[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verstellen einer Stranggiesskokille
mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1 bzw. von Anspruch 5.
[0002] Beim Stranggiessen von Metall, insbesondere von Stahl, werden je nach Form und Querschnittgrösse
des Walzproduktes unterschiedlich grosse Strangquerschnitte benötigt. Eine Anpassung
der Stranggiessanlage an unterschiedliche Strangquerschnitte kann durch Auswechseln
der Kokille oder durch Formatverstellung der Kokille innerhalb der Stranggiessanlage
erfolgen. In neuerer Zeit können Brammenkokillen ferngesteuert sowohl in Giesspausen
oder auch während des laufenden Giessbetriebes in der Strangbreite verstellt werden.
[0003] Bei Knüppel- und Vorblocksträngen besteht ein Bedürfnis, den Strangquerschnitt in
zwei Dimensionen, d.h. in der Breite und Dicke, zu verstellen. Es sollten beispielsweise
quadratische Querschnitte unterschiedlicher Grösse einstellbar sein.
[0004] Aus GB-PS 977 433, die den Oberbegriff bildet, ist eine Stranggiesskokille mit rechteckigem
Querschnitt bekannt, die mit einem Rahmen oder einer Grundplatte verbunden ist. Vier
Formwände bilden mit ihren gekühlten Wandflächen einen Formhohlraum. An der vier Ecken
des Formhohlraumes stossen je eine gekühlte Formwandfläche mit einer Stirnseite einer
benachbarten Formwand zusammen. Die vier Formwände sind mittels Schlossschrauben
zusammengespannt. Zwischen jeder Formwand und dem Rahmen sind im weiteren Stellschrauben
angeordenet, die eine Verstellung des Formhohlraumes ermöglichen. Die Formwände können
dabei zur Veränderung des Giesskonusses bzw. ihres gegenseitigen Abstandes quer
zur Stranglaufrichtung bewegt werden. Eine Verstellung solcher Kokillen ist zeitraubend
und wird in der Regel in der Kokillenwerkstatt vorgenommen. Der Verstellbereich ist
im weiteren eng begrenzt und eine Neueinstellung erfordert Lehren und Messinstrumente.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kokille zu schaffen, deren Formhohlraum
zweidimensional, d.h. in der Breite und in der Dicke, verstellbar ist. Im weiteren
soll die Verstellung innerhalb der Stranggiessanlage und, wenn erforderlich, auch
bei ununterbrochenem Giessbetrieb durchgeführt werden können. Bei grösseren Formatanpassungen
soll auch eine Veränderung des Giesskonusses des Formhohlraumes möglich sein.
[0006] Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch die Merkmale von Anspruch 1 bzw. Anspruch
5 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemässe Verfahren, bzw. die erfindungsgemässe Kokille ermöglichen
es, eine Kokille in einem Verstellzyklus zweidimensional innerhalb der Stranggiessanlage
durch Fernsteuerung zu verstellen. Wenn erwünscht, kann die Verstellung auch während
des laufenden Giessbetriebes durchgeführt werden. Eine Ausrichtung auf eine nachfolgende
Strangführung wird durch eine Festseite sichergestellt, die während der Verstellung
an ihrem Ort bleibt. Sie kann, wenn erwünscht, starr mit dem Rahmen verbunden sein.
[0008] Zur Veränderung des Formhohlraumquerschnittes kann beispielsweise eine erste Formwand
entlang einer Bewegungsachse verschoben werden, die spitzwinklig zu ihrer Formwandfläche
verläuft. Eine zweite und eine dritte Formwand können entlang von Bewegungsachsen
verschoben werden, die quer bzw. parallel zu ihren Formwandflächen verlaufen. Gemäss
einem weiteren vorteilhaften Verfahren können gleichzeitig alle vier Formwände entlang
von Bewegungskomponenten verschoben werden, die zu ihren gekühlten Formwandflächen
einen spitzen Winkel bilden.
[0009] Eine für dieses Verfahren vorgesehene Stranggiesskokille beinhaltet die Merkmale
von Anspruch 6.
[0010] Bei einer Formatverstellung von ähnlichen Rechtecksquerschnitten ist der spitze
Winkel der Bewegungskomponenten und der zugehörigen Formwandflächen der Breitseitenwände
und der Schmalseitenwände ungleich.
