ergeben sich bei der Anordnung der Verlegevorrichtung 11 geringere konstruktive
Probleme und das Nachfüllen der Verlegevorrichtung mit einer Geweberolle 3 ist vereinfacht.
[0022] Zum einfacheren Verständnis werden bei den Ausführungsformen nach Fig. 2,5,6 und
7 für gleichwirkende Teile die gleichen Bezugszeichen verwandt wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 1,3 und 4.
[0023] Bei der an der Vorderseite des Deckenfertigers 5 angeordneten Verlegevorrichtung
11 sind die Teile der Verlegevorrichtung innerhalb eines Rahmens 30 angeordnet, der
um eine quer zur Fertigungsrichtung verlaufende Achse schwenkbar an der Vorderseite
des Deckenfertigers 5 angelenkt ist. Dieser Rahmen 30 stützt sich über die Anpreßwalze
14 gegen das Planum 1 ab. An der Vorderseite des Rahmens 30 sind die Schubrollen 8
angeordnet. Ferner ist eine überbrückende Förderrutsche 31 vorgesehen, welche den
größer gewordenen Abstand zwischen den anfahrenden LKWs und der Vorderseite des
Deckenfertigers 5 überbrückt. Die Förderrutsche 31 kann mittels eines Hydraulikzylinders
32 höheneinstellbar sein.
[0024] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 arbeitet die Bremswalze 15 mit einer Gegenwalze
16 zusammen. Diese beiden Walzen liegen mit Vorspannung aneinander. Mindestens eine
der beiden Walzen wird gebremst.
[0025] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Verlegevorrichtung 11 noch mit einer
Schneideinrichtung 18 ausgerüstet, die sich zusammensetzt aus einem Schneidtisch
19 und einem quer zur Gewebebahn 2 verfahrbaren Schneidmesser 33. Beim Verlegen der
Gewebebahn in Kurven kann das Gewebe von der linken oder rechten Seite eingeschnitten
werden, damit es sich auch in Kurven faltenfrei verlegen läßt.
[0026] Die Verlegevorrichtung 11 gemäß Fig. 6 weist zwei parallele Wellen 34 und 35 auf,
auf welche die Geweberolle 3 abrollbar gelagert ist.
[0027] Der Deckenfertiger kann auch als sogenannter Repaver oder Reformer ausgebildet sein,
sofern das Verlegegerät vor der Bohle angeordnet wird.
[0028] Im Verlegegerät sollte die Gewebebahn über seitliche Führungen so geführt und mittels
Stachelwalzen, Breithaltewalzen oder dergleichen so angetrieben sein, daß nach dem
Einschneiden des Gewebes das Gewebe in seiner Führung verbleibt.
[0029] Zum Einführen de Anfangs der Gewebebahn ist am Anfang der Gewebebahn eine Querversteifung
angebracht, die von einem Blech oder Kunststoffstreifen bzw. einer Zunge gebildet
wird, die es ohne Schwierigkeiten ermöglicht, die breite Gewebebahn über die verschiedenen
Walzen zu führen. Diese Querversteifung dient gleichzeitig dazu, den Anfang der Gewebebahn
gegenüber dem Planum 1 zu fixieren.
Bezugzeichenliste:
[0030]
1 Planum der bituminösen Tragschicht
2 Gewebebahn
3 Geweberolle
4 Decke ( Binderschicht und Deckschicht oder Deckschicht)
5 Deckenfertiger
6 Fahrwerk
7 Bohle
8 Schubrolle
9 Aufnahmebehälter für Mischgut
10 Lastkraftwagen
11 Verlegevorrichtung
12 Traghülse
13 Lager
14 Anpresswalze
15 Bremswalze
16 Gegenwalze
17 Breithalterwalze
18 Schneidvorrichtung
19 Schneidtisch
20 Chassis
21 Hubzylinder
22 Tragarm
23 Verteilerschnecke
24 Führungsleiste
25 Lagerzapfen
26 Schutzwand
30 Rahmen
31 Förderrutsche
32 Stellzylinder
33 Schneidmesser
34 Welle
35 Welle
36 breithaltende Walze
1. Verfahren zum Verlegen von Gittergewebe oder dergl. zum Bewehren von bitumengebundenen
Decken von Straßen oder dergl., bei welchem nach Herstellung eines Planums einer bituminösen
Tragschicht eine zum Beispiel 200 m lange Bahn ds Gittergewebes auf das Planum verlegt
wird, wobei der Anfang der auf einer quer zur Fertigungsrichtung ausgerichteten Traghülse
aufgewickelten Gewebebahn gegen das Planum fixiert wird und die Gewebebahn unter Bewegung
der Traghülse in Fertigungsrichtung von der Traghülse abgewickelt wird und auf das
verlegte Gittergewebe das Mischgut zur Bildung der Decke mittels eines Deckenfertigers
aufgebracht wird, wobei der mit einem Fahrwerk ausgerüstete Deckenfertiger in Fertigungsrichtung
hinter dem Fahrwerk eine das Mischgut auf Fertigungsbreite verteilende und aufgebende
Bohle und vor dem Fahrwerk Schubrollen für die das Mischgut zum Deckenfertiger bringenden
Lastkraftwagen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewebebahn während der Fertigung der Decke von der Traghülse abgewickelt wird,
die sich zwischen den Schubrollen und der Bohle des Deckenfertigers befindet und
zusammen mit dem Deckenfertiger in Fertigungsrichtung bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahn unter Ausübung
einer in Fertigungsrichtung wirkenden Zugkraft unter Vorspannung verlegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum faltenfreien
Verlegen der Gewebebahn in Kurven die Gewebebahn von der zum Krümmungspunkt weisenden
Seite quer zur Fertigungsrichtung eingeschnitten wird.
