[0001] Die Erfindung betrifft ein Fadenabzuggerät zum Abziehen eines kontinuierlich laufenden
Fadens mit einer den Faden in einem Luftstrom abführenden Saugvorrichtung. Außerdem
betrifft die Erfindung Verfahren zum Anlegen eines frischgesponnenen, von der Spinndüse
kommenden Chemiefadens an schnell drehende Maschinenteile.
[0002] Die Erfindung löst die Aufgabe, die sog. Saugpistolen bzw. sonstigen Saugvorrichtungen
so auszugestalten, daß sie auch bei hohen Fadengeschwindigkeiten von mehr als 4.000
m/min ausreichend hohe Fadenzugkräfte aufbringen können.
[0003] Saugpistolen bzw. sonstige Saugvorrichtungen dienen dem Zweck, kontinuierlich anfallende
Fäden, insbesondere Chemiefasern während der Betriebsunterbrechung, z.B. während des
Spulenwechsels in einer Chemiefaser-Spinnmaschine, abzuziehen und dem Abfall zuzuführen.
In diesen Saugpistolen wird der Faden einer starken Luftströmung unterworfen. Die
Grenze der Einsatzmöglichkeit solcher Geräte liegt jedoch bei Fadengeschwindigkeiten
von ca. 4000 m/min (65 bis 70 m/s). Dabei wird es insbesondere unmöglich, die erforderlichen
Fadenspannungen aufzubringen, wenn der Faden an Galetten oder Aufwickelmaschinen angelegt
werden soll und/oder mittels Galetten gefördert wird. Es besteht hierbei die Gefahr,
daß der Faden infolge zu geringer Fadenspannung einen Wickler auf der Galette/Aufwickelmaschine
bildet. Bei diesen Fadengeschwindigkeiten stellen zudem die wegen des sehr hohen Leistungsbedarfs
erforderlichen Kompressoren oder Vakuumpumpen einen bedeutenden Kostenfaktor dar,
obwohl diese Maschinen jeweils nur kurzfristig bei Betriebsunterbrechungen benötigt
werden.
[0004] Schließlich ist der Wirkungsgrad derartiger Saugpistolen und Luftinjektoren derart
gering, daß bei hohen Fadengeschwindigkeiten ein wirtschaftlicher Einsatz nicht mehr
gegeben ist.
[0005] Um die Grenze von ca. 4000 m/min durch Fadenabsauggeräte überschreiten und ausreichende
Fadenzugkräfte erzeugen zu können, wurde vorgeschlagen, die Saugströmung durch eine
Flüssigkeit, insbesondere durch Wasser, zu erzeugen, wobei Drücke von ca. 80 bar und
mehr genannt wurden. Dieses Verfahren führte jedoch nicht zum Erfolg. Einmal stellte
die Notwendigkeit, die anfallenden Wassermengen jeweils ohne übermäßigen Aufwand zu
beseitigen, eine kaum zu bewältigende Aufgabe dar. Außerdem ergaben sich strömungstechnische
Hindernisse, da selbst für das freie Ausströmen einer reibungsfreien Flüssigkeit ein
Druck von 51 bar erforderlich ist, um eine Strömungsgeschwindigkeit von 6000 m/min
(100 m/s) zu erhalten. Schließlich muß der Faden zunächst von einer Luft-Saugströmung
und dann von dem Flüssigkeitsstrom übernommen werden, was nur unvollständig gelingt.
[0006] Nach der Erfindung wird der Saugvorrichtung ein Fadenlieferwerk unmittelbar vorgeordnet.
Dieses Fadenlieferwerk besteht aus zumindest einer angetriebenen, vom Faden zu umschlingenden
Rolle. Die Saugmündung wird in unmittelbarer Nachbarschaft zur Oberfläche der Rolle
im Fadenlauf hinter der Rolle und vorzugsweise auf einer Auslauftangente derselben
angeordnet.
[0007] Die Erfindung sieht weiterhin Maßnahmen vor, durch die gewährleistet wird, daß der
Faden auf dem Fadenlieferwerk keine Wickler bildet. In einer Ausgestaltung werden
hierzu zwei mit geringem Abstand nebeneinander angeordnete, gleichsinnig umlaufende
Rollen vorgesehen, von denen wenigstens eine antreibbar ist und deren Rollenachsen
gegeneinander verschränkt sind oder miteinander einen spitzen Winkel bilden. Der Faden
wird so über dieses Lieferwerk geführt, daß er im Bereich des weiten Achsabstandes
auf die Rollen aufläuft und daß die Saugvorrichtung im Bereich geringen Rollenabstands
angeordnet ist. Bei dieser Ausführung kann sich die Saugvorrichtung im wesentlichen
in axialer Richtung an das Lieferwerk anschließen oder das Ende des Lieferwerks umgreifen,
wobei ein Fadenführer vorhanden sein muß, der verhindert, daß der Faden sich von dem
Lieferwerk über Kopf wieder abwickelt. Alternativ kann die Saugvorrichtung quer zu
den Rollenachsen angeordnet sein, so daß der Faden tangential von den Rollen abgezogen
wird.
[0008] Alternativ wird die Wicklerbildung dadurch vermieden, daß das Fadenlieferwerk aus
nur einer Rolle, die konisch ausgeführt ist, gebildet wird. In dieser Ausführung wird
die Rolle an ihrem dicken Ende fliegend gelagert, so daß eventuell sich bildende Wickler
stets zum dünnen Ende hin abrutsch-n und dort beseitigt werden können. Andererseits
wird durch die Konizität ein ständiger, axialer Vorschub bewirkt, so daß sich - ebenso
wie bei dem Lieferwerk mit zwei Rollen, deren Achsen zueinander verschränkt sind -
nicht mehrere Windungen übereinander legen.
[0009] Das Fadenabzuggerät nach dieser Erfindung kann als ortsfeste Einheit montiert sein,
wobei in diesem Falle gleichzeitig mechanische oder pneumatische Mittel zum Anlegen
des Fadens an das Fadenlieferwerk vorgesehen sein müssen. Vor allem aber kann das
Fadenabzuggerät als tragbares Handhabungsgerät, vergleichbar den bisherigen Saugpistolen
ausgestaltet sein.
[0010] Nach der Erfindung stehen zum Anlegen des Fadens an das Fadenlieferwerk des Fadenabzuggeräts
mehrere Vorrichtungen und darauf zugeschnittene Vorgehensweisen zur Verfügung.
[0011] Wenn die Rolle bzw. die Rollen des Fadenlieferwerks fliegend gelagert werden und
die Saugvorrichtung am Bereich des Lagerendes angeordnet wird, wird das folgende Verfahren
insbesondere in Chemiefaser-Spinnanlagen vorgeschlagen:
Der von der Spinndüse mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit anfallende Faden
wird zunächst von der Saugvorrichtung eingefangen, so daß der Faden mit der von der
Saugvorrichtung allein erzeugbaren Zugkraft abgezogen wird. Nunmehr wird das Handhabungsgerät
derart verschwenkt, daß die Rollenachse bzw. Rollenachsen den Fadenlauf in einer taumelnden
Bewegung einmal oder mehrere Male umfahren. Dadurch bildet der Faden eine oder mehrere
Umschlingungen auf der Rolle bzw. den Rollen. Dabei muß das Handhabungsgerät am Ende
dieses Vorganges so gehalten werden, oder der Faden muß am Ende dieses Vorganges in
einem an dem Handhabungsgerät befindlichen Fadenführer so eingelegt werden, daß er
den Rollen bzw. der Rolle im wesentlichen tangential zuläuft. Auf diese Weise wird
vermieden, daß der Auflaufpunkt des Fadens auf das Lieferwerk in axialer Richtung
wandert. Nunmehr kann durch das Fadenabzuggerät eine so hohe Fadenspannung auf den
Faden ausgeübt werden, daß der Faden ohne die Gefahr der Wicklerbildung an hochtourige
Maschinenteile wie Galetten und/oder Aufwickeleinrichtungen angelegt werden kann.
[0012] Auch mechanische Möglichkeiten zum Anlegen des Fadens stehen zur Verfügung. Auch
hierbei ist die Vorgehensweise so, daß zunächst der Faden von der Saugvorrichtung
eingefangen wird. Dann wird die mechanische Anlegvorrichtung in Betrieb gesetzt. Auch
dieses Verfahren eignet sich also vor allem in Spinnanlagen zum Einfangen des von
der Düse kommenden Fadens. Nach dem Anlegen des Fadens an das Lieferwerk des Fadenabzuggeräts
kann der Faden mit hoher Fadenspannung auch an hochtourige Maschinenteile wie Galetten
und/oder Aufwickeleinrichtungen angelegt werden.
[0013] Wenn der Faden an das Fadenlieferwerk angelegt ist, wird er mit größerer Zugkraft
abgezogen, wobei die Zugkraft zum einen dem Drehmoment des Antriebsmotors und zum
anderen der Zahl der Umschlingungen entspricht. Die Drehmomentcharakteristik des Motors
einerseits und die Anzahl der Umschlingungen müssen so aufeinander abgestimmt sein,
daß es nicht zum Fadenbruch kommt. Die Saugvorrichtung dient nunmehr lediglich noch
zu dem Zweck, eine geringe Zugkraft im ablaufenden Fadenende aufzubringen. Diese Zugkraft
im ablaufenden Fadenende muß lediglich so groß sein, daß eine ausreichende Zugkraft
im zulaufenden Fadenende durch Umschlingungsreibung induziert wird. Andererseits kann
auch eine nur geringe Zugkraft des ablaufenden Fadenendes kompensiert werden durch
zusätzliche Umschlingung.