[0011] In vielen Fällen kann es zur Einhaltung der Maschinengeometrie erwünscht sein, auch
bei unterschiedlichen Formateinstellungen eine Festseite der Kokille vorzusehen.
Um dieser Forderung bei Kokillen mit vier beweglichen Formwänden gerecht zu werden,
wird zusätzlich vorgeschlagen, dass der Rahmen gegenüber einem Maschinengerüst mittels
einer Verschiebeeinrichtung quer zur Stranglaufrichtung bewegbar angeordnet ist. Eine
solche Vorrichtung ist verfahrensmässig so zu steuern, dass bei einer Verschiebung
der Festseite der Kokille um einen vorbestimmten Verschiebeweg gleichzeitig der Rahmen
um denselben Verschiebeweg in der Gegenrichtuing verschoben wird.
[0012] Eine vorteilhafte zweidimensionale Ausrichtung auf nachfolgende Stützführungselemente
ist erreichbar, wenn nach einem zusätzlichen Merkmal eine weitere Formwand als Fest
seite ausgebildet ist, die während der Formhohlraumverstellung nur in der Ebene ihrer
gekühlten Wandfläche bewegt wird.
[0013] Ein zur gekühlten Formwandfläche schräger Bewegungsablauf der Formwand kann mit verschiedenen
Mitteln erreicht werden. Aufwandmässig ergibt sich eine einfache Lösung, wenn die
Verschiebeeinrichtung für die Formwand eine Gewindespindel aufweist, die zur Formwandfläche
der bewegten Wand einen spitzen Winkel bildet.
[0014] Bei einer Verstellung von Rechteck-Querschnitten ist der schräge Bewegungsablauf
der Formwand kleiner oder grösser als 45 Grad. Sollen quadratische und rechteckige
Querschnitte verstellt werden, kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Verschiebeeinrichtung
für die Formwand zwei Bewegungsspindeln aufweist, die zueinander rechtwinklig angeordnet
sind und die über eine Rechnersteuerung in einem vorbestimmten Verhältnis der Bewegungsgeschwindigkeit
verschiebbar sind.
[0015] Um Formatverstellungen bei laufendem Giessbetrieb vornehmen zu können, wird zusätzlich
vorgeschlagen, die Verschiebeeinrichtungen über einen Rechner zu steuern und gleichzeitig
vorprogrammierte Verschiebungen mehrerer Formwände derart auszuführen, dass an den
Kokillenecken die gekühlten Wandflächen spaltlos in Kontakt mit den Stirnseiten der
benachbarten gekühlten Wände verbleiben.
[0016] Gemäss einer vorteilhaften Lösung wird vorgeschlagen, die beiden Festseiten parallel
zur Stranglängsachse, d.h. ohne Giesskonus, anzuordnen und die beiden beweglichen
Seiten so zu positionieren, dass der Formhohlraum einen Giesskonus erhält. Um bei
einer Formatverstellung den Giesskonus des Formhohlraumes an ein neues Format anpassen
zu können, wird zusätzlich vorgeschlagen, mindestens die beiden beweglichen Formwände
beschränkt verschwenkbar anzuordnen und Verschwenkeinrichtungen vorzusehen.
[0017] Spaltbildungen in den Kokillenecken während des Verstellens aber auch während des
Giessbetriebes, können zu Giessstörungen bzw. zu Gussabbrüchen führen. Nach einem
zusätzlichen Merkmal wird deshalb vorgeschlagen, die Formwände quer und/oder parallel
zu ihren gekühlten Wandflächen beschränkt federnd anzuordnen. Eine solche Lösung erlaubt
eine Konuseinstellung bzw. eine Konusnachstellung nach einer Formatveränderung mit
minimalen Mitteln.
[0018] Um einerseits die Aufhängung der Formwände möglichst spielfrei und präzise gestalten
zu können und um anderseits eine sichere Spaltabdichtung in den Ecken zu erreichen,
wird gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgeschlagen, die Formwände je an
einer Tragwand federnd so abzustützen, dass jeder Formwand eine parallel zur Formwandfläche
und quer zur Stranglaufrichtung verlaufende geringe Verschiebung ermöglicht wird.
Dabei ist die Federkraft so zu wählen, dass die Stirnseite der Formwand selbsttätig
mit genügend Anpresskraft gegen die Formwandfläche der benachbarten Wand drückt.