4. Deckenfertiger mit einem Fahrwerk (6), einer in Fertigungsrichtung hinter dem
Fahrwerk angeordneten, das Mischgut zur Bildung der Decke (4) auf Fertigungsbreite
verteilenden und aufgebenden Bohle (7) und vor dem Fahrwerk (6) angeordneten Schubrollen
(8) für die das Mischgut zum Deckenfertiger bringenden Lastkraftwagen zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Verlegevorrichtung
(11) für ein Gittergewebe aufweist, die mit einer Lagerung für eine zu einer Geweberolle
(3) auf eine Traghülse (12) aufgewickelte Gewebebahn (2) versehen ist, in welcher
die Traghülse (12) um eine zur Bohle (7) parallenen Achse drehbar ist.
5. Deckenfertiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegevorrichtung
(11) mit mindestens einer die Gewebebahn (2) auf das Planum (1) der bituminösen Tragschicht
drückenden Anpreßwalze (14) versehen ist.
6. Deckenfertiger nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch mehrere nebeneinander angeordnete
und unabhängig voneinander andrückbare Anpreßwalzen (14).
7. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verlegevorrichtung (11) mit einer Zugkräfte auf die abgewickelte Gewebebahn (2) ausübenden
Bremswalze (15) versehen ist, deren Bremskraft einstellbar ist.
8. Deckenfertiger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremswalze (15)
eine Gegenwalze (16) zugeordnet ist und die Gewebebahn (2) klemmend zwischen der Bremswalze
(15) und der Gegenwalze (16) hindurchgeführt ist.
9. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verlegevorrichtung (11) mit einer die Gewebebahn (2) quer zur Fertigungsrichtung spannenden
Breithaltervorrichtung (17) versehen ist.
10. Deckenfertiger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Breithaltervorrichtung
(17) vor der Bremswalze (15) angeordnet ist.
11. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) seitliche, die Randbereiche der Gewebebahn (2) umschließende
und zwischen der Geweberolle (3) und der Anpreßwalze (14) angeordnete Führungen aufweist.
12. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) eine die Gewebebahn (2) von einer Seite her einschneidende
Schneidvorrichtung (18) aufweist.
13. Deckenfertiger nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidvorrichtung
(18) einen Schneidtisch aufweist, an dem quer verfahrbar ein Schneidmesser geführt
ist und vor und hinter dem Schneidtisch die Gewebebahn (2) führende und breithaltende
Walzen (36) angeordnet sind.
14. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 13, gekennzeichnet durch oben offene
Lager (13) zur drehbaren Aufnahme der Enden der Traghülse (12).
15, Deckenfertiger mit einer in seiner Fertigungsbreite veränderbaren Bohle (7) nach
einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegevorrichtung (11)
Lager (13) für die Traghülse (12) aufweist, die axial einstellbar und zustellbar
sind.
16. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) zwei im Abstand voneinander angeordnete, parallele Wellen
(34,35) aufweist, auf welche die Geweberolle (3) auflegbar ist.
17. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) zwischen dem Fahrwerk (6) und der Bohle (7) angeordnet
ist.
18. Deckenfertiger nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegevorrichtung
(11) ein Chassis (20) auf weist, das quer zur Längsachse des Deckenfertigers (5)
verschiebbar und feststellbar am Deckenfertiger (5) gehalten ist.
19. Deckenfertiger nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegevorrichtung
(11) mit Chassis (20) weitgehend aus dem Deckenfertiger (5) herausziehbar ist und
die Geweberolle (3) von oben in das herausgezogene Chassis (20) einlegbar ist.
20. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) mit einer oberen aufklappbaren Schutzwand (26) versehen
ist.
21. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) an einem zusammen mit der Bohle (7) anhebbaren hinteren
Teil des Deckenfertigers (5) befestigt ist.
22. Deckenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verlegevorrichtung (11) zwischen den Schubrollen (8) und dem Fahrwerk (6) angeordnet
ist.
23. Deckenfertiger nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Verlegevorrichtung
(11) einen um eine quer zur Fertigungsrichtung verlaufende Achse schwenkbar an der
Vorderseite eines üblichen Deckenfertigers (5) angelenkten Rahmen (30) aufweist,
in dem die Geweberolle (3) mit Traghülse (12) lagerbar ist, an dessen Vorderseite
Schubrollen (8) angeordnet sind und der sich über mindestens eine Anpreßwalze (14)
gegen das Planum (1) abstützt und der mit einer überbrückenden Förderrutsche (31)
versehen ist.