[0014] Eine zusätzliche Möglichkeit zur Einstellung und/oder Regelung der Fadenspannung
wird dadurch gegeben, daß der Auflaufpunkt des Fadens axial einstellbar ist und daß
das Fadenlieferwerk aus einer konischen Rolle besteht.
[0015] Mechanische Vorrichtungen zum Fadenanlegen können so ausgestaltet sein, daß das Fadenabzuggerät
nach dem Einfangen des Fadens in der Saugvorrichtung um die Fadenachse verschwenkt
wird.
[0016] Durch die Erfindung wird jedoch eine mechanisch einfache und sicher wirkende Anlegeinrichtung
vorgeschlagen. Sie besteht aus einem Fadenführer, der das Fadenlieferwerk auf einer
Einhüllenden umfährt und dabei den Fadenweg im Bereich der Saugvorrichtung durchfährt.
Vorzugsweise erteilt der Fadenführer dabei dem Faden auch einen axialen Vorschub.
Es kann sich dabei vor allem um einen Flyer-artigen Fadenführer handeln, der koaxial
oder parallel zu der Rollenachse oder - bei einem Fadenlieferwerk, das aus zwei Rollen
besteht - in einer Ebene zwischen den Rollenachsen schwenkbar gelagert ist. Der axiale
Vorschub kann dadurch bewirkt werden, daß der Flyer in einem Gewinde gelagert ist
oder daß der auf seinem Außenarm befindliche Fadenführer schraubenförmig ausgebildet
ist.
[0017] Alternativ stellt die Erfindung pneumatische Mittel zum Fadenanlegen bereit, die
mit der Saugvorrichtung zusammenwirken. In einer Ausführung der Erfindung, die hohe
Fadengeschwindigkeiten bei großer Fangsicherheit gestattet und die überdies in ihrer
Handhabung sehr einfach und kleinbauend in ein Handhabungsgerät zu integrieren ist,
wird-der den Faden fördernde Luftstrom tangential auf und in einem Wirbel um eine
Walze geführt und sodann tangential wieder abgezogen. Die Walze wird ständig mit der
Drehrichtung des Wirbels angetrieben. Bei konisch ausgebildeter Walze trifft der Luftstrom
auf den Walzenumfang in einer Normalebene im Bereich des dickeren Endes (Fadeneinlaufebene).
In dieser Fadeneinlaufebene ist die Umfangsgeschwindigkeit mindestens gleich der Fadengeschwindigkeit.
Der Luftwirbel setzt sich sodann in Richtung auf das dünnere Ende der konischen Walze
fort.
[0018] In einer wirksamen Ausführung ist die Walze zur Erzeugung des Luftwirbels von einem
Strömungskanal umgeben, der mit der Walze einen engen Spalt bildet und zur Walze hin
so weit offen ist, daß der Faden aus dem Strömungskanal heraus kann. Der Strömungskanal
kann ein schraubenförmig gebogenes, geschlitztes Rohr sein. Für die Vermeidung von
Wicklern ist es noch günstiger - aus Gründen, die weiter unten erklärt werden - wenn
die Walze mit einem Gehäuse umgeben wird. Der Innenmantel dieses Gehäuses bildet mit
der Walze einen engen Spalt. Die Spaltweite ist so bemessen, daß der Faden auf der
Walze auch einen geringen Wickler bilden kann. In den Gehäuseinnenmantel ist als Strömungskanal
eine schraubenförmige Nut eingeschnitten, die sich mit mindestens einer halben Windung
um die Walze erstreckt. Fadeneinlaufkanal und Fadenauslaufkanal, die das Gehäuse durchdringen,
münden jeweils vor bzw. hinter dieser
Nut. Vorzugsweise fluchten die Kanäle mit den Nutenden. Die Walze kann zur Erzielung
eines axialen Vorschubs der Fadenwindungen wiederum konisch ausgebildet sein. Der
Gehäuseinnenraum kann ebenfalls konisch ausgebildet sein.
[0019] Konische Walzen haben überdies den Vorteil, daß sich an ihnen die Fadenzugkraft selbsttätig
einstellt. Bei Überschreiten einer bestimmten Zugkraft rutschen die Fadenwindungen
zum Bereich des dünnen Endes und damit in einen Bereich geringerer Umfangsgeschwindigkeit
ab. Dieser Effekt kann - wie beschrieben - auch absichtlich durch Einstellung des
Auflaufpunktes des Fadens erzielt werden.
[0020] Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung eines Luftwirbels besteht darin, daß die Walze
in einem Gehäuse gelagert wird, das dem Walzenumfang mit Spalt angepaßt ist. In dieses
Gehäuse münden der Fadenzulaufkanal und der Fadenabfuhrkanal, wobei beide Kanäle jeweils
auf einer Tangente zur Walze liegen. Im übrigen ist die Innenwand des Gehäuses glatt.
Die Drehrichtung wird dabei so gewählt, daß der Walzenumfang und die Luft gleichgerichtet
sind. Infolge der Umdrehung der Walze wird bei dieser Ausführung die durch die Saugvorrichtung
erzeugte Luftströmung zunächst an der Walze zu einem Luftwirbel umgelenkt, wobei auch
der sog. Coanda-Effekt eine Rolle spielt. Der Faden wird also beim Ansaugen zunächst
in einem Luftwirbel um die Walze geführt, bevor er von der Absaugvorrichtung erfaßt
wird. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß auch mit dieser Ausführung
eine erstaunlich gute Fangsicherheit zu erzielen ist. Wenn bei dieser Ausführung die
Walze konisch ausgebildet wird, kann auch eine mehrfache Umschlingung der Walze bewirkt
werden, indem der Fadenabsaugkanal gegenüber dem Fadenzulaufkanal axial zu dem dünnen
Ende versetzt wird. Hierbei wird durch Abrutschen der Fadenwindungen gewährleistet,
daß das von der Walze eingefangene freie Fadenende in den Bereich des Fadenabsaugkanals
gelangt und dort abgezogen wird.
[0021] Eine weitere Möglichkeit des pneumatischen Anlegens des Fadens an das Fadenlieferwerk
ist dann gegeben, wenn die Walze des Lieferwerks konisch ausgeführt und fliegend gelagert
wird. Hierbei wird der Fadenabsaugkanal auf einer Tangente der Rolle im Bereich des
freien Endes angeordnet, ohne daß die Mündung des Fadenabsaugkanals das Abrutschen
des auf den Aufwickelkörper aufgewickelten Fadens zum freien Ende des Aufwickelkörpers
behindert. Die Mündung des Fadenabsaugkanals wird so ausgebildet, daß sie das freie
Ende der konischen Rolle teller- oder topfartig umgreift. Bei dieser Ausführung wird
der Faden zum Anlegen zunächst in Umfangskontakt mit der konischen Rolle gebracht.
Er bildet sodann auf der konischen Rolle einen Wickler, der zum freien, dünneren Ende
hin abrutscht. Dabei fallen die abrutschenden Windungen in die teller- bzw. topfartig
ausgestaltete Mündung des Fadenabsaugkanals. Von dort werden sie durch die Saugeinrichtung
abgezogen, bis der Faden glatt gezogen ist und tangential von der konischen Rolle
abläuft.
[0022] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es unproblematisch ist, ein abgeliefertes
Fadenende durch eine Saugpistole bzw. eine Luftströmung einzufangen, insbesondere
wenn der Faden frisch von der Spinndüse kommt. Die Zugkraft, die erforderlich ist,
um an dem der Spinndüse folgenden Lieferwerk Wicklerbildung zu vermeiden, ist nach
Erkenntnis der Erfindung nur mit mechanischer Unterstützung der Luftströmung durch
ein Lieferwerk möglich. Andererseits bietet die Erfindung durch Verwendung der konischen
Walze den Vorteil, daß eine Wicklerbildung an dem Lieferwerk unmöglich wird. Eventuelle
Wickler rutschen an der konischen Walze ab und werden stets auch von der durch das
Fadenauslaufrohr entweichenden Luftströmung mitgenommen.
[0023] Zur Wicklerbeseitigung ist weiterhin vorgesehen, daß die konische Walze fliegend
gelagert und daß das Gehäuse zum freien Ende hin offen ist. Hierdurch wird erreicht,
daß eventuelle Wickler über das freie Ende der Walze abrutschen und aus dem Gehäuse
herausfallen bzw. herausgezogen werden können. Es ist auch möglich, das offene Ende
des Gehäuses an einen weiteren Saugkanal anzuschließen, der sodann in den Abfall mündet.
[0024] Als konische Walze werden in dieser Anmeldung sämtliche Walzen bezeichnet, die von
der Fadenauflaufebene bis mindestens zu der Normalebene, in der der Fadenabsaugkanal
liegt (Fadenablaufebene), einen stetig abnehmenden Durchmesser besitzen. In Betracht
kommen neben Kegelstümpfen auch Paraboloide, Hyperboloid-Stümpfe u.ä.