[0019] Bei einer Formatveränderung, aber auch beim Giessen mit unterschiedlichen Stahlanalysen,
unterschiedlichen Giessgeschwindigkeiten oder bei Kokillenverschleiss, kann es erwünscht
sein, den Giesskonus während oder ausserhalb des Giessbetriebes zu verstellen. Zu
diesem Zweck kann nach einem zusätzlichen Merkmal die Verschiebeeinrichtung jeder
Formwand um eine parallel zur zugehörigen Formwandfläche versehenen Achse verschwenkbar
im Rahmen angeordnet wer den. Damit eine automatische Verstellung des Giesskonusses
während des Giessbetriebes ermöglicht wird, kann zwischen dem Rahmen und der Verschiebeeinrichtung
eine ferngesteuerte Verschwenkeinrichtung vorgesehen werden.
[0020] Im nachfolgenden werden anhand von Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert.
[0021] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Kokille,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf ein weiteres Beispiel einer Kokille,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 eine Draufsicht, teilweise im Schnitt, auf ein weiteres Beispiel einer Kokille
und
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig.5.
[0022] In Fig. 1 und 2 ist eine Stranggiesskokille mit einem quadratischen Formhohlraum
13 dargstellt. Sie besteht aus einer Grundplatte oder einem Rahmen 2 und vier daran
befestigten Formwänden 3 - 6, die mit ihren gekühlten Wandflächen 8 - 11 den Formhohlraum
13 bilden. An den vier Ecken des Formhohlraumes 13 stossen je eine gekühlte Formwandfläche,
z.B. 8, mit einer Stirnseite 16 der benachbarten Formwand 4 zusammen. Zur Verstellung
des Querschnittes des Formhohlraumes 13 sind mehrere Kraftgeräte angeordnet.
[0023] Die Formwand 3 kann als Festseite bezeichnet werden. Sie kann mit Spindeln 12 am
Rahmen 2 einstellbar befestigt oder mit anderen Mitteln starr oder einstellbar mit
dem Rahmen 2 verbunden sein. Die Formwand 3 bewegt sich während der Formatverstellung
nicht oder nur zum Zwecke einer Konusanpassung des Fromhohlraumes an das neue Format.
[0024] Die Formwand 6 kann ebenfalls als Festseite bezeichnet werden, weil sie sich während
der Formatverstellung nur in Richtung des Pfeiles 14, d.h. in der Ebene ihrer gekühlten
Wandfläche 11 bewegt. Sie verbleibt somit fluchtend gegenüber der Kokille nachfolgenden,
nicht dargestellten Stützorganen. Für diese Bewegung sind zwei übereinander angeordnete
Verschiebeeinrichtungen 28, beispielsweise in der Form von Gewindespindeln, vorgesehen.
Mit 15 ist eine Aufhänge- und Führungseinrichtung für die Formwand 6 dargestellt.
[0025] Die Formwand 4 kann während einer Formatverstellung in Richtung eines Doppelpfeiles
21 zur Veränderung des gegenseitigen Abstandes gegenüber der Formwand 6 quer zur
Stranglaufrichtung 22 bewegt werden.
Für diese Verstellbewegung sind Verschiebeeinrichtungen 27, beispielsweise als Gewindespindeln
mit entsprechendem Spindelantrieb vorgesehen.
[0026] Die Formwand 5 wird in diesem Beisiel mittels einer Verschiebeeinrichtung 25, die
eine angetriebene Gewindespindel 26 umfasst, entlang einer Bewegungskomponente, durch
Pfeil 18 dargestellt, verschoben. Die Verschiebeeinrichtung 25 kann das Tragelement
für die Formwand 5 bilden und ist zwischen dieser und dem Rahmen 2 vorgesehen. Die
Bewegungskomponente bildet zur gekühlten Formwandfläche 10 einen spitzen Winkel 20.
Dieser Winkel 20 ist im vorliegenden Beispiel für eine Verstellung eines quadratischen
Formhohlraumquerschnittes 45 Grad. Strichpunktiert sind die Formwände 4, 5 und 6
in einer neuen Position für ein kleineres Giessformat dargestellt.
[0027] In Fig. 2 ist schematisch eine der Kokille nachfolgende Stützführung in der Form
einer Kühlplatte 17 dargestellt. Diese Kühlplatte 17 ist über einen Träger 19 mit
der beweglichen Formwand 4 verbunden. Bei einer Verschiebung der Formwand 4 verschiebt
sich auch die Kühlplatte 17. Zur besseren Uebersicht ist nur eine Kühlplatte 17 gezeichnet.
