[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen, Schmelzen und Verbreitern von
mit Vergußmasse auszufüllenden Fugen oder Rissen in Straßendecken mit einem auf einem
Wagen angebrachten Mantelgehäuse, das auf der der Straßendecke zugewandten Seite eine
verjüngte Austrittsöffnung und auf der der Straßendecke abgewandten Seite eine freie
Eintrittsöffnung aufweist, vor der ein Gasbrenner mit einer Gaszuführleitung angeordnet
ist und mit einem in das Mantelgehäuse geführten Rohr für Druckluft, das ein geradlinig
verlaufendes Ende mit einer Austrittsöffnung aufweist, wobei der beim Betrieb aus
der verjüngten Austrittsöffnung strömende Heißluftstrahl unter einem spitzen Winkel
auf die auszubessernde Fuge richtbar ist.
[0002] Im Straßenbau werden in eine Straßendecke eingeschnittene oder eingefräste Fugen
mit Vergußmasse ausgefüllt. Weiterhin müssen Risse, die aufgrund von Witterungseinflüssen,
Spannungen oder Setzungen entstanden sind, mit dauerelastischer Vergußmasse ausgefugt
werden, um die Straßendecke vor weiterer Schädigung zu bewahren. Zum einwandfreien
Vergießen müssen die Fugen oder Risse frei von losen Fremdkörpern, wie Steine, Schmutz
oder nicht haftende Asphaltteile, sein, die sonst von der Vergußmasse eingeschlossen
werden. Die Einfüllstellen müssen trocken sein, sollen keine scharfen Kanten und vorzugsweise
eine erhöhte Temperatur aufweisen; Risse müssen also verbreitert und abgerundet werden,
damit es zu der erforderlichen festen Verbindung mit der Vergußmasse kommt. Andernfalls
kann sich die Vergußmasse bereits nach kurzer Benutzung der Straße wieder aus dem
Riß lösen.
[0003] Zum Reinigen, Schmelzen und Verbreitern von Fugen oder Rissen in Asphaltstraßendecken
sind u.a. handbediente Geräte bekannt, die einen Heißluftstrahl in die auszubessernde
Fuge leiten:
[0004] Ein Gerät mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen ist durch
das DE-GM 71 39 783 bekannt. Vor der freien luftseitigen Öffnung des sich straßendeckenseitig
verjüngenden Mantelgehäuses ist wenigstens ein Gasbrenner angeordnet, der von Hand
gezündet werden kann. Zwischen den Brennern wird die Druckluft durch ein geradlinig
verlaufendes Rohr tief in das Mantelgehäuse geführt. Aufgrund der aus dem geraden
Rohr ausströmenden Druckluft wird zwar an der freien Öffnung des Mantelgehäuses in
ausreichendem Maß Frischluft angesaugt und den Brennern zugeführt, jedoch ist hier
eine innige Vermischung der beiden Arbeitsgase, Druckluft und Gas-Frischluft-Gemisch,
erforderlich, damit die zugeführte Druckluft in ausreichendem Maß erhitzt wird; aus
diesem Grund endet das gerade Druckluftrohr auch in entsprechendem Abstand vor der
verjüngten Austrittsöffnung des Mantelgehäuses.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß der Wirkungsgrad insbesondere in Abhängigkeit
vom Brennstoffverbrauch erhöht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen gelöst, daß das Rohr als Wärmetauscher
ausgebildet ist, der das Mantelgehäuse mit spiralförmigen Windungen in Längsrichtung
durchsetzt, und mit seiner Austrittsöffnung etwa bis an die verjüngte Austrittsöffnung
des Mantelgehäuses herangeführt ist, so daß getrennte Heißluftausgänge für die Druckluft
und das Gas-Frischluft-Gemisch vorgesehen sind.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ausströmung der beiden Arbeitsgase aus dem Gerät wird nur
ein vglw. dünner Heißstrahl mit der hohen Strömungsgeschwindigkeit benötigt, wie er
sich beim Arbeiten mit ausströmender Druckluft ergibt. Dieser Druckluft-Heißstrahl
wird geradlinig durch die verjüngte Austrittsöffnung des Mantelgehäuses ausgeblasen
und direkt auf das Innere der auszubessernden Fuge gerichtet, um diese von den darin
befindlichen Fremdkörpern zu reinigen. Aufgrund des im Mantelgehäuse befindlichen,
als Rohrspirale ausgebildeten, ausreichend dimensionierten und von den Flammen des
Gasbrenners umhüllten Wärmetauschers weist der ausströmende Druckluft-Heißstrahl aber
auch eine ausreichend hohe Temperatur auf, um das Bitumen in der Asphaltstraßendecke
zum Schmelzen zu bringen, so daß auch engste Risse zuverlässig verbreitert werden.
Dabei saugt der ausströmende dünne Druckluft-Heißstrahl zugleich eine ausreichende
Menge des Gas-Frischluft-Gemischs aus dem Mantelgehäuse an, ist also ringsum von einem
Strahl des Gas-Frischluft-Gemischs geringerer Strömungsgeschwindigkeit umgeben, der
für ein breites Abschmelzen der beiden Fugenränder sorgt, so daß vor dem Verfugen
mit Vergußmasse kein Voranstrich erforderlich ist und trotzdem eine zuverlässige Haftung
derselben erzielt wird.