[0025] Zum Antrieb des Fadenlieferwerks können hochtourige Elektromotoren dienen. Vorteilhaft
werden auch Luftturbinen eingesetzt. Bei pneumatischem Anlegen des Fadens an das Lieferwerk
ist eine Folgesteuerung einsetzbar, durch die zunächst nur die Luftturbine mit dem
Fadenlieferwerk in Betrieb gesetzt wird. Erst wenn das Fadenlieferwerk seine Soll-Drehzahl
erreicht hat, wird auch die Saugvorrichtung mit Druckluft beaufschlagt. Dabei kann
das Fadenlieferwerk im Leerlauf oder mit vermindertem Luftbedarf weiterlaufen, damit
die notwendige Saugenergie zur Verfügung steht. Nach Zuschalten der Saugeinrichtung
wird der Faden angesaugt, an das Fadenlieferwerk angelegt und abgesaugt. Nunmehr wird
wieder die Luftturbine mit dem größeren Teil der zur Verfügung stehenden Luftmenge
beaufschlagt, damit durch das Lieferwerk die gewünschte Zugkraft aufgebracht werden
kann. Andererseits ist zum Absaugen des Fadens von dem Lieferwerk nur eine geringere
Energie erforderlich. Mit dieser Folgeschaltung wird verhindert, daß der Faden in
Umfangskontakt mit dem Fadenlieferwerk gelangt, bevor dieses seine Soll-Drehzahl erreicht
hat. Hierdurch wird die Anlegsicherheit erhöht und die Wicklergefahr vermindert.
[0026] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
[0027] Es zeigen
Fig. 1 ein Fadenabzuggerät mit einem Fadenlieferwerk, das aus zwei Rollen besteht;
Fig. 2" mit einer Vorrichtung zum Anlegen des Fadens; 3"
Fig. 4 Fadenabzuggerät mit einer Vorrichtung zum Anlegen des Fadens;
Fig. 5, Fadenabzuggerät mit pneumatischem Anlegen des 6, 7 Fadens;
Fig. 8, Fadenabzuggerät mit pneumatischem Anlegen des 9 Fadens.
[0028] Das Fadenabzuggerät nach Fig. 1 besteht aus der Saugvorrichtung 24 und dem Fadenlieferwerk
1. Die Saugvorrichtung besteht aus dem Saugrohr 16 und einem Injektoransatz mit einem
Ringkanal 23, der über Luftzufuhr 22 mit einer Druckluftquelle in Verbindung steht.
Vom Ringkanal 23 führen Blaskanäle 21 in den Fadenauslaßkanal 31, wo die in diesen
ausströmende Druckluft eine starke Saugströmung in Richtung des Pfeils erzeugt.
[0029] Vor dem Einlauf des Saugrohres 16 ist quer zur Luftkanalachse 28 das Fadenlieferwerk
1 angeordnet. Die Halterung 40 ist durch Verbindung 41 mit der Wand des Saugrohres
16 verbunden. In der Halterung 40 sind zwei Rollen 32, 33 so gelagert, daß die Rollenachsen
45, 46 zueinander in einem spitzen Winkel 34 verlaufen. Mit besonderem Vorteil ist
das Lieferwerk 1 so vor dem Einlauf des Saugrohres 16 angeordnet, daß die Luftkanalachse
48 im wesentlichen in einer die beiden Rollen 32, 33 tangierenden Ebene verläuft.
Außerdem trifft die Luftkanalachse 48 das Fadenlieferwerk 1 in dessen End- oder Ablaufbereich
47, während ein wesentlicher Teil der Längserstreckung des Lieferwerks 1 seitlich
über das Saugrohr 16 hinausragt. Es ist mithin vorgesehen, daß der Faden im Bereich
des geringerem Achsabstandes von dem Lieferwerk 1 abläuft.
[0030] Der Fadenauslaß 31 ist mit einem flexiblen Rohr verbunden, das in einen Abfallbehälter
führt. Das Fadenabzuggerät bildet eine Handhabungseinheit, die einen nicht dargestellten
Handgriff aufweist. Insbesondere kann das Saugrohr 16 und/oder der Fadenauslaßkanal
31 als Handgriff dienen.
[0031] Die Rolle 32 wird durch einen hochtourigen Elektromotor im Antriebsgehäuse 8 angetrieben.
Das Antriebsgehäuse 8 ist auf der Halterung 40 befestigt. Die Rolle 33 ist in der
Halterung 40 frei drehbar gelagert.
[0032] Zum Fadenanlegen wird der z.B. von der Spinndüse 57 kommende Faden zunächst geradewegs
in das Saugrohr 16 der in Betrieb befindlichen Saugvorrichtung 24 eingezogen: Fadenlauf
20.1, gestrichelt dargestellt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Faden von der
Spinndüse 57 nicht mit einer definierten Geschwindigkeit angeliefert wird. Daher reichen
die von der Saugvorrichtung 24 aufgebrachten Saugkräfte aus, den Faden abzuziehen
und zu verhindern, daß er Verschlingungen und Verknotungen bildet. Inzwischen ist
auch die Rolle 32 in Umdrehung versetzt worden, wobei die Drehzahl der Rolle so hoch
ist, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit im wesentlichen der Sollgeschwindigkeit des Fadens
und der Umfangsgeschwindigkeit des Lieferwerks 30, an welches der von der Spinndüse
kommende Faden angelegt werden soll, entspricht. Bevor der Faden an das Lieferwerk
angelegt wird, wird das Fadenabzuggerät mehrfach so verschwenkt, daß das Lieferwerk
1 um die Fadenachse eine taumelnde Bewegung ausführt, so daß der bis dahin gerade
laufende Faden einmal oder mehrfach um die beiden Rollen 32, 33 des Lieferwerks geschlungen
wird. Mit zunehmender Umschlingung übt das Lieferwerk und insbesondere die angetriebene
Rolle 32 eine zunehmende Reibkraft auf den Faden aus, so daß der Faden nunmehr mit
im wesentlichen seiner Sollgeschwindigkeit und hoher Zugkraft abgezogen wird. Nunmehr
wird das Fadenabzuggerät mehrfach um die Galette 30 geführt und dadurch der Faden
mit der gewünschten Zahl von Umschlingungen an die Galette 30 angelegt (Fadenlauf
20.2). Ebenso kann der Faden nunmehr mit dem Fadenabzuggerät an eine nur schematisch
angedeutete Aufwickeleinrichtung 49 angelegt werden (Fadenlauf 20.3).
[0033] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 liegen das Lieferwerk 1 und die Saugvorrichtung
24 im wesentlichen koaxial bzw. parallel, wobei das Ablaufende 47 des Lieferwerks
1 zum Einlauf des erweiterten Saugkanals 16 weist. Gezeichnet ist, daß das Ablaufende
47 des Lieferwerks 1 in den erweiterten Einlauf des Saugkanals 16 hineinragt. Möglich
und vorteilhaft ist jedoch auch - wie dies in Fig. 3 gezeichnet ist - daß der Saugkanal
16 parallel über der Ebene mündet, in der die beiden Rollenachsen 45, 46 liegen. In
der gezeichneten Ausführung ist die Halterung 40, in der die Rollen 32, 33 gelagert
sind, durch Verbindung 41 mit der Wand des Saugrohres 16 verbunden. Auch bei der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsform verlaufen die beiden Rollenachsen 45, 46 des
Lieferwerks 1 in einem spitzen Winkel zueinander. Eine Kappe 43 mit Gegenlagerung
stützt die beiden Rollen auf ihrem freien Ende und überdeckt die Auflaufenden der
beiden Rollen so, daß ihre Kante ein Abrutschen des Fadens von den Rollen 32, 33 weitgehend
verhindert.
[0034] Das Saugrohr 16 ist wiederum mit einer Saugeinrichtung 24 verbunden, die aus Ringkanal
23 mit Druckluftanschluß 22 sowie den Blaskanälen 21 besteht und in dem Saugrohr 16
eine starke Saugströmung erzeugen. Durch Fadenauslaßkanal 31 wird der Faden in den
Abfall abgeführt.
[0035] Zum Fadenanlegen an die Galette 30 wird der von der Spinndüse kommende Faden zunächst
von der Saugvorrichtung 24 in Saugrohr 16 eingefangen und im Fadenlauf 20.1 geradewegs
abgezogen. Nunmehr wird das Fadenabzuggerät mehrfach derart verschwenkt, daß die Luftkanalachse
48 und das Lieferwerk eine taumelnde Bewegung um diesen Fadenlauf 20.1 ausführen,
so daß eine gewünschte Anzahl von Windungen auf dem Lieferwerk 1 gebildet wird. Zuvor
sind die Rollen 32 und 33 des Lieferwerks durch eine in der Halterung 40 befindliche
Luftturbine in Betrieb gesetzt worden. Daher wird nun der Faden mit der durch die
Luftturbine vorgegebene Geschwindigkeit und Zugkraft von der Spinndüse abgezogen.
Dabei dient die Verbindung 41 gleichzeitig als Fadenführer, der es verhindert, daß
der Faden von dem Lieferwerk aufgrund der durch die Saugvorrichtung ausgeübten Saugkraft
über Kopf von dem Lieferwerk abgezogen wird.
[0036] Nunmehr kann der Faden im Fadenlauf 20.2 an die Galette 30 angelegt werden.