Es versteht sich von selbst, dass in der Praxis alle vier Seiten mit einer solchen
Kühlplatte ausgerüstet wären. Die Kühlplatte 17 ist am Träger 19 über Federn 23 abgestützt.
Die Kühlplatte 17 drückt somit mit einer vorbestimmten Federkraft gegen einen Strang.
Unebenheiten am Strang, insbesondere bei einer Verstellbewegung während eines laufenden
Gusses, können damit ohne Verlust des Kontaktes zwischen Strang und Kühlplatte 17
ausgeglichen werden.
[0028] In Fig. 3 und 4 sind für gleiche Teile gleiche Bezugsziffern wie in Fig. 1 und 2
verwendet worden. Die Formwand 5 bewegt sich in diesem Beispiel ebenfalls entlang
einer Bewegungskomponente, die durch den Pfeil 18 dargestellt ist. Während der Verschiebung
der Formwand 5 wird einerseits durch die Verschiebeeinrichtung 36 und eine Spindel
38 eine Verschiebeeinrichtung 35 in Pfeilrichtung 42 bewegt, die ihrerseits über eine
Spindel 37 mit der Formwand 5 verbunden ist. Die durch Pfeil 18 dargestellte Bewegungskomponente
ist somit eine resultierende Bewegung der beiden Spindeln 37 und 38, die rechtwinklig
zueinander angeordnet sind und die über eine an sich bekannte Rechnersteuerung 44
mit einem vorbestimmten Verhältnis der Bewegungsgeschwindigkeit bewegbar sind.
[0029] Ueber eine Führung 48, die über Federn 29 am Rahmen 2 abgestützt ist, wird die Stirnseite
43 der Formwand 5 während der Verschiebebewegung gegen die gekühlte Wandfläche 9
der Formwand 4 mit einer vorbestimmten Kraftkomponente gepresst, damit keine Spaltfuge
entstehen kann.
[0030] Die federnde Anpresskraft bzw. der Federweg kann aber auch Konizitätsverstellungen
an der Formwand 4, die durch Bewegungseinrichtungen 39 möglich sind, so ausgleichen,
dass zwischen den Formwänden 4 und 5 keine Spaltfuge entstehen kann. Zu diesem Zwecke
benötigen die Formwände eine entsprechend geringe Verschwenkbarkeit im Rahmen 2.
In Fig. 4 ist durch Pfeil 40 eine Verschwenkbewegung der Formwand 5, beispielsweise
um eine Mittelachse 41, der oberen Spindel 37 angedeutet.
[0031] Die Formwand 3 ist über Bolzen 30 und Federn 31 gegenüber dem Rahmen 2 elastisch
aufgehängt bzw. abgestützt. Auch zwischen der Formwand 6 und Verschiebeeinrichtungen
32 sind Federpakete 33 angeordnet. Diese elastischen Abstützungen am Rahmen 2 können
sicherstellen, dass in den Formhohlraumecken während einer Verstellbewegung keine
Spaltfugen entstehen bzw. kleine Konizitätsanpassungen an neue Formhohlraummasse ausgeglichen
werden können.
[0032] Die Verschiebeeinrichtungen 32, 35, 36, 39 sind mit einer Rechnersteuerung 44 verbunden,
die die Verschiebungen der Wände 4, 5, 6 nach Programmeingaben 45, 46 steuert. Mit
dieser Rechnersteuerung 44 können gleichzeitig mehrere Formwände so verschoben werden,
dass an den Kokillenecken die gekühlten Wandflächen 8 - 11 spaltlos in Kontakt mit
den Stirnseiten (z.B. 16) der benachbarten gekühlten Wände verbleiben.
[0033] Werden für die Zusammenspannung der Formwände 3 - 6 beispielsweise grössere Federkräfte
verwendet, so können hydraulische Entlastungszylinder während der Verstellbewegung
diese Federkräfte auf ein gewünschtes Mass reduzieren.
[0034] Anstelle von rechtwinkligen Kokillenecken können auch solche mit Abschrägungen vorgesehen
werden, wie in Fig. 3 mit 47 in einer Ecke als Beispiel dargestellt ist. Obwohl ein
solcher Strang 8 Ecken aufweist, kann er doch als im wesentlichen viereckiger Querschnitt
bezeichnet werden.