[0008] Eine direkte Vermischung des dünnen Druckluft-Heißstrahls mit dem ihn umhüllenden
angesaugten Gas-Frischluft-Gemisch ist bei der Erfindung in weiten Grenzen vermieden.
Bei der erfindungsgemäßen Ausströmung der beiden Arbeitsgase aus dem Mantelgehäuse
konnte deshalb anhand von Versuchen ein gegenüber dem eingangs näher erläuterten Gerät
ein überraschend niedrigen Verbrauch an Brennstoff festgestellt werden.
[0009] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung erweitern sich die Windungen des Spiralrohrs
in Längsrichtung des Mantelgehäuses konsich; hierdurch ergibt sich eine intensivere
Umströmung des Spiralrohrs mit den Flammen des Gasbrenners. Ein vor der verjüngten
Austrittsöffnung des Mantelgehäuses angebrachtes Schutzgitter dient als Flammsperre
und schützt die Bedienungsperson.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf dei Zeichnung
näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig.1 eine Vorrichtung nach der Erfindung in einer Vorderansicht und
Fig.2 dieselbe Vorrichtung längs der Linie A-B in Fig.1 geschnitten.
[0011] Die in den Fig.1 und 2 dargestellte Vorrichtung zum Ausbessern von Asphaltstraßendecken
weist einen einachsigen Wagen 1 mit zwei Rädern auf, der zweckmäßig als geschweißte
Rohrkonstruktion hergestellt ist. Auf dem Wagen 1 ist ein Mantelgehäuse 2 fest angebracht.
Das Mantelgehäuse 2 besteht aus einem zylindrischen rohrförmigen Teil 3, das an seinem
der Straßendecke S abgewandten Ende 5 zur Atmosphäre hin offen ist und an dessen straßendeckenseitigem
Ende ein konischer Trichter 4 mit einer verjüngten Austrittsöffnung 6 angeschweißt
ist. Vor der Austrittsöffnung 6 des konischen Trichters 4 kann noch ein Schutzgitter
angebracht sein (nicht dargestellt). Die Achse des zylindrischen Teils 3 des Mantelgehäuses
2 ist in der Betriebsstellung des Geräts mit spitzem Winkel zur Straßendecke hin geneigt
und der konische Trichter 4 verkleinert gemäß Fig.2 diesen Neigungswinkel mit seiner
Achse. Vor der Eintrittsöffnung 5 des Mantelgehäuses 2 ist ein nicht näher dargestellter
Gasbrenner 7 angeordnet, dessen Flammenstrahl in das Innere des Mantelgehäuses 2 gerichtet
ist. Dem Gasbrenner 7 wird über eine am Wagen 1 angebrachte feste Zuleitung 8 ein
gasförmiger Brennstoff, üblicherweise Propangas, zugeführt; an der festen Zuleitung
8 ist eine flexible Zuleitung 9 angeschlossen, die zum nicht dargestellten Brennstoff-Vorratsbehälter
führt.
[0012] Im Inneren des Mantelgehäuses 2 ist ein von Druckluft durchströmter Wärmetauscher
vor dem Flammenstrahl des Gasbrenners 7 angeordnet. Der Wärmetauscher besteht gemäß
Fig.2 aus einer Rohrspirale 10, deren Windungen gleichen Durchmessers sich im rohrförmigen
Teil 3 des Mantelgehäuses 2 befinden und sich in dessen Längsrichtung erstrecken.
Das offene Ende 11 der Rohrspirale 10 ist geradlinig durch den konischen Trichter
4 des Mantelgehäuses 2 geführt, und zwar derart, daß ihre Austrittsöffnung 12 bis
nahe an die verjüngte Austrittsöffnung 6 des konischen Trichters 4 des Mantelgehäuses
2 heranreicht. An der Austrittsöffnung 12 aus der Rohrspirale 10 ist zweckmäßig eine
zusätzliche Austrittsdüse angeordnet (nicht dargestellt). Die Austrittsöffnung 12
für die Druckluft ist somit im Mantelgehäuse 2 noch etwas innerhalb des konischen
Trichters 4 von einer etwa ringförmigen Austrittsöffnung für das brennerseitig herbeigeführte
Gas-Frischluft-Gemisch umgeben, so daß getrennte Heißluftausgänge für die durch die
Rohrspirale 10 geleitete Druckluft und das aus dem Mantelgehäuse 2 angesaugte Gas-Frischluft-Gemisch
vorhanden sind. Die Druckluft wird der Rohrspirale 10 über eine am Wagen 1 angebrachte
feste Zuleitung 13 zugeführt, die an einer flexiblen, zum nicht dargestellten Kompressor
führenden Zuleitung 14 angeschlossen ist. Die feste Zuleitung 13 für die Druckluft
kann zugleich als Bedienungshandgriff für das Gerät ausgebildet sein, aus dem das
obere Ende der Rohrspirale 10 an geeigneter Stelle herausgeführt ist.