[0037] Abgesehen davon, daß der vom Lieferwerk 1 ablaufende Faden in Fig. 1 tangential,
in Fig. 2 axial von der Saugvorrichtung 24 übernommen wird, ist das Zusammenwirken
des Lieferwerks 1 und der Saugvorrichtung 24 im wesentlichen identisch. Der abzuziehende
Faden 20 wird in jedem Fall in mehreren Windungen 36 um die beiden Rollen 32, 33 des
in Betrieb befindlichen Fadenlieferwerks 1 geschlungen und infolge des dadurch entstehenden
Reibkontakts zwischen den Rollen 32, 33 und dem Faden mit erhöhter Zugkraft abgezogen.
Die Anordnung der beiden Rollen 32, 33 in einem Winkel 34 zueinander bewirkt, daß
die einzelnen Fadenwindungen 36 gegeneinander axial versetzt sind. Im Bereich des
Ablaufendes 47 des Fadenlieferwerks 1 wird der Faden vom Saugstrom des Saugrohres
16 übernommen und abgeführt.
[0038] In Fig. 1 und 2 bilden die beiden Rollen 32, 33 mit ihren Achsen 45, 46 zueinander
einen spitzen Winkel 34. Stattdessen kann die Anordnung auch so erfolgen, daß die
Achsen 45 und 46 in zwei im wesentlichen zueinander parallelen Ebenen liegen und so
zueinander ausgerichtet verlaufen, daß sie sich in der Projektion in eine der beiden
Ebenen im spitzen Winkel schneiden.
[0039] Wenigstens eine der beiden Rollen 32, 33 ist mit so hoher Drehzahl angetrieben, daß
die Umfangsgeschwindigkeit mindestens der Fadengeschwindigkeit entspricht. Dies kann
z.B. dadurch erfolgen, daß in der Halterung 40 eine Luftturbine angeordnet wird. Wie
geschildert, ist aber auch der Antrieb durch einen Elektromotor möglich.
[0040] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Faden an Galetten und sonstige Fadenförderwerke,
insbesondere auch an eine Aufwickeleinrichtung, bei Umfangsgeschwindigkeiten angelegt
werden, die weit über 4.000 z.B. 7.000 m/min betragen. Dies beruht offenbar darauf,
daß die notwendige Fadenspannung durch das Fadenlieferwerk 1 erzeugt und so hoch einstellbar
ist, daß sich an der Galette bzw. der Aufwickeleinrichtung keine Wickler bilden. Zur
Beseitigung des von dem Lieferwerk 1 ablaufenden Fadens sind sodann zwar hohe Strömungsgeschwindigkeiten,
aber nur verhältnismäßig geringe Zugkräfte erforderlich.
[0041] Die Figuren 3A, 3B, 3C dienen zur Erläuterung eines Fadenabzuggerätes mit einer Anlegvorrichtung
für den Faden. An der Halterung 40 sind die Rollen 32 und 33 des Fadenlieferwerks
1 drehbar gelagert. Rolle 33 wird durch eine Turbine, deren Gehäuse mit 8 bezeichnet
ist, angetrieben. Die Rollenachsen der Rollen 32 und 33 schneiden sich mit einem spitzen
Winkel. Beide Rollen sind in der Halterung 40 derart gelagert, daß ihr Achsabstand
von ihrem freien Ende aus zu ihrem Lagerende 47 hin abnimmt. Die Antriebsrichtung
der Rolle 33 ist durch Pfeil 35 angezeigt. Die in der Haltevorrichtung 40 liegende
Saugvorrichtung, deren Saugrohr 16 zwischen den beiden Rollen 32 und 33 und oberhalb
der die Rollenachsen verbindenden Ebene liegt, ist in der Halterung 40 untergebracht.
Die Saugvorrichtung besteht - wie dies bereits zu der Ausführung von Fig. 1 und 2
beschrieben worden ist - aus einem Ringkanal, der den Saugkanal 16 umgibt und durch
Blaskanäle mit diesem verbunden ist. Der Ringkanal wird durch einen Druckluftanschluß
22 mit Druckluft beschickt. Dabei durchdringt der Druckluftanschluß 22 gleichzeitig
einen Handgriff 39. Die Kanalführung im Inneren der Halterung 40 ist nicht im einzelnen
dargestellt.
[0042] Die Fadenanlegeinrichtung ist ein U-förmig gebogener Bügel 50. Der Bügel 50 ist mit
seinem einen Ende schwenkbar in der Halterung 40 gelagert. Dabei ist das Ende im wesentlichen
parallel zu der Winkelhalbierenden zwischen den beiden Rollenachsen angeordnet. Ferner
weist die Schwenklagerung in der Halterung 40 sowie das Lagerende des Bügels 50 ein
Steilgewinde 51 auf, dessen Funktion später beschrieben wird. An der anderen U-Flanke
ist ein Fadenführer 52 gelagert. Dieser Fadenführer 52 ist ein sog. "Wolfszahn", d.h.
der Fadenführer 52 weist einen Fangschlitz auf, in den der Faden seitlich hinein,
aber nicht wieder heraus kann.
[0043] Der Fadenführer 52 ist um Achse 53 schwenkbar, axial ist der Fadenführer jedoch nicht
beweglich.
[0044] Der Bügel 50 ist mit Pfeilrichtung 54, d.h. im Drehsinne des Fadenlieferwerks schwenkbar.
[0045] Die Absaugvorrichtung endet in einem Fadenauslaßkanal 31, an den ein Abfallsack 44
angeklemmt ist. Das Steilgewinde 51 ist so ausgeführt, daß bei der Schwenkung des
Bügels 50 im Sinne von Pfeil 54 der Bügel eine Axialbewegung in Richtung des Pfeils
55 ausführt.
[0046] Zum Fadenfangen und zum Fadenanlegen des Fadens an eine Galette wird das Fadenabzuggerät
wie folgt gehandhabt: Zunächst wird der von einer nicht dargestellten Spinndüse kommende
Faden in den Bereich der Mündung des Saugrohrs 16 gebracht und abgesogen. Das ist
möglich, weil der Faden nicht mit einer definierten und besonders hohen Geschwindigkeit
von der Spinndüse angeliefert wird. Zwischenzeitlich wurde auch die Luftturbine im
Gehäuse 8 mit Druckluft beaufschlagt und folglich die Rolle 33 in Umdrehung versetzt,
so daß die Rolle im wesentlichen mit der Sollumfangsgeschwindigkeit der Galette 30
(Fig. 3C) angetrieben wird, an die der Faden angelegt werden soll. Der Faden hat dabei
einen Fadenlauf 20.1 (Fig. 3
A). Nunmehr wird der Bügel 50 gegen die Pfeilrichtung 54 verdreht. Dabei gelangt der
Fadenführer 52 in den Fadenlauf und fängt mit seinem "Wolfszahn" den Faden (Fig. 3A).
Nunmehr wird der Bügel 50 in Pfeilrichtung 54 verdreht. Wie Fig. 3B zeigt, kann sich
dabei der Fadenführer 52 durch Schwenken um Achse 53 auf den Faden einstellen. Durch
die Schwenkbewegung des Bügels 50 in Pfeilrichtung 54 wird der Faden um die Rollen
33 und 32 herumgeschlungen. Da bei der Drehbewegung in Richtung 54 der Bügel 50 gleichzeitig
eine Axialbewegung in Richtung des Pfeils 55 infolge der Steigung des Steilgewindes
51 ausführt, werden - wie Fig. 3C zeigt - mehrere axial versetzte Fadenwindungen 36
um die Rollen 32, 33 geschlungen. Der nunmehr eingehaltene Fadenlauf 20.3 ist dadurch
gekennzeichnet, daß der zulaufende Faden zunächst durch den Fadenführer 52 geleitet,
durch diesen Fadenführer 52 auf die Walze 33 umgeleitet, sodann in zwei im wesentlichen
vollständigen Umschlingungen um die Walzen 32 und 33 geführt und sodann im Bereich
des Ablaufendes 47 der Walze von der Walze 33 in der Saugöffnung 16 abgesogen und
in den Abfallsack 44 geführt wird. Nunmehr kann der Faden an die mit hoher Umfangsgeschwindigkeit
umlaufende Galette 30 (Fig. 3C) und eventuell auch eine nachfolgende Aufwickeleinrichtung
angelegt werden.
[0047] Dadurch, daß die Achsen der Rollen 32, 33 sich unter einem spitzen Winkel schneiden,
werden die Fadenwindungen 36 axial nebeneinandergelegt, so daß es nicht zu einer Wicklerbildung
kommen kann.
[0048] Das Fadenabzuggerät nach Fig. 4 weist an einer Halterung 40 als Fadenlieferwerk lediglich
eine drehbar angetriebene, zylindrische Rolle 33 auf. Das Saugrohr 16 der im übrigen
nicht dargestellten Saugvorrichtung mündet im Bereich des Ablaufendes 47 der Rolle
33. Die Rolle 33 wird mit Drehrichtung 35 angetrieben. Zum Antrieb kann eine Luftturbine
dienen, die ebenso wie die Saugvorrichtung durch Druckluftanschluß 22 mit Druckluft
gespeist wird. Die Saugvorrichtung ist beispielsweise so aufgebaut, wie dies im Zusammenhang
mit den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 3 beschrieben wurde.