[0035] In Fig. 5 und 6 sind die Bezugszeichen für gleiche Bauteile gleich wie in Fig. 1.
Alle Formwände sind bei dieser Kokille jedoch mit gleichartigen Verschiebeeinrichtungen,
vorzugsweise Bewegungsspindeln 26, ausgerüstet. Bei einer Formatverstellung während
des Giessbetriebes können gleichzeitig alle vier Formwände 3 - 6 entlang von Bewegungskomponenten
gemäss Pfeilen 18 verschoben werden. Die Bewegungskomponenten bilden zu den zugehörigen
Formwandflächen 8 - 11 einen spitzen Winkel 20, der bei Verstellung von Quadratformaten
45 Grad beträgt.
[0036] In diesem Beispiel bildet die Kokillenwand 6 die Festseite, die mit Vorteil gegenüber
einer Festseite der Strangführung bzw. einer Maschinenachse nicht verschoben wird.
Mit 50 ist ein Maschinengerüstteil dargestellt, an welchem der Rahmen 2 der Kokille
über eine Verschiebeeinrichtung in der Form von zwei Spindeln 51 befestigt ist. Mittels
Spindelantrieben 52 kann der Rahmen 2 der Kokille gegenüber dem Maschinengerüsstteil
50 quer zur Stranglaufrichtung (Pfeil 53) verschoben werden. Wird die Kokillenwand
6, wie alle andern Kokillenwände 3, 4, 5 um einen vorbestimmten Verschiebeweg verschoben,
so kann gleichzeitig der Rahmen 2 über die Spindeln 51 um denselben Verschiebeweg
in der Gegenrichtung verschoben werden. Die Formwand 6 bleibt somit gegenüber der
Maschinenachse stehen, obwohl sie gegenüber dem Rahmen 2 eine Relativbewegung vollzieht.
[0037] Auf der linken Seite von Fig. 5 und Fig. 6 ist eine Verschwenkeinrichtung für die
Spindeln 26, die Verschiebeeinrichtungen 25 und die Formwand 4 dargestellt. Eine
Spindelführung 55 bzw. eine Spindelaufhängung ist über eine Achse 56 im Rahmen 2 verschwenkbar
angeordnet. Ueber diese Achse 56 kann z.B. während einer Verschiebebewegung der Formwand
4 diese in ihrer Neigung bzw., die Konizität des Formhohlraumes 13 mittels einer antreibbaren
Verschwenkeinrichtung 58 verändert werden.
[0038] Damit auf eine Spaltfuge 59 zwischen den Formwänden 4 und 5 während und nach Format-
und/oder Konizitätseinstellungen des Formhohlraumes 13 eine vorbestimmte Anpresskraft
erhalten bleibt, ist die Formwand 5 auf einer Tragwand 60, parallel zur Formwandfläche
10 gleitend, angeordnet. Zwischen der der Stossufge 59 gegenüberliegenden Stirnseite
61 und einem Winkelteil 63 der Tragwand 60 ist eine Feder 62 gespannt. Sie erzeugt
eine vorbestimmte Anpresskraft auf die Stossfuge 59. Zwischen der Formwand 5 und
der Tragwand 60 ist eine Führung 65 vorgesehen, die den Verschwenkbewegungen bei Konizitätsverstellungen
der Formwand 4 um die Achse 56 folgen kann. Anstelle dieser Lösung kann beispielsweise
zwischen den Spindeln 26 und den zugehörigen Formwänden 3 - 6 ein elastischer Puffer
zur Aufnahme kleiner Verschwenkbewegungen vorgesehen werden.