[0013] Die Zuleitungen 8 und 13 für Brennstoff bzw. Druckluft weisen an leicht zugänglicher
Stelle Absperrventile 15 bzw. 16 auf. Brennstoff-Vorratsbehälter und Kompressor befinden
sich auf einem mitfahrenden Lastkraftwagen.
[0014] Bei Inbetriebnahme des Geräts werden beide Absperrventile 15 und 16 geöffnet und
der Gasbrenner 7 von Hand gezündet. Die Rohrspirale 10 wird von Druckluft durchströmt
und es ergibt sich an ihrer Austrittsöffnung 12 ein kräftiger Heißluftstrahl 17, dessen
Querschnitt etwa dem Rohrinnendurchmesser bzw. dem der Austrittsdüse aus der Rohrspirale
10 entspricht. Der aus dem geradlinigen Ende 11 der Rohrspirale 10 strömende Heißluftstrahl
17 entwickelt an der Austrittsöffnung 6 aus dem konischen Trichter 4 eine kräftige
Saugwirkung, so daß das ihn umgebende Gas-Frischluft-Gemisch mitgerissen wird und
an der offenen Eintrittsöffnung 5 in vermehrtem Maß Frischluft nachströmt, wodurch
sich eine ausgeprägte Flamme am Gasbrenner 7 bildet, die die Windungen der Rohrspirale
10 umhüllt. Der verhältnismäßig dünne, aus der verjüngten Austrittsöffnung 6 mit hoher
Geschwindigkeit austretende Heißluftstrahl 17 der Druckluft ist also ringsum von einem
Strahl 18 niedrigerer Strömungsgeschwindigkeit umgeben, der aus dem brennenden Arbeitsgas
und der angesaugten Frischluft besteht. Der mittige Druckluft-Heißstrahl 17 hoher
Strömungsgeschwindigkeit wird von der Bedienungsperson unter einem spitzen Winkel
direkt in die auszubessernde Fuge F in der Straßendecke S gerichtet, dringt also mit
schräger Neigung tief in diese ein und bläst sie somit frei von allen Verunreinigungen,
wie Steinen, Schmutz, Sand oder dgl., und sorgt aufgrund seiner hohen Temperatur zugleich
auch für ein Schmelzen des in der Asphaltdecke vorhandenen Bitumens innerhalb der
Fuge F, während der ihn ringförmig umgebende Gas-Frischluft-Heißstrahl 18 geringerer
Strömungsgeschwindigkeit, für ein breites Abschmelzen des Bitumens an den beiden Fugenrändern
sorgt. Derart vorbehandelte Fugen lassen sich in einem unmittelbar oder ggf. auch
später nachfolgenden Arbeitsgang zuverlässig mit dauerelastischer Vergußmasse ausfüllen.
[0015] Die Temperaturen und die Ausströmgeschwindigkeiten der beiden Arbeitsgase, Heißluftstrahl
17 aus Druckluft und der diesen umgebende Strahl 18 aus dem gasförmigen Brennstoff
samt angesaugter Frischluft lassen sich mittels der Absperrventile 15 bzw. 16 in gewissen
Grenzen regulieren bzw. optimal aufeinander abstimmen.
[0016] Bei kurzzeitiger Außerbetriebnahme des Geräts genügt es, das Druckluft-Absperrventil
16 zu sperren und den Brennstoffdurchsatz am Absperrventil 15 zu drosseln, ohne die
Brennerflamme erlöschen zu lassen; das Gerät kann dann mit seinem Bedienungshandgriff
auf der Straßendecke S abgesetzt werden und steht weiterhin betriebsbereit zur Verfügung.
1.) Vorrichtung zum Reinigen, Schmelzen und Verbreitern von mit Vergußmasse auszufüllenden
Fugen oder Rissen in Straßendecken mit einem auf einem Wagen angebrachten Mantelgehäuse,
das auf der der Straßendecke zugewandten Seite eine verjüngte Austrittsöffnung und
auf der der Straßendecke abgewandten Seite eine freie Eintrittsöffnung aufweist, vor
der ein Gasbrenner mit einer Gaszuführleitung angeordnet ist und mit einem in das
Mantelgehäuse geführten Rohr für Druckluft, das ein geradlinig verlaufendes Ende mit
einer Austrittsöffnung aufweist, wobei der beim Betrieb aus der verjüngten Austrittsöffnung
strömende Heißluftstrahl unter einem spitzen Winkel auf die auszubessernde Fuge richtbar
ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (10,11) als Wärmetauscher ausgebildet ist, der das Mantelgehäuse (2)
mit spiralförmigen Windungen in Längsrichtung durchsetzt, und mit seiner Austrittsöffnung
(12) etwa bis an die verjüngte Austrittsöffnung (6) des Mantelgehäuses (2) herangeführt
ist, so daß getrennte Heißluftausgänge für die Druckluft und das Gas-Frischluft-Gemisch
vorgesehen sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Windungen der Rohrspirale (10) sich in Längsrichtung des Mantelgehäuses (2)
konisch erweitern.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der vorjüngten Austrittsöffnung (6) des Mantelgehäuses (2) ein Schutzgitter
angebracht ist.