[0049] Die Anlegeinrichtung besteht wiederum aus einem U-förmigen Bügel 50. Die eine U-Flanke
ist koaxial in, jedoch unabhängig von der Rolle 33 schwenkbar mit Schwenkrichtung
54 gelagert. Die andere freie U-Flanke weist an ihrem Ende einen gewindeförmigen Fadenführer
56 auf. Zum Fadenfangen wird der Faden zunächst von der Mündung der Saugeinrichtung
16 gefangen und mit Fadenlauf 20.1 abgezogen (gestrichelt). Nunmehr wird der Bügel
in die Position 50.1 verschwenkt, in der der Gewindedraht 56 mit seinem äußersten
Ende den Faden im Fadenlauf 20.1 hintergreift. Nunmehr wird der Bügel 50 mit Schwenkrichtung
54 weitergedreht. Dabei ist die Steigung des Gewindedrahts 56 so gewählt, daß der
Faden in den Gewindegängen mit Pfeilrichtung 55 aufsteigt. Dadurch wird der Faden
- im dargestellten Falle - in ca. 3 Windungen um die Rolle 33 geschlungen und im übrigen
durch den Gewindedraht 56 als Fadenführer in dem Fadenlauf 20.3 gehalten. Es sei bemerkt,
daß auf der zylindrischen Walze 33 nur wenige Umschlingungen möglich sind, da anderenfalls
die Gefahr der Wicklerbildung besteht. Es ist jedoch auch möglich, mit dieser Anlegvorrichtung
die Walze 33 konisch auszuführen. Es sei ferner erwähnt, daß gerade im letztgenannten
Fall der U-Schenkel, um den der Bügel 50 schwenkbar ist, statt koaxial auch achsparallel
zu der Walze 33 liegen kann.
[0050] Zu dem Anlegverfahren wird im übrigen auf die Beschreibung der vorhergehenden Ausführungsbeispiele
Bezug genommen.
[0051] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 bis 7 zeichnet sich aus durch pneumatische Mittel
zum Fadenanlegen.
Die konische Walze des Fadenlieferwerks 1 ist mit der Welle 2 und dem Turbinenrad
3 fest verbunden. Die Welle 2 ist zwischen der konischen Walze 1 und dem Turbinenrad
3 durch Lager 4 im Gehäuse 5 drehbar gelagert. Das Gehäuse 5 besteht aus einem Abzuggehäuse
6, einem Lagergehäuse 7 und einem Antriebsgehäuse 8. In dem Abzuggehäuse 6 ist eine
konische Bohrung 9 eingebracht, die in einer zylindrischen Bohrung 10 ausläuft. Die
konische Bohrung umgibt die konische Walze 1 mit einem engen Spalt 11. Der Spalt 11
ist z.B. 1 mm breit. In den Innenmantel der konischen Bohrung ist eine Nut 12 eingeschnitten,
die schraubenförmig angelegt ist. Das Einlaufende 13 der Nut 12 fluchtet mit dem Fadeneinlaßkanal
14. Das Auslaufende 15 der Nut 12 fluchtet mit dem Fadenabsaugkanal 16.
[0052] Der Fadeneinlaufkanal 14 kann mit Injektordüsen 17 besetzt sein, die über Luftanschluß
18 und Ringkanal 19 gespeist werden. Der Injektor 17, 18, 19 erzeugt im Eingang des
Fadeneinlaßkanals 14 einen Unterdruck, so daß ein angeliefertes Fadenende 20 hier
eingesaugt wird.
[0053] Insbesondere ist aber eine Saugvorrichtung 24 hinter der Walze 1 angeordnet. Hierzu
ist der Fadenabsaugkanal 16 mit den Injektordüsen 21 besetzt, die ebenfalls in Fadenlaufrichtung
weisen und die durch Lufteinlaßrohr 22 und Ringkanal 23 gespeist werden. Der Injektor
21, 22, 23 erzeugt bzw. unterstützt die Saugluftströmung in dem Kanalzug, der aus
Fadeneinlaßkanal 14, Nut 12 und Fadenabsaugkanal 16 besteht.
[0054] An dem Wellenende 2, das von der konischen Walze 1 abgewandt ist, ist das Turbinenrad
3 fest angebracht. Das Turbinenrad 3 besteht aus den beiden Stirnscheiben 25, zwischen
denen die Turbinenschaufeln 26 (Schnitt nach Fig. 7) befestigt sind, z.B. durch Schweißen.
Die eine Stirnscheibe 25 des Turbinenrades 3 sitzt fest an der Welle 2. Das Turbinengehäuse
8 bildet mit dem und um das Turbinenrad 3 einen Ringkanal 80. In diesen Ringkanal
mündet der Druckluftkanal 27. Der Druckluftkanal 27 ist im wesentlichen tangential
in den Ringkanal gerichtet. Seine Ausrichtung und die Formung seiner Mündung ist beim
Bau von Druckluftturbinen allgemein bekannt und wird hier nicht näher beschrieben.
In dem Ringkanal 80 kann sich der erforderliche Luftdruck aufbauen. Das Turbinenrad
kann mit Drehzahlen bis zu 10.000 U/s angetrieben werden.
[0055] Die Schaufeln 26 des Turbinenrades 3 lassen im Zentrum des Turbinenrades den Abströmkanal
28 frei. Der Abströmkanal ist zur Lagerseite durch die eine Stirnscheibe 25 verschlossen.
Der Abströmkanal 18 mündet zum freien Ende der Welle 2 in den axialen Luftauslaß 29
des Gehäuses, wobei auch die Stirnscheibe 25 ein entsprechend großes Loch aufweist.
[0056] Es muß besonders vermerkt werden, daß nach den vorliegenden Erfahrungen die Nut 12
im Mantel der konischen Bohrung 9 für das Fadenanlegen, insbesondere für die Fangsicherheit
und die Reproduzierbarkeit des Fadenfangens besonders vorteilhaft ist. Durch die Nut
entsteht nämlich im Querschnittsbereich der Nut ein Strömungsfeld hoher Energie, dessen
Strömungsrichtung durch die Nutgeometrie gut definiert ist. Hierdurch wird erreicht,
daß der Faden vom Fadeneinlaßkanal 14 und dem Einlaßende 13 der Nut zum Auslaßende
15 der Nut und damit in den Fadenabsaugkanal 16 gefördert wird.
[0057] Zur Funktion:
Zur Inbetriebnahme des Fadenabzuggerätes wird der Druckluftkanal 27 mit Druckluft
beaufschlagt und hierdurch das Turbinenrad 3 mit Welle 2 und Aufwickelkörper 1 in
Umdrehung versetzt, bis die Umfangsgeschwindigkeit der Galette 30 erreicht ist. Nunmehr
werden über Luftanschlußleitungen 18 und insbesondere 22 die Injektordüsen 17 bzw.
21 mit Druckluft beschickt. Dadurch entsteht am Eingang des Fadeneinlaßkanals 14 eine
Saugströmung, die sich als Wirbelströmung um die Walze 1 und als Luftströmung im Auslaßkanal
16 fortsetzt. Die Luftgeschwindigkeit ist höher als die Fadengeschwindigkeit. Zum
Einfangen des von z.B. einer Spinndüse angelieferten Fadens ist allerdings nur erforderlich,
daß die Luft mindestens mit der Fadengeschwindigkeit strömt. Es ist nicht erforderlich,
daß auch große Impulskräfte auf den Faden ausgeübt werden. Vielmehr wird der Faden
in Bruchteilen einer Sekunde in einem Luftwirbel um die Konuswalze 1 geschlungen.
Dabei kann es nicht ausbleiben, daß der Faden in Kontakt mit der Konuswalze gerät.
Nunmehr wird der Faden durch reibschlüssigen Kontakt mit der Konuswalze 1 abgezogen.
Dabei ist zu beachten, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Konuswalze 1 im Bereich
der Fadeneinlaufebene mindestens gleich der durch Lieferwerk 30 vorgegebenen Fadengeschwindigkeit
ist. Vorzugsweise ist die Umfangsgeschwindigkeit der Konuswalze 1 auch im Bereich
des Fadenauslaufs (Nutende 15) größer als die Fadengeschwindigkeit. Daher wird durch
den Konus eine erhebliche Reibkraft auf den Faden ausgeübt. Diese Reibkraft reicht
aus, um den Faden mit so hoher Fadenzugkraft von dem Lieferwerk 30 abzuziehen, daß
er an das Lieferwerk 30 angelegt werden kann, ohne daß sich an dem Lieferwerk 30 ein
Fadenwickler bildet.
[0058] Fig. 5A zeigt hierzu eine handbediente Folgesteuerung. Ohne Bedienung ist die Luftzufuhr
abgestellt (Stellung I). In der von Hand eingestellten Stellung II des Ventils wird
über Leitung 27 nur die Luftturbine mit Druckluft beschickt. Sodann wird das Ventil
in eine weitere Bedienungsstellung III weitergeschaltet. In Stellung III wird die
Saugeinrichtung 24 über Leitung 22 mit dem wesentlichen Teil der zur Verfügung stehenden
Druckluftmenge beaufschlagt, während die Turbine nun über eine Drossel eine verminderte
Menge erhält. Es ist auch möglich, die Zuleitung zur Turbine über die Drossel ganz
abzuschalten. Zur Bildung der Fadenwindung auf dem Fadenlieferwerk ist es nämlich
meistens ausreichend, wenn das Fadenlieferwerk im Leerlauf läuft. In der weiteren
Stellung IV ist das Ventil so geschaltet, daß die Saugeinrichtung 24 nur über eine
andere Drossel mit Druckluft beaufschlagt wird, während der wesentliche Teil der Druckluft
der Turbine zugeführt wird.