1. Verfahren zum Verstellen einer Stranggiesskokille mit im wesentlichen rechteckigem
Formhohlraumquerschnitt, bestehend aus einem Rahmen (2) und vier daran befestigten
Formwänden (3 - 6), die mit ihren gekühlten Wandflächen (8 - 11) einen Formhohlraum
(13) bilden, wobei an den Ecken des Formhohlraumes (13) je eine gekühlte Formwandfläche
(z.B. 8) mit einer Stirnseite (16) einer benachbarten Formwand (4) zusammenstossen
und zur Verstellung des Formhohlraumes (13) Formwände (4, 5) zur Veränderung ihres
gegenseitigen Abstandes quer zur Stranglaufrichtung bewegt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Formwand (5) entlang einer Bewegungskomponente (18) verschoben wird, die
zu ihrer gekühlten Formwandfläche (10) einen spitzen Winkel (20) bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Formwand (3) als Festseite
ausgebildet ist, die während der Formhohlraumverstellung in ihrer Ausgangsposition
gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig alle vier
Formwände (3 - 6) entlang von Bewegungskomponenten verschoben werden, die zu ihren
gekühlten Formwandflächen (8 - 11) einen spitzen Winkel (20) bilden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verschiebung
der Festseite der Kokille um einen vorbestimmten Verschiebeweg, gleichzeitig der
Rahmen (2) um denselben Verschiebeweg (53) in der Gegenrichtung verschoben wird.
5. Stranggiesskokille mit im wesentlichen rechteckigem Formhohlraumquerschnitt, bestehend
aus einem Rahmen (2) und vier daran befestigten Formwänden (3 - 6), die mit ihren
gekühlten Wandflächen (8 - 11) einen Formhohlraum (13) bilden, wobei an den Ecken
des Formhohlraumes (13) je eine gekühlte Formwandfläche (z.B. 8) mit einer Stirnseite
(16) einer benachbarten Formwand (4) zusammenstossen und zur Verstellung des Formhohlraumes
(13) die Formwände (4,5) zur Veränderung ihres gegenseitigen Abstandes quer (21) zur
Stranglaufrichtung (22) bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer
Formwand (5) und dem Rahmen (2) eine Verschiebeeinrichtung (25, 35, 36) für eine Bewegung
der Formwand (5) entlang einer Bewegungsachse (18) vorgesehen ist, die zu ihrer gekühlten
Formwandfläche (10) einen spitzen Winkel (20) bildet.
6. Stranggiesskokille nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vier Formwände
(3 - 6) mit je einer Verschiebeeinrichtung, vorzugsweise Bewegungsspindeln (26), gegenüber
einem Tragrahmen (2) verschiebbar angeordnet sind und dass die Richtung jeder Bewegungskomponente
der vier Formwände (3 - 6) mit der jeweiligen Formwandfläche (8 - 11) einen spitzen
Winkel (20) von vorzugsweise 45 Grad bilden.
7. Stranggiesskokille nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel(n)
(26) um eine parallel zur zugehörigen Formwandfläche (8 - 11) vorgesehene Achse (56)
verschwenkbar im Rahmen (2) angeordnet ist (sind).
8. Stranggiesskokille nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem
Rahmen (2) und einer Spindelführung (55) eine Verschwenkeinrichtung (58) vorgesehen
ist.
9. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschiebeeinrichtung (35, 36) für die Formwand (5) zwei Bewegungsspindeln (37,
38) aufweist, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind und die über eine Rechnersteuerung
mit einem vorbestimmten Verhältnis der Bewegungsgeschwindigkeit bewegbar sind.
10. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschiebeeinrichtungen (25, 27, 28; bzw. 35, 36, 39, 32) mit einer Rechnersteuerung
(44) verbunden sind und gleichzeitig vorprogrammierte Verschiebungen mehrerer Formwände
(4 - 6) derart ausführen, dass an den Kokillenecken die gekühlten Wandflächen (8
- 11) spaltlos in Kontakt mit den Stirnseiten (z.B. 16) der benachbarten gekühlten
Wände verbleiben.
11. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5, 7 - 10, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die beiden beweglichen Formwände (4, 5) zur Aenderung der Formhohlraumkonizität
beschränkt verschwenkbar sind.
12. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Formwände (3 - 6) quer zu ihren gekühlten Wandflächen (8 - 11) beschränkt federnd
angeordnet sind.
13. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass
jede Formwand (3 - 6) parallel zur Formwandfläche (8 - 11) und im wesentlichen quer
zur Stranglaufrichtung verschiebbar an einer Tragwand (60) federnd abgestützt ist,
und dass eine Feder (62) die Stirnseite der Formwand (5) selbstätig gegen die Formwandfläche
(9) der benachbarten Formwand (4) drückt.
14. Stranggiesskokille nach einem der Ansprüche 5 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der Rahmen (2) gegenüber einem Maschinengerüst (50) mittels einer Verschiebeeinrichtung
(51, 52) quer zur Stranglaufrichtung bewegbar angeordnet ist.