[0059] Es wurde bereits erwähnt, daß durch die Nut die Wirbelbildung und der Fadentransport
mit axialem Vorschub befördert und daher die Fangsicherheit erhöht wird. Wider Erwarten
haben Versuche jedoch ergeben, daß eine gute Fangsicherheit auch ohne diese Nut, d.h.
mit einer Walze mit glattem Gehäuseinnenmantel 9 erzielt wird.
[0060] Zur Wirbelbildung und zum Fadentransport mit axialem Vorschub vom Fadeneinlaß zum
Fadenauslaß trägt insbesondere die Rotation der Walze 1 bei. Dabei kann der Fadeneinlaß
auf derselben Normalebene wie der Fadenauslaß liegen. Hierbei ist die Gefahr der Wicklerbildung
allerdings etwas größer. Ein axialer Vorschub wird insbesondere dadurch erzielt, daß
- wie dies auch in Fig. 5 gezeigt ist - Fadeneinlaßkanal und Fadenansaugkanal axial
gegeneinander versetzt sind und daß die Saugvorrichtung hinter der Walze, also im
Fadenabsaugkanal liegt, so daß sich eine definierte Saugströmung vom Fadeneinlaß bis
in den Fadenauslaß ergibt. Hierdurch wird die Wicklergefahr vermindert.
[0061] Nach dem Einfangen kann die Luftströmung in dem Kanalzug aus Fadeneinlaßkanal 14,
Nut 12 und Fadenabsaugkanal 16 wesentlich herabgesetzt werden, da die Fadenförderung
nunmehr im wesentlichen durch reibschlüssigen Kontakt mit der Konuswalze 1 erfolgt.
[0062] Von Bedeutung ist, daß die Konuswalze in dem gesamten Bereich, der in Kontakt mit
dem Faden gerät, einen zu ihrem freien Ende hin stetig abnehmenden Durchmesser besitzt.
Dabei sind Reibungskoeffizient und Kegelwinkel so aufeinander abgestimmt, daß der
Faden nicht durch Selbsthemmung auf der Oberfläche festgehalten werden kann, sondern
jedenfalls abrutscht, wenn er unter der entsprechenden Fadenspannung steht. Aus diesem
Grunde ist es ausgeschlossen, daß sich auf der Konuswalze 1 ein Wickler bildet. Ein
Wickler wird automatisch die Tendenz haben, zum freien Ende der Walze abzurutschen.
Dabei muß der Wickler auch das Nutende 15 bzw. den Eingang des Fadenabsaugkanals 16
passieren. Die meisten Wickler werden daher bereits hier aufgefangen und durch den
Fadenabsaugkanal 16 mittels der Injektoren 21 abgesaugt. Wenn der Wickler hierfür
zu hartnäckig ist, rutscht er weiter bis an das freie Ende der Konuswalze 1, wo er
von der Konuswalze 1 abfällt und entweder aus dem Gehäuse herausfällt oder herausgenommen
werden kann. Wie durch 31 angedeutet, kann an das freie Ende des Gehäuses auch ein
flexibler Schlauch angeschlossen werden, der in den Abfall führt. Es ist davon auszugehen,
daß in dem Spalt 11 zwischen der Gehäuseinnenwand 9 und dem Konus 1 ein beträchtlicher
Luftdruck besteht infolge der Luftströmung in dem Kanalzug 14, Nut 12, Fadenauslaß
16. Daher befindet sich in diesem Spalt 11 eine ausreichende Luftströmung zum freien
Ende, um Fadenreste und Wicklerreste abzutransportieren. Darüberhinaus wurde festgestellt,
daß ein eventueller Wickler den Spalt 11 kolbenartig versperrt und daher durch den
Luftdruck, der sich hinter ihm aufbaut, in Richtung auf das freie Ende gefördert wird.
[0063] Weitere Ausführungsbeispiele mit der Möglichkeit des pneumatischen Fadenanlegens
sind in Fig. 8 und Fig. 9 gezeigt. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist wie folgt
aufgebaut:
Das Gehäuse 5 besitzt eine Bohrung, die in ihrem unteren Teil 9 konisch ausgebildet
ist. Das Gehäuse 5 wird auf seiner oberen Stirnseite durch einen Deckel 77 abgeschlossen.
Der Deckel 77 ist durch Schrauben 74 mit dem Gehäuse verbunden. In einer Buchse 8
des Deckels 77, die zu der Bohrung 9 im Gehäuse 5 konzentrisch liegt, befindet sich
die Lagerung 4 des Aufwickelkörpers 1. Der Aufwickelkörper 1 ist Bestandteil einer
Baueinheit mit der Welle 2, dem Turbinenrad 3 und dem Aufwickelkörper 1. Die Welle
2 ist mit einer Stirnseite 25 des Turbinenrades fest verbunden und in der Buchse 8
durch zwei Kugellager frei drehbar gelagert. Das Turbinenrad 3 besteht aus den beiden
Stirnscheiben 25, zwischen denen die Turbinenschaufeln 26 (Schnitt nach Fig. 7) befestigt
sind, z.B. durch Schweißen. An der einen Stirnscheibe 25 des Turbinenrades 3 sitzt
der Aufwickelkörper 1. Der Aufwickelkörper 1 ist ein Konus, der im wesentlichen dieselbe
Konizität wie die Bohrung 9 im Gehäuse 5 besitzt. Dadurch bildet der Aufwickelkörper
in dieser Bohrung eine ringförmige Fadenkammer 9, die sich zum freien Ende des Aufwickelkörpers
1 hin bezüglich ihres mittleren Durchmessers ebenfalls konisch verjüngt. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 8 ist der Kegelwinkel des Aufwickelkörpers 1 kleiner als der Kegelwinkel
der Bohrung 9. Dadurch verjüngt sich auch die Weite der Fadenkammer 9 zum Ende des
Aufwickelkörpers 1 hin. An seinem oberen, eingespannten Ende besitzt der Aufwickelkörper
1 eine Wulst 38, die mit dem zylindrischen Teil der Bohrung im Gehäuse 5 einen engen
Kanal in Form einer Ringdüse 79 bildet.
[0064] Der obere zylindrische Teil der Bohrung im Gehäuse 5 bildet mit dem und um das Turbinenrad
3 einen Ringkanal 80. In diesen Ringkanal 80 mündet der Druckluftkanal 27. Der Druckluftkanal
27 ist im wesentlichen tangential in den Ringkanal gerichtet. Seine Ausrichtung und
die Formung seiner Mündung ist beim Bau von Druckluftturbinen allgemein bekannt und
wird hier nicht näher beschrieben. Da die Wulst 38 des Aufwickelkörpers 1 der zylindrischen
Kammerwandung im Gehäuse 5 eine Ringdüse mit starkem Drosselwiderstand bildet, kann
sich in dem Ringkanal 80 der erforderliche Luftdruck aufbauen. Das Turbinenrad kann
mit Drehzahlen bis zu 10.000 U/s angetrieben werden.
[0065] Die Schaufeln 26 des Turbinenrades lassen im Zentrum des Turbinenrades den Abströmkanal
28 frei. Der Abströmkanal ist zur Lagerseite durch die Stirnscheibe 25 verschlossen.
Der Abströmkanal 28 mündet zum freien Ende des Aufwickelkörpers 1 in dessen Zentralkanal
81, wobei auch die andere Stirnscheibe 25 ein entsprechend großes Loch aufweist. Der
Zapfen 73 im Zentrum des Turbinenrades 3 ist so geformt, daß die zwischen den Schaufeln
26 hindurchtretende Luft in Richtung des Zentralkanals 81 im Aufwickelkörper 1 umgelenkt
wird.
[0066] Auf der vom Ringkanal 80 abgewandten Seite der Wulst 38 mündet der Fadeneinlauf 14
in die Gehäusebohrung 5. Der Fadeneinlauf 14 liegt im wesentlichen auf einer Tangentialebene
des Aufwickelkörpers 1. Dabei kann der Fadeneinlauf 14 auf einer Normalebene des Aufwickelkörpers
1 liegen. Der Fadeneinlaufkanal 14 kann jedoch auch so angeordnet sein, daß er die
Achse des Aufwickelkörpers 1 unter einem stumpfen Winkel - in der Projektion nach
Fig. 8 - kreuzt. Mit anderen Worten: Der durch Fadeneinlauf 14 geförderte Faden kann
auch eine Bewegungskomponente in Richtung auf das freie Ende des Aufwickelkörpers
1 haben.
[0067] An das Gehäuse 5 ist ein Endstück 68 angesetzt. In diesem Endstück läuft die Fadenkammer
9 in einem konischen, ausgerundeten Sackloch 69 aus. Das Endstück 68 weist ferner
einen breiten Einschnitt 70 an seinem Rand auf. Der Einschnitt ist zu dem Sackloch
hin ausgerundet und liegt im eingebauten Zustand in einer Normalebene im Bereich des
dünnsten Endes des Drehkörpers 1. Der Einschnitt 70 fluchtet mit dem Saugkanal 16,
der an das Gehäuseendstück 68 angeflanscht und mit Injektoren 21 besetzt ist. Dabei
ist der Querschnitt des Saugkanals 16 im wesentlichen dem benachbarten Querschnitt
des Einschnitts 70 angepaßt, mit dem der Einschnitt 70 in dem Saugkanal 16 mündet.
[0068] Zur Funktion:
Zum Fadenanlegen wird dieselbe Folgesteuerung, die oben zu Fig. 5 und Fig. 5A beschrieben
wurde, angewandt. Zunächst wird die Turbine mit dem Drehkörper 1 angelassen. Dann
wird die Druckluftzufuhr zur Turbine im wesentlichen abgeschaltet und die Saugeinrichtung
im Saugrohr 16 mit Druckluft beschickt. Nunmehr wird der Faden vor den Fadeneinlaß
14 gehalten und angesaugt. Die Umfangsgeschwindigkeit des Drehkörpers 1 entspricht
mindestens der Fadengeschwindigkeit. Der Faden gerät nun in Umfangskontakt mit dem
Drehkörper und wird zu Windungen geformt, die sich um den Drehkörper legen. Infolge
der Konizität des Drehkörpers und infolge der Luftströmung, die von dem Ringkanal
80 über Wulst 38 ausgeht, werden die Windungen zum dünnen Ende hin befördert. Dort
sammeln sich die Windungen und infolge der Luftströmung, die durch den Zentralkanal
81 - ausgehend von dem Turbinenrad 3 - kommt sowie infolge der Luftströmung in der
Fadenkammer 9 wird das von dem Drehkörper 1 abfallende Gewölle nicht nur in dem Sackloch
69 gesammelt, sondern infolge der Luftströmung zum Saugkanal 16 gleichzeitig auch
in Richtung auf den Einschnitt 70 und den Saugkanal 16 gefördert. Dort wird das Gewölle
von den Injektoren 21 erfaßt und unter eine gewisse Spannung versetzt. Dadurch zieht
sich das Gewölle wieder zu einem glatten Faden aus. Da der Saugkanal 16 in einer Normalebene
liegt, die den Drehkörper im Bereich seines dünnsten Endes schneidet, wird der Faden
nunmehr tangential von dem Drehkörper abgezogen, wie mit Linie 71 angedeutet. Nunmehr
wird der wesentliche Teil der Druckluft wieder der Turbine zugeführt. Die Saugeinrichtung
erhält nur so viel Druckluft, daß eine ausreichend hohe Fadenspannung 52 des von der
Walze 1 ablaufenden Fadens erzeugt wird, um die durch Umschlingung entstehende Fadenspannung
in dem der Walze 1 zulaufenden Faden zu erzeugen.
[0069] Die Fadenwindungen, die in der Normalebene des Fadeneinlasses in dem Drehkörper gebildet
werden, rutschen nun weiterhin infolge der Konizität, der geringen Reibung und der
Luftströmung an dem Konus ab. Die Fadenspannung oberhalb des Fadeneinlasses 14 kann
durch Einstellung der Drehzahl und des Drehmoments des Drehkörpers 1 nach Wunsch und
so hoch eingestellt werden kann, daß an eine - hier nicht dargestellte - Galette angelegt
werden kann, ohne daß an der Galette Wickler entstehen. Die an dem Konus abrutschenden
Windungen verlieren dagegen ihre Fadenspannung, so daß der Faden in dem Saugkanal
16 leicht gefördert werden kann. Die hierfür erforderliche Saugströmung kann mit den
Injektoren 21 ohne besonderen Aufwand erzeugt werden.
[0070] In dieser Ausführung eignet sich das Fadenabzuggerät auch zur Ablage eines Fadens
in Form eines Vlieses, Filzes oder auch als Abfall.
[0071] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 entspricht hinsichtlich der Fadenführung im wesentlichen
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8.
[0072] Dieses Fadenabzuggerät kann insbesondere für die Abfallbeseitigung oder für die Weiterverarbeitung
des Fadens benutzt werden.
[0073] Zur Beschreibung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 9 wird auf Fig. 8 Bezug genommen.
Der Aufbau des Fadenabzuggeräts kann der Beschreibung zu Fig. 8 entnommen werden mit
folgender Ergänzung:
Als Fadeneinlauf besitzt das Gehäuse 5 auf seinem Umfang einen breiten Schlitz 61.
Dieser Schlitz erstreckt sich über einen Teil des Umfangs mit einem solchen Zentriwinkel,
daß der Faden durch diesen Schlitz 61 mit Umschlingung an den Aufwickelkörper 1 gelegt
werden kann. Auf dem Gehäuse 5 ist ein Mantel 62 verschiebbar. Der Mantel wird durch
Feder 63 in seine äußere rechte Lage gedrückt. Die Kraft der Federn ist durch Schraube
64 einstellbar. Der Mantel 62 besitzt auf seinem Umfang den Fadeneinlaufstutzen 14.
[0074] Der Fadeneinlaufstutzen ist im wesentlichen tangential auf den Umfang des Drehkörpers
1 gerichtet und sein Fadenkanal erstreckt sich auch durch den Mantel 62. Der Fadeneinlaufstutzen
14 kann mit den angedeuteten Injektoren 18 besetzt sein, die in dem Einlaufstutzen
eine Saugströmung hervorrufen. Der Fadeneinlaufstutzen 14 ist so angelegt, daß er
in der äußeren rechten Lage, die in Fig. 9 dargestellt ist, im wesentlichen auf der
Normalebene und dem Arbeitsbereich des Aufwickelkörpers liegt, der den größten Durchmesser
hat.
[0075] An dem Mantel 62 ist der Fadenführer 65 befestigt. Der von einer Spinndüse kommende
und an das Abzugswerk 60 anzulegende bzw. von dem Abzugswerk 60 kommende Faden 59
wird zwischen den ortsfesten Fadenführern 66 und 67 einerseits und den mit dem Mantel
62 beweglichen Fadenführer 65 andererseits verspannt. Dadurch wird der Mantel 62 gegen
die Kraft der Feder 63 bei steigender Fadenzugkraft nach links verschoben. Ortsfest
heißt, daß die Fadenführer bzgl. des Gehäuses 5 des Fadenabzuggeräts unbeweglich sind.
[0076] Zur Funktion wird ebenfalls auf die Beschreibung von Fig. 8 Bezug genommen. Es ergeben
sich folgende Abweichungen und Ergänzungen:
Das Fadenanlegen in Umfangskontakt mit dem Drehkörper wird erleichtert, wenn der Mantel
62 gegen die Federkraft 63 - in Fig. 9 - nach links verschoben wird, so daß der Faden
zunächst auf einen geringeren Durchmesser des Drehkörpers 1 aufläuft. Nach dem Fangen
wird der Mantel in seine durch die Feder 63 und einen Anschlag vorgegebene rechte
Extremstellung entlassen.
[0077] Da der Saugkanal 16 in einer Normalebene liegt, die dem Drehkörper im Bereich seines
dünnsten Endes schneidet, wird der Faden nach dem Anlegen tangential von dem Drehkörper
abgezogen, wie mit Linie 71 angedeutet.
[0078] Die Fadenwindungen auf dem Drehkörper rutschen nun weiterhin infolge der Konizität
und der geringen Reibung ab, wobei die Fadenspannung oberhalb des Fadeneinlaufs 14
nicht nur durch Einstellung der Drehzahl des Drehkörpers 1, sondern auch durch Verschiebung
des Mantels 62 und damit des Auflaufpunktes des Fadens auf die Walze 1 nach Wunsch
und so hoch eingestellt werden kann, daß der Faden an das mit konstanter, hoher Umfangsgeschwindigkeit
laufende Liefergalette 30 angelegt werden kann, ohne daß an der Liefergalette 30 Wickler
entstehen. Die an dem Konus abrutschenden Windungen verlieren dagegen ihre Fadenspannung,
so daß der Faden, der z.B. in den Abfall oder auf einen Sammel- oder Transportbehälter
geführt wird, in dem Saugkanal 16 leicht gefördert werden kann. Die hierfür erforderliche
Luftströmung kann mit den Injektoren 21 ohne besonderen Aufwand erzeugt werden.
[0079] Wie in Fig. 9 angedeutet, kann der Faden auch von einem weiteren Lieferwerk abgezogen
werden. Weiter kann das Fadenabzuggerät der Regelung der Fadenzugkraft zwischen der
Liefergalette 30 und dem Fadenabzuggerät dienen. Hierzu wird der Faden in der gezeigten
Weise um die Fadenführer 66, 67, 65 gelegt, die der Messung der Fadenspannung dienen.
[0080] Die Breite des Schlitzes 61 bestimmt den Arbeitsbereich, in dem der Auflaufpunkt
des Fadens auf den Aufwickelkörper 1 verschoben werden kann. Je nach Lage des Fadenführers
65 und des Fadeneinlaufstutzens 14 wird der Faden auf dem Aufwickelkörper 1 mit höherer
oder niedrigerer Aufwickelgeschwindigkeit aufgewickelt. Dadurch kann die Fadenspannung
durch Einstellung der Lage des Mantels 62 gesteuert und geregelt werden. Wenn die
Fadenspannung steigt, so wird der Fadenführer 65 und damit auch der Mantel 62 nach
links verschoben. Dadurch legt sich der Fadeneinlaufstutzen 14 auf eine Normalebene
mit geringerem Durchmesser. Infolgedessen sinkt die Aufwickelgeschwindigkeit und die
Fadenspannung läßt nach. Es stellt sich mithin ein Gleichgewichtszustand zwischen
der Fadenspannung einerseits und der Federkraft 63 ein. Daher kann der Sollwert der
Fadenspannung durch Einstellung der Federkraft 63 vorgegeben werden. Hiermit wird
gewährleistet, daß die Fadenspannung, die dem Faden durch das Abzugsgerät erteilt
wird, stets ausreichend ist, um Wickler am Abzugswerk 60 zu vermeiden oder um konstante
Fadenkräfte zur Beeinflussung der Fadeneigenschaften auf den Faden auszuüben.
BEZUGSZEICHRNAUFSTELLUNG
[0081]
1 Konische Walze, Lieferwerk, Rotationskörper, Fadenlieferwerk, Aufwickelkörper, Drehkörper
2 Welle
3 Turbinenrad
4 Lagerung
5 Gehäuse, Kammerwand
6 Abzugteil
7 Lagerteil
8 Turbinenteil, Buchse, Antriebsgehäuse
9 konische Bohrung, Fadenkanal, Kammer, Fadenkammer Abschnitt, zylindrische Bohrung
10 zylindrische Bohrung
11 Spalt
12 Nut
13 Einlaßende der Nut
14 Fadeneinlaßkanal, Fadeneinlauf, Abschnitt
15 Auslaßende der Nut
16 Fadenauslaßkanal, Fadenauslaß, Fadenkanal, Saugrohr, Abschnitt
17 Injektordüsen, Injektor
18 Luftanschluß, Injektor
19 Ringkanal, Injektor
20 Fadenlauf
21 Injektordüsen, Injektoren, Blaskanal
22 Lufteinlaßrohr, Injektor, Luftzufuhr, Druckluftanschluß
23 Ringkanal, Injektor
24 Saugeinrichtung
25 Stirnscheiben
26 Schaufeln, Turbinenschaufeln
27 Druckluftkanal
28 Abströmkanal
29 Luftauslaß
30 Galette, Lieferwerk
31 Auslaß, Fadenauslaßkanal
32 Rolle
33 Rolle
34 Winkel
35 Pfeil
36 Fadenwindung
37 ablaufender Faden
38 Wulst
39 Handgriff
40 Halterung
41 Verbindung
42 Verbindung, Fadenführer
43 Kappe, Gegenlager-Halterung
44 Abfallsack
45 Rollenachse
46 Rollenachse
47 Ablaufende, Lagerende
48 Luftkanalachse
49 Aufwickeleinrichtung
50 Bügel
51 Steilgewinde
52 Fadenführer, Wolfszahn
53 Achse
54 Pfeil
55 Pfeil
56 Gewindedraht
57 Spinndüse
58
59 Faden
60 Abzugswerk, Lieferwerk
61 Schlitz
62 Mantel
63 Federn
64 Schrauben
65 beweglicher Fadenführer
66 ortsfester Fadenführer
67 ortsfester Fadenführer
68 Endstück
69 Sackloch
70 Einschnitt, Fadenauslaß
71 Fadenlinie
72 Spiralnut, Nut
73 Ansatz
74 Schrauben
75 Stirnseite, Stirnscheiben
76 Stirnseite, Stirnscheiben
77 Deckel
78
79 Ringdüse
80 Ringkanal, Ringkammer
81 Zentralkanal
1. Fadenabzuggerät zum Abziehen eines laufenden Fadens mit einer den Faden in einem
Luftstrom abführenden Saugvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Fadenlieferwerk 1, welches aus zumindest einer angetriebenen, vom Faden zu umschlingenden
Rolle besteht, der Saugvorrichtung (24) unmittelbar vorgeordnet ist, wobei die Saugmündung
(16) im Fadenlauf hinter und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Oberfläche des Lieferwerks
(1) liegt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Fadenlieferwerk (1) und die Saugvorrichtung (24) zu einer Handhabungseinheit verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferwerk (1) aus zwei mit geringem Abstand nebeneinander angeordneten, gleichsinnig
umlaufenden Rollen (32, 33) besteht, von denen wenigestens eine antreibbar ist und
deren Rollenachsen (25, 26) gegeneinander verschränkt sind oder miteinander einen
spitzen Winkel (34) bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferwerk (1) aus einer konischen Walze besteht, die an ihrem dicken Ende fliegend
gelagert ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugvorrichtung (24) sich im wesentlichen in axialer oder achsparalleler Richtung
an das Lieferwerk anschließt, und daß das Ablaufende (47) des Lieferwerks (1) zum
Einlauf des Saugrohrs (16) weist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugvorrichtung (24) quer, vorzugsweise im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung
des Lieferwerks (1) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß der Einlaß der Saugvorrichtung (24) auf einer Auslauftangente des Auslaufendes
(4, 7) des Lieferwerks (1) liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Saugrohr (16) der Saugvorrichtung (24) einen erweiterten Einlauf aufweist, daß
das Ablaufende (47) des Lieferwerks (1) in dieses hineinreicht und von ihm eingehüllt
wird, und daß auf einer Tangente des Ablaufendes ein Fadenführer (41) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Fadenanlegeinrichtung, die aus einem das Lieferwerk (1) umfahrenden Fadenführer
(52, 56) besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
. dadurch gekennzeichnet, daß
der Fadenführer (52, 56) beim Umfahren des Lieferwerks (1) dem Faden eine axiale Vorschubbewegung
(55) erteilt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferwerk (1) über den Bereich der Fadenumschlingung von einem Strömungskanal
(Spalt 2, Nut 12) umgeben wird, der das Lieferwerk mit mehr als 180°, vorzugsweise
mit 360° oder mehr umschlingt, der mit der Oberfläche des Lieferwerks einen Spalt
von mindestens der Fadendicke bildet, der auf seiner der Oberfläche des Lieferwerks
zugewandten Seite offen ist und der an seinen Enden mit dem Fadenzulaufkanal (14)
und dem Fadenabsaugkanal (16) fluchtet, wobei der Fadenabsaugkanal (16) mit der Saugeinrichtung
(24) verbunden ist, so daß in dem Fadenzulaufkanal, dem Strömungskanal und dem Fadenabsaugkanal
eine Saugluftströmung mit Richtung vom Fadenzulaufkanal zum Fadenabsaugkanal hergestellt
wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungskanal (Nut 12) eine axiale Vorschubkomponente hat.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß das Lieferwerk (1) in einem Gehäuse (5) gelagert ist, welches mit der Oberfläche
des Lieferwerks den engen Spalt (11) bildet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11, 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Gehäusewandung (9) als Strömungskanal eine schraubenförmige Nut (11) geschnitten
ist, die die Walze mit mindestens 180° umschlingt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferwerk (1) in einem Gehäuse (5) gelagert ist, das das Lieferwerk mit engem
Spalt (11) umschließt, und daß der Fadeneinlaß (14) und der mit der Saugeinrichtung
(24) verbundene Fadenauslaßkanal (16) im wesentlichen auf je einer Tangente des Lieferwerks
liegen und vorzugsweise axial zueinander versetzt sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Lieferwerk (1) eine konische Walze ist, und daß sich der Gehäusemantel (9) der
Walze konisch anschmiegt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Walze einseitig gelagert und das Gehäuse am freien Ende der Walze axial offen
ist.
18. Verfahren zum Anlegen eines von der Spinndüse kommenden synthetischen Fadens
an ein drehendes Maschinenteil, insbesondere Galette oder Aufwickeleinrichtung,
welches mit einer Umfangsgeschwindigkeit von mehr als 4.000 m/min angetrieben ist
mit Hilfe eines Saugluftstroms,
dadurch gekennzeichnet, daß .der Saugluftstrom in einem Wirbel um ein Lieferwerk geführt
und tangential abgezogen wird,
wobei das Lieferwerk mit zumindest der Umfangsgeschwindigkeit des drehenden Maschinenteils
angetrieben ist und wobei der Wirbel dieselbe Drehrichtung wie das Lieferwerk hat.
19. Verfahren zum Anlegen eines von der Spinndüse kommenden synthetischen Fadens an
ein drehendes Maschinenteil, insbesondere Galette oder Aufwickeleinrichtung, welches
mit einer Umfangsgeschwindigkeit von mehr als 4.000 m/min angetrieben ist mit Hilfe
einer Saugvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß der von der Spinndüse angelieferte
Faden zunächst mit der Saugvorrichtung eingefangen und abgesaugt wird und daß der
Faden sodann an einem Punkt unmittelbar vor der Saugvorrichtung in Reibkontakt mit
einem Fadenlieferwerk gebracht wird, welches Fadenlieferwerk mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben ist, die mindestens gleich der Umfangsgeschwindigkeit des drehenden Maschinenteils
ist.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Folgesteuerung
das Fadenlieferwerk durch Druckluft angetrieben wird; die Saugeinrichtung mit dem
wesentlichen Teil der Druckluft beaufschlagt und der Faden angesaugt, an das mit verminderter
Antriebsenergie oder ohne Antriebsenergie laufende Lieferwerk angelegt und abgesaugt
wird; das Fadenlieferwerk mit dem wesentlichen Teil der Druckluft angetrieben und
die Saugeinrichtung nur mit einer Restmenge der Druckluft beaufschlagt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 18, 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenlieferwerk
konisch ausgebildet ist und daß der Auflaufpunkt des angelieferten Fadens auf die
konische Walze in Abhängigkeit von der Fadenspannung derart einstellbar ist, daß eine
gewünschte Fadenspannung erhalten wird.